Mit den staatlichen Coronamaßnahmen wurde Solidarität mit den Schwächsten zum Phantom der Guten. Mit dem Aufstand der Anständigen 2024 wurde eine Brandmauer gegen rechts eingeweiht, die die Substanz eines Luftschlosses hat. Nun steht noch der letzte Schritt an: Mit einem Antifaschismus-Label endlich in den Dritten Weltkrieg ziehen.
Dies ist der dritte Teil der Serie. Teil 1 finden Sie: Hier! Teil 2: Hier!
Jahrzehntelang war Antifaschismus ein zentrales Hassobjekt der Regierungspolitiken und des Verfassungsschutzes. Antifaschismus war das Synonym für Staatsfeindlichkeit, Militanz, Unversöhnlichkeit und extrem lästige Vorwürfe, für die man nur Repression und Denunziationen übrighatte.
Doch seit ein paar Jahren zeigt sich der „Antifaschismus“ wie verwandelt. Man erkennt ihn nicht wieder: Er ist staatskonform, regierungskompartibel, autoritär und manchmal auch der zivil-militärische Arm reaktionärer Politik. Dazu gehören u.a. die Gegendemonstrationen unter dem Motto: „Wir impfen euch alle“ und Kundgebungen für den Vernichtungskrieg Israels in Gaza.
„Antifaschismus“ als künstlicher Farbstoff
Dieser handzahme „Antifaschismus“ hat nun so gut wie Verfassungsrang oder ganz modern: „Antifaschismus“ ist Staatsraison. So könnte man meinen, wenn man die letzten paar Jahre Revue passieren lässt. Auf höchsten staatlichen Ebenen wird der Antifaschismus zur Chefsache erklärt. Alle kämpfen gegen Nazis, oben und unten, links und rechts vereint. Und alle erkennen Nazis oder Halbnazis, gerade auch dann, wenn sich diese dagegen verwahren.
Wer die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung kritisiert hatte und weiterhin kritisiert, hat keine andere Meinung, über die man streiten muss, sondern ist ein Nazi, ein Halb-Nazi oder zumindest geht er mit Nazis „Hand in Hand“. Darin sind sich die Bundesregierung, die Laufstallmedien, die Partei DIE LINKE und einige antifaschistische Gruppierungen (Omas gegen Nazis, Bündnis gegen Nazis etc.) einig. Schneller und gefahrloser konnte man kein Antifaschist werden.
Das gleicht einem „Sommermärchen“, denn bisher war der Kampf gegen Neonazis, gegen faschistische Organisationen und Ideologien kein Staatsanliegen – im Gegenteil. Im Deutschland nach 1948 gab es keine Entnazifizierung, sondern eine Renazifizierung. Sind jetzt alle protegierten und in Staatsämter gehievten Alt-Nazis tot und neue will man nicht (mehr) haben?
Im geheimen „Gladio-Programm“ der NATO ab Mitte der 1950er Jahre versammelte man alles, was Nazis waren und sein wollten, zu irregulären Kampfeinheiten, die hinter den feindlichen Linien gegen den alten/ewigen Feind kämpfen sollten: Die Russen, die „rote Gefahr“.
Und der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) war von mehr V-Leuten umgeben und umstellt, wurde von mehr V-Leuten betreut und gewarnt, als er Mitglieder hatte. Ohne nachtragend zu sein: der NSU bestand nach offizieller Lesart aus exakt drei Mitgliedern. Die Zahl der bislang enttarnten V-Leute im NSU-Netzwerk beläuft sich auf über 45.
Ganz abgesehen davon, dass die Leugnung neofaschistischer, rassistischer Gesinnungen und „Hintergründe“ fast immer die polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen leitete.
All das ist seit 1948 eine beständige Konstante in allen Regierungskonstellationen und hat sich mit der „Wiedervereinigung“ nicht gelegt, sondern geradezu radikalisiert – wenn man nur an die Pogrome erinnert, die das „Wir sind ein Volk“ begleiteten und als „gesunder Nationalismus“ gefeiert wurden.
Doch Corona scheint mehr als ein Virus (gewesen) zu sein – so etwas wie ein Gamechanger, den man aber nicht mitgekriegt hat.
Kaum war Corona und die neue antifaschistische Allianz geschmiedet, kamen die „Russen“. Schlagartig wusste man nun, dass es Angriffskriege gibt, also zumindest einen, den „der Russen“ gegen die Ukraine 2022. Und wie aus dem Dornröschenschlaf geküsst war plötzlich vom Imperialismus die Rede, den es in dieser Erzählung erst mit dem „ersten Angriffskrieg in Europa“ nach 1945 gibt. Über 70 Jahre gab es keinen Imperialismus, und wer vom US-Imperialismus sprach, der war ein gefährlicher Antiamerikaner und irgendwie eben auch ein Kommunist.
Und da das mit dem „Antifaschismus“ so gut klappte, war plötzlich auch dieser wieder im Regierungskoffer. Die Unterstützung eines oligarchen und an die Macht geputschten Selenskyj-Staat ist seit 2022 kein imperialistischer Akt, um die NATO-Ost-Erweiterung „bis zum letzten Ukrainer“ zu zementieren, sondern ein Kampf gegen „Hitler“, also Putin. Man könnte einwenden, dass es dazu zu spät ist, aber „Hitler“ war eben – zu Lebzeiten – ein gern gesehener Staatsgast, ein Garant im Kampf gegen den Kommunismus. Erst seitdem er tot ist und man ganz frei über ihn verfügen kann, werden „Hitler“ produziert wie am Fließband. Wer etwas auf sich hält, hat seinen eigenen „Hitler“, ob als Saddam Hussein im Irak (1991), als „Wiedergänger Hitlers“ (Hans Magnus Enzensberger) oder eben in Gestalt von Putin (2022). Auch in Israel hat man einen eigenen „Hitler“. Als der israelische Ministerpräsident Jitzchak Rabin eine friedliche Lösung mit den Palästinensern suchte, wurde er von den Ultra-Orthodoxen und der Siedlerbewegung als „Hitler“ gebrandmarkt und in Naziuniform vorgeführt. 1995 fand sich schließlich jemand, diesen „Hitler“ zu ermorden.
Aber auch die russische Regierung mischt da mächtig mit. Wenn sie mit dem Krieg in der Ukraine eine „Entnazifizierung“ betreibt, dann wäre es doch auch von dieser Seite aus angebracht, genau zu erklären und zu begründen, warum die Asow-Brigaden und der Bandera-Kult die ukrainische Staatspolitik dominieren und nicht eine notwendige Begleiterscheinung darstellen, die nicht darauf abzielt, aus der Ukraine einen faschistischen Staat zu machen. Warum sind nicht die imperialen Sicherheitsinteressen Russlands, die gemachten und gebrochenen Zusagen im Rahmen der Zwei plus Vier-Verhandlungen 1990/91 genug?
Jenseits des Staatstheaternebels
Die deutsche Bundesregierung und die EU sagen, dass man in der Ukraine nicht nur deren Freiheit, sondern auch „unsere Freiheit“ verteidige. Sie tun das, in dem Wissen, das der „Euro-Maidan“ 2014 vor allem eine glorreiche Geschichte des „rechten Sektors“ war, der alle, die etwas Anderes wollten, vom Maidan geprügelt hatte. Sie wissen, dass es nie um Freiheit ging, sondern um einen gut finanzierten Putsch, der eine hündische Regierung wie die unter Selenskyj an die Macht bringen sollte. Dieselben werfen denen vor, die gegen die deutsche Kriegsbeteiligung sind, eine „fünfte Kolonne“ Russlands zu sein.
Sie behaupten, dass im Krieg gegen Russland die Demokratie gegen ein despotisches Regime verteidigt werde und verlieren kein Wort, dass der Bandera-Kult, der den deutschen Faschismus huldigt, in der Ukraine zur Staatsraison gehört. Sie machen das und werfen denen, die gegen diese Kriegsbeteiligung sind, vor, dass sie irgendwie mit (Halb-)Nazis unter einer Decke stecken würden.
Sie berichten wie in einer Heldensaga von dem aufopferungsvollen Kampf in Mariupol und wissen, dass dort das profaschistische Asow-Regiment die „Stellung“ hielt und die etwa 2.000 Gefangene von der ukrainischen Regierung als Kriegshelden gefeiert werden. Dieselben bezeichnen jene, die gegen die Kriegsbeteiligung sind, als Menschen, die Nazis in ihren Reihen dulden.
Sie sprechen von einem „Vernichtungskrieg“, nicht vom Vernichtungskrieg des Dritten Reiches gegen die Sowjetunion, sondern von einem „Vernichtungskrieg“ Russlands in der Ukraine. Dieselben werfen denen vor, die gegen die Kriegsbeteiligung ihre Stimme erheben, „rechtsoffen“ zu sein.
Sie bewerben mit Inbrunst den „totalen Sieg“, den der Westen über Russland erringen müsse und bezeichnen jene, die sich dieser faschistischen Rhetorik entgegenstellen, als „Lumpenpazifisten“.
Sie verwenden die Dolchstoßlegende, die zum festen Repertoire von reaktionären und faschistischen Ideologien zählt und bezichtigen die „Friedenskünstler“ mit dem Feind zu kollaborieren.
