Wenn der Verweis auf den Holocaust nicht Staatsverbrechen ächtet, sondern rechtfertigt

Holocaust-Mahnmal in Berlin
Slaunger, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der Holocaust wird fast einhellig als einmalig, als einzigartig hervorgehoben. Aber warum wird der Holocaust immer wieder erwähnt, um die Vertreibung von PalästinenserInnen und israelische Besatzung zu legitimieren? Geht es bei diesem Salto rückwärts darum, alles darunter zu etwas ziemlich Gewöhnlichem zu machen?

Die Scho‘ah-Überlebende Ruth Haran aus dem Kibbutz Be’eri sprach im November 2023 von einem „erneuten Holocaust“.

„Der 7. Oktober sollte der israelischen Öffentlichkeit ganz explizit und unmittelbar vermitteln, dass sich ein neuer Holocaust jederzeit wiederholen kann.“ (Deborah Hartmann/Tobias Ebbrecht-Hartmann, taz vom 4.11.2023)

Der Bürgermeister von Metula, David Azoulai, erklärte, dass „der gesamte Gazastreifen leer sein muss. Abgeflacht. So wie in Auschwitz. Möge es ein Museum für die ganze Welt sein, in dem sie besichtigen kann, was Israel tun kann. Niemand soll im Gazastreifen wohnen, damit die ganze Welt das sehen kann, denn der 7. Oktober war in gewisser Weise ein zweiter Holocaust.

Das bestätigte auch der deutsche Generalleutnant der Luftwaffe der Bundeswehr Ingo Gerhartz: „Ich habe in den beiden Tagen, an denen ich hier bin, immer wieder gehört, dass man bei dem, was am 7. Oktober geschehen ist, Parallelen zum Holocaust zieht. Ich kann dies sehr gut nachvollziehen, wenn man die menschenverachtende Brutalität, die Art und Weise, wie Kinder, Frauen und Männer abgeschlachtet worden sind, betrachtet.“ (Jüdische Allgemeine vom 7.11.2023)

Wenn man sich einig wäre, dass der Holocaust tatsächlich einzigartig ist, dann wäre jeder Versuch, ein Ereignis in diese Nähe zu rücken bzw. zu parallelisieren, ein unredlicher Akt. Für gewöhnlich handelt man sich den Vorwurf des Geschichtsrelativismus ein, wenn zum Beispiel Palästinenser ihr Nicht-Leben in Gaza mit dem Holocaust vergleichen.

Wenn dies aber auf „israelischer“ Seite geschieht, dann macht man einmal eine Ausnahme. Warum?

Ein furchtbares Ereignis hat ein Momentum und eine Geschichte

Die erwähnten Deborah Hartmann und Tobias Ebbrecht-Hartmann verweisen in ihrem Essay zu recht auf eine notwendige Kontextualisierung des 7. Oktober, also eine Einordnung, die weit über den einen Tag hinausreichen muss.

Sie schreiben: „Kontextualisierung der Gräueltaten vom 7. Oktober, die nicht in Relativierung mündet, sollte sich zunächst die ideologischen Grundlagen der Hamas und ihrer staatlichen und nichtstaatlichen Unterstützer bewusst machen und diese als solche benennen.“

Diese Aufforderung ist immens wichtig, wenn man sich Ereignisse nicht wie eine Wurst zurechtschneidet. Doch ihre Aufforderung hat eine sehr bewusste Schlagseite: Warum erwähnen sie nicht, dass eine Kontextualisierung des 7. Oktober ebenso verlangt, dass man sich die ideologischen Grundlagen einer Netanjahu-Regierung und ihrer staatlichen und nichtstaatlichen Unterstützer (von Ultra-Orthodoxen, Faschisten und bewaffneten Siedlern) bewusstmacht und diese als solche benennt?

Der sehr verständliche Wunsch, Unerträgliches einzuordnen

Ich frage mich sehr oft, wie ich die Bilder aushalte, die ich seit Wochen aus Gaza sehe, sehen muss? Und immer wieder bemühe ich meinen Verstand, mit der Bitte, das einzuordnen, damit diese Bilder und Eindrücke nicht haltlos durch meine Seele torkeln.

Dann frage ich mich, wie israelische Soldaten einen solchen Krieg führen können, ohne selbst dabei zu sterben, kaputtzugehen. Damit meine ich nicht eine feindliche Kugel oder eine Rakete. Man weiß aus den vorangegangenen Kriegen, dass israelische Soldaten selten sterben und so gut wie immer siegen.

Ich meine das innere Sterben, das erleiden, was man nicht dem Feind antut, sondern den Kindern, den Frauen, den Großeltern, also den meisten, die in diesem Krieg in Gaza sterben.

Das kann kein 7.Oktober, kein einer Tag erklären.

Aber vielleicht ist es der Holocaust, also das, was an Erzählungen, Erinnerungen und Gefühlen übrigbleibt, bei den Israelis, die heute leben und in Gaza das „Selbstverteidigungssrecht“ ausüben, seit über drei Monaten und dabei wesentlich mit sich selbst kämpfen.

Vielleicht ist es genau diese Erinnerung, die ständig wachgehalten wird, um das zu rechtfertigen, was seit drei Monaten geschieht. Man ruft das aller Schlimmste wach, um das Schlimme zu tun. Man ruft das Einmalige wach, um das zu tun, was dann ja etwas Anderes ist.

Dann kann man fast alles tun

Vor ein paar Tagen drang die Nachricht rinnsalartig zu uns durch, nachdem sie auf ausländischen Sendern verbreitet wurde, dass am 29. Februar 2024 ein UN-Hilfskonvoi in Gaza von Palästinenser geplündert worden sei und dass die Fahrer aus Angst die Menschen überfahren hätten.

Dazu zeigte man eine Drohnen-Sequenz der israelischen Propagandaabteilung, die sofort verfügbar war. Man sieht aus großer Höhe Hunderte von Punkten, die sich bewegen. Dazwischen sieht man in Umrissen LKW’s. Dann ist diese Sequenz zuende. Das sollte beweisen, dass die israelische Armee an den über 100 Toten nicht schuld sei.

Die öffentlich-rechtlich-privaten Anstalten stellten diese Militärversion nicht in Frage. Man war dankbar für diese Erklärung.

Man wollte damit ohne moralische Skrupel sagen, dass die Palästinenser an allem, also auch daran selbst schuld sind.

Erst lassen sie sich einschließen. Dann flüchten sie in ihrem eigenen Gefängnis. Dann hungern sie und jetzt plündern sie auch noch und werden Opfer ihrer eigenen Gier.

Mehr moralische Verwahrlosung auf Seiten der Kriegstreiber und Kriegsertüchtiger geht kaum.

Wie bei fast allen Kriegslügen war dies recht leicht zu widerlegen. Das merkt man daran ganz schnell, wenn Gewissheiten alle paar Tage neu angepasst werden. Als unbestreitbar war, dass israelische Militärfahrzeuge in unmittelbarer Nähe waren, erklärte man, dass man – zum Schutz des UN-Hilfskonvois – Warnschüsse in die Luft abgegeben habe. Das stimmt nur dann, wenn Palästinenser für israelische Militärs Luft sind.

Die Ärzte, die noch in Gaza sind, berichten von zahlreichen Schussverletzungen. Und es gibt auch Filmszenen, wo man klar und deutlich Schüsse hört, in unmittelbarer Nähe zu den UN-Lastwagen.

Die Washington Post gehört zu wenigen Zeitungen, die nicht nur israelische Militärnachrichten weiterreichen, sondern – soweit dies geht –selbst recherchieren. Am 1. März 2024 veröffentlichten sie ihren Bericht:

„Verzweiflung und Tod umgeben eine Hilfslieferung im nördlichen Gazastreifen. Es war der Hunger, der Ibrahim al-Rifi am Donnerstag um zwei Uhr morgens aus seinem Haus in Gaza-Stadt vertrieb. Es war Monate her, seit er im vom Krieg zerstörten nördlichen Gazastreifen Brot für seine Frau und seine Töchter finden konnte. Mehl wurde für fast $ 1.000 pro Beutel verkauft, und selbst das Tierfutter, an das sich viele gewandt hatten, ging zur Neige. Einige Leute essen Gras, haben die Vereinten Nationen gesagt. (…) ‚Ich ging, um ihnen Essen zu bringen, und kehrte mit Tod und Blut beladen zurück‘, sagte Rifi.

Dieser Bericht über die Tragödie basiert auf 12 Interviews mit Augenzeugen, Ärzten, Helfern sowie israelischen Militär- und UN-Beamten. Darüber hinaus Analyse von Dutzenden von Videos, einschließlich eines bearbeiteten Videos, das von den israelischen Streitkräften veröffentlicht wurde, zeigt, dass Menschenmengen rannten und sich duckten, während leblose Körper in der Nähe von zwei israelischen Panzerfahrzeugen auf der Straße lagen.“

Es geht nicht um das Überleben der Menschen in Gaza

Wer „Washington Post“ hört, verbindet damit angenehme Erinnerungen. Sie war es, die die „Watergate-Affäre“ in den 1970er Jahren in Gang setzte, um die fortgesetzte Kriegsführung unter US-Präsident Nixon gegen Vietnam und alle nationalen, parlamentarischen und internationalen Gesetze anzuprangern.

