Warten auf … Godot?

Wartendes Mädchen
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Die Wellen der Empörung, Niederträchtigkeit und Enttäuschung werden immer größer und höher. Man erlebt Überschwemmungen jeder Art, ob als „Naturkatastrophe“ oder als politisch-gewollter Dammbruch. Wir wissen vieles, wir wissen oft alles besser. Wir schlagen uns das um die Ohren. Auf was warten wir?

Man kann die Corona-Politik der letzten Jahre nehmen, den Kriegswillen der Bundesregierung, endlich die betrauerte 80-jährige kriegerische „Zurückhaltung“ aufgegeben zu haben, um an die Kriegsfront zurückzukehren, wo Deutschland schon für zwei Weltkriege sorgte.

Die vom Bundeskanzler Helmut Kohl ausgerufenen „geistige Wende“ Anfang der 1990er Jahre sollte den „gesunden“ Nationalismus, die Freude am Deutschsein wieder satisfiktionalisieren. 30 Jahre später sorgte die SPD für ein Update und rief die „Zeitenwende“ aus. Wenn „deutsche Interessen“ wieder salonfähig und zum schützenswerten Welt-Kulturgut erhoben werden, dann ist der nächste Schritt geradezu angelegt: Dann muss man diese auch in aller Welt verteidigen, wobei Angriff die beste Verteidigung ist, was einer einfachen Fußballregel folgt. Ging es bei der „geistigen Wende“ Kohl’scher Diktion um die innere Verfasstheit innerhalb bestehender Grenzen, so gibt es bei der „Zeitenwende“ keine Grenzen, kein Halt/en mehr.

Dazu gehört, endlich den „Russen“ das heimzuzahlen, was die rote Sowjetfahne auf dem Reichstag in Berlin 1945 angerichtet hat. Dazu gehört eben auch eine innere Feinderklärung, die sich endlich fast zügellos entfalten kann. Diese neuen inneren Feinde sind etwas ganz Besonderes. Sie sind keine Systemfeinde, sie haben nicht zum bewaffneten Kampf gegen die Bundesregierung aufgerufen. Sie haben fast alle zum „guten“ und „besseren“ Deutschland gehört, was der nicht ganz so helle Ex-Bundespräsident Gauck zum „Helldeutschland“ machte.

Die neuen inneren Feinde sind ein illustrer Haufen: Das reicht vom Altbundeskanzler Gerhard Schröder, der es vom „Genossen der Bosse“ (um die Jahrhundertwende) zum „Putinfreund“ (ab 2022) schaffte. Dazu gehört auch ein Til Schweiger, der lange ein taffer, junger und beliebter Schauspieler und Regisseur war, bis er die Covid-19-Impfungen seiner Kinder ablehnte und das auch noch sehr genau begründete. Erst recht gehörten dazu alle Schauspieler und Schauspielerinnen, die bei den Video-Clips gegen zahlreiche Corona-Maßnahmen („#allesdichtmachen“) auf ironische Weise Stellung bezogen. Als sie damit nicht aufhörten und nicht kuschten, sondern eine zweite Serie („#allesaufdentisch“) starteten, die mit nüchternen und evidenzbasierten Fakten aufwartete, wurde es noch rabiater. Man drohte ihnen an, dass sie „Berufsverbot“ kriegen, zumindest dort, wo staatlichen Institutionen das Sagen haben. Und seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 läuft eine „Sonderoperation“ in Deutschland der besonderen Art: Alle, die einst die Entspannungspolitik Willy Brandts und den gigantischen Schröder-Deal mit Russland (Nordstream I und II) begrüßten und sich dabei en passant eine goldene Nase verdienten, nicht begreifen wollten, dass das alles ab Februar 2022 als naiv und schädlich gelabelt wird, werden abgeschaltet, denunziert und von Bord geworfen. Das reicht von der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot bis zu der ehemaligen hoch geschätzten ARD-Russland-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz.

Die Zeitenwende als Wildcard

Das geht jetzt schon ziemlich lang so und von einem Versehen kann nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Jetzt wird abgeräumt, auch die letzten Reste eines bürgerlichen Selbstverständnisses, das Schutzrechte gegenüber dem Staat als Errungenschaft, im Kampf gegen Feudalismus und Faschismus begriffen hatte.

Gerade haben sich die ehemaligen Geheimdienstchefs des Auslandsgeheimdienstes (BND) August Hanning und Gerhard Schindler in der BILD-Zeitung zu Wort gemeldet. Bereits die Überschrift zeigt Kriegswillen:

Exklusiv: BND nur bedingt einsatzbereit. Ex-BND-Chefs nennen Nachrichtendienst „zahnlosen Wachhund“.
(BILD vom 6.8.2023)

Mit „bedingt einsatzbereit“ will man auf den angeblich verlotterten Zustand der Bundeswehr verweisen, die überall in der Welt mitmischt und stolz ihre „Auslandseinsätzen“ aufzählt, aber eigentlich nicht mal Deutschland schützen könne. BILD gewährt diesen stramm rechten Ex-BND-Männern einen „Gastbeitrag“.

Diese wollen auch die „Zeitenwende“ durchbuchstabieren und wollen „nicht nur die Rückkehr der klassischen Kriegsführung, sondern (…) auch eine Veränderung der gesamten Sicherheitsarchitektur unseres Landes.“

Dann kommen sie ziemlich schnell zur Sache. Dabei ist bemerkenswert, dass sie nicht ihre (mangelhafte) Ausstattung in den Vordergrund rücken. Schließlich hat der BND über 6.000 Mitarbeiter. Es geht ihnen darum, dass sie beim dem, was ihnen möglich ist, nicht gestört werden. Sie beklagen, dass sie kontrolliert werden, obgleich jetzt doch das „Wichtigste“ sei:

„Politik und Gerichte dürfen Nachrichtendienste nicht länger als Bedrohung für die Rechte deutscher Bürger verunglimpfen. (…) Die Nachrichtendienste dürfen nicht weiter zum zahnlosen Wachhund mit Maulkorb und Eisenkette degeneriert werden.“

Das ist schon besonders dreist! Denn die Geschichte des BND ist ein Parcours der Rechtsbrüche, auf nationaler und internationaler Ebene.

Dazu gehört, dass der BND unter anderem die SPD-Führung abgehört hatte, Spitzel beim Spiegel platzierte und verfassungswidrig beim weltweiten Überwachungsprogramm des NSA mitmachte.

Und wenn der Ex-BND-Chef Hanning zu seiner Amtszeit forderte, rechte „Randgruppen“ zu integrieren, dann war das auch ein verstecktes Selbsthilfeprogramm. Niemand anderes als der BND war jahrzehntelang der Pate eines paramilitärischen Ausbildungs- und Trainingslagers für Ex-Nazis und Jung-Nazis, die „hinter den Linien“ kämpfen sollten. Dabei arbeitetet von ganz oben bis ganz unten Ex-Nazis und Jungnazis eng und vereint zusammen: Diese paramilitärische Truppe nannte man „stay behind“ und wurde bereits in den 1950er Jahren vom BND betreut, an dessen Spitze der Generalmajor der Wehrmacht und Nazi Reinhard Gehlen stand. Im Dritten Reich war er Chef der „Abteilung Fremde Heere Ost“ – dem Auslandsgeheimdienst der Nazis gegen die Sowjetunion. Man kann auch sagen: Er machte da weiter, wo er durch die militärische Niederlage 1945 kurz aufgehalten wurde.

Wie gesagt, fast alles und mehr passierte mehr oder weniger unbehelligt die „Kontrollinstanzen“, die die beiden EX-BNDler für störend halten. Man kann sich also vorstellen, was uns bevorsteht, wenn selbst diese verschwinden und der Wachhund ganz von der Leine gelassen wird.

Was tun?

Es ist kein Geheimnis, dass der Protest dagegen vernachlässigbar ist. Und damit meine ich einen Protest, der zum Problem für die Gewählten und die nicht gewählten Regierenden wird. Dafür sorgt zum einen die Polizei mit ihrem martialischen Aufgebot und eine Auflagenpolitik, die eine Demonstration in eine selbstorganisierte Demütigung verwandelt. Zum anderen gehören die Gegen-Gegendemonstranten dazu, die auf eine dumme und geschichtslose Weise die Narrative der Regierung übernehmen (und überbieten), dass man am Ende nicht weiß, auf wen man mehr Wut haben muss. Auf die Regierenden, die wissen, wem sie dienen oder jenen, die, die diese verteidigen, indem sie behaupten, dass die Maßnahmen unserem Wohl dienen.

Das führt auf Dauer zu dem, was wir seit ein paar Jahren feststellen: Die wachsende Wut und Hilflosigkeit zieht sich ins Private zurück, versucht alleine klar zu kommen.

Was übrig bleibt, ist der Blick auf die Parteien, auf die eine „Stimme“, die man in die Urne werfen kann. Deshalb wird fast nur noch darüber geredet und geschrieben, wie man es mit der Partei DIE LINKE halten soll. Man spekuliert über eine Spaltung. Man wartet auf N.N, also auf den Wagenknecht-Flügel.

Auf der Tribüne ändert man kein Spiel auf dem Rasen

Das ist ein Spiel, das nun seit 100 Jahren so gespielt wird. Nach dem Ersten Weltkrieg setzten Millionen von Menschen auf die SPD, obwohl es keinen ernsthaften Grund dafür gab. Sie hat 1914 den Kriegskrediten zugestimmt und als sie als Retter der kapitalistischen Ordnung gerufen wurde, kam sie herbeigerannt und hat ganz nebenbei noch die Dienste der Freicorps in Anspruch genommen, alles niederzuschlagen, was einen Kapitalismus (auch ohne Kaiser) nicht länger ertragen wollte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte man lange die SPD nicht, bis das „Wirtschaftswunder“ über das Schweigen faschistischer Kontinuitäten nicht länger hinwegtäuschen konnte. Die SPD bewies sich ein weiteres Mal als Retter und Blender: „Mehr Demokratie wagen“ war die Parole der Willy-Brandt-Ära, bis es zu viel wurde und die SPD unter Helmut Schmidt mit der Krisenstab-Diktatur bewies, dass man sogar hinter die 1950er Jahre zurückfallen kann. Der „bleiernen Zeit“ folgten prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse, mit dem größten Niedriglohnsektor in der EU. Die massive Repression brachte erneut eine Selbsttäuschung zur neuen Blüte: Die GRÜNEN. Man wolle ganz anders ein, versprachen die GRÜNEN und das verwirklichen, was man auf der Straße nicht erreichen konnte. Das war zwar geschichtslos, aber ein passabler Selbstbetrug. Der schönste Spruch kam aus Frankfurts Finanzmetropole: Früher besetzten wir Häuser, heute Parlamentssitze.

Man gab sich flott radikal und schaffte es soweit, dass man die GRÜNEN – ohne sie zu beleidigen – rechts von alledem verorten kann.

Als auch diese Blume vertrocknet war, kam die Partei DIE LINKE zum Vorschein. Sie war schon gar nicht visionär und schon gar nicht parlamentskritisch – so wie die GRÜNEN, die anfangs das Parlament noch als „Spielbein“ ausgaben, und das, was außerhalb stattfindet, als „Standbein“ deklarierten. Die LINKE war durch und durch parlamentarisch und verspielte sich in den Jahren ihrer Präsenz allen Zuspruch aus dem außerparlamentarischen Raum. Zuletzt ließen sie die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, die sehr erfolgreich war, erbärmlich im Stich, weil ihnen eine Regierungsbeteiligung deutlich mehr wert war, als an der Seite dieser Initiative zu stehen. Und was man im Kleinen praktizierte, wiederholt man auch auf bundesweiter Ebene. Die Corona-Politik kritisierte man nicht anhand ihrer Maßnahmen, sondern nur als sozial unausgewogen. Man unterließ jedes Engagement, sich gegen diesen Ausnahmezustand zu wehren. Auch der Umgang mit dem NSU-VS-Komplex, der Aufklärung der neonazistischen Mordserie macht die LINKE überflüssig: Als sie in Thüringen noch in der Opposition war, wollten es die linken Mitglieder im parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) wissen. Sie sorgten für den bestmöglichsten Abschlussbericht des PUA, in dem sowohl die Beteiligung des Verfassungsschutzes beim Gewährenlassen des NSU, also auch die Selbstmordthese in Frage gestellt wurde. Man versprach echte politische und strafrechtliche Aufklärung, die Auflösung des Verfassungsschutzes, bis … sie Regierungspartei in Thüringen wurde.

Und mit der Kriegspolitik der Bundesregierung verschwindet die LINKE im politischen und gesellschaftlichen Nirwana. Weder greift sie die deutsche Bundesregierung als Kriegspartei an, wozu sie auch parlamentarisch einige Möglichkeiten hätte. Noch geht sie offensiv mit dem Faktum um, dass dieser Krieg auf dem Territorium der Ukraine sehr lange vom Westen vorbereitet wurde, wenn Russland sich nicht damit abfindet, dass sie seit 30 Jahren belogen und betrogen wurden (angefangen mit den Zusagen im Rahmen der Zwei-plus-Vier-Gespräche 1990/91 bis hin zum Minsk-Abkommen I und II 2014).

Warum sollte eine „Wagenknecht-Partei“ aus diesem Schema ausbrechen?

Wen ich die Unterströmungen dieser Debatte verfolge, dann sollten wir etwas Anderes nicht unerwähnt lassen: Die sogenannte „Alternative für Deutschland“ (AfD).

Dabei geht es mir nicht um stramme Rechte, um den Höcke-Flügel, der doch nicht falsch zu verstehen ist. Auch die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Alice Weidel ist kerzengerade reaktionär, wenn sie sich zur „Festung Europa“ bekennt, die man verteidigen müsse. Und wer das AfD-Gerede gegen „die da oben“ nicht nur affektiv gut findet, sondern auch nach praktischen Konsequenzen sucht, der kann sehr schnell herausbekommen, was die AfD gegen Altersarmut, für auskömmliche Renten, gegen den größten Niedriglohnsektor in der EU, für einen höheren Mindestlohn unternimmt. Nichts.

Als im Juni 2022 der Mindestlohn auf 12 Euro angehoben wurde (was nicht einmal die Inflation ausgleicht), enthielten sich die CDU und die AfD der Stimme. Vielleicht wollten beide ja (viel) mehr? Von wegen: Der AfD-Abgeordnete Norbert Kleinwächter las vielmehr aus dem Märchenbuch vor: „Ein gesunder Markt bräuchte keinen Mindestlohn, er hat nämlich Regeln, und er hat Grenzen.“ (stern.de vom 3.6.2022)

Es geht mir um die recht Vielen, die sich selbst gar nicht für rechts halten und auch gar nicht rechts eingestellt sind. Sie werden wahrscheinlich zustimmen, wenn man im Detail aufführt, dass die AfD eben keine Alternative ist, sondern Einpeitscher bei der Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung. Aber, werden sie sagen, darum gehe es doch jetzt nicht: Man wolle denen da oben eines auswischen, mit einer Stimme für die AfD. Damit wischt man aber nicht „denen da oben“ eines aus! Das einzige, was man damit macht, ist die eigene Ohnmacht zu kaschieren, so zu tun, als tue man etwas.

Solidarität heißt (eben nicht) zuhause zu bleiben.

„Bleibt zuhause. Seid solidarisch“. Diese Parole aus der Corona-Zeit hat das Potenzial für die Dystopie „1984“.

Diese Sinnentleerung mit Wohlfühlfaktor hat es mit der Corona-Politik bis ins Innere geschafft. Allein zu sein, alleine zu bleiben, wurde als Solidarität ausgegeben. Noch nie war „Solidarität“ so häuslich, so ergeben, so unterwürfig wie in Corona-Zeiten. Diese sind jedoch nicht zu Ende, denn diese Erfahrung hat wie der Impfstoff Langzeitwirkungen.

Wahlen sind, nicht erst seit Corona, ein Art Impfstoff. Man glaubt, Einfluss auf das große Ganze zu nehmen, indem man ein Kreuz macht. Man kann dabei sogar zuhause bleiben, alleine, sich selbst betrügen.

Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie

Wir haben doch eh keine (andere) Chance, werden viele laut oder stumm antworten.

In das eigene Leben wieder einzugreifen, sich das Leben (jenseits der vier Wände) wieder anzueignen, selbst das Leben zu planen, anstatt verplant zu werden, nicht länger geduldig zu sein, sondern zu bestimmen, Einfluss zu nehmen, ist der angesprochene Gedanke der „Commune“. Dabei geht es eben nicht um eine ländliche Idylle, um eine Landkommune, die aufs Land zieht, um dort zu verwirklichen, was in der Stadt nicht möglich bzw. gescheitert ist. Der Gedanke der „Commune“ meint nicht Flucht, sondern Wiederaneignung von Raum, von Wünschen, von Gestaltungsmacht. Es ist unser Leben, es ist unser Stadtteil, unsere Stadt. Wir begraben den Kunden und kehren als kollektives Subjekt zurück. Wir planen, wir artikulieren unsere Bedürfnisse, wir gestalten, wir entscheiden. Wenn das ein schöner Traum ist, und wir beim Träumen nicht aufhören, dann geht es nicht um eine temporäre Intervention, um ein Blitzlicht des Widerspruchs, um die Verwendung der Tastatur, sondern um die Idee einer permanenten Präsenz, genau das, was die Commune in Paris für einige Zeit war.

