
Millionen Menschen in Deutschland sind eigentlich dissident. Dennoch scheint eine funktionierende Gegenöffentlichkeit nicht entstehen zu wollen.
In den 1970er und 1980er Jahren war dies eine oft gerufene Parole:
„Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“
Man kann sagen, dass diesen Spruch Millionen Menschen geteilt hatten, von der Anti-AKW-Bewegung bis zur Friedensbewegung gegen den atomaren Wahnsinn (Aufstellung von atomaren Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden/Pershing II) in den 1980er Jahren.
Aber was heißt das (heute)?
Für die einen ist Greta Thunberg bereits eine Zumutung. Die andern vermuten hinter den Klimaaktivisten die „fünfte Kolonne“ (von wem auch immer). Und andere finden die Farbaktionen in Museen, die Klebeaktionen auf der Straße unsäglich und kontraproduktiv. Und was halten die zahlreichen Kritiker für richtig? Was würden sie (stattdessen) vorschlagen?
Neulich bei Overton
Der Beitrag „Endlich wieder deutsche Panzer Richtung Russland“ löste gegen Ende eine Diskussion aus, die im Text mitschwang, eigentlich immer dann, wenn ein Thema die Ohnmacht richtig sicht- und spürbar macht. Und dazu gehört sicherlich ein Kriegsszenario wie dieses, wenn das Kriegsgrollen immer näher rückt und die Worte, die man dagegenhält, wie Grashalme wegknicken.
Wohl unter diesem Eindruck entspann sich folgender Dialog, den ich nur leicht gekürzt habe.
Ein etwa 70-jähriger Overton-Leser ordnete das Ganze ein:
Bernt Engelmann fragte einmal, ob das Mittelalter wirklich vorüber sei. Angesichts des nach wie vor „influencenden“ Adelspacks, der dem Adel nacheifernden Neureichen, den ganzen Hofschranzen in Regierung, Medien, Lobbyverbänden und Konzernspitzen kann man nur sagen: Nein. Das Mittelalter, die Dumpfzeit, die Zeit herrschender Hohlköpfe ist nicht vorbei. (…) Als politisch links stehend und jedem Autoritarismus abhold und opponierend ist für mich nur ein Gedankenstrang wesentlich: Widerstand gegen den modernisierten (Nazi- und Fascho-) Totalitarismus auf allen Ebenen. (…) Die zwei Personen, die das ähnlich wie ich sehen, kenne ich namentlich. 3 von 7,8 Milliarden ist nicht viel, wir sind also chancenlos. Aber ich würde mein Leben als vergeudet betrachten, wenn ich nicht bis zur letzten Zuckung Widerstand leiste.
Ein anderer Leser griff die letzte Passage auf und fragte nach:
ich würde mein Leben als vergeudet betrachten, wenn ich nicht bis zur letzten Zuckung Widerstand leiste … Wie sieht der aus, dein Widerstand?
Der Angefragte antwortete und antwortete und antwortete … nicht wirklich:
Ich bin Spezialist für Insubordination. Deine Frage lässt vermuten, dass du gerne nähere Informationen hättest (!) … Fragt sich, weshalb und weshalb hier in einem öffentlichen Forum. Dazu habe ich Hypothesen. Wie mein Widerstand aussieht? Gut, sogar schick, mit einigen spielerischen Elementen. Sandfarben mit weinroten Noten, die Formensprache erinnert an die Zeit des Konstruktivismus. Sonntags ist der Widerstand dagegen eher von Grau- und Burgundtönen getragen, aus Sentimentalität, das ist eine persönliche Note. Wie sieht dein Widerstand aus? Oder gehorchst du allen Anweisungen bis zum letzten Atemzug?
Der Nachfragende war über so viel Wortzauberstaub (mit eingebautem Rückpass) ein wenig enttäuscht und setzte ganz knapp nach:
Meine arglose Frage war ernst und ehrlich gestellt.
Die Antwort, die er dieses Mal erhalten hatte, war wieder sehr blumig und ausweichend:
Selbst wenn ich, gutwillig wie ich bin, unterstelle, dass hier jemand für sich in seiner Neugier auf die Welt fragt, dann muss ich von einer sehr ausgeprägten Naivität des Fragestellers ausgehen. Wer Widerstand leistet, ist nicht gut beraten, in einem öffentlichen Forum Details zu seinen Vorgehensweisen kundzutun. Weil du es bist, arglos, ernsthaft und ehrlich, gebe ich einen Hinweis:
Beginne damit, das „Nein!“-sagen zu üben. Irgendwann klappt es dann auch mal mit dem Widerstand.
Ich möchte diesen Dialog aufgreifen, den Ball am Fuß halten und ihn nicht ins Aus oder übers Stadiondach ballern.
Protest und Widerstand
Bei der Frage, wie ein Widerstand aussähe, ging es doch nicht darum, dass nun jemand den Plan, das Verteidigungsministerium zu stürmen oder das Bundeskanzleramt zu blockieren, im Forum bekannt macht. Von daher war die sicherlich angebrachte und hier angemahnte Konspiration (wenn man so agieren möchte) eher vorgeschoben.
Sie hilft ganz sicher und ist ernst gemeint, wenn man sich und andere schützen möchte. Sie ist jedoch dann ein bisschen Theaterdonnern, wenn es um ganz grundsätzlich Fragen geht oder gar um Zweifel, wie man das heute angehen sollte und müsste.
Ich will es an meiner Person erklären und hoffentlich greifbar, also auch diskutierbar machen. Das andeutungsvolle Nichtssagen hilft dabei gar nicht, sondern verstärkt schlimmstenfalls nur das Schweigen und die (Selbst-)Täuschung.
Es ist doch kein Problem, wenn man Widerstand geleistet hat, und das ist in der Regel strafbar, darüber zu reden, wenn die Angelegenheit weithin verjährt ist.
Ich bin in den 1970er Jahren politisch aktiv geworden. Der Satz, den man Ulrike Meinhof zuschreibt, als sie noch Redakteurin bei der Zeitschrift „Konkret“ war, prägte unser und mein Tun:
„Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht. Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle andern auch nicht mehr mitmachen.“
(konkret 5/1968)
1970er Jahre bis 2010
Ich hatte Glück, dass ganz viele bereits „Nein“ gesagt hatten, zum autoritären und duckmäuserischen Nachkriegsdeutschland, zu den Eltern, die schwiegen und mitmachten, zu den „deutschen Tugenden“ (wegen mir auch die sekundären), die man hochhielt wie die Bibel.
Ich sog dieses „Nein“ auf wie Nektar, denn es ließ mich erahnen und spüren, dass ich nicht alleine bin, dass es nicht an mir lag, dass ich fast überall auffiel und rausfiel.
Dem immer gründlicheren und radikaleren „Nein“ folgten Aktionen und Beteiligungen, bei denen es darum ging, dem „Nein“ materielle Gewalt zu verschaffen, also dafür zu sorgen, dass das nicht länger geschieht, wogegen sich mein/unser „Nein“ richtet.
Das fing mit Hausbesetzungen an, bei denen es nicht nur um die Eigentumsfrage geht, sondern ganz besonders (dringlich) darum, wie wir leben, wie wir zusammenleben wollen. Also eben nicht in kleinen, verschlossenen Ein-Familien-Wohnungen, sondern als Wohngemeinschaft, als Kollektiv, all das, was die Wohnungseigentümer in der Regel untersagten.
Nicht viel später kamen die Anti-AKW-Kämpfe dazu. Zuerst war das Nein gegen den Atomstrom, gegen die Nutzung einer unkalkulierbaren, nicht beherrschbaren Energieform, die eng mit der militärischen Nutzung zusammenhing. Dann ging es darum, dem „Nein“ Nachdruck zu verleihen. Dazu gehörte der Versuch, den Bauplatz in Brokdorf zu besetzen, der Kampf gegen den Superphönix in Frankreich, bis hin in die 1980er Jahre, als es den gemeinsamen Versuch gab, die atomare Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in Wackersdorf zu verhindern.
Das Wort „nein“, also auch das Sich-Erklären, gehörte also eng mit dem zusammen, was man dann mit dem jeweiligen Risiko zu verhindern versuchte.
Damit will ich sagen, dass das Wort sehr eng mit den eigenen Taten zusammenhing. Nicht selten hinkte das Wort, die Erklärungen gar den Taten hinterher.
Ich kann im Großen und Ganzen sagen, dass ich damals, also in den 1970er Jahren bis etwa 2010 mit mir, mit meinen „großen, schlauen Worten“ im Reinen war.
Die heimliche Allianz zwischen „Corona-Befürwortern“ und „Corona-Leugnern“
Das ist seitdem nicht mehr so. Ich schreibe noch. Ich erkläre mir und möglichst auch anderen, wie man Wissen und 50 Jahre Erfahrung zusammenbringen kann, dass wir alles tun, um dieses kollektive Wissen nicht – wie in der griechischen Sage – im Fluss Ethane ertränken.
Dabei beobachte ich an mir ein dreifaches Paradoxon:
Ich schreibe besser (nach meinen Maßstäben). Ich kann in größeren Begründungszusammenhängen denken. Und ich kann das „private“ mit dem „objektiven“ viel besser zusammenbringen.
Ich schreibe seit ein paar Jahren an ein größeres, „breiteres“ Publikum (über NachDenkSeiten bis zu Telepolis). Vor 40 Jahren schrieben wir für „uns“ und in einem klar konturierten Kontext: für ein autonomes, militantes Selbstverständnis. Jetzt muss ich mich mehr begründen, lerne auf scheinbare Selbstverständlichkeiten zu verzichten. Wenn ich mich nicht täusche, erreiche ich heute mehr Menschen als früher. Aber ich bin von ihnen nicht umgeben. Sie sind weitgehend eine Netzerscheinung. Darüber hinaus habe ich eine Vermutung: Sie, die Leserinnen und Leser bilden keine „Einheit“, etwas Kollektives, sondern sie sind sehr viele Vereinzelte, (selbst) Isolierte.
