Mehr Demokratiegerechtigkeit!

Demokratie, Symbolbild
Dictatorship_99, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Die Demokratie lässt sich besonders leicht missbrauchen. Aber müssen wir das den Missbräuchlern durchgehen lassen?

Dauernd geht es um Gerechtigkeit. Klimagerechtigkeit, weil die Kosten und Nutzen von dessen Manipulation gleich verteilt werden sollen. Generationengerechtigkeit, weil die alten weißen Männer aufhören sollen, die Lebensgrundlage der jungen Leute zu zerstören. Der Gender-Pay-Gap soll weg, weil er anscheinend dem Sieg des Feminismus im Wege steht. Die Löhne sollen natürlich gerecht sein, auch wenn niemand genau weiß, wie man in diesem Zusammenhang Gerechtigkeit definieren soll. Und so weiter und sofort. Über etwas ganz Wesentliches wird unseres Erachtens aber viel zu wenig geredet: die Verteilung der Kosten und Nutzen unserer Demokratie.

Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen, soll Winston Churchill einmal gesagt haben. In jedem Fall ist sie eine sehr fragile Staatsform, denn sie gibt ihren Gegnern enorm viel Bewegungsfreiheit. Mit all dem haben wir gelernt zu leben, manchmal besser, manchmal schlechter, aber die meisten von uns finden sie eigentlich immer noch ziemlich gut.

Nun lebt die Demokratie aber vom Mitmachen. Tatsächlich machen ja auch viele mit, denken wir an die vielen Ehrenämter, die vielen Freiwilligen in den Verbänden und Vereinen und anderen Organisationen oder weniger organisierten Netzwerken. Es gibt aber auch viele Trittbrettfahrer. Dauernörgler, destruktive Meckerbolzen, die ewigen Neinsager, die Draufhauer. Müssen wir auf die eigentlich immer Bock haben? Ist das demokratiegerecht?

Trittbrettfahrer der Demokratie

Trittbrettfahrer der Demokratie gibt es in allen Schattierungen. Besonders gefährlich sind natürlich die Umstürzler und Staatsstreichler. Diejenigen, die sich ganz selbstverständlich und ohne Bedenken demokratische Freiheiten herausnehmen, um sich mental in eine vergangene Version unseres Landes zurückzuprojizieren, womit wir weniger Probleme haben, aber auch keine Steuern bezahlen und Ordnungshüter verprügeln, womit wir deutlich mehr Probleme haben. Diejenigen, die einfach nicht verstanden haben, dass man in diesem Land eigentlich alles wollen darf, dass es aber bestimmte Regeln gibt, nach denen man das Gewollte in die Tat umsetzen kann. Diejenigen, die ihren eigenen Nationalismus nicht verstehen. Denn wenn sie verstünden, dass das von ihnen so verehrte deutsche Volk demokratisch leben möchte, dann könnten sie sich ihre ewigen Umsturzpläne eigentlich sparen.

Weniger gefährlich, aber doch auch wenig nützlich sind die Mitglieder „vom Stamme Nimm“, wie Bernhards Mutter sie genannt hätte. Diejenigen, die auf Klima- und Generationengerechtigkeit pochen und sich gern mal irgendwo festkleben, irgendwas boykottieren oder irgendwas mit Suppe besudelt. Aber gleichzeitig keine Stromtrasse durch ihren Garten und keine Windkrafträder in ihrer Nähe haben wollen, keine Fabriken für Elektroautos erlauben wollen, billige Batterien, Solaranlagen und Elektroautos aus China boykottieren und moderne Kerntechnologie ohne weitere Prüfung für unmoralisch halten. Leute, die von anderen alles wollen, aber selbst nichts liefern und nichts ertragen können.

Ungefährlich, aber wirklich nervig sind die Dauerbeleidiger. Denen nichts und niemand recht sein will und die alles besser wissen. Niemand kennt sie besser als wir, die sich in dieser Kolumne zumindest bemühen, konstruktive Überlegungen und Lösungen anzubieten. Als Wissenschaftler sind wir den Wettstreit sicher gewöhnt, und wir finden es prima, wenn jemand noch bessere Ideen hat, und noch griffigere Lösungen anbieten kann. Das ist die Dynamik, die unsere Gesellschaft wirklich bräuchte. Stattdessen gefallen sich viele aber im bloßen Draufhauen, lustig machen, Abkanzeln. Sind das wichtige Beiträge zum Gelingen unserer Gesellschaft? Ist es das, was das demokratische Zusammenleben wirklich braucht? Wir glauben nicht.

Konstruktiv mitmachen muss sich wieder lohnen!

Was aber kann man tun? Als Psychologen schauen wir als erstes immer auf die Belohnungspläne. Also darauf, welches Verhalten zu positiven, und welches Verhalten zu negativen Konsequenzen führt. Durch den starken negativen Einschlag unserer Berichterstattung, egal um welches Medium es sich handelt, hat konstruktives Verhalten wenig Aussicht auf mediale, und damit auch auf soziale Aufmerksamkeit. Der höhnische Witz über die Politikerinnen, der sarkastische Kommentar zum Fauxpas eines Schauspielers oder Sportlers hat es so viel leichter, Aufmerksamkeit zu erringen, als die Mitarbeit bei der örtlichen Tafel. Dagegen lässt sich nur schwer ankommen. Aber wir hätten da einen abwegigen Vorschlag.

Die Demokratie lebt vom Wählen. In Deutschland sind die Wahlmöglichkeiten ziemlich eingeschränkt, weil wir ja eine repräsentative Demokratie haben. Ab und zu können wir aber Leute wählen. Auch längst nicht alle, denn auch Kandidaten müssen bestimmten Kriterien genügen. Aber viele dürfen zumindest ab und zu wählen, zumindest andere Menschen, die dann für sie Entscheidungen treffen. Wählen dürfen allerdings längst nicht alle. Kinder und Jugendliche dürfen das nicht und Leute mit bestimmten psychischen Problemen dürfen das auch nicht. Wir haben an all dem überhaupt nichts auszusetzen, wollen aber darauf hinweisen, dass das Wahlrecht an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist.

Eine Voraussetzung fehlt aber unseres Erachtens: der aktive, konstruktive Beitrag zum demokratischen Alltag. Warum soll man sich konstruktiv einsetzen, wenn die Trittbrettfahrer an der politischen Willensbildung genauso beteiligt sind? Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir das Wahlrecht an eine bestimmte Anzahl hinreichender Belege von konstruktiver Mitarbeit am gesellschaftlichen Alltag knüpfen? Sagen wir mal, nur spaßeshalber, an zehn Sozialpunkte pro Jahr.

Sie geben kostenlosen Deutschunterricht an syrische Flüchtlinge: fünf Punkte! Sie bieten ihrer Gemeinde an, die Stromtrasse durch ihren Garten zu legen: vielleicht sogar zehn! Sie helfen dabei, bedürftigen Schulkindern zu einem gesunden Frühstück zu verhelfen: mindestens drei Punkte! Ganz klar: über die Kriterien, über die Punkteverteilung, das Gesamtkontingent und vieles mehr kann und muss man sich politisch, demokratisch streiten. Aber die Idee, die Geschicke unseres Landes nur von positiven, konstruktiven Mitmachern bestimmen zu lassen, finden wir ziemlich gut.

Natürlich lässt sich auch ganz viel dagegen sagen, wie gegen alles. Machen Sie das ruhig, aber wirklich beeindruckt sind wir nur dann, wenn sie eine bessere Idee haben, wie wir aus den ewigen Meckerbolzen und Besserwissern dieses Landes positive, zukunftsgerichtete, enthusiastische Mitmenschen machen. Denn auf die anderen haben wir keinen Bock mehr.

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79 Kommentare

  1. Sie geben kostenlosen Deutschunterricht an syrische Flüchtlinge: fünf Punkte! Sie bieten ihrer Gemeinde an, die Stromtrasse durch ihren Garten zu legen: vielleicht sogar zehn! Sie helfen dabei, bedürftigen Schulkindern zu einem gesunden Frühstück zu verhelfen: mindestens drei Punkte!

    Sie melden sich freiwillig zur Bundeswehr um die “Demokratie zu verteidigen”: Jackpot!

    1. Die Impfung vermeiden: -10 Punkte.
      Die falsche Partei ankreuzen: -50 Punkte.
      Seinen Nachbar den “Demoktratie-Trittbrettfahrer” denunzieren: Jackpot!

      1. Im Prinzip also sowas, wie das chinesische Sozialpunkte-System? Wenn wir ein paar untergegangene Sozialtechniken wiederbeleben: Subotnik?Jugendbrigaden? Nationales Aufbauwerk? Aktivistenbewegung?

  2. Die Nörgler und Trittbrettfahrer sind es also, die in erster Linie diese wunderbare ‘Demokratie’ missbrauchen?

    Dazu fällt einem wirklich nicht mehr viel ein.

