Die chinesische Gesellschaft ist durchaus integrativ. Aber sie ist es, ohne zwanghaft zu sein – ganz anders als in Deutschland.
Wir wohnen jetzt über neun Monate in China. Was uns mittlerweile auffällt, ist die Art und Weise, wie sich Minderheiten mühelos in die Gesellschaft integrieren. Wir reden wohlgemerkt nicht von Ausländern, die abseits von Peking und Shanghai kaum vorkommen. Es ist ebenso ungewohnt wie faszinierend zu sehen, wie chinesische Männer Händchen halten, Erwachsene Kinder ihre gebrechlichen Eltern manchmal täglich im Schneckentempo durch den Park begleiten, Ärzte mit Behinderung und Wissenschaftler mit psychiatrischen Diagnosen ganz normal in den Arbeitsalltag integriert sind, und Musiksendungen im Fernsehen im ESC-verdächtigen Regenbogenformat daherkommen.
Das alles ohne viel Aufhebens und ohne jede demonstrative identitätspolitische Propaganda, wie wir sie aus Deutschland gewohnt sind. Wo sogar das Callcenter in Kassel bei uns um die Ecke in metergroßen Lettern auch jedem Unbeteiligten klarmacht, wie unfassbar divers es drauf ist. Im Vergleich dazu scheint das Konzept der Integration von Minderheiten in der breiten chinesischen Gesellschaft (abgesehen von politisch gewolltem Ausschluss bestimmter Gruppen) viel natürlicher und ungezwungener zu funktionieren. Warum ist das so?
Chinesischer Kollektivismus ist nicht französische Egalité
In Deutschland hält sich der Enthusiasmus für “andere Leute“ traditionell in Grenzen. Als württembergischer Schwabe war Bernhard froh, zwar drei Kilometer von der Grenze zu den bayerischen Schwaben, aber doch immer noch auf der „richtigen“ Seite aufgewachsen zu sein. Später hat er dann gelernt, den „Badenser“ für arrogant und faul zu halten, danach zog man über die Ostfriesen her – und jetzt sind es halt wahlweise die Ossis oder Wessis, die nicht nur doof, sondern auch an allem schuld sind. Auf dem Land ist es vielerorts immer noch unüblich, Ehepartner aus dem nächsten Dorf oder sogar Landkreis zu erwägen. Obwohl man sich gleichzeitig natürlich über Türken aufregt, die sich nur andere Türken als Partner vorstellen können und extra in die Türkei fahren, um sie kennenzulernen.
Diversität und die Freude an der menschlichen Vielfalt ist also kein Bestandteil der deutschen Leitkultur, und selbst so einige Kommentare im Overton Magazin lassen weder große Begeisterung für Meinungsvielfalt, noch eine gewisse Souveränität im Umgang damit erkennen. Dem ein Ende zu machen hat sich die Identitätspolitik auf die Fahne geschrieben. Ein großartiges Ziel, wie wir finden. Warum gibt es sowas also nicht auch in China?
In China wird großer Wert auf soziale Harmonie und kollektive Werte gelegt, die den Interessen der Gesellschaft als Ganzes Vorrang vor individuellen Identitäten einräumen. Darüber hinaus zeichnet sich das politische System Chinas durch etwas aus, was man im Fachjargon vertikalen Kollektivismus nennt. Dabei werden die Entscheidungsbefugnisse auf die Spitze der gesellschaftlichen Hierarchie konzentriert, von wo sie dann sozusagen vertikal in die unteren gesellschaftlichen Bereiche durchdiffundieren.
Kollektivismus hat in China also überhaupt nichts mit der französischen Egalité zu tun, und die erlebte Gerechtigkeit bemisst sich nicht nach der Gleichbehandlung aller. Dies mag für westliche Denker absurd erscheinen, ist aber für die breite Akzeptanz des allgemeinen politischen Ansatzes in China von zentraler Bedeutung. Wenn aber Gleichbehandlung gar nicht etwas ist, was alle wollen, dann mag die erlebte Identität zwar von großer persönlicher Bedeutung sein, aber als Triebfeder für politische Forderungen ist sie nutzlos.
Wohlwollen und Menschlichkeit: Das ren
Das chinesische kulturelle Selbstverständnis basiert noch immer maßgeblich auf der konfuzianischen Betonung der sozialen Harmonie, die als wesentlich für eine wohlgeordnete Gesellschaft angesehen wird. Der Konfuzianismus betont die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen, die auf Vertrauen und Respekt basieren. Dies lenkt die gesellschaftliche und die persönliche Aufmerksamkeit eher auf die Pflichten, die wir für das gemeinsame gesellschaftliche Miteinander haben, als auf individuelle Rechte und Befindlichkeiten.
Eines der zentralen Konzepte im Konfuzianismus ist die Idee des “rén” (wobei sich das „r“ wie ein französisches „j“ spricht—vielleicht ein Grund für den Aberglauben, Chinesen könnten kein „r“ aussprechen), das oft sowohl mit “Wohlwollen” als auch mit “Menschlichkeit” übersetzt wird. Rén bedeutet, ein Gefühl der Empathie und des Mitgefühls für andere zu entwickeln und andere mit Respekt und Freundlichkeit zu behandeln. Diese Betonung von Empathie und Verbundenheit mit anderen wird als Grundlage für soziale Harmonie und Einheit angesehen.
Identitätspolitik westlicher Prägung ist also mit der chinesischen Kultur strukturell unvereinbar, weil sie die kulturbildende Grundidee menschlichen Zusammenlebens infrage stellt. Tatsächlich führt ja die Betonung von Unterschieden zwischen den Menschen schon im Kindergarten zu einer “Wir gegen sie”-Mentalität. Die Individuen systematisch ermutigt, sich in erster Linie mit der “eigenen” Gruppe zu identifizieren und anderen mit Argwohn und Missgunst zu begegnen.
