Brutkästen

Panzer in Russland.
Bundesarchiv, Bild 101I-218-0504-36 / Dieck / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Deutschland schickt wieder Panzer gegen Russland. Geschuldet ist die Panzerlieferung der Arbeit amerikanischer PR-Firmen.

Mein Großvater mütterlicherseits hatte sieben Brüder, drei davon sind gefallen, in der Sowjetunion, irgendwann zwischen 1941 und 1945. So wie 5,5 Millionen deutsche Soldaten insgesamt, die meisten davon an der Ostfront. Die drei Brüder haben ein gemeinsames Grab in der hessischen Kleinstadt, aus der mein Großvater stammt. Es ist lange her, dass ich es gesehen habe, aber ich glaube, es ist eher ein symbolisches Grab. Die Knochen vermodern irgendwo in Russland.

Ostfront bei Kaffee und Plausch

Als ich noch klein war, erzählte mein Großvater mir oft von den Schrecken des Russlandfeldzugs. Das beeindruckte mich sehr, bis meine Mutter mir erzählte, dass er den Krieg in Frankreich beim Kaffeetrinken und Plaudern verbracht hat.

Fast Forward, nun rollen wieder deutsche Panzer gen Russland. Leos. Im Zweiten Weltkrieg hießen die Panzer „Panther“, Tiger“ und „Löwe“ – man erkennt ein Thema. Sie fielen vermutlich weniger schnell auseinander. Mit der Tankfüllung eines Leos könnte man ein Einfamilienhaus einen Winter lang beheizen (hat mir ein Freund erzählt), aber den Grünen sind rasche Siege nun wichtiger als Energiesparen.

Mein Großvater war danach in Kriegsgefangenschaft in Amerika. In Texas. Es hat ihm dort gut gefallen – mir haben Texaner erzählt, dass 1945, 1946 viele deutsche Soldaten ausgebüxt sind und texanische Mädchen geheiratet haben. Mein Großvater aber kam nach Hessen zurück. Aber irgendeinen langfristigen Eindruck muss er in Amerika gemacht haben, denn heute sind es die Amerikaner, die pausenlos von den Schrecken der Ostfront schwadronieren und dabei selber Kaffee trinken und plaudern.

Deutscher Schlendrian

In diesen Tagen freuen sich die US-Zeitungen über die deutschen Leos. Die New York Times mäkelte allerdings, dass alle Länder zusammen nur 105 Panzer schickten, gebraucht würden aber mindestens 300. Auch Joe Biden mäkelte; Deutschland habe ihn mehr oder weniger genötigt, ebenfalls Panzer zu schicken. Dabei sind Abrams Tanks präzise dafür entwickelt worden: Feinde in Übersee zu bekämpfen. Überdies haben sich die USA nach dem Budapester Abkommen von 1994 verpflichtet, der Ukraine im Kriegsfall beizustehen; dafür gab die Ukraine ihre Atomwaffen auf.

Das geriet in Vergessenheit, denn Biden ist es wichtiger, eine Konfrontation zwischen Amerika und Russland zu vermeiden. Da Amerikaner auf keinen Fall kämpfen sollen, sollen die Abrams von Ukrainern bedient werden. Allerdings ist deren Technik so kompliziert, dass es viele Monate dauern wird, bis die eingesetzt werden können.

Die Times beklagt sich auch über die „Propaganda Maschine“ des Kreml, die falsche Narrative über einen heroischen russischen Kampf gegen Faschismus in die Welt setze. Als Stalin noch am Ruder war, hat die Times freudig derartige Narrative selber gedruckt, aber auch das scheint in Vergessenheit geraten zu sein, ganz ähnlich wie übrigens der Hitler-Stalin-Pakt, der in das große Loch der Geschichte gefallen ist.

Pro-amerikanisch hingegen argumentiert die Washington Post: Olaf Scholz opfere eine vernünftige Strategie gegen Russland dem politischen Kalkül, eines Teil seine deutschen Wähler wegen. Die wollen offenbar nicht schon wieder Knochen in russischer Erde hinterlassen. Aber der Post ist Demokratie in Deutschland nicht so wichtig; wichtig sei die Bindung zwischen Washington und Berlin, deshalb dürfe sich Biden den deutschen Schlendrian nicht gefallen lassen.