  3. Nee, so leid es mir tut, aber hier kann auch ich leider nur meckern. Das fängt schon an mit der naiven Gleichsetzung unserer Regierungsform mit “der” Demokratie, geht weiter über die Unterstellung, diese sei durch Andersdenkende bedroht (und nicht etwa durch die totalitären Neigungen der Regierenden), und erreicht seinen Tiefpunkt beim Lösungsvorschlag. Denn bürgerschaftliches Engagement und politische Reflexionsfähigkeit haben leider überhaupt gar nichts miteinander zu tun, weder konzeptionell noch statistisch. Ich muss – wie so oft – sogleich an meinen Antipoden denken, meinen lieben Schwager, der mühelos monatlich zehn Sozialpunkte einsammeln könnte – fürs Kümmern erst um syrische, jetzt um ukrainische Flüchtlinge, fürs Sammeln und Transportieren von Hilfsgütern, für Arbeit im Stadtrat, etc. -, dessen kritische politische Denkfähigkeit aber mit “Null” noch freundlich umschrieben ist. Herrjeh, er ist SPD-Mitglied!
    Gegenvorschlag: Wir schaffen erst einmal die Voraussetzung für eine wirklich demokratische Gesellschaft, indem wir die Beziehung von Geld = Macht auflösen, was letztlich bedeutet, den Kapitalismus zu überwinden. Und dann verlagern wir die Entscheidungen so weit als irgend möglich auf die Ebenen, wo unmittelbar Betroffene selbst gestalterisch und bestimmend tätig werden.

    1. @ Il gatto nero sagt:
      “… indem wir die Beziehung von Geld = Macht auflösen, was letztlich bedeutet, den Kapitalismus zu überwinden.”

      Sie meinen mit dieser Idee den Stein der Weisen gefunden zu haben. Bloß wie wollen Sie das fertigbringen? Indem man ganz doll daran glaubt?

      1. Hinrichtung von jedem, der korrupt ist. Jeder Lobbyist, jeder, der als Beamter oder Politiker geldwerte Vorteile annimmt, jeder, der sich zum Essen ausführen lässt, um Vorteile zu verteilen, bekommt als Nachtisch eine Rasur mit dem Rasiermesser des Volkes.
        Wird natürlich nicht passieren, deswegen ist es müßig über den ganzen Kram zu reden und deswegen interessieren sich immer weniger für Politik.

      2. Mein Vorschlag wäre: “Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld”, nur etwas technisch auf die Gegenwart angepasst. Aber damit mache ich ein ganz neues Fass auf, daher wollte ich mich auf das Ergebnis konzentrieren: den Kapitalismus zu überwinden.

        1. Versuche des “Tauschgeldes” gibt es schon. Meist mit guten Ergebnissen.
          Das aber würden Oligarchen bei deren Verbreitung bekämpfen, wie der Teufel das Weihwasser.

  4. Ein wunderschönes „demokratisches Märchen“ das uns hier die beiden „demokratischen Märchenerzähler“ da erzählen. Sie sollten es die Schüler lernen und die alten Nörgler endlich kapieren. Diese Erzählung gefällt sicher unseren Herrn Bundespräsidenten und unsere Märchenerzähler wurden schon mit zahlreichen Staatspreisen für ihre wunderschönen Märchen belohnt, hier auf dieser Plattform wahrscheinlich mit sehr bescheidenen Honorar.

    Märchen muß man mit der Wirklichkeit konfrontieren. Die Menschen in diesen Land werden immer ärmer, die sozialen Gegensätze werden immer größer. Die Renten sind für die Jungen nicht sicher. Für dieses Elend führt dieses Land Krieg und verschwendet Geld, das besser in Bildung investiert wäre.

    Und sagen darf man hierzlande nur noch das, was die Staatsräson erlaubt „From the River to the Sea….“ ist nicht erlaubt.

    Deshalb meine ich Fuck this Germany mit seiner verlogenen „Demokratie“.
    Oder muß man den obigen Beitrag als Ironie, Realsatire verstehen und ich hab dies nicht bemerkt?

  5. “Als Psychologen schauen wir als erstes immer auf die Belohnungspläne. Also darauf, welches Verhalten zu positiven, und welches Verhalten zu negativen Konsequenzen führt.”

    Ach, wäre das schön:
    Hasso, aus, pfui, böser Hund. So – jetzt kommst du ins Tierheim, oder besser noch zum Abdecken!
    Peng; aus die Maus, Ruhe im Karton, Schluss mit lustig, Strafe muss bekanntlich sein.

    Schlimmer geht immer immer!!!

  6. Die beiden Autoren haben ein politisches Bewusstsein wie Mutter Teresa und wollen damit Politik machen. Aber kann man mit quasi religiöser Barmherzigkeit politisch etwas bewegen? Wohl kaum, sondern man bestätigt und festigt die Herrschaftsstrukturen des aktuellen neokolonialen, kapitalistischen Systems. Da ist “bloßes Draufhauen” in der Tat wirksamer “als die Mitarbeit bei der örtlichen Tafel” (obwohl die Tafel leider auch notwendig ist).

  7. Eine abwegige Idee in den Raum zu stellen ist kein konstruktiver Vorschlag. Daraufhin bessere Ideen von Anderen zu erwarten, ist etwa so wie als Nichtschwimmer ins Wasser zu springen und “rettet mich” zu rufen.

    Ein Sozialpunktesystem als Maß für die Möglichkeiten von politischer Mitbestimmung widerspricht auch unserem Demokratieverständnis, Menschen, die sich nicht so aktiv einbringen können nicht zu benachteiligen. Ob es mit dem GG in Einklang zu bringen wäre darf bezweifelt werden. Und irgendwie muss ich bei “Sozialpunkte” als erstes an China denken. Die haben allerdings ein Politik- und Gesellschaftsverständnis, dass sich sehr von unserm unterscheidet.

    Stimmen die bei Wahlen mehr oder weniger mehr wert sind gab es hier übrigens schon . Das war bei Reichstagswahlen im Kaiserreich so, wenn ich nicht irre. Stimmen wurden da nach sozialem Status bewertet.

    1. “Und irgendwie muss ich bei „Sozialpunkte“ als erstes an China denken. Die haben allerdings ein Politik- und Gesellschaftsverständnis, dass sich sehr von unserm unterscheidet.”

      Richtig, in China bestimmt die KP die Politik, die sich von den Interessen der Gesellschaft leiten lässt. Die bei uns bestimmende Politik lässt sich vom Gewinnstreben des Kapitals leiten. Und das konnte bisher keine “demokratische” Wahl ändern. Soviel zur Volksherrschaft.

  8. Es ist erfahrungsgemäß absolut sinnlos, Menschen und Parteien zu wählen, und diesen dann alle Rechte abzutreten. Menschen sind schwer zu durchschauen und einzuschätzen und Politiker sogar hemmungslose Opportunisten, denen es ausschließlich um ihre Karriere geht, und Parteiprogrammen werden schon lange nicht mehr eingehalten. Der Wähler wird ununterbrochen betrogen. Und selbst von scheinbar echten Oppositionsparteien werden Angriffe von außen für innerparteiliche Machtkämpfe benutzt. Repräsentative Demokratie ist eben keine Demokratie, genauso wie Vegiefleisch kein Fleisch ist. Demokratie ist, wenn Sachentscheidungen vom Volk getroffen werden, weil nur das Volk “am einenen Leib” erfährt, was schief läuft. Und das der AfD: in einer demokratischen Partei müssten Parteiausschlüsse von den Mitgliedern abgesegnet werden. Praktiziert mal wieder Direkte Demokratie im eigenen Laden!

    1. Man könnte aber konsequent sein, wie nach dem blabla des Wahlkampfes gehandelt wird und das nächste mal den Lügnern und Hochstaplern nicht mehr glauben.
      Gibt’s hier quasi gar nicht.

  9. Also social credit wie in China?

    Die beiden Herren gehen von der falschen Grundannahme aus. Demokratie lebt selbstverständlich nicht vom wählen. Demokratie lebt von der Wahl, also von der Möglichkeit sich frei für eine Option unter vielen zu entscheiden. Dies setzt voraus dass man sich mit einem Thema auseinandersetzt und es in der Gemeinschaft ausdiskutiert, respektive bei Meinungsverschiedenheiten darüber streitet. Demokratie definiert sich damit, dass man sich während/nach einer solchen Auseinandersetzung eben nicht gegenseitig mit der Keule auf den Kopf gibt, sondern halbwegs zivilisiert abstimmt (wählt..) und das Resultat (das Diktat der Mehrheit) danach zumindest formal akzeptiert. Wenn die Meinungsverschiedenheiten weiterhin gross bleiben wird es unweigerlich zu einer weiteren Auseinandersetzung führen.

    Das zumindest wäre der Idealzustand, wie aber bereits die alten Griechen wussten sind wir Menschen einfach zu beeinflussen. Dann wird aus dem Diktat der Mehrheit schnell einmal die Herrschaft des Pöbels. Sprich, Menschen mit Einfluss nutzen diesen, um mit der Manipulation einer Masse ihre Vorstellung durchzusetzen (Populismus). Also keine Auseinandersetzung mehr, sondern eine von oben herab mittels Populismus durchgesetzte Weltsicht die zwangsläufige andere Meinungen als falsch ausgrenzt um die erlangte Herrschaft zu behalten (Tyrannei).

