
Wurde Deutschland nun nach dem Zweiten Weltkrieg befreit oder besetzt? Eine kurze Geschichte der Befreiung Deutschlands.
Wer kam eigentlich auf die Idee, dass Deutschlands im Zweiten Weltkrieg durch die Alliierten befreit wurde? Viele sagen, das war Richard von Weizsäcker, 1985. Aber schon im Mai 1945 hofften Deutsche auf eine Befreiung, etwa Mary Tucholsky, die Witwe von Kurt Tucholsky. Sie wurde bitter enttäuscht. Aber glauben eigentlich die Alliierten selber, sie hätten Deutschland von den Nazis befreit? Oder eher besetzt?
Das kommt drauf an, von wem wir reden. Die Briten hatten Deutschland 1939 den Krieg erklärt, um Polen (und die Tschechoslowakei) zu befreien. Sie wollten überdies die neuen Grenzen aufrechterhalten, die nach dem Ersten Weltkrieg und der Zerschlagung Österreich-Ungarns unter britischer Führung gezogen wurden. Und sie wollten die wirtschaftliche Konkurrenz von Preußen eindämmen. Hätte man Churchill gefragt, ob er Deutschland befreien wollte, hätte der sich wahrscheinlich totgelacht.
Roosevelt betrachtete die Franzosen als Nazi-Kollaborateure
Die Franzosen? Die haben 1940 kapituliert, um ihre Kolonien in Nordafrika behalten zu dürfen. Sie haben Freiwillige für die Waffen-SS und die Wehrmacht gestellt, bald nach Kriegsende ihre Kollaborateure amnestiert und KZs wie Rivesaltes, wo die Vichy-Regierung jüdische Flüchtlinge eingesperrt hatte, zu Lagern für algerische Widerstandskämpfer umfunktioniert. Zum Befreien hatten die gar keine Zeit.
Bleiben die Amerikaner und die Sowjets, oder eigentlich die Russen, denn viele der übrigen Sowjetvölker hätten sich schon damals lieber selber befreit. Schon frühzeitig, um 1944, setzte hinter den Kulissen ein Tauziehen zwischen beiden um Deutschland ein. Nach der Machtergreifung der Nazis waren zehntausende Deutsche geflüchtet, viele davon aus politischen Gründen: Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Gewerkschaftler, linke Künstler und Journalisten.
Die USA nahmen einige dieser Oppositionelle auf, aber auch die Sowjetunion, wenngleich einige davon dank des Hitler-Stalin-Pakts im Gulag umgebracht wurden, wie Carola Neher, die in Brechts Dreigroschenoper sang. Auch spätere DDR-Granden wie Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht überwinterten in Moskau. Stalin ließ sie in den Wirren vor Kriegsende einfliegen, um den Deutschen zu versichern, ihnen drohe nichts Böses. Die Sowjets würden sie vom Nazijoch befreien. Währenddessen hatten die Amerikaner noch alle Hände voll zu tun, um zu erklären, das mit dem Morgenthau-Plan wäre nicht ernst gemeint und die Deutschen möchten bitte zügig kapitulieren.
Dabei war US-Präsident Franklin Roosevelt dem Sowjetführer Stalin durchaus freundlich gesonnen, oder, wie er in Amerika genannt wurde, Uncle Joe. Im Februar 1945 in Jalta einigten sie sich auf die Aufteilung Europas und bekräftigten, dass sie nur eine bedingungslose Kapitulation aller drei Kriegsgegner — Deutschland, Italien, Japan — gegenüber allen drei Alliierten akzeptieren würden. Drei; Roosevelt betrachtete die Franzosen eher als Nazi-Kollaborateure. Er soll Stalin auch eine gemeinsame Besetzung von Frankreich angeboten haben.
Dann kam Truman
Auch deshalb wurde Roosevelt zu viel Nähe zu Stalin vorgeworfen, und erst recht manchen seiner Weggefährten wie Henry Wallace, Harry Hopkins, Joseph E. Davies und Alger Hiss. Wallace, FDRs Vize, ließ sich 1944 bei einer Goodwilltour durch die Sowjetunion weismachen, in den Gulags arbeiteten lauter Freiwillige.