Doch die Washington Post ist nicht mehr die Alte. Sie hat nur überlebt, weil sie für schlappe 250 Millionen US-Dollar aufgekauft wurde. Der Mann mit einem laut Forbes geschätzten Vermögen von rund 200 Milliarden US-Dollar hat sie eingesteckt: Der Amazon-Gründer Jeff Bezos, ein Jo Biden Fan.

Wenn also diese neoliberale Zeitung eines Milliardärs diese Recherche macht, dann geht es nicht um Gaza, sondern um US-Innenpolitik, um das Überleben der Jo Biden Regierung. Sie ist materiell von Milliardären und Millionären abhängig und parlamentarisch von Millionen Stimmen von „schwarzen“ und „braunen“ Stimmen. Von alle den Menschen, die eine Kolonialgeschichte haben und dies nicht vergessen.

Und um diese Stimmen geht es, wenn im November 2024 in den USA gewählt wird. Wenn Jo Biden gegen Trump gewinnen will, muss er diese Stimmen gewinnen.

Nur deshalb liefert die jetzige US-Regierung Waffen an Israel, um den Krieg gegen Gaza fortzusetzen und Hilfslieferungen per Fallschirm, um Stimmen im eigenen Land einzufangen.

Diese Doppelzüngigkeit ist nicht neu. Sie passiert jetzt nur gleichzeitig: Die israelische Armee töten mit dem Geld der US-Regierung Hungernde und obdachlose Menschen in Gaza und die US-Regierung wirft Zelte und Nahrungsmittel ab, um sich selbst zu retten.

Über Tier- und Untermenschen

Aber was treibt israelische Soldaten dazu, Kinder, Frauen, Männer zu ermorden, die dem Verhungern für ein paar Tage entkommen wollen?

Was treibt eine Militärführung an, dieses Vorgehen zu decken und das Bild von den „Tiermenschen“, das sie selbst in die Welt gesetzt haben, zu füttern? Ein Bild, das nah am „Untermenschen“ steht.

Was machen die israelischen Soldaten, nachdem sie Hungernde erschossen hatten? Umarmen sie ihre Kinder? Essen sie gut und ausgiebig zusammen zu Abend. Bekommen die Kinder noch einen Gutenachtkuss?

Dass es in einem Krieg auch, also auch dazu kommen kann, dass versehentlich Zivilisten getötet werden, ist Bestandteil eines Krieges, wenn man alles daransetzt, dass die „Lösung“ ein Krieg ist.

Aber diese Situation am 29.2.2024 hat nichts mit einem außer Kontrolle geratenen Kriegsgeschehen zu tun. Sie ist die Umsetzung dessen, was einige in der israelischen Regierung laut und unmissverständlich angekündigt hat: Die Auslöschung von Gaza.

  • „Es ist ein ganzes Volk, das verantwortlich ist … Wir werden kämpfen, bis wir ihr Rückgrat brechen.“ (Präsident Jitzchak Herzog am 14. Oktober 2023)
  • Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff, alles ist geschlossen. Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und wir handeln entsprechend.“ (Verteidigungsminister Yoav Gallant am 9. Oktober 2023)
  • „Ich möchte der Welt sagen, was man über mich in Israel längst weiß: Gaza ist mir egal. Gaza ist mir im wahrsten Sinne egal. Sie können im Meer schwimmen gehen.“ (May Golan, Ministerin für die Förderung des Status von Frauen von Israel, am 13. Oktober 2023 im Interview mit ILTV)

Was nach der ethnischen Säuberung und der Zerstörung kommen soll, ist auch kein Geheimnis. Wenn es nach dem israelischen Finanzminister und Faschisten Bezalel Smotrich geht, der sich selbst als „faschistischer Schwulenhasser“ (https://archive.is/mFUoh)” bezeichnet und die Existenz der Palästinenser leugnet, sagte am 1. Februar 2024, dass die Erlaubnis humanitäre Hilfe nach Gaza zu lassen gegen die Ziele des israelischen Krieges verstößt: „Ich habe diesbezüglich mit Netanjahu gesprochen und das wird sich bald ändern.” (https://twitter.com/QudsNen/status/1752959438128927207)

Dem schließt sich eine post-palästinensische „Vision“ an: Er präsentierte den Plan zum Bau von 7.000 Siedlungsprojekten in Gaza.

Bis heute ist von denen, die beständig und beliebig auf den Holocaust verweisen, nichts gekommen, was diese einflussreichen Worte und die daraus folgenden Taten charakterisiert.

Wenn das, was an einem Tag, am 7. Oktober 2023 in Israel passiert ist, das Massaker an Zivilisten und die Geiselnahme von etwa 150 Zivilisten, ein „zweites Holocaust“ ist, dann stellt sich die Frage, wie man die folgenden fünf Monate im besetzten Gaza, mit der fast kompletten Zerstörung der zivilen Infrastruktur, mit dem bewussten Aushungern der Bevölkerung, mit dem über 30.000 ermordeten Menschen in Gaza, mit den über 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht (ohne Fluchtmöglichkeiten) … wie man das in die Geschichte der Völkermorde einordnet?

 

Quellen und Hinweise

UN-Gedenken. 7. Oktober als Wiederholung des Holocaust, Israelnetz vom 30. Januar 2024: https://www.israelnetz.com/7-oktober-als-wiederholung-des-holocaust/

Einfach weitermachen ist unmöglich. Seine genozidale Botschaft unterscheidet den 7. Oktober von früheren Angriffen auf Israel: Sie steht in direktem Zusammenhang mit dem Holocaust: https://taz.de/Essay-zum-Angriff-der-Hamas/!5967960/

Desperation and death surround an aid delivery in northern Gaza, washingtonpost.com vom 1.3.2024: https://www.washingtonpost.com/world/2024/03/01/gaza-aid-delivery-stampede-shots/

Ist der Gazastreifen ein Konzentrationslager? Wolf Wetzel, 2024: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/02/21/der-krieg-der-israelischen-armee-in-gaza-besiegt-nicht-den-terror/

Ein wütender Kommentar von Ana Kasparian zu dem mörderischen Angriff auf hungernde Menschen in Gaza vom 1.3.2024 im Kanal „The young turks“: https://www.facebook.com/PalestinianStreetNews/videos/792421562904074/

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47 Kommentare

  1. Die Alliierten ließen einen Bombenregen auf Deutschland nieder und dann kamen die Rosinenbomber mit ihren Päckchen für die hungernden in den Trümmern.
    Das waren meine erste Gedanken beim lesen ihres Artikels Herr Wolf.

    Die Einordnungen zum Holocaust werden tatsächlich von jüdischer Seite relativiert.
    Dazu las ich heute ein ungewöhnlichen Artikel, wie der finanziell angeschlagene Staat, über ‘Privatanleien’ frisches Kapital erhielt.
    https://johnhelmer.net/god-is-underwriting-israels-genocide-bond-so-the-us-securities-exchange-commission-goldman-sachs-agree-genocide-is-no-section-17a-fraud-on-bond-investors/

    1. Die Alliierten ließen einen Bombenregen auf Deutschland

      *Coventry and Stalingrad have entered the chat*

      Dass gerade bei den Westalliierten noch andere Motive im Spiel waren, ist hinlänglich bekannt. Dass ihr Bombardement militärisch betrachtet oft wenig wirksam war, auch. Aber angesichts der großen Zahl geschichtsunkundiger Menschen draußen an den Geräten musste der Hinweis sein. Zum Artikel selbst schreibe ich vlt. nachher was.

    2. Es ist vollkommen richtig, etwas zu vergleichen. Dann hat man erst die Chance, die Unterschiede zu erkennen.
      In diesem Fall ist es doch sehr eindeutig. Nazi-Deutschland hat eine Weltkrieg angefangen und die Alliierten standen auf der anderen Seite – aus vielerlei Gründen.
      Das rechtfertigt aber nicht, Städte zu bombardieren.
      Der Gazastreifen hat hingegen keinen Krieg begonnen, sondern kämpft gegen eine Besatzung. Dieser völlig legitime Widerstand rechtfertigt aber ebenso wenig Kriegsverbrechen. Dazu gehören die Ermordung von Zivilisten und ihre Geiselnahme.

  2. Wetzel hat sich wieder die Krallen gewetzt.

    Wie nennt man denn die Vertreibung der Juden nach Europa ?
    Na Allah.
    Oder das Zitat eines Arabers.
    Wenn wir alle in Richtung der Juden spucken ertrinken sie alle.
    Muss ich jetzt noch Marx über den Islam zitieren ?
    Die Fatah sind auch nur die Spendensammler für die Hamas.
    Was Wetzel macht ist Desinformation er versucht eine Art False Balance.
    Das Ding is aber nun das man nur bei diesen Konflikt auf False Balance kommt.
    Denn der Konflikt ist afaik objektiv diplomatisch
    ( im Gegensatz zum Ukraine-Russland Konflikt)
    UNLÖSBAR.
    Er ist nur milderbar mit Hilfe oder eigentlich noch besser formuliert
    Kosten Externer.

    Inwiefern man von diesen Konflikt psychologisch getriggert wird
    und sich wie zum Beispiel Wetzel zum journalistischen Dschihad entschließt
    Ist ein nicht schlechter Ausgangspunkt für eine psychologische (Selbst)Analyse.