Was man von den Chinesen lernen kann
Genau diese Gefühlslage wird ja von der Identitätspolitik systematisch befeuert, um den Eindruck zu festigen, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen unfaire Vorteile oder Privilegien auf Kosten anderer erhalten – oder erhalten haben. Dass dies das Ausmaß von Ressentiments und Feindseligkeit systematisch und kontinuierlich erhöht, kann niemanden überraschen. Den einzigen Schutz finden Betroffene dann ihrerseits in geeigneten Echokammern, die sie mit Gleichgesinnten umgeben. Die Folge ist eine systematische Abnahme gedanklicher Diversität und eine mangelnde Bereitschaft, sich mit alternativen Perspektiven auseinanderzusetzen. Und das ist so ungefähr das Gegenteil, was Identitätspolitik vorgibt, erreichen zu wollen.
Was also können wir tun? Die Herausforderung scheint zu sein, einen tragfähigen, gesellschaftlich harmonischeren Ausgleich zwischen individuellen Bedürfnissen und persönlichem Geltungsdrang einerseits und einem sozialeren, am Anderen stärker interessierten und sich ihm verpflichtet fühlendem Konzept von Gemeinschaft zu entwickeln. Ein erster Schritt bestünde darin, die Relativität der eigenen Identität zu begreifen. Menschen haben ja nicht nur ein bestimmtes Geschlecht, eine Hautfarbe, ein bestimmtes Talent und ein bestimmtes Interesse, sondern sie haben all das zusammen, und noch viel mehr. Das eint uns mit viel mehr Menschen als Identitätspolitik vorgibt.
Und es scheint eine viel zwanglosere Integration über Unterschiede in der Herkunft, der Religion, der sexuellen Orientierung oder des Alters hinweg zu erlauben als staatlich organisierte Erziehungsmaßnahmen, wie Gender-Erlasse an öffentlichen Universitäten, öffentlich-rechtliche Meinungsmache oder shitstorm-gesteuerte Selbstzensur in Verlagshäusern. Auch wenn es sicherlich sehr viele Baustellen in der chinesischen Gesellschaft und ihrer politischen Organisation gibt, solche, die man mit Gendern lösen könnte, gehören nicht dazu (zumal das im Chinesischen auch wesentlich umständlicher wäre). Davon, so glauben wir, kann man etwas lernen.
Wir haben bereits im Kindergarten der DDR gelernt, dass alle Menschen gleichwertig sind, aber durchaus verschiedene Eigenschaften haben. Uns wurde ein respektvoller Umgang anerzogen (nicht jeder hielt sich daran). Auf der Penne (DDR-EOS ) vermerkte der Biolehrer schonmal, dass es 12 Geschlechter gäbe, keiner hat protestiert. In der Gemeinschaft wurden alle akzeptiert. Natürlich wurden staasnahe Mitbürger von Staats wegen bevorzugt, aber in der Klasse oder im Arbeitskollektiv wurde niemand ausgegrenzt. Mit welchem Recht, mit welcher Verachtung werden wir derzeit mit dem Genderwahn bomardiert? Die Telekom und der Staat geben mehrseitige Broschüren heraus, wo der dumme Mitarbeiter in Sachen Geschlechtervielfalt angelernt und erzogen werden soll. Für wie untauglich werden wir eigentlich gehalten? Es erinnert schon sehr viel an die politischen Vorgaben (nicht die menschlichen) der untergegangenen DDR.
Individualismus ist besser als Kollektivismus, wie er uns dereinst anerzogen wurde. Sich selbst verwirklichen, um jeden Preis, sich durchsetzten. Nicht gemeinsam mit anderen. Das ist doof. Sei individuell, grenze dich ab, falle aus dem Rahmen. Zeige es den anderen auch deutlich. Lass dich tätowieren…
….. und alle sind tätowiert.
Der Nürnberger Philosoph Robert Kurz fand dafür die Formulierung vom ” in der universellen Konkurrenz verwüsteten Subjekt”.
Ich bin kein DDR-Nostalgiker. Dass es kein wirklich emanzipatorischen Projekt war, habe ich auch rausbekommen. Und nein, wir waren auch keine besseren Menschen. Das zu behaupten wäre genau so Unfug, wie die hirnlose Ossihetze, der man begegnet. Aber dass die Beziehungen der Menschen im Alltag einfacher, solidarischer und freundlicher waren, stimmt einfach. Da können imbezille westliche Presstitutes und Exzonis, für es sich zum Lebenserwerb machten, denen das Futter zu liefern, schreiben was sie wollen. Ich weiß es besser. Wir wissen es besser. Und natürlich gab es auch bei uns Missgunst, Neid, Eifersucht, Ehrgeiz usw. Aber da die Subjekte eben nicht in universeller Konkurrenz zueinander standen, beherrschte das nicht das ganze Leben.
Danke für zwei Ideologeme, die ich in dieser Gestalt noch nicht kennen lernen musste.
“vertikalen Kollektivismus”
“zwanglose Integration”
Werden mich nicht in meine Träume verfolgen, werde ich keinen Joint ‘drauf rauchen, kann ich mal als Witz verwenden, das ist doch schon was.
Ich kenne dich ja nicht wirklich. Es ist für mich nachvollziehbar, dass du mit diesen Begriffen nichts anfangen kannst, oder nichts anfangen willst. Die meisten Menschen, die ich kenne, gehen aber von einem fairen Tausch unter Menschen aus. Nicht im Sinne von Markt und Geld, sondern im Sinne von “Wie du mir, so ich dir”. Wird dieser faire Umgang infrage gestellt, ist die zwanglos genannte Integration nicht möglich.
In dem Bergdorf in dem ich wohne gibt es mittlerweile wieder Zuzüge. Die meisten von ihnen akedemisch ausgebildete Ballungsräumler. Sie verstehen mehrheitlich dieses Prinzip einfach nicht, weil sie ausschließlich vermittelt über Markt, Geld und Ranking zu leben gewohnt sind. Dafür wird Ansässigen gerne unterstellt, dass sie mehrheitlich rechts eingestellt sind, weil Anni Höflinger ein Nummernschild mit der Kombi AH hat und Horsti Hauptmann eines mit HH. Der Verfassungsschutz weiß das natürlich besser als die Dorftrottel.
