Es ist die Nachricht des Tages: Julian Assange wird freikommen. Warum erst jetzt? Sind die US-Demokraten jetzt wieder das gute Amerika?
Julian Assange kommt frei – aller Voraussicht nach. Der berühmteste politische Gefangene der Welt wird aus dem Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, wo er seit fünf Jahren einsitzt, auf eine von den USA kontrollierte Insel bei Australien geflogen. Dort soll er sich einem amerikanischen Gericht stellen und darf danach in sein Heimatland zurück. Im Gegenzug erklärte er sich schuldig; die Strafe wird mit seinem bisherigen Gefängnisaufenthalt verrechnet. Er ist also frei.
Ist das ein Sieg? Für Amerika war Assange eine fast schon peinliche Erinnerung an die blutigen, von Kriegsverbrechen begleiteten, teilweise illegalen und überdies weitgehend erfolglosen Kriege in Afghanistan und im Irak. Er hat die amerikanische Politik vorgeführt, erst dadurch, dass er amerikanische Kriegsverbrechen öffentlich machte und dann durch seinen Märtyrerstatus. Die langgehegte Hoffnung, die internationale Solidarität würde irgendwann zusammenfalten, hat sich nicht erfüllt.
Australien als Pudel
Ähnlich peinlich war das Verfahren für Großbritannien und Australien. Die Regierung in London wurde als Anhängsel der USA vorgeführt, dessen Rechtssystem Befehlen des Großen Bruders folge, Australien stand als machtlose Kolonie im Südpazifik da. Zuletzt erlebte Großbritannien eine ähnliche Demütigung unter Tony Blair, der sich in den US-Kriegen als “Pudel” von George W. Bush gerierte. Das kostete die Labour-Partei letztlich die Reputation und die Macht.
Australien hat, heißt es, hinter den Kulissen versucht, die Freilassung von Assange zu erreichen, immerhin ein australischer Staatsbürger, war aber erst erfolgreich, weil die USA ihre militärische Präsenz im Südpazifik stärken wollten.
Die Verhandlungen dauerten seit Jahren an. James Lewis, der Rechtsvertreter der USA hatte angeführt, die Veröffentlichung geheimer Dokumente durch Assange habe die Leben von Hunderten von Zuarbeitern der USA im Irak und in Afghanistan gefährdet, von denen viele tatsächlich verschwunden seien. Assange sagte dazu, all diese Namen seien schon vorher bekannt gewesen, das sei nicht seine Schuld.
Beweise, dass das Verschwinden mit Assanges Veröffentlichungen zusammenhing, habe er keine, sagte Lewis. Aber es ist schon richtig, dass Einheimische, die mit den Besatzungsbehörden zusammengearbeitet hatten, nach dem Abzug der Truppen verfolgt, verschleppt, inhaftiert und getötet wurden. Natürlich wäre es den USA völlig unbenommen gewesen, allen Zuarbeitern der US-Army Asyl zu gewähren, nicht nur den paar hundert, sondern die vielen zehntausend, die das betraf. Das wurde den Armeemitarbeitern übrigens auch versprochen, ist aber nicht passiert.
Hillarys sabotierte Wahlkampagne
Übrigens waren die Teilnehmer der Hochzeitsfeier, die von einem US-Hubschrauber aus niedergeschossen wurden – eines der Kriegsverbrechen, die Assange enthüllt hat – auch unschuldig, wie eigentlich alle Irakis, die bei dem Angriffskrieg starben.
Und die amerikanische Presse? Zeitungen wie die New York Times haben von Assanges Material immens profitiert; ihre eigenen Journalisten hätten es nicht gewagt, den US-Sicherheitsapparat derart und, natürlich, an der Grenze zur Legalität herauszufordern. Seit Assange im Knast saß, eierte die Grey Old Lady herum und präsentiert uns mit einem entschiedenen einerseits/andererseits.
Und da ist noch die amerikanische Wischi-Waschi-Linke, die Liberalen, die seit neuestem ihren Lebenszweck darin sehen, den Amerikanern zu erklären, dass Joe Biden gar nicht so alt ist, wie er aussieht. Als Assange, sichtlich verstört und halb verwahrlost nach jahrelanger Isolation aus der Botschaft Ecuadors in die Einzelhaft abtransportiert wurde, scherzte Stephen Colbert, der Standartenführer der woken Liberalen im Late-Night-TV, es sei doch befriedigend, zu sehen, wie ein “Internet-Troll ans Licht gezerrt” werde.
