Der Historiker Dr. Salman Abu Sitta sollte auf dem Palästina-Kongress 2024 in Berlin reden. Diesem Mann, der jetzt 87 Jahre alt ist, hatte man die Einreise nach Deutschland verwehrt. Man erließ ein „Einreise- und Betätigungsverbot“. Die Begründung dafür lautete: … „Nähe“ … zu einem zu großen Wissen.
Salman Abu Sitta wurde 1938 im Süden Palästinas geboren. Er war 10 Jahre alt, als die Nakba begann, die Katastrophe. Dutzende Massaker wurden von jüdischen Milizen verübt, Hunderttausende Palästinenser wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Auch Salman Abu Sitta und seine Familie gehören dazu. Auf dem Boden seines Zuhauses wurde der Staat Israel gegründet. Salman Abu Sitta studierte in Kairo und wurde Ingenieur. Er erlebte den Krieg um den Suez-Kanal 1956. In den 1960er Jahren lebte und arbeitete er in Kanada. Dort heiratete er und gründete seine Familie. In Kuwait erlebte Abu Sitta den Golfkrieg 1991. Bis heute kämpft er für die Rückkehr der PalästinenserInnen in ihre Heimat. Das Werk, mit dem Salman Abu Sitta bekannt wurde, ist eine Fleißarbeit: Atlas of Palestine 1917 – 1966.
Wenn jemand dir deine Heimat nimmt
Salman Abu Sitta ist Ingenieur und wird oft als Historiker vorgestellt … und geschätzt. Ganz bescheiden und verschmitzt erzählt er, wer er ist:
„Die Leute sagen, ich sei ein Geograph oder ein Historiker oder ein Aktivist, aber es ist viel einfacher. Jemand hat meine Heimat gestohlen und ich kämpfe mit Zähnen und Klauen, um sie zurückzubekommen. Um den Menschen zu beschreiben, wo meine Heimat ist, werde ich ein Geograph. Um ihnen zu sagen, dass ich dort war, werde ich Historiker. Um die Welt über meine Heimat zu informieren, werde ich ein Mann für Öffentlichkeitsarbeit. Um der Welt zu sagen, dass dieses Land rechtmäßig mir gehört, werde ich Anwalt für internationales Recht. Es ist doch so, wenn man von etwas überzeugt ist, wenn jemand Dir Deine Heimat nimmt, dann tust Du alles, um sie zurückzubekommen. Du rufst, schreist, Du nimmst auch ein Gewehr …“
Diesem Mann, der jetzt 87 Jahre alt ist, verhinderte man die Einreise nach Deutschland. Man erließ ein „Einreise- und Betätigungsverbot“. Die Begründung dafür lautete: … Nähe … zu einem zu großen Wissen. Das ist … antisemitisch.
Wie berichtete z.B. die taz darüber?
„Grund für das abrupte Ende war laut Polizei eine Videobotschaft von Salman Abu Sitta, einem Historiker und palästinensischen Aktivisten, der der Hamas und der Muslimbruderschaft nahestehen soll. Wenige Minuten nach Beginn seines Beitrags hatte die Polizei den Strom für die Übertragung seines Statements abgeschaltet und die Konferenz gestoppt. Es hieß, dass Abu Sitta ein politisches Betätigungsverbot in Deutschland habe.
Kritik an Abu Sitta
Abu Sitta stand bereits im Vorfeld der Konferenz in der Kritik: Er hatte noch im Januar in einem über die sozialen Medien verbreiteten Statement gesagt, dass er, wenn er jünger wäre, an der Attacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober teilgenommen hätte. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung hatte ein Einreiseverbot für ihn gefordert.
Sein Videostatement begann Abu Sitta mit den Worten, dass niemand ignorieren könne, was derzeit in Gaza passiere. „Es gibt nichts vergleichbares in der Geschichte der Menschheit“, sagte er. Er sehe hier alle in vorherigen Massakern und anderen Zusammenhängen angewendeten Gräueltaten vereinigt. Als Beispiele führte er etwa „Neros Niederbrennen von Rom“, den Völkermord in Ruanda und die „in Filmen und Museen dokumentierten“ Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs auf. Neu und bisher nie dagewesen sei auch, dass diese täglich im Fernsehen gezeigt würden, die Brutalität finde vor aller Augen statt.“
(taz vom 14.4.2024)
taz – ein Friseursalon
Die taz frisierte dabei ihre eigene Berichterstattung. Noch am 25.3.2024 schrieb sie, also zitierte sie Abu Sitta mit den Worten:
„Wäre er jünger und würde er noch im ‚Konzentrationslager Gaza‘ leben, hätte er auch einer von denen sein können, die den Zaun am 7. Oktober durchbrochen haben, schrieb er im Januar“.
