Geschichtsrevisionismus: Er ist wieder da

Soldatenfriedhof
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Die Relativierung des deutschen Faschismus war jahrzehnlang ein Anliegen von Alt-Faschisten, Ewiggestrigen und Neonazis. Heute ist es ein Anliegen des woken Imperialismus.

In den 1980er Jahren gab es Versuche, den deutschen Faschismus zu relativieren, indem man ihn entweder mit dem Sowjetkommunismus/Stalinismus gleichsetzte oder gar zu behaupten versuchte, dass das faschistische Dritte Reich nur eine (Abwehr-)Reaktion auf den „sowjetischen Totalitarismus“ gewesen sei. Mit diesem Versuch ist namentlich sehr stark der Historiker Ernst Nolte verbunden.

Aus dem wissenschaftlichen Diskurs entlassen, bedeutete dies für die Politik, dass der CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl 1985 – mit dem US-Präsidenten Ronald Reagan zusammen – die Kriegsgräberstätte Bitburg-Kolmeshöhe in Bitburg sowie die Gedenkstätte des KZ Bergen-Belsen in einem Aufwasch besuchte. Damit sollte bildträchtig alliierten Soldaten und Mitgliedern der Waffen-SS gleichermaßen gedacht werden. Damals blieb der wissenschaftliche Diskurs à la Nolte in der Minderheit und die politische Umsetzung dieser Relativierung feierte keinen Durchbruch.

Nun scheint der Geschichtsrevisionismus auf breiter Front auf dem Vormarsch und ganz in der Mitte angekommen zu sein. Denn neben der „Freiheit“ der Ukraine geht es eben auch um die “Befreiung” von der eigenen faschistischen Vergangenheit, mit der man nie gebrochen hat und deren größter Fehler war, nicht gesiegt zu haben.

Jetzt kann man auch für den „totalen Sieg“ sein, in dem sehr klaren Wissen, mit welchem Vokabular, mit welcher Geschichte und Assoziationskette man hier ‚spielt‘, wie man sie bluewashed.

Was früher in der Nationalzeitung zu finden war, nimmt nun breiten Platz in der liberalen ZEIT ein. Diese widmete sich in ihrer Wochenendausgabe vom 18. Februar 2023 mit zahlreichen Gastkommentaren dem Ukraine-Krieg. Natürlich gehört noch ein klein wenig Ausgewogenheit dazu. Man weiß ja nie, wie das Ganze ausgeht! Dann kann man belegen, dass man einfach nur verschiedene Meinungen publiziert hat. Deshalb darf auch Alexander Kluge, ein kongenialer Filmemacher, zu Wort kommen.

Aber die echte Leoparden-Meinung hat man Eva Illouz, Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem überlassen. Reiner Zufall, sicherlich. Und sie, die nun wirklich Geschichte aus dem Effeff kennt und um jede Art sekundärer Wirkungen und Affekte weiß, kommt in ihrem Gastkommentar gleich zur Sache:

„Ich wünsche mir einen totalen Sieg.“

Dazu führt sie aus:

„Welches Ende wünsche ich mir, und welches fürchte ich? Ich wünsche mir einen totalen und vernichtenden Sieg für die Ukraine, und zwar aus mehreren Gründen: Unter Putin wird Russland nicht verhandeln. Seine Worte könnten bloßes Machogehabe sein, doch hat er mehrfach angedeutet, dass er einen totalen (das heißt atomaren) Krieg jeder Verhandlungslösung vorzieht. Ich wünsche mir einen totalen und vernichtenden Sieg für die Ukraine, weil die Russen täglich Verbrechen gegen die Menschlichkeit verüben, die nicht ungesühnt bleiben dürfen. Nicht zuletzt wünsche ich mir, dass Russland vernichtend geschlagen wird, weil Putin die ideellen Werte Europas bedroht.“
(ZEIT vom 18. Februar 2023)

Sie weiß mit der Geschichte und mit Worten sehr gekonnt und bewusst umzugehen. Sie weiß, dass der Topos vom „totalen Krieg“ der Inbegriff für den faschistischen Endsieg gegen die Sowjetunion war, der nicht nur die Kommunisten, sondern alles, was man für jüdisch hielt, vernichten, auslöschen sollte. Wer also mit dem Topos vom „totalen Sieg“ hantiert, erklärt nicht die Geschichte, sondern löscht sie aus.