Roosevelt starb am 12. April 1945. Ihm folgte Harry Truman (Wallace, sein vorheriger Vize, war gefeuert worden, weil er versehentlich Militärgeheimnisse an die Nazis verraten hatte). Truman war, wie Roosevelt, Demokrat, aber anders als dieser entschieden antistalinistisch. Er strich die geplante gemeinsame Besetzung Japans vom Programm und warf stattdessen zügig die Atombombe ab, so dass die Rote Armee keine Gelegenheit mehr hatte, in Japan einzumarschieren.
Bereits kurz zuvor hatten Allen W. Dulles hinter Roosevelts — und Stalins — Rücken die Übergabe Italiens an die USA mit den deutschen Generälen verhandelt. Dulles war damals der Leiter des europäischen Büros des Office of Strategic Services. Das OSS ging 1946 in der CIA auf, deren Direktor Dulles ab 1952 wurde.
Dulles ist durchaus umstritten. Ihm wurde oft Nähe zu den Nazis vorgeworfen (wenngleich vornehmlich vom sowjetischen Geheimdienst NKVD). Er hat Wernher von Braun nach Amerika geholt und Reinhard Gehlen, einen überzeugten Nazi, zum Nachrichtenchef in Nachkriegsdeutschland gemacht. Weniger bekannt ist, dass er Kontakte zum deutschen Widerstand pflegte, etwa zu Fritz Kolbe, dem Kreisauer Kreis und den Attentätern des 20. Juli, sehr zum Missfallen von Roosevelt und Churchill.
Mai 1945
Die US-Regierung wurde erst aufgeschreckt, als sie mitbekam, dass Stauffenberg und Co. auch mit den Sowjets sprachen. Das war zu spät, um etwa Waffen zu liefern. Als das Attentat misslang, bezeichnete die New York Times die Attentäter als „Gangster“, und die BBC verlas die Namen derer, die die Gestapo nicht gefasst hatte, im Radio, damit die Gestapo-Greifer noch eine zweite Chance bekamen.
Neun Monate später endete der blutigste Krieg der Menschheit. 60 Millionen Menschen waren tot, darunter sechs Millionen europäische Juden. Rund 10 Millionen Menschen hatte Deutschland verloren, 20 Millionen die Sowjetunion, eingeschlossen derer, die von Stalin in den Gulags umgebracht wurden.
Und mit dem offiziellen Kriegsende war es noch lange nicht vorbei. Die größte Flüchtlingswelle Europas setzte ein. Und als die britische Armee befreite ukrainische Kriegsgefangene an die Rote-Armee-Führung an der Elbe übergeben wollte, wie vereinbart, sprangen viele davon ins Wasser, weil sie sich lieber ertränkten.
Im Mai 1945 begann die Besatzung Deutschlands mit der Eroberung Berlins durch die Rote Armee. Die Sowjets machten rasch allen Goodwill zunichte, als ihre Soldaten zwei Millionen Frauen und Mädchen vergewaltigten, die meisten davon deutsche, aber auch polnische Frauen und befreite Zwangsarbeiterinnen.
Derweil wartete die US-Army unter dem Oberkommandierenden Dwight D. Eisenhower an der Elbe, wie es FDR Stalin versprochen hatte, während Churchill nervös an den Nägeln knabberte. Erst im Juli kamen auch die Amerikaner nach Berlin, auch die als Besatzer und nicht als Befreier. Sie entließen Beamte, froren Konten ein, beschlagnahmten Telefone, verboten den Besitz von Devisen, und die Fraternisierung mit deutschen Mädels (nicht aber Vergewaltigungen).
Niemand war ein Nazi gewesen
Anfangs durften GIs nicht einmal Essen an deutsche Kinder verschenken. Es dauerte mehr als ein Jahr, bis es Privatleuten in Amerika erlaubt war, Care-Pakete an deutsche Verwandte zu schicken, und das schloss jüdische Überlebende in Berlin mit ein.
Aber das war nicht das Einzige, was vor allem linke befreite Deutsche unglücklich machte. Als der Krieg endlich zu Ende war, war Mary Tucholsky glücklich, dass die „braune Pest endlich für immer vorbei war“, wie sie ihre Schwägerin Ellen in Holland und ihre Freundin Eva Marcu in New York wissen ließ.