    Vielleicht noch ein Zitat aus Genesis:
    Die Nachkommen Evas ; und die Nachkommen der Schlange ; und sie werden immer Feinde sein.

    Die beste Hilfe für Muslime ist wenn sie den etwas aus der Zeit gefallenen (Raub)Cargokult Islam ablegen.

    1. Ist die Hamas besiegt? Wird sie jemals besiegt sein? Ist das Vertreiben, Aushungern und Töten eine Lösung? Sind die Geiseln frei? Sind die mittlerweile mindestens 15000 getöteten Kinder mit Selbstverteidigung zu rechtfertigen? Die Situation unterscheidet sich für mich nicht wesentlich von der Ukraine. Auch dort wurden Untermenschen definiert, getötet und ihrer Kultur beraubt, bevor der große Knall kam. Und die Lösung kann für mich in beiden Fällen nur lauten::Aufeinander zugehen, versuchen zu verstehen, miteinander reden, Waffen niederlegen. Aber unsere sehr geehrten Halbgötter wollen das nicht. Es hat noch nicht laut genug geknallt.

    2. Es wäre doch eine gute Grundbedingung, Sie würden etwas zum Text schreiben, anstatt sich in völlig unverständliche Selbstgespräche zu ergehen. Und lassen Sie es bitte sein, meine Körperpflege zu analysieren, von wegen “die Krallen gewetzt”. Sie haben auch davon keine Ahnung.

      1. Im Text wird Unterkomplex analysiert.
        und zu einseitig.
        Oder will der Autor ein bestimmtes Klientel das dementsprechend durch diesen Konflikt getriggert wird füttern und so für sich ein ja
        Unterhaltungsmarkt schaffen ?
        Scheint so.
        Warum nicht über die Verträge über Landverkauf zwischen Palis und Juden
        Land gegen Geld
        schreiben ? Noch vor den ersten Weltkrieg.
        Die dann von den Arabern
        scheinbar plötzlich
        nicht anerkannt wurden !
        Warum nicht über die Parole Kindermörder Israel schreiben die in deutschen Großstädten bei Demos skandiert wird und wo für die Hamas
        gesammelt
        die dann soo hochmotiviert israelische Kinder direkt und unmittelbar angreifen.
        Warum nicht darüber spekulieren ob es längst eine Einstaatenlösung gibt die halt so funktioniert das man sich gegenseitig umbringt um dann den Rest der Welt mit diesen Segen zu beglücken ?
        Oder ist man schon einen Schritt weiter und dies ist so eine Art Karl May Festspiel für den Rest der Welt ? Vielleicht sogar ohne Opfer?
        Die beiden Aufnahmen die ich gesehen habe
        Palis auf’n Merkava und Palis brechen durch den Zaun sahen mir auf jeden sehr schlecht gestellt aus.
        Oder warum nicht darüber schreiben das es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Palis auf der Welt gibt die ebenso motiviert die Hamas auzulöschen wie die Israelis.
        Nun ja ich sehe schon neue Shishabars und Döner in Deutschlands und einen wachsenden Markt für derlei vom Autor veröffenlichte Texte.

        Wenn sie meinen Kommentar und meinen Standpunkt kritisieren wollen oder möchten
        gehen sie auf meine Behauptung das dieser Konflikt UNLÖSBAR ist ein.
        Da können sie sich auch gern mit Zuckermann zusammentun.

    3. Was bringt einem die ewige Leier über die brutale Verkommenheit der Hamas sowie den für mich zweifellos vorhandenen aggressiven und auch speziell gegen Juden gerichteten Kern des Islam, wenn die IDF aktuell ohne jede Rücksicht Massaker im Gazastreifen begeht.
      Ich bin prinzipiell immer noch proisraelisch, wenn es um diesen Konflikt mit den Palästinensern geht, aber das, was jetzt im Gazastreifen abgeht, hat nichts mehr mit legitimer Selbstverteidigung zu tun, wobei ich das nicht als “Genozid” (das kann hoffentlich noch juristisch geklärt werden) ansehe, aber als das gezielte Inkaufnehmen unzähliger ziviler Opfer und der Zerstörung jeglicher Infrastruktur.
      Dieser Krieg trägt eindeutig die Handschrift des für mich faschistoiden Benjamin Netanjahu, dem das Wasser innenpolitisch bis Unterkante Oberlippe steht und der damit rücksichtslos versucht, sich irgendwie an der Macht zu halten!

      1. Wenn Netanjahu weg ist bleiben halt noch zig andere rechtsradikale Parteien über.

        Das ergibt sich halt aus Rechtsreaktionismus auf beiden Seiten.

        Ich ergreife hier für kein tun oder für keine Seite Partei.
        Mir geht’s darum das der Autor und auch Zuckermann hier ein ewiges Opfer gegen ewigen Täter Narrativ bedient
        das zu Unterkomplex ist.
        Sie erschaffen hier eine GEGENBILD oder Zuckermann eine GEGENWELT vom GEGENPRINGERVERLAG.
        Und damit etwas nicht wirklich besseres als das Vorbild.
        Das sich sowas verkauft ist klar macht die Sache aber nicht besser eher schlechter.

        1. Eigentlich schreiben Sie weiter über sich selbst! Merken Sie das nicht, Herr Ferdinand. Nichts von dem, wogegen Sie angeblich anschreiben, findet sich in meinem Text. Ich schreibe nicht für “eine” Seite”, sondern über die Instrumentalisierung des Holocausts. Und ich bin der aller Letzte, der von “Opfern” spricht. Ich spreche von dem Recht, sich gegen Besatzung zu wehren (nicht nur in Gaza) und dass man dabei auch Kriegsverbrechen begehen kann. Können Sie wirklich nicht lesen? Und ich bin der fast Letzte, der etwas für die Ideologie der Hamas übrig hat. Ich bin gegen jede Religionspolitik. Kommt das noch an?

  3. Für die intern stark kritisierte Regierung Israels bedeutete der 7. Oktober eine Carte blanche zur „Reinigung“ von den ungeliebten Nachbarn, den Palästinensern. Nach diesem Startschuss – Nethanjahu war vorgewarnt worden – eskalierte die israelische Regierung ihr Engagement mit einer noch nicht da gewesenen Brutalität.
    Zu recht hat ein ehemaliger Apartheidstaat, Südafrika, Israel vor dem internationalen Gerichtshof angeklagt. Auch wenn keine sogenannte Verurteilung erfolgen sollte, dürfte der Image-Schaden für Israel enorm sein. Das Land wird zum Paria-Staat, auch wenn die USA und einige westliche Nachahmer das verhindern wollen.
    Der erwähnte Blankoscheck vom 7.Oktober ist nur in Relation zu der erniedrigenden Behandlung der Palästinenser in den vergangenen Jahrzehnten zu sehen. Israel hält sich für bedeutender, als die „Nachbarn“ und wenn man die Zahlen der Casualties vergleicht : 1600 Tote Israelis zu 100 000 (Schwerst-Verwundete incl. 30 000 Toten) auf der Seite der Palästinenser.
    Wer schenkt den Palästinensern ein Mahnmal?

  4. Brüder!

    Stehen wir gemeinsam auf gegen Krieg, Versklavung und Gemetzel wie sie uns in Gaza tagtäglich begegnen. Denn dies sind Taten, die im Islam verabscheuungswürdig sind und gegen die Lehren des Korans und die Aussprüche des Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) gehen.

    Der Koran lehrt uns in Sure 2:190: “Und kämpft auf Allahs Weg gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht! Allah liebt nicht diejenigen, die übertreten.” Dies bedeutet, dass Krieg uns allenfalls als letztes Mittel und zur Verteidigung erlaubt ist, und dass wir stets gerecht und maßvoll handeln sollen.

    Des Weiteren heißt es in Sure 4:135: “O ihr, die ihr glaubt, seid standhaft in der Gerechtigkeit, wenn ihr als Zeugen für Allah, selbst wenn es gegen euch selbst oder eure Eltern oder Verwandten geht, aussagt.” Dies erinnert uns daran, dass Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit oberste Priorität haben und dass wir uns gegen jegliche Form von Unterdrückung und Versklavung erheben müssen.

    Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) sagte: “Wer einen Menschen tötet, der soll so behandelt werden, als hätte er die gesamte Menschheit getötet.” Dies verdeutlicht, wie kostbar das Leben eines Menschen im Islam ist und wie wichtig es ist, jeden Verlust menschlichen Lebens zu vermeiden.

    Im Islam werden Gerechtigkeit, Frieden und Respekt für die Würde und Freiheit aller Menschen betont. Lest auch Sure 5:8:”O ihr, die ihr glaubt! Seid standhaft für Allah als Zeugen der Gerechtigkeit. Und lasst der Feindschaft gegenüber einem Volk euch nicht dazu verleiten, nicht gerecht zu sein. Seid gerecht, das ist näher an der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah. Wahrlich, Allah ist wohl darüber unterrichtet, was ihr tut.” Sowie Sure 4:58: “Und wenn ihr richtet, so richtet gerecht. Gewiss, Allah ermahnt euch, gerecht zu sein. Und Er ist wohl hörend und sehend.“

    Der westliche Kolonialismus, wie er sich in Gaza zeigt, dagegen ist eine Form der Unterdrückung, Ausbeutung und Ungerechtigkeit, die gegen sämtliche Prinzipien des Islam verstößt! Kolonialismus ist Gewalt, Zwang und Machtmissbrauch! Dies steht im absoluten Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen unseres Glaubens. Lest Sure: 49:10: „Gewiss, die Gläubigen sind Brüder. So stiftet Frieden zwischen euren Brüdern und fürchtet Allah, auf dass Er euch Barmherzigkeit erweise.“ Oder Sure 2:83: „Und erweise den Verwandten, den Armen und den Reisenden Gutes, und redet freundlich zu den Menschen und verrichtet das Gebet und gebt die Zakat.” Der westliche Kolonialismus hat dazu geführt, dass viele muslimische Länder und Gemeinschaften unterdrückt, ausgebeutet und ihrer Schätze und Quellen beraubt wurden. Dies hat schlimmste Not und Ungleichheit gebracht, die bis heute andauert.