Tatsächlich erschien am 4. Januar 2024 im US-amerikanisch-jüdischen Medium Mondoweiss.net ein Artikel von Salman Abu Sitta mit dem Titel:
„I could have been one of those who broke through the siege on October 7“ – Ich hätte einer derjenigen sein können, die die Belagerung am 7. Oktober durchbrachen.
Untertitel:
„Nothing can hide the determination and courage of those young people who returned to their land on October 7. I could have been one of them had I been much younger and still living in the concentration camp called Gaza.“
https://mondoweiss.net/2024/01/i-could-have-been-one-of-those-who-broke-through-the-siege-on-october-7/
Innerhalb von gerade einmal drei Wochen legte sich also die taz Abu Sitta zurecht, so wie sie es braucht. Denn wer diese Sätze kennt und etwas von seiner Geschichte weiß, der kann klar erkennen, dass die taz Aussagen manipuliert und Leerstellen mit Mutmaßungen füllt. Dazu gehört die ständige Verwendung der Kontaktschuld-Methode, dass man X nahestehen soll, wobei man X bereits als das ganz Böse markiert hat.
Bemerkenswert ist hier, dass die taz es drei Wochen vorher noch besser wusste:
„Wäre er jünger und würde er noch im ‚Konzentrationslager Gaza‘ leben, hätte er auch einer von denen sein können, die den Zaun am 7. Oktober durchbrochen haben …“
Die taz wusste also ganz genau, dass sie zur Rechtfertigung der Erstürmung des Palästina-Kongresses und für dessen Zerschlagung „Beweise“ manipulieren muss.
Denn es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich jemandem „nachweise“, dass er die Massaker am 7.Oktober 2023 auf israelischem Gebiet begrüßt (und gerne dabei gewesen wäre) oder ob jemand Sympathie dafür zeigt, dass man den „Zaun“, also die Kasernierung des Gaza durchbrochen hat.
Letzteres ist das völlig legitime Recht, gegen eine Besatzung zu kämpfen und gehört zu den großen Errungenschaften des Völkerrechts, das 1948 explizit dieses Recht auf bewaffneten Widerstand allen einräumt, die einer Besatzungsmacht unterworfen sind. Wenn sich taz und andere Medien auf diesen Satz stützen würden, müsste sie folglich auch die Besatzung thematisieren, also die vielen Tage, Monate und Jahre, die dem 7. Oktober 2023 vorausgingen.
Wenn man den Satz von Abu Sitta dahingehend frisiert, dass er gerne bei dem Massaker dabei gewesen wäre, bezieht man sich auf etwas anderes, das auch am 7. Oktober 2023 stattgefunden hat: Die Ermordung von Zivilisten und die Geiselnahme von Zivilisten. Das ist immer ein Verbrechen, überall – auch im Gaza, auch im besetzten Westjordanland.
Um diesen immens wichtigen Unterschied weiß die taz und aus diesem Grunde ist das Verfälschen eines Zitats keine Lappalie, kein Versehen, sondern ein sehr absichtsvolles Vorgehen.
Auf dem Boden des Kibbuz Nirim
Wenn man diese Manipulation erkennt, dann kommt man auch dem Menschen Abu Sitta näher. Dann erahnt man, wieviel vor dem 7.Oktober passiert ist und warum Abu Sitta darauf besteht, dass er und andere in ihre Heimat zurückkehren, die Verbrechen benannt und verfolgt werden.