„Der Elan, mit dem wir wenigen, die wir zwölf Jahre auf diesen Tag gewartet hatten, daran gingen, ein neues Leben und eine bessere Welt zu bauen, ist erlahmt. Wir sind müde, enttäuscht, verzagt und hoffnungslos“, schrieb sie. Die Nazis, die Mitmacher und die Mitläufer sollten ihre Führer hängen sehen. Aber es kam anders. „Eine deutsche Revolution durfte nicht stattfinden, wir standen unter Kriegsrecht. Und nun hat niemand etwas gewusst. Niemand war ein Nazi gewesen.“
Bald trat Mary Tucholsky dem Club der Kulturschaffenden bei, der der sowjetischen Militäradministration unterstand. Dort gab es für sie wenigstens anständige Mahlzeiten. Die Sowjets organisierten auch Suppenküchen und Kinderspeisungen. Irgendwann dämmerte es den Amerikanern, dass sie gegenüber den Russen ins Hintertreffen geraten könnten. Mit denen waren sie zwar noch verbündet, aber Truman mochte die Sowjets nicht mehr so recht, und Eisenhower erst recht nicht.
Die Befreiung begann erst 1948
Lucius D. Clay, seit März 1947 Militärgouverneur der US-Besatzungszone, fuhr nun eine weichere Linie. Das war auch die Linie der Kalten Krieger in den USA, die schon seit Kriegsende von den Sowjets warnten, allen voran, klar, die CIA.
Das eigentliche rebranding der Besatzung als Befreiung begann aber erst 1948, als Amerika die Luftbrücke einrichtete, um die sowjetische Blockade zu unterlaufen (die auch die Army und die CIA-Station in Berlin abschnitt). Nun forderten die amerikanischen Zeitungen keine Härte mehr gegenüber den Deutschen, sie erzählten Geschichten von gutherzigen GIs, die Berliner Kindern Bonbons schenkten.
1949 wurde Deutschland in die Semi-Selbstständigkeit entlassen, aber die amerikanischen Armeebasen blieben und wurden noch weiter ausgebaut. Der erste Bundeskanzler wurde Konrad Adenauer. Er wurde Eisenhower, nunmehr Präsident, von dessen Außenminister empfohlen, John Foster Dulles. John Foster war ein Freund von Adenauer und der Bruder von, richtig, Allen Dulles.
Ein Jahr später wurde in Berlin der Congress for Cultural Freedom gegründet, liberale Antikommunisten, die verhindern wollten, dass Westdeutschland unter sowjetischen Einfluss geriet. Diesem gehörten deutsche und amerikanische Autoren an, viele davon jüdische, wie Eugen Kogon, die in Debattenzeitungen wie dem Monat für ein gemeinsames Wertebündnis von Deutschland und Amerika schrieben. Der damalige Berliner Bürgermeister Willy Brandt, der den Krieg im norwegischen Widerstand verbracht hatte, unterstützte den Kongress.
1985: Weizsäcker befreit Deutschland
Einer der führenden Köpfe war Arthur Koestler, ein aus Ungarn stammender Kommunist, der 1933 ins Pariser Exil ging, im Spanischen Bürgerkrieg kämpfte, aber 1938 mit Stalin brach und für die britische Regierung als Propagandist arbeitete. Koestler und Co veranstalteten Kongresse, Theaterfestivals, Ausstellungen und vieles mehr. Finanziert wurde das Ganze, natürlich, von der CIA.
Es muss gesagt werden: Koestler, wie auch die GIs, die Kindern Bonbons schenkten, meinten das ehrlich, und in der Gewissheit, moralisch auf der richtigen Seite zu stehen. Und in der damaligen Zeit auch völlig zu Recht. Alles in allen war es eine Niederlage für die Sowjetunion im Kampf um die Herzen.
Amerika aber behielt die schizophrene Attitüde bei. Die Deutschen wurden stets gewarnt, den Militarismus nicht hochkommen zu lassen, und gleichzeitig gescholten, die US-Army bei ihren Feldzügen, insbesondere in Vietnam, nicht zu unterstützen.
Die Deutschen hingegen empfanden die Amerikaner als eine Art Besetzung light, deren sichtbarstes Zeichen die Airbase in Ramstein ist. In der DDR hingegen war die Freude, vom Brudervolk befreit und zum Widerstandskämpfer gegen den Faschismus befördert zu sein worden zu sein, weitgehender Ernüchterung gewichen.