Und drittens und das ist das schwierigste: Die Kluft zwischen dem, was ich weiß (was ich heute um einiges besser weiß und verstehe) als vor 40 Jahren und dem eigentlichen Nicht-Tun wird immer größer.
Das Wort, das man dafür fand, ist zwar ein wenig großspurig, aber im Kern sehr zutreffend:
Es geht dabei um „kognitive Dissonanz“. Was ist damit gemeint? Es geht um das immer größere Auseinanderklaffen von (abstrakter) Erkenntnis und (konkreter) Alltagsarrangement.
Das nicht lange zurückliegende Beispiel dafür ist … Corona. Wer kann, wer will das Wort (also all das, was damit zusammenhängt) noch hören?
Und dabei gibt es eine heimliche Allianz zwischen den „Corona-Befürwortern“ und den „Corona-Leugnern“ (ich verwende bewusst diese Deformierungen). Diejenigen, die die Corona-Maßnahmen im Großen und Ganze begrüßten, müssten bei dem Wissen, das heute verfügbar ist, aufgrund der vielen schmallippigen Eingeständnissen vonseiten der Herren des Ausnahmezustandes, ihr eigenes Mitmachen hinterfragen.
Und diejenigen, die viele dieser Maßnahmen zurecht kritisierten und mit Sanktionen und zerbrochenen Freundschaften bezahlten, können diese amtlichen „Entschuldigungen“ nicht ertragen, weil sie konsequenzenlos bleiben. Denn je mehr sich von dem bewahrheitet, was man als Kritik vorbrachte, desto mehr müssen auch wir uns fragen, was wir alles mitgemacht haben – nicht aus Überzeugung, sondern aus Ohnmacht. Auf dem Höhepunkt des 2G-XXL-Strafparcours blieb mir im öffentlichen Raum nur noch ein Café und ein Freizeitpark.
Fehlendes Medienvertrauen
Das ist auch einer der wesentlichen Gründe, warum die „Nachrichtenmüdigkeit“ deutlich zunimmt. Die einen wollen wenig bis gar nichts mehr hören, weil es einen nur mit der eigenen Ohnmacht konfrontierten würde! Was habe ich mitgemacht, was habe ich nicht gemacht? Und die anderen Wenigen schlingen sich die Nachrichten rein wie in einem Fressanfall, bis sie kotzen müssen.
Dabei muss man betonen, dass es gar nicht an Nachrichten, also auch guten, kritischen, überprüfbaren Nachrichten fehlt. Zwar hat die Meinungsvielfalt in den öffentlich-rechtlich-privaten Anstalten die Breite einer Dachrinne und wird zunehmend schmaler. Aber man konnte sich, man kann sich immer noch ausreichend informieren, schlau machen.
Wer, um Corona nicht länger anzusprechen, sich zum „ersten Angriffskrieg in Europa“ nach dem Zweiten Weltkrieg informieren will, wer wissen will, worum es alles in dem Krieg in der Ukraine geht, wer bei diesem Krieg ins Gras beißen wird und wer sich goldene Zähne machen lässt, der muss nicht in den Untergrund gehen, sondern findet dazu genug Material, mehr als ihm, als ihr lieb ist.
Mir selbst geht es zum „Ukraine-Krieg“ mittlerweile wie zu Corona-Zeiten. Ich kann die guten und richtigen Nachrichten, die deutlich und vehement dem Regierungsmärchen widersprechen, in der Ukraine werde die „Freiheit“, die „wertebasierte Weltordnung“ verteidigt, nur noch sehr dosiert an mich herankommen lassen.
Es geht heute mehr denn je darum, das folgende Dilemma zu lösen: Es fehlen uns nicht Informationen und Fakten, die uns erlauben, politisch Position zu beziehen, den Kriegs(treiber)parteien die Stirn zu bieten. Das Misstrauen gegenüber dem, was man uns zum „Krieg in der Ukraine“ erzählen will, ist beachtlich:
Laut der Mainzer Langzeitstudie „Medienvertrauen“ aus dem Jahr 2022 (Medienvertrauen nach Pandemie und „Zeitenwende“) sind es nur 45 Prozent der Befragten, die den etablierten Medien voll und ganz/eher vertrauen, und damit weniger als beim allgemeinen Vertrauensniveau hinsichtlich wichtiger Themen (49 Prozent).
Die Glaubwürdigkeit der Laufstallmedien, die sich gar für Qualitätsmedien ausgeben, ist auf dem Tiefpunkt.
Das sind ziemlich viele Menschen, also Millionen, die eigentlich dissident sind. Aber sie sind nicht sichtbar.
Also macht es doch Sinn, Gegenöffentlichkeit zu schaffen?
Über einen wichtigen und sehr essenziellen Zusammenhang von Wissen und Wirkmächtigkeit hat die Zeitschrift „Media Perspektiven“ im Jahr 2017 geschrieben:
Dabei zeigt sich, dass Medienvertrauen in einem deutlichen Zusammenhang mit der generellen Unzufriedenheit mit dem politischen System und der Wahrnehmung einer geringen politischen Wirksamkeit steht. Je stärker die Zweifel am politischen System sowie das Gefühl der eigenen Wirkungslosigkeit ausgeprägt sind, umso kritischer ist das Bild von der Berichterstattung in den klassischen Medien (…). Menschen, die starke politische Zweifel und ein geringes Wirksamkeitsempfinden haben, vertrauen den Printmedien und den öffentlich-rechtlichen Sendern weniger, stattdessen stärker den Informationen in sozialen Netzwerken.
Es geht darum, uns Gedanken über unsere Wirkmächtigkeit zu machen. Damit das Wort nicht verloren geht und die Tat nicht unerklärlich bleibt.
Quellen und Hinweise:
Vom Protest zum Widerstand, Ulrike Meinhof, in: konkret 5/1968, S. 5. Der Satz ist allerdings nicht von ihr, sondern, wie sie im zitierten Artikel schreibt, von einem “Schwarzen der Black-Power-Bewegung auf der Vietnamkonferenz (…) in Berlin. Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/138181-ulrike-meinhof-protest-ist-wenn-ich-sage-das-und-das-passt-mir-n/
Nur ein Piks? Mit ganz viel Schwindel und Repression, Wolf Wetzel: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/nur-ein-piks-mit-ganz-viel-schwindel-und-repression/
Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen, 2022, Medienvertrauen nach Pandemie und „Zeitenwende“: https://www.ard-media.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/pdf/2023/MP_8_2023_Mainzer_Langzeitstudie_Medienvertrauen.pdf
Studie: Vertrauen in ARD und ZDF auf Alllzeittief, Sebastian Köhler, telepolis vom 5. Mai 2023: https://www.telepolis.de/features/Studie-Vertrauen-in-ARD-und-ZDF-auf-Alllzeittief-8987797.html?seite=all
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Wenn das Medienvertrauen immer weiter sinkt, ist doch in Ordnung? Das heißt, dass die Institutionen, die die Medien dominieren, auch weniger Vertrauen genießen. Da ist jetzt keine Institution dabei, wo ich der Meinung wäre, dass sie nicht genau das, genau so verdient hätten. Im Gegenteil, der Zerfall, der Fall in die Bedeutungslosigkeit, geschieht zu langsam und wird z.B. durch Schummeln mit Algos und gigantische Korruption künstlich aufgehalten.
Hinter dem Verfall steckt oft Ignoranz oder Übersättigung. Diese ist vielleicht oft besser als “Widerstand”? Ignoranz kann viele Ursachen haben. Man hat Besseres zu tun, setzt gerade auf andere Pferdchen. Wer kann Einem da böse sein? Oder man ist schlicht zu doof, IQ-mäßig oder unwillig sich zu informieren. Ignoranz kann absichtlich sein, wenn z.B. einer Streit anfangen will, aber man ihn einfach schweigend ignoriert oder dem Zeugen Jehovas die Türe auf die Nase haut oder man lässt den Opa, der immer noch nicht kapiert hat, dass die Corona-Pandemie vorbei ist, einfach noch hundert Millionen Andeutungen dazu machen. Sonst ist er ja harmlos und ganz nett. 😉 Oft kann man Ignoranz nicht einordnen.
Das Wort “Widerstand” ruft doch schon nach Überwachungs- und Polizeistaat, nach den Kettenhunden des Kapitals.
Linke glauben auch zu sehr an ihre eigene Propaganda. Sie seien ja so Viele, die von vielen Ideologen imaginierte “schweigende Mehrheit”. Die müssten sich einfach nur zusammen tun, um dann den Reichen und Mächtigen Paroli zu bieten. Die haben das natürlich auch schon längst mitbekommen und verhindern das.
Ich warte ja darauf, dass Linke oder Rechte, also politisch Interessierte, mal was selber aufbauen, ganz ohne Ruf nach dem Staat. Wenn man was selbst aufbauen will, braucht man in dieser Welt leider Geld – oder eben wirklich Menschen, die etwas kostenlos machen, meistens Beides. Und wenn man selbst was aufgebaut hat und das solide ist, kann man unabhängiger und selbstbewusster auftreten.
Alle wollen Häuptlinge sein, aber Niemand will Indianer sein und die, die Indianer sein wollen, wollen natürlich nichts mit den Möchtegern-Häuptlingen zu tun haben. Viele Linke kapieren wohl auch nicht, dass Einsamkeit oder Stille heutzutage ein kostbares Gut ist.
Ich informiere und unterhalte mich gerne bei ausgesuchten Journalisten, die ihre Arbeit frei zur Verfügung stellen. Wer mit Paywall kommt, den ignoriere ich dann eben. An der frei verfügbaren Bildung scheitert es nicht. Es scheitert an der Ablenkung, der alltäglichen Informationsflut. Wer meint, er wäre nicht selbstwirksam genug, der muss eben einfach anfangen was real zu tun mit den eigenen Händen oder mit anderen Menschen aus Fleisch und Blut. Wenn man nix hat, dann eben am Anfang in winzigen Schrittchen. Oder wenn die vielen Hiobsbotschaften zermürben, der muss sie abschalten und sich mit dem Beschäftigen, was ihm selbst hilft und Freude macht.