Sie reden sich ins Stahlgewitter und sehen im „Manifest für Frieden“ eine „deutsche Querfront“, die im Dienste der „russischen Faschistenführer Putin“ stehe und von der Ukraine verlange, „sich mit ihren Mördern und Vergewaltigern zu arrangieren.“
Sie bringen, um es dabei zu belassen, dass gesamte Arsenal an Geschichtsrelativierungen, an Militarismus, an revanchistischem und reaktionärem Gedankengut zurück auf die Weltbühne.
Was vor 20, 30 Jahren noch Merkmale rechter, brauner Gesinnung waren, ist heute Markenkern der „Mitte“. Und ausgerechnet die wollen den Kampf gegen alles, was „rechtsoffen“ ist, anführen?
Der ewige Jude, der an allem schuld ist, ist nun der Russe
Die innerdeutsche Front hat auch eine äußere Entsprechung: In der Ukraine führen verehrte (Post-)Faschisten einen heldenhaften Krieg gegen Putin, den „Wiedergänger Hitlers“, während dieser Hitler in Moskau die Ukraine „entnazifizieren“ will.
Tatsächlich findet in diesem Zuschreibungskrieg eine Rückbildung des Antisemitismus statt: Man kann auf den Schlachtfeldern in der Ukraine und Deutschland feststellen, dass der (ewige) Jude nun der (ewige) Russe ist, der hinter allem steckt. Damit führt man den im deutschen Faschismus geschaffenen Topos von der „jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung“ auf seinen Kern zurück: Das jüdische ist das verschlagene, das hinterhältige, das verdorbene, das alles sich unter den Nagel reißende, während das bolschewistische nicht mehr der Kommunist verkörpert, sondern der aus allen Nähten platzende, entartete Kapitalist, der all das imperiale Böse verkörpert, was nun in der Figur des Oligarchen eine neue, alte Heimat findet.
Team Deutschland und Team Putinversteher
Beginnen wir mit der aktuellen Mannschaftsaufstellung:
Da wäre das Team Deutschland: Lars Klingbeil, Gabor Steingart, Michael Wolffsohn, Ralf Fücks, Joschka Fischer, Gerd Koenen, Katrin Göring-Eckardt, Eva Illouz, Anton Hofreiter, Sascha Lobo, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann und als 12. Mann** Andrij Melnyk (bis zu seiner Auswechslung).
Außerdem ist die Ersatzbank mit hochkarätigen Spielern bespickt, womit das Team Deutschland jeden Ausfall fünf Mal ersetzen könnte, gleichwertig, auf allen Positionen, versteht sich.
Zum Team Putinversteher gehören der ehemalige CDU-Politiker Jürgen Todenhöfer, der Noch-LINKE Dieter Dehm, die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, die EMMA-Herausgeberin Alice Schwarzer, der Ex-Brigadegeneral Erich Vad, Hans-Peter Waldrich, Dr. Franz Alt, Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Daniela Dahn, Dr. Margot Käßmann und Helke Sander. Die Ersatzbank ist von vielen Ausfällen geprägt. Ersatzgeschwächt eben.
Kommen wir zum Spiel.
Dass Team Deutschland und Team Putinversteher in diesem vorgezogenen Finale aufeinandertreffen und in zwei verschiedenen Mannschaften spielen, kann man nicht ganz leicht verstehen. Denn viele, die nun im Team Putinversteher spielen, waren – einst- mehr oder weniger feste Größen im Team Deutschland. Denn das, was in den 1970er und 1980er Jahren bewunderte und geschätzte „Spielphilosophie“ des Team Deutschland war (Entspannungspolitik, keine Kriegsrhetorik, Kooperation statt Konfrontation), ist seit 2014 nicht mehr angesagt. Und wer diese „Zeitenwende“ nicht mitmacht, der fliegt aus der Mannschaft raus.
Wer ist am rechtsoffensten?
Abseits der Ironie dieser possenhaften Geschichte stellt sich natürlich die Frage, warum die Bundesregierung und die staatsnahen Medien den Protest gegen die deutsche Kriegsbeteiligung so verbissen als „rechtoffen“ deklarieren und denunzieren müssen. Warum bekämpft man in Friedensinitiativen den h/ausgemachten Faschismus und nicht in einer Politik der Bundesregierung, die keine Skrupel hat, das sehr profunde Wissen über neofaschistische Strukturen und postfaschistische Bandera-Verehrungen zu vertuschen und gleichzeitig mit jeder Diktatur zusammenzuarbeiten, wenn sie in ihrem Interesse handelt.
Und – und das ist auch eine sehr wichtige Frage, die man stellen muss: Warum beteiligen sich einige Antifa-Gruppen und Bündnisse „gegen rechts“ an der Diffamierung dieser Antikriegsproteste und nicht an einem entschlossenen Kampf gegen die sich gerade in Kriegsposition bringende neue „Führungsmacht“ Deutschlands in Europa, also auch in der Welt? Eine „Führungsmacht“, die man nicht herauslesen muss, sondern die Lars Klingbeil laut und deutlich vor seinen SPD-Kollegen deklariert hatte.
Warum kämpfen Antifa, „Bündnis gegen rechts“-Gruppierungen und Linke nicht zusammen gegen die wachsende innere und äußere Militarisierung Deutschland, gegen den völligen Irrsinn, Friedensinitiativen als Gefahr zu bekämpfen und nicht die Panzerlieferungen und die Logik des „totalen Sieges“?
Fangen wir mit der Antwort auf die erste Frage an: Warum müssen die Anti-Kriegs-Initiativen von staatsnahen Akteuren als „rechtsoffen“ oder gar als verdeckter Naziaufmarsch denunziert werden?
Nun, wer will schon als Nazi bezeichnet werden oder als jemand, der mit Nazis „Hand in Hand“ geht. Der Effekt ist ein einfacher und sehr berechnender: Man versucht sich zu wehren. Man versucht, den Vorwurf zu entkräften. Oft kommen mir diese Versuche dabei sehr zaghaft vor. Das hat sicherlich auch damit etwas zu tun, das der Begriff „Nazi“ oder „Faschismus“ oft völlig unscharf und dazu noch inflationär benutzt wird. Sich die Mühe zu machen, genau zu sagen, was man unter Faschismus versteht, ist nicht besonders beliebt. Man bleibt bei den Affekten und wird dann eben von diesen auch selbst eingeholt.
Aber der Vorwurf vonseiten staatsnaher Akteure hat auch einen anderen wichtigen Effekt: Man ist automatisch eben nicht das, wozu man die anderen macht. Man schafft damit das, was heute übrigbleibt, wenn man links und rechts für überflüssige und überholte Begriffe hält: Man ist Mitte, was auch immer das sein soll.
Aber warum beteiligen sich daran auch Antifa-Gruppen und „Bündnis-gegen-rechts-Initiativen“? Keine Frage sind Bewegungen gerade anfangs recht heterogen. Und in der Tat gibt es immer wieder Einflussnahmen von rechten, neofaschistischen Gruppierungen und Organisationen. Das war und ist im Fall „Corona-Politik“ so und das wird auch bei den Friedensinitiativen so sein. Aber zuerst einmal erwarte ich, dass man sich selbst zu dem Krieg positioniert. Dass dies auch in diesem Krieg schwierig ist, verwundert nicht, wenn man weder für die russische, noch die ukrainische Staatspolitik ein Herz hat. Kann man also neutral bleiben? Stellen wir uns auf die Seite der Opfer? Aber welche Opfer meinen wir? Wann fängt ein Krieg an? Wenn der erste Schuss fällt? Ab welchem Zeitpunkt hören wir den ersten Schuss?
Die Parole „Das ist nicht unser Krieg“ steht an vielen Hauswänden. Was ist dann also „unser“ Krieg? Warum verwendet ausgerechnet die AfD diese Parole bei jeder Gelegenheit? Eine AfD, die lange vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine die Erhöhung des Bundeswehretats forderte und unentwegt von einer kaputtgesparten Bundeswehr fabuliert.
Wie sähe also eine Anti-Kriegspolitik aus, die nicht in diese „Fallen“ tappt? Warum rücken wir nicht die maßgebliche Rolle (in Sachen Krieg und Frieden) der deutschen Bundesregierung in den Mittelpunkt? Was bedeutet es, wenn Deutschland eine „Führungsmacht“ wird? Was machen wir dagegen? All das ist ganz und gar nicht einfach, vor allem dann, wenn man keine Millionen hinter sich weiß. Ich befürchte, dass einige Gruppen die Friedeninitiativen deshalb als rechts/offen abstempeln, um sich selbst diesen Fragen nicht zu stellen. Denn es hindert doch niemand, über das „Manifest für Frieden“ hinauszugehen und mit einer eigenen Praxis dafür zu sorgen, dass sie rechts eben nicht vereinnahmbar ist. Wenn man zum Beispiel die Kriegsuntauglichkeit als ganz bescheidenes Ziel ausruft, kann man ganz sicher sein, dass man keinen Applaus von der falschen/rechten Seite bekommt. Versprochen.