1985 kam Weizsäcker und verkündete, dass auch Deutschland von den Nazis befreit worden war, nicht bloß die umliegenden Länder. Weizsäcker, ein Transatlantiker wie Adenauer und ein Verfechter der Westbindung, richtete sich dabei eigentlich an die Amerikaner. Hingegen pflegte Erich Honecker den Russen als Befreier zu danken. Beide bekamen dafür Flak, von Amerika, aber auch von den eigenen Bürgern.
Waren alle Deutschen Nazis?
Nun ist es 80 Jahre nach dem Krieg und die Deutschen wissen immer noch nicht, ob sie befreit oder besetzt wurden. Gerade deutsche Linke, die es in den Zeiten vor Annalena mit der Westbindung nicht so hatten, meinten: Waren nicht alle Deutschen Nazis und standen bei Kriegsende hinter Hitler? Wie können sie befreit worden sein?
Wie viele Deutsche standen 1945 hinter Hitler? Gewählt wurde er 1933 von einem Drittel, danach aber setzte eine einzigartige Propaganda ein, und alle Gegner waren tot, verstummt oder ins Ausland geflüchtet. Wie stets, dürfte es eine kleine Anzahl von 150-Prozenter gegeben haben, einen noch kleineren von Opponenten – Mary Tucholsky spricht von zehn Prozent – und eine große Masse, die alles mitmacht. Ähnlich war es übrigens beim Ende der DDR.
Aber genau wissen wir es nicht, denn alle Quellen, die wir haben, sind agendagetrieben. Die Nazis haben nur Fotos von fröhlichen Volksgenossen zugelassen, die allesamt hinter der Partei standen. Wer etwas anderes behauptete, wurde erschossen. Die Amerikaner und Briten, die Flächenbombardements gegen Zivilisten veranstaltet hatten, verfechten natürlich erst recht die These, dass alle Deutschen Nazis waren.
Kinder von Nazi-Tätern fühlen sich ebenfalls wohler, wenn sie nicht so alleine sind, sondern von Mittätern umgeben. Und dann gibt es noch diese überwoken Linken, die glauben, je mehr Nazis sie in der Vergangenheit ihrer Mitdeutschen identifizieren können, um so strahlender ist ihr eigener antifaschistischer Heiligenschein.
Die Deutschen: Die dankbarsten Besetzten
Und was denken die Amerikaner heute? Auch die weisen immer mal wieder darauf hin, dass sie die Deutschen mitnichten befreit haben, insbesondere die New York Times. Das ist übrigens die gleiche Zeitung, die versprochen hat, dass die Irakis nach der Befreiung die Soldaten der US-Army mit Blumen und Kuchen begrüßen würden. Diese Analyse war gestützt auf, klar, die CIA. Oder eigentlich auf Donald Rumsfeld Office of Special Plans, aber so wichtig sind diese kleinen Unterschiede nicht.
Ich kann für Deutsche, die sich für unbefreit halten, noch ein gewisses Verständnis aufbringen, aber Amerikaner? Die sollen doch heilfroh und dankbar sein, dass sie wenigstens von einigen Deutschen als Befreier empfangen wurden, auch wenn es nicht die Mehrheit war und sich das nicht nachträglich schlechtschminken.
Im Irak haben Kinder Steine auf Panzer geworfen, in Afghanistan wurden Panzer mit Landminen gesprengt, in Vietnam suchen sie heute noch nach Leichen von toten GIs, in Kuba feiern sie alljährlich den Sieg im Kampf um die Schweinebucht und in Korea warfen erboste Einheimische Molotow-Cocktails in die US-Botschaft. Selbst in Großbritannien werden sie heute despektierlich. Und dass die Grönländer sich über eine Befreiung von Dänemark freuen werden, das sehe ich auch nicht.
Also, liebe Amerikaner, lasst euch endlich als Befreier feiern, das ist gut für die Westbindung und wer weiß, wozu ihr die noch braucht, gerade heute. Putin kriegt das ja mit dem Sich-Feiern-lassen ja auch ganz gut hin. Und wenn Amerika hinter die russischen Bemühungen zurückfällt, das, so zeigt es die Geschichte, ist schlecht.
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Nein, um es kurz zu beschreiben:
Der Osten wurde befreit, es gab kein Nazipack mehr in Politik und Warschauer Vertragsstaaten.