    Und genau dies ist es was den beiden Herren offenbar vorschwebt. Womit wir bei Voltaire wären. Die Meckerer und Dauerbeleidiger sind die eigentlichen Demokraten, nicht diejenigen die den Gospel der eigenen Überlegenheit allen anderen aufzwingen wollen. Ich kann zb Rassisten auch nicht ausstehen, aber solange sie sich an das Diktat der Mehrheit halten (nicht gegen Recht und Ordnung verstossen) dürfen sie sagen was sie denken. Und die Gemeinschaft hat, sofern das Thema genug Aufmerksamkeit produziert, sich damit als auch im Idealfall mit den zugrunde liegenden Ursachen auseinanderzusetzen.

    Das ist Demokratie, kein Ponyhof oder die “Farm der Tiere” wie sie den beiden Autoren offenbar vorschwebt.

    1. @ Prime Evil

      Die beiden Herren haben in der Tat ein Verständnis von Gesellschaft, das der chinesischen nach Harmonie und Übereinstimmung ähnlich ist. Nur ignorieren sie, dass bei und das Profitstreben jede Harmonie torpediert.
      Letztlich läuft ihre Argumentation darauf hinaus, dass sich die Menschen dem Kapitalismus besser anpassen sollen.

  10. „Was aber kann man tun? Als Psychologen schauen wir als erstes immer auf die Belohnungspläne. Also darauf, welches Verhalten zu positiven, und welches Verhalten zu negativen Konsequenzen führt.
    (…)
    Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir das Wahlrecht an eine bestimmte Anzahl hinreichender Belege von konstruktiver Mitarbeit am gesellschaftlichen Alltag knüpfen? Sagen wir mal, nur spaßeshalber, an zehn Sozialpunkte pro Jahr.“

    Vergessen zu erwähnen haben die 2 Spaßvögel, dass es sich natürlich auch bei der Psychologie um eine Herrschaftswissenschaft handelt. Und dass innerhalb dieser Herrschaftswissenschaft die von ihnen vertretene Sparte Verhaltenssteuerung der effektivste und nachhaltigste Hebel ist, um insbesondere jenen Menschen, die trotz aller demokratischen Sozialisationsinstanzen noch nicht vollständig zombiefiziert sind, den letzten Rest an eigenständigem Denken, gesunder Orientierung, Bewusstsein und Hausverstand abzudressieren.

    Ein Hirnwäscheprogramm für Leute, die dem System als verfassungsschutzrelevant-delegitimierende Lümmel und Hammel gelten, ist das, was Hommel und Calzone hier anpreisen.

    Nicht die immer wieder und immer deutlicher zutage tretende Erkenntnis zählt, dass Wahlen gar nicht den Beherrschten und vom System fortlaufend Geschädigten nützen, sondern nur den Herrschenden, die sie ausrufen. Nicht die Einsicht soll Raum greifen, dass Wahlen rein gar nicht ändern (sonst wären sie ja verboten). Sondern diese Einsicht, diese Erkenntnis wollen die beiden Herrschaftsagenten mithilfe einer den beherrschten Versuchskarnickeln verabreichten Dressurmethode „überbrücken“, ausblenden, aus dem Hirn waschen.

    Konditionieren wollen die beiden Dompteure die Insassen des besten Deutschland aller Zeiten wie Lorenz seine Graugänse und Ratten auf 2 Beinen.

    Das von ihnen dafür genutzte Token-System („zehn Sozialpunkte pro Jahr“) kennt man sonst aus der Behandlung schwer psychotischer Insassen von Nervenheilanstalten. Letztere sollen dadurch motiviert werden, wieder regelmäßig aufzustehen und sich zu waschen, damit sie mindestens wieder möglichst geräuschlos, im Idealfall sogar als nützliches Rädchen im Systemgetriebe funktionieren.

    Bei wem der systemeigene ursprüngliche Token, auf das „WahlRECHT“ könnten sich die Beherrschten etwas einbilden, weil in dem Wort „RECHT“ drinsteht, bei wem dieser systemeigene ursprüngliche Token nicht oder nicht mehr ausreichend anschlägt, der wird zur Sonderbehandlung an die beiden Konsiliarpsychos überstellt.

    Der männlich gelesene Spaßvogel*in, also der ohne Bart, will sogar zum Inventar der Leopoldina gehören. Leopoldina? Das war doch was. Ach ja! Die hatten sich letztmals als Einpeitscher, als „unabhängige“ Legitimations- und Dressurinstanz des Corona-Staatsterrors einen Namen gemacht:

    „Coronavirus-Pandemie: Klare und konsequente Maßnahmen – sofort!“

    https://www.leopoldina.org/presse-1/nachrichten/ad-hoc-stellungnahme-coronavirus-pandemie/

    Das Token-System ist die neue Giftspritze für Bosetti-Blinddärme. Da merkt man gleich, welch bestialischer Stallgeruch von diesem Artikel ausgeht. Und deshalb sind die beiden Spaßvögel auch völlig unverdächtig, ihre Propaganda für ein Sozialkreditsystem „nur spaßeshalber“ aufzutischen.

    1. Eine Branche die Begriffe wie erweiteter Suizid, Pädophilie, Borderline und Bipolar (statt Narzissmus) etc verwendet, sollte man genau betrachten.
      Oberflächlich betrachtet ist es erstmal psychopathisch.
      Die destruktivste Branche in diesem Land.

  11. Eoin “Social-Credit”-System. Ganz ehrlich? Wenn man die positiven Aktivitäten beurteilt, wird automatisch auch alles Negative ebenfalls bewertet. Und dann braucht es nur eine Faschismusmäßige Regierung, die dann bei negativer Beiurteilung die Person erst einmal in “Schutzverwahrung” bringt. In einem selbst aufgebauten Lager. Leute, Leute, wir haben schon genug während Corona derlei negativer Bewertung erlebt. Und ein Herr Ballweg kann ein Lied davon singen, was passiert, wenn da jemand einen auf dem Kieker hat. Das braucht kein Mensch. Tut mir Leid, weder hier noch in China oder anderswo.
    Ganz ehrlich, wenn man sich nicht mit Nörglern und Besserwissern auseinandersetzen kann, ohne sie zu gängeln oder diskreditieren (führen wir dann wieder öffentliche Pranger ein?), dann ist man selber auf dem falschen Weg. Denn die eigenen Vorstellungen vertreten zu können, setzt nun mal einen demokratischen Diskurs voraus, und der läuft halt auch mit Leuten, die einem nicht liegen. Neben den Nörglern und Besserwissern haben wir ja noch unsere Gegner. Die können mit unseren Vorstellungen gar nicht leben. Und zumeist haben sie wesentlich mehr Macht als wir.

  12. Der Versuch, ausgehend von der Überzeugung Deutschland sei eine Demokratie Ideen zur Verbesserung des Staatswesens zu entwickeln, ist ungefähr so sinnvoll, wie mit der Grundannahme die Erde sei eine Scheibe auf dem Rücken einer Schildkröte über Geografie zu diskutieren.

  13. Satire? – Nein: Unsinn!

    Für Momente erhoffte ich eine Auflösung im Sinne des Erkennens, dass hier jemand eine intelligente Satire präsentiert – so in der Art wie vor einigen Monaten im Zusammenhang mit den Demos gegen “Rechts”.
    Bislang habe ich dafür aber keinen Hinweis gefunden. Der Artikel scheint tatsächlich ernst gemeint zu sein … Unfassbar.
    Allein schon die Naivität, sog. “Trittbrettfahrer”, “Nörgler”, “Meckerbolzen und Besserwisser” objektiv definieren zu wollen. Abwegig!

    In dem etwa einen Jahr, in dem ich nun schon das Overton-Magazin kenne, habe ich noch keinen gedanklich so dürftigen, so oberflächlich-unreflektierten und so sehr dem politischen Denken gewisser umstrittener Milieus verhafteten Artikel gelesen.
    Absolut inakzeptabel!

    Die Autoren haben ja in China gelebt oder sind immer noch da, doch hatte ich es nicht für möglich gehalten, dass man sich als gebildeter und geistig freier Mensch durch einen Auslandsaufenthalt so sehr beeinflussen lassen kann.

    Absolut krass-abwegig und die negative Krönung dann allerdings folgende üble Passage nach der vorherigen Propagierung eines Sozialkreditsystems:

    “Warum soll man sich konstruktiv einsetzen, wenn die Trittbrettfahrer an der politischen Willensbildung genauso beteiligt sind? Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir das Wahlrecht an eine bestimmte Anzahl hinreichender Belege von konstruktiver Mitarbeit am gesellschaftlichen Alltag knüpfen? ”

    Ich versuche, mich mal zu mäßigen, aber diese Sätze sind wirklich absoluter Mist!
    Und undemokratisch, ja demokratiefeindlich ohnehin!

    @ Garno
    hat oben geschrieben: “Die beiden Autoren haben ein politisches Bewusstsein wie Mutter Teresa und wollen damit Politik machen.”
    Das ist seeehr freundlich formuliert.