Wenn man z.B. Obdachlosen helfen oder sich über Obdachlosigkeit informieren will, mal mit Sozialarbeitern reden oder in einen Gemeinderat gehen und sich die Bürokraten-Travestie dort anhören und versuchen zu verstehen, warum die Lage so ist, wie sie ist. Dann versuchen da einen Ansatz zu finden und den umzusetzen. Oder man sieht ein, dass man da wenig machen kann, wenn man es versucht hat. Viele müssen wohl erst einmal herausfinden, was sie wirklich wollen. Dann müssen sie ihr Leben dafür umstellen und Prioritäten setzen.
Oder Journalismus im Bezug auf Außenpolitik geht auch, ist allerdings sehr hart. Aber z.B. grayzone, geopolitical econonic report oder unclassified UK, Glenn Greenwald, Matt Taibbi zeigen, dass es geht. Die arbeiten alle mit Leaks und FOIA-Requests. Tierschützer gegen Massentierhaltung machen auch guten Journalismus oder andere zivilgesellschaftliche Aktivisten. Als Medium könnte man denen auch einfach eine Plattform bieten und umherreisen und solche zivilgesellschaftlichen Gruppen besuchen.
Viele Menschen sind zu Robotern verkokmmen, die in ihrem Alltag verkümmern. Es ist die Gleichförmigkeit der Aktivitäten und dass sie die Menschen nicht herausfordern oder sie keinen Willen haben, etwas dazu zu lernen.
Zur Resignation vieler trägt bei, dass sich seit den 1970ern immer wieder gezeigt hat, wie Widerstand sowohl in seinen Organisationen wie auch in seinen Zielen vereinnahmt worden ist, um zerstreut, lahmgelegt oder sogar ins Gegenteil gedreht zu werden.
Schon Max Horkheimer war Mitglied der Atlantik-Brücke.
Wie viele im weiteren Verlauf führende Politiker der Grünen und der Linken Mitglieder oder gern gesehene Gäste dieser und anderer von einschlägigen Wirtschaftskreisen gesponsorten transatlantischen Lobbyorganisationen waren und sind, ist ja bekannt.
Atlantic Council und Atlantik-Brücke haben gerade bekannt gegeben, dass Robert Habeck „Keynote Speaker“ auf ihrem Forum im September sein wird.
Auch bei Wagenknechts „Aufstehen“-Bewegung hat sich gezeigt, wie sie örtlich vereinnahmt, zerfleddert und von einigen sogar gegen Wagenknecht selbst gerichtet wurde. Ob diese Art von „Aufstehen“ überhaupt sinnvoll war, ist eine andere Frage.
Ich denke, Protest/Widerstand kann nur wirkungsvoll werden, wenn er sich auf sein wesentliches Ziel fokussiert, anstatt in einem Potpourri von Themen zu mäandrieren. Wer sich wirkungsvoll für Frieden einsetzen möchte, muss klare, gut durchdachte Forderungen stellen. Einfach nur irgendwie “für Verhandlungen” zu sein, reicht nicht.
OT: Laut Tass hat das russische Verteidigungsministerium eine Erklärung bekanntgegeben, wonach die Wagner-Gruppe ihr schweres Militärgerät an die russische Armee übergeben soll.
Zitat: „”Preparations are underway for the transfer of heavy military equipment from the Wagner PMC to the active units of the Russian military,” the statement said.“
https://tass.com/politics/1638999
Das habe ich auch gerade gesehen:
“Schon Max Horkheimer war Mitglied der Atlantik-Brücke.”
aus dem Link von Jock liest man:
“Da Horkheimer zwischen Los Angeles und New York pendelte, um wissensorganisatorischen Tätigkeiten für das American Jewish Committee und das emigrierte Rest-Institut für Sozialforschung in New York nachzugehen, ließ sich die gemeinsame Arbeit nicht wie beabsichtigt fortsetzen, stattdessen arbeitete Adorno allein weiter.”
wieder transatlantischer Think tank-Sumpf.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zur_Genealogie_der_Moral
Er hat Jünger, Nietzsche und Adorno erwähnt. Kann man sich was raussuchen – oder auch nicht.
Wenn sich in Deutschland nichts entwickelt, ein Drang zur Unabhängigkeit und ein Wunsch nach Ende des Vasallentums zur USA, dann braucht man hier auch nix zu erwarten. Wenn die Deutschen nicht in der Lage sind ihre Geschichte selbst und ehrlich zu schreiben, ihre Kultur oder Forschung selbst zu bestimmen, sich unabhängig zu machen von US-Kartellen und vom Dollar, dann braucht hier auch niemand mit Demokratie oder Menschenrechten kommen.
Eine Erkenntnis von mir war in den letzten Monaten, dass gerade die am Lautesten nach “Menschenrechten” schreien, die eben nicht unabhängig sind, wie z.B. Deutschland oder Schweiz, die hoffen quasi auf eine internationale Justiz, die sie vor der Willkür der Großmächte schützt, und dann noch die größten Verbrecher überhaupt, die USA. Die sind die Justiz. Es gilt das Recht des Stärkeren.
Ohne Souveränität wird es eben nichts mit den guten Vorsätzen.
ps: Schade, den Beitrag hat Jock wohl wieder gelöscht. Der war eigentlich ganz interessant. Wenn mir einer Schwafeln vorwerfen will – ich kann es leider nicht besser und bin einfach zu unbelesen was philosophische und soziologische Themen betrifft.
@Georg
Den Link hatte ich nicht geöffnet in Jocks Beitrag, aber seine Aussage, man solle sich selbst verbessern und nicht die anderen, erinnerte mich an ähnliche Slogans Ende der 1970er, die zur Entpolitisierung vieler im linken Spektrum führte. Das war von neoliberalen Kreisen systematisch gefördert worden (Rückzug ins Private zur Selbstreflexion und Selbstoptimierung statt „die Welt verbessern“ wollen).
Zu „Wenn sich in Deutschland nichts entwickelt, ein Drang zur Unabhängigkeit und ein Wunsch nach Ende des Vasallentums zur USA, dann braucht man hier auch nix zu erwarten.“:
Deutschland ist nicht nur in seinen politischen Parteien, sondern besonders in seinen Medien und seiner Industrie total mit den USA verflochten.
Beispielsweise gehört zu den maßgeblichen Finanziers des Atlantic Councils, der zurzeit alle Register zieht, um Waffenstillstandsverhandlungen im Ukraine-Krieg zu verhindern, ausgerechnet die deutsche Verbundnetz Gas AG (!!!) sowie die Bertelsmann-Stiftung, Kraus-Maffei Wegmann, die EU-Kommission,…..
Vom Krieg wollen jede Menge deutsche Unternehmen und Einzelpersonen profitieren.
Das ist mir bekannt. Das FBI, Cointelpro usw. Das waren die 68er, die zu Hippies wurden, Esoterik und Drogenrausch verfielen, wo die Geheimdienste nachhalfen.
https://edition.cnn.com/2016/03/23/politics/john-ehrlichman-richard-nixon-drug-war-blacks-hippie/index.html
https://www.rollingstone.com/culture/culture-features/book-charles-manson-cia-secret-history-1960s-tom-oneill-856651/
https://www.youtube.com/watch?v=_cq6GkM99_Q
True Anon hatte auch eine Episode über Manson, die ich aber gerade nicht finde.
Heutige Hippies (außer Meinecke im Trailer des verlinkten Kanals, der ein Influencer der Bundeswehr ist, typischer snake oil sales man und da nicht reingehört) sind mir trotzdem größtenteils sympathischer:
https://www.youtube.com/@PeaceLoveandOm/videos
als die Liste der Ex-Trotzkisten oder Maoisten, die dann Neocons (und Grüne) wurden, also den “Marsch durch die Institutionen” antraten und genauso wie Altpartei-Kadaver gerne nach unten treten.
Danke für deine Ergänzung. Man muss auch wirklich vorsichtig sein, wenn man von “Vasallentum” redet, als gäbe es nicht profitable und politische sehr eigenmächtige Gründe, die Politik der USA zu unterstützen. Das macht z.B. Deutschland wieder zur “Führungsmacht” in Europa.
Das sagen die deutschen Imperialisten, die uns vor dem bösen russischen Imperialismus schützen wollen, ganz “offen” auf ihre Art.
Ich paraphrasiere:
Krieg nicht mehr allein, sondern nur noch als Verbündete. Wobei sie da die Wahrheit weglassen, dass die heutige Kriegskoalition gegen Russland ziemlich identisch ist mit der Kriegskoalition der Nazis gegen Russland damals.
Und Geopolitik ist für die sowieso Zauberei oder böse Verschwörungstheorie. Dass die Angelsachsen immer die Nr. 2 auf dem Kontinent gegen die Nr. 1 unterstützen, bzw. jede Landmacht als Seemacht schwächen wollen.
Das Einzige, was sich also geändert hat in Deutschland, dass man nicht mehr selbst den Anspruch hat, primus inter pares zu sein, sondern sich (weil man nicht anders kann wegen zu wenigen Edeldeutschen) als größerer Vasall im amerikanischen Imperialismus zufrieden gibt und anbiedert.
Es wird also geleugnet:
1. dass man selbst Imperialist ist
2. dass es keine allzu große Veränderung zu der Kriegskoalition der Nazis gibt.
Was kann man dagegen tun:
1. sich seinen eigenen Rückzugsraum schaffen
2. nicht dem Nachrichten-Strom hinterher rennen, z.B. bei dem Prigoshin-Aufstand merkte man, dass da Einige doch stark emotional investiert sind. Ich habe dazu nix gepostet. Das schaffe ich natürlich auch nicht immer.
3. Selber was machen, wenn man meint, etwas wäre jetzt so wichtig. Abwägungssache. Dann merkt man auch schnell wie limitiert die eigene Kraft ist oder was einem liegt und was nicht.
Ich habe da einfach abgeschaltet, weil machen kann man wenig bei so einem Ereignis, das unerwartet passiert, und der fog of war lichtet sich später von selbst. Mich hat das wenig berührt.