 

Quellen und Hinweise:

Exklusiv: BND nur bedingt einsatzbereit. Ex-BND-Chefs nennen Nachrichtendienst „zahnlosen Wachhund“, BILB vom 6.8.2023: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/geheimdienst-nur-bedingt-einsatzbereit-ex-bnd-chefs-fordern-spionage-reform-84939156.bild.html

Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND – Enthüllungen als Teil einer Verhüllung, Wolf Wetzel: https://wolfwetzel.de/index.php/2022/05/30/der-deutsche-auslandsgeheimdienst-bnd-enthuellungen-als-teil-einer-verhuellung/

Alles dichtmachen – Ein tolles Schauspiel mit Michel*ine als Hauptdarsteller*in, Wolf Wetzel: https://wolfwetzel.de/index.php/2021/04/26/alles-dichtmachen-ein-tolles-schauspiel/

#allesaufdentisch … und die Schädlingsbekämpfung, Wolf Wetzel: https://wolfwetzel.de/index.php/2021/10/06/allesaufdentisch-und-die-schaedlingsbekaempfung/

Birte hat sich rauskatapultiert, Wolf Wetzel: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/birte-hat-sich-rauskatapultiert/

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130 Kommentare

      1. “Die vom Bundeskanzler Helmut Kohl ausgerufenen „geistige Wende“ Anfang der 1990er Jahre sollte den „gesunden“ Nationalismus, die Freude am Deutschsein wieder satisfiktionalisieren.”

        Nannte Kohl das nicht “geistig-moralische Wende”?

        Dem Artikel kann ich nur zustimmen, sehr gut beschrieben.

        1. Nannte Kohl das nicht „geistig-moralische Wende“?

          Korrekte Bezeichnung, das war Anfang der 1980er Jahre. Ergänzend dazu:

          Der spätere Bundeskanzler Helmut Kohl hielt Fritz Bauer 1962 entgegen, der zeitliche Abstand sei noch zu kurz für ein abschließendes Urteil über das „Dritte Reich“.

    1. das war nur die populäre oberfläche für den neoliberalen startschuss, der auch damals schon aus den usa fiel mit den “chicago-boys”, “reaganonomics”, dann “thatcherismus” und als stiefelknechte der detsuche adel ud nseine eliten in form der “lambsdorff-papiere”. die spd trug das alles mit bis schröder hinaus, der mit “hartz4” und “nordstream” die ganz beuwsst angesteuerte jetzt endgültige massenverlendung und-verblödung noch etwas abfederte.

  1. “Es ist unser Leben, es ist unser Stadtteil, unsere Stadt. Wir begraben den Kunden und kehren als kollektives Subjekt zurück. Wir planen, wir artikulieren unsere Bedürfnisse, wir gestalten, wir entscheiden.” Genau so denken und handeln unsere woken Innenstadt-Grünen mit ihrem Klimanotstandsfanatismus. In Berlin und anderswo.

    1. Sie dürfen es auch ganz un-woek machen. Warum brauchen Sie immer diese “Grünen”, um sich nicht selber Gedanken zu machen. Nichts in diesem Text verweist positiv auf die “Grünen”. Ich finde auch Endlosschleifen auch unter den “Unwoken” ermüdend und arg selbstgerecht.

    2. Sie dürfen es auch ganz un-woek machen. Warum brauchen Sie immer diese “Grünen”, um sich nicht selber Gedanken zu machen. Nichts in diesem Text verweist positiv auf die “Grünen”. Ich finde auch Endlosschleifen auch unter den “Unwoken” ermüdend und arg selbstgerecht.

      1. Reißen wir also die Radwege aus dem Gehweg, parken wir auf der Gehwegkante, was verboten wurde, um den Verkehr bewusst zu behindern, stellen wir die entfernten Parkplätze wieder her.
        https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20232/der-gruene-schwachsinn-muss-zurueckgebaut-werden/
        Die Kommunen sind in grüner Hand und alles, was sich als “links” bezeichnet, glaubt an denselben Quatsch und vertritt ihn. Ich glaube, es gibt es richtig Krach, wenn man da dagegenhält, ich habe es lange genug vergeblich versucht.

  2. Warten auf Godot.

    Kein Fragezeichen nötig. Genau so ist es!
    Eigentlich könnte man auch ein Ausrufezeichen setzen.

    Das ist eben – freundlich gesagt – die sich ewig wiederholende Tragik der “ewigen Linken” (Nolte): Sie hofft und erwartet etwas, was unrealistisch ist.

    Und wenn´s dann mal wieder nicht geklappt hat, dann heißt es:
    “Aber beim nächsten Mal … !”

    Nun soll´s Wagenknecht richten, und es wird natürlich wieder nicht das Erhoffte werden. Und dann auch noch die halb naive, halb un-verschämt unverblümte Wortwahl: die “Commune” …
    Hatten wir doch alles schon, einerseits die Gängelung und Unfreiheit, wofür dieses Wort steht – und die Toten andererseits auch.

    Fehleranalyse? Lernen? – Fehlanzeige.

    1. Gut. Das passt Ihnen auch nicht. Das ist eine Grundhaltung, der ich oft begegne. Warum sagen, schreiben Sie nicht, wie Sie es anders machen würden oder gar wie Sie es anders machen!

    1. @Jock the Prepper
      “Alle Parteien haben wohl was gegen die Bürger und Wahlberechtigten anders kann man daß nicht erklären!”
      Dann sollten es die Bürger selbst in die Hand nehmen!

      Zwar ein alter Spruch, stimmt aber trotzdem
      “Es gibt nichts Gutes ausser man tut es und zwar selbst!”

      Ansonsten bleibt es bei der Stellvertretermentalität: “Die werden das schon für mich machen!”
      …und wenn sie es nicht machen ist der Frust groß und die Jammerhähne jammern und winseln wie bisher um Gnade!

  3. “Und wer das AfD-Gerede gegen „die da oben“ nicht nur affektiv gut findet, sondern auch nach praktischen Konsequenzen sucht, der kann sehr schnell herausbekommen, was die AfD gegen Altersarmut, für auskömmliche Renten, gegen den größten Niedriglohnsektor in der EU, für einen höheren Mindestlohn unternimmt. Nichts”

    mehr muss man nicht sagen. höchstens noch hören, nämlich von den parteimitgliedern dieser neo-nsdap. mit einem höcke, der schonmal vorfühlt, ob man nicht wieder mal “unwertes leben” aussiebt und hinter sich lässt, “abschaffung der inklusion” als kleiner auftakt. das problem ist, daß genau DAS viele deutsche haben wollen, ein externes opfer zum draufschlagen, damit man sich intrinsisch reinigt vom ständigen extrinsischen mythos opferrolle, die überall gepredigt werden will…

  4. Lieber Wolf Wetzel
    Ihre so kluge wie ausführliche Lageskizze halte ich für höchst diskutabel, gerade wenn Sie an die dt. Entwicklung und die Rolle vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg erinnern. Das Ergebnis hat ein Kritiker in dieser Formel zur Realpolitik der SPD seit 1918/19 so aufgespeichert: die Ummünzung von Revolution in Sozialpolitik (Sohn-Rethel).
    Ihre Überlegungen zur Leitfrage: Was tun? sind mir zu politizistisch aufs realexistierende dt. Politparteiensystem, das heuer schon lange keine Rückbildung von bürgerlicher Demokratie (Agnolis Involution von 1968/89) mehr ist, zugeschnitten. Das, was sozialwissenschaftlich: social cocooning genannt wird, der Rückzug auf kleine, überschaubare, vertraute und teilweise kontrollierbare soziale Lebenswelten ist nicht nur politische Apathie oder antipolitisches Ressentiment. Sondern auch Schutz vor Entwicklungen besonders zum repressiven Staat, denen die Vielen als nichtorganisierte vereinzelte Einzelne nicht erfolgreich begegnen können.
    Besten Gruß, Sent

    1. Ja, das “social cocooning”, das Sie erwähnen kann ich als Schutzraum sehr gut verstehen. Es geht mir ja auch nicht darum, den/die Einzelne habhaft zu machen … ich habe in den letzten Jahren noch nie so viele Tierfilme geschaut. Ich wolltre und würde mir aber von Herzen wünschen, dass wir uns gegen das “Außen” nicht abschotten und (dabei noch mehr vereinzeln), sondern das “Außen” nicht länger so zulassen.
      Agnoli ist wirklich eine Wucht!

  5. Ich verstehe die Verzweiflung des Autors. Er hat auch voellig Recht damit, dass Politik im Kleinen anfaengt, mit Engagement in den Kommunen. Alles richtig. Loest aber das Problem nicht, dass wir irgendwann wieder waehlen muessen. Und da gebe ich lieber einer Wagenknecht-Partei die Stimme, weil damit noch ein Funken Hoffnung verknuepft ist. Diese Hoffnung habe ich sonst bei keiner Partei. Es bleibt sonst nichts ausser Satire bei der Satire-Partei.

    Wir haben eine Konstellation erreicht, wo wir die an der Spitze nicht mehr loswerden und meiner Ansicht nach wissen die das auch ganz genau. Deshalb handeln die so wie sie handeln. Sie bleiben ungefaehrdet. Selbst die Merz-CDU kann nicht ohne die anderen. Das Ganze erinnert sehr an den schlechten Witz vom Waeschewechseln bei der Armee. A wechselt mit B, C wechselt mit D. Die dreckige Waesche bleibt dieselbe, der Traeger wechselt und es kommt immer noch mehr Dreck und Gestank dazu.

    Man hofft auf den grossen Knall.

    1. Hmmm, DIE PARTEI macht wohl mit als eine der wenigen zumindest auf die Missstände aufmerksam. Bei Sonneborn ist es ähnlich leer wie wenn Clare Daly oder Kollegen spricht…aber eigentlich gehört die ganze Schei$%§ terminiert…

      1. Ich schätze beide sehr und bin froh, dass es wenigstens diese Stimmen gibt.

        Das meinte ich ja. Entweder Wagenknecht oder Sonneborn. Clare Daly kann ich ja leider nicht wählen.

  6. Deutschland besitzt den zweitgrößten Geheimdienst, nach der USA.
    Alleine dieser Fakt ist schon bemerkenswert, Gaspipeline NS und die ex’ler wollen mehr.
    BND/MAD sind das die Kopien von CIA /FBI oder das original?
    Wie Wolf es so nett schrieb, alle Parteien sind aktive Darsteller für BND/MAD oder eben noch das grosse Kapital dahinter.
    Die italienische Melone streicht die Sozialhilfe.
    Die Holländer haben eine neue Bauernpartei, Monsanto/Bayer kontrollieren diese ‘Graswurzelbewegung’.
    Ja und Deutschland, braucht um diverse Projekte zu realisieren ’10-20′ Jahre, armes Deutschland und reiches Deutschland beim verteilen.
    Das Vorwahlprogramm hat begonnen, man rief dazu auf ‘aktiv’gegen eine Partei vorzugehen und sogleich umgesetzt.
    Die Polizei erhält Maulkörbe zu gewissen Delikte, also ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen.
    Ja dann muss doch der BND /MAD mit Instagram neue Stellen zu bewerben, damit kommt der Hamster ins Rad und radelt gegen seine eigene Bevölkerung.

    1. “Deutschland besitzt den zweitgrößten Geheimdienst, nach der USA.”

      In Anbetracht der Tatsache, dass es auch Staaten mit mehr als 10 Mal sovielen Einwohnern als wie in D gibt¹, halte ich die Aussage so für falsch. Bei einer Einschränkung, dass der BND nach der CIA der größte Geheimdienst der westlichen Staaten (bzw. NATO-Staaten) ist, könnte ich der Aussage unter Umständen zustimmen², wobei allerdings dann noch zu bemerken wäre, dass eben die Nachrichtendienstlichen Tätigkeiten unterschiedlich in unterschiedlichen Staaten auf “Behörden” aufgeteilt sind (und man dann doch die Mitarbeiter aller solcher Behörden zusammen zählen sollte).

      ps. Ja, dieser Beitrag kann – aus gewissen Perspektiven – als “Korintenkackerei” angesehen werden. Und auch die englischsprachige Wiki ist da etwas ungenau (bzw. der Quellenverweis in dem Wikiartikel zum BND gibt nur her, dass der BND nach der CIA der zweitgrößte westliche Geheimdienst war, im Artikel wird aber dann vom zweitgrößten Geheimdienst ingesamt gesprochen).

      ¹) Z.B. China oder Indien.

      ²) Man kann aber überlegen, ob der Mossad nicht z.B. mehr Mitarbeiter als der BND hat.

      1. Na dann kack ich mal mit…;-)
        CIA ~21.575 Mitarbeiter (Offiziell) Budget ~15 Milliarden $ (Offiziell)
        NSA ~40.000 Mitarbeiter Budget geschätzt,weil geheim ~11 Milliarden $
        Seit der Iran/Contra Affäre spätestens wissen wir ja, das es gewisse “Fähigkeiten” zur Geldmittelbeschaffung abseits des Congresses gibt.
        Die USA haben mindestens 18 verschiedene Geheimdienste die in der “United States Intelligence Community” zusammengeschlossen sind mit:
        854.000 Mitarbeitern (Stand 2012) und einem Gesamtbudget von 52,6 Milliarden (2013) für alle Dienste…

        BND 7.600 Stellen davon Besetzt 6.500 Budget 1,03 Milliarden € (2023)

        Bezeichnend ist wieder mal bei Wikipedia, einzig beim GRU, der ja ein Russischer Militärnachrichtendienst ist, gibt es eine Liste sic! mit Opfern von Attentaten, die in einen Zusammenhang mit der GRU gebracht werden…beim Israelischen Mossad, 7.000 Mitarbeiter, wird etwas ähnliches “Erfolgreiche Operationen” genannt…zurück ins Sendestudio.

      2. Ja über Größe kann man trefflich reichlich diskutieren…, schwamm drüber.
        Jedoch die Geschichte der brdgmbh ist voll von ‘geheimdientlichen Aktivitäten’ und jede Aktion erbrachte Reaktion und das Resultat daraus.
        Das NIE WIEDER seit 1945 ist somit sehr lange obsolet, weil Politiker von ihren oder fremden Diensten ständig düpiert werden und folge dessen die Bürger die dann in Angst verharren oder ihr Hab und Gut verlieren.
        Jeder Krieg begann mit einer Lüge…

              1. Aha, wer so etwas schreibt ist Reichsbürger!
                Schau mal in den Webauftritt deiner Gemeinde/Stadt unter der Rubrik Impressum nach.
                Dann wirst du feststellen, das ‘Diese Reichsbürger’ sind.

  7. Ach wenn es doch nur dieses klägliche Schland beträfe, die menschliche Gesellschaft hat einfach den Kampf gegen die Gesellschaft der Unmenschen völlig vergeigt, ich jedenfalls glaube schon lange nicht mehr an Das gute im Menschen, vor ´ner Stunde hab ich auf GlobalResearch.com Teile und Herrsche gelesen über Biden, Meloni und den angeblichen Putsch im Niger, da wird einem nur noch speiübel!

    1. Es sind globale Agenden, die durch die Staaten getrieben werden, ausgedacht vom WEF, das mit der UNO verpartnert ist. Diese Partnerschaft bedeutet, die UNO ist vom anglo-amerikanischen Kapital, das hinter dem WEF steht, gekapert und daher nicht mehr glaubwürdig. Eine WHO, bei der diese Dinge offensichtlich sind – Finanzierung durch Bill Gates über verschiedene Stiftungen und Vereinigungen ebenso.
      Dazu kommen noch die mächtigen Think-Tanks, finanziert vom Großkapital. Auch die Klimakleber werden von Teilen des Großkapitals finanziert.
      Die amerikanische FED ist keine Landesbank der USA, sondern der amerikanischen Banken, hinter denen wiederum die amerikanischen Superreichen stehen. An diese Leute kommt keine Politik heran und keine Revolution. Diese Individuen oder Clans haben die Macht und die Politiker sind von ihnen abhängig. Ich habe keine Idee, wie man diese Leute entmachten könnte. Das liegt außerhalb meiner Möglichkeiten. Man kann sagen was ist, helfen wird es jedoch nicht.