Eines ist klar, Assange hat das politische Koordinatensystem in Amerika gründlich durcheinandergebracht. Angetreten war er als Kritiker der Bush-Regierung. Viele der Republikaner neuer Prägung, die Bush ablehnten, standen zumindest verbal auf seiner Seite. Der damalige Fox-News-Anchor Tucker Carlson etwa zählte dazu, zwischendurch auch Donald Trump, der erklärte, er “liebe WikiLeaks”.
Wobei Trump natürlich alles sagt, was in einem beliebigen Moment vom Publikum gerne gehört wird. Und er liebte WikiLeaks auch nicht, weil die einen Sparren in die US-geführten Kriege warfen, obwohl Trump auch erzählt, dass er immer gegen den Irakkrieg war. Er liebte die Plattform, weil sie sie vom Server der Demokratischen Partei gehackten E-Mails von Hillary Clinton veröffentlicht hat. Er habe, erklärte Assange, die Wahlkampagne von Hillary sabotieren wollen.
Demokraten standen zum Militär
Und tatsächlich könnte das Hillary die Wahl gekostet haben. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum die Demokraten und die ihnen nahestehenden Zeitungen wie die New York Times, Assange nicht mögen. Andererseits ist Hillary so beliebt auch wieder nicht, dass es für die Demokraten Sinn machen würde, die Kontroverse heute wieder aufzuwärmen und man könnte sich auch fragen, warum ein Australier eine amerikanische Präsidentschaftskandidatin gut finden muss.
Auch Trump als Präsident hätte die Freilassung von Assange verhandeln können. Das tat er nicht. Hingegen finden die traditionellen Republikaner, darunter Trumps Vize Mike Pence, Assange sollte für den Rest seines Lebens in einem US- Militärgefängnis schmoren, denn er habe “amerikanische Truppen gefährdet”. Ja, darum geht es eigentlich, die Entschleunigung des amerikanischen Militärapparats. Wobei die konservativen Republikaner wenigstens konsistent sind.
Die Demokraten aber, die unter Joe Biden die Freilassung erreicht haben, haben sich zwischen Baum und Borke gesetzt. Die Mehrheit der Demokraten stand immer hinter den Bush-Kriegen, von den üblichen Verdächtigen – Barbara Lee, später auch Bernie Sanders – mal abgesehen. Die Demokraten sind die Partei des netten, freiheitsbringenden Krieges, denen Assange in die Parade gefahren ist.
Für die Demokraten wäre es besser gewesen, sie hätten sich als Anti-Kriegs-Partei inszenieren können, aber das wäre angesichts ihres Abstimmungsverhaltens nicht einfach gewesen, und letztlich war es den meisten demokratischen Politikern wichtiger, die Treue zum Militär zu zeigen. Jetzt haben sie die klassische Entscheidung getroffen, die Assange-Gegner verärgert, weil sie seine Freilassung erreicht haben und die Unterstützer ebenfalls, weil das so lange gedauert hat.
Nun noch ein Wort zur durchgeknallten deutschen Presseprodukten wie Jungle World, die finden, Assange verdiene keine Schonung, denn er habe nur amerikanische Geheimnisse enthüllt, keine russischen. Erstaunlich von einer Zeitung, die aus der einst stalintreuen Jungen Welt hervorgegangen ist. Dabei wäre es doch der Jungle World völlig unbenommen, endlich alle Putin-Geheimnisse zu veröffentlichen.
Die Welt als Dschungel
Noch ärgerlicher ist der Versuch der Jungle World, aus Assange mittels Kontaktschuldexegese einen Antisemiten zu machen. Der Australier habe Printprodukte gemieden, die in seiner Wahrnehmung irgendwie jüdisch seien. Die Jungle World nennt die schwedische Zeitung Expressen, die Anfang der 1800er Jahre von einem Juden namens Gutkind Hirschel gegründet worden sei. Daraus wurde der heutige Medienkonzern Bonnier AB. Ob die Nachkommen von Hirschel Juden seien, sei allerdings höchst fraglich – ein Nachkomme sei als Stockholmer Domprobst tätig.
Ich weiß ja nicht, wie das in Stockholm oder Berlin ist, aber in New York gibt es sehr wenige Juden, die Domprobst sind, eigentlich gar keine. Andererseits hat Assange mit der New York Times zusammengearbeitet, also, so antisemitisch kann er nicht sein. Aber man muss doch die hellseherischen Fähigkeiten der Jungle World bewundern.