In solchen Momenten kann man die Panik oder Hybris vieler Menschen live beobachten, wie sie durchdrehen.
Was Menschen mit journalistischem Anspruch machen könnten:
Die ganzen Shitposts mit ihrem Wunschdenken sammeln und den Shitpostern verbal um die Ohren hauen, wenn man schon meint, man müsste sich literarisch betätigen. In Russland hat man das z.B. auch gemacht, die Schlagzeilen der westlichen Revolverpresse zitiert und verhöhnt. Ist ja eine bekannte Methode.
Manches kann man auch vorausahnen, z.B. den Tod von Daniel Elsberg. Dann schon mal seine Bücher (noch einmal) lesen und vielleicht die Grabrede von Glenn Greenwald.
@Wolf Wetzel
Nein, da muss man nicht vorsichtig sein, denn natürlich ist Deutschland Vasall der USA, wie auch der European Council on Foreign Relations konstatiert.
Soweit ich mich erinnere, habe ich Ihnen schon einmal ausführlich erklärt, dass ein Vasall kein Sklave ist, sondern sich aus eigenen Profitinteressen einem „Schutzherrn“ unterordnet, und damals haben Sie mir anschließend zugestimmt.
(Archiv, N.N. 1996)
1.
Agitation besteht zunächst in Mitteilungen, die ihre Adressaten zu praktischen Konsequenzen bewegen sollen. In dem Bemühen, seinen Argumenten Gehör zu verschaffen, geht der Agitierende davon aus, daß er sein Publikum überzeugen muß. Er macht fehlende Kenntnisse und verkehrte Auffassungen dafür verantwortlich, daß es nicht in seinem Sinne handelt. Die Einsichten, die er anbietet, sind auf entsprechende Korrekturen berechnet: der theoretische Befund, den der Agitator anstrebt, soll den Grund enthalten, daß der Adressat auch seine Praxis ändert.
2.
Daß unsere Gesellschaft mit dem Toleranzgebot kein Hort des kritischen Dialogs ist, den lauter Habermas’sche Geschöpfe bewohnen, die von „kommunikativer Kompetenz“ u.ä. nicht genug kriegen können, ist bekannt. Wo es gute Sitte ist, das, was einer sagt, darauf zu begutachten, wer da spricht; ob seine praktische Stellung zur Sache ihm zu dieser Rede ein Recht gibt; wo schließlich jeder eine eigene Meinung mit Stolz zu behaupten weiß – ein Privatbesitz, der nicht nur zufällig meist nicht weniger uniform ausfällt, als ein Reihenhaus – da tut sich Agitation einigermaßen schwer. Die Prüfung von Gedanken, deren kritische Absicht erkannbar ist, findet dann oft gar nicht, oder als Vergleich mit anderer Ansicht statt, der sie zur Meinung herabsetzt. Offen sind bürgerliche Individuen eher für den Typus Agitation, der sie in ihren Ansichten bestätigt, um sie damit zu Änderungen an ihrer Einstellung zu diesem oder jenem zu überreden.
3.
Rechnung tragen kann Agitation diesen Verlaufsformen der öffentlichen Meinung nur mit der entsprechenden Skepsis gegenüber den Adressaten. Der Erfolg der Agitation bleibt den Argumenten vorbehalten, wenn die kritische Absicht praktisch werden soll. Wer sich in der theoretischen Auseinandersetzung akkomodiert, sie den Techniken der Volksbetörung unterwirft und die kritische Schärfe einer erreichbaren Zustimmung opfert, der macht Fehler. Seine Theorie, mit der er dem für falsch erachteten Bewußtsein zu Leibe rücken will, stimmt nicht. Und der Anklang, den er findet ist zwat sein Erfolg, aber der einer anderen Sache. Er hat das Lager gewechselt.
4.
Kommunistische Agitation unterscheidet sich von den vorfindlichen Arten der Volksbetörung keineswegs in den Gegenständen, die sie behandelt. Sie liefert allerdings die Erklärung der Erfahrungen, welche die Leute mit Geschäft und Gewalt machen. Das Wissen um die Notwendigkeiten, die vom kapital mit seinen Grundrechnungsarten in Kraft gesetzt werden und die Kenntnis der darauf beruhenden Zwecke der politischen Herrschaft ist das Mittel, die Kritik dem Meinungsstreit zu entziehen, wo gegensätzliche Interessen in Form von Ideologien nebeneinader stehen.
Ein Problem hat sie dabei nicht: daß die Leute zu Hauf an den Werken von Kapital und Nation zuschanden werden, brauchen Kommunisten nicht zu beweisen, es ist ihr Ausgangspunkt. Deswegen verlegen sie sich darauf zu zeigen, daß in der Welt von Marktwirtschaft und Demokratie einfach nichts anderes zu haben ist.
5.
Die arbeitende Klasse ist nicht aus moralischen Gründen der bevorzugte Adressat kommunistischer Agitation. Die Schilderung ihrer Opfer und Leiden ist längst Bestandteil bürgerlicher Lagebesprechung. Sie geht Kommunisten nur insofern an, als das Interesse, ein lebenslanges Dasein als Arbeitskraft auszuhalten, gepaart mit dem Verlangen nach guter Führung der Nation, eine Quelle der Macht darstellt.
(TomGard 1997)
„Interessen“
„Interessen“ unterstellen Bedürfnisse, das ist die Attraktion der so benannten gesellschaftlichen Anliegen für Kommunisten, die mit einem Desinteresse an ihren Aussagen zu kämpfen haben.
Doch ein Bedürfnis erhält die Form eines Interesses vermittels Unterwerfung unter die gewaltsam eingerichteten bürgerlichen Verkehrsverhältnisse. Die Form des Interesses kennzeichnet eine Trennung des Bedürfnisses von seinem Gegenstand, die jenseits aller Aneignung als bleibende unterstellt ist. Hat man das Objekt eines Bedürfnisses, so verschwindet das Interesse an ihm. Entweder befriedigt die Verfügung das Bedürfnis, oder die Sache wird ihm gleichgültig. Von einem Interesse ist daher stets die Rede, wenn das Objekt der Begierde entweder nicht zur Verfügung steht – und das heißt im Kapitalismus allemal: fremdes Eigentum ist – oder aber, falls jemand über etwas verfügt, das nicht sein eigenes, sondern fremdes Bedürfnis befriedigt, und über die privateigentümliche Trennung vom Bedürfnis zum erpresserischen Mittel für anderes Bedürfnis oder Anliegen genommen werden kann. In beiden Fällen ist dem Interesse eine Polizeigewalt einbeschlossen.
Politisch sind alle kapitalistischen Subjekte Eigentümer ihrer Revenuequellen. Die gewaltsam durchgesetzte Ausschließlichkeit bürgerlichen Eigentums hat ihren Inhalt im ökonomischen Bezug der Revenuequellen aufeinander. Die Eigentümer finden diesen Zusammenhang nicht nur fertig vor, er existiert in der dinglichen Gestalt der Wertverhältnisse dieser Quellen, über welche sie nicht verfügen.
Vielmehr ist die Beförderung der eigenen Revenue nur vermittels einer Konkurrenz mit anderen Eigentümern erlaubt und möglich, in welcher sich die Subjekte als Glieder einer Arbeitsteilung in einer gesellschaftlichen Gesamtarbeit im Dienst an fremdem Eigentum betätigen und bewähren, worin sie genötigt sind, die Schädigung anderer Eigentümer zu betreiben, die es ihnen in ihrer Sphäre gleich tun.
Daher verwandelt das kapitalistische Eigentum alle durch Produktion zu erfüllenden Bedürfnisse – und folglich auch diejenigen, Bedürfnisse, die in kapitalistischen Verkehrsverhältnissen neu entstehen – in gegensätzliche Interessen.
Die abstrakte Gemeinsamkeit von Interessen, auf welche sich die Teilnehmer ökonomischer und politischer Konkurrenz einerseits berufen, andererseits ihre Gegenüber auf diese Form fest zu legen suchen, liegt in der unentrinnbaren Abhängigkeit der Privateigentümer vom sachlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang ihrer Eigentumsanteile. Daher wird diese Gemeinsamkeit sekundär in ein übergeordnetes Bedürfnis aller Eigentümer nach einer ihre Gegensätze funktionell beherrschenden und regelnden Gewalt umgedeutet und umgewandelt. „Bourgeois“ und „Citoyen“ sind Charaktermasken einer als ökonomische Naturbasis gesetzten Historie des Privateigentums, sie sind Internalisierungen der Gewaltverhältnisse, die im materiellen Dasein und Zusammenhang von Eigentum und Eigentümern vergegenständlicht wurden.
Jedes „Anknüpfen“ an den gültigen, also gewaltsam hergestellten Interessen in der bürgerlichen Gesellschaft affirmiert deren Abhängigkeit vom Privateigentum und unterwirft sie dem darin liegenden Gegensatz. Die „Antithesis“, die in solchem für sozialrevolutionär ausgegebenen Idealismus des Interesses liegen soll, ist daher zwangsläufig moralischer Natur. Konkrete Bedürfnissen werden, vermittelt über die vorgefundenen Interessen, in allgemeine Bedürfnisse und Sonderinteressen geschieden.
Dieser moralische Übergang ist antikommunistisch, er nimmt die im Kapitalismus vorgefundenen Bedürfnisse zum Ausgangspunkt einer hoheitlichen Scheidung berechtigter und unberechtigter Interessen, von Rechten und Pflichten der Produzenten.
Ich finde es schon erstaunlich, wie man so willkürlich am Beitrag vorbei schreiben kann, um das zu sagen, was man schon immer mal (1997-2023) sagen wollte. Im ganzen Text ging es weder um das Problem der Propaganda, noch um das Thema Agitation. Diese Unfähigkeit sich aufeinander zu beziehen – auch im Widerspruch – ist eine sehr lähmende, von der Selbstgefälligkeit erfüllte Haltung.