  8. Schon länger bin ich in der Ohnmachtsschleife gefangen. Seit vielen Jahren geht das nun schon so und ich weiß nicht einmal mehr wann genau es angefangen hat. Es war wohl schleichend. Na jedenfalls habe ich bislang keinen Ausweg gefunden. Gut, ich habe ca. 1 Jahr bei AUFSTEHEN aktiv mitgemacht, bin aber an der Meinungsvielfalt gescheitert, an dem ewigen suchen nach der Ursprung der jetzigen Lage, nach den Debatten um des Debattierens willen, irgendwann hatte ich keine Energie mehr dafür, und ich schon war einer aus dem letzten Viertel der Beteiligten, viele hatten schon zuvor das Handtuch geworfen. Dann habe ich mal bei der AfD vorbeigeschaut, 2 mal Hospitation bei kommunalen Treffen. Ja ja, die Leute dort waren deutlich umgänglicher, normaler, einfach weniger verkopft. Und ja, ich habe mich in diesem Millieu deutlich wohler gefühlt, es war ehrlicher und herzlicher als ich es bei AUFSTEHEN kennengelernt hatte. Leider musste ich auch die Erfahrung machen, dass die “Vorturner” bei den beiden AfD-Hospiationen voll auf Emotionalisierung und Populismus setzten. Damit kann ich leider schlecht umgehen, habe mich also wieder abgewendet. Dann habe ich ein Jahr bei den “Freien Wählern” verbracht, inkl. Wahlkampf und Aufbauarbeit. Überall das selbe, es geht um Pöstchen und Macht, schon im Kleinen, das hat mich nach einem Jahr wieder von dort weggetrieben. Seither habe ich mich mehr und mehr ins Private zurückgezogen und sorge für mich, nur für mich und sonst keinen. Das macht mich sehr zufrieden. Sicher, die Ohnmacht über das was außerhalb meiner 4 Wände passiert, was ich täglich lese und auf der Straße sehe, das alles lässt mich nichts Gutes ahnen für die Zukunft. Aber vielleicht ist es einfach so, und ich kann es eh nicht ändern. Ich muss dabei immer an meine Mutter denken, die alles im Krieg (WK2) und den Jahren danach still ertragen hat und wenn ich sie mal gefragt habe als Jugendlicher und später auch als Erwachsener, dann hat sie nur geantwortet: „Junge, was hätten wir denn machen sollen? Was du dir immer so vorstellst?!“

    Vielleicht erwarten wir alle zuviel und haben zu große Ziele?
    Ich habe mal einen Spruch gehört, den ich mir gemerkt habe: Leben ist das was passiert während du darüber nachdenkst wie es sein sollte.

    1. „Junge, was hätten wir denn machen sollen? Was du dir immer so vorstellst?!“ Ihre Mutter hatte REcht. Es gibt zwar den Spruch, dass der Wille Berge versetzen kann. Aber das stimmt nur in der Bibel, und die meisten Heutigen versuchen danach zu leben. Sie wollen einem totkranken Hund wieder auf die Beine helfen und glauben, dass der Wille allein dazu ausreicht.
      Der westliche Mensch geht zugrunde an seinen Allmachtsphantasien, die ihn einerseits glauben machen, alles erreichen können, und andererseits in ihm die Vorstellung genährt haben, der Mittelpunkt des Universums zu sein. Der westliche Mensch, besser der westliche Intellektuelle, will alles alleine schaffen können, weil er so ungeheuer intelligent zu sein glaubt und auch glaubt, unabhängig zu sein, sich keiner Macht unterwerfen zu müssen. Und schon gar nicht will er das. Er will nicht Masse sein, sonders selbstbestimmtes Individuum, und daran rackert er sich ab, geht er zugrunde.
      Er will ich nicht mit anderen verbünden, es sei denn, sie denken alle wie er und tanzen nach seiner Pfeife. Er will sich nicht unterordnen unter ein gemeinsames Interesse. Das Häuflein der intellekutellen Weltverbesserer glaubt, dass ihre guten Ideen die Welt heilen. Nein, die Welt wird heil durch gute Taten, durch gutes, vernünftiges, gemeinsames Handeln. Gemeinsam nicht nur durch die Masse der Teilnehmer sondern durch die Gemeinsamkeit der Interessen, die als gemeinsame erkannt werden, als gemeinsame formuliert werden und unter einer gemeinsamen Führung versucht werden umzusetzen.
      Das ist der Kern des Problems im heutigen “Widerstand”. Man will keine gemeinsame Führung, man will gar keine Führung. Aber ohne Führung wird es nicht gehen, wie schon die Mutter sagte. Der vereinzelte Protest kann nichts machen. Die heldenhaften Einzelkämpfer verlieren Mut oder gar Leben, und sie haben nichts hinterlassen.
      Erfolgreich wird Widerstand erst durch Führung, durch Abstimmung, durch aufeinander abgestimmtes Verhalten, durch gemeinsam erkannte Interessen und gemeinsam erarbeitete Pläne und Schritte zur Durchseztung dieser Interessen. Und so lange all diese kleinbürgerlichen Helden das nicht kapieren udn mit dem Kopf gegen die Wand laufen, bleiben nur die blutigen Nasen und Köpfe der Einzelkämpfer.
      Erfolgreicher Widerstand braucht Führung. Das ist nicht diese Führung: Führer befiehl, wir folgen. Das ist das, was uns in den Schulen und intellektuellen Zirkeln beigebracht wurde. Der Massemensch als willenlose Schachfigur, die von anderen missbraucht wird. Führung im Widerstand bedeutet: gemeinsam überlegen. Vorschläge diskutieren und dann entscheiden, was unter den gegebenen Bedingungen möglich und erreichbar ist. Welche Schritte können gemacht werden, ohne in die Irre zu gehen, ohne zu große Sprünge zu machen, ohne den zweiten Schritt vor den ersten zu setzen. Führung bedeutet nicht nur, mit gezogenem Schwert voraneilen, die Siegesfahne in der Hand. Führung bedeutet besonnenes Handeln, Zurückhaltung, wenn kein Sieg zu erreichen ist, abwägen, wenn die Aussichten nicht klar sind, die Kräfte schonen statt sie zu vergeuden und geduldig hinarbeiten auf die Verbesserung der Ausgangsbedingungen und Erfolgschancen.
      Aber all das ist ohne Sinn, wenn die Richtung nicht klar ist. Wohin soll es gehen? Was ist das Ziel? Was soll erreicht werden? Die meisten Protestler von heute wollen hin zu einer Demokratie, die nach ihrer Meinung die “wahre” Demokratie ist. Das gibt es nicht, das ist idealistisches Wunschdenken. WEr die “wahre” Demokratie will, will ohne es zu merken einen Rückschritt und deshalb geht es auch mit jenen nicht voran, die so denken. Demokratie ist die Herrschaftsform des Bürgertums, einer weitgehend versunkenen Klasse. Wer das zurückhaben will, muss auch in der Zeitrechnung zurück. Und wer seine Anstrengungen auf deren Wiederbelebung verausgabt, könnte auch versuchen, einem überfahrenen Hund wieder auf die Beine zu helfen. Was aber ist der Schritt nach vorne? Wohin verläuft der wEg in die Zukunft? Das ist die Frage, über die nachgedacht und die letztlich auch beantwortet werden muss. Die “wahre” Demokratie ist es nicht!

      1. Interessante Gedanken. Vielleicht scheitert der Widerstand auch einfach daran, dass es der großen Mehrheit der Gesellschaft im Vergleich mit vergangenen Zeiten recht gut geht. Jeder Mittelständler lebt heute mit mehr Annehmlichkeiten als die Fürsten und Könige im Mittelalter. Gerechtigkeit wird es nie geben. Wenn die Ungerechtigkeit aber für die große Mehrheit erträglich ist, hat der Widerstand keine Chance. Das ist das Verdienst des Kapitalismus und der Demokratie, kombiniert mit technischem Fortschritt. Sie haben das einfache Volk zu Fürsten gemacht. Wer will dagegen rebellieren? Alle großen Revolution entstanden, weil der Mob nichts zu fressen hatte. Es muss den Menschen sehr dreckig gehen, bevor sie sich zum Widerstand gegen herrschende Verhältnisse aufraffen.

        1. Das ist doch eine Legende, dass es den Mensch nur schlecht genug gehen muss, damit sie rebellieren. Sie rebellieren dann, wenn sie die richtigen Schlüsse aus ihrer Lage ziehen. Aber wenn du ihnen einreden willst, sie lebten besser wie Fürsten, weil sie ein WC, also eine Toilette mit Wasserspülung haben, statt einen Nachttopf, dann wird aus der Rebellion nichts. Die Lebenslage bestimmt sich doch nicht durch irgendwelchen technische Schnickschnack, der auch nicht für die Arbeiterfürsten erfunden wurde, sondern durch die finanziellen Zwänge in die man eigekeilt wird und denen man zu dienen hat.

          1. Sowohl Tim Spieker als auch Rüdiger Rauls führen aus, wie verzweifelt sie sind, weil sich kein nennenswerter Widerstand gegen offenkundige Missstände regt. Ich kann diese Gefühlslage sehr gut nachvollziehen und habe mich auch immer wieder gefragt, warum sich die meisten Menschen mit einem ausbeuterischen System abfinden.
            Ist ja erst einmal unlogisch.
            Bezogen auf westliche Lebensverhältnisse gibt es zwei mögliche Erklärungen:
            1) Die Menschen sind mit ihrem Leben im Großen und Ganzen zufrieden.
            2) Die Zahl der Unzufriedenen ist zu gering für einen Aufstand.
            Der Sozialstaat bezweckt, die Zahl der Unzufriedenen möglichst klein zu halten. Das ist Prophylaxe gegen Aufstand. Man kann sich darüber streiten, ob der Sozialstaat ab- oder ausgebaut werden soll. Aber seine Existenz trägt auf jeden Fall dazu bei, dass es nur schwachen Widerstand in demokratischen Staaten gibt.
            Wer den Menschen einreden will, dass sie gegen was auch immer rebellieren sollen, weil sie durch die finanziellen Zwänge eingekeilt werden, wird nur eine sehr kleine Gefolgschaft mobilisieren können. So wird aus dem vermeintlichen Frust der Ausgebeuteten der Dauerfrust der Rebellen.

      2. Ja “Rüsdiger Rauls”, an Ihren Gedanken ist sicher was dran! Themen erörtern, Handlungsstrategie entwicklen und dann umsetzen. Aber wie Sie schon schreiben, die Individualisten sind in der Mehrheit und machen Führung nahezu unmöglich. Dazu kommt die Zerfaserung unserer Gesellschaft in immer kleinere Einheiten, ethnisch sowie sozio-kulturell. Das behindert ein übergreifendes, gemeinsames Ziel zu definieren. Mit der Aufschirft “Frieden” oder “Demokratie” oder “Grundrechte” auf Plakaten zieht man nicht die meisten hinterm Ofen hervor. Da bleibt wohl nur die Rückbesinnung auf eine gemeinsame Wurzel, zum Beispiel die der Ethnie, so wie es die Identitären postulieren. Ich selbst fühle mich mittlerweile von den gesellschaftspolitischen Entwicklungen in meiner Lebenswelt bedroht. Gedanklich stehe ich in manchen Positionen deutlich radikaler da als die AfD, das würde ich nach Aussen aber nicht offen kommunizieren. Aber ich bereite durch mein passives “Nichtdagegensein” den Handlungsspielraum für solche politischen Strömungen. Ich kann leider nicht anders, alles andere wäre Handeln gegen mein Selbst.

  9. @ Wolf (15. 8., 14.49 Uhr)

    Lieber Herr Wetzel,

    Sie haben mich oben direkt angesprochen:
    “Warum sagen, schreiben Sie nicht, wie Sie es anders machen würden oder gar wie Sie es anders machen!”

    WAS denn machen?
    Als desillusionierter Konservativer, der ich bin, warte ich nicht auf Godot bzw. eine wie auch immer geartete bessere Welt. Interessenmäßig von der Geschichte her kommend, wusste ich schon früh um gewisse Merkmale des historischen Prozesses und die Vergeblichkeit gewisser Bemühungen. Ja, es stimmt – die Welt ist nicht gut. Leider führten viele extreme Träume und Versuche, sie zu verbessern, aber im Gegenteil sogar zu einer Verschlechterung.

    Ich ahne, dass Sie das soeben Geschriebene nicht sonderlich interessiert haben dürfte, dass Sie sich womöglich nur mit Mühe zum Weiterlesen zwingen können. Stimmt´s ?

    Daher nun doch der kurze Versuch einer Antwort auf Ihre Frage.

    Ich denke, wir leben in Zeiten einer geradezu epochalen Machtverschiebung zugunsten dessen, was etwa Ernst Wolff den “digital-finanziellen Komplex” nennt und was andere mit den Namen Klaus Schwab und dem WEF verbinden. Diese Kräfte sind dabei – und haben wohl auch die Macht dazu – unsere normale Welt (nein, keine perfekte Welt, aber zumindest eine halbwegs berechenbare und geordnete Welt) radikal in ihrem Sinne zu ändern. Nicht nur zu ändern, sondern auch auf eine neuartige Weise zu beherrschen, gegen die die totalitären Versuche in der Vergangenheit mitunter bescheiden anmuten. Beklemmende transhumanistische Visionen und das noch längst nicht absehbare Potential der KI kommen hinzu. Die demokratischen und humanistischen Strukturen, die im Laufe des 20. Jahrhunderts erkämpft wurden bzw. sich entwickelt haben, sind kurz davor, verloren zu gehen. Vielleicht für Jahrhunderte. Gleiches gilt für das, was man im guten Sinne abendländische Werte nennen kann, z.B. Rationalität.

    Bei diesem Vorhaben helfen den genannten Kräften die Ballung ihrer gigantischen finanziellen Mittel, die Kontrolle der Medien, die massive Einflussnahme auf die politische Sphäre und die Zerstrittenheit ihrer Gegner ebenso, wie die Digitalisierung mit all ihren Möglichkeiten zur Überwachung, Kontrolle, Manipulation und Steuerung.

    Die Macht dieser Gruppierungen ist m.E. so groß, dass überhaupt NUR durch ein mutiges Zusammengehen aller Gegner eine gewisse Chance – mehr auch nicht – besteht, diese erzkapitalistischen Vorstellungen und Machenschaften zu bremsen und vielleicht sogar teilweise zu stoppen.
    Deshalb ist es aus Sicht des Systems ja auch so wichtig zu spalten …

    Mit anderen Worten: Es ist keine Zeit für vollmundige Wünsche, Commune-Träume, pinglige Abgrenzung oder Klein-Klein-Kämpfe über Definitionen!!! Oder aus Ihrer Sicht: Es ist JETZT nicht die Zeit dafür! Es geht jetzt um vorurteilsfreie Zusammenarbeit, zumindest um punktuelle Zusammenarbeit mit Leuten, mit denen man bisher noch nicht selbst geredet hat und deren Wesensart und Vorstellungen man wahrscheinlich noch nie im direkten Austausch kennen lernen konnte. Man weiß nur, was andere über sie schreiben. Es ist egal, wie man diese Koop nennt, ob „Querfront“, „Volksfront“ oder anders.

    Und natürlich ist es eben dies, also eine denkbare zeitweise Zusammenarbeit von intelligenten freien Linken und aufgeschlossenen Konservativen (einschl. derer, die als „rechtspopulistisch“ diffamiert werden), was die Mächtigen am meisten fürchten!

    Das heißt nicht, dass beide Lager verschmelzen sollten – bestimmt nicht ! – aber ohne eine gewisse derartige Kooperation dürfte keine Chance bestehen, unsere Freiheit und die zumindest teilweise gegebene demokratische Mitbestimmung gegenüber den gewaltigen Kräften des Kapitals (= das WIRKLICHE rechte Lager) zu verteidigen.
    Ohne diesen Widerstand ist alles nichts.

    1. @Wolfgang Wirth
      Und natürlich ist es eben dies, also eine denkbare zeitweise Zusammenarbeit von intelligenten freien Linken und aufgeschlossenen Konservativen (einschl. derer, die als „rechtspopulistisch“ diffamiert werden), was die Mächtigen am meisten fürchten!

      Widerstand zu leisten halte ich für wichtig und richtig! Teilweise kann ich Ihnen sogar zustimmen.
      Aber Ihrem obigen Zitat entnehme ich eine Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten oder popolistischen Rechten und der kann ich nicht zustimmen.

      Dme Kapital ist es relativ egal wer unter ihm regiert, wenn es lohnenswert ist birngen die auch Faschisten und Nazis an die Macht.
      Dafür gibt es genügend Beispiele in der Geschichte.

      Die Rechten werden derzeit als Reserve gegen mögliche Volkaufstände gehalten um diese im Fall des Falles niederzuschlagen.

      Daher würde mich interessieren wie Sie sich eine derartige Zusammenarbeit vorstellen und was nach einem etwaigen Erfolg eine solchen Zusammenarbeit passieren wird.

      Davor kann man doch nur warnen!

  10. Der Mensch ist kein Homo politicus. Er will in Freude und Frieden leben.
    Wer in die Politik geht, hat einen Schuss. Es kann sogar sein, dass diese geistige Abnormität überhaupt erst zu unserem ‘Fortschritt’ geführt hat. Wir haben vor vielen, vielen Jahren ohne diesen ‘Fortschritt’ auch gut gelebt. Es immer jemand übers Ohr gehauen worden. Aber es war nicht die Regel. Die Angst vor der Gerechtigkeit im Jenseits hat viele abgehalten.
    Was bringt unsere ‘Freiheit’? Für die meisten überhaupt nichts. Sie sind nicht frei, sie laufen einem Schrott hinterher und werden übers Ohr gehauen, damit sie Geld ausgeben.
    Wer immer genau weiß, was die anderen tun sollten und müssten, macht einen Fehler. Er setzt sich absolut. Er macht den Schrott für sein Ego. Dafür läuft er im Rad. Er könnte etwas Kreatives tun und sich daran freuen.

