Warum sprachpolitischer Aktivismus wirklichem Fortschritt im Wege steht.
Wir gehen gern in Kunstausstellungen. Dass wir bei dieser Gelegenheit viele Gemälde, Skulpturen, Installationen und manchmal auch leibhaftige Ereignisse sehen, versteht sich von selbst. In letzter Zeit sind uns aber vor allem die mitgelieferten Texte der Kuratoren aufgefallen. Da wird in manchen Fällen gegendert, was das Zeug hält. Weil, so wird den Besuchern versichert, es wichtig sei sich zu realisieren, dass sich auch Frauen aktiv mit der Produktion von Kunst befassen und dass sie das durchaus auch schon zu früheren Zeiten getan haben.
Ja, das finden wir auch, aber wir haben dabei eine interessante Beobachtung gemacht. In einigen Ausstellungen, so zum Beispiel die ständige Documenta-Ausstellung in Kassel und einer letztjährigen Klimt & Secessionen-Ausstellung der Berliner Alten Nationalgalerie, ist unaufhörlich von Künstlern und Künstlerinnen bzw. Künstler:innen oder Künstler*innen die Rede, von Besuchern und Besucherinnen, von Kuratoren und Kuratorin, natürlich von Kunstschaffenden, von Journalisten und Journalistinnen usw. und so fort. Nun haben wir uns aber mal die Mühe gemacht grob abzuschätzen, wie viel Prozent der ausgestellten Werke tatsächlich von Frauen produziert wurden. Über 5 Prozent sind wir nicht gekommen.
In anderen Galerien wurde sprachlich viel altbackener verfahren, wie etwa in derLondoner neuen Tate-Galerie, dem Pariser Centre Pompidou und einer Mucha/Warhol/Picasso-Ausstellung in Prag, was natürlich zumindest im Englischen auch etwas einfacher ist. Was jedoch auffiel, war die außergewöhnlich große Anzahl von Werken weiblicher Schöpfer, deren Anteil sich je nach Ausstellung zwischen 30 und 50 Prozent belief.
Reden statt tun
Nun wollen wir gerne zugeben, dass diese Stichprobe viel zu klein und zu unsystematisch ist, um irgendwelchen statistischen Kriterien Genüge zu tun. Und doch beschleicht uns ein fieser Verdacht: könnte diese negative Korrelation zwischen dem Ausmaß an wortreicher Beschäftigung mit dem weiblichen Geschlecht und der Ernsthaftigkeit der Bemühung, Produkte weiblichen Kunstschaffens tatsächlich auch sichtbar zu machen, System haben? Könnte es sein, dass die, die am meisten reden, tatsächlich am wenigsten tun?
Derselbe Verdacht befiel uns angesichts der verschiedenen Sprachregelungen, die manche deutschen Universitäten offensiv eingeführt haben. Die TU Dresden hat etwa per Order Mufti – also von höchster administrativer Stelle – das Gendern mit Doppelpunkt und Glottisschlag für alle universitären Angestellten verpflichtend eingeführt. Das Lehrpersonal wurde unter Androhung von Konsequenzen verpflichtet, sämtliche Powerpointfolien entsprechend umzutexten, und die in Lehrveranstaltungen verwendeten Abbildungen so zu gestalten, dass weibliche und männliche Komponenten dieselbe Höhe und dieselbe Fläche einnehmen. Weil, so wurde dem Personal ohne jedes Zitat und ohne jeden Nachweis erläutert, die Wissenschaft das so nahelege (eine im Übrigen verwegene Interpretation der tatsächlichen Faktenlage).
Was wären mögliche Alternativen zu dieser Politik gewesen? Man hätte Seminare zur Selbstertüchtigung weiblicher Studenten anbieten können, Kindergärten einrichten und multimedial aufrüsten können, um auch das Heimstudium attraktiver zu gestalten. Man hätte Studien finanzieren können, die das Miteinander von weiblichen und männlichen Studenten optimieren und die Verzahnung von abstraktem Kenntniserwerb und praktischer Berufsausübung besser unterstützen. Aber all das hätte natürlich eine Menge Geld gekostet.