Hallo, Christa Meist
“Es ist für mich nachvollziehbar … ”
Da habe ich meine Zweifel, bin aber an einer “fairen Beurteilung” interessiert 😉
“Die meisten Menschen, die ich kenne, gehen aber von einem fairen Tausch … aus, nicht im Sinne von Markt und Geld, sondern im Sinne von „Wie du mir, so ich dir“. ”
“Nicht im Sinne …”, soso. Soll das heißen, wenn’s um Geld und Markt- (Konkurrenz-) Chancen geht, ist jedes Mittel recht, das immerhin erlaubt und nicht verboten ist, bzw. die Chancen gut stehen, daß man ihnen “nicht drauf kommt”? Soll es nicht heißen, aber das ist die andere Seite des Dollars, äh, der Sesterzen, des “quid pro quo”, “manus manum lavat” und “do ut des” – die, welche politökonomisch erzwungen ist, und dies heute in einem gesellschaftlichen Umfang, der römischen Sprücheklopfern Alpträume verursacht hätte!
Aber Letzteres ist nicht der Punkt.
Der Punkt kommt zum Vorschein, wenn ich Dich frage, was ist denn bitte “fair”?
Ich habe 1992 ein Motorrad verschenkt, einen “Schatz” für die Empfänger, mir unbekannte junge Leute, und, hätte ich es behalten, könnte ich heute glatt 3000 Euronen dafür kassieren, und wesentlich mehr, wenn ich ein bißchen Arbeit reinsteckte.
Sie kamen mich später besuchen und schenkten mir eine LP mit Musike drauf, die mein Tun würdigen wollte.
War das “fair”?
Keine Ahnung, es war schön.
https://www.youtube.com/watch?v=Xox9J0FNjZ8
Ich habe wenige Geschenke erhalten, die mich so gefreut haben – bis heute.
Ich habe mich für einen Penner in die Bresche geworfen, der von zwei Bullen geprügelt und durch den Dreck geschleift wurde. Zwei Minuten stand es Spitz auf Knopf, ob ich die Prügel meines Lebens kassieren würde. Dann fiel der höherrangige Berg von einem Kerl seinem Kollegen in die Parade, sagte “is schonn recht”, und bat um Verständnis für den Stress, den sie auf Einsätzen dieser Art hatten.
“Is’ okay”, sagte ich, “sind wir uns einig, kann ich gehen?” und streckte meine Hand aus.
Der Berg zögerte einen Moment, wand sich in der Schulter, dann schälte er die Hand aus dem Lederhandschuh, nahm die Meinige, ich nickte ihm zu, und ging.
Keine Ahnung, ob er sich dieses Händedruckes erinnert, aber einer erinnert sich immer.
Die Volksweisheit, an die ich mich gerne halte, wenn ich nicht gerade unmäßig zornig bin, lautet
“Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu”.
Das ist ein negativer Ausdruck, der auf die Scheiß-Umgebungsvariablen verweist, die dieser Maxime entgegen stehen und -wirken.
Und was machen Leute — jetzt erwidere ich mal dein “nachvollziehbar” — Deiner geistigen Physiognomie draus?
Dies:
https://www.kirche-im-hr.de/sendungen/2019/hr4-uebrigens/10/17-die-goldene-regel/
“Mt 7,12 Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.”
Den moralischen Imperativ, den Kant aus der “Bergpredigt” geklaut hat.
Ein Gesetz soll gelten!
Danke, darauf möchte ich lieber verzichten.
„….. im Chinesischen wesentlich umständlicher wäre ”
Käme dabei auch so etwas abgrundtief hässliches und doofes raus wie bei uns?
Man mag sich das kaum vorstellen. Abgesehen davon, dass Genderasten lästig wie die Scheißhausfliegen und ebenso nutzlos sind.
Schon die Vögel – ihr nennt als Beispiel das Callcenter in Kassel- die mit dem, was sie für den Zeitgeist halten, Geld verdienen wollen, sind ekelig. Kritisierte man dereinst vollkommen zurecht, dass man mit spärlich oder unbekleideten Frauen warb, ist kritische Wahrnahmen fast vollkommen ausgeschaltet, wenn wokeschistisch agiert wird.
Bei Journalisten verstehe ich es noch weniger. Wenn man eine Meinung, eine Haltung, eine Sicht von Dingen vermitteln will und das in einer Sprache macht, von der man weiß, dass zwischen 66% und 80% Prozent der potentiellen Rezipienten sie ablehnen, läuft augenscheinlich irgendwas sehr falsch.
Schön zu lesen, dass es in einer Weltregion, die dabei ist, zur wichtigsten zu werden, anders als in unserer sterbenden geht.
Ich möchte, auch wenn ich es nicht das erste Mal schreibe, noch anfügen, dass ich eure Beiträge sehr schätze und mich immer wieder freue, wenn es neues hier zu finden gibt l.
“Warum Chinesen nicht gendern”
Weil sie, im Gegensatz zu uns, noch ALLE TASSEN IM SCHRANK haben.
Vor allem etwas ist bei den Chinesen, ein wesentlicher Faktor: “guan xi”, was oberflächlich mit “Beziehung” zu übersetzen wäre, aber weitaus tiefer greift. Beispiel: Mein Kühlschrank gab den Geist auf. Als ich das meiner chinesischen Freundin sagte, meinte sie: “wo kan kan, ye xu wo neng bang mang ni= Ich schaue mal, vielleicht kann ich dir helfen.”
Zwei Tage später ihr Anruf: Sie hätte einen fast neuwertigen Kühlschrank, wird mir GRATIS zugestellt. Sie hatte also ihr Netzwerk aktiviert. Über verschlungene Pfade, erfuhr sie über einen Räumtrupp, der Wohnungen von Botschaftsangehörigen ausräumt. Wobei bei einer funktionierenden “guan xi”, der “Suchende” nicht einmal persönlich mit den “Helfenden” bekannt sein muss, ja in den seltensten Fällen es so ist.