Der Westen wurde besetzt, das Nazipack machte nahtlos weiter in Brd-Politik und Nato.
@Simon
Waren Sie früher in der Propagandaabteilung der SED?!
ich sage blos Kurt Georg Kiesinger
@ Gottfried
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger
und viele, viele noch mehr….
Simon
Die Pseudoentnazifizierung der schulischen Propaganda hat in der DDR gut funktioniert. Jedenfalls habe ich noch keinen aus dem Osten getroffen, der nicht mit stolzgeschwellter Brust wie Sie verkündete, dass dort der Nazismus ausgemerzt worden sei. Dabei können die meisten noch nicht mal definieren, was genau Nazismus eigentlich bedeutet.
Lesenswert
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/entnazifizierung-nazis-in-der-ddr-100.html
Ich sags ja immer wieder. Antikommunismus macht dumm. Da wird ein bürgerliches Medium als Beweis für eine bürgerliche Lüge zitiert. Skuriler geht es nicht mehr.
Zumindest kamen in der DDR keine Nazis in Regierung, in Justiz als Richter, und später in die Volksarmee(Nur Berater). Parteimitglieder der SED durften sie aber schon werden, solange der Dreck am Stecken nicht zu gross war.
Nur als Ergänzung zu betrachten😉
die deutschen wurden besiegt, nicht vernichtend genug wie die nachkriegsgeschichte nun deutlich sieht und hört.
befreit von hitler und der nsdap samt deren anhängerschaft wurden:
-der politsche widerstand im in- und ausland
-die verfolgten homosexuellen
-die kz insassen, also juden, polen, russen, kommunisten, gewerkschafter der linken, sinti und roma, als „asozial“ – abgestempelte etc etc
-die von der mehrheit der deutschen als lebensunwürdig erachteten behinderten
-die nichtdeutsche weltgemeinde, deren opferzahlen, durch deutsche initiierte morde und tote, weit über 50mio liegen.
es gibt ja dazu eine bizarre diskussion darüber, ob „befreit“ oder „besiegt“, die sich völlig sinnlos aber dadurch entlarvend, darin ergeht, die jeweilige inherent stille auslegungsmöglichkeit beider begriffe von beiden seiten
als entlarvendes grundmuster zu definieren und politsch aufzuladen
befreiung kann gesehen werden als das was es ist, kann aber auch gesehen werden als entschuldigung dafür, daß, wie gremliza ebenso süffisant wie treffend sagte, nach 1945 aus den deutschen von „80% nazis 90% demokraten“ wurden.
niederlage, besiegt sein kann als heroischer akt – von anderen – als auch schmähliche niederlage des (nazi-)deutschseins gesehen werden, die man nicht feiern möchte.
so wird dieses auslegungsspielchen zwischen befreiung und besiegtsein aka niederlage fröhlich weitergehen und jeder der sich für eine seite entscheidet, oder auch nicht, kann diffamiert werden, wie es gerade passt.
deutscher als dieser zustand kann es gar nicht werden…
Komische Frage. Deutschland wurde nicht befreit, Deutschland wurde besiegt.
Aber der Tag heißt doch „Tag der Befreiung“ oder nicht?
Ja, Befreiung vom Faschismus und völkermordender Aggression ging halt nicht anders.
Ist inzwischen wohl wieder mal fällig, es kriecht wieder aus dem fruchtbaren Schoss.
Besiegt von Freunden. Fast möchte einem Adolf leid tun. Die Amis hat er bewundert und ihnen nachgeeifert, ihrer Eugenik, ihrer Völkervernichtung und Landnahme, und dann der Trick mit Pearl Harbour.
FDR soll gebangt haben, dass das mit dem Kriegseintritt nicht funktionieren könnte. Schreibt Robert Kagan, der nun beileibe kein Alternativer ist.
Wenn ich Trumps Taktik betrachte, kommt mir der Gedanke, sie könnten was Ähnliches wieder vorhaben: am Ende Trump und Putin gegen die Eurofaschisten.
2 Millionen blonde deutsche Frauen von den Sowjet-Bestien vergewaltigt ? ? ?
Haben wir das nicht nicht schon immer gesagt? Schon seit 1940 / 41? Plakate
haben wir affichiert zu tausenden .