Die Einführung einer Sprachregelung kostet gar nichts, jedenfalls kein Geld. Stattdessen produziert sie jede Menge unvergüteter Arbeit, denn die Anpassungen der Lehrmaterialien wird ja nicht extra bezahlt. Wenn die knapp 9000 wissenschaftlichen Mitarbeiter alle ihre Lehrmaterialien überarbeiten müssen, und zwar in Wort und Bild, dann fallen da schon mal 15 Stunden pro Person an, also schlappe 135.000 Arbeitsstunden. Rechnet man konservativ mit Kosten von etwa 30 Euro pro Stunde, ergeben sich Gesamtkosten von über 4 Millionen – die aber eben von den Angestellten budgetneutral abzuleisten sind, ohne dafür irgendwelchen Lohn zu bekommen.
Würde man all dies unter wissenschaftlicher Begleitung tun, indem man zum Beispiel systematisch prüft, ob dieser große Aufwand auch nur irgendwelche positiven Konsequenzen tätigt (wie auch immer man das beurteilen möchte), dann böte sich die Chance, eventuelle Auswirkungen sichtbar zu machen. Das ist aber nicht der Fall und so lässt sich erahnen, dass eine objektive Prüfung der Effektivität dieser Maßnahme nicht im Sinne seiner Erfinder sein könnte.
Der sprachpolitische Ablasshandel
Kurzum, bei uns verdichtet sich der Verdacht, dass politische Akteure umso mehr reden und auf sprachliche Umerziehung drängen, je weniger sie aktiv zu tun gewillt bzw. in der Lage sind. Es handelt sich hier also um eine Art sprachpolitischen Ablasshandels, der politische Aktivisten glauben lässt, zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beigetragen zu haben, ohne dass das irgendwelche wirklichen Folgen hätte. Denn, so viel glauben wir zu wissen: keine einzige Frau wird weniger geschlagen, kein Ausländerheim weniger in Brand gesetzt und kein Homosexueller weniger verunglimpft, bloß weil Menschen ordentlich gendern, Flüchtlinge „Flüchtende“ nennen oder im Karneval schwule Stereotype vermeiden. Weil sich die Umstände nicht dadurch ändern, dass man anders über sie spricht.
Wirkliche Veränderung erfordert Anstrengung, Nachdenken, Kreativität und oft auch Geld. Und sie erfordert Einsicht in tatsächliche Ursachen. Um gesellschaftliche Probleme zu lösen, wäre es also nützlich zu wissen, warum Menschen andere schlagen, mit dem Leben bedrohen und verunglimpfen. Folgt man der Logik politischer Akteure, so scheinen Menschen das deswegen zu tun, weil sie verkehrt über die Dinge nachdenken, Dinge nicht wissen und überhaupt das falsche Bewusstsein haben. Dass man dieses falsche Bewusstsein durch Worte verändern kann, haben aber schon Hitler, Stalin, und Mussolini geglaubt, und sie sind daran trotz erheblicher Mühe grandios gescheitert.
Wir sind hingegen davon überzeugt, dass uns nur Taten weiterbringen. Reden wir also nicht über Frauen und ihre vielfältigen Beiträge zur globalen Kultur, sondern zeigen wir diese Beiträge der ganzen Welt. Reden wir nicht mithilfe von Doppelpunkten über Menschen, die sich weder weiblich noch männlich fühlen (was im Übrigen für die meisten Transsexuellen gar nicht zutrifft), sondern reden wir mit diesen Menschen. Befassen wir uns mit den Ursachen von Gewalt und Hass, und stellen sie ab, statt auf die therapeutische Wirkung sprachpolitischer Regelwut zu hoffen. Tun wir zur Abwechslung mal etwas, statt bloß immer zu reden!
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Mit durchaus berechtigten Anliegen, Interessen und Ideen wurde und wird in Deutschland dank BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein Gesinnungsterror veranstaltet, den ich kategorisch ablehne. Wer hat denen eigentlich die Lizenz zum goebbeln erteilt?
Zeiten der Aufrichtigkeit. Lange her: https://www.swr.de/swrkultur/wissen/archivradio/buendnis-90-gruene-100.html .
Unglaublich, welch leere Worthülsen fabriziert werden. Wenn man nochmal revue passieren lässt:
FEMINISTISCHE AUßENPOLITIK !!???!!!!!!
Panzer und Raketen ohne Ende, und niemals an Friedensverhandlungen denken, nein(!!!) mit 100tausenden unfreiwilligen Soldaten sollen Menschen gewaltsam zurückerobert werden, die gar nicht wollen (die Bevölkerung im Donbass und auf der Krim).
