Silva rerum

»Silva rerum« heißt auf Lateinisch »Wald der Dinge« und ist eine literarische Gattung, die wir dem polnischen Adel des 17. Jahrhunderts zu verdanken haben. Die Leidenschaft, alles tagebuchartig – live – aufzuschreiben, aber in kurzen Notizen, geht auf die zu verschiedenen Anlässen verfassten Gedichte »Silvae« des römischen Dichters Statius zurück. Der Verfasser solcher Texte darf allerdings keine Berührungsängste haben. So wurden diese universellen Notizen des polnischen Adels zu »Familienbibeln«, in denen man alles fand: Gedichte, tagebuchartige Einträge, Bonmots, Koch- und Medizinrezepte, Politisches, Kritisches, Philosophisches, Triviales, Komisches – einfach alles, was kurz, prägnant und schön ist.