    @ Prime Evil
    hat gut darauf hingewiesen, dass “Demokratie” eben nichts mit Harmonie zu tun hat, sondern mit einem freien Meinungsstreit und – das ist wohl das Wichtigste – mit der Möglichkeit, durch Mehrheitsbeschluss eine unbeliebte und schlechte Regierung abzuwählen und durch Politiker zu ersetzen, die u.U. tatsächlich eine ganz andere politische Richtung vertreten.

    Und nur dann, wenn auf Grund der Mehrheitsmeinung die Möglichkeit eines derartigen Macht- und Politikwechsels besteht und nicht bloß ein paar Gesichter oder Schlagwörter ausgetauscht werden, nur dann handelt es sich um “Demokratie”.
    Demokratie ist Streit, ist Konflikt – aber eben ein vergleichsweise geordneter, regelhafter und zivilisierter Konflikt. Wer das nicht jejaht, der weiß nicht, was Demokratie ist.

    Der Kern der Demokratie ist der zivilisierte und gewaltfreie Machtwechsel gemäß Mehrheitsbeschluss.

    1. “Allein schon die Naivität, sog. „Trittbrettfahrer“, „Nörgler“, „Meckerbolzen und Besserwisser“ objektiv definieren zu wollen. Abwegig!” ZE

      Vielleicht auch ein Kritikphobiker, ein Narzisst, der verklausuliert seine Horrorsituationen, seine schweren Traumata, abgeschafft sehen will. Kritik!
      Ein Fanatiker seiner eigenen Meinung.

  14. Es hat bei mir zunächst des Studiums einiger Kommentare bedurft, bis auch ich gemerkt habe, dass die Forderung nach einem Sozialkreditsystem für das Wahlrecht anscheinend keine Satire ist. Unabhängig davon, ob sich dadurch tatsächlich ein grundlegend anderes Wahlergebnis erzielen ließe (vor allem: ein “besseres”, was immer das auch heißen mag…), müssen sich die Autoren wohl damit abfinden, dass es schon immer Wähler und Wählerinnen gab, die nicht täglich mehrere Zeitungen bzw Onlinemedien aufmerksam studieren und sich daraus eine fundierte politische Beurteilung für die nächsten Wahlen ableiten, sondern eben auch welche, die nach Sympathie für die Kandidaten oder irgendwelche Wahlwerbespots entscheiden. Und ja, letztere können durchaus auch in Ehrenämtern etc. sozial engagiert sein (diese schlimmstenfalls sogar auch missbrauchen, soweit möglich!). Einen Gefallen haben sich die Verfasser dieser anfangs ja noch recht ordentlichen Analyse jedenfalls nicht getan. Vielleicht der Regierung.

  15. Das Titelbild verrät in der englischen Form, DEMO CRAZY!
    Da das Weltbild transatlantisch geprägt ist, halten >SIE< entsprechend das Volk verrückt.
    Wisst Ihr warum es so viele Agenden existieren?, na, um das Volk zu beschäftigen mit den verrücktesten Experten, Wissenschaftler, Politiker, Medien.
    Nach einer Weile der erfolgreichen Abzocke, wird dann die Kratie wieder ihre Korrekturen einsetzen. Das System funktioniert perfekt, weil wir es allgemein nicht mehr realisieren, was mit den Menschen geschieht.
    Die Matrix, dann der König ist nackt und alle taten so, als hätten sie das gewusst. Und heute steht der König immer noch nackt da und die Matrix läuft und alle 'rennen' mit.

  16. Mit den „Zeiten“ verändern und radikalisieren sich nicht nur die „gesellschaftlichen Erfordernisse“, sondern mit ihnen auch das untertänige Bedürfnis nach sinnstiftender und ideologischer Unterweisung. So hat dann auch jede Epoche seine Einpeitscher und Pfaffen (wie unsere beiden Psycho-Priester hier bei Overton), nebst seinen entsprechenden Kirchen.
    Dass diese psychologische Art alltagsmoralischer Unterweisung für das bürgerliche Gemüt, den gleichfalls sinnstiftenden Kollegen von der metaphysisch-religiösen Konkurrenz das Wasser so gut wie komplett abgegraben hat, sei nur am Rande erwähnt.

  17. Beim ersten Durchlesen dachte ich noch “Script für einen neuen Film von Monty Python?”

    (Die Ritter der Kokosnuss II)

    Sollten die Autoren es jedoch ernst gemeint haben, wäre das, als gäbe man einem kleinen Kind (Regierung) eine geladene Waffe in die Hand, stellt wahllos 20 Leute außenrum auf und wettet, wer die erste Kugle abbekommt.

    Einfach nur absurd ……..

    1. @notabene

      “…wäre das, als gäbe man einem kleinen Kind (Regierung) eine geladene Waffe in die Hand, stellt wahllos 20 Leute außenrum auf und wettet, wer die erste Kugle abbekommt.”
      Schön gesagt. 🙂
      Jetzt, da der erste Zorn verflogen, halte ich es auch für möglich, das die Autoren die Leserschaft genau zu solcher Art Gedanken, wie Eingangs zitiert und im Forum vielfach geäußert, hinführen wollten nach dem Motto: “Selber denken macht Klug”.
      Mangels persönlicher Kontakte zu diesen ist die Möglichkeit zwingend zu berücksichtigen.
      Grüße

      1. @Ameise III Zitat -> Motto: „Selber denken macht Klug“.

        Mit Satire bekämpften sich von Anfang an Glaubenssysteme, Weltanschauungen und soziale Klassen.
        – Satire ist Opposition
        – Satire ist Notwehr
        – Satire ist eine Waffe
        Satire widersetzt sich jedem Zwang, jeder Machtausübung, den Hierarchen

        aber vor allem der Dummheit!!

        1. @Miss Verständnis
          Es braucht bei Ihnen wohl noch ein Weilchen, bis der erste Zorn verflogen.
          Sei es drum.
          Die durch Ihr treffendes Wortspiel ausgelöste Freude an Ihrem vorangegangenem Beitrag werde ich mir von diesem Ihrem Kommentar nicht nehmen lassen.

          Da Sie die Satire bindestreichen, leider wird gerade auch dieser Begriff gesinnungsgerecht gewandelt.

          Bitte bedenken Sie
          – den Artikel haben zwei Psychologen verfasst und wenn die sich zusammen tun wollen die etwas
          – der Grundton des O-Magazin ist unklar (ist ja auch philosophisch, wie sollte es also anders sein)
          – man kann hinter jedem Kirchturm das böse vermuten – muss aber nicht – kann aber

          Grüße

          PS Da Sie das Wörtchen ‘Dummheit’ mit zwei Ausrufungszeichen hervorheben interessiert mich Ihre Antwort auf das ‘Warum’.
          Bin Ihnen für eine Antwort darauf sehr dankbar – sonst nicht.

          1. “Bitte bedenken Sie
            – den Artikel haben zwei Psychologen verfasst und wenn die sich zusammen tun wollen die etwas”

            Jedes Individuum kommuniziert und will somit etwas. (Genau genommen kommunizieren selbst tote Gegenstände z.B. durch Farbe, Form und Design)
            Da es sich um zwei Psychologen handelt und der Text in einem öffentlich zugänglichen Medium erscheint, ist die Aussage bestenfalls redundant, mindestens aber pleonastisch

            “– der Grundton des O-Magazin ist unklar (ist ja auch philosophisch, wie sollte es also anders sein)”

            Der Text mag in einigen Teilen widersprüchlich erscheinen; da aber der „Modus Operandi“ sich mehrheitlich durch den gesamten (provokanten) Text zieht, geht es offensichtlich nicht um den im Text genannten „Social Scoring“, sondern und die Reaktion der Leser.
            (Der verzweifelt erscheinende Versuch der Autoren, derart fäkal-defätistischen Mist rund gelutscht und windschnittig designt, mittels Vorteilsargumentation wie ein billiger Verkäufer an den Leser zu verkaufen, kann bestenfalls Satire sein (In dubio pro reo | weil den beiden langweilig war) schlimmstenfalls Zynismus mit Hintergedanken²)

            ²Vergleichbares findet man in Werbung und Marketing.
            z.B. Wie reagieren Konsumentenmärkte auf ein neues Produkt/ eine neue Dienstleistung. Welche Argumente werden für und gegen ein neues Produkt/ eine neue Dienstleistung aufgestellt und wie kann/sollte man später (bei Markteinführung) darauf reagieren. (z.B. Kaufhemmnisse abbauen, Nachfrage erzeugen und penetrieren und und und)
            Außerdem lässt sich aus dem Inhalt des Dargestellten und den Reaktionen darauf, der Grad an Resilienzpotential gegen den dargestellten Inhalt ableiten. (evtl. ist ja die Zeit für den gemachten Vorschlag noch nicht reif; aber später)

            “– man kann hinter jedem Kirchturm das böse vermuten – muss aber nicht – kann aber”
            Hätte hätte Fahrradkette.
            Die Handlung als solche (Publikation des Textes) im öffentlichen Raum, ist ja bereits die Antwort. (s. Punkt 2)

            “-PS
            Da Sie das Wörtchen ‚Dummheit‘ mit drei Ausrufungszeichen hervorheben interessiert mich Ihre Antwort auf das ‚Warum‘.”

