Dick Cheney, der Demokrat

Dick Cheney
Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Er war die dunkle Gestalt der amerikanischen Politik zu Beginn des Jahrhunderts: Dick Cheney. Nun ist er rehabilitiert, weil er Trump zur größten Gefahr aller Zeiten für die USA erhebt.

Gestern war die Trauerfeier für Opfer des 11. September; zum 23. Mal, und das wird vermutlich noch jedes Jahr passieren, solange Amerika existiert. In New York City, an den Wasserbecken, die das World Trade Center symbolisieren, haben sich Donald Trump, Kamala Harris, Michael Bloomberg, Joe Biden, Chuck Schumer und Rudy Giuliani getroffen. Nur unser derzeitiger Bürgermeister Eric Adams war nicht dabei. Der ist wohl zu beschäftigt.

“Mr. 9-11” hieß Rudy damals, bis wir herausfanden, dass er es als Bürgermeister versäumt hatte, die Polizei und die Feuerwehr mit kommunizierenden Walkie-Talkies auszurüsten. Deshalb konnten die ersteren die letzteren nicht warnen, als das zweite Flugzeug in den Südturm flog. Danach er hatte Arbeiter ohne Schutzmasken in die Baugruben voller giftiger Dämpfe geschickt. Alleine 360 Feuerwehrmänner sind deshalb an Krebs gestorben, mehr als an 9-11, dazu mehrere tausend Arbeiter.

Afghanistan: Ein großartiger Erfolg

Aber das ist noch gar nichts verglichen mit den Toten der Kriege in Afghanistan und Irak. In den Jahren nach 9-11, als die US-Army in den Mittleren Osten einmarschiert ist, starben alleine im Irak zwischen 100.000 und mehr als 200.000 Menschen; im ganzen Mittleren Osten waren es fast eine halbe Million.

Das bringt mich zum Mann der Stunde: Dick Cheney. Damals, lange ist es her und völlig vergessen, hatten wir einen Präsidenten namens George W. Bush. Ein Republikaner. Es war Bush, der diese Kriege anfing; den gegen Afghanistan noch, anders als den im Irak, mit der Zustimmung der Vereinten Nationen und der NATO. Denn die Taliban weigerte sich, Osama Bin Laden, den Hauptverdächtigen, auszuliefern, so ähnlich wie die Serben in 1914, aber ich schweife ab.

Bin Laden entkam über Tora Bora nach Pakistan, aber die US-Army kämpfte weiter, um die Frauen von Afghanistan von der Burka zu befreien und den Drogenhandel zu unterbinden, der auch Amerika beeinträchtigte. Heute ist Amerika vollständig drogenfrei und die afghanischen Frauen sind ein Musterbeispiel für Emanzipation, und es hat fast nichts gekostet, das war also ein großartiger Erfolg.

Während Afghanistan aber wenigstens eine vage Verbindung zu 9-11 hatte, war das beim Irak nicht der Fall. Das Land wurde damals von Saddam Hussein regiert, ein ziemlich brutaler Diktator, allerdings kein islamistischer Fundamentalist, sondern eher ein faschistoider Atheist. Im Irak-Iran-Krieg war Saddam auf der Seite Amerikas gewesen; es gibt Bilder, wo er Donald Rumsfeld die Hand schüttelt. Rumsfeld war an dem Tag, als die Flugzeuge ins World Trade Center flogen, Pentagon-Chef. Saddam hat auch Kurden vergasen lassen, das war aber damals noch nicht so wichtig.

Saddam hörte um 1990, unser Mann im Mittleren Osten zu sein, als er in Kuwait einmarschiert ist. Auch Kuwait ist alles andere als eine Demokratie, sondern eher eine islamistische Monarchie, wo es Sklaverei gibt, allerdings auch sehr viel Öl. Unser Öl. Dank guter PR-Arbeit des Emirs von Kuwait – Stichwort: Brutkastenlüge – marschierte die US-Armee dort auf und schlug Saddam zurück.