Eigentlich an Perversion, auch gegenüber dem Feminismus, nicht zu übertreffen. Da ist Putins Politik femininer, als Baerbocks, ernsthaft!
@wilhelmine
Der Feminismus in Deutschland hat sich, seit seiner Abspaltung von der Emanzipationsbewegung, zu einer spalterischen und negativen Bewegung entwickelt, die den Charakter einer fanatisiert religiösen Sekte hat, der es schon lange nicht mehr um Frauenrechte geht. Diese Ideologie hat sogar faschistische Züge angenommen.
Exakt, leider!
Ich stimme den Autoren prinzipiell zu. Nur: In der Warhol/Mucha/Dali (!) – Ausstellung in Prag ging es um diese drei Männer, Werke von Künstlerinnen hatten wir keine gesehen.
Mea culpa! Sie haben natürlich völlig recht: Wir haben dummerweise die W/M/D-Ausstellung in der Central Gallery in Prag mit der in der Kunsthalle Praha verwechselt… Wer Kunst von Frauen sucht, ist also in letzterer deutlich besser aufgehoben.
Die Autoren
Gibt’s irgendwo Gedenkstätten für Opferchen, Opfer*Innen und Opfer. Oder sind die am Ende alle gleich?
Vielleicht gar Opfernden. Aber halt, geht ja nicht, weil das ja die Täter – entschuldige, Tätenden, sind.
Frantz Fanon hat auch die Täter als Opfer gesehen und auch behandelt.
Wenn Loriot heute den Sketch mit der Politesse noch einmal drehen würde, würde der wohl allein wegen der Wortungetüme doppelt so lang ausfallen.
Unvergessen Evelyn Hamann:
“Ich habe eine Münze in den für den Münzeinwurf bestimmten Münzeinwurf eingeworfen……”
Deutsche Sprache kann so schön sein! Und komisch!
Aber heute ist sie nur noch grotesk….
Eine weitere Anekdote darin: Die GEO, die ich seit Jahrzehnten (und noch) abonniert habe, gendert seit ungefähr drei Jahren. In der ersten derart sprachlich eingenordeten Ausgabe stand ein Artikel von Peter Matthias Gaede über die Wiener Kaffeehauskultur der vorletzten Jahrhundertwende. Auch darin wurde sprachlich laufend das Vorhandensein von Frauen behauptet – aber keine einzige mit Namen erwähnt.
Einfach Gag:a!
Ge:ni*al!
Auf den Punkt gebracht. Der gesamte Wokeismus schafft nur eines: ein schlechtes Gewissen bei den “Tätern”, die zu 90% Opfer sind. An den Taten der bekannten Tätern ändert sich gar nichts, weil sie ausgeblendet werden. Die da sind: Neokolonialismus, Ausbeutung, Verteilung von unten nach oben, Militarismus, …
Aber das ist ja die Aufgabe des Wokeismus: die wahren Täter auszublenden und Nebenschauplätze in den Vordergrund zu rücken.
Individuelle Taten Weniger werden zu Taten der Masse, die Wenigen werden freigesprochen und die Masse verurteilt. Dann wird die Masse noch geteilt in weiße alte Männer, die prinzipiell für alles, die weißen jungen Männer, die für die Gewalt gegen Flüchtlinge und Frauen und die anderen, Frauen, Nichtweiße, Queere, die unschuldig bzw. Opfer sind. Perfekt!
Genderwörterbuch: Hauptmann / Hauptfrau
😉
Das ist zu logisch.
Es ist mindestens 50 Jahre her, dass ich mal durch das hiesige Rathaus irrte auf der Suche nach einem bestimmten Zimmer (mit ‘nem Beamten drin selbstredend). Deshalb habe ich auf meinem Weg durch die Flure die Türschilder gelesen. Eines dieser Schilder hat mich bis heute nachhaltig traumatisiert:
Maximiliane Mustermann, Amtmännin.
Damals habe ich mich nicht getraut, die Tür zu öffnen und zu schauen, wie das Wesen in dem Raum wohl aussehen mochte. Wahrscheinlich würde ich mich das auch heute noch nicht trauen. Da ist es mir dann doch wesentlich lieber, man teilt Amtspersonen in Männer und Frauen ein. Vor Männinen habe ich ein wenig Angst.