    Der Islam ermutigt uns Gläubige, sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu erheben und unterschiedslos für die Rechte der Schwachen und Bedürftigen einzutreten. Der Kolonialismus dagegen ist Schaitans Werk, das bekämpft werden muss, um die Würde und Freiheit aller Menschen zu schützen.

    Lasst uns darum gemeinsam gegen Krieg, Versklavung und das Gemetzel in Gaza eintreten, indem wir uns an die Lehren des Korans und die Aussprüche des Propheten (Friede sei mit ihm!) halten. Möge Allah uns auf den rechten Weg führen und uns vor Unheil und Gewalt schützen.

    Friede sei mit euch!

  5. Was Wetzel macht ist Desinformation er versucht eine Art False Balance.

    @Ferdinand: Warum soll das Desinformation sein? Weil Wetzel gegen die Desinformation und die false Balance anschreibt? Er hat doch recht damit, dass der “zweite Holocaust” nur zu einem dient, zur Rechtfertigung eines noch viel schlimmeren Gemetzels an den Palästinensern. Israel geht es darum die Palästinenser tatsächlich wie Tiere zu behandeln. Erst werden sie vertrieben, ihre Häuser bombardiert, und dann werden sie dem langsamen Hungertod preisgegeben mit dem zugehörigen menschenverachtenden Köpfe einschlagen für ein paar kg Nahrung. Kaum macht jemand darauf aufmerksam, wie Kaya Yanar, kommt prompt die Reaktion, man hätte den 7. Oktober vergessen. Es geht nicht nur darum Palästinenser zu töten. Es geht darum ein Volk leiden zu lassen, es zu demütigen, es zu Tieren zu machen, die sich um ein paar Brocken Essen schlagen und das der Weltöffentlichkeit vorzuführen, als würde das die Weltöffentlichkeit davon überzeugen, dass Palästinenser ein Unvolk seien, das es nicht Wert ist menschlich behandelt zu werden. Es rassistisch motivierte Rache, die sich am Leiden der Feinde ergötzt. Es geht ja nicht darum quasi kriminalistisch die Täter dingfest zu machen. Es geht darum ein Volk leiden zu lassen. Das ist das rassistische daran. Die Taten der Hamas werden zu Taten des Volkes erklärt, das deswegen mitverantwortlich ist und “bestraft” werden muss. Das ist gleichzeitig das Perverse und Traurige. Der rassistisch motivierten Holocaust wird selbst wieder zur Rechtfertigung eines rassistisch motivierten Holocausts gemacht.

    Und sie blasen ins gleiche Horn. Klar die Araber sind Nachkommen der Schlange, der man den Kopf abschlagen muss.

    1. “Israel geht es darum die Palästinenser tatsächlich wie Tiere zu behandeln.”
      ——————–
      Als dürfe man Tiere so behandeln, wobei das in unserer Massentierhaltung eigentlich auch nicht weit weg davon ist.

    2. Der eigentliche Clou an dieser Genesis-Stelle ist das ich überzeugt bin das alle Menschen laut diesen
      Ich sag Mal Mythos
      Nachkommen von Eva und der Schlange sind.
      ” und sie werden immer Feinde sein ”
      Aber um dich ein wenig More Open minded zu machen.
      Glaubst du nicht das es Palis gibt die sich das Ende von
      Hamas Islamischer Dschihad und sogar der Fatah wünschen ? Und mit den Israelis zusammen kämpfen.
      Und komm mir bitte nicht mit die Palästinenser haben doch keinen Staat also auch keine Diplomaten. Es gibt genug Diplomaten in der muslimischen Welt.
      Wink mit den Zaunpfahl Katar und Oman.
      und bitte komm mir nicht mit amerikanischer Israellobby. Die muslimische Lobby die Einfluss in und auf die USA hat ist mittlerweile viel größer.
      Diese ist
      und da geb ich den “neuzeitlichen ” Spiegel ausnahmsweise Recht.
      Unheimlich.

      1. Glaubst du nicht das es Palis gibt die sich das Ende von Hamas Islamischer Dschihad und sogar der Fatah wünschen ? Und mit den Israelis zusammen kämpfen.

        Ich versteh nicht was die Frage soll. Eva verbrüdert sich mit der Schlange? und was soll das beweisen? Dass die Genesis unrecht hat? Und jetzt – Spielt es irgendeine Rolle was in der Genesis steht?

        “Es gibt genug Diplomaten in der muslimischen Welt.”

        Ist bloß die Frage welche Interessen die dann vertreten. Was soll das dann sein? Die Simulation von Verhandlungen, wo das Opfer nicht mit am Tisch sitzt, sondern von irgendjemandem /aus Katar oder Oman) vertreten wird. Irgendwelche Diplomaten könnte man sicher auch aus einer Schauspielschule rekrutieren. Das ändert aber nichts daran, dass in Gaza eben kein Konflikt zwischen zwei Gewaltsubjekten ausgetragen wird. Mit anderen Worten: Das ist gar kein Krieg dort. Das ist einfach ein Gemetzel an der Zivilbevölkerung.

        “Die muslimische Lobby die Einfluss in und auf die USA hat ist mittlerweile viel größer.”

        Seltsam und dennoch liefern die USA weiterhin Waffen. So einflussreich kann die Lobby dann ja nicht sein.

        1. Die Hamas etc ist ein Quasistaat der Krieg “führt”.
          Mädchen du tust so als ob
          weil die Palis jedesmal mehr Opfer zu beklagen haben
          die besseren Opfer bzw Täter sind .

          Das die USA an Israel obwohl der Einfluss der muslimischen Welt ( Petrodollar) riesig ist zeigt auch auf meine Behauptung
          das dieser Konflikt UNLÖSBAR ist .

          1. Dann kannst du mir sicher sagen, wo sich die Armee dieses “Quasi” -Staats befindet. Wo verläuft denn die Front? In den Kellern der Krankenhäusern, die die israelische Armee bombardiert. Oder gibt es eine Front gar nicht? Nein Baby , du musst an deiner Logik ein wenig arbeiten. Kleiner Tipp: Das gelingt viel leichter, wenn du dir deine Israelparteilichkeit abgewöhnst. Ich habe weder Opfer aufgerechnet noch eine Hierarchie der Opfer aufgestellt. du lenkst ab, indem du falsche Vorwürfe lancierst.

            du tust so als ob, weil die Palis jedes mal mehr Opfer zu beklagen haben die besseren Opfer bzw Täter sind.

            Schon Scheiße, wenn der Anspruch der Israelis, die besseren Opfer zu sein, und sich deshalb alles erlauben zu können, hinterfragt wird. Dann kommen reflexhaft Äußerungen zustande, die dem politischen Gegner genau das unterstellen, was man selbst tut. Das ist nämlich 1:1 genau die Israelische Propaganda! Wir sind die Premiumopfer, die mit der Holocaustmedaille, und wenn das Opferverhältnis mittlerweile bei 30:1 liegt, muss jedem, der das Gemetzel an den Palästinenser beklagt, unter die Nase gerieben werden, dass die Israelischen Opfer einfach mehr wert sind, und es deshalb rechtfertigen ein ganzes Volk hungern und verhungern zu lassen und genüsslich dabei zuzuschauen, wenn sich Palästinenser um die letzten Knochen prügeln. Wie pervers ist es denn aus Opfern, Rechtfertigungstitel zu konstruieren noch mehr Opfer zu produzieren. Das einzige was man aus Opfern ableiten kann, ist das Töten einzustellen!

            Noch so viele Opfer auf Israelische Seite rechtfertigen nicht einen Toten auf palästinensischer Seite und noch so viele Opfer auf palästinensischer Seite rechtfertigen nicht einen toten Israeli. Nur Nationalisten und Rassisten kommen auf die Idee aus Opfern moralische Rechtfertigungstitel für’s Zuschlagen zu basteln.

            Auch in sich ist dein Vorwurf, die Palästinenser seien die besseren Opfer, weil sie mehr sind, verräterisch. Sind sie etwa gleich gut? Sind etwa 30 000 Opfer der Palästinenser in deinem Opferranking 1000 israelischen Opfern moralisch gleichgestellt? Denn das hieße ja die Israelis sind die besseren Opfer, weil dann offenbar 1 Israeli moralisch 30 Palästinenser wert ist.