            Sorry, aber ich muss es doch wieder tun:
            “Der klugen Leute Ungeschick stimmt uns froh und heiter; fühlt man sich für den Augenblick doch auch einmal gescheiter”
            Wilhelm Busch

            1. 😅
              „Der klugen Leute Ungeschick stimmt uns froh und heiter; fühlt man sich für den Augenblick doch auch einmal gescheiter“
              Wilhelm Busch

              Merken Sie es jetzt, als Weltverbesserin, wie Sie sich in Arroganz disqualifizierten, einem hilfebedürftigem die Hand zu reichen?
              Der Ton macht die Musik — wenn die Melodie passt.
              Sagen schon die Chinesen.

              danke lass aufhören – nich mehr lustig
              es gibt mittlerweile so viele gesellschaftsentwürfe, das der neuanfang von ‘haben wir morgen etwas zu essen’ nicht mehr weit weg weg ist.

  18. Liebe Autoren

    Dank für diese etwas andere Anregung seine Gedanken zu verknoten.

    Weshalb Sie als Psychologen gegen ‘Trittbrettfahrer’ und ‘Nörgler’ agitieren hat mich zu Anfang etwas irritiert – nur ist die Klärung des ‘Warum’ sehr einfach:
    Sie argumentieren aus einem auf die Individualpsychologie beschränktem Weltbild.
    Hätten Sie nur einen Hauch an Ahnung von Gruppendynamik wäre Ihnen bewusst, dass ‘Trittbrettfahrer’ als Gruppenmehrheit diejenigen darstellen, welche mit den Gegebenheiten wenn auch nicht immer glücklich doch immerhin zufrieden sind und dass die ‘Nörgler’ die Funktion des notwendigen Korrektivs gegenüber dem Management einnehmen, unbequem aber zwingend notwendig.

    Exemplarisch sagte ein ‘Gesundheitsminister’ vor einiger Zeit bezüglich der für viele Betroffene äußerst nachteiligen, teilweise sinnlosen, Maßnahmen zur Bekämpfung der ‘Pandemie’*, man habe es nicht wissen können, was nicht zutrifft, denn man hat den Diskurs mit den ‘Nörglern’, den Austausch von Argumenten, verweigert – verstehen Sie es jetzt oder brauchen Sie andere Beispiele?

    Übrigens sind diese ‘Trittbrettfahrer’ intellektuell sehr wohl in der Lage, Missstände in der Gruppe zu erfassen, allerdings mangels Übung etwas eingeschränkt in der Kommunikation. Diese übernehmen deshalb die ‘Nörgler’.

    Weiterhin scheinen Sie in dem Glauben befangen, Heranwachsende, die für nichts, außer vielleicht einem Haustier, Verantwortung übernehmen mussten oder schlimmer noch durften, im Ethikunterricht ab und an mit Tunnelblick ein Thema diskutierten und eventuell über das Ziel der nächsten Klassenfahrt abstimmten, beenden ihre Ausbildung nach umfassender Gängelei als ‘Demokraten’.
    Hoffentlich unterliege ich hier dem Irrtum, aber da Ihnen zur demokratischen Beteiligung lediglich das unterste Level des möglichen einzufallen scheint hege ich daran Zweifel.

    Dem Punktspiel zur Genüge:
    – sich für die Aufhebung der Sanktionen gegenüber Syrien einsetzen um den Flüchtlingen des ‘Bürgerkrieges’ die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen — 50 Punkte
    – sich für einen fairen Handel mit den Staaten der Afrikanische Union jenseits von europäische Überproduktion und Müll zollfrei rein und lediglich Agrarprodukte und Rohstoffe zollfrei raus einsetzen um eine wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen — Hauptgewinn

    Habe die Ehre!

    * ‘Pandemie’ apostrophiert, da zeitgleich die Definition durch die WHO angepasst wurde

    Nachtrag: Wenn ein Fußballer in der besonderen Situation nach dem Spiel im Interview zu gesellschaftlichen Belangen, welche ihn noch nie interessierten, was sein gutes Recht ist, seinem Horizont entsprechend antwortet, kann man ihm eventuell den Vorwurf machen, auf die der Situation angemessene Antwort ‘Dazu kann ich nichts sagen.’ verzichtet zu haben, aber keines Falles er sei dumm, wohingegen sich die Lage bei Studierten, die nicht einmal die Grundlagen des eigenen Fachbereichs beherrschen, völlig anders darstellt.

  19. Ich brauche kein Wahlrecht denn ich bin kein Politiker.
    Ein Sozialpunktesystem für Leute die sich wählen lassen wollen wäre aber vielleicht keine schlechte Idee zwecks Wahlentscheidungshilfe für Wahlwillige.
    So á la wer 10 Flüchtlinge in seinen Haushalt aufnimmt bekommt 100 Punkte.
    Das ganze live geschaltet im Internet und öffentlich-rechtlichen.
    Für die Idee will ich aber jetzt Geld haben.

    1. Nein nein nein. Für die lieben untadeligen Politiker wird es so etwas nicht geben. Das, äh, behindert sie, äh, in ihrer Unabhängig u nd ihrer freien Gewissensentscheidung. Sozialkreditpunkte gibt es nur für den ungesalbten Plebs.

  20. “Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir das Wahlrecht an eine bestimmte Anzahl hinreichender Belege von konstruktiver Mitarbeit am gesellschaftlichen Alltag knüpfen? Sagen wir mal, nur spaßeshalber, an zehn Sozialpunkte pro Jahr.”

    Die Demokratie stärken, indem das universelle Wahlrecht eingeschränkt wird, also das Wahlrecht an Bedingungen (hier: Sozialpunkte) knüpfen? Und nein, Sozialpunkte können nicht mit Einschränkungen wie Mindestalter bzw. generell mangelnde Geschäftsfähigkeit sowie Zugehörigkeit zu einer bestimmten polity verglichen werden.
    Und wer soll eigentlich bestimmen, was sozial konstruktiv und wieviel Punkte eine “konstruktive” Handlung wert ist. Riecht auch sehr stark nach antidemokratischem Verfahren.
    Die Autoren wollen die Bürger einer mechanistischen Verhaltenstherapie unterziehen, um die Demokratie zu stärken? Diese Psychologen scheinen sehr wenig Ahnung vom Wesen des Menschen und der Demokratie zu haben.

    1. Die beiden Psychologen bilden einen schönes Gegenbild zu zum Beispiel Prof. em. Mausfeld. Sie zeigen schön wie Psychologen die Massen manipulieren willen. Mir stellt sic die Frage ob die Beiden wissen was sie da tun? Ob ihnen bewusst ist, daß sie den Herrschaftsverhältnissen zuarbeiten, oder glauben sie wirklich etwas für die Demokratie, die Volksherrschaft zu tun? Ein Psychologiediplom schützt nicht vor Selbsttäuschung und Verblendung.

  21. @ PRO1

    Sie sind aufmerksamer als ich.
    Tatsächlich DIESE Schreibweise: DEMO CRAZY, also nicht “democracy”.
    … crazy … verrückt

    Democrazy würde ja in etwa “verrücktes Volk” bedeuten.
    Man liest oft viel zu schnell.
    Und wer ist mit den Verrückten im Volk gemeint?

    Also doch Satire?!?!?!?

    Oder ist selbst dieses Wortspiel ernst gemeint, was ja zum demokratieverachtenden Inhalt passen würde … ?!?!?
    Die Unterstellung, dass das Volk verrückt bzw. zu dumm sei, gehört ja nun zu den ältesten Kritikpunkten von Demokratieverächtern.

  22. Mensch, geht doch endlich zum Deutschlandfunk. Aber wahrscheinlich ist selbst dem Deutschlandfunk diese billige Staatspropaganda zu dümmlich. Dass allerdings die Overton Redaktion solch einen Mist veröffentlicht, lässt tief blicken. Die wohlwollendste Erklärung dürfte sein, dass sie beabsichtigt ihre Leser/Kommentatoren zu triggern.

    Die Löhne sollen natürlich gerecht sein, auch wenn niemand genau weiß, wie man in diesem Zusammenhang Gerechtigkeit definieren soll. Und so weiter und sofort. Über etwas ganz Wesentliches wird unseres Erachtens aber viel zu wenig geredet: die Verteilung der Kosten und Nutzen unserer Demokratie.

    Seltsam. Geht es bei der “Verteilung der Kosten und Nutzen unserer Demokratie” in der öffentlichen Debatte nicht ausschließlich um Gerechtigkeit? Das scheint den Autoren gar nicht aufzufallen. Die Aussage dieses Absatzes ist also: Ständig wird über Gerechtigkeit geredet, dabei wird viel zu wenig über Gerechtigkeit geredet. Also wirklich. Entweder die Autoren halten die Leser für dumm, oder sie sind selbst nicht die hellsten Lichter auf der Torte.