    1. Die Maxime, meiner Eltern zb. war “Die Gören sollen es besser haben”, das haben Sie so semi hinbekommen, also hab ich die Parole übernommen, “Mein Kind soll es besser haben” Hat es, bisher, soliden Job, Handwerk, z. Zt. noch sicher, und hier, hier fängt das Gedankengekreisel an, ohGott, wie lange noch. Das ist das lästige, und ich sach mal so, Kinder sind kein Schrott, ne Karre, 2 Glotzen usw., das sollte klar sein, das nicht, schon lange nicht mehr zeitgemäss. Aber die Kurzen, die sind doch unsere Zukunft. Und das ist wirklich bitter, das auf sowas in diesem sog. Wertesystem geschi**en wird, durch die Bank (lol) sind andere Interressen, nochnichtmal Karre, siehe Infrastruktur, Krieg, besiegen, das NonPlusUltra. Und Nein, ich 59 Jahre, hätte soviel Borniertheit, Lernresistenz, Geschichtliches Unwissens, seitens der Politik bis Anfang 2020 nicht für möglich gehalten. Schön doof eben.

  11. Lieber Herr Wetzel, das schöner Artikel. Aber wer liesst Ihn denn? Und wenn wer das liesst, geht es Ihm/Ihr eventuell durch, naja sagen wir den Kampf der Jahre mit, für das System, um eben darin zu bestehen, evtl. für sich, für die Kinder, Enkel maybe, erfolgreich, naja, zumindest für einen geringen Wohlstand, durch elende Arbeiterei, ein kleines bisschen, ein kleines, für sich erkämpft, erschaffen, eben für die Kurzen, um dann innerhalb so kurzer Zeit, dieses allen beraubt zu werden, sagen wir seit Kohl, Schröder und Konsorten, wenn eben jahrelang wirklich, auch militant, gegen Wackersdorf, StartbahnWest, Brokdorf (dort gibt es nichtmal E-Bike auflade) gekämpft, aufs Maul, Anzeigen usw. getan hat, um eben ein friedliche, sichere Zukunft, nein für mich nicht mehr, bin Älter, zu schaffen, und das eben salopp verschwindet, dann ist es sehr schwierig, die Energie aufzubringen. Wo treffen wir uns, ich trete auf dem Weg dorthin paar Laternen aus, zünde Mülleimer an. ICH BIN BEREIT. WO, WANN. Sofort, ich bin da!
    HG

    1. @Ralf Peter Balke
      Ich kann Sie gut verstehen, wichtig ist nur sich nicht umdrehen zu lassen
      Joan Baez
      https://www.youtube.com/watch?v=-aa8G44S6_c
      Ain’t gonna let the administration turn me around…
      Turn me around…
      Turn me around…
      Ain’t gonna let the administration turn me around…
      Keep on a-walkin’
      Keep on a-talkin’
      Gonna build a brand new world

      Zum Trost
      https://www.youtube.com/watch?v=ClqGWQg650U

      Ton Steine Scherben – Daran sollten wir denken
      https://www.youtube.com/watch?v=If86BGq46TE

      Ganz wichtig – Passt aufeinander auf
      https://www.fruechtedeszorns.net/musik/kaleidoskop/Fruechte%20des%20Zorns%20-%2008%20-%20Passt%20aufeinander%20auf.mp3

  12. Slime – Deutschland muss sterben,
    damit wir leben können

    https://www.youtube.com/watch?v=ID4lstARK0w

    Das Stück ist fast 40 Jahre alt.

    Alles unverändert….. Na gut, nicht ganz…
    Die Junglinken sind heute fürn Arsch,
    die “Autonomen”, die “Wagendorfbewohner”, die gekauften “Klimaktivisten gabs damals noch nicht……die ” Hausbesetzer”, “linke Könstler, Mosiker, Kaschperl, Innelecktuelle” und, und, und

    Der Bürger hat heute nur Parteien zum Festhalten….Deutschland sonst dunkel im Oberstübchen…

  13. Heinrich Heine – Die schlesischen Weber ( 1845 )

    Im düstern Auge keine Träne
    Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
    Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
    Wir weben hinein den dreifachen Fluch –
    Wir weben, wir weben!

    Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
    In Winterskälte und Hungersnöten;
    Wir haben vergebens gehofft und geharrt –
    Er hat uns geäfft, gefoppt und genarrt –
    Wir weben, wir weben!

    Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
    Den unser Elend nicht konnte erweichen
    Der den letzten Groschen von uns erpreßt
    Und uns wie Hunde erschie0en läßt –
    Wir weben, wir weben!

    Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
    Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
    Wo jede Blume früh geknickt,
    Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt –
    Wir weben, wir weben!

    Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
    Wir weben emsig Tag und Nacht –
    Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
    Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
    Wir weben, wir weben!

  14. Der Autor hat oben gefragt, was man denn anders machen könnte!

    Nun, die Probleme sind gesellschaftlich und lassen sich individuell kaum lösen. Die Wandervögel, Aussteiger, Hippies und wie sie alle hießen, haben höchsten sich selbst, aber keineswegs die Welt verändert.

    Im Grunde ist die Lösung der derzeitigen Probleme ganz einfach: das Land braucht eine Regierung, die aus den Wirtschaftskrieg und den Ukrainekrieg einfach aussteigt.Wie wäre es, keine Waffen mehr an die korrupte Ukraine zu liefern? Wie wäre es für eine stabile Energieversorgung zu sorgen, statt auf Klimaträumereien zu setzen? Würde uns nicht Russland gerne wieder umweltfreundliches und noch dazu preiswertes Gas zu liefern? Die Preise würden sinken und die Firmen nicht in die US oder China abwandern. Der Fachkräftemangel wäre auch schnell zu Ende, wenn man ALLE Migranten – nicht nur ukrainische Luxusflüchtlinge – sofort zu anständigen Löhnen arbeiten ließe. Dazu müßten allerdings rechte und linke Deutsche ihre typisch deutsche Ausländerfeindlichkeit überwinden! Damit fängt es schon an.

    Dazu müßten die Leute auf die Straße gehen, ähnlich den Franzosen. Warum tun dies die Deutschen nicht? Ich vermute, vielen hier geht es noch viel zu gut. Erst wenn das Leiden steigt, der Druck zunimmt, wird sich möglicherweise auch der deutsche Michel eine Bahnsteigkarte zur Rebellion kaufen, oder man sollte ihn eine schenken…..aber dann es es möglicherweise schon zu spät und wer nicht hören will, muß fühlen!

    1. @Bella
      “wird sich möglicherweise auch der deutsche Michel eine Bahnsteigkarte zur Rebellion kaufen, oder man sollte ihn eine schenken”

      Da gäbe es aber ein Problem
      So marode wie die Bahn ist würde man auch mit Bahnsteigkarte nicht auf den Bahnsteig kommen.

      Vermutlich ist das auch so gewollt weil Politiker nicht gerne mit dem Zug fahren und lieber fliegen, denn sie müßten zuvor immer auf den Bahnsteig. Das wäre jedoch fatal weil de immer die Durchsage kommt:
      “Bitte zurücktreten”
      🙂

    2. Den Leuten geht es nicht zu gut, die ziehen falsche Schlüsse aus ihrer Lage. Nicht Not macht Rebellisch, sondern richtige Schlüsse aus der Not. Deshalb braucht es auch nicht große Not oder Noch größere Not. Um die richtigen Schlüsse zu ziehen, reicht schon die normale Not. Den Leuten geht es entgegen anders lautender Bericht schlechter als von 10 oder 20 Jahren. Trotzdem tut sich nichts. Und es tut sich nichts, weil sie brave Staatsbürger und Nationalisten sind.

  15. Das ist nun auch unfair: die Linke hat als einzige Partei die Enteignung der Deutschen Wohnen unterstützet. Ein ja fast schon revolutionäres Unterfangen, das dann aber entgegen allen Erwartungen eine Mehrheit bekam. Diejenigen, die dafür gestimmt hatten, brachten es aber fertig, in derselben Minute eine Partei zu wählen, die die Enteignung ablehnte. Die Linke wurde regelrecht abgestraft. Doofe Wähler, muss ich hier schon mal sagen.

    Nach diesem Ergebnis war die Enteignung tot und dass die Linke dann diese Koalition einging, änderte daran nichts. Da war wenigstens ein Kompromiss möglich. Ein schlechter, zugegeben. Aber nichts gegen das, was gekommen wäre, wenn die Schwarzen regiert hätten. Das nämlich wäre die Folge gewesen.

    Verrat, ruft Wetzel. Muss das sein? Immer dieses Scharfrichtertum, das bei anderen Parteien nicht zu beobachten ist. Immer soll die Linke mit ihren paar Prozentlein jesusmäßige Wunder tun und wenn das nicht gelingt, wird sie zum Schafott geführt.

    Richtig natürlich: Bodo Ramelow war so etwas wie der NSU-Chefaufklärer. Da hatte man sich wesentlich mehr versprochen, wenn er regiert. Und ja, bezüglich der Ukraine hätte man ab 2014 eine wesentlich klarere Haltung einnehmen müssen.

    Trotzdem, auch wenn Fehler gemacht wurden, ist das kein Grund, diese Partei weg zu wünschen. Dort wo die linke Opposition verschwunden ist, ist nur noch Degeneration. Soziale Katastrophe, Korruption, Rechtlosigkeit und das völlige Verschwinden der Friedensbewegung. Gestern hatten wir Pakistan. So ungefähr sieht das dann aus.

    1. Nur ist die heutige Linke Partei ja keine mehr, die Originäre linke Positionen vertritt. So wie die SPD auch, im Finanzdeutsch würde man das eine “Mantelgesellschaft” nennen…

      1. Die Frage muss erlaubt sein: hätte sie denn als Originäre eine Chance? Der Mantel ist eine Überlebenstaktik, um dann irgendwann wieder originär zu werden.

        Mein, zugegeben, sehr freundliche Einschätzung.

  16. Treffender Bericht. Allerdings bin ich jetzt erstmal noch desillusionierter als vorher, leider.
    Was Frau Wagenknecht betrifft kann ich ihr nur abraten. sollen die anderen Parteien sich mit der Afd herumärgern. Schon als kleiner Delegierter in einer Gewerkschaft habe ich kritisiert, dass nur noch gegen eine imaginäre Rechte protestiert wurde. Haben wir demonstriert, hat uns anschliessend die bürgerliche Presse in die linke Chaotentruppe eingereit und uns als Extremisten bezeichnet. In besonderen Fällen sogar durch die staatlichen Büttel mit Wasserwerfer beharkt und in Kesseln eingepfercht.
    Hatte bei den Kollegen auf Grund meiner o.g. Aussage nicht mehr sehr viele Freunde 🙂
    @Wolfgang Wirth
    Die Ausgangslage für eine punktuelle Zusammenarbeit der verschiedenen Glaubensrichtungen wäre eine Option. Die Ausgangslage ist wohl eine grundlegend andere als in den 20/30igern. Damals war abzusehen, dass die Nazis den Krieg wollten.
    Heute sind die etablierten Parteien kriegsgeil. Die vielen Pöstchenjäger in den Parlamenten haben möglicherweise ihr bisschen Gehirn zu Gunsten ihrer Diaten und sonstigen Vergütungen verändert.
    Was ist wichtig, was soll als erstes auf die Agenta?
    Der Krieg muss aufhören. Dies geht aber nur, wenn die NATO grundlegend reformiert oder durch was Neues ersetzt wird. – Und da ist die Option mit z.B. AfD schon nicht mehr gegeben -. Dazu müsste die BRD aus dem Bündnis ausscheren oder wenigstens drohen. Das wird eventuell schlimm (die Briten habe schon mit Embargo gedroht) aber anders wirds auch für alle Betroffenen schlimm oder sogar schlimmer.

    Ansichten eines Clowns, nehme meine Gitarre und setzte mich an den Bahnhof.

  17. Wolf Wetzel glaubt der Kapitalismus funzt ewig und soll für uns da sein. Unermüdlich macht er Verbesserungsvorschläge.

    Wenn er Kapitalismus verstünde käm Wolf Wetzel zur Absage.
    Wenn der Idealist merkt daß die Realität seine Vorstellungen blamiert hält er nicht seine Ideen für a Scheißidee
    sondern die Wirklichkeit fürs schlimmste Verbrechen Volksverrat.
    In Wetzels Kopf haben böse Buben den guten Kapitalismus beschädigt.

    1. Sorry mein “Kopfgucker”! Aber Sie haben ja so wenig Ahnung, was in meinem Kopf vorgeht, dass Sie sich doch einfach auf ihren Kopf konzentrieren sollten. Das ist bereits eine große Herausforderung.

  18. Na dann kack ich mal mit…;-)
    CIA ~21.575 Mitarbeiter (Offiziell) Budget ~15 Milliarden $ (Offiziell)
    NSA ~40.000 Mitarbeiter Budget geschätzt,weil geheim ~11 Milliarden $
    Seit der Iran/Contra Affäre spätestens wissen wir ja, das es gewisse „Fähigkeiten“ zur Geldmittelbeschaffung abseits des Congresses gibt.
    Die USA haben mindestens 18 verschiedene Geheimdienste die in der „United States Intelligence Community“ zusammengeschlossen sind mit:
    854.000 Mitarbeitern (Stand 2012) und einem Gesamtbudget von 52,6 Milliarden (2013) für alle Dienste…

    BND 7.600 Stellen davon Besetzt 6.500 Budget 1,03 Milliarden € (2023)

    Bezeichnend ist wieder mal bei Wikipedia, einzig beim GRU, der ja ein Russischer Militärnachrichtendienst ist, gibt es eine Liste sic! mit Opfern von Attentaten, die in einen Zusammenhang mit der GRU gebracht werden…beim Israelischen Mossad, 7.000 Mitarbeiter, wird etwas ähnliches „Erfolgreiche Operationen“ genannt…zurück ins Sendestudio.

  19. Anstelle eines Text-Kommentars möchte ich hier auf Musik verweisen.
    Auf einen „working class“-Song
    (der von den absurden Medien natürlich als „rechts“ etikettiert wird; demnächst werden vermutlich Marx und Engels als Gründerväter sämtlicher rechtsextremen Strömungen dargestellt).

    Der Song
    https://www.youtube.com/watch?v=5oEU2KWApjQ

    und zwei Reaktionen darauf
    https://www.youtube.com/watch?v=Ywte17kDKe4

    https://www.youtube.com/watch?v=Rz-dibvsyqI

    1. Ebenfalls Danke für dieses ausgezeichnete Lied…
      Faszinierend, Hannes Wader in richtig gut 🙂
      Popkultur kann doch noch was, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
      Und wie er auf der Stelle diskreditiert wird: “Oh, Marjorie Taylor Green mag den Song, der Sänger ist ein böser Rechter” Es ist einfach nur lächerlich.

    2. Er besingt wütend die grassierende Fettleibigkeit in der Bevölkerung. Zudem beklagt er auch den Missbrauch der staatlichen Sozialhilfe und nicht die Kürzungen im sozialen Bereichen durch die Herrschenden. Er diskiminiert zudem damit Menschen die dicker sind obwohl er selbst auch nicht der Schlankeste zu sein scheint.

      Damit könnte er auch bei der AFD auftreten.

      Da stellen sich doch wohl zumindest kritische Fragen oder?

      1. Natürlich ist der Text für deutsche Ohren grenzwertig, es ist allerdings sehr interessant wie die Reaktionen in den USA ausfallen:
        z.B: https://youtu.be/SZsAMaHN3sI
        Und das scheint mir recht repräsentativ zu sein. Der Song hat einen Nerv getroffen…
        “Masters of War” von Dylan ist auch nicht gerade politisch korrekt, aber manchmal braucht es wahrscheinlich solche Songs…
        Hier noch das Framing: https://www.theguardian.com/music/2023/aug/16/rich-men-north-of-richmond-oliver-anthony
        Und der Text:
        “Rich Men North Of Richmond”

        I’ve been sellin’ my soul, workin’ all day
        Overtime hours for bullshit pay
        So I can sit out here and waste my life away
        Drag back home and drown my troubles away

        It’s a damn shame what the world’s gotten to
        For people like me and people like you
        Wish I could just wake up and it not be true
        But it is, oh, it is

        Livin’ in the new world
        With an old soul
        These rich men north of Richmond
        Lord knows they all just wanna have total control
        Wanna know what you think, wanna know what you do
        And they don’t think you know, but I know that you do
        ‘Cause your dollar ain’t shit and it’s taxed to no end
        ‘Cause of rich men north of Richmond

        I wish politicians would look out for miners
        And not just minors on an island somewhere
        Lord, we got folks in the street, ain’t got nothin’ to eat
        And the obese milkin’ welfare

        Well, God, if you’re 5-foot-3 and you’re 300 pounds
        Taxes ought not to pay for your bags of fudge rounds
        Young men are puttin’ themselves six feet in the ground
        ‘Cause all this damn country does is keep on kickin’ them down

        Lord, it’s a damn shame what the world’s gotten to
        For people like me and people like you
        Wish I could just wake up and it not be true
        But it is, oh, it is

        Livin’ in the new world
        With an old soul
        These rich men north of Richmond
        Lord knows they all just wanna have total control
        Wanna know what you think, wanna know what you do
        And they don’t think you know, but I know that you do
        ‘Cause your dollar ain’t shit and it’s taxed to no end
        ‘Cause of rich men north of Richmond

        I’ve been sellin’ my soul, workin’ all day
        Overtime hours for bullshit pay

      2. Vielen Dank an Mika für das Posten des Songtextes, das vereinfacht das Zitieren.

        @Otto0815:

        Ich nehme an, du beziehst dich mit der Aussage „Er diskiminiert zudem damit Menschen die dicker sind“ auf diese Zeilen:
        „Lord, we got folks in the street, ain’t got nothin‘ to eat
        And the obese milkin‘ welfare
        Well, God, if you’re 5-foot-3 and you’re 300 pounds
        Taxes ought not to pay for your bags of fudge rounds“
        „Herr, wir haben Leute auf der Straße, die nichts zu essen haben
        Und die Fettleibigen, die von der Sozialhilfe leben
        Nun, Gott, wenn du 1,60 m groß bist und 300 Pfund wiegst.
        Die Steuern sollten nicht für deine Tüten mit Karamellbonbons zahlen“
        (Übersetzt mit deepl.com)

        Meine Interpretation dieser Zeilen ist eine andere. Wer „bullshit payment“ erhält, kann sich nur Junk Food leisten. Wer Sozialhilfe erhält, kann sich nur Junk Food leisten. Und statt dem entgegenzusteuern, fördert die Regierung diesen Vorgang noch.