            “das dieser Konflikt UNLÖSBAR ist .” – Jetzt platzt mir aber die Hutschnur. Unten bin ich auf deine Behauptung ausführlich eingegangen. Dazu hast du nichts zu sagen, obwohl du um eine Aussage gebeten hattest und jetzt wiederholst du das wieder. “lösen” kann man einen Konflikt, wenn beide Seiten das wollen. Wenn nur eine Seite nicht will, wird daraus nichts. Aber nochmal: Es handelt sich beim Vorgehen von Israel in Gaza nicht um einen “Konflikt” mit zwei Seiten. Es ist ein reines abschlachten, vertreiben und verhungern lassen eines ganzen Volkes.

            1. Was die arabischen Diplomaten machen um diesen Konflikt zu lösen und zu entschärfen. Frage ich mich auch.
              Und nicht nur bei diesen.
              Haben sie vielleicht alle zusammen alle zu Allah gebetet und vergessen zu denken ?
              Dein Baby formuliert gerne etwas genauer für dich.
              Denn du hast mir nicht sprechen beigebracht.
              Die Hamas ist ein Quasistaatswesen
              und regiert über ein Pseudostaatsgebilde.
              Überbleibsel eines verlorenen Krieges.
              Da dieser Überbleibsel nicht in der Lage ist Panzerproduktion Atomwaffen etc zu produzieren wendet es Guerillataktiken an.
              Immerhin mit Kilometerlangen Tunneln.
              Dir steht es jedoch gerne frei ein paar Palikleinkinder zu adoptieren aber ich such mir eine neue Mutti.
              Denn ich bin schlau.

  6. Die armen grausam Ermordeten, von der Politik populistisch mißbraucht, ein Mittel zur Demoralisiering Deutschlands, zur Rechtfertigung Israels, zum Genocid an den Palästinensern und als Schutzschirm für die Schurkenstreiche des superreichen Hochadels dieser Welt.

  7. Denn Konflikt auf
    ” sich gegen Besatzung zu wehren ”
    runterzubrechen ist Superunterkomplex.
    Hinweise das dies nicht soo einfach zu sehen ist findet man in Jahrzehnten, Jahrhunderten und sogar Jahrtausenden.

    Und ja ich habe über Sachverhalte geschrieben die NICHT in den Text standen geschrieben.
    Denn das war auch BEABSICHTIGT.

    Dein Text hat Schlagseite und ich wollte die andere Seite ein wenig beleuchten.
    was ich mir ein klein wenig wünsche das der Autor oder vielleicht ein Forent auf meine Behauptung eingeht
    das dieser Konflikt diplomatisch a priori
    UNLÖSBAR ist.
    Im Gegensatz zum Ukraine – Russland Konflikt der mit Leichtigkeit a priori lösbar gewesen wär
    dies aber nicht nur nicht von Interesse für die insbesondere NATO-Diplomatie war
    sondern sogar von dieser
    eine Katastrophe gewünscht wurde.
    In Erwartung eines gewaltigen Gewinns !

    Und solche Leute dürfen mich sogar Ferdi nennen.

    Und nochmal auf den Titel eingehend:
    Nicht nur die Israelis benutzen den Holocaust als Rechtfertigung für ihre Sache das tut auch die Hamas, Fatah Islamischer Dschihad etc..
    Während es bei beiden Seiten Leute gibt die die Holocaustidee für eine gute Sache halten.
    Jetzt verständlich worum es mir geht ?

  8. “das dieser Konflikt diplomatisch a priori UNLÖSBAR ist.”
    1. Welcher Konflikt genau? Der ewige Friede zwischen Palästinensern und Israelis?
    2. Du tust ja gerade so als, ob es beim Gemetzel in Gaza zwei Seiten gäbe, die dann Diplomaten schicken könnten. Gibt es aber nicht. Es gibt Israel und es gibt das palästinensische Volk, das von Israel gerade zum Verhungern verurteilt wird. Die Pälästinenser haben n u l l Mittel, die sind keine Konfliktpartei, die eine Gegengewalt aufbieten könnte, wie z.B. im Ukrainekrieg. Das sind nur Menschen, Zivilisten. Es wäre doch schon etwas gewonnen, wenn Israel einfach damit aufhören würde die Palästinenser zu drangsalieren. Wenn sie Nahrungsmittel, Strom und Wasser ins Land lassen würden und sonstige Hilfslieferungen, wenn sie aufhören würden Krankenhäuser zu bombardieren. Da muss man erstmal gar nichts l ö s e n, Israel muss bloß aufhören, sich am Leiden des Feindvolks zu ergötzen und seine menschenverachtenden Gewaltaktionen einstellen. Nur wenn es die Palästinenser noch gibt, kann man auch ein Lösung finden. Die muss man dann 3. auch wollen. Solange Israel das nicht will, ist der Konflikt eben unlösbar.
    3. Lösbar wäre das dann, wenn sie sich nicht mehr gegenseitig qua Volksangehörigkeit als Unmenschen ansehen.

  9. Der Holocaust war schon von vornherein nicht singulär. 1803 betrieben die Franzosen auf Haiti die ersten primitiven Gaskammern. Schwefelgas wurde in mit Menschen vollgepackte Bunkerschiffe geleitet. Ca. 100.000 Tote allein dadurch. Von den anderen “herkömmlichen” Massenmorden ganz zu schweigen.
    Die Nazis hatten gute Lehrer. Auch bei Spaniern, Engländern (concentration camps!), Amerikanern, in der Gesamtheit also dem, was heute die “westliche Zivilisation” umfasst.
    Man könnte meinen, zur Größe einer Nation gehört mindestens ein umfangreicher Genozid.

    1. Na, immerhin hat sich Israel endlich als ganz normale westliche Nation erwiesen.
      Das ist doch mal eine Errungenschaft.
      Allerdings mit einer Besonderheit: Es ist immer das Opfer und zwar immer das außerordentliche Opfer, an das kein anderes Opfer der Welt jemals heran reicht.

      1. @ A. F.
        Ihr Kommentar hat es in sich. Danke sehr.
        Meine Gedanken, auf Ihren Anstoß: Da in den großen monotheistischen Weltreligionen Islam und Christentum die Wurzeln im Judentum liegen, könnten ja einige jüdische Kreise auf die vermutlich berechtigte Idee verfallen sein, daß Christentum und Islam jeweils nur ein müder und dazu fehlinterpretierter Abklatsch ihrer reinen und natürlich unfehlbaren Lehre sind. Das auserwählte Volk könnte ja in Teilen auf die Idee kommen, daß ihr Handeln und ihre Taten nur von ihrem ganz persönlichen Gott und ihresgleichen, sofern gleichgläubig, beurteilt werden können und dürfen. Fußend auf einer solchen Kausalkette ist es logisch, daß jede verbale oder sonstige Kritik an den Auserwählten als indirekte Gotteslästerung beurteilt wird. Tabubruch und Versündigung als erfolgreiches Geschäftsmodell.

        1. Dazu passt dieser Kommentar von Jonathan Cook
          https://antikrieg.com/aktuell/2024_03_09_wiederkampf.htm
          “In den westlichen Hauptstädten wird Israel nicht mehr wie ein Staat behandelt, als ein politischer Akteur, der in der Lage ist, Kinder abzuschlachten, sondern wie eine heilige Sache. Also muss jede Opposition Blasphemie sein.”
          Und, Veit_Tanzt, das außerordentliche Opfer, an das kein anderes Opfer heran reicht, wurde gerade von der Bundesregierung bestätigt. Sie war aufgefordert worden, endlich den letzten Überlebenden der Leningrader Hungerblockade eine ‘Entschädigung’ zu zahle. Sie lehnte das ab—- für die Russen, für die Juden zahlte sie, zwar nicht viel, aber mit der hübschen Begründung, wenn die Wehrmacht in die Stadt eingedrungen wäre, dann wären besonders die Juden verfolgt worden. Dabei war klar, dass die gesamte Einwohnerschaft verhungern sollte und im übrigen weitere 30 Millionen sowjetischer Bürger, damit der Lebensraum im Osten von den deutschen Herrenmenschen besiedelt werden kann und die restliche Bevölkerung diesen als Sklaven dienlich ist.

          1. Ergänzend. und jetzt beanspruchen die israelischen Herrenmenschen immer größere Teile dieses Gebietes und gehen ähnlich skrupellos vor, wie es eben Herrenmenschen immer tun gegenüber den zu Unter- und Halbmenschen erklärten Bevölkerungen.

          2. Und, Veit_Tanzt, das außerordentliche Opfer, an das kein anderes Opfer heran reicht, wurde gerade von der Bundesregierung bestätigt. Sie war aufgefordert worden, endlich den letzten Überlebenden der Leningrader Hungerblockade eine ‚Entschädigung‘ zu zahle. Sie lehnte das ab—- für die Russen, für die Juden zahlte sie, zwar nicht viel, aber mit der hübschen Begründung, wenn die Wehrmacht in die Stadt eingedrungen wäre, dann wären besonders die Juden verfolgt worden. Dabei war klar, dass die gesamte Einwohnerschaft verhungern sollte …

            Ich habe dazu mal nachgeschaut.
            Hier also das Ganze nochmal in Amtsdeutsch:

            “Jüdische Überlebende der Blockade von Leningrad erhalten im Rahmen der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts Leistungen auf der Grundlage der Artikel-2-Vereinbarung. Die in der Antwort zu Frage 1 genannte Entschädigungsleistung wurde ermöglicht, weil unter Verfolgungsgesichtspunkten der Aufenthalt in Leningrad während der genannten Zeit einer Flucht von besetztem Territorium gleichgestellt werden kann, da die Betroffenen unter gleichem Verfolgungsdruck waren, aber allein aufgrund der Belagerungssituation die Leistungsvoraussetzung einer „Flucht“ vor national-sozialistischer Verfolgung in ihrer Person nicht vorliegt.
            _Schädigungen, die nicht aus rassisch motivierter Verfolgung, sondern aus allgemeinen Kriegshandlungen herrühren_, fallen unter das allgemeine Völkerrecht und werden nicht durch individuellen Schadenersatz, sondern durch Reparationsvereinbarungen von Staat zu Staat geregelt.”