Wer sorgt dafür, dass in Amerika blau-gelbe Fahnen wehen?

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich selber bin von russischer Propaganda vollkommen unbeeindruckbar. Ich fand es immer schon lächerlich, wenn Redakteure bürgerlicher Zeitungen das Loblied der Roten Armee unter Stalin gesungen haben. Die Ukrainer haben jedes Recht, sich zu verteidigen. Wer denkt, der arme Putin fühle sich provoziert und umrundet, weil sich die osteuropäischen Staaten nach ihrer Befreiung von der sowjetischen Besatzung eilends der NATO in die Arme geworfen haben, braucht Nachhilfe in Realpolitik. Auch der gesamte Whataboutism geht mir am Hintern vorbei: Etwa was wäre, wenn sich Mexico dem Warschauer Pakt angeschlossen hätte? Who cares? Das wäre nicht unser Problem.

Das heißt trotzdem nicht, dass Deutschland hirnfrei jubelnd Panzer nach Ostland schicken sollte, um Russland vorbeugend anzugreifen wie weiland 1941. Amerika ist weit weg, und ob es seine Bündnisverpflichtungen in Eurasien erfüllt, wenn es das Leben von Amerikanern kostete, ist mehr als fraglich. Was die letzten Kriege angeht, haben die USA fast keine afghanische oder irakische Bedienstete der U.S. Army aufgenommen. Deutschland aber hätte den Dritten Weltkrieg vor der Haustür.

Und russische Propaganda durch amerikanisch-ukrainische zu ersetzen macht auch keinen Sinn. Das bringt mich zum nächsten Punkt: Dass Wolodimir Selenskyj in den USA einen astreine Propaganda-Feldzug exerziert, mit Reden und TV-Bildern, ist eigentlich allen klar. Nicht zum ersten Mal — wir erinnern uns an die Kampagne von Hill & Knowlton für die kuwaitische Regierung im Vorfeld des Ersten Golfkrieges. Wer aber sorgt heute dafür, dass in ganz Amerika blau-gelbe Fahnen wehen?

Dahinter steckt das Washingtoner Büro einer großen ukrainischen PR-Firma. Deren Leiter ist Andrew Mac, der seinerseits auch Selenskyj berät. So riet er dem ukrainischen Präsidenten, sich nicht in die Kämpfe zwischen Donald Trump und die Demokraten einzumischen (mit Recht). Mac coachte auch Selenskyj vor seinem Auftritt vor dem US-Kongress und organisierte seine Auftritte in US-Nachrichtensendungen.

Politico-Recherche: PR-Firmen schüren Stimmung

Mac und seine Leute seien sehr klug und gebildet, sagt Michael McFaul, der frühere US-Botschafter in Moskau, der nun in Stanford lehrt. „Diese Leute interagieren schon lange mit amerikanischen Eliten und den amerikanischen Medien.“ Auch McFaul vermittelt ukrainischen Regierungsbeamten an US-Fernsehsender wie NBC.

Des Weiteren sind zwei PR-Firmen involviert, die eigentlich die ukrainische Öl- und Gasindustrie vertreten; einmal Yorktown Solutions, die Daniel Vajdich gehört – ein früherer politischer Berater der republikanischen Senatoren Ted Cruz und Mitt Romney –, und die in New York ansässige Firma KARV Communications, die Ukrainer für Presseauftritte vermittelt. Vor Kriegsausbruch kämpften die Lobbyisten noch gegen die Nord Stream 2-Pipeline und gegen Öl- und Gasimporte aus Russland.

Natürlich ist das alles legitim und in den USA auch vollkommen normal; aber gewusst hätte man es doch schon gerne, bevor die Leos vor Moskau stehen.

Aber woher weiß ich das alles? Das hat das Washingtoner Magazin Politico in einer längeren Recherche veröffentlicht; hier nachzulesen. Politico ist eines der erfolgreichsten Startups auf dem Medienmarkt. 2007 von Journalisten der Washington Post, Time und MSNBC gegründet, versteht sich die Multi-Mediaplattform als Politikinsider. Inzwischen gehört Politico der Verlagsgruppe Axel Springer.