“Im ganzen Text ging es weder um das Problem der Propaganda, noch um das Thema Agitation.”
… sondern um “Gegenöffentlichkeit”, “Wirkmächtigkeit”, und “Dissidenz” – aha, ich verstehe.
Warum schaffen Sie es nicht einmal, über diesen Einwurf nachzudenken … im Zentrum stand (für Sie nochmals) die Diskrepanz zwischen dem eigenen Wort und dem eigenen Tun. Das dürfte doch auch Sie erreichen?
Nicht so wirklich.
Reden Sie tatsächlich auf der übergeordneten Ebene der Individualpsychologie, das, was im Text “kongnitive Dissonanz” heißt? Das erklärte immerhin den Singular von “Diskrepanz”. Wenn ich Unverbundenheit oder gar Widersprüche / Gegensatz zwischen Reden und Tun sehe, ist es stets Plural: Bestimmte Worte, bestimmte Taten. Und jedesmal, wenn ich nachfrage, folgt entweder ein abstraktes mea culpa, oder die Angabe mehr oder minder plausibler Zwänge / Hinderungsgründe, die dann zu besprechen wären, oder auch nicht, falls es sich einfach um verheuchelte Absagen handelt. Wenn einer nicht will, dann will er halt nicht – von Verführung, Betörung, Tricks und Schlichen ist in MEINEM (und NN’s) Text die REde!
In Ihrem Text hat “Neinsagen” eine Hauptrolle, doch unter “tun” finde ich da
Ja mei, dann handelt es sich immer noch um “Neinsagen”, nichts sonst. Haus- und Bauplatzbesetzer werden zusammengeprügelt, nicht wenige schwer verletzt, der Rest entweder demoralisiert oder am End “materiell” vom Gewaltmonopol überzeugt. Das war mal eine Lebensart für einen Haufen Leute, jetzt nur für wenige.
Agitieren Sie für spontaneistische, “widerständige” Lebensart?
Wessen?
Ihre (vergangene, Sie sind zu alt für diesen Zirkus, wie ich auch), oder anderer Leute Lebensart?
Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, daß der Bourgeois der “Neinsager” par excellence ist? Das ist sein Job! Nichts darf der arme Tropf einfach hinnehmen, es sei denn, er gehe ins Kloster oder reiht sich andererwärts in die Reihen der ärmsten, verhuschtesten und versoffensten Tröpfe der Republik!
Und wenn er “Ja” sagen will, dann wendet er sich konsequent an den Souverän – entweder den für ihn zuständigen, oder den der Konkurrenz, wie Sie in diesem Forum in 100.000 facher Ausfertigung vorgesetzt kriegen. So ist er Citoyen.
Ich habe affektives Verständnis für Leute, die ideell und intellektuell ihren Kopf retten wollen – das tue ich auch. Aber mir taugt Ihr Kopf halt nicht – gar nichts! – und ich kann nicht erkennen, wer davon profitieren soll, der es anders hält.
Das ist einer meiner Gründe, keinen “Widerspruch” anzumelden, sondern stattdessen Texte rein zu werfen, die ich für tauglich halte, und Ihre Reaktion darauf scheint mir alles zu bestätigen, was ich oben gesagt habe. Anders formuliert:
Du – groß geschrieben – erträgst Widerspruch genau dann und so, daß Du ihn ignorieren, beiseite schieben, oder eingemeinden kannst. Das gibt beim Bier oder Wein einen u.U, netten Disput, von dem “ein jeder” ggf. höchst individuell technisch profitieren kann – für die Schärfung des eigenen Ausdrucks, des eigenen “Standort”. Sonst noch was? Glaube ich nicht.
Mir geht Ihre Arroganz auf die Nerven. So viel Selbstgerechtigkeit ist schon besonders (widerlich). Und Ihr “affektives Verständnis” ist doch ein Affekt oder? Lassen wir das. Ich möchte mit so viel schaumschlägerische Ignoranz nichts zu tun haben. Das haben ich Ihnen schon einmal gesagt. Machen Sie das doch mit Menschen, die das direkt mit Ihnen aushalten. Haben Sie die …. wohl nein.
“Ich möchte mit so viel schaumschlägerische Ignoranz nichts zu tun haben.”
Das hast Du doch nicht!
Nach solchen Aussagen ist offenkundig, es geht um nichts anderes, als daß Du DIR zu fein bist, meine Texte einfach zu löschen, stattdessen verlangst Du von mir was? Gehorsam?
Ich schreibe mit sehr vielen Fehlern in Grammatik und Text. Jedoch versucht meine Person eine Artikukierung zu finden, Menschen zu erreichen.
Weder hier noch dort ist mir das möglich!
Warum?
Liegt es am Alter/ in der Ideologie oder am Starrsinn der Generation?
Dieser Kommentar neben anderen sind was? Wollen wir kämpfen bis zum letzten Lebewesen?
Ganz natürlich nicht, weil wir weiterhin existieren möchten.
Was bietet sich besser an als ein NEIN auszuschreiben?
Hier gibt es keine Verbesserung als die geschriebene! WIR sind dafür selbst Verantwortlich und tragen unseren Teil bei…
Noch ein Wort an Mitleser.
Ich habe halt darauf verzichtet, den Wolf Wetzel daraufhin anzupöbeln, was ihm einfiele, seine Volksgenossen haufenweise “als” “Dissidenten” für SEIN Zeugs in Anspruch zu nehmen, um sie, bzw. den machtlosen Pöbel darunter, im nächsten Atemzug wg. “kognitiver Dissonanz” anzuklagen bzw. zu pathologisieren.
In meinen Augen ist das rundweg IRRSINNIG.
Stattdessen habe ich zwei Texte reingehauen, denen ein halbwegs aufmerksamer Leser, auch wenn ihm ganz viel davon schlicht fremd ist, entnehmen kann, da waren Leute unterwegs, die es im Rahmen einer Selbstvergewisserung und Organisierung unternommen haben, Fehler, die sie selbst und andere in der Vergangenheit gemacht haben, auszumerzen, um neu zu beginnen.
Des Kontrastes halber.
Ich habe mich schon oft gefragt, ob das Internet und die sozialen Medien fuer einen Protest eher foerderlich oder hinderlich sind. Zum Aufruf von Versammlungen, Demonstrationen und auch zu Organisationszwecken scheinen sie hilfreich zu sein.
Andererseits toben sich die Leute an der Tastatur aus, hacken ihren Aerger in die Bits und Bites und gehen dann zum Alltag ueber. Der Zorn ist verdampft, das Problem zwar nicht geloest, aber man hat seinem Aerger Luft verschafft.
Vielleicht fehlt uns der Zorn, um auf die Strasse zu gehen. Ein Stueck von der franzoesischen Mentalitaet wuerde uns allen gut tun.
Danke Herr Wolf für das NEIN sagen/schreiben/tun!
Mein nein zur deutschen Politik hat mich dazu gebracht ins Ausland zu gehen, nicht weil ich D nicht mag, sondern die irrationale Haltung aus meinem damaligen Umfeld.
Dieses Umfeld reichte vom Rocker bis zu gebildeten Menschen, aber die Verbohrtheit jeder Klasse führte mich letztendlich zu meinem Weg.
Dieser Weg wurde sogar von meinem letzten ‘deutschen’ Arbeitgeber beflügelt, als dieser mich mit einer Abfindung gehen ließ. Das ohne Rechtsbeistand oder Interessenvertretung und obendrein über den gesetzlichen Standard.
Das war mir möglich, weil ich zwar kein nein vor versammelter Leitung leistete, aber ihre opportune Art für mich selbst nutzte. Ein egozentrisches Beispiel von mir, das damals nicht im WIR kommuniziert wurde.
Und ich persönlich bin schon der Ansicht, das man ein WIR über jegliche Ideologie aufbauen kann, man braucht nur einen Basiskonsens in Form z. B. nicht in meinem Namen.
MfG an den Autor
Danke für den Artikel, der mir aus der Seele spricht.
WAS geht heute? Was nicht?
WO sind die anderen?
Im Osten located zu sein bedeutet: mitzubekommen,
dass es schon noch abweichende Meinungen zu geben scheint,
jedoch oftmals dann im Schlepptau der einen großen Partei,
die nun einen Landrat stellen wird.
Die fassen wirklich alles Mögliche zusammen.
Leider: deren Hauptkriterien zu entsprechen ist nicht drin.
Wenn man genau hinhört, weiss man, dass es Faschos sind.
Was also tun? Laufe ich, wie schon in der Jugend, mit einem ‘Schwerter zu Pflugscharen’-Abzeichen rum? Trage ich Embleme mit der Friedenstaube am Rucksack?
Dann sind heute die Ukrainer in der Nachbarschaft fürchten, die sich davon belästigt oder gar provoziert sehen.
Von der Generation 50+ im Osten werden einige wissen, welche Gefühlslagen evoziert werden können, wenn man mittels dieser Symbole seine Haltung damals kundtun wollte:
die Stasi hatte einen auf dem Kieker, man wurde observiert.
Nicht selten folgten Repressalien, man sollte z.B. ‘geext werden’.
Und: mit denselben Symbolen kann man heute dasselbe erleben: Ausschluss.
Zumindest eine gewisse Angst, das etwas zerstört wird.
Dass man auf eine ‘Liste’ kommt.
Dass auch das Umfeld einbezogen wird im Fall der Rache.
Das ist also ein Deja-vu in Reinform.
Besser ist es wohl, sich etwas zurückzuhalten und nur in kleinem Kreis sich mitzuteilen. Btw: scheint einigen so zu gehen, weshalb auch nicht wirklich öffentlich davon zu hören ist. An die Freiheit und die Freiheit der Meinung zu glauben- das wäre reichlich naiv,
dieser Traum hat sich ausgeträumt.
That’s it.
Vielen Dank für Ihre Gedanken. Ja, ich teile das ausdrücklich: Nicht jedes Nein ist wirklich ein Nein, wie das der AfD. Es ist jedoch bedrückend, wie viele dieses “Nein” nicht hinterfragen, sondern froh sind, wenn es jemand für einen sagt. Deshalb ist jedes “Nein”, das man delegiert, ein Teil des Problems.