            “Die Bundesregierung wertet den Holocaust als historisch und menschlich einmaliges Verbrechen, das spezielle Wiedergutmachungsleistungen von deutscher Seite erforderlich macht. Die spezifische NS-ideologische rassische Verfolgung und die Erwartung des sicheren Todes im Fall der Ergreifung durch staatliche Organe des Deutschen Reiches unterschied – auch in Leningrad – die Situation
            der jüdischen deutlich von der nicht jüdischer sowjetischer Bürger.”
            https://dserver.bundestag.de/btd/18/117/1811708.pdf

            Daran ist vor allem bemerkenswert, dass die CDU-SPD-Bundesregierung (2017!) allen Ernstes nicht nur den gesamten Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und ihre slawischen und jüdischen “Untermenschen”, sondern auch die Blockade explizit als “allgemeine Kriegshandlungen” einordnet.
            So als habe die NS-Führung ihren Generalen vor Beginn des Überfalls nicht ausdrücklich eingeschärft, dass es eben kein Krieg wie jeder andere sei.
            So als hätte es keinen Nürnberger Kriegsverbrecherprozess gegeben, der die Angeklagten ja nicht wegen “allgemeiner Kriegshandlungen”, sondern wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilte.
            Usw.
            Opfer rassistischer Verfolgung im Rahmen des Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion seien nur die dortigen Juden gewesen!

            Und ja, auch die Blockade von Leningrad wurde in Nürnberg verhandelt und die gefundenen Befehle zum Aushungern der Stadtbevölkerung gehörten zum Beweismaterial.

  10. Bereits 1968 habe ich mich gefragt, wie der Semitismus eines Axel Springer zu dessen reaktionärer Weltanschauung passt, also, wie ein während der Nazizeit „für antisemitische Propaganda mitverantwortlich[er]“ (Wikipedia) Mitarbeiter der Altonaer Nachrichten zum bedingungslosen Förderer des jüdischen Staates werden konnte. Ich dachte, um sich glaubhaft von den Gräueltaten der Nazis zu distanzieren, müsse man Antifaschist sein bzw. werden. Bei der Gelegenheit könnte man neben 6 Millionen ermordeter Juden auch mal die 27 Millionen russischer Opfer erwähnen, Guernica, Distomo, Coventry und all die anderen Verbrechen nicht zu vergessen.

    So denke ich heute noch. Wer keine (oder die falschen) Lehren aus unserer Geschichte zieht, verhöhnt die Opfer. Es ist ein Hohn, Waffen an die neue Ostfront zu liefern und dabei zu allem Überfluss auch noch mit Nazis zu paktieren, es ist aberwitzig, mir das Gemetzel im Gaza mit Hinweis auf den Holocaust schmackhaft machen zu wollen. Dass die Zionisten mit dem 7. Oktober flugs einen neuen „Holocaust“ aus dem Hut zaubern passt ins schiefe Bild: Israel in der Opferrolle. Dieses Bild malt nicht nur die Springerpresse, die Propaganda wird hierzulande flächendeckend getrommelt.

    Nur gut, dass ich als Antifaschist von der Regierung nicht allein gelassen werde: die veranstaltet extra Demos „gegen rechts“, Kanzler und Aussenministerin stellen sich sogar an die Spitze des Zuges (und das Zeigen der Pali-Flagge unter Strafe). So viel Harmonie war selten – fast hätte ich vergessen, dass unsere (fast-) Allparteienkoalition in der Ukraine und Israel gleichermaßen faschistoide Regierungen unterstützt, politisch, moralisch und mit reichlich Mordwerkzeug. Mir im gleichen Atemzug mit „Lehren aus der Geschichte“ zu kommen ist schlicht und ergreifend unverschämt.

    Manchmal entblößen sich unsere Meinungseliten allerdings bis zur Kenntlichkeit: Der Holocaust wird ja seit der Nachkriegszeit als moralische Keule gebraucht (nicht nur von Axel Springer), dagegen lässt sich wegen der Monstrosität dieses Verbrechens schlecht etwas sagen. Die Gefangenenrevolte im Gaza ebenfalls als „Holocaust“ herzunehmen hat im Vergleich schon etwas Komisches. Wenn schließlich die Olivgrünen eine furchtbare Hungersnot in der Sowjetunion zum Anlass nehmen, ihren Freunden in der westlichen Ukraine ex cathedra einen singulären Holodomor auf den Leib zu schneidern, wird die Geschichte der Lächerlichkeit preisgegeben.

    Die Bastelei von immer neuen Moralkeulen soll uns jegliches Gegenargument aus der Hand schlagen, dem Volk sozusagen das Maul stopfen. Geschichte wird dafür zum Steinbruch: Je nach Tagesbedarf pickern die Herrschaften sich einen Putin (alias Saddam alias Assad alias Gaddafi alias Kim alias Castro …) als Hitler zurecht, oder die Baerbock sich einen widerständigen Opa für den Hausgebrauch. Hier hauen wir uns einen neuen Holocaust und dort einen Holodomor… – Mal ehrlich, Leute: Auf Dauer wird das langweilig, verarschen kann ich mich alleine.

  11. Hier nun die vorhin erwähnten Groschen, ob sie auch zum Text passen möge das Forum beurteilen…

    Aber warum wird der Holocaust immer wieder erwähnt, um die Vertreibung von PalästinenserInnen und israelische Besatzung zu legitimieren?

    Warum? Na, weil schon Adorno und Horkheimer gestern und ihre antideutschen Jünger und „Antifas“ (ungleich Antifaschisten) heute ihren Hass gegenüber den Freiheitskämpfen und Revolutionen der kolonialisierten Verdammten mehr schlecht als recht verbergen konnten. Wie heißt es bei Adorno?

    Das faschistische Wunschbild heute verschmilzt ohne Frage mit dem Nationalismus der sogenannten unterentwickelten Länder (…). Einverständnis mit denen, die in der imperialistischen Konkurrenz sich zu kurz gekommen fühlten und selber an den Tisch wollten, drückte schon während des Krieges in den slogans von den westlichen Plutokratien und den proletarischen Nationen aus.

    Genau – die Verdammten dieser Erde und den Versklavten der Peripherie (von der Palästina eben ein Teil war und ist) treibt nicht der Wunsch nach Gerechtigkeit an, sondern bloße Gier am „imperialistischen Tisch“ teilzuhaben.

    Das Zitat stammt aus dem Jahr 1959. Wie Losurdo deutlich macht, hat drei Jahre zuvor Nasser den Suezkanal nationalisiert und die Araber dazu aufgerufen das koloniale Joch abzuschütteln. Dafür wurde er dann von Anthony Eden (seinerzeit der Sunak Großbritanniens) als „islamischer Mussolini“ tituliert. Schon damals wurde also Ägypten, ein Land, das seine nationale Souveränität und territoriale Integrität zurückgewinnen wollte, als faschistisch und seine Unterstützer, die UdSSR und die VR China, als antisemitisch und strukturell mit den faschistischen Ländern konvergent erachtet, während die wahrhaftig antisemitisch, faschistisch und kolonialistisch agierenden Länder als feine Herren präsentiert wurden. Den Opfern unterstellte man neben blanker Gier also auch noch schlicht Faschismus.

    Und was hat das jetzt mit dem Holocaust zu tun? Nun, Zitat Losurdo:

    Mit dem Nazismus und dem Schrecken der „Endlösung“ abzurechnen, würde also bedeuten, sich von der antikolonialen Revolution zu distanzieren.

    Genau darum geht es. Die antikoloniale Revolution gegen den Westen soll abgewürgt werden. Damals wie heute. Die Werte von 1789 / 1917 (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) sollen neutralisiert werden. Damals wie heute. Wie heißt’s bei Heine?

    Es ist eine alte Geschichte / Doch bleibt sie immer neu

    Stabil.

    Das bestätigte auch der deutsche Generalleutnant der Luftwaffe der Bundeswehr Ingo Gerhartz

    Gerhartz, Gerhartz… ach ja, Kongo-Otto! Äh Luftwaffe-Ingo. Der, der mit Taurus die Krimbrücke vernichten (vulgo einen Beitrag zur Beseitigung russischer Untermenschen leisten) will, nicht wahr? Die moderne Wiederkehr der Richthofens.