Deren Hauptaktionär wiederum ist der New Yorker Investmentfond KKR & Co. Inc., Kohlberg, Kravis, Roberts. Und KKR-Co-Gründer George Roberts ist ein Unternehmer aus Houston, Texas. Wäre mein Großvater in Texas geblieben, wer weiß, vielleicht würde mir heute ein Stockwerk vom Springer-Hochhaus gehören.

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13 Kommentare

  1. Ei guude wie Eva C. Schweitzer, erbarmen zu spät, die Hesse komme…
    Ja die Ukraine hat die Saudies in den führenden Lobbies abgelöst. Ein reines Spektakel um click&baits and big business.
    Die Frage die sich mir stellt, reich sein ist ein Punkt, aber wie kommt man in diese inneren Zirkel von aussen herein oder ist alles von ‚innen‘ gesteuert?
    Dann, falls es eine Antwort geben sollte, wieviel demokratische Simulationen sind Gemüter fähig zu ertragen? Warum frage ich?, na weil die Schießereien irgendwie zusehends zunimmt.
    Man führt einen Krieg für das 1% und im selben Atemzug geht ein Staat in Schießerein unter, irgendwie pervers der antizivilisatorische Prozess.
    Ach ja, die Grüne jubeln über ihre schnatterkanälen in den antisozialen Medien, das der Leopard endlich losgelassen wurde…
    Horsche ma evasche guude

  2. Wie doch vermeintlichen Linken die „nationale“ Sicht, und damit die kapitalistische, nicht aus dem Kopf geht, muss in den Genen liegen.
    Als (gewünschtes(?)) Ergebnis (der Nato-Propaganda) kann man ihr Negativbekenntniss zur russischen Propaganda begreifen. Diese Voreingenommenheit, jenseits der Elbe nach wie vor verbreitet, bewirkt die gewollte Gleichsetzung von Fakten und (ukrainischer bzw Nato)-Narrativen.
    Würde die Autorin mal ihre Voreingenommenheit überwinden und die russische und Nato-(ukrainische) Propaganda vergleichen, käme sie vielleicht zum Schluss, dass die russische (zum Beispiel RT) einen deutlich höheren objektiven Nachrichtenanteil vorweist, die „unsere“ jedoch sehr weit von der Realität entfernt ist.
    Das macht die russische Seite bewusst so, da sie weiß, dass Kriege auf dem Schlachtfeld entschieden werden und nicht in der Zeitung. Die Russen lassen keine Männer auf Ziegen starren.

  3. „Wer denkt, der arme Putin fühle sich provoziert und umrundet, weil sich die osteuropäischen Staaten nach ihrer Befreiung von der sowjetischen Besatzung eilends der NATO in die Arme geworfen haben, braucht Nachhilfe in Realpolitik.“

    Jemand sollte der Autorin den Unterschied zwischen sog. Realität und Faktischem erklären…
    Aber in Zeiten, in denen man sich die Realität zu Recht biegt, kommt das schon mal vor.

    1. Wer denkt, der arme Putin fühle sich provoziert und umrundet, weil sich die osteuropäischen Staaten nach ihrer Befreiung von der sowjetischen Besatzung eilends der NATO in die Arme geworfen haben, braucht Nachhilfe in Realpolitik.“
      Mir ist es auch unerklärlich, wie jemand mit einem IQ oberhalb einer Topfpflanze so etwas schreiben kann. Da haben sich wenn überhaupt korrupte „Eliten“ an die NATO und den „Wertewesten“ rangewanzt um sich ihre Taschen noch mehr zu füllen.
      Exemplarisch die 5 Mrd die es sich die USA kosten liessen in der Ukraine einen Umsturz zu sponsern

    2. Wozu ? Wozu sollte jemand irgendwas erklären ?
      Selbst wenn, was ich ausschließe , man sie davon überzeugen könnte , dass es keine Paranoia ist, wenn man sich vor einem Land fürchtet , dass in den 250 Jahren seines Bestehens nur 20 Jahre keinen Krieg führte , dass Atomwaffen an Lebenden erprobte , dass in der Nachkriegswelt eine einzige Blutspur hinterließ , selbst wenn sie das einräumen würde , was wäre erreicht? Ein Mensch weniger der der erklärten Meinung ist , die Russen hätten den Tod weiterer tausend Landsleute klaglos hinnehmen müssen ? Wie viele bleiben dann übrig , die unerschütterlich daran glauben , unser Einsatz für ukrainische Faschisten wäre „Freiheitskampf“ . Keine Ahnung, wie viele es sind . Auf jeden Fall zu viele und zu viele , die Entscheidungen treffen .

