Kolumnen

Die Demokratie der Wohlstandsgesellschaft

Winston Churchill hat es auf den Punkt gebracht. “Demokratie”, sagte er, “ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.” Konservatives klang in diesem Diktum durch, welches aber zugleich beseelt war vom Liberalismus der konstitutionellen Monarchie Englands. Nicht angezeigt wurde in ihm gleichwohl eine Demokratie, die noch nirgends in der bisherigen Geschichte “ausprobiert” worden ist.

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Nerze in Käfighaltung | Foto der baltischen Tierrechtsorganisation Dzīvnieku brīvība

Menetekel der Tierhaltung

In Dänemark werden die Nerze verbrannt wie einst in Großbritannien die Rinder. Dieses Mal ist es Corona, damals war es BSE. Wieder sind es die Menschen, die die Tiere krank gemacht haben. Und wieder müssen die Tiere dafür sterben. Vielleicht geht aber dieses Mal eine ganze tierquälerische Industrie mit in Rauch auf.

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Die Freiheit des Beamten

Das Beamtentum ist eine Berufsgruppe, die in Deutschland mittlerweile seit hunderten Jahren fest Fuß gefasst hat. Oft als Zielscheibe von derbem Humor und Spott über die starre Bürokratie genutzt, verbirgt sich hinter den Beamten gerade in jüngster Vergangenheit doch mehr als Ärmelschoner und Kaffeepause: Nicht nur Siegfried Kracauer und Kurz Tucholsky stellten die Parallelen zwischen dem “Beamtengehorsam” und dem Siegeszug der Nationalsozialisten her. Eine Betrachtung.

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Sie bleiben leider nicht auf dem Acker und sie töten nicht nur die Zielorganismen. Synthetische Pestizide finden sich überall: in Lebensmitteln, im Trinkwasser, in der Atemluft. | Foto: Erich Westendarp, Pixabay

Das Gift und wir

Weshalb finden sich Spuren von hunderten Giftstoffen in menschlicher Muttermilch? Wie kommen Pestizide in die Rinde von Bäumen, die Kilometer weit weg von jedem Acker stehen? Was macht Glyphosat in unserem Urin? Als Lektor habe ich an einem Buch mitgearbeitet, in dem über dreißig Autor*innen das wahnsinnige System unserer pestizidgetriebenen Landwirtschaft erklären, und damit auch unsere stetige Vergiftung durch Lebensmittel.

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Penny eröffnete im September seinen ersten „Nachhaltigkeitsmarkt“ in Berlin Spandau. In den Regalen auch einige Lebensmittel mit True-Cost-Preisen, ausgerechnet von den Universitäten Augsburg und Greifswald. | © Rewe Group

Was uns die Lebensmittel kosten

Die Lebensmittelpreise lügen. Das weiß jede Landwirtin, die kaum ihre Gestehungskosten erwirtschaften kann. Seit Jahren klagen die Milchbäuerinnen, derzeit auch die Schweinemästerinnen. Die sommerliche Trockenheit hat die Ernte im Ackerbau reduziert, das dritte Jahr in Folge. Das Angebot ist also knapper geworden. Aber steigen deswegen die Preise? Nein! Warum nicht?

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