Abu Sitta beschreibt darin ganz knapp seine Lebensgeschichte, die vor allem eine der Vertreibung und Enteignung ist:
„Die Siedler errichteten auf meinem Land Fertighäuser, die sich zu Kibbuzim entwickelten. Ihre Namen sind heutzutage in den Medien aktuell. Nirim wurde auf dem Land meines Vaters gebaut. Ich wurde ein paar Meter vom Standort Kibbuz entfernt geboren. Ein Hashlosha Kibbuz, einige Kilometer nördlich, wird auf einem Land gebaut, das meinem Vater und seinen Cousins gehörte, einem riesigen Weizen- und Gerstenfeld. Nir Oz wurde auf dem Land des Onkels meines Vaters, Haj Mahmoud, erbaut. (…) Der vierte Kibbuz auf unserem Land hieß Magen. Hier befindet sich Sheikh Nuran (…)
Wenn Sie heute die Namen dieser Kibbuzim hören, müssen Sie sich daran erinnern, auf wessen Land sie gebaut wurden. Sie müssen sich daran erinnern, dass die Eigentümer dieses Landes ihr Recht auf Rückkehr nach Hause nie aufgegeben haben. (…) Dies gilt für über zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen. Wenn Sie über die Geiseln sprechen, denken Sie daran, dass sie über 27.000 Tage lang die wahren Geiseln sind. Sie kamen aus 247 Städten und Dörfern im Süden und in Zentralpalästina.“
All das wurde nie erwähnt. Stattdessen findet man in Touristen-Guides folgende Beschreibung:
„Bei aller Schwierigkeit der Landwirtschaft an der Grenze zum Gazastreifen – gelang es Kibbuz Nirim, die besten Erfolge des Landes in den Bereichen Feldfrüchte, Obstgärten, Gewächshäuser und Milchviehhaltung zu erzielen. Nirim war auch einer der größten und wohlhabendsten Biobetriebe in Israel. Und das alles unter ständiger Bedrohung durch Angriffe aus dem Gazastreifen.“
Der Kibbuz Nirim gehört zu den Orten, die am 7. Oktober 2023 angegriffen wurden. Ehrlicherweise habe ich die Kibbuzim nicht mit der Besatzung zusammengebracht. Dazu muss man ein weiteres makabres Detail wissen und zur Kenntnis nehmen. Viele der angegriffenen Kibbuzim, Nirim, Nir Oz und Ein Hashlosha liegen in der Waffenstillstandslinie, die 1949 festgelegt worden war. Seitdem wurde der „Gazastreifen“ von der israelischen Armee um etwa 40 Prozent verkleinert und zusätzlich von israelischen Siedlern okkupiert:
„Kein internationales Gremium hat jemals die fortgesetzte Reduzierung des winzigen Gazastreifens durch Israel bestritten.“
Warum erfahren wir darüber nichts? Warum wird das unterschlagen?
Wir erfahren ganz viel, was Recht ist. Zählen Projekte, Ansiedlungen, die auf besetztem, geraubtem Gebiet errichtet werden, auch zur Besatzungsmacht, sozusagen zivile Vorposten, die auch über bewaffnete Sicherheitskräfte verfügen? Warum erklärt uns keiner der vielen Rechtsexperten, welchen juristischen Status jene einnehmen, die von einem Staatsverbrechen profitieren?
All das sollte man erwähnen und zu beantworten versuchen, wenn man die begangenen Morde und Geiselnahmen am 7. Oktober 2023 dort erwähnt und sich fragt, was das mit der israelischen Besatzung zu tun hat.
Zwei Rechtssysteme
Wenn man das weiß, wenn man das auch erfahren würde, hier in Deutschland, dann würde man auch eine Erklärung für diese zwei Rechtsemfinden und zwei Rechtssysteme haben, die in Israel herrschen. Es ist bekannt, dass Hunderttausende in Israel gegen die „Justizreform“ der Netanjahu-Regierung auf die Straße gegangen sind und dass dies die größte innenpolitische Krise zur Folge hatte (die der Krieg in Gaza stillgelegt hat). Aber es gibt auch genauso viele Menschen in Israel, die die Besatzung als „Geschenk“ annehmen und damit auch den Vernichtungskrieg in Gaza hinnehmen. Es steht in dieser Frage (fast) eine Mehrheit aufseiten der Netanjahu-Regierung. Diese knappe Mehrheit besteht aber nicht nur aus reaktionären, religiösen Siedlern und postfaschistischen Parteien und Ideologien. Es sind eben auch alle jene, die von der Besatzungspolitik profitieren, die auf dem Land der Enteigneten prosperieren und dabei ganz nette Menschen sind, wenn sie dem Kibbuz-Gedanken tatsächlich noch folgen.