    Die „menschenverachtende Brutalität, die Art und Weise, wie Kinder, Frauen und Männer abgeschlachtet worden sind“, die das Post-Maidan-Regime den Bewohnern des Donbass, die Israelis den Bewohnern von Gaza und dem Westjordanland (nicht erst seit „drei Monaten“ und nicht erst seit 10/07!) und der gesammelte Westen der Peripherie seit Äonen angedeihen lässt, ließ ihn selbstverständlich kalt. Denn das sind keine Menschen, sondern Verdammte der Erde. Sie sind die undermen oder schlicht subhuman scum, die Luftwaffe liebt es ja heutzutage so mit englischen Floskeln um sich zu schmeißen wie ihre Vorväter mit Bomben. Kurzum: es sind zu neutralisierende Objekte, aber keineswegs als gleichwertig zu erachtende Menschen. Die alte Logik eines so rassistischen wie imperialistischen Regimes. Die alte Logik der stolzen (deutschen) Rechten. Und eben beileibe nicht nur auf Israel beschränkt. Diese Denke ist für den gesamten Westen konstitutiv, da sie systemimmanent ist.

    Wenn dies aber auf „israelischer“ Seite geschieht, dann macht man einmal eine Ausnahme. Warum?

    Weil Israel Teil des kollektiven Westens ist, wenn auch in einer besonderen Form. Würde es nicht dazu gehören, würde kein Schwein nach den Opfern der Shoa krähen. Die Opfer des Porajmos kennt man ja auch nicht und die Opfer des Genozids von Leningrad sind vergessen worden, beziehungsweise man wirft Russland – dem Rechtsnachfolger der Sowjetunion, die diesen kolonialistischen Vernichtungskrieg abwehren musste – vor sie zu instrumentalisieren. Unsere Leute instrumentalisieren natürlich nie was. Wir sind ja die Guten, der Wertewesten. Dieselbe Täter-Opfer-Umkehr wie oben bei Ägypten.

    Ich frage mich sehr oft, wie ich die Bilder aushalte, die ich seit Wochen aus Gaza sehe, sehen muss? Und immer wieder bemühe ich meinen Verstand, mit der Bitte, das einzuordnen, damit diese Bilder und Eindrücke nicht haltlos durch meine Seele torkeln.

    Wissen Sie, Herr Wetzel, ich bin ein zu alter Hase, um mich darüber noch sonderlich aufzuregen. Diese Haltung ist traurig, ich weiß (zumal ich halb so alt bin wie sie), aber nach all den Leichenbergen und Lügenkampagnen des Westens in den letzten Jahrhunderten, den Fotos aus Mỹ Lai, Abu Ghuraib, Belgrad – um nur ein paar Beispiele zu nennen – wundert einen schlicht nichts mehr. Oder den Verdrehungen wie Trnopolje (noch jemandem ein Begriff?).

    Diese Bilder und die dazu gelieferten O-Töne sind Signaturen des Westens, die Hintergrundmusik des Systems in dem wir leben (müssen). Sie sind schlicht Alltag. Wie die Obdachlosen, deren Verrecken in einer Unterführung zum städtischen Ambiente gehört. Wie die Tränen der Würgergeld beziehenden Mutter, die ihren Kindern erklären muss, dass schon wieder „Toastbrotzeit“ ist. Oder die weggeworfenen Leben, die in den Wüsten dieser Welt verrecken oder im Dschungel oder im (Mittel)meer, entwurzelt von den Sanktionen, Bomben und sonstigen guten Werten der uns Beherrschenden und verlockt mit der Aussicht in unseren Fabriken und Paketzentren schuften zu dürfen…

    So traurig und widerwärtig ist das alles. Ich wünsche Ihnen viel Kraft sie am haltlos durch die Seele torkeln zu hindern.

    Dann frage ich mich, wie israelische Soldaten einen solchen Krieg führen können, ohne selbst dabei zu sterben, kaputtzugehen.

    Es gibt genug, die daran kaputt gehen. „Breaking the Silence“ hat schon seit Jahren viele Beispiele dessen gesammelt und da ging es oft nur um die „normale“ alltägliche Kolonialbesatzung. Aber die meisten sind doch schon lange innerlich gestorben. Wenn nicht werden sie irgendwann verrückt. Die Soldaten wuchsen nun einmal in diesem System auf, haben ihr Ureigenes als Kinder verdrängt oder verdrängt bekommen. Die zurückbleibende seelische Leere wird gefüllt mit Opiaten und Surrogaten wie Konsum, Ideologie und Hass – und eben dem Glauben die Auserwählten zu sein und den als Feind markierten Anderen (in diesem Fall: die Palästinenser) für alles verantwortlich machen und – vor allem – ihn ausmerzen zu dürfen. Ihn opfern zu dürfen, wenn er schon nicht Opfer sein darf.

    Vielleicht ist es genau diese Erinnerung, die ständig wachgehalten wird, um das zu rechtfertigen, was seit drei Monaten geschieht. Man ruft das aller Schlimmste wach, um das Schlimme zu tun.

    Nun solche nationale Mythen und Erinnerungen – und hier haben wir es im Sinne von Vamık D. Volkan mit einem gewählten Trauma zu tun – werden gerne bei Kriegseinsätzen beschworen. Dies gilt insbesondere für Gruppen, deren Angehörige in der Vergangenheit Subjekt kollektiver Viktimisierungserfahrungen war. Die Erinnerung an diese Erfahrungen kann politisch aufgeladen sowie generationenergreifend tradiert werden und wird durch neuerliche Bedrohungsakte in Krisenzeiten schlagartig revitalisiert. Jener Prozess kann in der „Idealisierung des Opferstatus“ münden sowie die Eigengruppenbevorzugung und Abgrenzung nach außen enorm verstärken.

    Aber die anderen westlichen Länder sind da auch keinen Deut anders. Es liegt aber m.E. eben weniger an der konkreten Erinnerung als an dem System. Die Erinnerungen und sonstige Ideologien sind austauschbar, das Prinzip, nach welchem das System verfährt, dagegen das immergleiche. Das immergleiche Widerwärtige.

    Man wollte damit ohne moralische Skrupel sagen, dass die Palästinenser an allem, also auch daran selbst schuld sind.

    Ja natürlich sind die Palästinenser an allem schuld. Sie sind der Andere. Ihr Problem ist weniger was sie sagen oder tun als was sie sind. Ihr Problem ist, dass sie schlicht da sind. Sie sollen aber nicht da sein, sie sollen verschwinden. Nach Jordanien (das ist doch Palästina, sagen viele in Israel), nach Ägypten, nach dahin wo der Pfeffer wächst. Oder eben ins Feuer.

    Wie bei fast allen Kriegslügen war dies recht leicht zu widerlegen.

    Das spielt aber schlicht keine Rolle. Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, um sie wahr zu machen. Der vorgebliche „Fakt“ spielt dann keine Rolle mehr. Nicht die Wahrheit bestimmt, was im Geschichtsbuch steht oder in den Abendnachrichten kommt, sondern jene, die das Buch oder die Nachrichten schreiben.

    Wer „Washington Post“ hört, verbindet damit angenehme Erinnerungen.

    Nein, definitiv nein. Die WaPo hat schon immer unter den Bedingungen des herrschenden Regimes geschrieben und die Interessen bestimmter Kapitalseiten vertreten. Das hat nicht erst mit der sog. „neoliberalen Wende“ oder dem „Washington Consensus“ eingesetzt. Mit den Punkten, dass es um Innenpolitik (wenn auch weniger im etatistischn als im systemischen Sinne) geht, mögen Sie gleichwohl nicht unrecht liegen.

    wie man das in die Geschichte der Völkermorde einordnet?

    Na, als Kollateralschäden natürlich. Die undermen hätten ja rechtzeitig „fortziehen“ oder beim Bombenalarm in den Keller gehen können. Ach, sie hatten keinen Keller? Na, dann zur Seite springen. Ach, ging nicht? Nun, dann eben irgendetwas anderes. Und wer nicht fortzieht ist ohnehin selber schuld. Denn der Westen und seine Satelliten machen eben keine Fehler, Schuld ist immer nur der Andere selbst.

    1. Ganz herzlichen Dank. Da ja sehr oft Kommentare wenig bis gar nicht den Text betreffen, bin ich sehr froh, wenn sich jemand auf den Beitrag bezieht. Das meine ich nicht nur inhaltlich. Denn es gehört zu der Abhärtung dazu, dass man das eigene Leid, die eigene Not gar nicht an sich herankommen lässt. Aber gerade dieser Text ist in dieser Not geschrieben: nicht wegzusehen und gleichzeitig zu versuchen damit fertig zu werden. Und, das ist den zerrütteten Verhältnissen geschuldet, einige Frage, die mich umtreiben, entschiedener anzugehen, anstatt sie zu umgehen. Und die Frage, wie wir selbst mit dem Holocaust umgehen, ist für mich eine sehr zentrale Frage.
      Ich würde gerne Ihren ausführlichen Kommentar bei mir auf den Blog nehmen. Ist das okay?

      1. @ Wolf Wetzel

        Das können Sie gerne machen, Herr Kollege. 🙂

        Und wenn Sie mich zu bestimmten Aspekten kritisieren, mir zustimmen oder antworten wollen, können Sie das gerne auch tun. Ob zu diesem Thema oder – wenn ich wieder einen Artikel raushauen sollte – unter diesem. Nur Beleidigungen mag ich nicht (nicht, dass ich Ihnen eine unterstelle! Habe ich jetzt nur wegen des Tons, den manche Mitforisten anschlagen, angefügt, zumal auch andere Leser unseren Austausch hier wohl mitverfolgen).