Fast jeder Chinese, verfügt über ein gutgeschmiertes Netzwerk – und da ich von ihr “als halber Chinese” betrachtet wurde, war auch ich daher darin integriert. Denn auch sie profitierte von mir, durch meine intensiven Deutsch-Lektionen, die sie im Kurs, zur Besten machte. (Klar, mit ihr lernte ich auch Chinesisch)
Wenn man einmal das Glück hat, “wo hui shuo zhong wen”=Ich kann chinesisch sprechen und das auch intensiv nutzt, ist man also drinnen, in der Community.
Kurz: Termin ausgemacht und da Geld beschämend wäre, stand der Kühlschrank gegen
Eine Ideologie (Gendern etc.) gefällt nicht, da wird geschaut ob es nicht eine bessere gibt. Man braucht da keine tiefschürfenden Ideologien oder sonstwas. Ich plädiere daher zu ein wenig Ignoranz und Toleranz zurückzukehren.
„Die Herausforderung scheint zu sein, einen tragfähigen, gesellschaftlich harmonischeren Ausgleich zwischen individuellen Bedürfnissen und persönlichem Geltungsdrang einerseits und einem sozialeren, am Anderen stärker interessierten und sich ihm verpflichtet fühlendem Konzept von Gemeinschaft zu entwickeln.“
Das braucht es nicht. Man sollte einfach nicht versuchen anderen die eigene Weltsicht überzustülpen.
uups, zu früh geschickt:
gegen Zigaretten in meiner Wohnung. Denn Geld, wäre zu beschämend gewesen.
Klingt für DDR-Sozialisierte auch irgend wie bekannt: einen kennen, der einen kennt.
Immer wieder eine Freude, die Beiträge von Colzato und Hommel zu lesen.
In meinem engeren Freundes- und Bekanntenkreis gibt es mehrere Leute, die (zum Teil jahrelang und mit der ganzen Familie) in China gelebt und gearbeitet haben. Sie alle LIEBEN dieses Land – und seine Menschen.
“In Deutschland hält sich der Enthusiasmus für “andere Leute“ traditionell in Grenzen. Als württembergischer Schwabe war Bernhard froh, zwar drei Kilometer von der Grenze zu den bayerischen Schwaben, aber doch immer noch auf der „richtigen“ Seite aufgewachsen zu sein. Später hat er dann gelernt, den „Badenser“ für arrogant und faul zu halten, danach zog man über die Ostfriesen her – und jetzt sind es halt wahlweise die Ossis oder Wessis, die nicht nur doof, sondern auch an allem schuld sind. Auf dem Land ist es vielerorts immer noch unüblich, Ehepartner aus dem nächsten Dorf oder sogar Landkreis zu erwägen.”
Wie alt ist Bernhard? 150? Das waren zur Zeit meiner Eltern ja bloß noch Geschichten, die mehr der allgemeinen Erheiterung dienten, wie beschränkt doch manche sind. Und solche gibt es überall – natürlich außer China. Da ist alles gold, selbst das was nicht glänzt.
“Die Individuen systematisch ermutigt, sich in erster Linie mit der “eigenen” Gruppe zu identifizieren und anderen mit Argwohn und Missgunst zu begegnen.” Wo kommt das Wohl her in einer Gesellschaft, in der jeder Furz, sogar das Kochen und Singen, als Konkurrenz abgewickelt wird.
“Genau diese Gefühlslage wird ja von der Identitätspolitik systematisch befeuert, um den Eindruck zu festigen, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen unfaire Vorteile oder Privilegien auf Kosten anderer erhalten – oder erhalten haben.” Genau. Identitätspolitik ist wie Feminismus ein Konkurrenzmittel und sonst nichts.
“Was also können wir tun?” Ganz einfach. Konkurrenz abschaffen. Der Autor will stattdessen die Konkurrenz durch “harmonischen Ausgleich” ergänzen. Also nicht die Ursache abschaffen, sondern überdecken mit dem Wert Harmonie. Also ich tippe darauf, dass eher die Chinesen sich verwestlichen und zur knallharten Konkurrenzgesellschaft entwickeln als dass umgekehrt, sich der Westen östlichen Werten von gesellschaftlicher Harmonie aneignet, die mehr sind als Sonntagsreden.
Na ja, global gesehen sieht es gerade aber nicht so aus, als wenn alle geil darauf wären, sich zu verwestlichen. Eher das Gegenteil.
Schöner Beitrag zur westlichen Demokratie von Gert Ewen Ungar (der ja auch bei den Neulandrebellen schreibt) heute auf RT-DEUTSCH.
https://test.rtde.life/meinung/176307-goering-eckardts-selbstverklaerung-demokratie-bin/
Jeder kehre vor seiner eigenen Tür…..
Mit verwestlichen meinte ich, sie würden sich zur knallharten Konkurrenzgesellschaft entwickeln. Das ist ja meine Kritik an Artikeln wie diesen, dass so getan wird als seien die Umgangsweisen eine Frage der Kultur. Dabei ist die Kultur eine abgeleitete Variable der Ökonomie. Sofern die Nationen also Kapitalismus bei sich einrichten, wird ihre Kultur eben, nicht verwestlicht, sondern eigentlich kapitalismuskompatibel gemacht. Das wird gleichgesetzt. Das obige Beispiel von Rebane mit dem Kühlschrank ist keine speziell chinesische Angelegenheit. Das gab es auch in der DDR, dass man sich Sachen, die man brauchte über Beziehungen organisiert hat, weil es die nicht immer zu kaufen gab. Beziehungsnetzwerke sollen auch in westlichen Staaten nicht ganz unbekannt sein.