Lustig war das Kriegsende für die deutsche Zivilbevölkerung jedenfalls nicht
https://odysee.com/@DigDeepDocumentaries:e/BBC-1945-The-Savage-Peace—atrocities-against-Germans—video-Dailymotion
@goalive: davon war auch nicht die Rede. Sehr wohl aber davon, dass die Nazi schon Jahre vor dem „Endsieg“ = der totalen Niederlage mit Gräuel -Propaganda die sowj. Bestien, die Untermenschen in den teutschen Gehirnen verankert haben. Und nach der Kapitulation tauchen massenhaft Berichte über Vergewaltigungen durch die Rrrrrrussen auf. Tatsache oder Mythos ?
Einer der intelligenteren Artikel zu diesem Thema.
Sprach der Fleisch gewordene Kontraindikator.
Zumindest im Inneren ist der deutsche Herrenmensch zu grossen Teilen alles andere als befreit ‒ freudig würde man sich jederzeit einem neuen Faschismus anheimgeben. „Möge die ganze Republik mit dem Finger auf sie zeigen..“
Die Amerikaner hatten kein Interesse, dass ihre enge Zusammenarbeit mit den Nazis ans Tageslicht kommen könnte (Stichworte Davenport und von Verschuer, IBM zur Verwaltung der KZs), und zudem war der durch Bismarck und Hitler abgerichtete Deutsche ideal für die Unterwerfung unter Amerika. Es gab psychiatrische Spezialabteilungen, in denen alles, was an Mind Control damals arbeitete, beteiligt war – die Reedukation war ihr ureigenstes Projekt, ein wissenschaftliches.
Mehr und genaueres dazu bei Jeffrey K. Olick, The Sins of the Fathers: Germany, Memory, Method.
https://direct.mit.edu/ecps/article/4/4/494/126073/The-Sins-of-the-Fathers-Germany-Memory-Method
Man muss wohl hierbei den eigentümlichen Stil der Autorin berücksichtigen, der Dinge als Faktum oder Meinung erscheinen lässt, aber als mit Fragezeichen versehen verstanden werden sollte.
Ist schon in Ordnung und immer erfrischend.
„Rund 10 Millionen Menschen hatte Deutschland verloren, 20 Millionen die Sowjetunion, eingeschlossen derer, die von Stalin in den Gulags umgebracht wurden.“
Solche Weisheiten sind lächerlich.
Und vor allem falsch!
Vor allem die Zahl für die Sowjetunion ist solide falsch und offenbart gravierendes Halbwissen der Autorin oder ihren Hang zur Schlamperei.
Solide verblödet ist doch man als strammer Westdeutscher der den Naziopa ehrt und sein EK II streichelt.
Eine eigenartige Geschichtssicht hat die Dame. Da geht einiges recht quer und wirr nicht nur durch ihren Kopf, sondern gleich wirr durch den Text. Alles wird irgendwie wild zusammengeschustert damit es in die beabsichtigte Textidee passt, Geschichte geradezu vergewaltigt.
Haben Frankreich und GB 1939 wirklich Deutschland den Krieg erklärt, um Polen und die Tschechoslowakei zu befreien, oder haben sie nur formal ihre vertraglichen Pflichten erfüllt, ohne wirklich etwas zu unternehmen, ohne Willen Polen zu helfen.
Warum sind sie nicht in den faktisch unverteidigten Westen. inkl. Ruhrgebiet mit seine gerade mal 2 Divisionen an der französischen Grenze einmarschiert? Wäre da nicht ein zusätzlicher Gedanken angebracht gewesen, anstelle eines hanebüchenen und vorlauten Schnellschusses?
Geschichte interessiert die Dame nicht, der Text ist ein einziger Parforceritt auf dem eigenen Halbwissen. Immer unter dem eitlen Motto: Seht her, ich weiß was!
Das Traurige ist ja, dass Frau Schweitzer durchaus flott und erfreulich schreiben kann, wenn sie will, und Themen behandelt, von denen sie etwas versteht. Dann glücken ihr auch humorvolle und inhaltsreiche Beiträge.
Schlimm wird es jedes Mal, wenn sie in Predigten ihrer Alltagsreligion *) Antikommunismus abgleitet, dann wird sie keifend, hasserfüllt, und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau.