      Ich weiß mittlerweile , und vermutlich wissen auch die meisten hier Lesenden , dass es keine realistische Möglichkeit gibt , sich gegen die westlichen Infokrieger durchzusetzen . Diese Schlacht haben sie überwältigend gewonnen und ein paar Scharmützel am Rande – sowas wie hier in den Kommentarspalten – spielen keine Rolle .

      Es ist sehr sicher ein Phyrussieg , den wir gemeinsam , Russlands Feinde und seine Freunde , in der Hölle analysieren werden ,

      Noch ein Wort zu den Feinden Russlands . Nein, es sind nicht alles kranke Nazis . Das ist Unfug . Nachdem den Deutschen mit Panzern und Gewehren erklärt wurde, dass das mit dem “ jüdisch – bolschewistischen Untermenschen“ nicht oK war , hat er sich wenigstens entschlossen , das „jüdisch“ zu streichen . Verlange bitte nicht zu viel auf einmal . Der Russe ist an allem Schuld und wenn man darauf verweist , dass die Amis für Millionen Menschen das Leben zu einer blutigen Plage machten , dann ist das dieses schöne neue Wort , mit dem sich noch jeder Täter rausreden : whataboutism, Oder so .

      Aber egal , wenn man sich so besser fühlt , ist es ok . Ich gönne jedem, sich gut zu fühlen , und auch Recht zu haben . Wir gehen gemeinsam drauf .
      Ob das wirklich eine schlechte Nachricht ist mag jeder für sich entscheiden.

  4. Erstens wurden bereits hunderte Panzer vorher geliefert.
    Zweitens sieht sich die Autorin vermutlich als Linke, aber wie nennt man jemanden der, wenn auch nur moralisch, einen von Nazis durchsetzten Staat unterstützt? Nun falls das jemand vergessen hat, dann kann man ja in den Zeitungsartikeln über die AfD oder Trump nachgucken.
    Tja, der Europäer, vor allem aber der Deutsche, sieht sich halt immer als der Übermensch an, egal ob er sich für links oder rechts hält. Der Unterschied ist halt hier nur, dass der Linke vermeintlich wohlwollend ist und der Rechte halt rücksichtslos handelt. Deswegen wäre es in der Tat eine Wohltat für die Welt, wenn Europäer und besonders die Deutschen mal ganz unten ankommen würden. Vermutlich würde das auch den Deutschen guttun und würde ihnen helfen, sich endlich mal wieder als normale Menschen, denn als überlegene Rasse zu sehen.

  5. „Die Ukrainer haben jedes Recht, sich zu verteidigen.“

    Ahja – das gilt dann auch für die Bewohner des Donbass, die ab 2014, nach etlichen Progromen und Massakern von der ukrainischen Armee angegriffen und seitdem mit gezieltem Beschuß von Zivilgebieten terrorisiert werden ? Oder fällt das auch noch unter „Verteidigung“ seitens Ukraine ?

    Und was genau war noch gleich Anlass der „SMO“ ? Achja – genau dieser im Januar 2022 eskalierende Beschuss-Terror durch die ukrainische Armee und angegliederte Nazi-Truppen. Sowie die unmittelbare Vorbereitung der ukrainischen Armee auf die (von Selenski in die Verfassung geschriebene) militärische Rückgewinnung des Donbass und der Krim.

    Und wieso genau noch mal hat der jüngst geschasste Präsidentenberater Arestovytsch 2019 in einem Interview davon erzählt, dass die gewünschte Zutittskarte der Ukraine zur NATO nur über einen großen Krieg mit Russland zu erhalten sei ? Und folgerichtig ein solcher Krieg „das Beste“ für die Ukraine. Wobei passend dazu ja seit 2014, wie mittlerweile von reichlich beteiligten Protagonisten bestätigt, die Ukraine von der NATO genau auf einen solchen Krieg hin hochgerüstet und massiv befestigt wurde.