        Zum Problem der Fettleibigkeit in den USA empfehle ich diesen Artikel aus der Ärztezeitung:
        „Zu konkreten Ansatzpunkten bei der jungen Generation zählen Punkte wie kostenfreies, gesundes Schulessen für einen breiteren Kreis von Kindern, der Ausbau von sicheren Schulwegen, damit Schüler zur Schule gehen oder mit dem Rad fahren können, und die Verteuerung von zuckerhaltigen Getränken durch Steuern. Letzteres bewerten Gesundheitsexperten als Erfolg versprechend. Bemühungen in diese Richtung wurden jedoch fast überall in den USA von der Lebensmittelindustrie blockiert.

        Ein großes Problem ist, dass es in manchen Regionen der USA nicht einfach ist, gesunde Lebensmittel zu erhalten. Weit verbreitet – und billig – sind dagegen Fast Food und stark zucker- und salzhaltige Produkte.

        Schon bevor die Corona-Pandemie das Adipositas-Problem in den USA verschärft hat, war der Blick in die Zukunft düster. In einer Studie vom Dezember 2019 im NEJM legten renommierte Gesundheitsforscher eine Berechnung vor, wonach im Jahr 2030 fast jeder zweite Amerikaner adipös sein wird.

        Die Gründe für diese Entwicklung sehen die Autoren vor allem im weit verbreiteten Zugang zu billigem, ungesundem Essen; dem zu hohen Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln; zu viel Zucker – vor allem in Getränken; zu viel Fett; zu viel Salz; zu großen Portionen; zu häufigen Snacks – schon ab dem Kindesalter.“
        https://aerztezeitung.at/2022/oaz-artikel/politik/adipositas-in-den-usa-ueberproportionale-zunahme/

        Noch einmal zurück zu diesen Zeilen:
        „Lord, we got folks in the street, ain’t got nothin‘ to eat
        And the obese milkin‘ welfare“

        Was bringt der Liedschreiber damit zum Ausdruck? Es gibt Leute, die auf der Straße leben und nichts zu essen haben, und es gibt Fettleibige, die von Sozialhilfe leben. Man könnte sich dazu folgende Fragen stellen: Erhalten die Hungernden auf der Straße etwa keine Sozialhilfe? Sollen hier zwei benachteiligte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden oder soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass beide Gruppen benachteiligt sind (die eine, weil sie nichts zu essen hat, die andere, weil sie nur Junk Food erhält?)

        Den Song-Link hatte ich noch exemplarisch (es gibt viel mehr) um zwei Links zu Reaktionen ergänzt. Obwohl der Sänger einen Country-Song vorträgt, sind zahlreiche Musiker aus der Rap- und Hip-hop-Szene davon angetan – warum wohl? Laut deren Meinung: Weil dieser Song auch ihre Anliegen zum Ausdruck bringt.

        Bei einer Interpretation eines amerikanischen Songtextes sollte man die amerikanischen Verhältnisse und die amerikanische Kultur berücksichtigen und nicht von deutschen Verhältnissen ausgehen.

        Zu:
        „Damit könnte er auch bei der AFD auftreten.“

        Soweit ich informiert bin, wendet sich die AFD gegen Mindestlohn und Tarifverträge. Glaubst du wirklich, sie würden jemanden einladen, der Löhne als „bullshit payment“ bezeichnet?

        Der Song fand großen Anklang – beim unterdrückten Volk. Nicht natürlich beim „Establishment“. Das musste natürlich gleich mal wieder seine Propaganda-Hanseln anweisen, Song und Sänger als „rechts“ zu „framen“. Jeder, der aufmuckt, wird so konnotiert. Wie soll irgendwer denn weiter rechts stehen, als die Regierung (hüben wie drüben)? Wie FJ Strauß mal sagte: „Rechts von der CSU ist eine Wand.“

        1. Noch ein paar Reaktionen (Aussagen von Amerikaner/innen) auf die mittlerweile übliche Hetze gegen Regierungskritiker und gesellschaftskritische Künstler/innen, wie sie in der Regel von staatstreuen Pseudolinken verbrochen wird, die sich der Herrschaft von Großkapitalisten anschleimen wollen:
          He isn’t shaming fat women he is shaming the liberal policies that got them there.

          Calling this guy a plant is like calling Tom McDonald a plant it’s laughable at best

          You need any more proof that the people who scream “workers of the world unite!” Aren’t the working class?

          Also the left: “that random guy is singing a song critical of the government! Get him!!!”

          Imagine the HATE one must carry, to turn this song into an anthem of the “extreme right”? FFS!

          The fact that he mentions those starving on the streets counters their welfare argument. But they are counting on their readers to not know that is in the song, because they won’t listen to it

          This man sings OUR SOUL PAIN! We can NOT IGNORE him, because that would be to deny ourselves our own suffering! We are him, he is us. It is as simple as that.

          https://www.youtube.com/watch?v=C1DIfTgMj54

  20. Manchmal sehe ich mir auf Rumble die täglichen Sendungen von Glen Greenwald und Russel Brand an. Es ist interessant, daß in der angelsächsischen Welt, von diesen Oppositionellen jedenfalls, die politischen Trennlinien anders gezogen werden als bei den oppositionellen Medien hier.
    Dort wird erkannt, das die Trennlinie zwischen Establishment und Anti-Establishment gezogen werden muss. Politische Differenzen zwischen Konservativen und Linken sind erst mal zu vernachlässigen, bis das Problem des drohenden allmächtigen Überwachungsstaates gelöst ist.
    Dieser wird von einer letztendlich unpolitischen Politikerkaste verwaltet, welche weitestgehend dem militärisch-industriell-medizinisch-digitalen-Komplex verpflichtet ist. Es ist in den USA egal wer gewählt wird, die wesentlichen Grundzüge der amerikanischen Politik bleiben nach jeder Wahl erhalten.
    Die Mainstreammedien sind ebenfalls gekauft.
    In Deutschland ist das alles ja nicht viel anders.
    CIA/FBI/BND/Verfassungsschutz usw erfüllen ebenfalls ihren Job und die Freiheit, eine sinnvolle politische Diskussion überhaupt führen zu können gerät zunehmend in Gefahr, bzw. ist durch die ganze Propaganda und die ganze Lügerei bereits am verschwinden.
    Tucker Carlson und Glen Greenwald z.B. verstehen sich prächtig obwohl sie politisch unterschiedliche Ansichten zu vielen Themen haben. Aber beide sehen den wahren Feind der Menschheit nicht entweder bei den Konservativen oder den Linken, sondern in diesem “militärisch-industriell-medizinisch-digitalen-Komplex” durch den die Oligarchen, oder wie auch immer man diese Leute nennen soll, ihre Interessen vertreten lassen.
    Diese Oligarchen mögen Rechts sein, aber Konservativ sind sie nicht.
    Greenwald und Brand führen Interviews mit allen möglich Leuten, sie reden mit Globalisierungskritikern, Pazifisten, Impfgegnern, Impfbefürwortern, populistischen Rechten und populistischen Linken, sie würden auch mit Bellizisten, Oligarchen und Joe Biden reden, wenn sich diese Leute dazu bereit erklären würden.
    Sie wollen lernen, sie interessieren sich für ihr Gegenüber, ideologische Differenzen sind sekundär, es geht darum, daß die “Wahrheit” eine Chance hat sich aus unterschiedlichsten individuellen Wahrheiten herauszukristallisieren.
    Diese Haltung kann ich zunehmend besser nachvollziehen und finde sie in Deutschland viel zu selten…
    Interessant finde ich auch, daß Russel Brand von seinen Zuschauern gerne als “awakening wonders” spricht. Er das erkennen einer hoffnungslosen Situation also für ein Aufwachen hält, etwas gutes und schönes. Denn erst wenn das Problem erkannt ist, kann es abgeschafft werden.

    1. Danke, toller Kommentar, finde ich auch.
      Seit dem Vietnamkrieg, als ich begann, politisch etwas differenzierter zu denken, habe ich auch den Eindruck, dass dort, woher die aggressivsten Ideen kommen auch der meiste Widerstand erfolgen wird. Aus den USA, GB. Ob er angesichts der ungeheuren Macht des Finanzkapitals und des MIC eine Chance hat, wer weiß. Dazu auch das Interview von Jung &Naiv mit Adam Tooze, das Fefe empfohlen hat und was ich persönlich klasse fand.
      Ich fürchte , dass es ohne Gewalt leider gar nicht gehen kann. Eiserne Lehre aus der Geschichte. Deutschland ist eine alte Gesellschaft geworden im Verleich mit den 60zigern und 70zigern. Hier kommt nur noch wenig Erhellendes, Mitreißendes.

      1. @ Mika

        Gut geschrieben!

        Diese Passage fiel mir besonders positiv auf:

        “Dort [in Amerika] wird erkannt, das die Trennlinie zwischen Establishment und Anti-Establishment gezogen werden muss. Politische Differenzen zwischen Konservativen und Linken sind erst mal zu vernachlässigen, bis das Problem des drohenden allmächtigen Überwachungsstaates gelöst ist.”

  21. Was will der Herr Wetzel? Die Liste der Missstände, die er aufzählt, ist lang, aber auch nicht neu. Neue kommen hinzu. Auch das ist nicht neu, denn die Welt verändert sich. Will er nur die Liste auf den neusten Stand bringen? Jedenfalls nimmt diese Liste den größten Teil seines Textes ein. Ganz zum Schluss dann die übliche Appellitis:
    1. Solidarität heißt (eben nicht) zuhause zu bleiben.
    2. Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie (ist auch nicht mehr aktuell oder gar originell)
    Und weiter? War das alles? Dafür all diesen Aufwand? Er meint es sicherlich gut, der Herr Wetzel, das soll nicht bestritten werden. Aber gegen die Wirkungslosigkeit alter Appelle helfen keine neuen. Glaubt er allen Ernstes, dass die Erfolglosigkeit der Widerständler der letzten Zeit damit zusammenhängt, dass es an Aufforderungen und Appellen mangelte? Es muss also was anderes her als neue Appelle. Wie wärs denn mal mit der Analyse der Wirklichkeit, dem Backen kleinerer Brötchen? Brötchenbacken ist schweißtreibend, d.h. anstrengend. Aber ohne Anstrengung wird es nicht gehen – auch nicht die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Nicht das Beklagen oder Verurteilen der Zustände ist die Aufgabe sondern das Verstehen. Nicht das Verstehen im Sinne von “Gutfinden” sondern im Sinne von “Nachvollziehenkönnen”. Was geht vor sich, welche gesellschaftlichen Triebkräfte arbeiten da im Flussbett der Gesellschaft? Welche Entwicklung ist im Gange und welche Richtungen sind erkannbar, in die diese Entwicklungen gehen? Sind unsere Sichtweisen auf die Wirklichkeit auch gedeckt durch die Wirklichkeit oder nur ERgebnis unserer Wünsche, altgedienter Ansichten und festgefahrener Behauptungen. Ohne Klarheit in diesen Fragen werden nicht die Menschen in der Gesellschaft gewonnen werden können, die dazu beitragen können, das Ruder herumzureißen. So gut es Herr Wetzel sicherlich auch meinte mit seinem Text, aber er ist nicht dazu geeignet, Menschen außerhalb der alternativen Blasen zu erreichen, geschweige denn zu gewinnen. Und um diese Menschen wird man nicht herum kommen, jene Menschen, von denen in unseren Blasen kaum noch die Rede ist, die einfachen Leute, jene Menschen, die jeden Tag dafür sorgen, dass die Gesellschaft funktioniert. Die meisten von denen interessieren sich nicht für die oben erwähnten Bedrohungen. Deren Bedrohungen sind anderen und es ist bezeichnend, dass diese in dem Text nicht vorkommen. Wer die Preiserhöhungen weniger bedrohlich findet als die Anzahl der Geheimdienste und ihrer Mitarbeiter, wird bei denen keinen Anklang finden, für die die Preise ihr täglich Brot sind. Wer das Elend an den Tafeln nicht für wichtiger hält als das Elend der erfolglosen Protestler, wird bei den Tafelgängern keinen Anklang finden. Wer der Wohnungsnot nicht mehr Bedeutung beimisst als dem Versagen der Parteien, wird bei den Wohnungssuchenden kein Gehör finden. Aber ohne all diese Menschen, die bei Wetzel nicht vorkommen, gibt es keinen gesellschaftlichen Aufbruch. Das ist das Elend der Kritiker der herrschenden Verhältnisse, dass sie sich an jene wenden, von denen sie nichts zu erwarten haben, die Politik und die Parteien. Für deren Aufmerksamkeit reißen sie sich ein Bein aus, aber sie haben kaum Aufmerksamkeit für jene, an die sich sich eigentlich wenden sollten und deren Unterstützung sie suchen müssten: die einfachen Leute. Das ist nicht einfach, denn sie sprechen eine andere Sprache, als hier in den alternativen Foren gesprochen wird. Aber das ist die schweißtreibende Anstrengung des Brötchenbackens.

    1. Ihren Text kann ich zustimmen!

      Noch immer diskutiert eine abgehobene Politsekte abstrakte Dinge (wie eine Querfront) und übersieht die Alltagsprobleme der Menschen. Diese sind Preissteigerungen und Wohnungsnot. Immer öfter merken die „einfachen Menschen“, das ihr Geld, Geld das für soziale Zwecke fehlt, im ukrainischen Stellvertreterkrieg völlig sinnlos verpulvert wird.
      Daran sollte eine Opposition ansetzen…..nicht an abstrakten Demokratiedebatten und überholter Kritik an den Coronamaßnahmen ….

    2. So, so, Meinungskorridor einschränken, ist ja ganz was Neues:

      Wie die Parteien, die seit Jahrzehnten die deutschen Regierungen stellen, hat auch die Linke ihren Einfluss auf die Deutung gesellschaftlicher und politischer Vorgänge an Kräfte verloren, die durch Emotionalisierung weite gesellschaftliche Gruppen an sich binden können wie die Grünen und die AFD. Aber auch sogenannte Verschwörungstheoretiker gewinnen immer mehr an Einfluss. Was bei FfF schon sich schon angedeutet hatte, nimmt zu bei den Querdenkern: die Grenzen zwischen Rechts und Links verschwimmen. Weltanschauung wird bestimmt durch persönliche Befindlichkeit, nicht durch das Anschauen der Welt, das Wahrnehmen der Wirklichkeit.

      Die politische Ratlosigkeit und Widersprüchlichkeit der Linken wird besonders deutlich an der Kritik gegenüber den deutschen Corona-Maßnahmen, denen alles Mögliche unterstellt wird, nur nicht das ernsthafte Interesse an der Gesundheit der Bevölkerung. So bezweifelt beispielsweise der sich links gebende Wirtschaftsjournalist Ernst Wolf, dass „den Politikern die Gesundheit von uns allen plötzlich so wichtig, dass sie ihr alles andere unterordnen.“(2) Daraus spricht eine Menschenfeindlichkeit, die nicht als eigene wahrgenommen, sondern anderen angelastet wird.

      Aus:
      Corona und die Linke | Von Rüdiger Rauls
      Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.
      https://web.archive.org/web/20210730004707/https://kenfm.de/corona-und-die-linke-von-ruediger-rauls/

      Das Diffamierungsvokabular und die Marschrichtung klingen nur allzu vertraut. Nur ja nicht an die Wurzel gehen.

  22. Sich der „Warten auf Godot“-Problematik bewusst und doch ratlos zu sein.
    Das trifft den Seelenzustand vieler. Der Fluch des Zeitgeistes.
    Ausgezeichneter, lesenswerter Artikel. Danke Hr. Wetzel!