Sprache ist die Grundlage dessen, was wir Denken nennen.
Sprache evolviert mit der Umgebung,die wir erzeugen.
trotzdem sollten wir über die Bedeutung von Worten, die wir “benutzen” nachdenken. Auch der Autor.
wenn Künstler “produzieren” sind sie bestenfalls Kunsthandwerker!
Das Wesen des Kunstwerks besteht darin, das es eine Schöpfung ist, keine Reproduktion.
Ja, und wenn die Sprache verkümmert, leidet das Denken. Die Verarmung der Sprache darf aber durchaus auch als Ausdruck der Denkhemmung gesehen werden. 😉
“Sprache ist die Grundlage dessen, was wir Denken nennen.”
Als Sprachwissenschaftler muss ich da ganz streng widersprechen. Eher ist es so: Denken ist die Voraussetzung dafür, dass man was zu sagen hat, also überhaupt sprechen kann. Da das Denken dem Sprechen also immer vorausgehen muss, kann die Sprache nicht die Grundlage des Denkens sein. Es ist genau umgekehrt.
Sprachliche Mittel sind Werkzeuge der Kommunikation. Durch ihre Verwendung teilen wir unsere Gedanken anderen mit (oder bringen sie zu Papier).
Eine Sprache, bspw. das Deutsche, ist also ein Sprachwerkzeugkasten, der uns darüber hinaus in keiner Weise darin einschränkt, welche Gedanken wir kommunizieren können, weil wir uns auch jederzeit ad hoc neue Wörter basteln können.
Weiter:
Mit Worten kann man nichts anderes machen, als sie zu benutzen, Ich würde das also nicht in Gänsefüßchen setzen.
Die Bedeutungen, die wir mit ihrer Hilfe kommunizieren, stecken auch nicht in den Worten selbst, sondern sind ja gerade die Gedanken, die wir uns vorher gemacht haben. Deren Rekonstruktion durch den Adressaten meiner Rede ist immer das Ergebnis einer Interpretation des Wortlauts, der an sich den kommunizierten Gedanken höchstens näherungsweise kodiert. Sprache eines Anderen verstehen heißt, verstehen wie es gemeint ist.
Deshalb ist das Gendern ja auch so eine sinnlose Nummer: ob ich von “Zuschauern”, “Zuschauerinnen und Zuschauern”, “Publikum” oder wie man das noch versprachlichen kann, rede, ist unterm Strich völlig egal. Es geht grundsätzlich beim Gendern um die Verwendung bedeutungsgleicher, aber umständlicherer oder orthografisch seltsamer (tatsächlich regelwidriger) Alternativen zu Ausdrücken wie “Zuschauer”, die trotz ihrer Bedeutungsgleichheit und ultralangen Geschichte in der deutschen Sprache als böses Deutsch deklariert werden.
Es gibt einfach kein linguistisch valides Argument, das zum Gendern führt – gar keins. Es geht ausschließlich um die Durchsetzung einer rein weltanschaulich begründeten alternativen Formulierungspraxis. Die Regelungen der TU Dresden sind völlig analog zum (abgeschafften) Kruzifix-Zwang in bayrischen Klassenzimmern.
Dem Argument mit dem “produzieren” muss ich auch widersprechen. Ich sehe die Verwendung dieses Verbs nicht auf die Beschreibung von so was wie industrieller Reihenfertigung eingeschränkt. Auch die Herstellung von Einmaligem, Sonderbarem und Kreativem kann für mich ein “produzieren” sein.
Wortkünstler sollen aber primär keine neuen Wörter, oder gar Sprachen erfinden, sondern mit jenen Worten, die das Publikum kennt und versteht, Bilder vor den Augen der Zuhörer/innen/enden erschaffen, Geschichten erzählen….
Wir machen inzwischen denselben Fehler wie PC-Politiker seit Jahren. Statt darüber nachzudenken, WAS wir eigentlich sagen wollen, kreisen unsere Gedanken nur darum WIE wir es sagen dürfen. Und am Ende reden wir viel und sagen nichts mehr.
Es ist so: die, die am meisten reden, schreiben und veröffent-lichen, tun am wenigsten. Die
meisten, die allermeisten sind akademische Dummschwätzer.