Quellen und Hinweise
I could have been one of those who broke through the siege on October 7, Abu Sitta, 4.1.2024: https://mondoweiss.net/2024/01/i-could-have-been-one-of-those-who-broke-through-the-siege-on-october-7/
Atlas of Palestine 1917 – 1966. Die vollständigste historische Kartierung des Gebiets. Das Werk, mit dem Salman Abu Sitta bekannt wurde, findet man vollständig hier in der Digitalversion:
https://web.archive.org/web/20191218171934/http://www.plands.org/en/maps-atlases/atlases/the-atlas-of-palestine
Kartierung meiner Rückkehr, Salman Abu Sitta, 2016: Mapping My Return, American University of Cairo, 2016
An Exchange between a Terrorist and a claimant for the Right of Return, Salman Abu Sitta and Uri Avnery, Mondoweiss, April 2017: https://web.archive.org/web/20190913033631/http://www.plands.org/en/debate/an-exchange-between-a-terrorist-and-a-claimant-for-the-right-of-return
Debate between Salman Abu Sitta and Rabbi Lehrner/ Tikkun on The Palestinian Right to Return, 2001: https://web.archive.org/web/20190910045315/http://www.plands.org/en/debate/debate-between-salman-abu-sitta-and-michael-lerner-of-tikkun-on-the-right-of-return
Ist der Gazastreifen ein Konzentrationslager? Wolf Wetzel, 2024: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/02/21/der-krieg-der-israelischen-armee-in-gaza-besiegt-nicht-den-terror/
Kritik am Vorgehen der Polizei, taz vom 14.4.2024: https://taz.de/Palaestina-Kongress-in-Berlin/!6001631/
Beweise begraben, Zeugen zum Schweigen bringen, Karin Leukefeld, NDS vom 15.4.2024: https://www.nachdenkseiten.de/?p=113863
Palästina-Kongress in Berlin 2024 – besetzt und dann aufgelöst, Wolf Wetzel, 2024: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/04/16/palaestina-kongress-in-berlin-2024-besetzt-und-dann-aufgeloest/
Wer hat zum x-ten Mal angefangen? Gaza – ein Gefängnis ohne Wärter, Wolf Wetzel, 2023: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/wer-hat-zum-x-ten-mal-angefangen-gaza-ein-gefaengnis-ohne-waerter/
Zur taz muss man nichts mehr schreiben und ich bedaure, dass ich einige Jahre mit Abo zu ihrem Überleben beitrug.
Ich möchte nur ergänzen, dass “zwei Rechtssysteme” eine zurückhaltende Beschreibung des schreienden Unrechts ist, das den Besetzten zugefügt wird. Es ist üblich, Opfern von Übergriffen durch Siedler und eine aus dem Ruder laufende Soldateska, jegliche Möglichkeit eines “Rechtsweges”, auch wenn der eh meist nur phantasiert ist, zu verwehren. Die werden an die Autonomiebehörde verwiesen, die keinerlei Zugriff auf die Täter hat. Wenn ein Vorfall nicht internationale Beachtung fand, gibt es nicht mal die Travestie einer Untersuchung.
Herzlichen Dank. Ja, das mit den “zwei Rechtssystemen” ist eine sehr sanfte Beschreibung. Staatstheoretisch nennt man das ein Apartheidsystem, das Moshe Zuckermann so oft und ausführlich beschrieben hat.
Das mit der “taz” hat ein wacher Overton-Leser ausgepackt, als jemand das frisierte Zitat als Beleg für die Massakerwünsche eines 87-Jährigen benutzen wollte…
Zitatfälschungen sind doch leider hier an der Tagesordnung. Unterstellungen sind gast schon die Regel, will man missliebige Personen diffamieren. Es ist Vorsatz, selten grob fahrlässig.
Was sagt die TAZ dazu?
Wer hat das geändert und warum, gab es Post von einer offiziellen Stelle?