  23. Wenn ein Bundeskanzler widerspruchslos festlegen darf, das es für seine Regierung “keine roten Linien” gibt und damit nicht nur den von der politisch weisungsgebundenen Staatsanwaltschaft zur unverbindlichen “politischen Absichtserklärung” entwerteten Amtseid wie gewohnt beiseiteschiebt sondern vor dem gesamten Bundestag damit klar aussagt das Art. 1 Abs.3 GG ihm wahlweise unbekannt oder schei..egal ist ohne das auch nur ein einziger Politiker das anspricht ist die Lage an sich klar. Spätestens seit Frau Lamprecht am Ende ihrer Verwendung als Bundesjustizministerin bejammerte wie gern sie Kinderrechte im GG verankert hätte die sie mit ihrer Unterstützung des Coronaterrors selber in den Dreck getreten hat und die seit mindestens 1995(meine älteste Ausgabe des GG im Haus) in Art. 6 sind sollte klar sein, das kein einziger Abgeordneter jemals das GG auch nur bis Art. 10 gelesen hat oder das es allen im Bundestag völlig am Arsch*Innen vorbei geht. Nun also die Reinkarnation des Mittelalters mit WHO Leibeigenschaft und CO2 Religion samt Ablassbriefen. Bleibt zu Hoffen das wir nicht wirklich marseillaisemässig französisch werden müssen…. Auch wenn angesichts der Zumutungen “marchons,marchons, qu’un sang impure, abreve nos sillons” für den zu Recht vergrätzten Menschen immer attraktiver scheinen mag sollte man den unterbezahlten Mitmenschen im Reinigungsgewerbe nicht sowas zumuten.
    Demokratie ist eben ein Teamsport, wer immer wieder die schlechtesten Spieler aufs Feld schickt, egal wie mies die spielen, sollte sich über den Abstieg nicht allzu laut beschweren.

  24. Die Zeit ist viel zu groß, so groß ist sie.
    Sie wächst zu rasch. Es wird ihr schlecht bekommen.
    Man nimmt ihr täglich Maß und denkt beklommen:
    So groß wie heute war die Zeit noch nie.

    Sie wuchs. Sie wächst. Schon geht sie aus den Fugen.
    Was tut der Mensch dagegen? Er ist gut.
    Rings in den Wasserköpfen steigt die Flut.
    Und Ebbe wird es im Gehirn der Klugen.

    Der Optimistfink schlägt im Blätterwald.
    Die guten Leute, die ihm Futter gaben,
    sind glücklich, daß sie einen Vogel haben.
    Der Zukunft werden sacht die Füße kalt.

    Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
    Die Dummheit wurde zur Epidemie.
    So groß wie heute war die Zeit noch nie.
    Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.

    Erich Kästner 1931

    Das Gedicht kam mir im Sommer 2020 in den Sinn. Leider hat sich meine düstere Stimmung noch verschlechtert.
    Erich Kästner hat Dunkeldeutschland mehr oder weniger geduckt und unsichtbar überlebt und später für Kinder geschrieben. Leider ist sein Werk nicht mehr in Mode.

    Wegducken ist jetzt nich angesagt:

    Vielleicht ist es müßig und führt nicht weiter. Doch ich habe versprochen, es wenigstens zu versuchen.
    https://cjhopkins.substack.com/p/the-free-speech-twitter-psyop

    Bisher bekommt er kaum Unterstützung, außer Dirk Pohlmann und Miloz Matuszek. Er wurde angeklagt, aufgrund eines Buchcovers. Auf twitter ist er im Schattenbann.

    Große Teile der Protestbewegung gegen die Coronamaßnahmen wurden von Marktextremisten, wie Krall gekapert. Da ist so ein CJ Hopkins evtl. ein Störfaktor.

  25. Warum in Europa keine Querfront möglich ist!

    Es gibt hier ein paar Mitforisten, die liebäugeln mit den Gedanken einer Querfront, weil sie glauben dadurch den Kriegskurs der Regierung und der etablierten Parteien beenden zu können. Historische Beispiele für „Querfronten“ gibt es. Vom BVG-Streik vor den deutschen Faschismus bis zur „Querfront“ der KP Chinas mit der Goumingtang gegen die Japaner.

    Wäre dies eine Vorlage für die derzeitige BRD?

    Beim derzeitigen Stand der europäischen Gesellschaften glaube ich daß lagerübergreifende Bündnisse NICHT möglich sind. Die Gesellschaften und die Menschen des Westens sind zu stark ideologisch verbohrt, was eine Folge von mangelten Gemeinsinn und „Überindividualismus“ ist. Das sind typische Zeichen gesellschaftlichen Zerfalls. Weder das offizielle rechte Lager, das linke schon gar nicht, wären zu einer respektvollen Zusammenarbeit fähig, weil den westlichen Gesellschaften der Respekt fehlt. Westliche Menschen sind noch zu sehr den westlichen Überlegenheitsdenken, den Eurozentrismus verfallen, was sich in Ausländerfeindlichkeit aller Art äußert…..

    Ein starker Hinderungsgrund einer deutschen Querfront ist das irrationale Coronalager. Diese Leute hängen pathologischen Theorien mit antisemitischen Ausfällen an. Es gibt keine böse Macht, böse, geheime Weltherrscher, das böse jüdisch-bolschewistische Finanzkapital usw. Die westlichen Gesellschaften werden einfach nur von dummen Regierungen, Idioten, regiert! Und in der Coronazeit zogen, den mittelalterlichen Geislerpozesssionen ähnlich, Umzüge durchs Land, die an Chemie-Trail glaubten. Das sind doch Zeichen des Niedergangs, daran ist NICHTS progressives!

    Eine punktuelle Zusammenarbeit in einer lagerübergreifenden Friedensbewegung mit der Forderung sofortige diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts wäre möglich. Dies wurde auch schon versucht, ohne langfristigen Erfolg. Aber eine offizielle Zusammenarbeit mit der AfD ist unmöglich, weil letztendlich die AfD NATO-Positionen vertritt, siehe die regierende italienische Faschistin!

    Folglich wird eine Wagenknecht-Partei der letzte Versuch der Bildung einer deutschen Opposition sein, obwohl man auch hier schon wieder auf das kleinere Übel setzen muß!

    1. Auch ein kleines Übel ist ein Übel!
      Das Problem ist die Stellvertretermentalität. Ich mache alle vier Jahre ein Kreuzchen, erhoffe, die werden das für mich machen, setze mich vor die Glotze und schaue was passiert!
      Werden die Erwartungen nicht efüllt jammert man in Foren herum , sieht sich als armer Wurm, hetzt auf Migranten, hofiert die AFD und das war es.

      Aber so funktioniert Demokratie nicht!

      There will never be another one like you – There will never be another one who can do the things you do

      1. Was ist Demokratie?
        Ist die westliche Demokratie nicht eine simulierte Demokratie?
        Ist die Menschheit überhaupt geeignet und fähig für Demokratie, denn über weite Strecken der menschlichen Geschichte dominierten autoritäre Regime?

    2. “Weder das offizielle rechte Lager, das linke schon gar nicht, wären zu einer respektvollen Zusammenarbeit fähig, weil den westlichen Gesellschaften der Respekt fehlt”
      Ist das Ihre Wahrnehmung der westlichen Gesellschaft? Seltsam, da wo ich arbeite, arbeiten Migranten aus wirklich dutzenden Ländern mit Alteingesessenen zusammen und der Umgang ist respektvoll und freundlich. Dort arbeiten auch Rechte und Linke und der Umgang ist ebenfalls respektvoll und freundlich, die Diskussionen sind aber natürlich hitzig.
      Der Gesellschaft fehlt die Fähigkeit zum Respekt nicht, es sind die Medien, denen diese Fähigkeit fehlt, es wäre ein Fehler deshalb auf die Gesellschaft zu schliessen.

      “Die westlichen Gesellschaften werden einfach nur von dummen Regierungen, Idioten, regiert!”
      Das ist also Ihre Analyse der Politikexzesse während der Coronazeit, das nenne ich mal komplex.
      Warum in dieser Zeit Fantastillarden an Euro und Dollar umverteilt wurden? Die Politiker waren einfach zu dumm.
      Das Pfizer und die Gatesstiftungen massiv Einfluss auf die WHO, die EU Kommission und die amerikanische Regierung genommen haben, geschenkt, die Politiker sind einfach nur zu dumm.
      Allerdings muss doch auch Ihnen auffallen, das dumme Idioten nicht in der Lage sein können, eine Regierung zu bilden (Ausnahmen bestätigen die Regel), wer macht also ihrer Meinung dann die ganze Arbeit?

      1. “… dass dumme Idioten nicht in der Lage sein sollten, ein Gemeinwesen zu führen … ”

        Diese Wendung des Postings hat mich echt verblüfft. “Gemeinwesen führen”, wowwowwow.
        Das ist die Eschatologie der Führerkultes in statu nascendi, denke ich mir.
        Aber davon ab …

        “Seltsam, da wo ich arbeite, arbeiten Migranten aus wirklich dutzenden Ländern mit hier geborenen zusammen und der Umgang ist respektvoll und freundlich.”

        Ja, das kenne ich von früher auch so. Aber deine Wortwahl scheint (!) mir verräterisch. “Respektvoll und freundlich” entspricht dem Minimum, was ein “guter Deutscher” von sich und anderen verlangt, wenn es um Benimm geht.
        Jemand der was anderes sagen will, als “ein guter Deutscher weiß sich anständig zu benehmen”, hätte hier – das nehme ich an – ein anderes Wort gewählt: kollegial.

        Denn die Kehrseite der Angelegenheit ist das Messer das vielen “guten Deutschen” zu Gelegenheiten in der Tasche aufgeht, wenn es nicht mehr um Benimm, sondern um Politik geht ….

        Nicht der kleinbürgerliche Bourgeois ist gefährlich, der kleinbürgerliche Citoyen ist es.
        “Prolls” – im Unterschied zu Lumpen – waren es übrigens vor zwanzig Jahren äußerst selten, kA, wie das heute aussieht.

        PS.: Ende der 70er habe ich eine (kurze) Zeit in Frankreich gelebt. Zumindest dort, wo ich mich bewegte, Bordeaux und Gironde, war “ne touche pas à mon pote” (Du faßt meinen Kumpel nicht an!) Gesetz. Man weiß, was daraus geworden ist.

        1. Ich habe das Wort “Gemeinwesen” wieder gestrichen, sie haben recht… das ist der falsche Begriff.
          “Aber deine Wortwahl scheint (!) mir verräterisch.”
          Dann nennen Sie es kollegial, mir egal, es ging mir um Bellas Behauptung, daß der Respekt in Europa fehlen soll.
          Der gute Deutsche geht mir am A. vorbei, glauben Sie mir, meine Erfahrung sagt mir, das Menschen grundsätzlich, egal wo sie leben oder wo sie herkommen, hervorragend miteinander auskommen… Der bewaffnete Krieg war und ist immer eine extreme Ausnahmesituation…

          1. Kriege sind in der Geschichte der Menschheit nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Schauen Sie sich eine beliebige Periode der Geschichte der Menschheit an, immer gab es Kriege. Ein neutraler Beobachter von außen würde, wenn er die Menschheit anschaut, beobachtet, dies so feststellen. Warum es immer Krieg gab ist eine schwierige Frage. Marxisten glauben, das läge an der Klassenherrschaft, was sozialistische Regime nicht daran hinderte sich gelegentlich zu bekriegen. Die letzten 500 Jahre beherrschte Europa, die Christenheit, die Welt und führte sich barbarisch auf. Jetzt erwachen die vom westlichen Kolonialismus unterdrückten Völker und schlagen nicht minder brutal zurück.
            Che irrte, der Mensch ist nicht gut, sondern wahrscheinlich eine Fehlentwicklung der Evolution, die gerade korrigiert wird!

            1. Wie viele der Milliarden Menschen leben gerade in einem bewaffneten Konflikt?
              Natürlich wird jede Sekunde irgendwo ein Krieg geführt, aber es betrifft, relativ zur Weltbevölkerung, nur wenige Menschen… die allermeisten leben in Frieden miteinander.

            2. “Marxisten glauben … ”

              wenn die Adressierten was “glauben”, sind sie mit “Marxisten” verlogen bezeichnet, ungeachtet des generellen Unfugs der Bezeichnung …

              “… das läge an der Klassenherrschaft”

              Diese strunzige Dummheit nehme ich dir nicht ab. Wenn eine kapitalistische Klassengesellschaft – und diesen Begriff verwendest du “mit Hudson” selbst für die Staaten “des Westens”, wenn es dir grad paßt – Krieg führt, dann ist es diese Klassenherrschaft die das tut, pure Tautologie.

              Nein, du bist ein verschlagenes Stück ….

          2. @Mika
            “daß der Respekt in Europa fehlen soll.” Ist auf Bellas einseitiger Sicht gewachsener Kokolores.

            Über Gemeinwesen kann man zwar anderer Ansicht sein, darin beinahltet ist ja auch das Wort “gemein” , aber man sollte auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen wie TomGard das macht weil er seinen heutigen Beruhigungsspaziergang an der frischen Luft noch nicht gemacht hat und wieder wirres Zeug von sich gibt.

            “glauben Sie mir, meine Erfahrung sagt mir, das Menschen grundsätzlich, egal wo sie leben oder wo sie herkommen, hervorragend miteinander auskommen”

            Ich kann das aus eigener positiver Erfahrung nur bestätigen.

            Alle wollen in Frieden leben und die, die herkommen würden am Liebsten auch in ihrem Land leben, wenn das möglich wäre.

            Wer wollte das nicht?

            1. ” … darin beinahltet ist ja auch das Wort „gemein“ , aber man sollte auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen wie TomGard …”

              Statt “noch mehr Phrasen” hätte ich Albernheiten, Niaiserien und Sottisen hinzufügen sollen.

              “… wirres Zeug …”

              Das hält auf der Waage keinem einzigen Gedanken stand, den ich anrege, nicht mal deinem Eigenen!
              Ich sollte dir “99 Luftballons” verlinken.
              Eure Sprache zu retten ist das Erste, was ihr zu tun hättet, wenn ihr irgendwas anderes tun wollt, als euch schicken.

      2. Mich nervt das Corona-Nachkarten!
        Das Virus war real und gefährlich. Die Impfungen waren sinnvoll! Man kann fragen, welche Impfung besser wirkte, was nicht geschieht!
        Die westlichen Regierungen waren mit Pandemie, später kam der Krieg hinzu, schlicht überfordert.
        Die Behauptung, Bill Gates habe das Virus erfunden um Geld zuverdienen ist Unfug, denn er hat sich an den falschen Impfstofffirmen beteiligt, verspekuliert!

        Wer ist weigerte eine Maske zu tragen, zeigte asoziales Verhalten, denn er lehnte es ab, mit einer geringen Einschränkungen seine Mitmenschen zu schützen. Diese asoziale Erscheinung war bei Bewohnern der westlichen, niedergehenden Welt zu beobachten, während Asiaten hier im allgemeinen mehr Gemeinsinn zeigten.
        Wenn die Coronaleugner mit anderen Friedensfreunden respektvoll zusammenarbeiten wollen, müssen sie lernen nicht ständig andere mit ihren Coronaideen zu nerven!

        1. “Mich nervt das Corona-Nachkarten!”
          Wer hat das Thema denn auf den Tisch gebracht?
          Gerne würde ich mit Ihnen zusammen arbeiten um den Krieg schnellstmöglich zu beenden, aber alleine die Idiotie der Politiker für all das verantwortlich zu machen, scheint mir nun mal deutlich zu kurz gegriffen.

          1. Nun, wie es zum Ukraine-Krieg kam, incl. Vorgeschichte, berechtigte russische Sicherheitsinteressen etc. kam, sollten sie wissen! Diesen Krieg haben die politischen Eliten zu verantworten, nicht die „normalen Menschen“. Gleichwohl ist in der Ukraine ein barbarischer Nationalismus ausgebrochen, man möchte Russland als Staat auslöschen, der an der allgemeinen menschlichen Vernunft zweifeln läßt. Auch wenn ich mit Abscheu den deutschen grünen Fanatismus sehe, am grünen deutschen Wesen soll die Welt genesen, zweifle ich am Verstand dieser Leute.
            Der Mensch ist mitnichten gut, sondern wahrscheinlich eine Fehlentwicklung, Sackgasse der Evolution!

    3. @ Bella (16. 8., 9.32 Uhr)

      Sie mögen recht haben, dass es zu keiner Querfront kommen wird – zum alleinigen Nutzen der Mächtigen.

      Eine Wagenknecht-Partei würde nicht reichen, würde es nicht reißen. Sie würde lediglich im Interesse der Mächtigen die AfD ein bisschen (weniger als mancher glaubt) mindern und ansonsten das von oben so sehr geschätzte Prinzip der Spaltung der Opposition fortführen.
      Von den staatsnahen Medien wird sie jetzt allein deshalb hochgejubelt (nachdem sie noch im Winter als “Lumpenpazifistin” verdammt worden war … ! ), weil man sich von ihr eine Schwächung der unbequem groß gewordenen AfD verspricht.
      Wagenknecht als Spielfigur.

      Ihrer Begründung, @ Bella, für das vermutliche Scheitern einer Querfront, kann ich sofort zustimmen:

      „Die Gesellschaften und die Menschen des Westens sind zu stark ideologisch verbohrt, was eine Folge von mangelndem Gemeinsinn und „Überindividualismus“ ist. Das sind typische Zeichen gesellschaftlichen Zerfalls. Weder das offizielle rechte Lager, das linke schon gar nicht, wären zu einer respektvollen Zusammenarbeit fähig, weil den westlichen Gesellschaften der Respekt fehlt.“

      Ja: ideologisch verbohrt, ohne Gemeinsinn und respektlos ! Man hält sich an den eigenen Überzeugungen fest wie an einem religiösen Glaubensbekenntnis oder an einer Krücke (ohne die man fällt).
      Dazu gesellschaftlicher Zerfall. Wie schon woanders geschrieben:
      “Der Baum ist morsch bis ins Kernholz hinein.”

