„Yildirim“ war sehr lange in Deutschland beliebt. Er hat den türkischen Fahrlehrer gespielt, der den Deutschen erklärt, wo es langgeht. Das ging jahrelang gut. Aber manchmal reichen 20 Minuten, damit es mit „unserem“ Türken vorbei ist.
„Yildirim“ war eine Kultfigur. Man hat ihn ins Herz geschlossen. Man hat gelacht – sogar über sich selbst, wenn er „die Deutschen“ parodiert hatte. Das war manchmal hart, aber dann hat er uns zugeblinzelt und wir haben es ihm verziehen.
Und dann das. Ende Januar hat Kaya Yanar ein TV-Video unter dem Titel „Tagesguck“ mit besagten 20 Minuten hochgeladen. Vieles davon ist sehr lustig, sehr makaber, sehr pointiert. Aber er hatte ein völlig falsches Thema gewählt: Den Nahostkonflikt. Im Zentrum steht der israelische Einmarsch in Gaza, nachdem am 7. Oktober 2023 bewaffneten Palästinenser den Gefängnis-Zaun bzw. die Mauer überwunden hatten. Sie griffen Polizei- und Militärposten an, richteten ein Massaker an der israelischen Zivilbevölkerung an und nahmen etwa 150 Israelis als Geißel. Nun übt seit über drei Monaten das israelische Militär in Gaza ein „Selbstverteidigungsrecht“ aus. Yildirim spricht über das, was seitdem in Gaza passiert, dass Zehntausende ermordet wurden, die nichts mit Hamas zu tun haben und über die vielen Lügen, die diesen Krieg rechtfertigen sollen.
Präzise Vorwürfe
Er ist sehr präzise in seinen Vorwürfen. Er belegt sie haargenau. Lügen, über die in Deutschland, in den öffentlich-rechtlich-privaten Anstalten so gut wir nicht gesprochen wird. Er weist etwa 20 Quellen aus, auf die er sich bezieht.
Er führt einige eindrucksvolle Beispiele aus der Nahzeit auf:
Da wäre die Lüge von „40 geköpften Babys“ am 7. Oktober 2023 auf israelischem Gebiet. Oder das israelische Armee-Video, das Waffen in einem Krankenhaus in Gaza zeigt, um zu beweisen, dass die Hamas dieses als Operationsbasis nutzt. Yildirim belegt anhand von Recherche-Videos, dass die Waffenfunde manipuliert wurden.
Wirklich eindrucksvoll ist auch eine Szene, in der man ein Blatt Papier an der Wand eines Krankenhauses in Gaza sieht, auf dem arabische Zeichen zu sehen sind. Der Kommentator erklärt den ZuschauerInnen, dass es sich bei dieser Liste um einen Dienstplan der Hamas handele, in den sich die Kämpfer für ihre Schicht eingetragen hatten. Tatsächlich waren dort keine Namen aufgeführt, sondern nur die Wochentage auf Arabisch.
Am Ende spricht nicht Yildirim, sondern er selbst: Kaya Yanar. Er beklagt das Leid, das im Gazastreifen angerichtet wird. Das Völkerrecht werde tagtäglich mit Füssen getreten. „Ich bin erschüttert über das Leid der unschuldigen Männer, Frauen und vor allem der Kinder“.
Anzeige wegen Volksverhetzung
Wer diese Anzeige gestellt hat, weiß man nicht. Man weiß nur, dass diese mit dem 20-minütigen Video begründet wird. Diese Anzeige hat prominente Unterstützer. Dazu zählt auch die „Jüdische Allgemeine“.
Die Autorin Nicole Dreyfus kommt gleich zur Sache:
„Nun also auch Sie. Sie haben die Seite gewechselt. Das dürfen Sie. Sie setzen sich in einem 20-minütigen Video, oder sagen wir besser in einem Plädoyer, für die palästinensische Bevölkerung ein, decken vermeintliche ‚Desinformation‘ auf, weisen auf potenzielle Fake News hin und gehen mit Israel hart ins Gericht. Und dies alles in Ihrer Kultrolle als ‚Yildirim‘. Sie haben sich die Mühe gemacht, sämtliche Statements der israelischen Armee und Ausschnitte verschiedenster TV-Beiträge zu analysieren und zu kommentieren. Alles legitim. Aber warum in der Rolle einer Kultfigur?“
Man fragt sich sofort, was sie daran stört? Der Inhalt oder der Umstand, dass ein Comedian eine „Kultfigur“ benutzt, so wie er das jahrelang gemacht hat.