        Gruß
        Altlandrebell / Cygnus Ruber

        1. Vielen Dank! Ich glaube, wir spüren alle, wenn jemand wirklich mit dir reden will, also mindestens zwei Stimmen zu Wort kommen. Und man spürt ja auch ,wenn jemand nicht aus aus Eitelkeit Kritik übt. Das mit Adorno hat mir wirklich zu denken gegeben. Ein echt dunkler Fleck der “Frankfurter Schule”. Wahrscheinlich war das auch ein Grund (?), warum Marcuse da rausgefallen ist?
          Alles Gute .Uns.
          Wolf

          1. @ Wolf Wetzel

            Danke zunächst für Ihre Rückmeldung.

            Ich bemühe mich zumindest nicht zu eitel herüberzukommen. 😉 Ich kommentiere einfach nur nach Gusto und mit manchen Foristen kommt man sogar zu erbaulichen Gesprächen und Austausch. Da ist Overton auch um Welten besser als diverse andere Alternativ- und Debattenmedien. Man merkt auch, dass man hier ein vorgebildetes Publikum vor sich hat (mit Vorbildung meine ich nicht unbedingt Universität oder Gymnasium, sondern Erfahrung und Wissen. Die werden ohnehin in „Uni“ und „Gymi“ nicht groß vermittelt).

            Dann noch zu zwei Ihrer Punkte:

            Ein echt dunkler Fleck der „Frankfurter Schule“.

            Ja, aber auch bloß einer von nicht gerade wenigen.

            Wahrscheinlich war das auch ein Grund (?), warum Marcuse da rausgefallen ist?

            Kommt darauf an, bei welchem Thema genau man Marcuse als rausgefallen beachtet. Ich muss mal ausholen, da ich letztens wieder Domenico Losurdos „Der westliche Marxismus“ in Händen hielt. Ein sehr quellenreiches Werk, was es sehr lesenswert macht (auch wenn man sich an Losurdo sehr viel reiben kann und muss). Da findet sich auf S. 123 zunächst folgende Passage:

            Horkheimer und Adorno identifizieren sich so vollständig mit Israel [anlässlich des Sechs-Tage-Kriegs], dass sie sich nicht einmal die Mühe machen, es gegen den Vorwurf des Kolonialismus oder Imperialismus zu verteidigen, der von antikolonialen und Dritte-Welt-Bewegungen erhoben wird. Im Gegenteil, es geht für die beiden Vertreter der „Kritischen Theorie“ darum, eben diese Letzteren auf die Anklagebank zu setzen.

            Also zunächst die Kontinuitätslinie von 1959. Marcuse ist da freilich, wie Losurdo illustriert, formell gespaltener. Er sagt einerseits, dass „die Etablierung des Staates Israel (…) als Unrecht“ bezeichnet werden könne, äußert aber zugleich „der Staat ist da und die Verständigung mit der ihm feindlichen Umwelt muss gefunden werden“. Ansonsten füge man bloß ein noch größeres Unrecht zum anfänglichen Unrecht hinzu. Demgemäß kommt Marcuse am Ende seiner Abwägung auch zum Fazit:

            Unter diesen Umständen und in diesem Zusammenhang ist der Präventivkrieg, und ein solcher wird gegen Ägypten, Jordanien und Syrien geführt, zu verstehen und zu bewerten. (…) Sie werden es verstehen, dass ich mich in einer sehr persönlichen und nicht nur persönlichen Weise mit Israel solidarisch und identisch fühle.

            Losurdo versteht es nicht. Ihn erinnert das von „emotionaler Solidarität“ überwältigt sein an die kriegsbesoffene deutsche Sozialdemokratie, die am 04.08.1914 für die Kriegskredite stimmte. Ansonsten verweist er noch auch darauf, dass bei Marcuse die Annahme mitschwingt, „die die schreckliche Erinnerung an die „Endlösung“ in sich trägt“ und zeigt am Beispiel verschiedener historischer Beispiele, dass die politische Aufhebung eines Staates oder Regimes aber eben nicht zwangsläufig die physische Auslöschung dessen Einwohner mit sich bringt.

            BTT: Strukturell sitzt Marcuse zumindest bei diesem Thema weiter mit ihm Boot der „Kritischen Theorie“, auch wenn anderswo rausgefallen sein mag.

            Und noch schnell zu Horkheimer, weil ich den oben erwähnte. Der war es übrigens auch – und das macht Losurdo sehr schön deutlich – der 1942 (!) die UdSSR dafür geißelte, dass in ihr bspw. Rätedemokratie und das Absterben noch nicht verwirklicht seien (ders.: 105):

            Anstatt am Ende in der Demokratie der Räte aufzugehen, kann die Gruppe [gemeint ist die Kommunistische Partei] sich als Obrigkeit festsetzen. (…) Wenngleich die Abschaffung der Staaten auf ihrem Banner stand, hat jene Partei ihr industriell zurückgebliebenes Vaterland ins geheime Vorbild jener Industriemächte umgewandelt, die an ihrem Parlamentarismus kränkelten und ohne den Faschismus nicht mehr leben konnten.

            Wie Losurdo hervorhebt (ders.: 105 f.) wurde so etwas und noch vieles mehr von dem „Kritischen Theoretiker“ zu einem Zeitpunkt verfasst, als die UdSSR sich gerade des kolonialen Vernichtungskrieges Berlins erwehren musste, Deutsche in Leningrad ihren Genozid begingen und Richthofen zum Bombardement Stalingrads ausschwirren durfte. Jener UdSSR, die ohnehin schon seit ihren Anfängen unter dem Druck des imperialen Westens stand. Man hat also wieder die Täter-Opfer-Umkehr, über die ich gestern schrieb und welche Ditfurth und Co. seit Jahrzehnten praktizieren. Und das schreibe ich, als jemand, der kein unkritischer UdSSR-Verehrer oder gar Nostalgiker ist.

            Ich hoffe, es nicht zu lang geworden. Ich wollte eigentlich bloß auf dieses Buch und die dort versammelten vielen nachdenkens- und kritikwürdigen Zitate verweisen.

            Gruß
            Altlandrebell

            1. Nein, manche Sachen dürfen lang sein, weil sie bereichernd sind. Und das ist es bei Ihnen. Ich “kannte” ja Marcuse nur aus den 1970er Jahren, als wir nach Strategien suchten und dabei auf Marcuses “Randgruppenstrategie” stießen ..
              Also alles Gute und bis bald.
              Wolf

    2. Besseres Plädoyer für die Palis aber aus der Zeit gefallen.
      Wäre der Kommentar in den 80ern erschienen hätt ich ihn grösstenteils zugestimmt.

      Die Sowjetunion war mal die Lobby der Palis und der Blockfreien.
      Und es gab bei den Palis Kenner marxistischer Ideale.
      Mittlerweile baut man in der Islamischen Welt Kilometergröße Türme und bei den Palis kilometerlange Tunnel.
      Die Hilfsgelder werden verwendet um ins Feuer zu gehen anstatt ins Ausland.

  12. Nach jedem Anschlag, der Islamisten zugeschrieben wird, diskutieren Wertewestler über den Islam, verlangen von Muslimen Distanzierungen. Der Islam – so heißt es nicht selten – vertrage sich nicht mit der Demokratie.
    Vielleicht sollte man es mit der proisraelischen Seite ganz ähnlich halten:
    Warum stellt man nicht den Rabbi vor Ort, den regionalen Zentralrats-Funktionär mal zur Rede – ob die Racheaktionen der israelischen Soldateska nicht doch etwas mit dem Judentum an sich zu tun haben?
    “Auge um Auge, Zahn um Zahn” ist schließlich ein altbekanntes jüdisches Motto. Es verträgt sich in keiner Weise mit einer aufgeklärten, säkularen Gesellschaft.
    Ist vielleicht das Judentum per se mit der Demokratie gar nicht vereinbar?

    1. Immer wieder das Missverständnis bei dem Talionsprinzip.
      Es ist der Aufruf, die Verpflichtung zur Mäßigung, nicht mehr als ein Auge für ein Auge.
      Und es betrifft wohl vor allem innergesellschaftliche Konflikte, zwischen Einzelpersonen und Clans.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Talion

      Dass der Fall hier ganz anders liegt, ist leicht einsehbar.

  13. Nein, manche Sachen dürfen lang sein, weil sie bereichernd sind. Und das ist es bei Ihnen. Ich “kannte” ja Marcuse nur aus den 1970er Jahren, als wir nach Strategien suchten und dabei auf Marcuses “Randgruppenstrategie” stießen ..
    Also alles Gute und bis bald.
    Wolf

  14. Auf keinen Fall ist es damit getan, kostenintensiv einige monumentale Steinquader aufzustellen oder flachzulegen und sich dann einzubilden, endlich genug dafür geleistet zu haben, sich erneut an der totalen Ausbeutung des Planeten beteiligen zu dürfen. Schade nur, dass der Planet dieses konsumorientierte Verhalten offensichtlich kaum noch erträgt und sich erfolgreich dagegen zu wehren beginnt. Die Tage der Menschheit sind indessen zwar gezählt, lassen sich aber mit den beiseitegeschafften Vermögen relativ einfach bewältigen. Mit ausreichend Goldstaub und Papiergeld in der Brusttasche kannst du dir einfach alles kaufen, während alles um dich herum elendig verendet.

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