Die Bio-Kibbuze auf geklauten Land sind auch typisch für moderne Hippster-Unkultur, bzw. wie sich Kriminelle heute geben. Sich nehmen, was ihnen nicht gehört oder sind maßlos, wie gewöhnliche Sumpfkreaturen aus lokalen Korruptionsnetzwerken, versuchen dann im Gegensatz zu denen mit besonders aggressiver Propaganda, also greenwashing und allerlei anderer Lügen ihr Tun zu rechtfertigen. Wenn ich mich recht erinnere, hat man die “Linken” absichtlich dahin gesetzt, also mehr der Gefahr der Vergeltung von Palästinensern ausgesetzt. Das Land war auch billiger? Der Fehler war natürlich, dass die das Angebot annahmen.
Vielleicht hat man es ihnen erst nicht gesagt, aber das ändert nichts.
Ein Aspekt wäre auch, dass Olivenhaine der Palästinenser zerstört werden. Es ist ein klassisches Merkmal von Siedlerkolonialismus, dass möglichst viel von der alten Kulturlandschaft der Unterworfenen zerstört wird. Daraus wird dann eine “Bio”-Palmölplantage oder Eukalyptusplantage etc.
Das stand auch in der Taz übrigens:
https://taz.de/Gewalt-im-Westjordanland/!5969926/
https://www.nzz.ch/international/israel-der-ueberfall-der-hamas-setzt-den-bauern-nahe-von-gaza-stark-zu-ld.1766615
edit2: beide Artikel sind vor dem 7.10.24, dem Datum wohl alles anders wurde, dazu übrigens noch ein Podcast “lies of no return”
https://tarikcyrilamar.substack.com/p/episode-5-on-lies-of-no-return
Vielleicht als nächste Artikelidee für Wolf Wetzel. Es gibt auch Deutsche, die versuchen palästinensischen Olivenbauern zu helfen. Die könnten berichten wie es ihnen so ergeht, ob die auch unter Gewalt von Siedlern und der IDF leiden müssen.
https://olivenoel-palaestina.ch/
Das sind nämlich absehbar die nächsten Opfer von Vertreibungen, wenn z.B. die Netanyahu-Regierung ihren Angriff auf Ramalla durchsetzt. Laut TheGrayzone gibt es auch schon Werbung von israelischen Baufirmen für Projekte auf dem neuen Land.
Ich meinte Rafah nicht Ramalla
Wie weit ist das noch von Faschismus entfernt?
Medien die jeden systematisch verleugnen der nicht ins offizielle Schema passt und ein Staat der dann auch noch diese Verleumdungen als Grundlage für sein Handeln nimmt.
Um Missverständnissen vor zubauen… (Muss man ja heutzutage immer mehr um Verleumdungen zu entgehen)
Also bevor du vielleicht auf die irre Idee kommst so etwas beklopptes zu sagen wie “Auch Russen sind Menschen” musst du mittlerweile erst mal vorausschicken “Ich verurteile den unprovozierten völkerrechtswiedrigen Angriffskrieg Russlands aufs schärfte, bin aber der Meinung, ……… nicht jeder Russe ist ein Vergewaltiger und ein Massenmörder”.
Bei Israel ist es ja schon länger völlig irre. Da muss man sich als Gegner des Antisemitismus positionieren bevor man auch nur “piep” sagen darf.
Sich gegen ein anti zu positionieren, ist aber wie eine 360° Wende des Gehirns innerhalb der eigenen Schädelgrube. Das ist ungesund. Da mach ich nicht mehr mit.
Deshalb positioniere ich mich nur noch ganz und geradeaus als “Prosemit”. Das bringt auch wieder Klarheit in die Sache. Und ich bin Prosemit, nicht weil Semiten in dieser Hinsicht etwas Besonderes wären, sondern, weil ich das Recht auf Leben für jeden Menschen verteidige.
Und Semiten das sind eben Juden und Palästinenser.
Und im Übrigen….bin ich kein völliger Anhänger des Russischen Verteidigungskrieges, bin aber der Meinung, auch Russen sind Menschen.
“Wie weit ist das noch von Faschismus entfernt? ”
Durch gesellschaftlichen Wandel ist Faschismus kein absoluter Begriff.
Seine Arten der Ausprägung unterliegen den je herrschenden Mitteln der Macht zur Einschüchterung, Diskreditierung und gesellschaftliche Entsorgung und Ausgrenzung von Kritikern und Andersdenkenden.