VorKriegsübung
Die Haltung, mehr die zu bekämpfen, der die Regierung ‚falsch‘ kritisieren, als eine eigene Regierungskritik zu üben und zu praktizieren, ist nicht neu. Zwei Jahre Corona-Ausnahmezustand waren ein ausgezeichnetes Exerzierfeld.
Es gab und gibt Proteste gegen die Corona-Maßnahmen, die zugleich für heftige Debatten sorgten. Dabei waren Linke so gut wie nicht präsent. Sie standen (sichtbar) auf der anderen Seite, an der Seite der Bundesregierung und überboten diese auch im totalitären Gestus: Wir impfen euch alle! Oder: Impfpflicht für Aluhüte.
Sowohl die parlamentarische, als auch die außerparlamentarische Linke teilte im Großen und Ganzen die Corona-Politik. Sie waren davon überzeugt, dass dieses (eine) Mal die Herrschenden das Richtige machen, an der Seite der Schwachen, die Vulnerablen. Wenn es Kritik gab, dann bezog sie sich auf die soziale Ausgewogenheit der Maßnahmen.
Dementsprechend überwog die Überzeugung, dass der Ausnahmezustand einen guten Zweck erfüllt und dass die massiven Einschränkungen von Grundrechten gerechtfertigt sind. Es entstand also im Laufe der Pandemie eine merkwürdige Große Koalition aus den Regierungsparteien und linken Zusammenhängen und alternativen Milieus.
Man könnte viel davon halbwegs verstehen, wenn man weiß, was Angst alles mit einem machen kann. Es wäre also nochmal halbwegs zu akzeptieren, wenn man Wissen und Unwissenheit auf allen Seiten zugelassen hätte, um den Fragen nachzugehen: Diente der Ausnahmezustand tatsächlich den Schwächsten? Ist es denkbar, dass die Pandemie die einmalige Chance bot, politische Grundrechte einzuschränken und ein autoritäres Staatsverständnis zu stärken? Gehört zur Ungewissheit auch das Eingeständnis, dass die „anderen“ recht haben könnten?
All das sind eigentlich linke Themen. Damit hat sich die Linke in Deutschland gefunden und rekonstituiert! Man denke nur an die Notstandsgesetze (gegen die „rote Gefahr“) in den 1960er Jahren, an die Krisenstab-Diktatur (gegen eine antagonistische, militante Linke) in den 1970er Jahren. Oder an die Saga vom „Krieg gegen den Terror“ 2001, die mit „9/11“ den Staatsterrorismus hoffähig machte. Erinnert sei an die „Anti-Terror-Gesetze“ vom deutschen Innenminister Otto Schily (SPD), die mit einer „islamischen Gefahr“ begründet wurden und „islamische“ Zustände in Deutschland einführten.
Anstatt den ausgerufenen „Gesundheitsnotstand“ (2020/21) in diese historischen Koordinaten einzuordnen, wurde er von vielen (Partei-)Linken verteidigt bzw. begrüßt. Viele Linke, sowohl im parlamentarischen, als auch im außerparlamentarischen Raum, denunzierten mit dieser Staatshaltung all jene, die diese Einschätzung nicht teilten, die dieses Vertrauen zur Regierung nicht aufbringen wollten, da die massiven sozialen und materiellen Einschränkungen nicht mit dem Kampf gegen das Virus in Verbindung gebracht werden konnten.
All das wäre große und hitzige und offene Debatten wert gewesen. Stattdessen wurden und werden jene, die gegen die Corona-Maßnahmen protestieren, mit einer Ablehnung konfrontiert, die geradezu auffallend aggressiv war und ist.
Es ging fast nur noch um Denunziation: Von Schwurblern, Coronaleugnern, von Verschwörungstheoretikern war die Rede, von Menschen, die egoistisch und nur ihr eigenes Ich kannten und sich jeder Solidarität verweigern würden.
Obwohl der Corona-Ausnahmezustand weitgehend beendet ist (nicht aber die gesetzlichen Möglichkeiten, die man sich damit geschaffen hatte), obwohl sich viele Kritiken heute als evident herausstellen, herrscht eisernes Schweigen. Das Tischtuch unter Freunden und Weggefährtinnen ist zerschnitten. Man kann und will darüber nicht mehr reden.
Ich wage die Behauptung, dass sich die sozialen Auswirkungen dieser Corona-Zeit in die „Zeitenwende“ eingeschrieben haben: Diejenigen, die mit der Corona-Politik der Bundesregierung unzufrieden waren, lehnen die Kriegspolitik heute ab. Und jene, die damals die Corona-Politik unterstützt bzw. mitgetragen haben, bleiben dem Narrativ treu, auch jetzt den von der Bundesregierung ausgemachten „Schwächsten“ beizustehen. Das Virus, vor dem uns die Bundesregierung schützen will, hat nur den Namen gewechselt.
Der Faschismus stellt die stumme Gewalt der kapitalistischen Verhältnisse laut, entfesselt und huldigt sie. Antifaschismus heißt immer auch, den Krieg im Inneren wie im Äußeren zu bekämpfen.
Quellen und Hinweise
Hitlers Wiedergänger, Hans Magnus Enzensberger, DER SPIEGEL 6/1991
„Euro-Maidan“ – das laute Schweigen des Antifaschismus, Hans Christoph Stoodt und Wolf Wetzel, 2014: https://wolfwetzel.de/index.php/2014/04/14/euro-maidan-das-laute-schweigen-des-antifaschismus/
“Begegne den Feinden Deiner Nation mit Hass und rücksichtslosem Kampf.“ Der radikale ukrainische Nationalismus und die OUN, Klaus Wernecke/Markus Mohr: https://wolfwetzel.de/index.php/2023/03/19/begegne-den-feinden-deiner-nation-mit-hass-und-ruecksichtslosem-kampf-der-radikale-ukrainische-nationalismus-und-die-oun/
Sehr guter Artikel. Ich bin zu ähnlichen Schlüssen gekommen. Ich bin seit jeher links und das wurde auch nie in Frage gestellt. Bis ich von einer Vertreterin der Linken, die ich hier im Ort kenne, als Rechte beschimpft wurde, nur weil ich mich kritisch zu den Corona-Maßnahmen geäußert habe. Wir hatten dann noch einmal ein gemeinsames Gespräch, aber das gab keine Klärung. Als wir uns dann verabschiedeten sagte sie, dass sie alles vorbereitet hätte, falls sie sterben würde. Da wurde mir erst klar, dass sie tatsächlich Todesangst hatte und rationales Argumentieren natürlich zwecklos war.
Auch in unserer Hausgemeinschaft hat uns Corona gespalten und der Ukraine-Krieg spaltet weiter: Putin ist wie Hitler, darf nicht gewinnen, Ende der Diskussion.
Interessant finde ich hierbei nicht nur, dass jeglicher Differenzierung nicht mehr zugehört wird, sondern auch die Emotionalität, die hinter der Ablehnung von Putin steckt. Als würde die durch Corona aufgebaute Angst und die angestaute Wut vor dem Virus und gegenüber den jetzt sichtbar werdenden willkürlichen Maßnahmen jetzt auf etwas anderes Böses, nämlich Putin, verschoben. Meiner Meinung nach, hat der politische Umgang mit dem Coronavirus bei den Menschen unglaublich viel Angst und Verunsicherung erzeugt und das Unterbewusstsein in einen dauerhaft labilen Zustand versetzt, so dass die Ängste und Verunsicherungen jederzeit mit minimalem Aufwand durch Politik und Medien wieder aktiviert werden können.
Als meine Schwester in den ersten Corona Monaten 2020 in Panik geriet
und ich versuchte sie zu beruhigen, weil mir das alles schon recht merkwürdig
nach Vorbereitungen zu einem Krieg roch, war ich gleich rechts unten durch.
Als ich dann auch noch sagte, das die einzigen die einen klaren Kopf behielten,
die von der AFD waren, war unsere Verwandschaft quasi beendet. Nach wüsten
Beschimpfungen habe ich den Kontakt abgebrochen. Im Laufe der Zeit habe ich
viele Leidensgenossen getroffen, die auf den gleichen Granit bei ihren Erklärungen
damals gestoßen sind. Lange Freundschaften brachen auseinander und Warnungen
verpufften. Selbst wenn, wie bei mir im Freundeskreis, jemand der Fit wie ein Turnschuh
war, kurz nach der 3. Coronaimpf-Füllung gestorben war, gab es kein Einsehen.
Heute habe ich es aufgegeben zu versuchen jemanden die Lage zu erklären. Die werden
es wirklich erst kapieren, wenn um ihnen herum die Bäume verdampfen und ihnen
die Klamotten vom Körper weggebrannt werden.
Vielen Dank für Ihr Lob! Mir ging es sehr ähnlich, was die Freundschaften anging. Was wir zusammen erlebt hatten, kam gegen die Angst nicht an.
Ihr Gedanke ist wirklich einleuchtend: Die Angst, die man mit Corona aufgebaut hat und kein Ventil findet, wird zur Entlastung auf etwas anderes übertragen – anstatt über die Angst (und den Gehorsam) nachzudenken.
“Und alle erkennen Nazis oder Halbnazis, gerade auch dann, wenn sich diese dagegen verwahren.”