Darth Cheney

Nach 9-11 verbreiteten die sogenannten Neokonservativen die Verschwörungstheorie, Saddam habe Massenvernichtungswaffen und stecke womöglich hinter dem Anschlag auf das World Trade Center. Auch Rudy Giuliani glaubte das. Oberster Neocon war Paul Wolfowitz, der Vize von Rumsfeld, und das organisatorische Rückgrat war der Think Tank Project for a New American Century (PNAC).

Das war ein Verein der, kurz gesagt, für die weltweite militärische Überlegenheit der USA einstand. Die Gründer waren Robert Kagan und Bill Kristol. Kagan, Ehemann von Victoria “Fuck the EU” Nuland, war ein Think Tankler für Bill Clinton und John “Bomb-bomb-bomb-Iran”-McCain. Kristol war der Bürochef von Dan Quayle, der Vize von Bushs Vater George H.W. Bush, der den Ersten Golfkrieg befahl.

PNAC ging letztlich auf Ronald Reagan zurück und war eine mehr oder weniger republikanische Veranstaltung. Auch Cheney gehörte zu den Erstunterzeichnern.

Die WMD-Schauergeschichten wurden von der New-York-Times-Korrespondentin Judith Miller in die Welt gesetzt, die sich ihrerseits auf mehrere Quellen stürzte, darunter Lewis “Scooter” Libby, der Bürochef von Cheney. Das endete nicht gut.

Cheney, der Vize von George W. Bush, war nicht irgendwer. Er galt als die graue Eminenz hinter dem leicht trotteligen Präsidenten. Damals wurden in New York T-Shirts mit dem Aufdruck “Bush – Satan 2004” verkauft, und es gab Cheney-Masken zu Halloween. Cheney war der Trump von damals, nur intelligent.

Und natürlich war er damals der Oberböse. Der vielverhasste Oberschurke. Darth Cheney. Der Mann, der einen Freund bei der Jagd ins Gesicht schoss und den zwang, sich dafür zu entschuldigen. Linke und halblinke Demokraten hassten ihn mehr als Bush. Zwar hatte Bush eine Zustimmungsrate von 70 Prozent, als er in den Irak einmarschierte, aber alle Linken in den USA waren im inneren Widerstand.

Trump war früh gegen diesen Krieg

Sie kauften nicht nur T-Shirts, sie ereiferten sich in Zeitungen oder gingen auf Demos. Ich weiß noch, wie wir jedes Wochenende den Union Square bevölkerten. Nutzen tat es natürlich nichts.

Bush hatte aber eine Mehrheit im Kongress; fast alle republikanischen Senatoren stimmten für den Krieg sowie eine Mehrheit der Demokraten, darunter Joe Biden, Hillary Clinton und Chuck Schumer, den Sprecher der Demokraten im Repräsentantenhaus. Bernie Sanders, der damals erst Repräsentant war und nicht Senator, war natürlich auch schon dagegen. Aber nicht Teil der Mehrheit.

Bush und Cheney wurden wiedergewählt. Dann kam Obama, der die Kriegsführung den Drohnen überließ. Das schonte die Leben von amerikanischen Soldaten und machte den Kriegsverkauf sehr viel leichter. Kriege mit menschlichem Gesicht und in hipper Verkleidung sozusagen. Dann kam Donald Trump.

Machen wir uns nichts vor; Trump wurde aufs Schild gehoben, weil er den weißen Evangelikalen signalisiert hat, dass der schwarze Obama kein echter Amerikaner sei, aber es gab auch unter Republikanern damals ein deutliches Unbehagen mit dem Krieg. Die Konservativen, die so dachten, wurden von Trump eingesammelt.

Denn Trump hat, das muss man einräumen, schon früh Bush und den Krieg kritisiert. Nicht so früh, wie er es heute behauptet, also nicht gleich nach dem Einmarsch, aber doch lange vor den meisten Demokraten, beispielsweise weit vor Joe Biden. Natürlich nicht so früh wie Bernie Sanders, der wusste das immer schon. Aber ich kann mich erinnern, wie Trump in einer New Yorker Radiostation den Irakkrieg kritisierte, als die New York Times den noch bejubelte.