*) Der Begriff Alltagsreligion findet sich meines Wissens erstmals bei Shulamith Firestone, später auch bei Postone, und bezieht sich da auf den Antisemitismus, der in vieler Hinsicht mit dem Antikommunismus strukturäquivalent ist. Beide sind Ankerideologeme des Faschismus.
Kann es nur ein „Entweder-oder“ geben?
D wurde ganz sicher von den Nazis befreit. Und auch vom Militarismus preußischer Machart.
Es wurde besiegt. Die meisten Soldaten haben ihren Dienst in der Wehrmacht tatsächlich bis zum Ende oder bis kurz vor dem Ende gewissenhaft geleistet, obwohl auch die meisten wussten, dass mit dem Regime allerhand nicht stimmte. D musste besiegt werden, da es nicht von innen heraus kollabierte.
Und es wurde besetzt und das nicht zu knapp. Mit Folgen die man heute noch sehen und spüren kann.
Also definitiv kein Entweder-oder.
Man sollte sich endlich ehrlich und nüchtern machen – die Deutschen und die Amerikaner.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rede_am_10._November_1988_im_Deutschen_Bundestag
Es ist heute wichtiger denn je, genau hinzusehen. Denn was grade geschieht, ist verdammmt ähnlich – auf beiden Seiten!!
Antikommunismus macht dumm. Das kann man auch an diesem Beitrag wieder schön erkennen.
Die Verblödung geht soweit, dass man mit Antikommunismus gegen Faschismus argumentiert.
@Heiko
Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Danke!!! *****
Der erste Generalsekretär der NATO sagte mal:
Auf Ismay geht die Äußerung hinsichtlich der Funktion der NATO für Europa „to keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down“ zurück, die sich zu einer verbreiteten Kurzcharakteristik für die Allianz entwickelte.[3][4] Laut US-Dokumenten aus den 1960er Jahren sollte das Bündnis damals tatsächlich „Westdeutschlands Stärke und Vorherrschaft auf dem Kontinent eindämmen“.
Hört sich irgendwie nicht nach Befreiung an, oder.😉
Wer die phantastische Zahl von 2 Millionen durch Rotarmisten vergewaltigter deutscher Frauen zitiert, der sollte zumindest wissen, dass im Rohmaterial von Sander/Johr („Befreier und Befreite“ 1992) auch Vergewaltigungen durch Amerikaner registiert wurden, die Sander/Johr aber unter den Tisch fallen ließen, anstatt sie ihrer „statistischen Bearbeitung“ zu unterwerfen.
Nun wird man vielleicht entgegnen, dass in der Tabelle der Kaiserin-Auguste-Klinik ja nur ein neugeborenes Kind registiert wird, dass die Frucht einer Vergewaltigung durch einen Amerikaner war. Kein Problem, denn im selben Zeitraum (1.1.1946 – 31.12.1946) registierte die Klinik auch nur 4 „Russenkinder“ infolge Vergewaltigung, davor 5.
Quelle 1: https://ic.pics.livejournal.com/labas/64933/106366/106366_original.jpg
(Alle Screenshots stammen aus Sander/Johrs Buch.)
Das ist aber der Ausgangspunkt. Am Ende von Sander/Johrs Rechnung auf dieser Datenbasis ergaben sich dennoch „mehr als 110.000 vergewaltigte Mädchen und Frauen“ (von Russen versteht sich) für Berlin.
Also wenden wir die Sander/Johrschen Methoden doch mal auf die Amerikaner bzw. den einzelnen registierten Amerikaner an, damit der Leser und die werte Autorin das Vorgehen nachvollziehen kann.