Das Prinzip entspricht dem der Diagnostik
“Verrückter_:*innen”. Speziell jene, die behaupten, keine zu sein, BESTÄTIGEN damit genau das Gegenteil!
“Doch Corona scheint mehr als ein Virus (gewesen) zu sein – so etwas wie ein Gamechanger, den man aber nicht mitgekriegt hat.”
Nein? Doch! Auch wenn es möglicherweise nicht all zu viele waren.
Das Gros bemüht zwar das eigene Gehirn meist nur noch zu vegetativen Zwecken, da (eigenständiges) Denken problemlos von anderen wenigen übernommen werden kann, aber der verbleibende Rest muss nicht zwangsläufig unterschlagen werden. Auch wenn der Schutz von jeweiligen Minderheiten je nach Lage und Ziel neu bzw. anders bewertet werden muss.😉
bitte den Begin durch Rabin ersetzen…
wie immer gut auf den Punkt gebracht
danke
Jupp. Menachim Begin war Führer der jüdischen Terrorgruppe Irgun und später Gründer des Likud und isr. Ministerpräsident. Den hätte man nicht umbringen müssen, um Netanjahu ins Amt zu befördern.
Oh ja, danke. Der “Begin” hat sich da sehr nach vorne gedrängelt…
Der Autor spricht in seinen Artikeln oft das Thema Corona an und er hat wohl in vielen recht!
Die Coronazeit hat Deutschland gespalten und in den Krisenmodus versetzt. Aber nicht alle wurden trotz Unterstützung der Maßnahmen totaliär und staatstragend. Im migrantischen Milieu ging man pragmatisch mit Corona um, lies sich (teilweise in Moskau auf Impfurlaub) impfen. Während die Deutschen in Agonie sich in ihren Wohnungen verkrochen, versorgen sie fleißige Asiaten mit ihren Lieferdiensten. Dies führte zu einen besseren Zusammenhalt der verschiedenen migrantischen Communitis. Diese beobachten sehr genau, wie China sich zu Corona verhielt. Die deutsche Politik fand natürlich alles falsch was die Chinesen machten, denn das sind ja „Schlitzaugen“.
Sehen wir uns kurz und knapp die chinesische Coronapoltik an. Bekanntlich waren die chinesischen Coronamaßnahmen die härtesten der Welt. Sie betrafen aber niemals das Riesenland als Ganzes, sonder immer nur einzelne Städte wie Shanghai. Anfangs fand eine Mehrheit der Chinesen die Coronamaßnahmen richtig und fühlte sich sicher. Ausgelassen feierte in Beijing die chinesische Jugend die Coronapolitik, mußten sie doch zum Frühlingsfest nicht zu ihren Eltern reisen und Rechenschaft ablegen, ob sie endlich eine Frau/ Mann gefunden hätten. Dann kam die chinesische Coronawende. In den Produktionsstätten von Foxconn, wo noch immer Wanderarbeiter für euch Handys montieren, kam es zu Streiks und Betriebsbesetzungen. Der Kurs der Apple-Aktie geriet massiv unter Druck. Die Stimmung war im Lande inzwischen gegen die Coronamaßnahmen umgeschlagen. Blitzschnell handelte die Regierung und hob die Coronamaßnahmen auf. Die westliche Propaganda hätte nun gerne über Berge von Coronaleichen berichtet, fand aber keine. Die Bevölkerung ging zur Tagesordnung über und langsam wuchs die Wirtschaft wieder.
Was lernen wir daraus? Eine „gute Regierung“ muß auf ihr Volk hören und gegebenenfalls, um des Volkes Willen, Risiken eingehen. Das tat die chinesische Regierung und ihr Volk war zufrieden. Was tut/tat die deutsche Regierung?
“Was tut/tat die deutsche Regierung?” Die haben überlegt wie man mit dieser Misere einen hübschen Reibach machen könnte, die Flintenuschi hat sogar ein paar Milliarden Impfdosen zu viel bei dem Arbeitgeber Ihres Ehemanns bestellt. Win-Win und alles bleibt in der Familie.
Achja und in der Nase gebohrt, während man Pläne geschmiedet hat wie man Russland ausrauben und später China für die alleinige Weltherrschaft unterwerfen könnte. Und auch hier war wieder Flintenuschi mit von der Partie. Und falls das alles in die Hosen gehen würde hatten die auch schon einen Schuldigen ausgemacht der finanziell für die ganze Scheiße die unsere Politiker verursachen geradesteht, der Deutsche Michael.
Der wird sowohl für die Zerstörte Ukraine, für ein paar Millionen Ukrainische Flüchtlinge, für die verloren Gegangenen Gewinne der Russen und auch für die Investitionsverluste der Amerikaner aufkommen müssen. Aber Kopf hoch, wenigstens bezieht der Michael jetzt sein Erdgas Klimafreundlich zum 5-fachen Preis.
War es denn in der DDR so, daß “Antifaschismus” Teil der Staatsideologie war? Dort wurden die Grenzanlagen nach Westen als “antifaschistischer Schutzwall” bezeichnet.
Viele Angehörige der DDR-Nomenklatura waren Opfer der Nazis gewesen. Deshalb war Antifaschismus in der DDR “Staatsideologie” denn diese Leute wollten ein Wiederaufkommen des Nazitums verhindern. Leider vergeblich
Es muß gelingen, das SED-System zu delegitimieren, das bis zum bitteren Ende seine Rechtfertigung aus antifaschistischer Gesinnung, angeblich höheren Werten und behaupteter absoluter Humanität hergeleitet hat,
(Klaus Kinkel Bundesjustizminister, Forderung an den 15. Deutschen Richtertag 1991 in Köln)
Danke! Ich würde Ihnen auch zustimmen, dass der Antifaschismus echt war, genau aus dem von Ihnen genannten Grund. Viele SED-Funktionäre waren vor den Nazis geflohen. Das Problem war doch – in diesem Punkt – weniger – die SED, als die Tatsache, dass man Antifaschismus nicht (von oben) verordnen kann.
Vor welchen Faschisten schützte denn dann der “antifaschistische Schutzwall”? Ich behaupte mal, daß “Antifaschisten” genauso illiberal wie “Faschisten” sein können. Übrigens hatten in der DDR die “alten Nazis” wie vorher weitergearbeitet. Meine Eltern sind vor dem Mauerbau von dort geflohen.
Der Text von Herrn Wetzel spiegelt die Verwirrung der heutigen Zeit.
Unterhaltsam.
Obwohl ich als Konservativer natürlich eine ganze Reihe seiner Annahmen, Überzeugungen und Werte überhaupt nicht teile, habe ich den Artikel trotzdem mit gewissem Interesse zu Ende gelesen.
Weniger sinnvolle Ansichten, übliche linksextreme Credos und das Verharren in starren Annahmen mischen sich mit durchaus zutreffenden Beobachtungen und klugen Überlegungen. Das hätte ich vor 15 oder 20 Jahren bei einem Text dieses Autors vermutlich nicht gesagt.
Es ist daher interessant und stellenweise sogar beinahe etwas unterhaltsam, das laute Denken von Herrn Wetzel mit seiner Verwunderung, Irritation, aber auch seinen Lernprozessen (!) beobachten zu können.
Etwa seine vollkommen richtige kritische Sicht der “Staatsantifa”, ihrer regierungskonformen Verfolgung von Corona-Kritikern oder sein ratloses Staunen, wieso denn ausgerechnet die AfD die Parole „Das ist nicht unser Krieg“ verwendet und nicht so einige heute bellizistische linke Kollegen von früher. Dass es im Bundestag 2022 auch die Stimmen der AfD waren, die die Impfpflicht verhinderten, hätte er noch hinzufügen können.
—
Seltsamerweise schreibt er dann aber über seine eigene Frage …
“Warum kämpfen Antifa, „Bündnis gegen rechts“-Gruppierungen und Linke nicht zusammen gegen die wachsende innere und äußere Militarisierung Deutschland”
… letztlich doch recht wenig, dabei ist die Antwort doch eigentlich recht einfach: Korrumpierung.
Korrumpierung seitens der Mächtigen.
Indem die Mächtigen des neoliberalen Komplexes der (angepassten) Linken seit Jahrzehnten eine recht große Freiheit bei der Verwirklichung von allerlei Spielerchen, Narreteien und Steckenpferden gelassen hat, indem sie diverse linke Projekte und Strukturen von Staatsgeldern abhängig machte und indem sie eine Vielzahl von “Arbeitsplätzen” und Stellen für solche Linke schuf, die sonst teils oft bloß Transfergeldempfänger gewesen wären, entstand bei diesen nützlichen Idioten des Kapitals der naive Eindruck, dass sie als Schwanz mit dem Hund wackeln könnten, dass die Regierung jener Kanzlerin sozusagen “ihre” Regierung sei und dass sie auf alles, was jene Regierung tat und behauptete, vertrauen können. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
Kurz gesagt:
Würde die angepasste Staatslinke jetzt den offiziellen Kurs im Hinblick auf den Ukrainekrieg nicht mitmachen, so müsste sie sich eingestehen, dass sie für so einige Jahre auf dem Holzweg gewesen ist, dass sie sich seit 1998 hat ködern, benutzen und korrumpieren lassen, dass sie sich wohlig eingerichtet hat in gutdotierten staatlichen “Gegen-Rechts-Programmen”, in “Gender”-Lehrstühlen usw. All das würde sie gefärden, aus Spiel setzen.