Der eigentliche Antikriegskandidat der Republikaner war zwar der texanische Repräsentant und Libertäre Ron Paul, der übrigens gerade bei Soldaten beliebt ist. Aber der hatte das Parteiestablishment gegen sich. Trump hatte das zwar auch, aber der wurde so wenig ernst genommen, dass die Partei erst merkte, dass er der frischgebackene Kandidat war, nachdem er die Tür eingetreten hatte. Noch Wochen vor der Wahl waren die Pundits, die Weltbilderklärer hier wie dort überzeugt, Trump habe sowieso keine Chance. Na, heute wissen wir es besser.

Bush und Cheney rehabilitiert

Trump ist nicht der Friedensbringer, für den ein paar Naive ihn halten – er hat den Einsatz gegen den Jemen und Syrien unterstützt, und Bibi Netanyahu ist sein israelischer Sidekick – aber er bombt weniger als Obama. Er hat auch wenig außenpolitischen Ehrgeiz, außer den, Europa für Empire Building zahlen zu lassen, und damit meint er Deutschland. Natürlich bildete sich sofort eine Anti-Trump-Bewegung, die “Never-Trumper”. Zu denen gehörte, wer hätte das gedacht, Bill Kristol und Robert Kagan. Und auch andere, die inzwischen übergelaufen sind, wie etwas Lindsay Graham.

Das ist nicht verwunderlich, was aber verwundert ist, wie sich wie durch Zauberkraft George W. Bush und Dick Cheney rehabilitierten. Bei den Amerikanern. Denn die beiden haben nur Kriege mit Ausländern angefangen, Trump aber stellt den so mühselig austarierten, multiethnischen inneramerikanischen Konsens in Frage, indem er die Spaltung von Schwarzen, Weißen und Latinos vertiefte und weißen Nationalisten eine Stimme gab.

Bush ist heute der beste Freund von Michelle Obama. Und Cheney – Dick Cheney unterstützt heute Kamala Harris. Seine Tochter Liz Cheney, die von den Trump-Republikanern verjagt wurde, machte sogar den Vorreiter.

Cheney der neue demokratische Liebling, das ist, als ob Darth Vader der neue Councelor auf der Enterprise wird, nach einer Geschlechtsumwandlung. Wie ist das passiert? Trump sei, sagte Cheney der New York Times, die größte Gefahr, die Amerika in seiner Geschichte seit 248 Jahren erlebt habe. Der habe nach der letzten Wahl versucht, sich zurück an die Macht zu putschen.

Nur Sanders macht nicht mit

Wir erinnern uns an die Monate von dem Jahr 2000, als Al Gore gegen George Bush antrat, der dann in Florida vielleicht, vielleicht aber auch nicht ein winziges bisschen mehr Stimmen erhielt — es war damals verflixt schwer, all diese hanging chads und halbgepunchten Löcher zu zählen — hatte Cheney kein Problem damit, Gore aus dem Rennen zu drängen. Zumal gerade 9-11 passiert war, und da wäre es unpatriotisch gewesen, das Wahlergebnis in Frage zu stellen. So versandete die Nachzählung. Es wurden nur ein paar Counties nachgezählt, nicht das ganze Land. Dafür sorgten schon die republikanischen Exilkubaner und ihre Baseballschläger.

Mit den beiden Cheneys haben die Demokraten irgendwie auch den Irakkrieg geerbt. Wie in dem Film Invasion of the Bodysnatchers haben sich die Kriegstreiber in einer neuen Partei manifestiert, auch die Neocons. Auf dem Parteitag der Demokraten in Chicago im August sprach Harris über die Kriege in Afghanistan und mehr noch im Irak bereits so, als hätte ein demokratischer Präsident diese angefangen. Und sie, die potentielle Präsidentin, sei nun in der staatsmännischen Verantwortung.

Warum? Wieso? Beide Kriege sind unpopulär in der Bevölkerung, werden weitgehend verdrängt und sie sind sowieso auch vorbei. Es gibt nichts mehr zu gewinnen. Aber es ist natürlich immer schön, wenn die Demokraten signieren, dass sie bereit für den nächsten Krieg sind.

Und was macht die amerikanische Linke, die linke Linke, die damals die “Bush-Satan”-T-Shirts gekauft, auf dem Union Square demonstriert und das große Wort geschwungen hat? Gone with the Wind. Die Linke freut sich, dass Cheney jetzt in ihre Ränge aufgerückt ist. Der einzige, der nicht mitmacht, ist Bernie Sanders. Und Seymour Hersh, der berühmte Journalist, aber der ist ja nicht im Kongress.