Aber auch aus einem weiteren Grund sind diese Worte schwer auszuhalten. Die Professorin für Soziologie versteht etwas von Geschichte. Sie versteht sicherlich auch etwas von einem exklusiven Geschichtsverständnis. Würde sie auch den „totalen Sieg“ jenen wünschen, die seit Jahrzehnten in besetzten Gebieten leben, ganz egal, wo sich diese befinden? Würden sie all jenen eine vernichtende Niederlage wünschen, die ein Besatzungsregime unterhalten?

Vom totalen Sieg bis zum Vernichtungskrieg

Mit dem willkürlichen Geschichts- und Rechtsverständnis ist sie nicht alleine. In der ganz honorigen Mitte dieser Gesellschaft sind erschreckend viele dabei, die faschistische ‚Topografie‘ einzuebnen, und das nicht aus Versehen oder Unwissenheit, sondern im Wissen um die Affekte.

Dazu gehört ganz sicher die Firma „Zentrum Liberale Moderne“ (LIB Moderne). Man könnte es für eine Monty Python Simulation halten, doch diese Erleichterung gönnt man uns nicht. Der Geschäftsführer heißt Ralf Fücks, war mal strammer Maoist, also KBW-Mitglied, und kämpft nun ganz vorne und vorbildlich für das, was er damals mit Waffengewalt stürzen wollte. Ihm beigestellt ist seine Ehefrau, die es in dem Familienbetrieb immerhin bis zum „Senior Fellow“ geschafft hat. Wer sagt, dass Emanzipation nicht erfolgreich sein kann, kann es hier live erleben. Marieluise Beck bringt als Soft-Kapital ihr langjähriges Bundestagsabgeordneten-Dasein als GRÜNE ein.

Sie machen sich verdient mit dem, was ganz oben gebraucht und honoriert wird. Authentische Enttäuschung über die eigene politische Vergangenheit und einen enthemmten Hass auf jene, die ihrem Kotau nicht folgen wollen und werden. Also generieren so etwas wie einen privatkapitalistischen Verfassungsschutz und erstellen „Gegneranalysen“. Dazu zählt auch das Onlinemagazin „NachDenkSeiten“. Man kann ihre (innere und lukrative) Aufgabe auch so zusammenfassen: Sie müssen und wollen alles aus dem Weg räumen, was sie mit ihren Lebenslügen, mit ihren unterwürfigen Staatsdiensten in Verbindung bringen könnte.

All das müssen sie nicht nur in Friedenszeiten, sondern jetzt erst recht in Kriegszeiten beweisen. In dem Aufruf Das Ungeheuerliche nicht hinnehmen rechnet Ralf Fücks mit den Zögerlichen und Zaudernden in der Bundesregierung ab:

Russlands Vernichtungsfeldzug gegen die Ukraine zwingt uns zu entschiedenem Handeln – doch die deutsche „Zeitenwende“ ist auf halbem Weg steckengeblieben. Die deutsche Russland- und Ukraine-Politik muss ihre strategische Zweideutigkeit aufgeben.

Im Gegensatz zu den Weicheiern macht er einen auf dicke Hose:

Nur (die Niederlage) kann die Ausnüchterung von der Wahnidee eines großrussischen Reichs in Gang bringen. Solange Russland seiner imperialen Obsession folgt, gibt es weder einen stabilen Frieden in Europa noch die Chance auf eine demokratische Wende im Land.