Aber ich möchte Sie ausdrücklich dazu ermutigend, sich eben nicht “zurückzuhalten”, weder gegenüber Freunden, nicht gegenüber unseren Feinden.
“Geext werden”
Gestern habe ich wieder einen Telepolis-Account verloren, nachdem ich sinniert hatte, dass die anlässlich der nach Weißrussland expedierten Wagner-Söldner geplante Verlegung der 4000 deutschen Soldaten nach Litauen vom Nato-Russland-Abkommen gedeckt ist, wenn eine Bedrohungslage besteht. Was heißt, dass die Angst, die unsere MSM in der Hitze der medialen Aufregung von Freitag bis Sonntag Putin unterstellten, bei unserer Regierung, vermutlich auch der Nato und ihren Medien tatsächlich besteht., auch wenn sie nicht kommuniziert wird.
Danach bemerkte ich, dass mein Beitrag, nicht wie früher bei Heise in der Kommentarliste nicht nur nicht mehr anwählbar, sondern ganz verschwunden war.
Das “Nein” wird jetzt, wie bei den Seiten, bei denen Kommentare vorab zensiert und evtl. gar nicht erst veröffentlicht werden, unsichtbar gemacht.
Das ‘Glück, dass ganz viele bereits „Nein“ gesagt hatten’ kann also durch die “Vertrauensverschiebung” hin zu den sozialen Netzwerken auch nicht mehr aufkommen, wenn man nicht gleich den Schritt zu Telegram-Gruppen tut.
Neulich fiel mir auf, dass bei einem Wagner-Putsch-Artikel hier, plötzlich alle Kommentare von Panzerhaubitze 2000 verschwunden waren. Er hatte endlich Oberwasser und hat fies polemisiert, was sein mittelbar über ihn informierter Schweinebauer so alles über Russen denkt, und er war hier eigentlich immer als In-die-Suppe-Spucker unterwegs, aber ich fand schon immer, dass solche Kommentare auch interessant sind, wenn auch nur, um zu sehen, wie schnell bzw. wie gut sie altern.
In dem Fall gingen aber keine Neins verloren, sondern “nur” deftige Rhetorik eines erwachsenen Menschen mit anderer Meinung.
Internet und dortige soziale Interaktion sind nett und bequem, es fehlt aber jede Stofflichkeit und über die Jahre habe ich eher den Eindruck gewonnen, dass zwar schnell ein Gefühl von Gemeinsamkeit und gegenseitigem Nutzen entstehen kann, dass es aber keinen Fußabdruck in der Wirklichkeit hinterlässt — seit die Zeiten der MP3- und DIVX-Downloads vorbei sind.
Das Internet ist der moderne Teil bei Brot und Spiele.
Alles was der neoliberalen Hegemonie nicht passt, wird zeitnah durch Urheberrechtsreform, Netzwerkdurchsetzungsgesetz und Folgende abgedichtet.
Ja TP ist leider auch passé.
Bitter, wenn man schon fast ein viertel Jahrhundert dabei war
und das gewissermaßen hätte feiern können.
Seit ‘Citizenfour’ wissen wir:
Die Wüste von Utah scheint unendliche Speicherkapazitäten zu haben.
Keiner muss mehr, wie in ‘Das Leben der anderen’
die Schreibmaschine unter den Dielen verstecken,
oder ein Federkissen für das Telefon bereitliegen haben.
Das geht heute anders.
Ein sehr interessantes und wichtiges Thema das der Herr Wetzel hier anspricht! Und vieles kann ich so unterschreiben.
Protest. Widerstand. Oft wird von anderen Autoren oder Kommentatoren von “Schlafschafen” geschrieben. Das soll wohl sagen, dass die Massen dumm sind, sich nicht wehren, alles mit sich machen lassen, und so weiter.
Dann denke ich mir: “Mmmh, dann frag dich doch selber mal warum du nur schreibst und dich nicht wehrst? Sollen erst die anderen vorangehen bevor du mitmachst? Warum bist nicht du der erste? Auf dem Sofa sitzen und eine Onlinepetition unterschreiben ist wohl wenig wirksam – oder? Ist das Schreiben und Reden nicht alles nur Hirnwichsen?”
Kommt man nicht ins Handeln wird jeder neue Tag mit Empörung und Unzufriedenheit vollgestopft sein.
Warum stellt du dich nicht öffentlich hin und sagst “STOPP! Bis hierhin und nicht weiter!”
Ah, sieh mal an, da kommen die Verlustängste (Ansehen, Job etc), die Versagensängste (schaff ich nicht, kann ich nicht), die Ängste sich geirrt zu haben, zu apodiktisch zu sein oder dem Widerspruch nicht gewachsen zu sein, und was weiß ich noch alles was dann auftauchen kann. Geht es nicht eventuell eher um unsere Ängste?
Ist unsere vermeintliche Ohnmacht nicht nur ein Zeichen für unsere Ängste?
Da kann ja mal jeder selber drüber nachdenken bevor er seine nächste Empörung nur verschriftlicht.
p.s. Ich möchte das nicht als Statement gegen das Publizieren von Information und Aufklärung verstanden wissen.
Genau darum ging es mir: Nicht ständig schreiben, was die anderen falsch machen, sondern sich selbst fragen, was machen wir (aus welchen Gründen) nicht! Ich glaube nicht an die “Macht des Wortes”, weder im Gendern noch im sich selbst belügen.
genau.
Die Ängste sind auch oft in gewisser Weise berechtigt. Viele der Ängste kommen auch, weil man nicht frei ist oder unabhängig oder sich nicht frei fühlt oder sich um andere Menschen Sorgen macht.
Wobei meine Beobachtung ist, je reicher und älter Menschen sind, umso verletzlicher fühlen sie sich – da gibt es wohl einen Widerspruch zur Wirklichkeit.
Das kann man z.B. gut beobachten, wenn Menschen etwas Neues planen, z.B. Auswandern oder eine neue Unternehmung oder Berufswechsel. Ab wann, ab wie viel (finanzieller) Absicherung fühlen sie sich der Aufgabe gewachsen und wagen das neue Abenteuer?
Ich war auf mehreren Friedensdemos, gesehen habe ich dort hauptsächlich ältere Mimenschen in meinem Alter und kaum Jugendliche. Ich drucke Flugblätter im kleinen Rahmen mit dem Laserdrucker und verteile sie selbst. Es gibt Zustimmung, werde dabei aber auch angepöbelt und beschimpft.
Das macht mir aber nichts aus.
Denn wir wurden schon früher in der Jugend beschimpft mit: “Geht doch rüber und demonstriert da.” Meine Antwort war: “Geht ihr doch rüber wenn ihr für ein Demonstrationsverbot seid.” Die meisten waren dann platt.
Das ist zwar nicht viel, aber einer muss ja mal anfangen.
Mit deinem Beitrag sprichst Du mir aus Seele.
Ich danke dir sehr! Ich kenne diese Sprüche auch noch: Geht doch rüber! Oder: Man hat vergessen, euch zu vergasen.
Und ich kann es wirklich gut verstehen: Es geht nicht darum, ob es genug ist, was wir tun. Es ist nicht genug. Das war auch in den 1970er und 1980er Jahren nicht genug. Aber ich freue mich sehr, wenn ich lesen, was du tust.
Wolf ich danke Dir.
Mein Hobby ist die Musik, sehr vielschichtig.
Hinter den Barrikaden
https://www.youtube.com/watch?v=_G0oxyBbNu4&ab_channel=kleinkunstpunk
Brennen
https://www.fruechtedeszorns.net/musik/fruechte_des_zorns-brennen.mp3
Oh ja, ein schöner, mir bekannter Ton und ein Lebensgefühl, das sehnsüchtig macht. Vielen Dank.
George Pumphrey, 1946 in Washington D.C. geboren, engagierte sich in der US-Bürgerrechtsbewegung und bei der Black Panther Party. 1972 floh er wegen rassistischer Verfolgung aus den USA nach Europa. Er lebt heute in Berlin und ist in der Friedens- und Solidaritätsbewegung aktiv. Zusammen mit Ehefrau Doris schrieb er 1982 das Pahl-Rugenstein-Buch »Ghettos und Gefängnisse – Rassismus und Menschenrechte in den USA«.
Nachdenken tabu? Unsere politische Schlacht gegen die Lüge muss beginnen lang bevor die erste Bombe gefallen ist von George Pumphre
http://www.antikriegsforum-heidelberg.de/terror_usa/hintergrund/nachdenken_tabu_pumphrey.pdf
Ja, Millionen von Menschen sind in Deutschland dissident.
Aber: Sie sind dies aus vielen unterschiedlichen Gründen!!!
—
Herr Wetzel scheint hingegen unterschwellig anzunehmen, dass es bei vielen Dissidenten ähnliche oder gar gleiche Gründe seien und dass es bloß daran hapert, sie alle zu einer “Gegenöffentlichkeit” zu verbinden.
Das ist ein Irrtum.
—
Die teils bewusst herbeigeführte, teils hingenommene Zersplitterung und Zerfaserung der Gesellschaft in immer mehr individualistische und antagonistische Milieus und Nischen ist inzwischen soweit vorangeschritten, dass die von ihm erhoffte EINE Gegenöffentlichkeit nahezu unmöglich geworden ist.
In Abwandlung des bekannten Satzes “Teile und herrsche” kann man heute von “Zerteile und herrsche!” sprechen.