Man kann es erahnen, mehr als das. Es geht nicht um den Inhalt, um die Frage, ob seine Demontage von Kriegslügen und Kriegspropaganda Bestand hat, ob man begründete Zweifel dagegen vorbringen kann.
Es geht ihr allen Ernstes um die „Kultfigur“. Was geht sie das an? Ist es ihr Job, welche Kunstfigur zum Einsatz kommt? Nein.
Aber man kann den Grund erahnen. Er stinkt geradezu zum Himmel. Diese Kultfigur erreicht Hunderttausende von Zuschauer. Und das war in diesem Fall so. Innerhalb von wenigen Tagen hatte diese „Tagesguck“-Ausgabe über 600.000 Zuschauer.
In dem ganzen Beitrag geht es mit keinem Wort um die gemachten Vorwürfe. Dass das früher schon so war und jetzt wiederholt wird, gehört zum Abnick-Journalismus, der gegen jedes Kopfschütteln verteidigt werden muss.
Kaya Yanar weiß um diesen Mechanismus und benennt sie:
„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Wer zehn Mal lügt, dem ist es scheißegal. (…) Mark Twain hat einmal gesagt: Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.“
Wenn Nicole Dreyfus gar nichts den Vorwürfen entgegnen kann und will, dann muss sie den Boten fertigmachen. Und wieder spielt eine Begründung, eine Erklärung am Gesagten nicht die geringste Rolle.
Geradezu blind kommt sie zum Ab-Schluss:
„Satire darf das, höre ich Sie sagen. Gewiss. Wir wollen Sie nicht canceln. Es geht auch gar nicht darum zu urteilen, wie viel Satire adäquat ist oder was ihre Funktion ist. Aber Sie gehen antisemitischen Klischees auf den Leim, und Ihre Fangemeinde nimmt es mit Handkuss auf.“
Diese Passage ist selbst satirereif. Zuerst die Zusage, dass „wir Sie nicht canceln“ wollen. Und dann ein Cancel-Akt aus der Prime League.
Sie wirft Kaya Yanar vor, antisemitischen Klischees auf den Leim gegangen zu sein. Das hat die Qualität jenes Blatt Papiers, auf die Hamas-Kämpfer ihr verbrecherisches Tun dokumentiert haben sollen.
Der Antisemitismus-Vorwurf als Leim für Haltloses
Nicole Dreyfus arbeitet mit Wortsalven und Paintballs, anstatt sich die Mühe zu machen, eben nicht die Cancel-Methode zu übernehmen, sondern mit solchen schwerwiegenden Vorwürfen achtsam umzugehen.
Dass ihr das von Kaya Yanar Gesagte egal ist, gehört zur Methode, zu ihrem Achtsamkeitstraining. Aber es ist doch besonders, wenn sie den Antisemitismus-Vorwurf wie Streusalz benutzt.
Frau Nicole Dreyfus
Frau Nicole Dreyfus, ich bin mir sicher, dass Sie genug über Antisemitismus wissen. Wir können uns also schnell und zügig darauf einigen, dass im Antisemitismus der Jude als imaginären Feind im Zentrum steht. Verstehen Sie? Der Jude als imaginärer Feind, der tatsächlich weder die Macht hat, noch die übermächtigen Verbindungen spielen lassen kann, die man ihm zuschreiben muss, um von den wirklichen Machtverhältnissen abzulenken.
Klingelt es jetzt? Nein?
Wenn Menschen in Gaza verzweifelt, wütend und vielleicht sogar hasserfüllt auf „die Juden“ sind, dann imaginieren sie nicht die Juden als allmächtigen Feind. Sie haben vielmehr die realen Machtverhältnisse vor Augen, in denen der jüdische Staat ihnen erklärt, wo er anfängt, wo er aufhört, was er mit den Palästinensern machen kann und will, wie er lebt, wann nicht mehr.
Wenn also, Frau Dreyfus, die Palästinenser irgendetwas nicht brauchen, dann ist es Antisemitismus. Wenn ihn jemand braucht, in dieser entstellten Form, dann sind Sie es.