Kein Wort verliert der Ex-Maoist über den alltäglichen Imperialismus der alten Supermächte. Dass Russland etwas macht, was eine imperiale Selbstverständlichkeit im Westen ist, fällt unter den Tisch. Dass fast alle internationalen Verträge vom Westen gebrochen werden, dass die westlichen Supermächte ganz selbstverständlich Einflusszonen und Sicherheitsinteressen über alle internationalen Gesetze hinweg bestimmen und gewaltsam aufrechterhalten, ist dem Chef vom „Zentrum Liberale Moderne“ einfach entfallen.

Stattdessen lässt es der Geschäftsführer Ralf Fücks so richtig krachen:

Der Krieg gegen die Ukraine zieht sich nun schon ein quälend langes Jahr. Vor unseren Augen spielt sich ein Vernichtungskrieg ab, wie ihn Europa seit dem 2.Weltkrieg nicht mehr gesehen hat.

Und dann will er sich als richtiger Heimkrieger beweisen, einer, der weiß, dass man sich von Drohungen nicht einschüchtern lassen darf.

Unsere Furcht vor Putins Drohung, den Krieg zu eskalieren, gibt ihm freie Hand, die Gewalt gegen die Ukraine immer mehr zu steigern. Wir dürfen nicht zusehen, wie ein europäisches Land, das für seine Freiheit und Unabhängigkeit kämpft, vernichtet wird. Das ist nicht nur eine Frage der Solidarität mit der Ukraine, sondern unserer eigenen Sicherheit, unserer Werte und unserer Selbstachtung.

So viel billigen Fusel habe ich schon lange nicht mehr ‚genossen‘. Was besonders unerträglich ist, dass ausgerechnet er an einem Geschichtsrevisionismus mitarbeitet, der nicht auf Ahnungslosigkeit und Dummheit basiert, sondern auf Kalkül. Dass dies auf eine breite Mitte stößt, belegen die UnterzeichnerInnen dieses Bekennerschreibens, die sich nicht mit Bildungsferne entschuldigen können: Das reicht von Gerhart Baum, Dany Cohn-Bendit, Joschka Fischer, Michel Friedman, Wolfgang Niedecken bis zu Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Michael Wolffsohn.

Vernichtungskrieg: Nachgerechnet mit dem Taschenrechner

Natürlich weiß Ralf Fücks sehr genau, wenn er von einem „Vernichtungskrieg“ Russlands gegen die Ukraine und gegen den Rest der Welt spricht. Wenn Deutschland gerade dabei ist, eine „Führungsmacht“ im Krieg gegen Russland zu werden, vom inszenierten „Zögerer“ zum Antreiber, dann muss man die Erinnerung an den Vernichtungskrieg des deutschen Faschismus relativieren.

Markus Mohr hat sich die Mühe gemacht, hinter das Blendfeuer zu schauen:

Der Begriff „Vernichtungskrieg“ ist den UnterzeichnerInnen doch wohl hoffentlich nicht einfach so aus dem Maul gerutscht, er ist doch historisch fixiert. Ja, kann es denn sein? Der Aufruf ist doch auch von dem Alt-Maoisten Karl Schlögel, seines Zeichens Professor für Geschichte unterzeichnet worden. Was mag den Historiker Schlögel eigentlich nur daran gehindert haben, hier einfach einmal eine Quellenkritik mit dem Taschenrechner zu probieren? Also: Die Sowjetunion hatte in dem explizit rasseideologisch motivierten Vernichtungskrieg des Deutschen Reiches gegen Slawen und Juden, d.h. in nationalsozialistischer Terminologie: „Untermenschen“, in der Zeit zwischen dem 22. Juni 1941 bis zum 8. Mai 1945 nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 24 bis 28 Millionen Tote zu beklagen. Legen wir hier die Totenbilanz pro Tag zugrunde, sprich: Der von Nazi-Deutschland gegen die Sowjetunion geführte Krieg dauerte 1414 Tage und teilt man das durch 27.000 Millionen Tote SowjetbürgerInnen dann ergibt sich eine Totenzahl von etwa 19.100 Toten pro Tag. Zweifellos: Das ist ein gigantischer Leichenberg und eben das ist das Ergebnis, so der hier zielführende Begriff, von Vernichtungskrieg. Nehmen wir nun die Totenzahlen im aktuellen Krieg zwischen der Ukraine und der russischen Föderation so sind nach 365 Tagen Krieg nach groben, und aktuell ohnehin nicht ganz zufriedenstellend zu verifizierenden, Schätzungen, etwa 250.000 Tote, sprich Soldaten und Zivilisten, auf allen Seiten zu beklagen. Teilt man diese Totenzahl durch alle Kalendertage eines Jahres, so sind hier etwa 865 Tote pro Tag zu beklagen. Nun weiß man immerhin so viel: Die Zahl von 865 Toten pro Tag reicht auch im Entferntesten nicht an die Zahl von 19.100 Toten pro Tag heran.
(Gegen die, die schon wieder mit den Schweinsteufeln und Schlangengeistern tanzen!)