    Nach der Logik (nicht nur) der Autorin hier haben dann wohl Frankreich und Großbrittanien ab 1939 einen Angriffskrieg gegen Deutschland geführt, welches folgerichtig alles Recht hatte, sich dagegen zu verteidigen, richtig ? WK2 war dann also ein Verteidigungskrieg Deutschlands. Gut zu wissen.

    1. Ja, war gestern so. Und eine Begründung von Overton würde mich interessieren.
      Wenn Kommentare mit Absicht geschlossen oder zensiert werden, suche ich mir ein anderes Medium.

  6. Schweitzer vs Stalin drölfter Teil
    (Es ist cool Kommentaren einen Titel zu geben)

    Mitnichten ist der Hitler-Stalin Pakt in ein schwarzes Loch gefallen.
    Vor Corona war er insbesonders in Polen das Lieblingsthema der Medien. Was sich auch im Springer Verlag niederschlug.
    Es schien sogar das dies die Geschichte des 2 Weltkriegs brilliant erklärte und selbstverständlich auch das Hufeisennarrativ bediente.
    Ja die europäische Idee sollte ein
    Antidote zu diese grössten Verbrechen des Totalitarismus werden.
    Was ich für extrem abstrakt halte
    da dieser Pakt nicht aus Liebe sondern von beiden Seiten
    aus reinen Kalkül beschlossen wurde.
    Mindestens so abstrakt wie ich das deutsch-französische Verhältnis für befinde.
    Die Industralisierung der Sowjetunion war noch weit von der der imperialistisch-kapitalistischen Staaten entfernt
    wenn auch schon unter grossen Opfern im Gange.
    Die Sowjetunion hatte gerade einen verlustreichen Bürgerkrieg
    und einen Krieg gegen Polen hinter sich.
    Nein man konnte nicht mal dran denken Nazideutschland anzugreifen.
    Zynische Ironie der Geschichte
    der Angriff Deutschland hat die Hungersnöte und die Industralisierung nochmals stark beschleunigt.
    Die Zwangskollektivierung von Getreide mit Todesfolgen ist keine orginär kommunistische aber auf jeden Fall eine Idee einer Staatsbildung die extrem schnell erfolgen MUSS.
    ( Der Staat als Evolution einer Räuberbande)
    Was wäre die Alternative gewesen ?
    Das zaristische Russland versank in Armut und Rückständigkeit.
    Opfer des von U.S. und British Empire dominierenden Kapitalismus und der eigenen Elite und des Adels.
    Idealer Nährboden also für dir Ideen eines Marx und Konsorten.
    Die Alternative ist nicht schwierig
    auszumalen.
    Die Kolonisierung der zaristischen Gebiete durch Deutschland, Japan, Briten und Amerikaner.
    Besonders in den deutschen Herrschaftsansprüchen
    ein Verbot der Sprache.
    Summa Summarum das Verlieren von Identität.
    Gerade einer Person (oder doch Autorenkollektiv) wie Fr. Schweitzer bin ich versucht zu sagen:
    Stalin was bigger then Jesus.

    PS: Ich finde das Holodomordenkmal übrigens Super und hoffe das dieses mal mit anderen Augen als den von den Machern beabsichtigten gesehen wird.

  7. Dass die deutschen Großeltern der Autorin viel über die Zeit des Hitlerfaschismus geredet haben, ist ungewöhnlich. Mein Großvater hat nie viel von seinen Kriegserlebnissen erzählt. Meine Großmutter schon eher. Eine ihrer Erzählungen hat sich in mein Hirn eingebrannt : Einer ihrer männlichen Verwandten – wenn ich mich recht erinnere ein Onkel – , kam sehr niedergeschlagen von der Ostfront auf Heimaturlaub nach Hause. Er hatte als Kradmelder das Wüten der Wehrmacht ( oder SS ? Ich weiß es nicht genau ) an vorderster Front miterlebt und bekannte : „Wir dürfen den Krieg gar nicht gewinnen“. Er hatte mitangesehen, wie deutsche Landser ein Slawin an einen Kübelwagen angebunden und zu Tode geschleift hatten.
    Wenig später sei besagter Verwandter gefallen. Ich vermute, er hat er den Tod gesucht, weil er die Schande, ein Deutscher zu sein, nicht länger ertragen konnte.

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