      Ich möchte hinzufügen, dass eine punktuelle Zusammenarbeit auch daran scheitern dürfte, dass die Linke viel zu wenig über jene Leute weiß, die sie als “rechts” bezeichnet und verdammt.

      Sie wissen ja vielleicht, dass ich selbst früher auch mal links war. Und wie selbstverständlich ging ich lange davon aus, dass “die Rechte” in Deutschland die Interessen der Großunternehmen bzw. der Wohlhabenden verträte, dass sie neoliberal und transatlantisch eingestellt sei und dass sie überdies ein unklares Verhältnis gegenüber dem historischen Nationalsozialismus und rassistischen Positionen hätte.

      Nachdem ich dann schließlich auch einen Computer hatte und im Internet recherchieren konnte, stellte ich aber bald sehr verblüfft fest, dass die Sache in Wirklichkeit viel komplizierter war. Ich entdeckte in diesen Kreisen nicht nur ein erstaunlich hohes Maß an wirklicher Bildung und intellektueller Reflexion, sondern auch das Fehlen so mancher negativer Unterstellungen. Insbesondere war sehr schnell festzustellen, dass die angenommene Nähe zum Neoliberalismus, zum Establishment und den Machteliten bei den meisten überhaupt nicht gegeben war. Gewiss gibt es unter den als „Rechtspopulisten“ bezeichneten Konservativen auch Dummköpfe und Idioten, aber das ist nicht der Regelfall. Natürlich waren sie nicht links, hatten andere Überzeugungen und Ziele – aber sie waren oft anders und nicht so, wie vermutet oder behauptet.

      Dass heißt natürlich nicht, dass Konservative und Linke gemeinsam eine Gesellschaft gestalten könnten oder sollten – dafür sind die Unterschiede im Weltbild viel zu groß – aber in der Abwehr übergriffiger Ansprüche oder lebensgefährlicher außenpolitischer Abenteuer könnte man sich treffen.

      Dass Wagenknecht bei ihrer Friedensdemo am 25. Februar das gemeinsame Auftreten mit sog. “Rechten” verweigert hat, das man hat man ihr dort bös´ angerechnet.
      Dass trotzdem viele “Rechte” unter den Demonstranten waren (ja, wirklich), konnte sie allerdings nicht erkennen, weil die ja tatsächlich auch wie Menschen aussehen …
      Wählen werden diese Menschen eine Wagenknechtpartei aber nicht.

      Es gibt im sog. “rechten” Lager durchaus einige Querfrontbefürworter – wenn auch vermutlich weniger in der AfD.

      (Nebenbei: Nur die Mächtigen und Vertreter des Establishments verdienen m.E. das Attribut “rechts”.)

      1. Ich war lange in den US, zum Schluß meines Berufslebens leider zu kurz in China und glaube interkulturelle Vergleiche anstellen zu können!
        In den US lebte ich natürlich im Linksliberalen Lager und die kulturelle europäische Verbohrtheit kommt daher. Mit einen Trump-Anhänger kann man in einer Bar streitbar diskutieren, ohne das dieser unfreundlich oder gar böse wird. Das geht in Deutschland so nicht, hier ist man nicht nur verbohrt, sondern dazu auch noch unhöflich.
        China kennt im Grunde den rechts-links-Gegensatz nicht. Da niemand sein Gesicht verlieren möchte, wird jede politische und religiöse Meinung akzeptiert. Anders als hierzulande erzählt wird, hält sich der chinesische Staat aus dem Privatleben seiner zahlreichen Bürger weitgehend heraus und setzt nur allgemeine Regeln. Nur wenn sie bei einen Geschäftsessen die taiwanesische Unabhängigkeit fordern, können sie das Geschäft vergessen. Das Gesicht ihres chinesischen Partners wird dann steinhart und die gute Stimmung ist vorbei. Das wäre die Grenze. Ansonsten gibt es nach konfuzianischer Staatslehre viele Wahrheiten, nicht nur eine. Es gibt nur Grautöne, niemals nur schwarz-weiß.
        Wie gesagt, gegen die Japaner kämpfte in China eine „Querfront“. Die Goumingtang war auch niemals Maos Hauptfeind, er lies sie auf Taiwan ruhig leben und beschoss anfangs stark ritualisiert nur zu genau bekannten Urzeiten ein wenig die Insel, ohne ernsthafte Schäden erzeugen zu wollen….das ist China!

    1. “interessant”?
      ehrlichgesagt mach ich jetzt nach (immerhin) genau 1h aus und behalt lieber quetschenpaua im gemeinschaftsraum als “salbe” nach irgendnem “orgatreffen” mit lauter wichtig-tuern aus kreuzberg im kopf… da wars noch, als wär er nich wie die(se) “autonomen” gewesen…später bei irgendnem solifest in berlin dacht ich noch ausm srb-gemeinschaftsraum heraus: armer quetschenpaua, all diese hippen zappler da vor der bühne….whuu…

      naja, wurscht…richtig, s kann recht schnell gehen mitm totsein 🙄 ….
      “vorgestern” (also vor drei/zwei jahren) noch rammt ich die mistgabel meinem hausarztkiller in seinen fetten wanst (während ich eure ungespülten pißbecken aufm campingplatz schrubbte), “gestern” (nachmittag) rammt ich mir eine der stumpfen zacken am boden neben mir in den kleinen finger beim hausfräulichen unkrautzuppen auf erbvorschuß, tat kurz weh, gab kurz n bissel blut, gab abspülen+desinfizieren+pflaster drüber und harmlos schmerzfrei rosenscherenschwingerei noch eins/zwei stündchen, abends schwoll der finger an, nachts die hand und heut das erste antibio nach jahren mit “kann sein, es wirkt nicht/erreicht die infektion nicht, dann müssense ins kh” 🙄 …..

      so is das, wenn einer das immunsystem geschrottet wurd, kriegst nichmal mehr n mü-pieks mit ner heugabel selbst geregelt, obwohlde dich schon etliche male weit heftiger verletzt hattest 🙁 ….

      “wenn ich tot bin, mach ich, was ich will….”
      naja, mach ich schon, gartenzombie eben…..außer heut, damit ich morgen hoffentlich zu hören bekomme: “schaut gut aus, mußt nicht ins kh!” und n “himmel” wär: “okay, wechsel her, ich forder deine akte beim killer an und dann schaun wir mal, was genau bei dir los is und was wir da tun können, daßde nich immerzu “entwurmen” mußt, okay?!” …..

  26. Das Gegenmittel gegen imperialistische Kriege ist die glaubhafte Androhung eines Bürgerkrieges. Das ist die unhintergehbare Wirklichkeit einer bewaffneten Staatsmacht.
    So eine Drohung vorzubereiten dauert eine Generation – im Minimum.
    In ganz Westeuropa haben die imperialistischen Staaten das Zeitfenster, das es etwa ab Mitte der 60er dafür gegeben hat, weil die Staatswesen polizeilich und militärisch noch nicht perfekt aufgestellt waren, solch eine Unternehmung zu unterbinden, zehn bis zwanzig Jahre später geschlossen.
    Was vom damaligen “Geist” bleibt, sind Phrasen, mehr Phrasen, und noch mehr Phrasen – umrankt von esotherischen Zuckungen und Verzückungen aller Couleur.

    Damit ist meine “Analyse der Wirklichkeit” (R. Rauls) fertig.

      1. Wer “Recht hat” kriegt in christlichen Gesellschaften üblicherweise heilige Prügel und, falls er die rotzend und blutend überlebt, von mitleidigen und bußfertigen Seelen “einen ausgegeben”.

        Ich bevorzuge Rotwein.

          1. “Systemkonform”, “Systemkonforme” – wow, ja, das ist eine der kürzesten, wirksamsten und daher übelsten Phrasen.
            Was soll das denn sein und heißen, kannst du mir das mal sagen, “Wölfchen”?
            (Unwillkürlich den Tonfall meiner Mutter imitier’ und stehen laß’)

            Ich bin ziemlich sicher, das kannst du nicht, deshalb sag ich’s.

            “Als System (altgriechisch sýstēma „aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes“) wird etwas bezeichnet”, weiß die Wikipedia, “das aus verschiedenen Komponenten mit unterschiedlichen Eigenschaften besteht, die aufgrund bestimmter geordneter Beziehungen untereinander als gemeinsames Ganzes betrachtet werden (können)”.

            “Geordnet” habe ich gestrichen, weil der Ausdruck zur mathematischen Definitions- und Darstellungsweise gehört, die kein Mensch kennt, der “systemkonform” im Munde führt. “Gemeinsames” habe ich gestrichen, weil es ein sinnentstellendes Füllwort ist, das nur verwirren kann (der Kürze halber begründe ich das nicht).

            Daraus folgt:

            Wenn mit “System” schwammig die Herrschaft angesprochen ist, der Sprecher und Adressat unterworfen sind, welches sich selbst gegenüber beiden schon allein vermittels des Gewaltmonopols und eines “Rechtssystems” als ein “Ganzes” auszuweisen trachtet, dann gilt:

            1) a) Das “Verständnis” dieses “Ganzen”, sei es Begriff oder Auffassung davon, ist vollständig in das semantische Belieben von Sprecher und Hörer gestellt, woran
            b) abstrakt – allgemeines Labeling wie “Kapitalismus”, oder “Demokratie”, oder “Neoliberalismus”, oder “Imperialismus” nichts ändert, sondern vielmehr einen Status definiert, den der Sprecher gegenüber dem Hörer beansprucht, und mit welchem er sich auf voraus gesetzte gesellschaftliche Auseinandersetzungen bezieht und beruft. Woraus

            2) folgt, daß die Bezeichnung “systemkonform” entweder gelogen, oder frei von jedem sachlichen Gehalt ist. Denn:
            a) entweder zählen Sprecher und Hörer gemeinsam zum “System”, ihre Aus-Ein-Ander-Setzung gehört einer Ebene an, die nur abseits desselben zu identifizieren ist, oder
            b) das Wort “System” ist in der Aus-Ein-Ander-Setzung sachfremd, weil ihr zwar ein “Ganzes” zugrundeliegen mag, just dieses aber in den Polen “systemkonform” – “nicht systemkonform” nicht angesprochen ist!

            Das ist jetzt eine etwas ungewohnte Ableitung (nach Mustern, die von Gilbert Ryle oder Bertrand Russel stammen können) der rein ideologischen Zweckbestimmung des Wortes “System” in den relevanten Debatten.
            Praktisch geht die in der gewiß größten Anzahl der Fälle darin auf, daß der “systemkonform” Geschimpfte sich von anmaßend berufener Seite beschimpft fühlen soll, und damit Attribute bzw. Invektiven wie “gehorsam”, “fügsam”, “brav”, “gedankenlos”, “unwissend” oder “manipuliert / getäuscht” assoziieren soll.

            Von dem Punkt aus wäre darzustellen, wozu dieser Unfug taugen soll!
            Erspare ich mir.

            Mich jedenfalls fängst Du nicht mit dem Wort “systemkonform” ein, Wölfchen, schon deshalb nicht, weil alle, die von sich weisen wollen, “systemkonform” zu sein oder zu denken, schief gewickelt sind, und umgekehrt alle, die meinen, “gute Gründe” zu haben, die Beschimpfung auf sich sitzen zu lassen, irren!

            (Bitte zwei Euro in den Becher des nächsten Penners zum Lohn für meine Mühe, he’s my systemic brother)

  27. Man darf gespannt sein woher Riexinger die 18% nehmen will.

    Ex-Linken-Chef Bernd Riexinger rät der Linken, konsequent ohne die Abgeordnete Sahra Wagenknecht zu planen.
    Die jetzige Linke habe indes ein Potenzial von bis zu 18 Prozent und könne auch in Wahlergebnissen wieder deutlich über den 4 bis 6 Prozent landen, die sie derzeit in Umfragen habe.
    https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/Politik__Inland_/article246909058/Ex-Parteichef-Riexinger-raet-Linken-Ohne-Wagenknecht-planen.html

    1. Und wovon träumen die nachts? Ich wähle sie sicherlich nicht nochmal, sie haben es gerade einmal mit Mühe in diesen Bundestag geschafft. Das ist vorbei. Die Partei wird zerfallen, jedenfalls in Westdeutschland. Ob Bartsch wohl die Partei wechselt?

  28. Ich nutze die 100. Kommentierung, um ein “Stimmungsbild” zu zeichnen:
    Wenn ich sie halbwegs gut eingeordnet habe, so haben über 50 Prozent der Kommentierenden eines gemeinsam: Sie wollen sich das Wählen, das Kreuz auf dem Wahlzettel nicht nehmen lassen. Da helfen keine Enttäuschungen und noch weniger die vielen Erfahrungen.
    Wenn das mit dem Wählen schon etwa 100 Jahre schiefgegangen ist (wenn man von reaktionären bis faschistischen Wahlsiegen absieht), dann ist das doch kein Zufall, kein Einzelfall, sondern vielleicht etwas Systemisches, das sehr wenig von unserem individuellen Wahlverhalten abhängt.
    Dann müsste man sich doch fragen, ob man sich ein anderes System der gesellschaftlichen Beteiligung, gar der Selbstbestimmung vorstellen kann? Dass es diese Versuche in der Geschichte gab, meist sehr kurz und von denen massakriert, die uns dann zu den Wahlurnen rufen (oder darauf ganz verzichten), haben sofort einige eingeworfen, um sich die nächste Enttäuschung ja nicht nehmen zu lassen. Sie finden den gemachten Hinweis auf die (Pariser) Commune überholt und vergeigt. Ähnlich hart würde es dem Hinweis auf die Räterepublik 1918/19 oder auf die portugiesische (Nelken-)Revolution 1974 ergehen, in der Arbeiter- Bauern- und Soldatenräte das Leben der Menschen organisieren sollten. Aber es ist doch bemerkenswert und des Nachdenkens wert, dass es auf meinen Beitrag ganz viele Kommentare gab, die das bestehende Wahlsystem auf keinen Fall über Bord werfen wollen, sondern sich daran klammern wie an einen Schwimmring: Eine lange Debatte unter den Foristen wurde darüber geführt, ob man nicht eine „Querfrontstrategie“ befürworten soll. Also so etwas wie eine Koalition, eine Zusammenarbeit von AfD und die LINKE und wer noch dieser „Querfront“ betreten will.
    Das ist kein Ausweg, sondern die Spitze einer jeglichen inhaltlichen Selbstaufgabe. Aber vielleicht ist die „Querfrontidee“ nur eine Spielpaarung mehr, bei der man auf der Tribüne sitzen bleiben kann.
    Dass es nicht einfach ist, die Tribüne zu verlassen, ist kein neues Phänomen. Dass man kein neues Konzept aus dem Ärmel schütteln kann, ist naheliegend.
    Aber dieses geradezu verbissene Klammern an einer “aller letzten” Parteienkonstellation, lässt doch die Annahme zu, dass bei aller Enttäuschung, die man mit Wahlen und –versprechen gemacht hat, diese eine sichere und selbstentlastende Bank ist, die man auf keinen Fall verlassen möchte. „Die anderen“ werden wieder einmal Schuld daran sein, was man mit ermöglicht hat.

    1. Dass es nicht einfach ist, die Tribüne zu verlassen, ist kein neues Phänomen.

      Trifft das nicht eher auf das Verlassen der Arena zu, und macht man es sich mit dieser Verortung auf der Tribüne vielleicht zu einfach?
      Mag den informationstechnischen Betriebsmitteln geschuldet sein, dass sich die Metaphern aus meiner Sicht genau umgekehrt verhalten (und durch das Bespielen von Plattformen (sic) dank Kommentarbereich Arenen drin entstehen) – aber, im Hinblick auf eine Demokratie passt es augenscheinlich nicht, die Menschen auf der Tribüne sitzend zu verorten.

    2. Bei mir ueberwiegt eher der nuechterne Realismus, dass wir in der Welt leben, in der wir leben und uns kein Paralleluniversum zur Verfuegung steht. Der Vorteil der Demokratie ist, dass ihre Prozesse sehr langsam sind, was vor unueberlegten Handlungen schuetzen kann. Der Nachteil der Demokratie ist, dass ihre Prozesse sehr langsam sind, was eine Systemaenderung nahezu unmoeglich macht. Hinzu kommt, dass die Aenderung von denjenigen kommen muss, die aktuell an der Macht sind und gerade die haben daran kein Interesse.

      Paul Brandenburg schliesst seinen woechentlichen podcast immer in etwa mit “bis wir die Verantwortlichen mit friedlichen Mitteln aus ihren Aemtern gejagt haben”. Dem wuerde ich mich gern anschliessen, aber das dauert und bis dahin haben wir Wahlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich alle den Wahlen entziehen, ist nahezu null, denn in diesem System gibt es Profiteure, die es erhalten wollen. Es gibt in unserem GG mWn keine Mindestwahlbeteiligung, sodass eine Regieurung auch aus 15% Wahlbeteiligung eine Legitimation ziehen wuerde.