Unbedingter Konformitätszwang, Krieg als Mittel zur Durchsetzung der einst liberalen und nun neoliberalen Ideologie – inkl. Verächtlichmachung von Frieden, Diplomatie und Pazifismus – sowie die Entsorgung von wahrlich demokratischen Zuständen sind uA Leitmotive des Faschismus.
Er kommt nicht über Nacht.
Faschismus ist ein aus dem irrationalen, kapitalistischen Selbstzweck resultierender und sich gesellschaftlich verstetigender Prozess.
Wir sind also auf dem “besten” Weg….
@Truz: auch Araber sind Semiten aber die Juden haben sich diesen Begriff “unter den Nagel gerissen” so wie sie sich die völkerrechtlich zu Palestina gehörenden Landereien einverleibt haben bzw. weiterhin willkürlich regelmäßig tun.
Wer zum Kauf-Boykott der in diesen Gebieten erzeugten Waren aufruft wird von der deutschen Presse mehrheitlich als “Antisemit” diffamiert.
Das ist Quatsch, Antisemitismus als Begriff wurde von Judenfeinden im 19. Jahrhundert kreiert, die sich übrigens stolz selbst als atisemiten bezeichneten.
“Der Begriff Antisemitismus bezeichnet heute alle historischen Erscheinungsformen der Judenfeindschaft, obwohl er erst 1879 geprägt wurde, um eine neue Form einer sich wissenschaftlich verstehenden und rassistisch begründeten Ablehnung von Juden zu begründen. In dieser Wortneuschöpfung drückt sich eine veränderte Auffassung von den Juden aus, die nun nicht mehr primär über ihre Religion definiert werden, sondern als Volk, Nation oder Rasse. Die Wortbildung Antisemitismus basiert auf sprachwissenschaftlichen und völkerkundlichen Unterscheidungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts, in denen mit dem Begriff des Semitismus versucht wurde, den ‘Geist’ der semitischen Völker im Unterschied zu dem der Indogermanen zu erfassen und abzuwerten. Aus den indoeuropäischen und semitischen Sprachfamilien schloss man auf die Existenz entsprechender Rassen, also der Semiten und der Indogermanen oder Arier zurück, wobei sich dabei eine Begriffsverengung auf die Juden einerseits, auf die Germanen andererseits beobachten lässt.”
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/37945/was-heisst-antisemitismus/
Letztlich waren da schlicht europäische Rassisten am Werk, nix also mit “von Juden angeeignet”
Und heutzutage weiß man, dass es keine Rassen bei Menschen gibt, die Hautfarben, Augenformen etc. haben vor allem mit den örtlichen Gegebenheiten, den Lebensbedingungen und Ernährungsweisen zu tun, denen sich die Menschen angepasst haben im Laufe vieler Generationen. Und übrigens, die europäischen Frühmenschen waren dunkelhäutig, schwarzhaarig und hatten blaue Augen. Die helle Hautfarbe hat sich dann durchgesetzt, weil sie von Vorteil war für die Vitamin D-Bildung, die bei dunkler Hautfarbe und langer dunkler Phasen im Jahr nur schwer in Gang kam und damit zu Schwierigkeiten bei der Knochenbildung führte. Wobei die Natur auch immer wieder andere Wege findet, solche “Mängel” langfristig auszugleichen
Gerade lief die Meldung, dass Juden mit Eisenstangen ein Protestcamp in L.A. gegen den Völkermord in Gaza überfallen haben.
Warte noch auf Kommentare der Politiker und der Journaille hier, die das bejubeln.
“Nirim war auch einer der größten und wohlhabendsten Biobetriebe in Israel.” Da springt doch das grün-braune “Gutmensch” im Dreieck… wie konnten die nur! Ein Biobetrieb!! Da muss natürlich mit aller Härte Vergeltung geübt werden und zur Strafe Gaza “biologisch” gedüngt werden…🤢🤢🤢
Zum Glück muss ich mir nicht vorwerfen, dieses Drecksblatt Taz je abonniert oder anderweitig käuflich erworben zu haben.
Das verursacht ein ebenso befreiendes Gefühl wie der Umstand, erst über Wolf Wetzel von diesen Dreck erfahren zu haben. Ggf. hätte man noch erwähnen können, dass die Systemmedien Salman Abu Sitta und Ghassan Abu Sitteh mehrfach verwechselt hatten. Ich meine, so blöd hatte sich doch auch die Taz gestellt.