Der Antisemitismusvorwurf als Pürierstab
Kaya Yanar hat sich zu diesen Vorwürfen geäußert:
„Der Antisemitismus-Vorwurf, den sich jetzt manche Tastatur-Akrobaten aus deutschen Redaktionen herbei dichten wollen, ist haltlos und verletzend (…) Wie kann man aus einer Kritik an einem militärischen Vorgehen einer Regierung schlussfolgern, dass man das Volk Israels und sogar darüber hinaus alle Menschen jüdischen Glaubens dafür zur Verantwortung zieht? Diese Denke fühlt sich für mich rassistisch an und entspricht nicht meiner Art zu denken.“
„Ich hoffe, wir sind nicht abgestumpft. Denn wenn wir unsere Smartphones zücken, tauchen wir in eine wilde virtuelle Welt ein, die uns in Sekundenschnelle mit Bildern konfrontiert, die viel zu weit von unserer eigenen Lebensrealität entfernt sind. Aber das ist echt. Das passiert gerade wirklich. Echte Bomben töten echte Menschen. Die Hinterbliebenen zittern, schreien und weinen. Während unsere führenden Politiker, Medien das alles mit Selbstverteidigungssrecht rechtfertigen. Da ist eine Mutter, die sich wünscht, noch einmal die Stimme ihrer toten Tochter zu hören (…) eine Tochter, die sich wünscht, statt ihrer Mutter getötet worden zu sein. (…) Nie wieder ist jetzt, für alle.“
Ich bin sehr dankbar für den Menschen Kaya Yanar. Und wir müssen sehr viel tun, damit er nicht alleine bleibt, dass wir zusammenbleiben, damit wir seine Stimme hören können und wir unsere Stimme erheben.
Quellen und Hinweise
Tagesguck-Sondersendung, Januar 2024: https://www.youtube.com/watch?v=5H00APE8L8c
Wir sind enttäuscht von Ihnen. Sie gehen antisemitischen Klischees auf den Leim, Jüdische Allgemeine/Nicole Dreyfus vom 02.02.2024: https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/lieber-kaya-yanar/
„Muss ein Irrtum sein“. Anzeige gegen Comedian Kaya Yanar wegen Volksverhetzung, Focus.de vom 09.02.2024: https://www.focus.de/kultur/stars/muss-ein-irrtum-sein-anzeige-gegen-comedian-kaya-yanar-wegen-volksverhetzung_id_259654839.html
Palästinenser brauchen keinen imaginären Feind, 2024, Wolf Wetzel: https://overton-magazin.de/hintergrund/kultur/palaestinenser-brauchen-keinen-imaginaeren-feind/
‘Nakba 2.0?‘ Israel: ethnische Säuberung als politisches Programm und die deutsche Staatsräson: https://klartext-info.de/?p=1318
Egal was man in Deutschland sagt. Fest steht, dass heute wieder die Faschisten in einer neuen Tarnfarbe am Werk sind. Aber Nazis gibt es doch schon lange nicht. Nun, dann schau dir mal die deutsche Regierung und ihre Journalisten an?
Game over!
Sachliche Diskussionen sind endgültig nicht mehr erwünscht und der Vorwurf des Antisemitismus wird mittlerweile mit einer Leichtfertigkeit verwendet, die einen erschaudern lässt.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2023/05/berlin-demonstration-juedische-berliner-palaestinenser-polizei-aufloesung.html
Deutsche verhaften Juden wegen Antisemitismus….Peak Antisemitism…..kannste Dir nich ausdenken….
Nur Deutsche können Juden erklären, was jüdisch ist, Goebbels feiert Feste in seinem Grab.
Und seine Ex-Zionistische gone NaZi-Magda dazu.
https://blogs.timesofisrael.com/magda-goebbels-chaim-arlosoroff/
Wie ich immer schreibe, wir leben längst im Faschismus, nur ist der nicht braun, sondern bunt. Statt Hakenkreuz gibt es die Regenbogenflagge. Ansonsten heizt es sich gerade auf, Stück für Stück. Es hat ja nicht mit der Wannseekonferenz angefangen, sondern mit der Jagd auf die politische Opposition.
Wie krass & konkret soll man schreiben?
So wie Herr Wetzel? Ja, besser geht es wohl nicht.
Jedoch möchte ich zugeben, das mir diverse Dinge mittlerweile am allerwertesten vorbei geht.
Denn die Frau Dreyfuss hat sich mit ihrer Aussage ja selbst in die Tonne getreten. So viel Chuzpe hätte ich der Person nicht zugetraut. Der Grund dazu lieber Herr Wolf liegt in der Offentsichtlichkeit vom besagten selbst. Dreyfuss hat ihren Intellekt selbst in Frage gestellt. Wunderbar wie die Keule sich selbst schlägt.