Konkurrenz wird doch hierzulande vergöttert. Im TV wird sie in zig Sendungen zum Genuss aufbereitet. Schön sein in Konkurrenz, Singen in Konkurrenz, Kochen in Konkurrenz, Gäste nach hause einladen und zusammen essen in Konkurrenz, ein Lokal betreiben in Konkurrenz, Liebhaber/Liebhaberin angeln in Konkurrenz, nackig sein in Konkurrenz, öffentlich Wohnen in Konkurrenz, etwas wissen in Konkurrenz, Raten in Konkurrenz, Lustig sein in Konkurrenz, Saufen in Konkurrenz. Wirklich jede Lebensregung wird hierzulande in Konkurrenz abgewickelt und g e n o s s e n – und dann wundert man sich, dass dabei individualistische Egomanen bei rauskommen, die nur noch Probleme mit sich selber haben, weil sich alles darum dreht, wie sie sich in der Konkurrenz bewähren. Deshalb kann ich auch das Lamentieren darüber nicht mehr ab. Einerseits die Konkurrenz für die tollste Sache der Welt halten und andererseits den Individualismus und die mangelnde Harmonie in der Gesellschaft kritisieren. Das passt zusammen, das hab ich gern.
Es ist 100% ig gewiss, dass wir im Wertewesten das Modell der Chinesen nicht annehmen und auch nicht können.
Das Modell China wird sich auch abschleifen, der Individualismus wird höchstwahrscheinlich zunehmen und damit die Gewichtung von Pflichten und Rechten eine andere werden. Die Grundsubstanz aus Jahrtausenden wird aber erhalten bleiben.
Bei uns ist eher davon auszugehen, dass die “knallharte Kokurrenzgesellschaft” sich selbst eliminiert.
Wie schnell sich ein Volksverhalten ändern kann ist am Beispiel Thailands zu sehen. Ein ehemals friedliebendes, sanftes Volk, heute: Todesstrafe, Kriminalität, Polizeistaat, faktische Militärdiktatur, Rebellen und Terroristen.
meine Vorhersage:
Wenn der Wertewesten in China Fuss fassen kann, ists aus mit Harmonie 🙂
Die Eliminierung der Konkurrenzgesellschaft muss man sich schon vornehmen. Von allein geht das leider nicht. Wenn der Wertewesten in China Fuss fasst, ist sowieso aus mit der Harmonie. Aber ich denke die kriegen das selber auch ohne Westen hin. Warte noch 10 Jahre, dann spielt die chinesische Harmonie in etwa die Rolle wie hier die christliche Religion. Es ist ja nicht so, dass es hierzulande keine Tradition der christlichen Nächstenliebe und so gäbe. Nur kümmert das heute halt niemand mehr.
Die chinesische Gesellschaft funktioniert seit 2,5 Tsd Jahren anders als unsere Gesellschaften, die sich aus relativ kleinen Stammesgesellschaften, die später zu größeren Einheiten zusammengefasst wurden, entwickelt haben. Dabei hatten sich auch die einheitlicheren Sprachen kontinentaleuropaweiter Eroberer auf Grund unterschiedlicher alter Sprachsubstrate auseinanderentwickelt. Obwohl man die gemeinsame Herkunft noch erkennen kann, hat das in der Folge auch zur Entstehung und Manifestation unterschiedlicher Kulturen geführt, die in stetem Wettstreit und Kampf mit- und gegeneinander standen. Größere, zusammenfassende Imperien sind trotz eines gewissen Kulturtransfers und -ausgleichs nie lange genug erhalten geblieben, um ein echtes Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. In China war das ursprünglich ähnlich, aber mit dem 1.Kaiserreich wurde es anders, obwohl der 1.Kaiser den Konfuzianismus nicht mochte und ausrotten wollte. Seine, eines Qin, Nachfolger, die Han, setzten das vereinte Reich fort, unterstützt von den nahe verwandten Dialekten der Bevölkerung und weitgehend ähnlicher Kultur, wobei der staatserhaltsförderndende Charakter des Konfuzianismus erkannt wurde. Das war auf Grund einer stetig wachsenden Bevölkerung auch erforderlich, sonst wäre das Reich längst wieder in die ursprünglichen Einzelstaaten zerfallen (wie Indien nach Asoka), die sich zunehmend auseinander entwickelt hätten. Auch Bauernkriege und fremde Eroberungen mit Wechsel der Dynastie infolge haben daran nichts geändert, denn das (ggf verschlissene) Gesamtsystem, das eher leistungs-bürokratisch als (verdienst-)feudal war, blieb stets erhalten, wurde nur erneuert (frischer Wein in alte Schläuche!).
Deshalb wurde das auf die Dauer auch unter der KPCh beibehalten, denn alles Andere hätte das(/ein) Land in der Größe unregierbar gemacht (wie einerseits die japanische Teilbesetzung und andererseits die aus egoistischen Machtmotiven von Mao initiierte “Kulturrevolution” zeigte, die glücklicherweise nie das ganze Land erfassen konnte). Insofern sehe ich nicht, dass die chinesische Führung eine Individualisierung nach westlichem Vorbild zulassen würde. Bisherige Vorgänge deuten auch nicht darauf hin. Ein gewisser Egozentrismus ist sicher auch in China auf Grund jahrelanger 1-Kind-Politik zu verzeichnen gewesen, dem man offensichtlich entgegen zu steuern bemüht ist.
Ein Satz imponiert mir besonders:
die Aufmerksamkeit eher auf Pflichten.
Dies mag ein entscheidender Punkt sein. Wenn diese Aufmerksamkeit eines jeden gegenüber jedem gegeben ist, kann eine Harmonie entstehen.
Die Grundlagen für ein Vertrauen, dass jeder seine Pflichten (Respekt, Hilfsbereitschaft etc) dem anderen gegenüber einhält, sind in unserer Gesellschaft schon seit Jahrhunderten nicht gegeben. In unseren Breiten hat der Stärkere, der Respekt- und Skrupellose und der wendige Opportunist schon immer Vorteile.