Ulrike Meinhof gehört zur Generation meiner Mutter. (Nein, die beiden kannten sich nicht.) Meine Mutter war die liebste Frau der Welt. Soweit ich Meinhofs Schriften gelesen habe, war sie auch lieb, gehörte jedoch einer anderen „Schicht“ an, wie aus einem solchen Satz hervorgeht:
„Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle andern auch nicht mehr mitmachen.“
Aus welcher Art von Selbstbewusstsein heraus wird so ein Satz gesagt? Dem eines Mr. Neutrons, who wants to dominate the world, vielleicht. Wenn man einer Herrschaftsformation angehört, kann man wie selbstverständlich sagen, dass man dafür sorgen wird, das andere etwas machen oder nicht machen. Einer solchen Formation, einer solchen Haltung gegenüber Menschen opponiere ich grundsätzlich. Eine solch hochnäsige Denkweise gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, ist aber leider weit verbreitet. (Das ist keine Kritik an Meinhof selbst, sondern an ihrer Schicht oder Klasse.)
Im Anschluss an Bernt Engelmann frage ich einfach mal so: Wurde das „Dritte Reich“, das „Tausendjährige Reich“ jemals beendet? Es läuft doch erst seit 90 Jahren, es wird also noch 910 Jahre laufen bis zu einer „Zeitenwende“ (absurder Ausdruck, wissenschaftlich betrachtet).
Einen Teufel werde ich tun und in einem öffentlichen Forum mögliche Widerstandshandlungen (außer den allgemein Bekannten) zu beschreiben. Um es gewitzt reziprok auszudrücken (Song „Sklavenhändler“ von TSS): „Ich hab mein ganzes Leben nichts gelernt, außer dass man besser die Fresse hält.“
Zumal ich weder Pensionen erhalte (noch betreibe) und niemals Rentner sein werde, sondern mir meinen Lebensunterhalt selbst erwirtschaften muss, bis zum letzten Biss ins Gras. (Das ist nach der einen Seite, der selbst gewählten Freiheit, ok, nach der anderen, der des Abgezocktwerdens von Konzernen und Staat, nicht.)
Von „der Regierung“ und ihren, den staatsnahen, konzerndienlichen Medien ist nichts anderes zu erwarten, als Abzocke und Hetze. Weshalb nicht allseits der Ruf ertönt: „Rette sich, wer kann!“ ist auf den ersten Blick verwunderlich. Auf den zweiten nicht, denn da ist diese „Corona-Zeit“, in der sich alle geoutet haben. Auch wenn es zahlenmäßig eine Minderheit ist, die davon profitiert hat, sind es doch so viele, zudem noch in entsprechenden Positionen, dass der Rest an Demokratie und menschlicher Gesellschaft, den es zuvor noch gab, zerstört werden konnte. Was wir hierzulande nur noch haben, ist ein Scherbenhaufen, über den sich Aasgeier hermachen. Leider keine Kabarettisten, denn die sind fast alle spurlos verschwunden (außer Lisa Fitz, der Diana des treffenden Wortes).
[Anmerkung: Was hätte Matthias Beltz heute gesagt?]
Lebenserfahrung: Personen, die sagen, dass sie „arglos, ernsthaft und ehrlich“ Fragen stellen, meinen das ganz bestimmt so, also ist höchste Obacht geboten. Doch wenn Herr Wetzel, dessen Artikel ich sehr schätze, wie auch diesen hier, das möchte, entschuldige ich mich bei dem Mitforisten, ich könnte mich ja getäuscht haben und er ist wirklich so naiv, wie er vorgibt zu sein.
(Ja, ich konterkariere gerne mitunter auch meine eigenen Aussagen.)
Die italienische Bevölkerung ist weiter entwickelt, als die Bevölkerung in Deutschland. Ein Blick dorthin gibt also einen Hinweis auf die Zukunft hier. Die italienische Bevölkerung hat es mit allen möglichen und unmöglichen Parteien probiert, ist dann zu dem Schluss gekommen: Alles zwecklos. Hat keinen Sinn. Ist zudem witzlos. Staat und Bevölkerung sind zwei vollkommen verschiedene Sphären, die nichts miteinander zu tun haben. Soweit ich es sehe, ist die Schlussfolgerung: sich dem realen Leben zuzuwenden. Und das ist die Sphäre, in der Widerstand geleistet wird. So machen zumindest Mütter das: konkret. Von den (nun geht es nach Spanien) Mujeres Libres kann man viel lernen.
Internet-Foren sind auch nützlich: Für Diskussionen, zur Ideensammlung, zur gegenseitigen Information. Meine Linksammlung mit Anregungen aus dem Overton-Forum wächst beständig. Und dieses Forum habe ich, ja, sage ich mal so, lieb gewonnen. Es ist jedoch nicht der Ort, um über Widerstandsmöglichkeiten (außer den allgemein Bekannten) zu berichten. Keinen Stich dem Feind.
Mit „Widerstand“ meine ich nix Illegales, geschweige denn irgendwelche Gewaltaktionen. Ich bin Pazifist. Widerstehen, sich widersetzen, sich erheben, aufstehen, sich wieder setzen, sind normale Alltagshandlungen. Deren Beschreibung man nur nicht Datenkraken in den Rachen werfen sollte, die solche Informationen nutzen, um ihre Unterwerfungsstrategien zu verfeinern. Wenn irgendein kassenfinanziertes Pflegeheim Informationen über Strategien seiner Insassen erhält, sich den Weisungen des Ordnungspersonals zu widersetzen, dann war es das mit dem Widerstand. Nur mal so als Metapher. Und in Erinnerung an die im Beisein von Bundeswehrsoldaten zwangs“geimpften“ Insassen eines Pflegeheims in Berlin.
Ich erinnere mich noch gut an die „Hausbesetzerzeiten“. Klaus Jürgen Rattay habe ich nicht vergessen. Lummerland auch nicht. 1. Mai 1987, friedliches Straßenfest am Lausitzer Platz, durch Tränengasbeschuss ruckzuck aufgelöst. Eine Nacht, in der viel zerstört wurde (Bolle brannte, wie heißt das Lied?) und Besucher/innen aus Lateinamerika am nächsten Tag sagten: „Das sieht ja hier aus, wie bei uns.“ Was sollte das damals? Den Schaden hatte die örtliche Bevölkerung, die wenige Zeit später vom damaligen Senator Kewenig widerrechtlich, antidemokratisch und menschenfeindlich total abgeriegelt wurde. Großmütter, die Lasten über Kilometer hinweg tragen mussten, weil „die Herrschaft“, die „Elite“ das so wollte. Nein, einer solchen Popanz-Elite liefert man keine Daten.
„Wenn ich mich nicht täusche, erreiche ich heute mehr Menschen als früher. Aber ich bin von ihnen nicht umgeben. Sie sind weitgehend eine Netzerscheinung.“
Da Sie, lieber Herr Wetzel, mich erreicht haben, haben sie also mindestens einen Menschen mehr erreicht (scnr).
Und mittlerweile, bitte sehen Sie mir diese meine boshafte Bemerkung nach, bin ich der Auffassung, dass es sich bei all meinen Mitmenschen nur um „Netzerscheinungen“, also um Retina-Phänomene handelt. Der vorherrschende Aberwitz kann nicht von vernünftigen Wesen erzeugt, sondern muss eine optische Täuschung sein.
Dennoch: Es gibt Sprache, es gibt Text und es gibt Kontext. Und egal, welche Figur oder Figurine irgendwer in irgendeinem Netz erzeugt, jeder Text steht erst einmal für sich selbst. Das ist übrigens auch das Schöne an Gedichten. Die anonymen Vereinzelten aller Foren eint ihre Verbindung zur Sprache, der erzeugte Text. Das finde ich einen tröstlichen, hm, oder absonderlichen Gedanken.
Oder wie Sie treffend sagen:
„Damit das Wort nicht verloren geht und die Tat nicht unerklärlich bleibt.“
Hallo Herr Ohein,
danke für Ihre Nachricht. Jetzt kann ich Sie auch besser verstehen und ich weiß ja auch selbst, dass ein “Nein” sehr viel bedeuten kann, also auch ein Wort Folgen haben kann, wenn es mit dem eigenen Tun zu tun hat. Sie schreiben, dass für Sie – wohl mit einer gewissen Bitterkeit- all Ihre Mitmenschen Netzerscheinungen sind. Ich habe zwar durch manches Nein auch Freunde verloren, aber auch neue gewonnen und sie sind mir als an-fassbare Menschen sehr wichtig, zumal dann ja auch mehr dazukommt, als die Sprache.
Was die im Text angesprochenen Ohnmacht angeht, dann hat das viel damit zu tun, dass viele Worte, also auch wichtige Erkenntnisse in der Luft hängen bleiben. Worte müssen für mich gebraucht werden, weil sie sich zu etwas vortasten, was dann (möglichst mit mehreren/vielen) einen Weg sichtbar macht, den man dann geht. In diesem Sinne herzliche Grüße Wolf
Then the fox turned its head to one side to look back the way it had come and slid deftly out of side, going the way foxes go, with a neatness that makes the whole thing seem sudden but unhurried.
Einer der schönsten Sätze der Literatur.
Zitat aus Ihrem Artikel:
„Wenn ich mich nicht täusche, erreiche ich heute mehr Menschen als früher. Aber ich bin von ihnen nicht umgeben. Sie sind weitgehend eine Netzerscheinung.“
Zitat aus meinem Kommentar dazu:
„bitte sehen Sie mir diese meine boshafte Bemerkung nach“ – Welche? „bin ich der Auffassung, dass es sich bei all meinen Mitmenschen nur um „Netzerscheinungen“, also um Retina-Phänomene handelt.“
Zitat aus Ihrer Antwort auf meinen Kommentar:
„Sie schreiben, dass für Sie – wohl mit einer gewissen Bitterkeit- all Ihre Mitmenschen Netzerscheinungen sind.“
Was meint wohl der Vorschub „boshafte Bemerkung“ auf die nachfolgende Aussage? Wohl kaum die Ankündigung einer positiven Aussage. Soll ich an meine Sätze stets anfügen: „Vorsicht: Ironie“ oder „Achtung: satirische Kurve“?“
Eine positive Aussage folgt erst anschließend:
„Dennoch: Es gibt Sprache, es gibt Text und es gibt Kontext.“
Und diese Aussage zeugt nicht von „Bitterkeit“, sondern von Hoffnung und von Möglichkeiten.