Danke für ihren Artikel, ohne diesen Inhalt, wäre das an mir vorbei gerauscht.
MfG
Vielen Dank! Ich weiß manchmal selbst nicht, ob man sich daran gewöhnen soll, um halbwegs unvergiftet zu leben. Aber wir sind es uns selbst und denen schuldig, die sich nicht beugen.
Gern und wütend gelesen.
Wer als sog. “Promi” das obrigkeitliche Kriegsgeschrei für “nationale Selbstverteidigung” und die bedingungslose Solidarität mit Genozid und ethnischer Säuberung nicht abfeiert, gehört ja schon zur, leider nur schweigenden Ausnahme. Wer allerdings wie Kaya eine (vermutlich gute) “wirtschaftliche Existenz” riskiert (vielleicht sogar mehr), weil er den Mördern und Lügnern hier in Deutschland öffentlich die Stirn bietet, der verdient ausschließlich Respekt und Hochachtung. Ich fürchte allerdings, dass sich damit seine Karriere als Fernsehclown erledigt hat, falls er nicht reumütig widerruft und der deutschen Staatsräson den Hintern küsst.
Danke. Ih fürchte auch dass Kaya seine Auftritte im Öffentlich-rechtlichen Anstaltswesen vorbei sind. Aber man Veranstaltungen mit ihm machen und ihn einladen und dafür sorgen, dass er bei uns bleibt.
Da fällt mir gerade in diesem Zusammenhang “Die Anstalt” ein….
Gibt es die eigentlich noch? Hmmm… ich meine, gibt es sie noch so richtig und nicht als stromlinienförmig geglättete, political-korrekte Karikatur, die nur noch den Namen gemein hat mit den guten alten Zeiten?
Ich gehe davon aus, dass Kaya zwei Möglichkeiten hat: entweder er hängt seine Medienkarriere in Deutschland an den Nagel oder er macht es wie “Die Anstalt” – gerade noch die Kurve gekriegt 😂
Ich habe die Anstalt lange geschätzt (nur die nach Priol), jedoch bemerkte ich in den letzten Jahren einen Verlust an Authentizität. Mal Hü, mal Hott gab es keinen nachvollziehbaren Kurs.
Christine Prayon ging es wohl genauso, weshalb sie Die Anstalt verlassen hat.
Warum soll Yildirim gestorben sein?
Der lebt doch, so wie in seinen allerbesten Tagen!
Guckt Euch das an!
Diese Sendung hat der große Künstler Kaya Yanar mit seinem Herzblut sensibel gemacht.
Er zeigt Dinge, die würde ich mir woanders nie angucken, weil ich seiner Menschlichkeit vertraue.
Unvergesslich, wie die Kriegspropaganda Stück für Stück durchlöchert, zerpflückt und lächerlich gemacht wird.
Ein befreiendes Lachen!
Die Beklemmung fällt ab.
Kein Wunder, dass die Kriegstreiber diese großartige Real-Comedy hassen!
Sie können Strafanzeigen stellen wie sie wollen, gegen diese Real Aufklärung haben sie kein demokratisches Mittel.
Unbedingt angucken und weiter verbreiten:
https://www.youtube.com/watch?v=5H00APE8L8c
Ja, kann ich nur empfehlen. Tut nebenbei auch gut.
Was das Sprichwort “der ist für uns gestorben” angeht, lass ich noch ein bisschen Nachdenk-Zeit verstreichen…
Jetzt ist mir auch klar, warum Wetzel den nicht verlinkt hat. Der ist selbst ihm zu peinlich.
Manche Forenten verstehen offensichtlich nicht, was “Quellen und Hinweise” sind.
Wenigstens einer der wenigen Prominenten, die den Mut haben, gegen die nahezu verordnete hündische Speichelleckerei der israelischen Politik anzugehen. Respekt! Dass er den Hass aller israelgläubigen Institutionen auf sich ziehen wird, war abzusehen. Daher noch einmal: Respekt seinem Mut!
Interessant übrigens, weswegen in DE Strafanzeigen gestellt werden. Allmählich soll jede Abweichung vom politischen Mainstream gewaltsam unterbunden werden.
Wenigstens einer der wenigen Prominenten, die den Mut haben, gegen die nahezu verordnete hündische Speichelleckerei der israelischen Politik anzugehen. Respekt! Dass er den Hass aller israelgläubigen Institutionen auf sich ziehen wird, war abzusehen. Respekt seinem Mut!!