    Weiter geht es damit irgendwelche Strohpuppe aufzustellen, die dann nach Herzenslust abgefackelt werden dürfen.

    viele Trittbrettfahrer. Dauernörgler, destruktive Meckerbolzen, die ewigen Neinsager, die Draufhauer. Müssen wir auf die eigentlich immer Bock haben? Ist das demokratiegerecht?

    Man beachte die analytische Schärfe. Worauf Colzato und Hommel “Bock” haben wird hier zum Maßstab für Demokratiegerechtigkeit.

    Trittbrettfahrer der Demokratie gibt es in allen Schattierungen. Besonders gefährlich sind natürlich die Umstürzler und Staatsstreichler. Diejenigen, die sich ganz selbstverständlich und ohne Bedenken demokratische Freiheiten herausnehmen,

    Wie immer wenn sich Amateurverfassungsschützer zu Wort melden, werden sie geständig. Ach so ist das mit den demokratischen Freiheiten. Die sind nur dazu da, den Lobgesang der Demokratie anzustimmen. Kritik wird dagegen als unberechtigtes “herausnehmen” demokratischer Freiheiten angesehen. Na ok, ich nehme das mal als Auskunft. Freiheiten sind nicht für die Leute da, die sie in Anspruch nehmen, sondern zum Lob der Demokratie. Na das spricht ja eindeutig für diese Staatsform (Vorsicht Ironie).

    Diejenigen, die einfach nicht verstanden haben, dass man in diesem Land eigentlich alles wollen darf, dass es aber bestimmte Regeln gibt, nach denen man das Gewollte in die Tat umsetzen kann.

    Hm. Ob die Autoren gemerkt haben, dass sie hier eine Kritik an “diesem Land” formuliert haben. Schon echt pfundig und soo großzügig von “diesem Land”, dass man tatsächlich alles wollen darf, dass die Gedanken immer noch frei sind, dass man tatsächlich darf, was sich eh nicht verbieten lässt, einen freien Willen zu haben. Bloß praktisch umsetzen – Gott bewahre – darf man diesen Willen natürlich nicht einfach so, sondern nur nach Maßgabe staatlicher Vorgaben und Gesetze. z.B. Muss man das Eigentum achten. Das Bedürfnis gilt nämlich hierzulande nichts, der Ausschluss von den Mitteln der Bedürfnisbefriedigung, das Privateigentum also, gilt alles. Auch wenn die Leute massenhaft an Hunger und Kälte auf der Straße verrecken, die Opfer sterben immerhin für die Freiheit in der Demokratie, die den Willen nur theoretisch gewährt, weil sie dessen Verlaufsform praktisch erzwingt.

    Leute, die von anderen alles wollen, aber selbst nichts liefern und nichts ertragen können.

    Leute? – Gibt es in dieser Gesellschaft nicht zwei unterschiedliche Sorten von “Leuten”. Die Einen, die liefern, auch Unternehmer oder Kapitalisten, genannt und die anderen, die alles was das Kapital “liefert” ertragen sollen. Als könnten Lohnabhängige irgendwas liefern, außer ihre Arbeitskraft ans Kapital abliefern. Die meisten haben ja noch nicht mal einen Garten, durch den man eine Stromtrasse legen könnte. Ist es nicht ziemlich dreist, so zu tun als seien beide Gruppen identisch, als hätten die, die am Arsch der Gesellschaft ums Überleben kämpfen, alles zu liefern und alles zu ertragen? Vom Stamme “Nimm” sind die Kapitalisten und die pflegen jedoch kein Stammesverhältnis, sondern sind K l a s s e n brüder. Die Arbeiter k l a s s e dagegen ist, wie Colzato sich ausdrückt vom “Stamme” “Gib”.

    Ungefährlich, aber wirklich nervig sind die Dauerbeleidiger. Denen nichts und niemand recht sein will und die alles besser wissen. Niemand kennt sie besser als wir, die sich in dieser Kolumne zumindest bemühen, konstruktive Überlegungen und Lösungen anzubieten.

    Ja klar Colzato und Hommel gehören natürlich nicht zu den Dauerbeleidigern, die sich über “Trittbrettfahrer, Umstürzler, Staatsstreichler, Dauernörgler, destruktive Meckerbolzen, die ewigen Neinsager, die Draufhauer, Abkanzler” beschweren. Bei Bonny und Clyde verfolgt das Dauerbeleidigen, Trittbrettfahren, Dauernörgeln, das destruktive Meckern, das Neinsagen, Draufhauen, Abkanzeln natürlich streng konstruktiven Absichten. Wahrscheinlich, weil sie ihre Hetze für einen konstruktiven Beitrag halten.

    Aber die Idee, die Geschicke unseres Landes nur von positiven, konstruktiven Mitmachern bestimmen zu lassen, finden wir ziemlich gut.

    Damit ich das richtig verstehe. Der konstruktive Beitrag von Bonnie und Clyde besteht darin, sozusagen 2G beim Wählen einzuführen. Also jeglicher Kritik das Wahlrecht zu entziehen. Also nicht nur wie Regierung und MSM, die alterntive Ansichten im öffentlichen Diskurs nicht mehr zuzulassen, sondern auch die Erlaubnis zur Wahl von der Botmäßigkeit der Wähler abhängig zu machen? Ausgrenzung soll also ein konstruktiver Beitrag zur Demokratie sein. Und Schwarz soll Weiß sein, oder umgekehrt? Soll das die Demokratieidealisten triggern? Ich fürchte es ist Ernst gemeint.

    Ich halte diesen Vorschlag aus verschiedenen Gründen für ziemlich dümmlich. 1. Wähler bestimmen nicht “die Geschicke unseres Landes”, eine gewählte Regierung macht das nach eigenem Ermessen “Egal, was meine Wähler denken”. 2. Ist Steuern zahlen kein konstrukiver Beitrag? Da schlägt noch der Geringverdiener jedes multinationale Unternehmen mit Steuervermeidungsabteilung. Und das sind doch angeblich die Lieblingsbürger und die Stützen der Gesellschaft.

    Ich hätte übrigens eine bessere Idee, wie man aus “den ewigen Meckerbolzen und Besserwissern dieses Landes positive, zukunftsgerichtete, enthusiastische Mitmenschen machen” kann. Einfach deren Kritik ernst nehmen und befolgen. z.B. den Kapitalismus abschaffen. Da wäre ich positiv, zukunftsgerichtet und enthusiastisch dabei. Aber ich fürchte darauf haben die beiden ewigen Meckerbolzen und Besserwisser Sakko und Vanzetti “keinen Bock”. Peinlich wie die beiden Professoren den sprachlichen Gestus der Jugendsprache zu imitiren versuchen, um sich die Mühe eines inhaltlichen Arguments zu ersparen. Wenn Bonnie und Clyde “keinen Bock” auf Meckerbolzen haben, muss das einfach ausreichen als Argument, schließlich sind sie Psychologen, also Wissenschaftler an einer echten Uni und Lehrstuhlinhaber. Da braucht es keine Begründungen mehr. Oder?

    1. @Grimm
      Lass man, mach ma Jakobsweg oder was ähnliches, um von dem Überflüglerallesversteherundbesserwisserwirstschonsehen mal wieder runter zu kommen.
      ist halt so.
      warum ich dir das empfehle?
      hatte selbst in ähnlichen Momenten hilfe aus dem forum.
      Grüße vom Krabbler

      1. Na und jetzt bist du’n Grabbler. Nr. 3 von ner Million im Ameisenhaufen.
        Hat sich ja ausgezahlt der Jakobsweg. Immer der Duftspur der anderen folgen,
        Zu mehr braucht die Ameise ihr Hirn nicht. Insofern wundert es mich auch nicht
        dass von meinem Beitrag nur Überflüglerallesversteherundbesserwisserwirstschonsehen
        bei dir ankommt. Ich erklär es aber gern nochmal: Nicht jeder der Kritik übt und nicht jeder der etwas versteht, hält sich für einen Allesversteher und nicht jeder der etwas besser weiß, ist ein Besserwisser. Wer es für eine Sünde hält, sein Hirn zu benutzen, für den sieht aus der Ameisenperspektiv alles aus wie ein geistiger Überflug. Denk mal darüber nach, und lass künftig alle Arten von Jakobswegen sein. Die bekommen dir nicht. Guter Rat von mir aus dem Forum.

        Grüße von Krim,
        der sich weder von Bommel und Colzetti
        noch von Ameise 3 das Hirn verkleistern lässt.

    2. “Die wohlwollendste Erklärung dürfte sein, dass sie beabsichtigt ihre Leser/Kommentatoren zu triggern”

      Nana. Overton versteht sich doch

      “als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus.”

      Da wird man ja wohl noch ein Sozialkreditsystem fordern dürfen.

      Overton

      “hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet.”

      Hier dürfte der Hund wahrscheinlich begraben liegen. Denn alle Artikel apriori dahingehend zu deklarieren, dass sie allein der Aufklärung verpflichtet sind, klingt doch immer gut.