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22 Kommentare

  1. Sanders hatte immer alles mitgemacht, auch wenn er so oft alles anders machen wollte, was für eine lahmende Ente.
    Alle altbekannten Hartwährungen stehen heute vor einer Situation der Korrektur, daß heißt, das die Realwirtschaft die Luftblasen ausradieren wird. Diese Situation wird keine westl. ideologische existente Partei aufhalten können, geschweige denn ihren Völkern in der Lage sind das zu vermitteln.
    Wer meint, wie Luisa, man könnte weiterhin ‘morgen’ am grossen Fresstisch sitzen, begreift nicht, was sich auf dieser Weltbühne abspielt. Dem transatlantischen Flügel werden vor allen Augen dieser Welt die Flügel gestützt, danach fällt der Vogel zu Boden und ist ein Freiwild für die Jäger.
    Diese Jäger töten nicht unbarmherzig, aber sie töten ein System das die Welt selbst zu genüge erfahren hatte.

  2. Eine Meta-Studie des IPPNW berichtet von ca 1 Million Toten allein im von den USA 2003 begonnenen Krieg gegen den Irak.
    Die US amerikanische Brown University berichtet von ca 4 Millionen Toten, die der “war on terror” der USA insgesamt gekostet hat.
    Die USA haben also für jedes Opfer von 9/11 ca 1000 überwiegend muslimische Menschen getötet!
    Wo ist die Trauerfeier für diese Millionen Menschen?

    Abgesehen davon hat Cheney eine äusserst dubiose Rolle im Zusammenhang mit den 9/11-Anschlägen gespielt.
    Er ist einer der übelsten Neokonservativen.

    1. Die USA haben also für jedes Opfer von 9/11 ca 1000 überwiegend muslimische Menschen getötet!
      Wo ist die Trauerfeier für diese Millionen Menschen?

      Ich vermute das Netanyahu-Israel möchte die gleiche Ratio auch für 10/7 erreichen.
      Wenn die so weiter machen könnte das durchaus noch gelingen. Trump, der Netanyahu-Freund, wenn er denn gewählt wird, wird da sicher auch keinen Riegel vorschieben.

  3. Ja, 9/11 wird so schlimm gewesen sein, dass das Ereignis vom 11.09 2001 einen Einfluss auf die Entscheidung des Supreme Courts der Divided States bzgl. der Präsidentenwahl von Ende 2000 hatte, ein klassischer quantenmechanischer Effekt halt ;-).(Manche Ereignisse sind halt so “schlimm”, dass diese auch Auswirkungen auf die Zeit davor haben und eben nicht nur auf die Zeit nach dem jeweiligen Ereignis).

    1. @ NoUse…..

      Rein interessehalber. Glauben Sie allen Ernstes, daß ein Al Gore und seine Kumpane sich groß anders verhalten hätten als Hampelmann Dabbel Juh Bush?
      Ich möchte noch erinnern, daß ein Verwandter Al Gores, der US-Exilant und Schriftsteller Gore Vidal, einmal verlauten ließ, daß es in den USA eine Regierungspartei mit zwei rechten Flügeln, den Demokraten und Republikanern, gäbe.

      1. Ach, die Aussage am Ende des Films “Killing them Softly” (bzw. in der Romanvorlage) “America is not a country, it is just a business” gefällt mir besser (und könnte auch besser passen).

        Und wie kommen Sie darauf, dass ich davon ausgehen könnte, dass sich Al Gore anders als Bush Jr. verhalten hätte? – Und für Kriegserklärungen ist eigentlich nicht der Präsident (CEO) zuständig, sondern Senat/Abgeordnetenhaus der Divided States und durch Ersetzung von Bush Jr. durch Al Gore wäre die Zusammensetzung des Senats und des Abgeordnetenhaus noch gleich geblieben (es ging ja nur um die Stimmen/Stimmzettel bzgl. der Präsidentenwahl 2000 in Florida und nicht um die Stimmen für sämtliche Abgeordneten und Senatoren, welche Ende 2000 gewählt wurden).