“Doch wenn Herr Wetzel, dessen Artikel ich sehr schätze, wie auch diesen hier, das möchte, entschuldige ich mich bei dem Mitforisten, ich könnte mich ja getäuscht haben und er ist wirklich so naiv, wie er vorgibt zu sein.”
Erbärmlich.
Hups, hätte ich beinahe vergessen:
Danke dir für die Verifizierung meiner Hypothese.
Weiter so, Kamerad.
Dann klappt es ganz bestimmt auch mit der Festanstellung oder der Nachbarin oder was auch immer dein Haupt umwölken mag.
Du tust mir leid.
Lesen und nicht schätzen:
https://deu.belta.by/president/view/wie-wurde-wagner-marsch-gen-moskau-gestoppt-lukaschenko-enthullt-details-der-gesprache-mit-prigoschin-65421-2023/
Ein kriechend Volk,
zu faul zum Denken,
zieht Sklaventod
der Freiheit vor.
Ein kriechend Volk,
stets auf den Knien
vor dummen Götzen,
besudelt sich im Unterwurf.
Viel Spaß noch Volk
beim letzten Schlachten.
Dein spätes Jammern
findet kein Gehör.
Ein letzter Hohn nun noch zum Schluss:
Maskier´ dich Volk,
damit dein Dummheits-Spucke-Gift
beim Kriechen nicht auf´s Pflaster trifft.
Kleiner Nachtrag:
Als es noch Kabarett gab – Matthias Beltz (ab 27:47) „Beim Kampf gegen rechts können wir uns die Verbündeten nicht auswählen“ – als hätte er es heute gesagt:
https://www.youtube.com/watch?v=v36-EHh36Js
Es gibt noch einige Überlebende, die sich an Reno Nonsens erinnern, meist aus falschen Gründen. Ich erinnere mich an ihn in seinem eigentlichen Theater, der Schmiere. Wer einen Stuhl mitbrachte, erhielt freien Eintritt.
„In der Nazizeit „entbot“ man den „Deutschen Gruß“ mit der rechten Hand. Josef König betraf es nicht, denn, wie gesagt. Er ist Linkshänder.“
Rudolf Rolfs, Die Hand des Josef Königs, Die Schmiere 1977
Rudolf Rolfs, Reno Nonsens haben Kabarett vom Feinsten gemacht, Matthias Beltz war quasi der D’Artagnan der Kabarettisten. Allesamt mittlerweile vergessen. Von wegen „aus der Geschichte lernen“.
Dieses Popelvolk hier entspricht seiner ungebildeten Regierung, es weist mehrheitlich nur ein rudimentäres Goldfischgedächtnis auf. Kriechenland halt.
D’accord.
Nicht Vasall, wie oben unsäglich räsoniert wird, sondern unterwürfigster Wurm im Dreck vor dem “Herrn”. Ein Land der Kriecher und Verrenker. (Hier sind mehr die Verrenker präsent die eine sehr, sehr wichtige Rolle bei der Zementierung der Situation spielen)
Aber da wird dann darüber räsoniert dass Deutschland durch sein angebliches Vasallentum wieder “Führungsmacht” (was immer auch die Anführungszeichen dabei sagen sollen) in Europa sei …. dass ich nicht lache.
Wie kann man nur zu so einer völlig auf den Kopf gestellten, dummbürgerlich-nationalistischen Weltsicht kommen und sich gleichzeitig als kritisch und “links” ausgeben?
Interessanter Kommentar von Ulrich Reitz (sic!) im Focus (sic!) zum Thema Millionen dissidente Menschen:
https://www.focus.de/politik/deutschland/analyse-von-ulrich-reitz-nur-sahra-wagenknecht-kann-die-afd-jetzt-noch-stoppen_id_197555951.html
“Die andern vermuten hinter den Klimaaktivisten die „fünfte Kolonne“ (von wem auch immer).”
Von denen, die diese Agenda hervorgebracht und protegiert haben, Du D*d*l
Wer nicht die gleiche Schlagrichtung von WEF und den Klimawahnsinnigen erkennen will, mit dem stimmt was ganz besonders arg nicht.
Wetzel gibt sich wieder als Verrauscher und Vernebler. Sein Job halt.
Dann bezahlen Sie mich doch auch, wenn Sie wissen, was ich für einen “Job” mache. Wenn es mit etwas weniger Arroganz ginge und Sie mir dabei noch Ihren “Job” verraten, dann könnte man den Seifenblasen-Nebel ein wenig vertreiben.
Sie brauchen doch nur mir zu erklären was der Satz „Die andern vermuten hinter den Klimaaktivisten die „fünfte Kolonne“ (von wem auch immer).“ soll. Dann könnten wir darüber reden warum Sie nicht fähig sind zu sehen, dass “Klimaaktivisten” 1:1 die Narrative von WEF, KillbillyGates, Gore und Co vertreten und durch ihre wahnsinnigen Aktionen die Gesellschaft noch weiter spalten als es schon die “Linke” mit allen Kräften tut.
Wer immer auf dem wichtigsten Auge blind tut, kann nicht ganz recht sein.
Die von Sabine Schulz weiter oben angesprochene Methode der Widerstandszersetzung (“Das war von neoliberalen Kreisen systematisch gefördert worden (Rückzug ins Private zur Selbstreflexion und Selbstoptimierung statt „die Welt verbessern“ wollen).”) halte ich auch für sehr wichtig, zu berücksichtigen.
Dass aber andererseits da über Vasallentum geschwafelt wird, ist schon wieder unerträglich. Vasallen würden dies aus eigenem Interesse sein? Dann ist Vasallentum für das deutsch-USamerikanische Verhältnis eben einfach das falsche Wort. Man kann es dann ebne nur durch Stiefelleckerei oder Arschkriecherei Deutschlands beschreiben. Ein Land das sich selber schadet, sich selbst herunterputzt und klein macht, gegenüber einem Land, das vor Arroganz und Selbstherrlichkeit strotzt und damit prahlt (“Gods own country” von Massenmördern und Rassisten (Schwarze, Eingeborene), “make america great again”, selbsternannter “Weltsheriff”, …) ist kein Vasall (im diskutierten Sinn) sondern ein erbärmlicher Wurm im Dreck vor den Stiefeln des “Herrn”.
Aber da sieht man mal wieder, wie Spins hereingebracht werden: erst wird ein Begriff gesetzt, (hier “Vasall”, der ein Zustand,ein Verhältnis beschreiben soll) und dann wird der Begriff gewunden und verdreht, bis der zum gewünschte Narrativ wieder passt.
Klassisch ist ja schon der Begriff “Pandemie”, der früher für die völlig normale, weltweite Ausbreitung von Erregern wie zB Grippeviren benutzt wurde, und der dann spätestens ab 2020 (die WHO hat natürlich schon vorher und schrittweise den Begriff umdefiniert) umgedeutet wurde in eine “weltweite, tödliche Seuche”. Und was dann kam wissen wir (wenn wir uns nicht haben verblöden lassen, was ich bei Ihnen nicht weiß).
Hallo, ja da können wir uns die Hand reichen. Bei TP wurde auch ich rausgekickt: für immer! War halt nicht auf Linie, zu meinen, dass Waffenlieferungen an die UA an deren Bereitschaft zum Verhandeln hätten gekoppelt sein sollen. Inzwischen weiss man auch warum: Diese Firma BR spielt da eine Rolle. Gewiss mächtige Akteure. Da kann ich hier meinen was ich will. Vllt steht ja sogar TP in deren Diensten- weiss man alles nicht.
Der Krieg rückt eben immer näher. Da müssen Frontlinien begradigt werden -auch im Inneren und am besten vorauseilend. Und wenn Deutschland dem Krieg gegen Russland immer näher kommt, mit 4.000 Soldaten im Litauen, gegen die Nato-Vereinbarungen verstößt, dann muss man die zum Schweigen bringen, die dieses Kriegstreiben und den Bruch von internationalen Vereinbarungen zur Sprache bringen.
Der Teil der NATO der das verantwortet möchte ich schreiben :
Nicht in meinem Namen!
Kehrt zurück ihr Soldaten und verweigert diesen Einsatz, beruft euch auf das was vereinbart wurde und gebt keine inhaltslosen Gründe an.
Das stimmt.
dazu ausführlich
Trotz Warnung von Sicherheitsexperten: Pistorius verstößt mit dauerhafter Stationierung einer Kampfbrigade in Litauen gegen NATO-Russland-Grundakte
https://www.nachdenkseiten.de/?p=99971
Christine Prayon alias Birte Schneider tritt nicht mehr in der “heute-show” auf. Welke & Co. machten “Stimmung gegen Andersdenkende”, kritisiert die Kabarettistin. Und bezieht “Die Anstalt” und Böhmermann mit ein. Mit Satire, die keinen Diskurs zulasse, könne sie nichts anfangen, sagt Prayon.
Quelle: https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/639/birte-spielt-nicht-mehr-mit-8943.html
Ja, wenn die Satiriker und Kabarettistinnen “sterben”, dann ist das so, als wenn die Schwalben tief fliegen.
Wenn die Schwalben tief fliegen, nennt man es Comedy.
Aber es kommen auch wieder andere Zeiten. Und im Internet sind diese teilweise schon aufgebrochen. Google kann sie nur noch nicht richtig einordnen. Auch ChatGP nicht.
Menschliches,
Allzumenschliches was bin ich froh daß ich mein Kommentar gelöscht habe. Selbstoptimierung ist für freie Geister, sich Selbst zu verbessern und nicht die Anderen ist ein Anfang um Resilienz aufzubauen. Anstatt sich an Anderen abzuarbeiten kann man auch so ein Vorbild für Andere sein. Wenn du weisst, daß etwas falsch ist und du nichts versuchst, etwas daran zu ändern, versuchst du, dich im Falschen einzurichten.
“Nein sagen” ist schön,
“Ja handeln” ist schöner.
Gruß Prepperoni
Noch ein kleiner Nachtrag
https://de.m.wikipedia.org/wiki/The_Revolution_Will_Not_Be_Televised
Gute Verbesserung!