Aber dabei belässt es die Jungle World nicht. Beweisstück 2: Die Schwedin, die Assange der Vergewaltigung bezichtigt hat, ist vielleicht, vielleicht aber auch nicht Mitglied von Broderskapsrörelsen, das seien antisemitische Evangelikale.
Und Beweisstück 3: Assange habe Erklärungen abgegeben, die aus heutiger Sicht unweigerlich an Äußerungen Donald Trumps erinnern. Also, Trump steht fest hinter Israel, seine Tochter ist Jüdin und desgleichen sein Schwiegersohn und deren gemeinsame Kinder. Vielleicht sollte sich die Jungle World selber einmal fragen, ob in ihrer Redaktion nicht Antisemiten arbeiten oder doch zumindest Israelkritiker.
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Erst, wenn die herrschende Klasse samt dem Kapitalismus und all seinen korrupten barbarischen Strukturen beseitigt ist, könnte es sich zum besseren wenden.
Und wen interessieren eigentlich die Ergüsse der “Jungle World” ?
Es ist Wahlkampf und man zieht mal kurz ein demokratisches Mäntelchen an. Trotzdem ist es eine Erleichterung, dass Assange frei gekommen ist. Mundtot dürfte er rotzdem gemacht sein. Aber dem Dollar nutzt das am Ende auch nichts, wenn er seinen Einfluss verliert.
Ob er mundtot ist, werden wir sehen.
Ich bin neugierig auf eine Biographie (Leben in Belmarsh?)…
Julian Assange hat sich eben nicht allgemein schuldig bekannt, sondern nur in einem einzigen Anklagepunkt. Der da lautet:
“conspiring to unlawfully obtain and disseminate classified information relating to the national defense of the United States”
Übersetzt:
„Verschwörung zum unrechtmäßigen Erhalt und zur Verbreitung geheimer Informationen im Zusammenhang mit der nationalen Verteidigung der Vereinigten Staaten“
Ich weiß nicht, warum der Unsinn mit dem umfassenden Schuldgeständnis auch hier widerstandslos verbreitet wird. Von Overton- Autoren möchte ich doch gerne echte Fakten hören.
Klar hat der die Informationen nicht freiwillig vom US Regime gekriegt sondern Manning hat sie für Wikileaks geklaut. Kann jetzt mal jeder selbst nachdenken ob man in den Knast gehen sollte, weil man in die Garage eines Serienkillers eingebrochen hat, um die Reizwäsche seiner Opfer als Beweismaterial zur Polizei zu bringen.
PS
es wird etwas dauern, bis sich der fog of war – aeh – der Staub wieder legt und mensch was sieht.
Trump mag irgendwas geliebt haben, aber er war Praesi, als die CIA die Ermordung Assanges plante (und dann doch verwarf, um ihn dann zu verklagen :-/).
Naja, und es war Hillary mit ihrem “Can’t we drone him?” …
Einiges an Details von John Greenwald in ‘Salon’ von 2011 unter
https://www.salon.com/2011/09/02/wikileaks_28/
Naja, die gute Eva konnte wieder mal nicht von ihrer Alltagsreligion Antikommunismus lassen, der Kern- und Ankerideologie jeglichen Faschismus. “Stalintreue Junge Welt”, nur noch peinlich. Die Jungle World ist im Übrigen so irrelevant wie Frau Schweitzer.
Nun, mit deutlich mehr Relevanz als irgendwelche ewiggestrigen Altstalinisten, die in ihrem dunklen Loch einem Massenmörder huldigen.
eigentlich sehe ich keine Altstalinisten sondern überall kriegsgeile Faschisten, wo die bisher gesteckt haben weiss der Geier…
„Stalintreue Junge Welt“, nur noch peinlich”
Zumindest unbelehrbare und grauslige “Covidstalinisten” sind’s beide Blätter sogar heute noch…
@ aquadraht
„Die gute Eva“ ist halt wieder bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem freien Assoziieren, auf der Bananenschale (bzw. im Ungefähren) ausgerutscht. Wie sonst soll man auch von Joe Biden auf die Junge Welt kommen? Da würde mir nicht zwingend die Jungle World einfallen, die ja nicht mal als Eselsbrücke taugt. Aber Sevim Dagdelen, kürzlich im Overton-Interview mit RdL, tritt unermüdlich für die Freilassung von Julian Assange ein (sie brachte das Thema auch im Interview auf)… nun, und sie ist Autorin bei der Jungen Welt. So wird die Geschichte rund, ausserdem erübrigt sich damit die blödsinnige Stalinismusdebatte, auf der einige Mitforisten sich wohl ihr Wassersüppchen kochen wollen.