Stimme der Beobachtung voll zu!
Gerade für sogenannte “livestylLinke” sind massiv Stellen geschaffen worden, die komplett über Projekteritis/Antragswust gesteuert werden können! Diese Pseudolinke wurden “embeddet” ohne Ende. Merken es nicht weil sie immer schon eine gläubigen/sozialpädagigisierende Ader hatten: sie erklären anderen die Welt (oft nach dem Motto: ihr solltet/müsst … Bei mir ist das aber anderster)
Also: perfekte Diener einer seit Jahrtausenden erprobten herrschaftlichen Doppelmoral!!
Im Grunde sind sie damit nach rechts gerutscht, aber da sie sich weiterhin “fassadig” als links geben kann dort nix Echtes nachwachsen!
Und DAS ist gewollt!!
Sie sind also zubereiten Co-Tätern des Systems geworden!!
Es ist auffällig, dass in keinem anderen sozialen Millieu ein derartiger ethnischer biodeutscher Reinheitsgrad vorgefunden werden kann, wie bei der “Antifa”. Er ist extremer als beim Berufsbeamtentum oder der AfD. Dagmar Henn bezeichnete sie als “Nebengeheimdienste”. Vielleicht hat es etwas damit zu tun.
@ Frillo
Eine bemerkenswerte und wohl auch wichtige Beobachtung.
Pikant.
Entspricht meiner Beobachtung. Es gab in den Antifa-Zügen neben den gewöhnlichen Schlurfern und Krakelern immer auch ein oder zwei übermäßig selbstbewusste und durchtrainierte Typen, die eine Aura von Bedrohung ausstrahlten, wenn sie einfach nur so dastanden. Eine besondere Art von Präsenz, fast schon die militärisch, auf jedenfall aber ausgebildet wirkte.
@ marla
Haben Sie schön ausgedrückt: “Projekteristis”.
Was würden all diese Leute tun, wo und was würden sie arbeiten, wenn sie in der freien Wirtschaft ihr Geld verdienen müssten … ??
All diese straatlichen Gelder sind mehrerlei:
– Förderung politisch nützlicher Projekte
– Belohnung und Einbindung/Abhängigmachung politischer Helfer
– Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
Keine Sorge die echte Linke, also der naturbelassene ursprüngliche Kern der Linken ist mit der Gründung von BSW rechtzeitig von der untergehenden Titanic abgesprungen.
Und wenn ich mir die Wahlergebnisse der EU-Wahl so ansehe (Linke 2% +BSW 6,2 %) hat dieser Abspaltungsprozess sogar einige Ex-Linke wieder back to the roots und wieder zur Wahlurne getrieben. Scheint also doch noch nicht alles verloren und sinnlos zu sein gegen die Herrschafts, und Schönwetterelite in den Krieg zu ziehen.
Aber ich finde es nett von den Amerikanern das Sie der Linken Partei in Deutschland eine ähnlich gewichtige Geostrategische Rolle beimessen wie ganzen Ländern wo die “Diktatoren” rheinweise farbrevolutioniert werden müssen.
So etwas ehrt uns.
Wirklich gut zusammengefasst. Allerdings ist seitens des ehemaligen Imperiums die totale Niederlage nicht eingeplant. Weil nicht sein kann was nicht sein darf.
Die neuen Nazis sind eindeutig Linke und Antifaschisten. Und ihre Chefs sind wiederum die alten zionistischen Geldfamilien. Blöd ist nur dass den getarnten Teufel kaum jemand erkennt.
Wie kann es sein dass solcher Dreck hier solange ungelösch stehenbleibt?
Weil nach meiner Erfahrung “hier” niemand Meinungen verbieten will. In Demokratien reicht es, dass widersprochen wird. Weil die herrschenden `Demokraten´derzeit kein Land gewinnen, wollen sie anderen das Maul verbieten. Jeder mensch darf aber maulen wie er will!! Ihr “Hinweis” ist Wasser auf die Mühlen derer, die sich unterdrückt fühlen, sobald jemand widerspricht oder sie auslacht. Jeder Mensch darf widersprechen oder auslachen. Ihre Anmerkung und Forderung resultiert aus der irrigen Annahme, nur Lobenswertes sei öffentlich zulässig und es sei ein Menschenrecht ständig gelobt zu werden. Derzeit von vielen fälschlicherweise als Anspruch auf `Nichtdiskriminierung´ bezeichnet. Diese Haltung öffnet handfester Unterdrückung durch die Herren der Wahrheit Tür und Tor. Mensch und Wissenschaft gedeihen aber in der Auseinandersetzung. Vielleicht haben Sie aus “König der Löwen” die falschen Schlüsse gezogen.
Ich verstehe Sie sehr gut. Aber es fast besser, es wird sichtbar, damit man weiß, das der Antisemitismus gerade in Deutschland immer noch ein stubenreines Zuhause hat.
Wolf Wetzel kritisiert in seinem Artikel die Transformation des Antifaschismus zu einem staatskonformen Begriff und die Nutzung von Corona- und Ukraine-Krieg zur Durchsetzung autoritärer Politik und Diffamierung von Kritikern.
IMHO werden hier zwei Sachen verquickt; man muss beide kaufen, um wohlgelitten zu sein. Und eine ist die Hauptsache, zu deren Rechtfertigung die andere instrumentalisiert wird.
Ich fühle mich verschaukelt.
Hallo, Martin, an Ihrem Knochen ist aber auch wenig Fleisch…
Liegt wahrscheinlich daran, daß man Trolle nicht füttern soll…😄😉
Was ist Faschismus…
Aus meiner russischen Perspektive ist das wesentliche Merkmal das Konzept von “Herrenrasse” und “Untermenschen”. Ein Faschist ist also jemand der anhand der Nationalität bzw. Herkunft aber auch politisch Andersdenkende Menschen in die Kategorien “von Natur aus edel” und “von Natur aus minderwertig” (gar lebensunwürdig) einteilt, sich selbst natürlich zu den hochwertigen zählt und daraus einen natürlichen Herrschaftsanspruch (über die “Untermenschen”) für sich selbst und seinesgleichen ableitet. Für den Faschisten liegt es also in der Natur der Dinge, dass er den aus seiner Sicht minderwertigen Menschen diktiert was sie machen und wie sie denken sollen und völlige Intoleranz gegenüber deren Interessen und Meinungen an den Tag legt. Es interessiert den Faschisten nicht was “Der Untermensch” will, er habe gefälligst zu gehorchen und muss im Zweifel bestraft werden (damit er weiß wo sein Platz ist).
Es gibt freilich verschiedenste Ausprägungen und weitere typischen Merkmale wie der Opferkult indem man sich als Opfer inszeniert und daraus die Legitimation für Jedes Verbrechen ableitet, jedoch ist die Einteilung der Menschen in hochwertig und minderwertig das was den Faschismus im Kern ausmacht und woraus sich Alles Andere ergibt.
Es ist nichts anderes als der ungeschminkte Kern des Liberalismus, einer Ideologie, die zu rechtfertigen sucht, dass Wenige alles und Viele nichts besitzen und zu sagen haben sollen.
Als Nachfahre von Sowjetbürgern sollte Ihnen doch die Faschismus-Definition nach Dimitroff noch bekannt sein?
Er war erster Präsident der Volksrepublik Bulgarien.
http://ag-friedensforschung.de/themen/Rassismus/faschismus3.html
Danke für Ihre Hinweise. Ganz sicher gehört dazu dieser Herrenmenschenwahnsinn (ob arisch oder anders) als ideologische Rechtfertigung, das bürgerliche Versprechen der Gleichheit ganz zu entsorgen. Aber der Faschismus hat auch eine ausgesprochen ökonomische Seite – mit Blick auf kapitalistische Krisen(-lösungen). Ein Mitforist hat zurecht auf die Dimitroff-These verwiesen, die sicherlich einiges davon abdeckt – wobei man sie heute – 100 Jahr später – aktualisieren müsste.
Und es gibt eine machtpolitische Seite: Das klare Ende des Parteien- und Gewaltenteilungsspieles: Die offene Monopolisierung von Herrschaft.
Hiermit habe ich Schwierigkeiten,
“Diejenigen, die mit der Corona-Politik der Bundesregierung unzufrieden waren, lehnen die Kriegspolitik heute ab. Und jene, die damals die Corona-Politik unterstützt bzw. mitgetragen haben, bleiben dem Narrativ treu, auch jetzt den von der Bundesregierung ausgemachten „Schwächsten“ beizustehen”
denn auch viele, die mit der damaligen Plandemiepolitik “unzufrieden” waren, lehnen mitnichten die heutige Kriegspolitik ab, sondern sind auch jetzt noch die glühenden Antirussen, die sie immer schon waren. Und auch viele, die leider dem längst verpufften Corona-Narrativ, und zwar aus den unterschiedlichsten irrationalen Motiven heute noch anhängen, waren auch früher schon entschiedene Kriegsgegner, und sind es ja auch heute noch.