  4. Ist es nicht trollig zu lesen, wie die eine Partei gegen die andere Partei sich selebriert?
    Am Ende steht der einen Partei nichts der anderen Partei gegenüber, Hauptsache Krieg.
    Was zeichnet heute die Politik aus?
    Alle veranstalten das gleiche Spektakel, nur mit dem Unterschied zu heute, wer tatsächlich die Verantwortung für dessen wirken nimmt.

    Diesesmal wird die Verantwortung dorthin gesendet, wo alles Malheur entstand. Die kapitalistischen Funktionsträger. Das Amerika und auch die ‘Europäische’ Klasse wird herzlich bluten.
    Der ‘Westen’ wird fundamental renoviert. Der nicht vorhandene Demos unterstreicht das Handeln vom ‘Feind’, wo der Demos wie gelähmt im Rollstuhl sitzt.

  5. “Der Demokrat”- Ja genau… Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich mich vor Lachen wegschmeißen…

    Mehr daneben liegen könnte der Name dieser Partei, und auch der Person, nicht sein.

  6. Das dieser Kerl noch immer lebt, lässt mich an der “göttlichen Gerechtigkeit”, falls es sowas je gegeben haben sollte, stark zweifeln. Vielleicht wollte die “Hölle”, den noch nicht haben. Oder er ist mittlerweile ein V-mann und soll noch ein paar Mrd. Erdenbürger*innen die Unterwelt überführen.
    Jetzt isser bei den Dems und in guter Gesellschaft, wenn ich so an Barack denke.

    1. “Das dieser Kerl noch immer lebt” neidisch ? – Babyblut, sollten sie auch mal probieren., dann klappt’s auch mit 90-100 werden zuverlässig.
      Demokrat, dass ist genau so lustig wie CDU = christlich.
      Alleine das die CDU Granden nicht ständig der Blitz grifft ist ein starkes Indiz gegen die Existenz Gottes.
      Sollte er aber existieren und dass alles gut heißen, dann ist vernünftigerweise davon auszugehen, dass hier der Satan der Gute ist und Gott der Böse, und dass ersterer dann solche Typen nicht bei sich in der Hölle haben will ist nachvollziehbar.

  7. Wenn die Amis ihre sadistischen Neigungen, die sie für Politik halten, wenigstens untereinander ausmachen würden, wäre der Welt , die sie permanent heimsuchen, schon mal geholfen und vermutlich wäre sie ein besserer Ort. Wobei, das gebe ich zu, dass ich darauf keine Wetten abschließen würde. Gibt außerhalb der Staaten auch reichlich üble Gestalten, auch wenn ein Moment keiner das Potential hat, so viele Menschen ungestraft zu morden , wie die Amis.
    Nicht, dass ich überrascht wurde, aber der Text zeigt komprimiert, wie vollkommen aussichtslos die Lage ist. Egal wie gewählt wird und was sonst noch in der Welt passieren wird, zum Schluss werden Menschen wie Cheney den Lauf der Dinge bestimmen und irgendwo auf der Welt wird gemordet.
    Solange die Amis nicht ihnen eigenen Dreck fressen müssen, solange der Tod nicht zu ihnen zurückkommt, geht das immer so weiter. Das aber ist nur denkbar, wenn die Nukes fliegen und das wäre das Ende des Planeten. Ich weiß nicht, was schlimmer ist, das Ende der Welt oder der anhaltende Blutrausch der Amis?

    Ich finde den Text gut, auch wenn es eine aussichtslose Situation beschreibt. Das aber überzeugend.

    Ich habe natürlich kein realistisches Bild von amerikanischen Wählern. Ich stelle mir die der Republikaner irgendwie als tumbe red necks vor. Und die Dems? Weiß nicht. Halten die sich wirklich für die Guten? Nee,wa ?

    1. Ich habe natürlich kein realistisches Bild von amerikanischen Wählern
      Es gibt natürlich wie überall vernünftige Leute.
      Aber den durchschnittlichen Amerikaner müssen sie sich als naiv, kindlich, politisch völlig ungebildet, aber von der eigenen Überlegenheit völlig überzeugt vorstellen, kurz gesagt wie die Baebock etwa.