Ist zwar leicht OT, aber vielleicht dennoch interessant: Bibis offizielles Hasbara-Verlautbarungsorgan in Deutschland, also die große Schwester der Hetz-Taz, die untergehende “linke Publikumszeitschrift” Konkret, wurde finanziell gerettet, u. a. ausgerechnet von solchen Projekten, gegen die Konkret seit Jahrzehnten hetzt und diffamiert: Gegenstandpunkt und junge Welt.
https://konkret-magazin.de/882
Was die geritten hat, diese Papier gewordene Makulatur vorm Untergang zu bewahren, ist mir unbegreiflich. “Schad´ fürs Geld!”, wie der Lügel-Leser sagen würde.
Interessant wäre noch, ob Wolf Wetzel anlässlich seines Artikels die Taz konfrontiert bzw. um Stellungnahme gebeten hatte und wie die Antwort ausgefallen ist.
Frage: Was lässt sich anhand des Vorgangs um Salman Abu Sitta über das hiesige System lernen?
Antwort: Alter schützt vor Betätigungsverbot nicht. Zeit- und Augenzeuge von Greueln, Vertreibung und Massenmord geworden zu sein, auch nicht. Die Manege unserer schönen Demokratie ist eben nur für die passenden Opfer geöffnet.
Die in der Verlautbarung genannten und so freigebigen “publizistischen Verbündeten” (lol) von “Konkret”, lesen sich wie das Who’s Who der auf den aktuellen Stand gebrachten Kundenlisten internationaler “Fundraising-Organisationen”.
Im Interview hatte Friedrike Gremliza sogar noch während ihrer Fundraising-Kampagne explizit gegen ihren “publizisten Verbündeten” jw gehetzt.
Und der GSP bekam bei Gremliza selig doch schon Mitte/Ende der 1990er Schreibverbot.
Die anderen “Verbündeten” sind die üblichen Verdächtigen. Von denen würde man eine Finanzspritze erwarten. Aber jw und GSP…?
Naja, seit gut 20 Jahren haut die jw doch eine “Abo/Spenden/Sonderrabatt-Kampagne” nach der anderen raus, weil das Blatt nach eigenen Angaben kontinuierlich vorm Exitus gestanden hat, und vor dem Start der Plandemie Anfang 2020 war dann plötzlich alles gut? Beim nd war es ähnlich, bis zum großen Virenspektakel noch etliche Bettelkampagnen und dann ende gut alles gut.
Es ist überhaupt nicht abwegig, das auch GSP und jw sich ordentlich schmieren lassen haben, bei dem Unfug, den sie bezüglich “der Seuche” und zwar bis heute verzapfen und zurecht biegen.
Über das Zeug, das jw und GSP im Corona-Terror verzapft hatten, haben wir uns ja schön öfter unterhalten.
Mag sein, dass sogar die sich haben schmieren lassen, ausschließen kann man das nicht.
Aber wie Sie dann den Uebergang machen dazu, dass nicht etwa auch die Konkret direkt vom System geschmiert wurde/wird, sondern jw und GSP ihrerseits die Konkret schmieren, diesen Uebergang habe ich leider nicht verstanden.
Mach ich doch gar nicht. Über “konkret” habe gar nichts geschrieben. Die sind doch sowieso schon seit Jahrzehnten komplett plemplem und schaffen es trotzdem immer wieder, noch weitere Schippen Irrsinn drauf zu schaufeln. Möglicherweise erklärt sich auch deswegen die angebliche Unterstützung durch die Satireblätter “Titanic”, GSP u. jw. Konkurrenz belebt das Geschäft.