Allein mithilfe eines deutschen Taschenrechners (Made in China) kommt man zu dem Schluss:

Die Unterzeichnenden wollen mit der politisch falsch gespielten Assoziationskette „Zweiter Weltkrieg – Nazi-Deutschland – Angriffskrieg – Russische Föderation“ in einer Weise Stimmung machen, wie das schon einmal in der Bundesrepublik während des Angriffskrieges gegen die Bundesrepublik Jugoslawien im Frühjahr 1999 der Fall war. Es war Bundesaußenminister Fischer persönlich, der hier mit seinem „Auschwitz! Auschwitz! Auschwitz!“ – Geblöke den Ton vorgab.
(s.o.)

Dankenswerter Weise erinnert Jan Korte (Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag) ebenfalls an diesen grassierenden Geschichtsrelativismus:

Wenn (…) heute von führenden Politikern der Koalition und in größeren Teilen der Medien der Begriff des Vernichtungskrieges auf die russische Kriegsführung angewandt wird, dann ist das schlicht eine Form der Geschichtsrelativierung im Dienste der inneren Mobilmachung.
(ND vom 13.02.2023)

Selbstverständlich weiß Herr Fücks, das er Kriegspropaganda betreibt. Denn auch ohne (chinesische) Taschenrechner kann man sehr schnell das billige Outsourcing deutscher Kriegsverbrechen klären:

Wie lange bräuchte die russische Militärführung, um das Regierungsviertel in Kiew in Schutt und Asche zu legen? Also das Regierungsviertel, das regelmäßig von Kriegskoalitionären der Ukraine besucht wird, wo sie so empfangen werden, dass es ihnen an nichts fehlt. Selbst die Sirenen, die man beim Dreh im Hintergrund hören darf, haben nichts mit einer Gefahr zu tun, sondern gehören zur Atmo.

Oder ein anderer ganz schlichter Beweis, wie dreist der Vorwurf ist, Russland würde einen Vernichtungskrieg führen: Es wäre ein leichtes, die Zuglinien zu bombardieren, die regelmäßig von den Kriegskoalitionären an der Seite der Ukraine benutzt werden, um komfortabel in die Hauptstadt zu gelangen. Sie sind intakt und zudem holt man sich vom völlig unberechenbaren „Putin“ auch noch eine Sicherheitsgarantie.

Und ein Letztes, denn Herr Fücks weiß um diese Details sehr genau: Was wurde im Angriffskrieg gegen die ehemalige Bundesrepublik Jugoslawien 1999 gleich von Anfang an bombardiert? Zivile Ziele (wie Brücken, Staudämme, Kraftwerke, lebenswichtige Infrastruktur usw.) und … der staatliche Fernsehsender in Belgrad? Erinnern Sie sich, Herr Fücks!