Revolutionen haben nur andere Mischpoken an die Pfründe gebracht.
Die “Evolution” – der technische Fortschritt, Multmedia usw. – bringt, dass mittlerweile eine gefühlte Mehrheit der Bevölkerung sich am Verhalten der Elite orientiert.
Im übrigen scheint so ein auf Vorteile hinarbeitendes egozentrisches Verhalten eine Triebfeder in unserem Wirtschaftsystem zu sein. 🙂
Genau! Deshalb war ja auch der preußische F2 im feudalen bzw elitenherrschaftsgeprägten Europa so unbeliebt, denn der sah Pflichten nicht nur beim gemeinen Volk und Rechte nicht nur bei den (adligen) Eliten.
Danke für die hochinteressanten Einblicke in eine Gesellschaft, gegen die die westlichen Eliten bedenkenlos und aufs Abscheuliche hetzend, den nächsten Krieg erklärt haben.
Eigentlich war das immer Ziel linker Politik: die Integration der Minderheiten, Inklusion der Behinderten, Gleichberechtigung der Frau. Schwule und Transen dürfen hier ohne Diskriminierung leben, bekommen aber nicht an jeder Ecke eine Extrawurst. Stellt euch mal vor.
Nun lebte dieser Konfuzius vor 2.500 Jahren, Vergleichbares wurde in dieser Zeit aber nie beobachtet. Im Verdacht steht nun doch die dort regierenden Kommunistische Partei, dass sie hinter dieser Entwicklung steckt. Wie man sieht, ohne jeden erkennbaren Zwang. Um den westlichen Leser dann doch noch abzuholen, wird der Abschnitt mit dem “vertikalen Kollektivismus” eingefügt. Aha, da ist man ja beruhigt, bei uns ginge das nicht. Womit nicht alle einverstanden sind: das ginge auch bei uns und ich will genau das hier haben. Diese ewigen Keilereien sind Teil des Systems, das immer wieder erfolgreich versucht, das Volk zu spalten.
Wobei sich niemand Sorgen um die Ostfriesenwitze machen muss. Die dürfen bleiben, als Teil eines heiter-ironischen Umgangs miteinander.
Au backe, wir sollen von China etwas lernen. Ich habe unlängst überlegt, was passieren würde, wenn die Linkspartei das (an anderer Stelle) vorschlagen würde. Der Verriss wäre ihr sicher. Denn das gehört zu den Gewissheiten seit 1990: wir haben gewonnen und wenn jemand etwas abschaut, dann die anderen von uns. Wir hingegen müssen nichts lernen. Eben die Sorte von Arroganz, für die der Westen eben seine Quittung im Globalen Süden bekommt.
Sehr gut, dass das hier berichtet wird. Ich kann hier “China heute” lesen, oder den “Chinaversteher” vom Fokus. Dazwischen ist aber nichts. Berichte vom Ort des Geschehens sind daher unverzichtbar.
Grundsätzlich finde ich die Artikel der beiden Autoren gut. Ich wünsche mir aber mehr griffige Beispiele aus der chinesischen Gesellschaft und weniger “im Westen aber…” Den Vergleich kann jeder Leser selbst anstellen.
Ich habe selbst beruflich nur gute Erfahrungen mit China gemacht!
Alle Freunde und Kollegen, die in China lebten und arbeiteten, lieben China, kein Einziger konnte Negatives berichten. Die oben ausgeführten Erfahrungen mit der chinesischen Kultur bestätigen mein Chinabild, es ist so, wie die Mitforisten berichten.
Meine „alte US-Firma“ zahlt zwar eine sehr bescheidene Betriebsrente aber bei den Chinesen bin ich in ein stabiles Netzwerk eingebunden, auf das ich mich verlasen kann.
Die Amis haben dich am Morgen gelobt und am Abend einen Auflösungsvertrag angeboten, was Chinesen so nie tun würden.
Die Idee Konkurrenz im Geschäftsleben abzuschaffen ist kindlicher, frühsozialistischer Unfug. Das zeigt doch die Erfahrung des europäischen Sozialismus, der an zu niedriger Arbeitsproduktivität zu Grunde ging. Ein gesunder Wettbewerb ist als Motivationsfaktor notwendig.
Auch eine gewisse soziale Hierarchie ist normal und gesund und bringt auch Verpflichtungen mit sich und sei es nur, das der sozial Ranghöchste ganz selbstverständlich in Lokal bezahlen muss, alles andere – so wie es die Deutschen machen – wäre unhöflich.
Aus den genannten Gründen glaube ich, die Probleme der Menschheit lassen sich mit den asiatisch-chinesischen zivilisatorischen Modell lösen. Der Westen wird die Welt an die Wand fahren!
Der “Westen” ist mal dies und mal das.
Die westliche Version der Lebensweisheiten dieser Welt ist aber bisher noch nirgends realisiert worden.
Dafür müsste man aber Lessing und vor allem Tolstoi wirklich begreifen.
Wer von außen einen Schubser braucht, um seine Arbeitsleistung zu bringen, anstatt dass seine intrinsische Motivation dies von selbst erledigt, hat ein grundsätzliches Problem.
Und von außen empfundener Druck wird stressen und tendenziell erscböpfen und somit die Arbeitsleistung noch stärker verringern.
Aber wer bringt denn in industriellen Strukturen noch wirklich Leistung?
Die Erhöhung der Arbeitsnormen war der Auslöser für den Aufstand 1953 in der DDR.
Insofern Sozialismus mit Leistungsfeindlichkeit gleichzusetzen, kratzt an der Sache vorbei.
Und die volkswirtschaftlichen und soziologischen Hürden und Schranken, welche die Leistungskraft von Volkswirtschaften (meist unnötig) determinieren, sind zumindest heutzutage das entscheidende Kriterium über deren Höhe.
Aber gibt es wirklich eine tiefgründige dialektische und weitgreifende Auseinandersetzung darüber?
Was sind entscheidende Detektoren, auf welche es zu achten gilt?