Heute schon der 2. Assange-Artikel bei OT. Aber nichts Neues unter der Sonne. Zu Assange hat Pfarrer Nolte schon unter RDLs Artikel alles Wesentliche gesagt.
Deshalb hier ausschließlich Nebenschauplatzkritik:
“wie Jungle World, die finden, Assange verdient keine Schonung, denn er habe nur amerikanische Geheimnisse enthüllt, keine russischen. Erstaunlich von einer Zeitung, die aus der einst stalintreuen Jungen Welt hervorgegangen ist”
Die jungle world ist ein schmieriges antideutsches Drecksblatt, vor dem sich selbst ein darin eingewickelter Fisch ekelt. Und nicht nur deshalb dem wirtschaftlichen Untergang geweiht. Wird außerhalb der woken Berliner Schickeria auch nicht mehr gelesen.
Aber Intention, Stoßrichtung und Inhalt der Behauptung, warum die Diffamierungskampagne gegen Assange für die jungle world “erstaunlich” sein soll, habe ich nicht verstanden. Die Behauptung ist auch komplett falsch und deutet auf absolute Unkenntnis bzgl. des Blattes hin. Denn genau zu DIESEM ZWECK und mit DIESEM ZIEL haben sich doch die paar schmierigen Schmierfinken von der Jungen Welt getrennt und haben die jungle world gegründet: Als Kampfblatt des US-Imperialismus mit alternativer Fassade. Das ging bei der Jungen Welt nicht.
Auch dass die Junge Welt “einst stalintreu” gewesen sei, ist dämlich und nervig. Die Lebenszyklen von Stalin und der Jungen Welt überschneiden sich für genau 6 Jahre. Spätestens nach März 1953, also seit 71!!! Jahren, ist die Junge Welt garantiert nicht mehr stalintreu. Oder will Schweitzer allen Ernstes behaupten, die Junge Welt wäre seit der Tauwetter-Periode ein DDR-Oppositionsblatt gewesen?
“Noch ärgerlicher ist der Versuch der Jungle World, aus Assange mittels Kontaktschuldexegese einen Antisemiten zu machen.”
Auch hier wieder: Kann sein, dass es ärgerlich ist. Aber es ist der einzige Daseinszweck der jungle world, seit sie aus der Jungen Welt “hervorgegangen” ist, antideutsche, US-imperialistische und dem Apartheidsstaat Israel zuträgliche Propaganda zu verbreiten.
Üblicher Weise wähle ich andere Formulierungen, wenn ich versuche, zu kritisieren. Aber die Jungle World ……
Habe vor Ewigkeiten, kurz nach dem Schisma, Autoren kennenlernt, keine Ahnung, ob die heute noch schreiben, und hatte nicht den Eindruck, es mit normalen Menschen zu tun zu haben. Emotionslose Phrasenroboter.
Ist aber egal. Und wer die rund 10.000 Leser sind, weiß ich auch nicht. Kenne zwei und die Autorin, die die Dritte zu sein scheint. Mich würde aber tatsächlich interessieren, wie mit wöchentlich zehntausend verkauften Exemplaren, überlebt wird. Und wer hier bei mir eine Verschwörungstheorie vermutet, liegt richtig.
Ungeachtet meiner bösen Vermutungen und unbelegbaren Spekulationen, kann man bei den Autoren, wie bei den Bahamas, festhalten, dass sie mehr oder weniger alle der bundesdeutschen radikalen und einstmals revolutionären Linken entspannen.
Kleines Gedankenspiel. Wie sähe eine Gesellschaft aus, wenn eine Laune der Geschichte diese Sorte linker Avantgarde an die Macht gebracht hätte?
Kannte auch mal einen, der für die jungle world geschrieben hat. Den haben sie noch schlechter bezahlt als die Junge Welt ihre Autoren bezahlt und noch länger auf die Kohle warten lassen als die Junge Welt warten lässt.
Leben konnte der davon jedenfalls nicht.
Dass die jungle world noch “rund 10.000 Leser” hat, kann ich mir kaum vorstellen (wobei ich aber auch keine andere bzw. geringere Zahl belegen kann).
Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass die jungle world noch 10.000 verkaufte Exemplare hat. Das ist ja etwas anderes als 10.000 Leser. Wenn man 10.000 Leser annimmt, dürften es etwa 3-4.000 verkaufte Exemplare sein, weil man da immer ein Verhältnis von ca. 1:3 annimmt.
Bei Wikipedia, also einem Forum, das der jungle world zugeneigt ist und daher evtl. positiv verzerrt, weil beide dieselbe US-imperialistische und Israelpropaganda verbreiten, wird eine verkaufte Auflgae von 11.500 angegeben. Allerdings für das Jahr 2011, also vor 13 Jahren. Seitdem sind die Auflagen bekanntlich überall massiv geschrumpft.
Die 10.000 waren tatsächlich eine Zahl, die ich irgendwie im Kopf hatte und nie wieder überprüft habe. Wenn das vor einem Jahrzehnt Stand der Dinge gewesen ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dabei blieb, gering, sehr gering.
Aber, wie auch der hier vorliegenden Text nahelegt, wird sie wahrgenommen. Das ist nicht schön, aber es ist so.
Nur eines wird eine Frage sein, die mich bis an mein Ende begleitet, ohne dass ich eine Antwort erhoffen darf: Warum Autoren der Bahamas, Jungle World und die meisten der Konkret, die die vernagelsten Ideologen sind, die man sich vorstellen kann, erwarten, dass sie als “ideologiekritisch” zu verstehen sind?
“Warum Autoren der Bahamas, Jungle World und die meisten der Konkret, die die vernagelsten Ideologen sind, die man sich vorstellen kann, erwarten, dass sie als „ideologiekritisch“ zu verstehen sind?”
Auch wenn es möglicherweise eine rein rhetorische Frage war, verstehe ich sie mal als offene.
Die einfache Antworet lautet: Weil die sich wirklich für ideologiekritisch halten und weil für die das, was sie “Ideologiekritik” nennen, die logische Weiterentwicklung ihres ursprünglichen Antideutschtums ist.
Eine ausführliche Antwort dazu findet sich z. B. bei Hanloser, der dazu viel publiziert hat, bei youtube finden dazu Vorträge etc.
Auch hat Hanloser dazu ein Buch geschrieben (hab ich aber nicht gelesen).
http://nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26427
Menschen, wat is denn heut mit der Kommentarfunktion los?
Schon wieder doppelt.
RDL, übernehmen Sie.
Von der Jungle World als “Antisemit” bezeichnet zu werden, ist eine sehr schöne Auszeichnung.
Soll der Artikel Verwirrung stiften und der allgemeinen Relativierung dienen?
Julian Assange ist endlich aus Belmarsh draußen und Eva C. Schweitzer fällt nichts Besseres dazu ein, als uns mit einem großen Haufen Informationsmüll zu befrachten.
Für was soll das gut sein?
Witzig. Ich hatte so ziemlich genau die gleichen Gedanken.
Jungle World, pruuust, liegt von der Relevanz her sicherlich noch weit unter dem Unterföhringer Götterboten.
Ich frage mich aber wie viele andere hier auch, wie dieses Rotzblatt überhaupt noch existieren kann.
Ich denke, dass die Journalistin, die in der Jungle World so gegen Assange angeschrieben hat, selbst entweder Schwedin ist oder lange dort lebt. Sie hat die dort verwurzelten Narrative verinnerlicht. Das ist traurig, aber das kann man ihr eigentlich nicht vorwerfen.
Die Free Assange Bewegung hatte immer einen sehr schweren Stand in Schweden.
Da muß man wohl den eigenen Anteil am “westlich-rechtsstaatlichen” Umgang mit Assange besonders heftig abwehren.
Ich dachte, das Maerchen von der Vergewaltigungs-Anzeige waere seit dem Buch von dem UNO-Folterbeauftragten erledigt?
AFAIK gab es keine Anzeige und keine Untersuchung in Schweden, bis die Englaender die Schweden dazu auffordertem (oder so aehnlich).
Und der ‘Anklaeger der Krone’ (wie das bei denen heisst), der Chef der Staatsanwaltschaft damals war Keir Starmer :-D.
(Quellen muesste ich rausbuddeln)
…und wenn man dann noch bedenkt, wie die jungen Schwedinnen es ihm besorgt haben.
Nichts ist noch so, wie man glaubt…
“There is only one party in the United States, the Property Party … and it has two right wings: Republican and Democrat.” (Gore Vidal) Was sollte daran “durcheinander gebracht” worden sein?