Ich kenne zahlreiche Grüne, die auf den esoterischen Trip sind, Diese lehnten Impfungen heftig ab, weil die Natur es schon richtet, der Stärkere setzt sich eben durch. Viele dieser Grünen sind Freunde der Dalai Lama. Dieser Typ mißbraucht den Buddhismus um Frauen sexuell zu mißbrauchen, wie es die lamaistischen Geheimriten vorschreiben.. Sexuell verklemmte Westfrauen brauchen dies anscheinend?
Diese grünen Typen sind jetzt die heftigsten Kriegsbefürworter, obwohl sie früher den Kriegsdienst verweigert haben.
Das soll jemand verstehen, der aus den ärmeren Teil der Welt zu euch gekommen ist? Auf die migrantische Community wirkt dieses deutsche Verhalten nicht nur völlig unlogisch, sondern wird als deutsche Dekadenz gesehen.
Dann haben diese grünen Esoteriker doch ausnahmsweise mal was intuitiv richtig gemacht, nämlich diese völlig nutzlose aber Krankheit und Tod bringende Plörre gemieden.
Und das deine grünen Bekannten den Dalai Lama, Mutter Theresa oder vielleicht auch die Heilige Durga mögen, ja mei, wem scherts, wundert mich bei diesen Irren allerdings auch nicht.
@Phineas
Ja, sehe ich auch so. Das von Ihnen anggegebene Zitat stellt m.E. eine unzulässige Verallgemeinerung dar.
Der Mensch an sich ist – auch wenn es häufig nicht so scheint – i.d.R. schon ein bißchen komplexer.
Er stuft seine Behauptung ja selber als gewagt ein. Ist vermutlich wohl Wunschdenken. Macht aber die nicht aus geräumten massiven Differenzen nicht weg, um mit all den linken Corona Hetzern, Denunzianten und Panik-Attacklern, angesichts des Krieges wieder ins Gespräch zu kommen.
dazu
Hier genügt eine einfache Erklärung eher nicht und es bedarf einer ausführlicheren Betrachtung.
Nazis gibt es freilich überall. Aber nirgendwo spielt der Rechtsextremismus eine so bedeutende Rolle wie in der Post-Maidan-Ukraine. Zunächst einmal der heutige ukrainische Nationalismus ist nicht eine Untergrundbewegung wie etwa NSU. Das ist eine staatstragende und identitätsbildende Ideologie in der heutigen Ukraine die dort auch in den Schulen Hauptprogramm darstellt. Fast schon eine Religion. Und daraus wird eigentlich auch gar kein Hehl gemacht. Die westlichen Medien berichten nur nichts darüber, relativieren und spielen es soweit wie möglich herunter.
Als höchster Nationalfeiertag in der Ukraine gilt der Tag der Gründung der OUN/UPA. Dabei finden traditionell Fackelzüge nach dem Vorbild Nazideutschlands statt. Die heutige Ukraine definiert sich ganz selbstverständlich als Nachfolger der OUN/UPA und erhebt deren Gründungsväter, die ehemaligen SS-Sturmbannführer und Hitler-Handlanger Stepan Bandera, Roman Schuchevych, Andrey Melnyk und Andere ganz offiziell zu Nationalhelden. Ihnen zu ehren werden Monumente errichtet. Nach ihnen werden Straßen benannt. Das Nationalstadion der Ukraine in Ternopil trägt den Namen von Roman Schuchevych.
Die offizielle Grußformel in der Ukraine lautet “Slava Ukraini” (Ruhm der Ukraine). Diesen Spruch beantwortet man in der Regel mit “Heroyam Slava” (Ruhm den Helden). Das ist auch die offizielle Grußformel beim ukrainischen Militär. In dieser Kombination wurde es erst nach der von westlichen Ländern massiv unterstützten Machtergreifung der Nationalisten im Jahr 2014 eingeführt, und in dieser Kombination ist dieser Spruch von OUN und UPA während des 2. WK geprägt worden. In voller Länge geht der Spruch so:
Ruhm der Ukraine!
Ruhm den Helden!
Ruhm der Nation!
Tod den Feinden!
Ukraine über Alles!
Mit diesem Spruch unterstreicht die heutige Ukraine bewusst ihren Anspruch auf die Fortsetzung der offen faschistischen Ideologie von OUN/UPA. Diese Grußformel erfüllte für OUN/UPA eine ähnliche Funktion wie die Hitlergruß im Nazi-Deutschland. Die ukrainischen Nazis haben es im Grunde von Nazideutschland übernommen und entsprechend angepasst. Mit diesem Spruch auf den Lippen massakrierten die ukrainischen Nazis während des 2. WK Juden, Polen, Russen und andersdenkende Mitbürger mit einer Brutalität, welche selbst die Deutschen Besatzungsmächte schockierte. Aus zahlreichen Dokumenten geht hervor, dass die ukrainischen nationalistischen Banden Völkermord, Terror und Mord an ihren eigenen Landsleuten als Hauptmethoden des Kampfes wählten. Ukrainische Nazis begingen massenhaft Raubüberfälle, folterten und töteten brutal sowjetische Soldaten und Zivilisten. Ob Herr Scholz das bewusst ist wenn er diesen Spruch ausspricht kann ich nicht sagen, ich glaube nicht offen gesagt, dass er weiß wo das herkommt und was es bedeutet.
Die nationalistischen Verbände wie “Rechter Sektor”, das Asow Regiment und ein gutes Dutzend anderer machen aus ihrer faschistischen Gesinnung überhaupt kein Geheimnis. Die kriechen nicht etwa ab und zu mal aus ihren Kellerdarsein zu einer Nazi-Demo heraus, sie sind offiziell legitimiert und in die ukrainische Armee integriert. Sie sind nicht mit Baseball-Schlägern bewaffnet, sondern mit modernen Waffensystemen einschließlich Leoparden aus Deutschland. Sie malen manchmal sogar Hakenkreuze auf ihre Panzer und das wird weder in der Ukraine noch bei ihren westlichen Strippenziehern als verstörend empfunden. Sie sind oft deutlich besser ausgestattet als die gewöhnlichen Soldaten der ukrainischen Armee.
Sie verehrten das Dritte Reich und Hitler persönlich ganz offen. Viele lassen sich Hitler und Bandera Portraits auf den Köper tätowieren, gleich neben den Hakenkreuzen und anderen eindeutigen Nazi-Symbolen. Oft finden russische Soldaten bei den Leichen von Mitgliedern der Nazi-Verbände das Buch “Mein Kampf”. Das ist für sie wie eine Bibel.
In der heutigen Ukraine stehen sie de facto über dem Gesetz und deren Todesschwadronen unterdrücken und terrorisieren die Bevölkerung. Sie können machen was sie wollen und müssen keine Strafverfolgung befürchten. Deren Mitglieder brauchen sich bloß über einen General der ihnen nicht gefällt zu beschweren und schon am nächsten Tag entlässt Selenksiy diesen General einfach per Dekret. Seit 2014 verüben sie einen schleichenden Genozid an der überwiegend russischstämmigen Bevölkerung der gesamten Süd-Ost-Ukraine, die von Anfang an gegen deren Machtergreifung war und dagegen aufbäumte.
Das muss aufhören. Und damit es nachhaltig aufhört ist eine gründliche Entnazifizierung einfach unvermeidlich.
Ich verstehe ja, dass die Ukraine nach deren Unabhängigkeit seine eigene Identität sucht, und das ist eigentlich auch ganz normal, was ist daran schlecht? Aber ich verstehe nur nicht warum diese eigene Identität ausgerechnet auf den Mördern Bandera und Schuchevych basieren muss.
– Wladimir Putin
Zum zweiten Teil der Frage
Warum sind nicht die imperialen Sicherheitsinteressen Russlands, die gemachten und gebrochenen Zusagen im Rahmen der Zwei plus Vier-Verhandlungen 1990/91 genug?
Nun das hätten wir Alles auch friedlich regeln können, doch der Westen hat im Jahr 2014 ganz bewusst einen Regime Change in der Ukraine ermöglicht, um mit Hilfe des ukrainischen Nationalismus die Ukraine in einen Rammbock gegen Russland zu verwandeln und einen Krieg zwischen Russland und Ukraine zu provozieren. Nicht nur, dass dort Nazis an die Macht kamen, diese neue nationalistische Post-Maidan-Ukraine wurde vom Westen schon lange vor Februar 2022 massiv aufgerüstet und zu einer mit Abstand stärksten Armee in Europa aufgepumpt. Ich meine 2014 war die ukrainische Armee keine Rede wert, aber unmittelbar vor dem russischen Einmarsch verfügte die Ukraine bereits über 6000 Panzer (Deutschland ca. 300), fast eine Million Soldaten, viele mit Kampferfahrung aus dem Donbass. Ohne zu übertreiben im Frühjar 2022 hatte die Ukraine eine stärkere Armee als die Armeen aller europäischen Staaten zusammengenommen. Vielleicht nicht ganz so gut bei der Luftwaffe und Marine aufgestellt, aber was Bodentruppen angeht hat die Ukrainische Armee Dimensionen angenommen die für Russland schlicht zu gefährlich wurde, insbesondere wenn man deren Ideologie berücksichtigte.