1. Kinder mit ausländischer Vaterschaft wurden vom Kaiserin-Auguste-Viktoria-Haus, einer Säuglingsklinik, nach drei Kategorien eingeteilt: Russe bzw. Amerikaner; Russe bzw. Amerikaner unbekannt; Russe bzw. Amerikaner Vergewaltigung. Sander/Johr summierten diese Zahlen für die Russen und behandelten sie allesamt als Vergewaltigungen, also machen wir das auch für die Amerikaner und kommen so schon auf 5+1+1=7 amerikanische Vergewaltigungen. (immer noch Quelle 1) Bei 7 von 567 im Zeitraum insgesamt in der Einrichtung geborenen Kindern macht das 1,23 %. (Für die Russen kommen sie hier auf 5%)
2. Die offizielle Berliner Geburtsstatistik vermeldete für den Zeitraum Sept. 1945 bis Aug. 1946 23.124 Kinder. 1,23% davon macht 284 „Amikinder“ (bzw. 1.156 „Russenkinder“ )
3. Nun haben wir zwar einen Schätzwert die Kinder, aber noch lange nicht die Vergewaltigungen. Sander/Johr gehen diesbezüglich folgendermaßen vor. Sie greifen zum Aufnahmebuch der Charite, das für den Zeitraum vom 23.7.45 bis zum 31.12.45 514 Frauen zählte, die sich ausdrucklich wegen einer Vergewaltigung behandeln ließen, wovon 118 schwanger geworden waren.
Quelle 2: https://ic.pics.livejournal.com/labas/64933/106596/106596_original.jpg
Also sagen sie, dass die Wahrscheinlichkeit infolge der Vergewaltigung schwanger geworden zu sein 20% betragen habe (118/514 = 23%) und es folglich fünfmal soviele Vergewaltigungen gegeben habe als Kinder. Nun sind aber noch Abtreibungen zu berücksichtigen und hier greifen sie zur zweiten Manipulation. Sander/Johr erklären nämlich ohne jegliche empirische Grundlage, dass 90% der wegen Vergewaltigung Schwangeren abgetrieben hätten und multiplizieren deshalb nochmal mit 10. Tatsächlich aber liefert ihre eigene Quelle (2) eine diesbezügliche Auskunft: Die Charite nötierte nämlich, dass von den oben erwähnten 118 vergewaltigten und schwanger gewordenen Frauen 40 abgetrieben hätten, also nur 30%.
Also wären’s nach der Methode Sander/Johr: 284 * 5 * 10 = 14.200 amerikanische Vergewaltigungen in Berlin (bzw. 57.800 russische).
4. Das sind aber nur die Vergewaltigten unter den gebährfähigen Frauen und Mädchen (zwischen 18 und 45), von denen es laut Sander/Johr damals in Berlin 600.000 gab. Also 14.200/600.000 = 2,4% (bzw. 9,5% für die Russen)
Sander/Johr schlagen vor, diese „Vergewaltigungsquote“ auch für die Mädchen unter 18 und Frauen über 45 anzuwenden, also _für alle übrigen 800.000 weiblichen Bewohner Berlins_ (kein Witz). Das macht dann nach der Methode Sander/Johr nochmal 19.200 von Amerikanern vergewaltigte Berlinerinnen (bzw. 73.300 von Russen vergewaltigte Berlinerinnen).
Quelle 3 für den ganzen Rechenweg: https://ic.pics.livejournal.com/labas/64933/106978/106978_original.jpg
(Ich vermute, dass Sander/Johrs abenteuerliche letzte „Rechenschritte“ dazu dienen, ungefähr auf die Reichlingschen Schätzwerte zu kommen. Siehe unten.)
5. Das war die Rechnung für Berlin – immerhin eine Rechnung. Wie kommen sie nun auf 2 Millionen? Ganz ohne Rechnung. Diese Zahl ließen sie sich einfach von einem gewissen Dr. Gerhard Reichling ( anscheinend einem verrenteten Bürokraten aus einem westdeutschen Ministerium) liefern, der überhaupt keine weitere Begründung angab, aber beispielsweise einfach „wusste“, dass die „Vergewaltigungsquote“ in der SBZ nochmal oberhalb der Berlins lag. (Verrückt, dass dann dennoch in diesem Zusammenhang immer Berlin oder Ostpreussen angeführt wird)
Quelle 4: https://ic.pics.livejournal.com/labas/64933/107331/107331_original.jpg
Kurz und gut: Vergewaltigungen hat’s natürlich gegeben, in etlichen Gegenden wohl auch wirklich massenhafte, aber die nach 1990 kolportierten Zahlen hierzu sind m.E. offenkundig aus der Luft gegriffen und halten selbst für Berlin, wo Sander/Johr versuchten zu rechnen, keiner Überprüfung stand.
Schritt 1.
Baue eine Antimafia-Spzialabteilung auf…….
https://youtu.be/7P1yvPjetsM
und hüte Sie sehr gut!