  8. Prima Artikel.

    Zu Sanders (guter Mann) und den “Demokraten” kann ich nur Fahrenheit 11/9 von Micheal Moore empfehlen, den ich heute zufällig auf ZDF-Info wieder gesehen habe. Damit ist eigentlich alles zu dieser Partei gesagt.
    @1211
    Da erfährt man auch was über red necks. 😉

    1. “Zu Sanders (guter Mann) ”

      Nein. Jedes Mal, wenn es darauf ankam, ist Sanders brav auf die Linie der Democrats eingeschwenkt. Der spielt nur Opposition fürs Fernsehen. Mehr nicht.

  9. Amerika ist ein Empire im Niedergang. Die politische Klasse macht es deutlich: „It is hard to name a government official with less credibility“ John Kerry über Dick Cheney, und Axios so: „Project 2025 is undeniably a Trump-driven operation.“

    Selbst Hardliner wie Bolton haben über Trump nichts positives zu sagen. Liz Cheney hatte bereits am 6. September geschrieben: „If you think about the moment we’re in, and you think about how serious this moment is, my dad believes—and he said publicly—there has never been an individual in our country who is as grave a threat to our democracy as Donald Trump is.“

    Niemand nennt Projekt 2025, man sagt Trump oder „grave threat“ um nicht wie ein Verschwörungstheoretiker zu klingen. Niemand ist mehr in der Lage 920 Seiten komplexe Ermächtigungspolitik zusammenzufassen. Liest sich wie ein Roman, kann ich Sprachkenntnisse vorausgesetzt, empfehlen. Das aktuelle Buch von Team Thüringen ist ähnlich gut im Bezug auf Deutschland, und kürzer.

    Der 6. Januar verursacht bei vielen Amerikanern immernoch kognitive Dissonanz. Eine Menge Menschen haben ähnliches bereits 2016 ähnliches über Trump gesagt. Unnötig zu erwähnen, das 2016 beide, Liz und Dick Cheney, Donald Trump ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Es existiert keine amerikanische Linke. Die GOP und DEMS sind, jede für sich, heterogene Gruppen aus Mitgliedern, Beratern und Spendern. Seit dem die Kennedys Schwarzenegger ins Governeursamt geholfen haben, ist es evident. LA ist ähnlich beschädigt wie NYC.

    Das kleine urbane, pseudo-linke Girl-Squad um AOC wird gerade von den SuperPacs weg-gespendet und abgewählt, weil sie Pro-Paläsina sind. Bernie Sanders ist alt, gemessen an seiner Dienstzeit als Senator. Für die Demokraten weder repräsantiv noch relevant. Durch die Swingstates und das dysfunktionale Wahlmännersystem der Präsidentschaftswahl, sind die Bürger bei der Wahl des Präsidenten am wenigsten relevant. Die Reformen des DNC haben dafür gesorgt, dass nur noch Menschen mit entsprechender monetärer und politischer Unterstützung in die jeweiligen Organe einziehen können. Die GOP, ist dank Fox, eine MAGA Partei mit eigenem Nachrichtensender. Man könnte die Wahl Trumps vermutlich dadurch verhindern, in dem man in Florida, in den Altenheimen die Fernseher von Fox auf CNN umstellt, und die Fernbedienungen versteckt.

    Es hat von Obama (2009), über Trump bis Biden (2024) gedauert, bis die Erkenntnisse aus den Forever Wars schlechtmöglichst, die Taliban haben gewonnen, umgesetzt wurden. Der Rückzug aus Afgahnistan ist ähnlich katastrophal wie die Situation in Palästina, der Ukraine, im Sahel oder Sudan. Die Einmischung in Venezuela z.B. ist einfach nur noch peinlich.

    Jen O’Malley Dillon arbeitet seit 25 Jahren in Kampagnen, ist mit Zuckerberg, Gates uvam. vernetzt, macht einen ausgezeichneten Job für Kamala Harris. Amerika ist eine Mischung aus Lobbykratie (Westküste), Technokratie (Westküste) und Plutokratie. Der verfilmte Star Wars Kanon dagegen, ist eine romantisierte Gute-Nacht Geschichte mit einem Happy End, ab 12.

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