Das ist zu einer akuten Bedrohung für Russland geworden. Russland kann nicht einfach dabei zuschauen wie an seiner Grenze die Braune Pest wieder ihr hässliches Haupt erhebt und bis an die Zähne bewaffnet wird. Das hatten wir schon mal und noch einmal sollte es den 22. Juni nicht geben. Zumal von Russland Alles in seiner Macht stehende getan wurde um diese Entwicklung mit diplomatischen Mitteln aufzuhalten. Minsker Vereinbarungen zum Beispiel, Russland hat Acht Jahre dabei mitgemacht und zugeschaut wie russischstämmige Ostukrainer unter westlichen Applaus abgeschlachtet wurden. Sie haben genug gelitten. Da gab es bereits eine ganze Generation von Kindern, die bereits zur Schule gingen und noch nie in ihrem Leben etwas anderes als Krieg erlebt hatten. Der Westen hat die Ukraine vorgeschickt sozusagen, und führte Russland acht Jahre lang an der Nase herum, während es die Ukraine militärisch aufbaute. Das ist eine unmittelbare Bedrohung für Russland geworden und daher kann Russland das nicht ignorieren und musste spätestens dann handeln, als die Rada die Minsker Vereinbarungen einseitig für nichtig erklärte und Selenskiy den Befehl erteilte den Donbass “zurückzuerobern”. Das war der eigentliche Auslöser, und selbst dann hat Russland immer noch mehrere Gelegenheiten angeboten vom Kollisionskurs abzubiegen. Zunächst bot Russland NATO und USA so etwas wie einen Nichtangriffspakt an. Das war im Dezember 2021. Wurde vom Westen arrogant abgeschmettert obwohl man genau wusste, dass Russland dann keine andere Wahl bleiben würde als präventiv mit militärischen Mitteln einzugreifen da die diplomatischen mit der Absage Kiews an Minsk ausgeschöpft waren. Man hat es im Westen einfach darauf ankommen lassen und soll jetzt bitte nicht so tun als wäre der Einmarsch Russlands völlig unerwartet gewesen. Die USA haben schon einen Monat vorher jeden Tag vor einem bevorstehenden russischen Angriff gewarnt. Sie wussten, wenn Russland darauf nicht militärisch reagierte, und dabei zusehen würde wie die ukrainische Armee den Donbass von Russen säuberte wie Israel Gaza von Palästinensern säubert, dass dies die vollständige Unterwerfung Russlands bedeuteten würde. Vielleicht haben sie wirklich darauf spekuliert, dass Russland sich nicht trauen würde diesem Druck die Stirn zu bieten.
Aber der Punkt ist, der Westen hat Russland was die NATO Osterweiterung angeht betrogen ja. Aber das alleine wäre ja noch diplomatisch regulierbar gewesen, wenn der Westen nicht in der Ukraine vorgeprescht wäre damals 2014 und gleichzeitig versuchte Russlands Wirtschaft mit Sanktionen zu erdrosseln. Das ist auch eine Form von Angriffskrieg. Später versuchten sie es auch in Weißrussland, scheiterten damit aber frühzeitig. Weißrussland ist eben doch nicht so braun wie die Ukraine.
Ganz herzlichen Dank! Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn für einen solchen Krieg braucht man eine nationalistische Erzählung. Ich kann nur nicht einschätzen, welche realpolitische Macht der postfaschistische “rechte Sektor” einnimmt. Dennoch habe ich zwei Bedenken: Ich bezweifele, dass man eine faschistische Ideologie mit Krieg besiegen kann. Und zum anderen wundere ich mich sehr, warum Russland nicht das totale Hintergehen der 2 plus 4 Gespräche in den Mittelpunkt stellt. Das wäre doch ein wichtiges Argument bezüglich der Frage: Wer hat “den ersten Schuss” abgegeben?
Sie sagen, dass die NATO-Osterweiterung “diplomatisch” lösbar gewesen wäre. Aber genau das war doch nicht möglich!
Dazu vielleicht ein paar grundsätzliche Überlegungen von Nassim Nicholas Taleb:
The Most Intolerant Wins – The Dictatorship of the Small Minority
Der ist gewaltig, de facto haben sie in der Ukraine das Sagen. Selenskiy husht vor ihnen und weiß genau, dass wenn er etwas sagt oder tut was den Nationalisten nicht gefällt, dass sie ihn dann ganz schnell aufknüpfen würden. Der spielt den nützlichen Idioten für sie und hat beim Westen um Waffen und Geld zu betteln und den Anschein zu erwecken Ukraine wäre eine Demokratie und harmloses Opfer. Da wären wir wieder beim Opfermythos.
Naja, spätestens am 9. Mai 1945 verwandelten sich die Deutschen doch auch über Nacht von Nazis in Demokraten und wollten mit ihren früheren Idolen doch auch nichts mehr zutun haben. Das wäre schonmal ein guter Anfang. Wobei selbst das in der Ukraine gar nicht notwendig wäre. Ein Verbot der Verherrlichung von Nazis und des “Rechten Sektors” auf der gesetzlichen Ebene, sowie Auflösung deren militarisierten Verbände würde fürs Erste wohl reichen um den Krieg zu beenden. Dazu ist die Einnahme Kiews und Selbstmord Selenskies in seinem Bunker nicht zwingend erforderlich eigentlich.
Aber natürlich wäre eine gründliche Entnazifizierung harte Arbeit die Jahrzehnte brauchte und schon bei der Bildung anfinge, doch die Ukrainer bekämen das ganz alleine hin, wenn man sie erstmal von Nazis befreit wären. Da gibt es sehr viele die ganz anders denken, aber unterdrückt werden.
PS: Ich habe ja auch Kontakt zu einigen Leute in der Ukraine, ich habe da früher gelebt. Weißt du eine Bekannte hat mir neulich erzählt, wenn die Grenze geöffnet werden würde, würden die Meisten Ukrainer schon am ersten Tag abhauen. Ich kenne auch ein Paar Ukrainer in Deutschland und die sagen auch, dass sie nicht damit rechnen in absehbarer Zukunft in die Ukraine zurückkehren zu wollen. Das ist richtig schlimm dort, der einfache Bürger hat praktisch keine Rechte. Gut geht es eigentlich nur den Nazis, die sind da wie Maden im Speck.
Danke! Da wären noch viele Punkte zu klären – und das ist gut so!
Also der militärische Sieg über die Nazis 1945 hat eben nicht den Faschismus besiegt. Wir sprachen bereits in den1970er Jahren davon, dass sich Deutschland renazifiziert, weil man sich nur totgestellt hatte, aber die reaktionären, faschistoiden und rassistischen Gesinnungen lebendig blieben.
Was die Rolle der Nazis in der Ukraine angeht, stelle ich die Frage: Wären dort lauter “Demokraten” (wegen mir auch Christen) an der Macht … was würde es am Bruch der 2-plus-4 Verhandlungen, an den imperialistischen Zielen ändern?
ich frage mich manchmal ob der Sieg gegen die Nazis 1945 beabsichtigt war
https://www.rotfuchs.net/rotfuchs-lesen/wir-haben-das-falsche-schwein-geschlachtet-2183.html
https://www.nationalarchives.gov.uk/education/resources/cold-war-on-file/operation-unthinkable/
Ganz herzlichen Dank! Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn für einen solchen Krieg braucht man eine nationalistische Erzählung. Ich kann nur nicht einschätzen, welche realpolitische Macht der postfaschistische “rechte Sektor” einnimmt. Dennoch habe ich zwei Bedenken: Ich bezweifele, dass man eine faschistische Ideologie mit Krieg besiegen kann. Und zum anderen wundere ich mich sehr, warum Russland nicht das totale Hintergehen der 2 plus 4 Gespräche in den Mittelpunkt stellt. Das wäre doch ein wichtiges Argument bezüglich der Frage: Wer hat “den ersten Schuss” abgegeben?
Sie sagen, dass die NATO-Osterweiterung “diplomatisch” lösbar gewesen wäre. Aber genau das war doch nicht möglich!
Guter Beitrag aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Russland diese
durch und durch faschistische Ukraine entnazifizieren will.
Umerziehen? Dann muesste Russland die ganze Ukraine beherrschen, das ist unmoeglich und auch nicht gewollt.
Die braunen Chefideologen kaempfen nicht auf diesem, sondern sind in Schulen, Universitaeten, Staedte und Gemeinden unterwegs.
Fuer eine gruendliche Entnazifizierung braeuchte Putin auch die Unterstuetzung aller Ukrainer, die
wird er in den Oblasten haben, die jetzt zu Russland gehoeren aber niemals die Ukrainer, die in der Westukraine
leben.
Ich fuerchte er muss die Westukraine und Kiew abschreiben, die sind dermassen faschistisch, mit denen koennen sich die EU-Granden rumaergern, sie haben sie auch gezuechtet und aufgeruestet.
Asien ist fuer Russland viel interessanter!
Herr Wetzel !
Dinge beim Namen nennen und
Regieungs-Sprech vermeiden !