      Im Uebrigen ist die regelmäßige moralische Empörung gegen Abweichler in der Demokratie in RDLs Artikeln durchaus vergleichbar mit der Empörung der beiden Konsiliarpsychos gegen “Trittbrettfahrer”.
      Adressiert werden nur unterschiedliche Zielgruppen: Während RDL jene Herrschenden zur Ordnung ruft, die tatsächlich oder vermeintlich gegen die guten demokratischen Sitten verstoßen, treten die 2 Spaßvögel umgekehrt lieber nach unten, auf die Abweichler unter den Beherrschten ein. Gesamtdemokratisch also eine lupenreine Zangenbewegung eines ehrenamtlichen Verfassungsschutzes.

      Und vermutlich verwurstet bald auch RDL eine ähnliche Idee wie die beiden akademischen Menschendompteure: RDL könnte demnächst z. B. einen “Demokratieführerschein” für alle regierenden oder gar parlamentarischen Charaktermasken fordern.

      Es dürfte auch kein Zufall sein, dass gerade jetzt totalitäre Psychophantasien wie ein Sozialkreditsystem gegen Abweichler Eingang in OT finden. Die Herrschenden bringen das von ihnen kommandierte Menschenmaterial gerade in den letzten Jahren doch mit aller Gewalt auf Linie (z. B. Corona-Terror, Cancel Culture, Kontaktschuld, Kriminalisierung jeder Art missliebiger Abweichung).
      Und auch das Bildungsministerium hatte doch neulich bereits die Nützlichkeit eines gesamtgesellschaftlichen Sozialkreditsystems sondieren lassen.
      Da möchte OT eben nicht abseits stehen. Vorgeblich “nur spaßeshalber”.

      Dabei sind die beiden Spaßvögel Täter und Opfer zugleich. Opfer, weil sie – bereits vor Jahrzehnten – die ganzen ideologischen Versatzstücke des demokratischen staatlichen Gewaltapparates gefressen und verinnerlicht haben. (Und in diesem Fahrwasser haben sie Geld und Karriere gemacht).

      Täter, weil sie die ganze Ideologie der Demokratie hier im akademischen Gewand, also als berüchtigte “Experten” reproduzieren, sogar mit einem totalitären Anspruch reproduzieren.

      Täter auch, weil sie uns das zuerkannte “WahlRECHT” per Dressur perfide als unbedingt für alle erstrebenswertes Gimmick aufherrschen wollen. Wer an dieser Stelle nicht aufpasst, den haben die beiden mit ihrem Token-System schon psychologisch eingeseift.

      Leute, die durchschaut haben, was eine Wahl in Wahrheit ist, was sie für wen leistet und was nie und nimmer, der interessiert sich fürs Wählen so viel wie für einen umgefallenen Sack Reis in China, ob es dafür nun eine Bratwurst oder 10 Gummipunkte gibt. Deshalb beißen sich die beiden Führungskräfte im demokratischen Reichssicherheitshauptamt daran auch die Zähne aus.

      “Ungefährlich, aber wirklich nervig sind die Dauerbeleidiger. Denen nichts und niemand recht sein will und die alles besser wissen. Niemand kennt sie besser als wir, die sich in dieser Kolumne zumindest bemühen, konstruktive Überlegungen und Lösungen anzubieten.”

      Krim: “Ja klar Colzato und Hommel gehören natürlich nicht zu den Dauerbeleidigern, die sich über (…) „Trittbrettfahrer” beschweren.”

      Deine ironische Umkehrung (“selber!”) trifft zwar zu. Aber das ist ein eher schwaches Argument gegen die 2.
      Stärker und umfassender ist der Hinweis auf den Umstand, dass die mit der laut Birne “Gnade der späten Geburt” ausgestatteten Psycho-Täter sich als OPFER von “Trittbrettfahrern” und “nervigen Nörglern” gerieren, denen sie totalitär mit Sozialkreditsystem und Gummipunkten zu Leibe rücken wollen. Damit reproduzieren sie ganz genau die ideologische Inszenierung, mit der die Demokratie (bzw. deren herrschende politische Repräsentanten) selbst sich immer schäbig ins Recht setzt und reinszenieren dieses Rührstück am Beispiel ihrer allerwertesten Personen.

      Und die psychologisch-reaktionären Leithammel Hommel und Calzone mit Sacco und Vanzetti zu verwechseln, haben Letztere, die als antikapitalistische Abweichler nach einem Schauprozess ja vom System ermordet wurden, nun wirklich nicht verdient.

      1. Konditionieren wollen die beiden Dompteure die Insassen des besten Deutschland aller Zeiten wie Lorenz seine Graugänse und Ratten auf 2 Beinen.

        Deinem Urteil aus dem letzten Beitrag wollte ich noch ausdrücklich zustimmen. Konditionierung trifft es haargenau. Belohnungen für ein erwünschtes Verhalten verteilen. Das ist auch deren Menschenbild, das sich von Graugänsen und Ratten tatsächlich nicht wesentlich unterscheidet.

        , treten die 2 Spaßvögel umgekehrt lieber nach unten, auf die Abweichler unter den Beherrschten ein.

        Ich kann mich da an ein Interview von RDL mit Christine Prayon erinnern, die meinte sie hätte deswegen bei der Heute Show gekündigt, weil es ihrem Selbstverständnis als Kabarettistin widerspricht, nach unten zu treten, wie während Corona geschehen. Das ist schon eine besonders widerliche Variante, die Bonnie und Cotzetti hier vorführen.

        Deine ironische Umkehrung („selber!“) trifft zwar zu.

        Ich wollte nicht einfach nur den Spieß umdrehen und “selber” sagen, sondern die Masche angreifen mit der sie bei Publikum Punkte machen wollen. 1. Nehmen sie von der sachlichen Kritik nur eines wahr: Da will jemand unsere Ehre verletzen, uns beleidigen und zwar in Dauerschleife. Und dann trauen sie sich tatsächlich sich hinzustellen und zu sagen: Darauf haben wir keinen Bock! Das ist ihre ganze wissenschaftliche Expertise. Mehr kommt da nicht. Was jedem Schüler als kindischer, unreifer Trotz zur Last gelegt wird, die Professoren halten das offensichtlich für ein Argument. Du hast das richtig analysiert. Es ist kein Argument, sondern die Selbstinszenierung als Opfer: Wir sind diejenigen, die in Dauerschleife beleidigt werden. Dagegen wehren wir uns. Nicht nur Israel auch Professoren haben ein Recht auf Selbstverteidigung, und das wollen die Beiden wahrnehmen, in dem sie andere mit einem “Belohnungssystem” drangsalieren, das als großen Preis die Teilnahme an Wahlen verspricht, in denen das Volk eine Regierung ermächtigt, die dann hinterher nur ihrem Gewissen verpflichtet, allerlei ungemütliche Dinge vom Volk verlangt. Wer solche “Belohnungen” erhält, braucht keine Sanktionen mehr.

        1. “Ich wollte nicht einfach nur den Spieß umdrehen und „selber“ sagen, sondern die Masche angreifen mit der sie bei Publikum Punkte machen wollen.”

          In Ordnung. Ich nehme alles zurück und behaupte ab sofort das Gegenteil.

          Wenn die mit der Masche beim Publikum punkten wollten, ist das grandios gescheitert. Die Kommentare sind eindeutig. Eine riesige OT-Querfront ist entstanden. Da geht der verkappte Reichsbürger zusammen mit dem DKP-Fan auf die Barrikaden, Kommunisten sind einer Meinung mit FAZ-Lesern, Kommunistenhassern, kontemplativen Vulgärphilosophen, deutschvölkischen Dachdeckerhosenträgern, alten, ewigen Sozialdemokraten und Hundehalterinnen (“Hasso”).

          Solche traumhaften demokratischen Wahlergebnisse von 99,9 % gab es letztmals unter Erich. Ob die beiden demokratisch-totalitären Spaßvögel ihre Wahlniederlage anerkennen werden? Oder werden sie wie ihre Vorbilder aus dem Hohen Haus behaupten, das dumme Publikum hätte nur noch nicht begriffen, welche Segnungen ein Sozialkreditsystem für das Publikum bereithalten würde, weshalb man diese unschätzbaren Vorteile jetzt unbedingt “besser kommunzieren” müsste?

          Vielleicht lagst du doch richtig damit, dass es Overtons Absicht war, die Leser zu triggern. Denn OT macht ja heute mit einem Andrick-Interview auf, was RDL möglicherweise als diametrale Gegenposition zu Leopoldina-Hommel und Calzone verstanden wissen will.

          Abschließend ist es wichtig, nochmal Folgendes ins Bewusstsein zu rufen: Mit dem von dem beiden Spaßvögeln angepriesenen “WahlRECHT” als für alle unbedingt erstrebenswertes Gimmick setzen die beiden einen psychologischen Anker und einen Rahmen, betreiben also Framing.
          Das erste Gegenmittel dazu besteht darin, sich dies bewusst zu machen. Dadurch lässt sich der gesetzte Denkrahmen besser und leichter verlassen. Auch eingefleischte Demokratieidealisten sollten sich über diese psychologische Manipulation der beiden Spaßvögel klar sein.

          1. “Denn OT macht ja heute mit einem Andrick-Interview auf, was RDL möglicherweise als diametrale Gegenposition zu Leopoldina-Hommel und Calzone verstanden wissen will.”