Die soziale Harmonie in China richtet sich wohl auch danach, ob man Han-Chinese ist oder nicht. Den vertikalen Kollektivismus, den nannte man früher noch anders, da nannte man so etwas noch Feudalismus und Klassengesellschaft. In Europa wurde früher halt blaues Blut bevorzugt, in China eben ethnisch korrektes und parteitreues knallrotes Blut. Damit dürfte auch klar sein, warum es jene Égalité, die Gleicheit vor dem Gesetz in China nicht gibt und die chinesische Einparteienregierung daran auch kein Interesse hat.
Diesbezüglich eifert die jetzige Ampel sehr wohl dem chinesischen Vorbild nach, politische und soziale Teilhabe nur noch für den regierungskonformen Teil der Bevölkerung und wie man jenes sozial konforme Verhalten steuern kann, da liegen ja auch schon die von China inspirierten Pläne in der Schublade. An deren Umsetzung arbeitet man auch gerade, nennt sich green Revolution oder Great Reset (wobei der Begrif derzeit etwas verbrannt ist). Um dies gutzuheißen und China wiriklich als Leitbild für Europa zu betrachten, mit all seinen Kulturen, da muß man handeln mit Chinesen, denken wie ein Chinese oder eben wie ein Kollektivist.
Dem Vernehmen nach lebt ca. 1/8 der Weltbevölkerung auf “westlich” genannten Territorien. Ich hab´s nicht nachgerechnet oder gar gezählt. Wie die Angaben der Statistiker für das Rattern der Weltbevölkerungsuhr zustandekommen und zusammengeführt werden, weiß ich im Einzelnen nicht.
Natürlich kann sich dieses Achtel, der freie Westen, dem ich zugeordnet werde, im Vergleich zu den übrigen 7 Milliarden selbst für besonders fortschrittlich, demokratisch, mitmenschlich, zukunftstauglich, gebildet und moralisch in Topform …. halten. Es ist aber keineswegs ausgeschlossen, dass sich das Achtel irrt und der Anspruch auf Anerkennung als höhere Wesen sich über kurz oder lang nicht mehr rechtfertigen lässt. Solches soll in der Geschichte immer wieder mal vorgekommen sein. “Scheiße gelaufen” kann man dann nur sagen oder Neuhochdeutsch “tough luck”.
Ich drehte heute zum Duschen die Heizung auf und suchte NICHT die nahegelegene Matthäus-Kirche auf um mich abzukühlen und vor dem Hitzetod zu bewahren. Es soll des öfteren vorkommen, dass wissenschaftliche Prognosen sich als falsch herausstellen. Vielleicht sollte man ihnen deshalb nicht mehr Glauben schenken, als der eigenen Erfahrung und Beobachtung. Das könnte eher Einigkeit bei gesellschaftlichen Zielsetzungen und Entscheidungen hervorrufen, als die aktuellen Formen von Wissenschaft. (Stichworte: von Interessen geleitet? korrupt? akademische Rituale?…??? )
Es gibt nur einen Weg, eine zum Zeitpunkt der Meinungsäußerung wahre Aussage zu Sonne und Regen zu machen. Zum Fenster hinausschauen und den Finger hinaushalten. Wenn die Sonne scheint, sieht man alles klar und deutlich. Wenn´s regnet, wird der Finger nass.
Keines der von einem bekannten deutschen Meteorologen bereitgestellten Vorhersagemodelle kann den Organisatoren einer Veranstaltung im Freien am Freitag, dem 28. Juli 2023 die Entscheidung abnehmen, ob man die Planung einhält oder das Fest absagt. Und völlig egal wie sie entscheiden: Im Anschluss bewerten die einen die Entscheidung als richtig und andere als falsch.
Eines ist sicher: Alle sagen “Irgendwer muss entscheiden.” Und anschließend sagen alle: “Gscheeng is gscheeng.” (Deutsche Verkehrssprache: Geschehen ist geschehen.) Das enttäuschte Bier-Prinzesschen steht auf, klopft sich den Sand von der Trachtenschürze und läuft weiter. Das bestellte Bier wird zurückgegeben und die Nahrungsmittel kommen in die Biotonne.
Ich denke, solche und ähnliche Prozesse sind gemeint mit “zwanglose Integration”. Die funktionieren überall. Kulturunabhängig. “Der Vorstand wird nicht abgewählt.” “Beim nächsten Sommerfest machen wirs besser.” Es wird sicher nicht besser – nur anders.
Im Westen gibt man vor, auf horizontalen ‘Strukturen’ sein ‘Leben’ zu meistern.
Zu den vertikalen Strukturen las ich vor kurzem einen rtde Meinungsartikel, in Bezug auf Russland. Nu heute die Konfuzius oder politische Struktur China’s, wieder vertikal.
Meine eigene Analyse heisst dann, die Menschen benötigen eine Philosophie von oben, um diese an die vielfältige breite Masse übertragen zu können (erreichen) und damit eine Einheit zu generieren.
Tatsächlich ist ‘Europa’ und all die annektierten Subjekte, als ‘souveräne Staaten deklariert, sehr weit davon entfernt, da ihre horizontale Ideologie, automatisch sich in sich bekämpfen zu versucht und zeitgleich externe.
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren…
(frei nach Karla Lagerfeld)
Der strohdumme Rassist und Faschist “Majestyk” erbricht mal wieder sein eigenes Herrenrassedenken in die Kommentarspalte. Natürlich war er nie in China, versteht kein Wort Chinesisch und kennt auch keine der chinesischen Ethnien.
Aber man erkennt Faschisten und Rassisten an ihren Projektionen und Phantasien über “Han”.
Es gibt in China 55 (offiziell registrierte) nicht chinesische Ethnien (shaoshi minzu), die etwa 9% der Bevölkerung ausmachen (immerhin gut 126 Millionen Menschen). Alles, was nicht zu diesen Gruppen gehört, sind “Han”. Würde ich in China eingebürgert (ok keine Chance 😉 ), dann stünde im Pass (und anderen Urkunden) unter “Nationalität” (minzu) “Han”.