Hut ab, Herr Yanar. Hoffentlich war’s das nicht mit ihrer Fernsehpräsenz.
Zu befürchten ist es. Die Meute hat jede Selbstkontrolle verloren.
Das, was derzeit an Hetzjagden stattfindet, kann nicht ewig bleiben. Trotz Dauerberieselung bleibt irgendwo noch Vernunft und Humanität in Gehirnen übrig. Hitler hatte nach 12 Jahren fertig und auch er konnte den Widerstand nicht vollständig brechen. Bei der DDR waren es 40 Jahre, aber zuletzt fruchtete die Propaganda auch nicht mehr. Es wird sich zeigen, wielange der Wertewesten es durchhält. Es endete jeweils im Chaos.
Und dieser “Widerstand” zeigte sich wohl darin, dass “die Widerständler” selbst nach Hitlers Selbstmord am 30. April noch über eine Woche weiterkämpften, bis auch das letzte Haus in Schutt und Asche lag? Oder darin, dass im Westen Deutschlands sage und schreibe 40 Jahre nach Kriegsende erstmals von höchster Stelle – in Weizsäckers Rede am 8. Mai 1985 – erwogen wurde, ob es sich vielleicht um eine Befreiung gehandelt habe?
Hören Sie doch auf.
Was wollen Sie damit sagen? Dass es keinen Widerstand gab? Oder dass er sinnlos war? Ersteres wäre falsch, dazu kann man sich informieren. Über die Sinnlosigkeit kann man streiten. Fakt ist, dass Hitler und auch die DDR untergegangen sind, beide wegen ideologischer Borniertheit. Und zumindest in den jeweils folgenden Jahren wollte man mit den vorangegangenen Philosophien nichts mehr zu tun haben. Und das wollte ich zum Ausdruck bringen, dass dies auch in der derzeitigen Zeit auf uns zukommen könnte.
Auch Deutschland muss endlich lernen, dass die Welt da draußen ganz anders tickt. https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/genozid-pavillon-kuenstler-wollen-israel-von-der-biennale-venedig-ausschliessen-li.2191471
—“„Genozid-Pavillon“: Künstler wollen Israel von der Venedig Biennale ausschließen
Tausende Künstler fordern, dass Israel keinen Länderpavillon bei der größten und ältesten Kunstausstellung der Welt bespielen darf. Die Wortwahl ist drastisch.”—
Auch das lächerliche Theater um die Berlinale. Sie haben Genozid gesagt.
Aber dann große Empörung zur Schau stellen über Russland, in dem massenhaft Worte verboten seien, was doch ein Zeichen für die Unterdrückung der Wahrheit sei, bei uns hingegen als Unterdrückung der Unwahrheit gilt.
Erfreulich, dass Yanar sich als politisierter Mensch herausstellt, weit wahrhaftiger als die deutsche Polit-Comedian-Szene, die nicht bemerkt, dass sie längst staatstragend geworden ist.
Mittlerweile wird man auch bei Telepolis gecancelt, wenn man sich herausnimmt, mit Filmkritiker Suchsland dezidiert nicht einverstanden zu sein, wenn er die Äusserungen von Menschen skandalisiert, die in der Öffentlichkeit den Staat Israel für seine Taten verurteilen. Bei mir spielt es keine Rolle. Umso wichtiger, dass Menschen, die eine beträchtliche soziale Reichweite haben, nicht schweigen, sondern Argumente-bewehrt ‘sagen, was ist’ – wenn es diejenigen, die sich diesen Satz auf die Fahne geschrieben haben und eigentlich genau dafür bezahlt werden, es nicht tun.
16 Jahre war ich bei Telepolis unterwegs. Inzwischen ist das Forum eine Zensur- und Blockierhölle machtbesoffener, willkürlicher und anonymer Forenadmins geworden, während die Quantität der Artikel deutlich zugenommen, deren Qualität allerdings bis auf wenige Ausnahmen deutlich abgenommen hat. Sei es drum, ich sehe hier viele bekannte Gesichter (bzw. Pseudonyme) wieder
Inzwischen ist es doch eher peinlich, bei TP NICHT gecancelt worden zu sein.
Das ist schon erlesen infam. Wer auf die Verlogenheit der israelischen und amerikanischen Regierung aufmerksam macht und darauf wie mit dümmsten Lügen das Massaker an Palästinensern gerechtfertigt wird, der ist in Wirklichkeit ein Brandstifter, der den Antisemitismus in Deutschland wieder entzündet.