            Ja, seh ich auch so. Das Interview ist denkbar kurz. Es hat mehr den Charakter eines Statements. Auch zum letzten Absatz Zustimmung. – Verdammt, jetzt haben wir schon wieder Einigkeit erzielt. 😄 Wie in der Kuschelgruppe. Dabei geht es in der Demokratie doch darum Gegensätze auszuhalten. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir so undemokratische Gesellen sind.

  23. Also Social Scoring per Salamitaktik einführen, im ersten Schritt aber ohne Punktabzug bei negativem Verhalten und “nur” mit Entzug des Wahlrechts als Sanktion?

    Ich fürchte, unsere Politiker werden den Autoren zukünftig zeigen, wie man das geschickter machen kann!

  24. Wenn die Autoren “keinen Bock” auf Kritiker des Systems mehr haben, wollen sie sie dann zwangspsychiatrisieren oder gleich liquidieren?

  25. Sehr guter Artikel. Im richtigen Medium ans richtige Klientel.
    Und da beginnen die Ewignörgler, Trittbrettfahrer und Nichtwähler wieder Rumzuheulen. Passt. 10 Punkte.

  26. @So und nicht anders
    Ich vermute eher, dass die beiden modernen Hexenjäger Bimmel und Bommel, für jeden einzelnen affirmationsunwilligen Neinsager, die peinliche Befragung mit anschließenden öffentlich-kollektiven Brainfuck vorgesehen haben. In der digitalen und demokratischen Welt geht das auch ohne Wandzeitung, Schandhut und demonstrative Ermordung.
    Erst Einmal…

  27. Toll! Toll! Toll!

    “Aber müssen wir das den Missbräuchlern durchgehen lassen?”

    Wahnsinn, welch tolle Idee ! Machen sie einfach mal.

    Es gibt da übrigens eine banale Idee, auf die jeder Selberdenkende ganz schnell kommen wird. (Ich weiss von denen gibt es leider kaum welche)

    Es hat noch NIEMALs eine Demokratie gegeben, und es wird auch NIEMALS eine geben !

  28. Demokratie ist wie in den Kanzlerwahlvereinen (z.Z. SPD) dort ist auch innerhalb der Partei keine Kritik erlaubt, bzw., sie hat keine praktischen Auswirkungen auf die Politik.

    Es wird halt nur abgenickt was von ganz “OBEN” vorgegeben wird, das nennt sich dann Demokratie.

    Der Wähler darf alle paar Jahren ein Kreuzchen auf einem Zettel machen und die Politik der Herrschenden legitimieren. Einfluß auf die Politik hat er nicht, siehe Diplomatie und Frieden, Armutsbekämpfung, etc..

    …und macht er mal sein Maul auf, bekommt er einen mit dem Gummiknüppel drauf.
    Das nennt man dann lebendige Demokratie

    Dazu fällt mir nur folgendes ein
    https://genius.com/Franz-josef-degenhardt-ballade-von-den-weissmachern-lyrics

  29. Ich wunderte mich, wie 2 Wissenschaftler solch einen Artikel veröffentlichen konnten, völlig unbeleckt von irgendwelchen wissenschaftlichen Grundkenntnissen der Politologie und den Ursachen von egoistischen / altruistischen Verhaltens. Irgendwer hatte im Forum vermutet, dass wir Teil eines psychologischen Experimentes seien. Und als ich dann in ihrer Bio las: “Beide haben zahlreiche hochdotierte Forschungsprojekte eingeworben ….”, fragte ich mich, was genau erforschen die beiden für wen? NIcht, dass wir hier die Versuchskarnickel abgeben, um die besten Gegenargumente zu social scoring zu erfahren, damit diese dann später mit geeigneten Progandamethoden entschärft werden.
    Die Suchmaschine warf beim Suchbegriff “Lorenza Colzato Bernhard Hommel” Erstaunliches aus. Besonders zur Person von Lorenza Colzato in der englischen Wikipedia.

    1. “Besonders zur Person von Lorenza Colzato in der englischen Wikipedia.”

      Ist auf jeden Fall sehr interessant. Vielen Dank.

      Da es sich um die Wikipedia handelt, ist jedoch immer Vorsicht geboten, die ist ein Propagandainstrument der Herrschenden, wobei ich nicht weiß, ob es bei der eglischsprachigen Wikipedia genau so schlimm ist wie bei der deutschsprachigen.
      Wie vielen wissenschaftlichen Abweichlern wurde in der Plandemie wahrheitswidrig wissenschaftliches Fehlverhalten nachgesagt (bei Calzone war es bereits vor der Plandemie, da habe ich gesehen).

      Damit möchte ich keineswegs sagen, dass Calzones Wikipedia-Darstellung sachlich unbegründet wäre. Man sollte nur die Quellen mal überprüfen. (Auf die staatliche Propagandafabrik “Leopoldina” , der Hommel angehören will, hatte ich ja selbst hingewiesen).
      Ich persönlich habe dazu aber “keinen Bock”, um die beiden Psychos zu zitieren. Für mich steht deren obiger Artikel für sich und allein dafür sind die bei mir unten durch.

  30. @arte

    Genau damit bin ich auch grad beschäftigt. Hochspannend:

    https:/forbetterscience.com/2022/06/22/bad-choices-in-dresden-iii/

    Flucht aus Leiden über Dresden nach China, jetzt bei Overton.

    Meine (bösartigen) Gedankengänge beim Lesen waren folgende. Als Professores kann man sehr schön leben. Gehalt gut und eine selbstbestimmte Tätigkeit im Interessengebiet. Dann kommt der Pöbel und vermiest die Stimmmung.
    Der Artikel ist eine einzige Andienung ans Establishment, ganz besonders jene mit dem besonderen Standesdünkel.

    1. @mitleser

      bad choices in dresden habe ich auch gefunden, aber nicht eingestellt, da ich auf die Schnelle nicht alles überprüfen konnte.
      Der Artikel irritiert mich ziemlich:
      – zwei Autoren, die in 1. Person Plural schreiben. Zufall oder Pluralis Majestatis?
      – zwei Autoren, die betonen Wissenschaftler zu sein, was sie auch sind, aber im Artikel sich auf keinerlei wissenschaftliche Definitionen stützen, z..B. Merkmale einer Demokratie.
      – es fehlen jegliche Studien, die eventuell die Theorie stützen könnten, dass social scoring die Demokratie stärke
      – es fehlen jegliche Studien, die sich damit befassen, warum Menschen sich solidarisch und unterstützend verhalten
      – ein Artikel, der an das Gerechtigkeitsempfinden appelliert, um nichtkonforme Mitglieder einer Gesellschaft zum rechten Tun zu bewegen: hier verlassen die Autoren den deskriptiven Charakter einer wissenschaftlichen Untersuchung
      – mein persönlicher Eindruck: der Artikel scheint weniger eine wissenschaftliche Analyse zu sein, sondern eher eine religiöse Moralvorschrift, oder besser gesagt, er erinnert mich an eine Sonntagspredigt. Oder im schlimmsten Falle an Sektierei.
      – mich macht misstrauisch, dass die Autoren tlws. in China lebten und nun hier emotional unterlegte Werbung für social scoring betreiben, das in China zur sozialen Kontrolle eingesetzt wird.

      1. Solche Ansprüche an den Artikel sind mE weit überzogen – ‘Sonntagspredigt’ trifft es da schon weit eher. Kaum zu übersehen ist auch ein gerüttelt Maß an Eitelkeit und die Neigung, sich für das Maß der Dinge zu halten (‘Darauf haben wir keinen Bock mehr’) – genau die Art von Selbstherrlichkeit also, die sie auch in ihrer wissenschaftlichen Arbeit an den Tag gelegt zu haben scheinen. Was es auch unwahrscheinlich macht, dass sie sich so einfach für Werbung verwenden ließen. Zum ‚Social Credit System‘ in China wäre zudem noch zu sagen, dass es das in der gern vom Westen unterstellten Art schlicht nicht gibt:

        https://www.youtube.com/watch?v=3Cj3e1yJwIY

        1. “Solche Ansprüche an den Artikel sind mE weit überzogen …” Finde ich nicht, da die beiden im Artikel betonen, Wissenschaftler zu sein.
          Aber dem restlichen Post stimme ich zu.

      2. Der Artikel in forbetterscience.com ist nicht durchweg überprüfbar. Selbst wenn beide ohne Vitamin B nach Dresden gewechselt sind, so sind sie es immerhin bevor der Skandal richtig hochkochte. Als Mitarbeiter sind sie dort jedenfalls aktuell nicht mehr gelistet. Nun gut, Herr Hommel hat ja auch das Rentenalter erreicht.
        Aber Wendungen wie “Leben im Widerspruch”, “Stories aus der Gegenkultur” oder “Lügen mit Zahlen” bekommen da doch eine nette Note.
        Inhaltlich mag ich mich gar nicht wirklich mit dem Artikel auseinandersetzen. Das haben andere Forenten ausgiebig getan. Für mich ist das erzreaktionärer Mist zur Bekämpfung von Symptomen, die noch nicht einmal klar definiert werden.

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