Unter diesen “Han” werden sogar verschiedene Sprachen (“Dialekte” gesprochen), etwa Shanghainesische, Hakka, Kantonesisch und andere (insgesamt 7). Es gibt in China keine Ideologie der “Han-Überlegenheit” über andere Teile der chinesischen Bevölkerung, was auch angesichts der Vielfalt unter den Han absurd wäre. Eine solche Ideologie wäre im Übrigen nahe an einer strafbaren Handlung.
Aber klar, dass “Majestyk” diesen Dreck ins Forum defäziert.
„Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten“
(2. Buch Moses Kapitel 20)
Dann verleumde nicht andere Länder, die zu verstehen dein primitiver Naziverstand nicht reicht.
@ aquadraht:
p-71@gmx.de
Wenn Sie Mumm haben, kontaktieren Sie mich. Dann bekommen Sie die Chance mir Ihren Dreck und Ihre Lügen persönlich ins Gesicht zu sagen.
Der Nazi sind Sie. Das sind Ihre Methoden. Sie sind ein Mensch des Mobs, ein Fackelträger, jederzeit zum lynchen bereit. Ein Brüller, ein Schreihals, ein Verblendeter der sich für erleuchtet hält und jeden mundtot machen will, der ihm widerspricht. Und ich wette, Sie sind auch eine feige Ratte.
Hier befürchten ein paar Leute, China könne sich „amerikanisieren“, eine asoziale Konkurrenz-Gesellschaft wie der Westen werden etc….
Fakt ist aber, China hat die Phase seiner „Amerikanisierung“, man sprach vom „Chimerica“, bereits hinter sich gelassen und kehrt zu seinen traditionellen Werten zurück!
Wie auch der Westen wütend feststellt, wurde unter Präsident Xi die Phase der Amerikanisierung beendet. Xi hat erkannt, daß das westlich-amerikanistische Modell nicht zu China und seiner uralten Kultur paßt. Wirtschaftliche und ideologische Abhängigkeiten zu den USA wurden abgebaut. Scharf kontrolliert die chinesische Regierung westliche Investitionen in China. Diese werden großzügig gefördert, wenn sie dem Land dienen. Einst war China Hauptgläubiger der USA, hielt also die meisten US-Staatsanleihen. China aber hat viele US-Bonds verkauft und mittlerweile ist Japan der Hauptgläubiger der USA. Der letzte Parteitag der KP beschloss die Abhängigkeit vom Westen zu reduzieren und auch bei der Chip-Industrie unabhängig zu werden. TSMC, drittgrößter Chipproduzent der Welt und aus Taiwan, produziert überwiegend in Festlandchina.
Ideologisch hat die KP die amerikanische Unkultur auf breiter Front zurück gedrängt. Im Film, überall in der Kultur, dominieren wieder die traditionellen chinesischen Werte. Diese sind im modernen, sozialistischen China eine Mischung der uralten konfuzianischen Staatslehre mit den sozialen Werten des westlichen Marxismus. Marx wird überall gelehrt, seine großen Ideen werden gewürdigt, aber in der Praxis wird nur das alltagstaugliche des Marxismus übernommen. China hat den Marxismus, eine im Grunde westliche Lehre, weiterentwickelt und an die chinesischen Verhältnisse angepasst.
China weiß, das im südchinesischen Meer ein Krieg mit den USA ausbrechen könnte und bereitet das Land auf diesen Krieg vor.
Willst du den Frieden bewahren, mußt du dich gegen den Imperialismus rüsten, der ein gefährlicher Papiertiger geworden ist…
Ach ja, jeder Tag, an den Russland in der Ukraine westliche Waffen vernichtet, ist ein guter Tag für China, das natürlich keinerlei Schadenfreude – das wäre unchinesisch – zeigt!
lächle ein wenig!
Warum Chinesen nicht gendern ist leicht erklärt.
Man suche mal im Netz nach Bildern der chinesischen Regierung oder rufe den angefügten Link auf. Die Seite ist egal, den Text habe ich nicht gelesen, sondern nur nach einem Bild gesucht. Und die Sprache der Bilder ist eindeutig. Man kann alternativ auch nach Bildern der japanischen oder russischen Regierung suchen. Und wenn man nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, dann springt ein Umstand sofort ins Auge..
https://www.deutschlandfunk.de/volkskongress-in-china-handelsstreit-mit-den-usa-erst-der-100.html
Und der erklärt, warum in solchen Ländern niemand gendert, warum man dort den eigenen WIrtschaftsstandort stärkt, warum diese Länden eben keinen Sinkflug hinlegen.
Glaube keinem Foto, dass Du nicht selbst gemacht hast:
https://kurier.at/politik/ausland/israel-frauen-auf-regierungsfoto-einfach-wegretuschiert/132.000.774
Photoshop kann alles…
@ Draussen vor der Tür:
Ausradierte Genossen hatten bei den Sowjets Tradition.
Der Spruch geht aber anders.
Traue niemals einem Mann der sich auf die Seite des Feminismus schlägt.
Ihr Zitat letzter Absatz: “Auch wenn es sicherlich sehr viele Baustellen in der chinesischen Gesellschaft und ihrer politischen Organisation gibt . . . “.
Sie sind vermutlich noch nicht lange genug im Reich der Mitte, um das Chinesische Prinzip zu verstehen.
Es ist durchaus im Wandel, keine Frage.
Es ist nicht der im Westen so umjubelte Egoismus-Kapitalismus, sondern ein Kommunismus-Kapitalismus, oder besser ausgedrückt eine kapitalistische Gemeinwohl-Ökonomie.
Lesen sie Prof. Josef Foschepoth “Verfassungswidrig” – das Verbot der KPD.
Natürlich ist eine Faire Form von Gesellschaftsordnung nicht im Sinne der Egoisten, die die Dschungel-Gesetze der Stärkeren bevorzugen.