Also das Gendersternchen ein Mittel, um recht eigentlich die Frauen erst recht zu diskriminieren? Ähnliches gibt es anderswo. In Städten, die den “Klimanotstand” ausriefen, war das fast immer der Auftakt zum Nichtstun. Oder aber jenes riesige Holocaust-Denkmal, welches sagen sollte, dass wir jetzt aber wirklich nichts mehr über jene Zeit hören wollen. Auch nicht, wenn ein NSU herumläuft und wir uns bestens mit der kroatischen Ustascha und der ukrainischen OUN verstehen.
Nun haben sie uns die zeitsparenden Mittel der Auseinandersetzung weggenommen, den Vorderlader oder den Morgenstern. Der Staat habe nun ein Gewaltmonopol, womit ich leben kann und einsehe, dass ich sonst wohl kaum so alt geworden wäre. Das Mittel der Auseinandersetzung sei ab da das Argument, mit dem es gelte, Mitmenschen zu überzeugen. Auch damit kann ich leben.
Jetzt kam das Ende des Argumentierens in Form des Gendersternchens. Genau das ist zu beobachten, dass die die es unbedingt wollen, zu faul oder unfähig zur Debatte sind. Und wer argumentiert jetzt für die Sache der Frauen? Entfällt – wegen dem Sternchen.
Dass da hinten heraus kommt, dass es den Frauen schlechter geht, ist alles andere als verwunderlich.
Was mich zum lachen bringt, ist der Umstand, daß eine Universität ihrem ‘wissenschaftlichen’ Vorschreibt, wie diese ihren zuhörern etwas vermitteln sollen, die nicht wissenschaftlich gerechtfertigt ist und zudem den wissentschaftlichen Dialog unterbindet.
Das ist, wie man uns beschrieb, ein Fall aus dem dritten Reich, “wir geben euch die reinigende Kraft ” für unseres neue System.
Aus dem Artikel, “dass sich auch Frauen aktiv mit der Produktion von Kunst befassen und dass sie das durchaus auch schon zu früheren Zeiten getan haben.”
Möchte ich anfügen, das Herr Bach IOC Präsident bewusst Männer zulässt um Frauen im Boxen zulässt, verprügelt werden, um danach bei einer Anfrage zu antworten, überspitzt, “ich weiß ja nicht wer Frau oder Mann ist”!
Dem studierten Herrn Bach, empfehle ich, den sofortigen Rücktritt ohne Ehren und Alimente.
Wann kommt die nächste Rechtschreibreform, in der sich alle Bedürftigen wieder richtig austoben können?
warum habe ich mich nicht “Überraschungsei” genannt?
des heizt auch net Rechtschreibung, sondern Rechtsschreibung, gell
Oh, bei den Vorgaben der Änderungen wird vor allem der Biologie-Fachbereich der TU Dresden seinen Spaß haben (oder gehabt haben). Vor allem dann, wenn es in der zugehörigen Lehrveranstaltung, um eine irgendwie geartete Reproduktion bei Lebewesen geht (und die Fortpflanzung z.B. nicht durch Meiose stattfindet), es könnte schon schwierig werden gewisse Komponenten sowohl mit gleicher Höhe als auch mit gleicher Fläche auszustatten und gleichzeitig die bildliche Darstellung der Komponente nicht zu stark zu verzerren (aber glücklicherweise ist das Drehen von Komponenten um verschiedene Winkel nicht verboten, so dass diese Kriterien dann doch erfüllt werden können) und bitte jeweils ordentlich mit Integralen die jeweilige Fläche berechnen und nicht mit Pi-Mal Daumen.
ps. Ich frage mich, in wie vielen Fällen solche Arbeiten auf HiWis ausgelagert worden sind.
wie funktioniert das? Radfahrer innen absteigen? brauchen wir Radfahrer dafür einen Doppelrahmen oder muss ich erst in den Hausflur, um abzusteigen? was mache ich, wenn die Tür verschlossen ist? warum muss denn in Deutschland alles mögliche so unmöglich kompliziert sein. zum Glück habe ich das Land vor langer Zeit schon verlassen. die Sprache ist es halt, die mich reizt. reizend.
Liebe Bürger innen und Bürger außen!