Als hätten die Journalisten einen Leitfaden zur Rechtfertigung des Gazagreuel erhalten. Das Prinzip besteht darin dem Morden in Gaza, immer das israelische Volk als wahres Opfer entgegenzuhalten. Bloß dass der “aufflammende” Antisemitismus in Deutschland nur eine Strohpuppe, der von der Regierung verordneten Israelsolidarität ist.
Wenn die Russen, besser gesagt die UdSSR das Recht auf Selbstverteidigung 1945 so ausgelegt hätten, wie es Israel zurzeit tut, dann gäbe es kein Deutschland, keine Deutschen mehr.
Hm.
Auch dies natürlich ein guter Artikel von Wolf Wetzel, der zu Recht Dinge gerade rückt.
Jedoch: Mittlerweile habe ich die Nase voll, mich mit Äußerungen der Propagandamedien zu befassen. Der öffentlich-rechte Rundfunk und die Konzernmedien sondern ausschließlich Mist ab, da gibt es keinerlei Substanz, an die man anknüpfen könnte, nichts, mit dem sich zu beschäftigen lohnte. Pausenloser Propagandamüll, nichts sonst, kommt von denen.
Das Overton-Magazin könnte Kaya Yanar zur Kooperation einladen, analog zu Lisa Fitz und den Nachdenkseiten, auf denen dieser in diesen Kontext hier passende Artikel erschien:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=111697
Auf der Hand liegt, dass die kapitalistisch-imperialistisch-faschistische Herrschaftsriege außer Rand und Band geraten ist, Soziopathen in Verbund mit Psychopathen, die auf Raubzug sind, die Weltbevölkerung plündern und brandschatzen wollen und einen Atomkrieg anstreben. Da diese Leute keinen Widerstand erfahren, ufern sie mit ihrem Irresein immer weiter aus.
Die Mitforist/inn/en hier bitte ich, nicht zu vergessen, wer für die Zerstörung der Erde verantwortlich ist:
In Deutschland die „Ampelregierung“ + CDSU und „Linke“, in Europa die „EU“ unter „Führung“ der nicht auf demokratische Weise ins Amt geratenen Antidemokratin und offensichtlichen Monarchistin „vdL“, die (noch) von einem Noweger bevorstandende (us-geleitete) NATO und die nicht in Bürgerhand befindlichen, von Raffgeiern besessenen Konzerne sowie dieses Neocon-Pack in den USA, die sowohl die „demokratische“ (was ein Hohn!) wie die republikanische (wie viele Lügen können in einem einzelnen Wort stecken?) Partei befördern.
Ich hoffe natürlich auf ein Wiederposten nach dem WW III und wünsche allen Forist/inn/en das Überleben.
Vielen Dank! Ich kann Ihre Müdigkeit sehr gut verstehen. Aber mir geht es nur in Grenzen um diesem Laufstalljournalismus. Mir ist es vielmehr wichtig, diesen Stimmen Gehör zu verschaffen, sie nicht alleine zu lassen.
Die Idee, die vielen Kabarettisten und Satirikerinnen , die mittlerweile zum Schweigen verurteilt sind, eine “Bühne” zu geben, wie bei den NachDenkSeiten, ist eine gute Idee. Ich werde mir etwas dazu einfallen lassen. Vielen Dank.
Antisemitismus ist in Deutschland auch ein Mittel über den Straftatsbestand der Volksverhetzung die Deutungshoheit zu zementieren. Wir führen hier einen sehr woken Kulturkampf der Toleranz und Pluralismus nachhaltig beschädigen wird.
Die Interessenverbände der jüdischen Diaspora in Deutschland versuchen sehr krampfhaft ein Bild Israels aufrecht zu erhalten, dass der Realität die wir über andere Medien erhalten nicht mehr entspricht. Die Klage Nicaraguas gegen Deutschland macht es sehr deutlich.
Auch die Berlinale hat neben der Buchmesse sehr deutlich gemacht, ohne Bezugnahme auf die Vorfälle am 7. Oktober ist jedwede Kritik an Israel immer irgendwie antisemitisch.
Ich kann in diesem Zusammenhang »The Daily Show« anstatt der »heute show« empfehlen.
Die neue Frage lautet, was darf Realsatire? Für viele Medienschaffende ist Kanya Yanar deshalb ein Affront, weil er argumentiert und dokumentiert, die Deutungshoheit der Gatekeeper offen in Frage stellt.