> Rainer Mausfeld! Beispiele:
NSU = BRD Nazis Untergrund
V-Leute = Staatssicherheits -leute. oä
Herr Lichtenberg,
ganze Sätze wären hilfreich, anstatt ein paar = u.aäh
Zum ukrainischen Nationalismus meinte Rosa Luxemburg in ihrer berühmten Schrift „Die russische Revolution“ schon vor mehr als 100 Jahren:
„ Der ukrainische Nationalismus war in Rußland ganz anders als etwa der tschechische, polnische oder finnische, nichts als eine einfache Schrulle, eine Fatzkerei von ein paar Dutzend kleinbürgerlichen Intelligenzlern, ohne die geringsten Wurzeln in den wirtschaftlichen, politischen oder geistigen Verhältnissen des Landes, ohne jegliche historische Tradition, da die Ukraine niemals eine Nation oder einen Staat gebildet hatte, ohne irgendeine nationale Kultur, außer den reaktionärromantischen Gedichten Schewtschenkos. Es ist förmlich, als wenn eines schönen Morgens die von der Wasserkante auf den Fritz Reuter hin eine neue plattdeutsche Nation und Staat gründen wollten. Und diese lächerliche Posse von ein paar Universitätsprofessoren und Studenten bauschten Lenin und Genossen durch ihre doktrinäre Agitation mit dem „Selbstbestimmungsrecht bis einschließlich usw.“ künstlich zu einem politischen Faktor auf. Sie verliehen der anfänglichen Posse eine Wichtigkeit, bis die Posse zum blutigsten Ernst wurde: nämlich nicht zu einer ernsten nationalen Bewegung, für die es nach wie vor gar keine Wurzeln gibt, sondern zum Aushängeschild und zur Sammelfahne der Konterrevolution! Aus diesem Windei krochen in Brest die deutschen Bajonette.…“Zitat Ende
sie widersprach damit Lenin.
Die meisten wenig gebildeten deutschen Linken kennen aus diesen Aufsatz nur das Zitat von der „Freiheit der Andersdenkenden „…
Diese gibt es wohl in der Ukraine nicht und in Deutschland wird sie immer mehr eingeschränkt!
Herzlichen Dank. Und schön, mal wieder etwas von Rosa Luxemburg zu lesen. Übrigens kommt von ihr (was ich großartig finde) die politische Haltung, dass “wir” uns an keine Seite eines (imperialen) Krieges stellen sollen, sondern den “Bürgerkrieg” in den jeweiligen Ländern (also gegen die je eigenen Kriegsherren) führen sollten.
Ich finde also, dass alle Gründe für einen imperialen Krieg überflüssig sind: Selbst wenn also die Ukraine eine tolle nationale Geschichte hätte, ganz authentisch etc.: Das würde doch nichts daran ändern, dass auf dem Boden der Ukraine imperiale Kriege ausgetragen werden, die in der Ukraine, in Russland und ganz besonders im Westen einer Minderheit zugute kommen.
Wo sehen Sie hier auf Seiten Russlands imperiale Ambitionen…? Und haben Sie hier nicht gerade noch argumentiert, dass der von der NATO-Osterweiterung ausgehende Konflikt eben nicht diplomatisch zu lösen war?
Ich würde sagen, dass es diese imperialen “Selbstverständlichkeiten” seit 1945 ganz offiziell gibt: Die “Einflusszonen” und “Sicherheitsinteressen” der Siegermächte – also die Aufteilung der Welt. Bekanntlich können z.B. Belgien oder Lichtenstein dies nicht in Anspruch nehmen. Das ist die imperiale Weltordnung, an die wir uns gewöhnt haben. Und dazu gehört auch die Russische Förderation Russland (als Erbe). Deshalb gab es ja auch die 2 plus 4 Verhandlungen (1990/91) unter Führung der Imperial/Siegermächte und die Zusicherung, dass die NATO nicht weiter vorrückt, wenn die Ex-Sowjetunion ihre Atomraketen und Militärs abzieht. Das ist ein imperiales Agreement! Und genau dieses hat der Westen/die NATO gezielt gebrochen. In diesem Kontext würde ich den militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine einordnen.
Meines Erachtens ging es hier aber nicht um die Aufrechterhaltung von ‘Einflusszonen’ um ihrer selbst willen, sondern um ein konkretes Gefühl der Bedrohung durch diesen Bruch eines meinetwegen ‘imperialen Agreements’ – und dieses Gefühl ist durch die weitere Entwicklung des Konflikts nicht gerade widerlegt worden, gelinde gesagt. Als unmittelbarer Anlass des Einmarsches kommt die noch konkretere Bedrohung des Donbass hinzu – siehe Berichte der OSZE – sowie das bereits im Frühjahr ’21 erlassene Dekret Elendskys, die Probleme Donbass und Krim militärisch zu lösen.
Ich würde deutlich unterscheiden zwischen einen national Befreiungskrieg, wie er in Palästina geführt wird, und den „imperialen Krieg“ von Weltmächten in der Ukraine.
Es geht in der Ukraine NICHT um die nationale Unabhängigkeit dieses Landes. Die völlig durchgeknallte nationale Bourgeoise der Ukraine hat ihr Land schon lange in den Dienst ausländischer Mächte – der USA und EU – gestellt. Eine wirklich unabhängige Ukraine ist NICHT Ziel dieses Krieges, bekanntlich will die Ukraine in EU und NATO. Die nationale Bourgeoise der Ukraine ist völlig korrupt, verkommen, mißbraucht ihr Volk und sollte gestürzt werden. Der Ukrainekrieg ist eher ein Stellvertreterkrieg zwischen der USA und Russland. Dazu hat Herr Wetzel alles gesagt.
Der Kampf in Palästina ist am besten mit den Kampf gegen die Apartheid in Südafrika zu vergleichen.
Beide Kriege beeinflussen sich aber, weil sie das Militärpotential des Westens überfordern. Jede Waffe, die Russland in der Ukraine zielgenau zerstört, kann nicht mehr zur Ermordung der Kinder in Gaza eingesetzt werden. So einfach ist das.
Wie es um die nationale Bourgeoise in Palästina steht ist eine schwierige Frage. Aber diese nationale Bourgeoise in Form der PLO, die die Westbank sich mit Israel teilt, diese Bourgeoise ist nicht minder korrupt wie die in Südafrika.
Mensch Leute, diese Zusammenhänge hat doch der algerisch/französische Psychiater Frantz Fanon schon vor mehr als 60 Jahren in „Die Verdammten dieser Erde“ brillant beschrieben, solltet ihr mal wieder nachlesen!
Ich stimme Ihnen ja zu, aber Sie beantworten die Frage nicht.
Danke! Ja Fanon hat dieses Herr-Knecht-Verhältnis auch im Kolonialismus hervorragend benannt. Man muss nur (nach-)lesen. Ich teile Ihre Ansicht vollkommen, dass es in der Ukraine und in Gaza um grundverschiedene Dinge geht.
Gemäß der Aussage von Joschka Fischer war Milosevic auch “Hitler”,
s. TAZ, https://taz.de/!1293405/
ja, ja, der korrupte Turnschuhrevoluzzer
Milosevic hat sich geweigert den halben Balkan der NATO zu überlassen…
Serbien hällt immer noch Stand trotz etlicher Interventionen
https://www.jungewelt.de/artikel/479164.antifaschismus-gegen-verleumdung.html
10. Juli 2024
Bei einem Angriff Israels auf eine Flüchtlingsunterkunft in Gaza sterben 30 Palästinenser, hauptsächlich Frauen und Kinder. Dies findet im Mainstream keinerlei Beachtung. Während der angebliche russische Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew(2 Tote) in unseren Medien pünktlich zum Natogipfel bis zum Exzess ausgeschlachtet wird.
Ist die Rote Flora “Transatlantifa” eine Art moderner bundesrepublikanischer SA?
Bezogen auf das, was sich heutzutage als Antifaschist bezeichnet und somit jeden mit anderer Meinung bezüglich abweichender Themem (Antifaschismus) als Nazi bezeichnet, bin ich gleicher Meinung. Was die Corona-Maßnahmen betrifft, fehlt mir die Diffamierung: zu Vermeidung von Ansteckung einen “Maullappen” zu tragen (im asiatischen Raum bei jeder Grippewelle seit Jahrzehnten Gang und Gebe – wenn auch freiwillig) , empfinde ich zwar als lästig, aber noch lange nicht so übergriffig wie eine Impfpflicht. Wenn man sich nur einmal wieder in die Corona-Zeit zurück versetzt – es herrschte weltweit eine Ratlosigkeit gepaart mit Panik. Viele Regierungen haben anders reagiert als diese und in manchen (anderen) Dingen vielleicht auch falsch gelegen. Ich stelle hier nur die Frage, wie heutzutage diskutiert werden würde, wenn alles wie gehabt weitergelaufen wäre und man regierungsseitig eher abgewunken hätte. Das im Laufe der (Corona)-Zeit man herausgefunden hat, welch Potential in Verordnungen und Gesetzesänderungen liegt, steht auf einem anderen Blatt.
scheiß Autokorrektur ….”Was die Corona-Maßnahmen betrifft, fehlt mir die Diffamierung:…” soll natürlich Differenzierung heißen
betrifft meinen letzten Kommentar:
scheiß Autokorrektur ….”Was die Corona-Maßnahmen betrifft, fehlt mir die Diffamierung:…” soll natürlich Differenzierung heißen