“There is a question whether you have a personal animus toward Hillary Clinton. You criticized her on a number of issues. You gave an interview to the British network back in June, suggesting you are more concerned about Clinton at least in terms of press freedom than Donald Trump,” Cooper said. “Do you stand by that? Is this based on a personal animus?”
“You can go back and look at that interview. I never said I wanted to do harm to Hillary Clinton, anything like that,” he said. “It was the presenter that used that term.”
https://edition.cnn.com/2016/07/30/politics/julian-assange-wikileaks-democrats/index.html
Überdies machten die Demokraten bekanntlich ÜBER JAHRE HINWEG Russland – und zwar angebliche russische facebook-Werbung – für Clintons Niederlage verantwortlich und setzten Ex-FBI-Chef Mueller als “Sonderermittler” für “Russiagate” ein.
Eigentlich sollte es sich doch herumgesprochen haben, dass vor mittlerweile 68 Jahren eine “Tauwetter” genannte Politik der Entstalinisierung begann?!
Schweitzers wiederholte irrlichternde (!) Stalin-Bezüge drängen den Leser dazu, sie anhand einer kulinarischen Metapher einzuordnen. Untalentierte Köche retten fade Gerichte mit einer Prise Monoglutamat. Die Autorin hingegen schmeckt gern mit etwas Stalin ab.
Ich muss zugeben, da hatte ich einen Scherz angenommen, weil ich Fr. Schweitzer fuer nicht so dumm halte.
Mit Stalin abschmecken macht doch sonst nur Fr. Adler, Fr. Dornblüth oder Fr. Applebaum.
Oder Fr. Beck.
Naja, ok – ‘nur’ … 🙂
Alles so Schrapnelle …
Die USA haben auf dieser Insel immer noch die Möglichkeit, von ihren Zusagen zurückzutreten diesen guten Mann aufrgrund weiterer imaginärer Verbrechen zu weiteren 1500 Jahren Haft zu verurteilen. Ich bin erst beruhigt, wenn ihn seine Familie auf einem pazifischen Atoll tatsächlich in die Arme schließen darf. Sollte ihm dennoch vergönnt sein, sein Restleben in einem tropischen Paradies zu verbringen, hat er sich das redlich verdient.
Mir stellt sich die Frage: wie viel juristisches Gewicht hat denn so ein Urteil einer exterritorialen Kolonie wie den Marianen? Deren Zweck ist doch die Umgehung bestehender Gesetze…?
So viel wie Menschenrechte in Guantanamo?
Bei der Menge an ursprünglichen Vorwürfen und einer Nation die Gesetze willkürlich und rückwirkend ändert, wie es grad paßt – würde es mich wundern, wenn die Geschichte schon zu Ende ist…
Ich bin mir recht sicher, daß weiter Druck auf ihn ausgeübt wird – oder er in einschlägigen Kreisen weiter als Haßobjekt gepflegt wird. Er mag nun an einem anderen Ort wohnen – aber die Spaltung existiert ja weiter…
Will sagen: frei bedeutet eben auch “ohne Schutz”. Es könnte also nicht das Ende, sondern eine neue Option sein…
Denkt mal an Harvey Lee Oswald…
Möglicherweise ist Assange auch schon bald wieder Verhandlungsmasse: man erinnere sich an letztes Jahr als die Empörung in Frankreich groß war, weil ein U-Boot-Deal mit Australien platzte – die Amerikaner hatten erfolgreich interveniert…
Australien will unbedingt diese Atom-U-boote haben, weil sie klassische Angst vor der “gelben Welle” haben:
22Mio vs. 1,5 Mrd.
Und die Amerikaner wissen das…
“Australien will unbedingt diese Atom-U-boote haben, weil sie klassische Angst vor der „gelben Welle“ haben”
“Australia’s trade with China surges to record level after tariffs lifted”
https://www.ft.com/content/cbdb6a02-6391-4a18-8d32-60fd9e988644
Merkwürdige Art, seine Angst auszudrücken.
*LOL*
https://de.wikipedia.org/wiki/AUKUS
Der Assange Handel ist nach aussen so gut, aber die USA hat mit dieser Übereinkunft selbst zugegeben, was Assange veröffentlicht hatte. Jetzt weiß offiziell die ganze WELT, was Amerika ist! Nur, mit einem feinen Nuance, sie werden nicht zur Rechenschaft gezogen.