Die politischen Vorgänge bzgl. Gaza, der Ukraine und anderwärts zeigen jedem, dessen Verstand noch nicht durch falsche Angstkampagnen, Propaganda oder “Zwänge” korrumpiert und klein gemacht ist, wie nackt der Regierungskaiser oder -die kaiserin und ihre Schatten sind. Man muss wohl davon ausgehen, dass sie dieses miese Spiel bis zum bitteren Ende spielen werden, spielen müssen, um selbst zu überleben. Auf der politischen Bühne sehe ich niemanden, der daran etwas ändern wollte und vor allem könnte. Das BSW ist noch zu schwach, teilweise auch – wohl aus strategischen Gründen – zu indifferent, wenn auch ein wichtiger kleiner Stachel im Fleisch des organisierten Wahnsinns. Die Crux ist: der Deutsche im allgemeinen ist politisch konservativ und obrigkeitshörig. Selbst wenn die ökonomische und soziale Lage sich weiter verschlechtert, wird er nicht den gebotenen Ausweg wählen, sondern noch beherzter die eingeschlagene, abschüssige Straße in den Abgrund hinab rasen. “Jetzt erst recht”: nichts ist deutscher als Engstirnigkeit, gepaart mit Hybris.
Der deutsche Botschafter in Pakistan konnte sich noch verbal äussern…
Jedoch, der deutsche Botschafter zu Palästina musste in sich in einem japanischen SUV, sogar flüchten.
Da zahlen die deutschen Steuerzahler Mrd an Palästina, Mrd an Israel und deklarieren sich selbst wie die Politik sich äussern ambivalent. Was soll das?
Eines ist gewiss, die Steuermilliarden sind verbrannt. Wozu so viele Lippenbekenntnisse ohne ein reales Ziel vor Augen zu haben?
Israel der künstliche Staat kämpft mit den eingesessenen und die Politik erhebt sich zu was?
Die Politik erhebt sich zu Zugeständnissen, ohne konkret oder Wahrheit zu vermitteln, aber sie tut das im Namen der Demokratie, für eine Demokratie.
Das hat was, weil weder das eine noch das andere eine Demokratie ist!
Wie kommt man aus der Falle der simulierten Demokratie?
Das liegt an den Menschen innerhalb ihrer demokratischen Simulation zu ändern…
Zur Thematik der Geiseln sollte man noch erwähnen, daß nicht nur die Bewohner des Freiluftgefängnisses Gaza im weitesten Sinne solche sind. Nein, Israel hält auch “richtige” Geiseln! Und das ist Praxis seit Jahrzehnten!
Immer wieder werden willkürlich Palästinenser verhaftet und ohne Anklage oder Gerichtsprozess für Wochen, Monate oder Jahre festgehalten. Laut Amnesty International seit dem 1. Oktober letzten Jahres über 2000. Israel nennt das “Administrativhaft”.
Ich nenne das Geiselnahme! Unsere “Qualitätsmedien” natürlich nicht. Sie loben bspw. aktuell ein angeblich beispielloses Entgegenkommen Israels, das darin besteht, daß man angeblich bereit sei, im Tausch gegen 20 “Geiseln” der Hamas eine “unbestimmte Zahl palästinensischer Häftlinge” freizulassen.
https://www.tagesschau.de/ausland/israel-hamas-deal-details-verhandlungen-100.html
“Häftlinge” klingt so seriös, nicht? Sind bestimmt üble, verurteilte Mörder, denkt sich der Tagesschau-Zombie…
Heute gab es fast eine 1 zu 1 “Betreuung” durch die Staatsmacht. 6.000 Polizisten waren in Berlin zusammengezogen worden. Nach Angaben der Polizei sollen es 11.600 Demonstranten gewesen sein, wie üblich nennen die Veranstalter eine deutlich höhere Zahl.
Lt. Meldung der Berliner MoPo (früher Springer, jetzt Funke)
Gewissermaßen als Beispiel:
Dazu wurde sogar getanzt!!! Und auch
Auf einem Video ist zu hören:
Von einem extremen!!!!! antisemitischen Vorfall!!!!!!!!!! berichtet t-online:
Zum Schlußsatz:
Wer in Israel lebt noch in einem Kibbuz?
120.000 Menschen = knapp 2% der Bevölkerung Israels
(weniger als in Berlin Kreuzberg leben)
Vermutlich ist das ähnlich wie mit den Wohnanlagen in Deutschland. Viele leben heute drin, aber kaum jemand kennt noch die sozialistische Gemeinwirtschaft, die sie (in den 1920ern) durchgesetzt hat. Und völlig vergessen wurden die gewerkschaftlichen Bauhütten, die sie mit modernsten seriellen Methoden preiswert nach den Standards des Bauhauses zu Tariflöhnen gebaut haben.