      Ich hoere z.B. auch gern Jutta Ditfurth zu, obwohl ich nicht mit allem uebereinstimme. Sie sagt aber auch, dass man von ihr bei aller Kritik fuer die Ist-Situation kein machbares Zukunftsszenario erwarten kann. Das hat sie naemlich auch nicht. Also wohin mit all unserem Wissen ueber das, was wir nicht wollen, wenn es fuer das, was wir wollen, bisher weder gemeinsame Nenner noch einen machbaren Plan gibt?

      Quo vadis?

  29. Werter Herr Wetzel
    Sie betrachten die gesellschaftlichen Vorgänge anscheinend nur die idealistische Brille von Theorien, IHREN intellektuell geprägten Theorien wie beispielsweise die Idealisierung der Pariser Commune. Wir müssen deren Leistung als den ersten Versuch einer proletarischen Herrschaft würdigen und im ehrenden Gedenken bewahren, auch daraus lernen. Aber sie ist alleine von den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen kein Vorbild für die heutige ZEit. Ähnliches gilt für die gescheiterten Revolutionen von 1918 im Deutschen Reich und dei Nelkenrevolution von 1974 in Portugal. Aber über all die gescheiterten Revolutionen vergessen sie all die siegreichen von Vietnam bis Kuba.
    Ihre Idealisierungen führen zu Aussagen, die einmal genauer hinterfragt werden müssten. Auf eine davon will ich mich beschränken, obwohl es noch so viele andere gäbe, denen man mal auf den Zahn fühlen sollte. Aber gerade diese kommt so selbstverstädnlich daher, dass sie kaum auffällt, aber dennoch bezeichnend ist für IHr Denken:
    “Wenn das mit dem Wählen schon etwa 100 Jahre schiefgegangen ist” Was soll denn da schiefgegangen sein? Wie hätte es dann nach Ihrem Idealbild aussehen müssen, damit ES (was immer das auch sein mag) nicht schiefgegangen wäre?
    Die Welt bewegt sich nicht nach den Idealvorstellungen einiger weniger. Sie bewegt sich nach anderen Gesetzen, nach den Gesetzen der Materie, das heißt der Veränderung der materiellen Bedingungen. Das Leben der meisten Menschen ist heut anders als zu Zeiten der Pariser Kommune, auch anders als 1918. Es genügt ein Blick in die Arbeitswelt, um den Unterscheid zu erkennen. Auf Bildern und Filmen vor hundert Jahren wimmelte es in den Betrieben von Arbeitern. Sie waren in ständigem Kontakt zueinander. WEr heute eine WErkhalle von VW besucht, sieht kaum noch jemanden. Es regieren Fließbänder und Roboter, die Arbeiter sind dahinter kaum zu erkennen. Sie haben kaum Kontakt zueinander, denn das Werkstück läuft von einem zum nächsten. Es sind nicht mehr zehn, die an einem Blechteil hämmern und schrauben, dicht an dicht nebeneinander.
    Wir können uns natürlich eine Idealwelt zusammenflicken in unseren Hirnen. Aber passt dieses Hirngespinst denn auch zur Wirklichkeit? Das Scheitern des heutigen weitgehend von Intellektuellen bestimmten Milieus liegt am Übergewicht der Phantastereien, denen die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit fehlt. Und wenn die Wirlichkeit dann nicht zur Phantasie passt, dann wird nicht an der Phantasie gezweifelt, nicht sie in Frage gestellt, sondern es wird nach Schuldigen Ausschau gehalten: Parteien und Regierungen, die nicht die richtige Politik machen, Menschen, die nicht richtig wählen, andere wieder, die nicht richtig denken oder falsche Lösungen bevorzugen(Beispiel Querfront).
    Diese Realitätsferne nehmen die Menschen wahr, die als die sogenannten einfachen Leute bezeichnt werden. Diese einfachen Leute sind aber die Hefe im Bier. Sie sorgen dafür, dass der Gährprozess vorangeht. Sie sorgen dafür, dass die Gesellschaft funktioniert, nicht die Intellektuellen, die Seminarrevoluzzer und Sofastrategen in ihren schlecht gelüfteten Studierstuben. Die einfachen Leute müssen gewonnen werden, denn sie sind nicht einfach im Sinne von simpel.
    Sie verfügen über ein gutes Einschätzungsvermögen und können gut unterscheiden zwischen Hirngespinsten und Handfestem. Dass sie sich den rührigen Protestlern nicht anschließen, liegt daran, dass sie das meiste für Unsinn halten und realitätsfern. Und solchen Leuten schließen sie sich nicht an. Aber ohne jene, die Sie bisher mit keinem einzigen Wort erwähnt haben, wird es nicht gehen. Wenn Sie es ernst meinen, müssen Sie darüber diskutieren, wie jene Leute erreicht werden können. Nicht darüber was alles anders werden muss, damit es nach IHREM Geschmack ist.
    Wenn diese Leute erreicht werden, dann kommen auch die Lösungen. Denn sie sind findiger als alle Universitätsweisheit. Sie müssen nämlich jeden Tag Lösungen finden, die auch tragfähig sind: Brücken, die nicht zusammenbrechen, Klospülungen, die wirklich auch jeden SCheiß wegschaffen, Autos, die wieder anspringen und Brötchen, die man essen kann, ohne sich den Zahn abzubrechen. Das alles scheint den meisten Denkern selbstverständlich, weil sie es gar nicht anders kennen. Aber dass sie es nicht anders kennen, ist das Verdienst dieser Leute, die jeden Tag Lösungen finden. Vllt denken Sie mal daran, wenn Ihr Klo mal wieder verstopft ist.

    1. Sie haben es wieder auf den Punkt gebracht! Ob ich wählen kann oder nicht, wen ich wie wählen kann, ist mir scheißegal!
      Nicht egal ist mir dahingegen das tägliche Leben, die Bewahrung eines bescheidenen Wohlstandes. Ähnlich sehen dies im Grunde auch meine Nachbarn, von denen einige jetzt aus Verzweiflung AfD wählen wollen, wogegen das linksliberale Lager dann lautstark protestiert, aber nichts ändert.
      Den Leuten interessieren die hohen Lebensmittelpreise, die Benzinpreise und der schlechte öffentliche Nahverkehr. Viele haben Angst ihren hart erarbeiteten kleinen Wohlstand zu verlieren. Die hohen Energiepreise und die Unsicherheit über die Wärmepumpe gehen ihnen auf die Nerven. Die Leute sehen, kleine Geschäfte schließen, ihr Lieblingscafé hat schon geschlossen, die Bäckereien haben wegen Personalmangel kürzere Öffnungszeiten, die Apotheke um die Ecke hat auch geschlossen und auf einen Facharzttermin muß man lange warten. Neulich kam eine Nachbarin auf die Idee und sagte „Wir schicken unser ganzes Geld in die Ukraine und für uns selbst bleibt nichts übrig“
      Genau da muß linke Politik ansetzen….

      1. Ganz genau Bella. Ganz genau. Anderes andere ist verlorene Liebesmüh. Darüber müssen wir auf Foren wie diesem reden: Wie erreichen wir die Leute, die außer die AfD zu wählen, keinen anderen Ausdruck für ihren Protest, ihre Emprung und ihren Ärger finden? Denn dass sie den einzigen Weg im Gang zur Wahlurne sehen, liegt in erster Linie daran, dass es im Moment keinen anderen Weg gibt. Leute wie Wetzel meinen es sicherlich gut, aber sie sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht. Sie erinnern mich an den Autofahrer, der ständig in der Landkarte den richtigen Weg sucht, aber die Wegweiser in der Realität übersieht.

        1. Jetzt müssen Sie mir nur noch verraten, was auf dem “Wegweiser in der Realität” zu lesen ist! (Ich vermute: Die Klos sind verstopft!)

          Ich glaube, dass sich diejenigen, die Sie als weltfremd einordnen (Wolf Wetzel z.B.), durchaus mit den Realitäten vertraut sind. Irgendwann muss man mit einer Analyse der Wirklichkeit – zumindest vorläufig – abgeschlossen haben, um auf einer höheren Abstraktionsebene zu allgemeingültigen Erklärungs- und Lösungsansätzen vorzustoßen.

  30. Der Autor scheibt :
    “Es ist kein Geheimnis, dass der Protest dagegen vernachlässigbar ist. Und damit meine ich einen Protest, der zum Problem für die Gewählten und die nicht gewählten Regierenden wird. Dafür sorgt zum einen die Polizei mit ihrem martialischen Aufgebot und eine Auflagenpolitik, die eine Demonstration in eine selbstorganisierte Demütigung verwandelt. ”

    Der Autor hat recht : Jetzt kommt jeglicher weltliche Widerstand zu spät !

    Wie es scheint, gefällt sich unsere Obrigkeit in der Rolle des Schmuddel-Midas : Alles was diese anfasst, wird zu Schuld/Schande/Scheiße.

    Der/die Abgeordnete – egal welcher couleur – konnte sich tatsächlich – trotz Demokratie und alledem – zu einem monströsen Neo-Herostratos entwickeln !

    Nachdem auf irdische Gerechtigkeit nicht mehr zu hoffen ist, bleibt nur noch das Vertrauen in den guten Gott : Möge ER IHRE Seelen “abschieben”, auf dass zumindest im Jenseits Frieden herrsche !

    1. Hat schon Heidegger gesagt …
      -> “Nur ein Gott kann uns retten.”
      Für manchen Leser natürlich Ketzerei.

      “Rettung” gibt es, das ist meine Überzeugung, ohnehin nie für ein Kollektiv, sondern immer nur für ein Individuum.

      1. Sie schreiben :
        “Hat schon Heidegger gesagt …
        -> „Nur ein Gott kann uns retten.“
        Für manchen Leser natürlich Ketzerei.
        „Rettung“ gibt es, das ist meine Überzeugung, ohnehin nie für ein Kollektiv, sondern immer nur für ein Individuum. ”

        Leider gibt es für “germanische Barbaren” beim Rückzug ins spirituell-private ein großes Problem : Die – vermutlich angeborene – Impulsivität, in Kombination mit einem – vermutlich angeborenen – hohen Aggressionspotenzial !
        Ich habe mich zwar einer synkretistischen “Glaubensgemeinschaft” angeschlossen, die aus den Heilslehren der Buddhisten/Jainas/Urchristen zusammengebastelt wurde;
        dementsprechend sind für mich – theoretisch – Vergeistigung / uneingeschränkte Nächstenliebe ( Liebe deine Feinde ) und Radikalpazifismus ( halte auch die andere Wange hin ) angesagt; allein, es funktioniert nicht !
        Ich würde mir zu gerne mantramäßig selbst einreden : ” Dieses Volk ist nicht dein Volk, also halte dich aus der deutschen Politik raus, schließlich hast du die Herrscher dieses Landes nicht an die Macht gewählt ! Du hast keine Familie gegründet, also überlasse die politischen Entscheidungen den Leuten, die Verantwortung für Nachkommen tragen, … ” usw. ;
        aber dann krochen nach ’89 die teutonischen Herrenmenschen aus den Löchern und :
        – starteten ihren revisionistischen Rachefeldzug gegen die Serben,
        – kolonisierten und chaotisierten Osteuropa,
        – beuten deren Arme als Sexsklavinnen aus,
        – und ( brandaktuell ) bedienen sich der Ukrainer als Söldnertruppe zum revisionistisch motivierten Kampf gegen die Russen,
        ab da war all der gute Wille zum Passivismus passe ! So oder ähnlich wird es vielen deutschen Humanisten ergangen sein.

  31. Eekelhaft und niederträchtig wie zum wiederholten Mal hier Teile des “linken” Mobs ausgerechnet vor einer “Querfront” warnen wollen. Eine “solidarische” Querfront mit den Herrschenden, die sie während des Corona-Regimes selber über drei Jahre praktizierten und propagierten. Eine Querfront, die sie scheinbar so lieb gewonnen haben, dass sie noch heute von ihr schwärmen. Was diese Zero-Covid-Faschisten allerdings von ihren “neuen” Freunden aus Staat und Wirtschaft (Geheimdienste/Polizeien/Staatsanwaltschaften/RKI…Gesundheitsindustrie…) unterscheidet.
    Während die staatlichen wirtschaftlichen Akteure sich zur Zeit vornehmlich in peinliches Schweigen hüllen und aussitzen wollen, was ihre eigenen “neuen” Erkenntnisse über das wirkliche Ausmaß dieser “Pandemie” und ihre “Impf”- und Maßnahme-Experimente betreffen, wollte und will der “linke” Volksmob (das nächste Killervirus lauert ja schon!) seinen Krieg gegen die Menschen, pardon, gegen das “Killervirus”selbstverständlich, wenn nötig, totaler und radikaler (hallo China du gelobtes Covidiotenparadies!) als wir ihn uns heute noch überhaupt vorstellen können.
    Von meiner Seite gibts mit euch keine Gemeinsamkeiten. Gegen euch muß man vorgehen.

      1. Blöde Anmache. Oder mal wieder die falschen Schuhe angezogen, wie schon aufgrund eines Kommentars von mir im vorherigen Wetzel-Beitrag, gerichtet an einen Kommentator, der hier das Kotzen und Beleidigen zu seinen Markenzeichen gemacht hat?

      2. In den niedergehenden westlichen Gesellschaften macht sich auch leider zunehmend moralischer Verfall und eine zunehmende Aggressivität bemerkbar. Manchmal kann man das auch hier beobachten. Wird mal ein gutes Zeitdokument, wenn sich Historiker der Zukunft mit der Zeit des Zerfalls des Imperium Americanum befassen.
        Verkäuferinnen berichten von zunehmender Aggressivität ihrer Kundschaft, es gibt immer mehr Spinner, die an eine jüdische-bolschweistische Weltverschwörung, unsichtbaren bösen Mächten, die die Menschheit dezimieren wollen, Chemai-Trail etc. glauben. Dieser Irrationalismus nimmt in niedergehenden Zivilisationen zu und war so auch im alten, niedergehenden Rom zu beobachten.
        Die letzten „Vernünftigen“ sollten gelassen bleiben, auch wenn es schwer fällt

  32. Zur Lage der Linken überhaupt …

    Ich bin keineswegs ein Fan von Gabor Steingart, aber sein heute im Focus veröffentlichter nüchterner Beitrag scheint mir doch lesenswert:
    https://www.focus.de/politik/meinung/gastbeitrag-von-gabor-steingart-das-ende-der-arbeiterklasse-schiebt-die-linken-in-die-todeszone_id_202050474.html

    Er bezieht sich zwar in erster Linie auf die Partei “Die Linke”, doch betreffen so manche seiner Gedanken auch die Lage der Linken im Allgemeinen …
    Er spricht natürlich längst nicht alles an, was man zu diesem Thema und zum Anliegen von Herrn Wetzel (im obigen Artikel) sagen könnte, doch lohnt die Lektüre trotzdem.

    Man muss die Dinge rational angehen!

    Wünsche, Hoffnungen, Abneigungen und andere Emotionen haben gewiss ihre Berechtigung – aber nicht, wenn es darum geht, die Realität zu erkennen.
    Ansonsten droht – neben anderen Fehlern – auch Selbstüberschätzung.

  33. Hier in diesen Kommentaren steht inzwischen so viel Gruseliges, dass ich im wahrsten und eigentlichen Sinne längst sprachlos bin.
    Ich habe zu alldem etwas geschrieben, was hoffentlich bald als echter Beitrag hier oder anderswo zu finden sein wird.
    Linke sind scheiße, Intellektuelle sind scheiße, Akademiker sind scheiße, es gibt linken Mob, Idealismus ist scheiße, dann noch dieses ständige Auseinanderdifferenzieren zwischen sogenannten einfachen Leuten im Gegensatz zu Intellektuellen (?) und/oder Akademikern (?)…….,wie geht mir das auf die Nerven. Müssen all die genannten nicht auch tagtägich irgendwie ihr Leben bestreiten?!!! Was soll das alles?
    Dann immer wieder die Nähe zur AfD, die gelingen müsse, damit etwas bewirkt werden könne……, gehts noch? Ein klares Nein!!!
    Was ich eigentlich sagen wollte zu diesem obenstehenden Beitrag von Wetzel: die Zeilen, in denen es um die Pariser Commune geht, also die Zeilen unter der Überschrift “Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie”, finde ich wunderschön. Ich weiß tatsächlich nicht viel über die Commune, aber die hier im Zusammenhang fallenden Worte finde ich wunderbar. Scheißegal, wie ideologisiert, wie phantastisch, wie realitätsfern usw. Es sind wunderschöne und ermutigende Worte!
    In diesem Sinne: Danke!

    1. Oh, ganz herzlichen Dank! Sie sind Sie jetzt der zweite (!), der den Gedanken aufgegriffen hat. Keine Nachfrage, was damit gemeint ist, was man darunter verstehen könnte .. Stattdessen nur noch eine Dystopie: eine neue Querfront … und sofort geht es aber im Forum los, als hätte man Ihnen eine Freikarte in den Nachtclub geschenkt. Das Problem ist wirklich nicht nur “oben”, sondern auch ziemlich weit “unten”.
      Danke für das kleine brennende Streichholz.

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