Mann, wie realitätsfremd abgehoben kann man sein? 99,9 Prozent aller Deutschen gendern im Alltag nicht, und 95% lehnen es rundweg und prinzipiell ab, solch eine sperrige Kunstsprache zu erlernen. Wozu auch, wenn die sowieso niemand spricht, und man sich damit bestenfalls lächerlich macht?
Aber es wundert mich überhaupt nicht, daß ausgerechnet die TU Dresden hier besonders aktivistisch vorgeht, und den Blödsinn einfach mal von oben verordnet. Ich hab mir neulich mal die Uni-Leitung (Rektorat) angeschaut und – ohne daß das wirklich überraschend kam – nicht einen einzigen generischen Ostdeutschen darin entdecken können. Im 35sten Jahr der deutschen “Einheit” ist die Uni also immer noch unter westdeutscher Fremdherrschaft, wie fast alle ostdeutschen höheren Lehranstalten, Gerichte, Behörden etc. Klar, daß diese “wissende Elite” sich vom “dummen Ostvolk” irgendwie abgrenzen muß. Und sei es durch eine Sprache, die “draußen” keiner kennt und die vermutlich auch keiner aus dem Uni-Rektorat privat spricht. Hauptsache anders! Hauptsache elitär!
Und dafür gibts dann an der TU auch den unheimlich wichtigen Posten eines “Chief Communication Officers” Ausgefüllt von einer – natürlich westdeutschen – nein, nicht Wissenschaftlerin, sondern einer Qualitätsjournalistin (Financial Times, Süddeutsche, ZEIT…) …. Um Kommunikation im Sinne von Verständigung scheint es dabei zuletzt zu gehen, wie allein schon der anglizistische Titel nahelegt. Opposition zum Osten ist wohl eher das Programm.
Was mich dabei mal interessieren würde: der Freistaat Sachsen hat im letzten Jahr per Erlaß das offizielle Gendern an Schulen ausdrücklich untersagt hat! Gilt das jetzt eigentlich auch für die westdeutschen Exklaven wie die TU Dresden? Oder gelten für “Exzellenz-Unis” andere, eigene “Regeln”?
Frage für einen Freund*in…. 😉
mir begegnen häufig junge deutschsprachige Universitätsangehörige, sprich Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren jenseits des wissenschaftlichen Betriebes. leider “gendern” viele von ihnen schon ganz automatisch. Männer werden mitunter von ihren Frauen oder Freundinnen “korrigiert”, wenn sie den Gesslerhut zu grüßen vergessen. in etlichen Verlagen im deutschsprachigen Raum ist es inzwischen usus, zu “gendern”. alleine der Suhrkamp Verlag, den ich immer sehr schätzte, treibt mich in den Wahnsinn. ein an sich interessantes Buch, in dem “gegendert” wird, hat schon etwas Infernalisches. selbst hier bei den Obertönen gibt es ja Autoren mit dem Bedürfnis, Substantive im Plural intrinsisch zu erweitern.
im angelsächsischen gibt es keine zB Fahrerin nur driver etc, ist dort nun durch die Abwesenheit geschlechterspezifischer nomen die Situation der weiblichen Bevölkerung dort besser als hier?
Die Frage geht an der Realität vorbei, kommen doch diese Unsinnsentwicklungen gerade aus dem angelsächsischen Raum über uns! Und da vor allem aus dem Land der unmöglichen Beschränktheiten, den USA. Dort ist man schon längst viel weiter, und beginnt sogar, Wörter wie Vater, Mutter, Tochter, Sohn zu eliminieren.
Deine Frage ließe sich viel besser anhand wirklich “genderneutraler” Sprachen beantworten, die es nämlich durchaus gibt. Meines Wissens ist Japanisch ziemlich geschlechtsneutral, vor allem aber Türkisch und Persisch! Und das nicht, weil das irgendwer beschlossen hätte, sondern historisch gewachsen. Und wie sieht die gesellschaftliche Stellung der Frau in Japan, Türkei und Iran aus? Eben!
Es IST NICHT die Sprache!
Der Kontext des Beitrags ist voll zutreffend. Aber Eines noch. Ich habe von 1973 bis 1977 in der DDR studiert. Zusammensetzung männlich/weiblich je nach Studienrichtung ausgeglichen. Und niemand hat auch nur ansatzweise bemerkt, daß die Damen etwa benachteiligt wären.
Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
Nicht das Reden.