Das Comeback der Dolchstoßlegende

Ganz zentral für eine reaktionäre und revisionistische Geschichtsschreibung ist die „Dolchstoßlegende“. Die Dolchstoßlegende wurde mit dem Ende des Ersten Weltkrieges geschmiedet, als die deutsche Reichswehr kapitulieren musste. In dieser Erzählung wurde der Krieg nicht an der Front verloren, sondern aufgrund der vielen Weicheier zuhause. Kriegsmüde Menschen bis hin zu Politiker an der Heimatfront hätten die tapferen Soldaten an der Front verraten.

Diese in das heutige Kriegsgeschehen einzubauen, ist das Verdienst des Journalisten Gabor Steingart, der in der Zeitschrift Focus seinen „Dolchstoß“ auspacken durfte. In seinem Gastbeitrag Mein Widerspruch zum Wagenknecht-Schwarzer-Manifest lehnt er das Anliegen, den Krieg auf dem Territorium der Ukraine mit sofortigen Verhandlungen zu beenden, kategorisch ab:

„Die Frage, wie lange soll gekämpft und gestorben werden, kann nur jenes Volk beantworten, dessen Menschen im Moment kämpfen und sterben. Alles andere wäre ein Dolchstoß, der auch dann ein Dolchstoß bleibt, wenn er aus edlen Motiven und vom deutschen Sofa aus durchgeführt wird.“

Damit imaginiert er ein Kriegsgeschehen, das alles leugnet, was zu einem Schlachtfeld führt und was eben nicht auf dem Schlachtfeld entschieden wird. Die Vorstellung, der Krieg können nur von den entschieden werden, die „im Moment kämpfen und sterben“, könnte Ernst Jüngers Roman In Stahlgewittern entnommen sein. Er lässt ausdrücklich und vorsätzlich jene Könige (Feldherren) auf dem Schlachtfeld verschwinden, die die Bauern (Soldaten) in der Schlacht verheizen.

Mit der Aktivierung der Dolchstoßlegende wird nicht nur ein Kriegsverbrechen umgeschrieben und Kriegsherren in Sicherheit gebracht. Ihre Wiederverwendung weist auch auf den nächsten (Welt-)Krieg hin, den man auf keinen Fall zuhause verlieren darf. Diese Lehre hat der Irokesen-Kolumnist des Magazins „Der Spiegel“ Sascha Lobo gezogen und „Lumpenpazifisten“ ausgemacht, die der Strategieberater Sascha Lobo vorauseilend auf sein publizistisches Schafott schleppt.

 

Quellen und Hinweise:

Das Ungeheuerliche nicht hinnehmen, Ralf Fücks, 4. Januar 2023: https://libmod.de/krieg-in-der-ukraine-das-ungeheuerliche-nicht-hinnehmen/

Die innere Mobilmachung, Jan Korte, ND vom 13.2.2023: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1170945.aufruestung-der-bundeswehr-die-innere-mobilmachung.html?sstr=bundeswehr

Mein Widerspruch zum Wagenknecht-Schwarzer-Manifest, Gabor Steingart, Focus vom 15.2.2023: https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/gastbeitrag-von-gabor-steingart-wagenknecht-schwarzer-mein-widerspruch-zu-ihrem-manifest_id_185874972.html

Gegen die, die schon wieder mit den Schweinsteufeln und Schlangengeistern tanzen! Markus Mohr:

https://wolfwetzel.de/index.php/2023/02/19/gegen-die-die-schon-wieder-mit-den-schweinsteufeln-und-schlangengeistern-tanzen-markus-mohr/

Es ist nicht von Belang, wer den ersten Schuss abgegeben hat … Wolf Wetzel: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/es-ist-nicht-von-belang-wer-den-ersten-schuss-abgegeben-hat/

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93 Kommentare

    1. Auch mir geht es so, der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist zum Verzweifeln, da jede, vom “normalen” Diskurs abweichende Meinung platt gemacht wird. Die Debatte über die Coronamaßnahmen wiederholt sich auch in der Diskussion über die Ukraine, insofern war der Umgang mit Gegnern der teils Zitat Lauterbach “schwachsinnigen” Coronamaßnahmen die Blaupause für den Umgang mit anderen Meinungen heute.
      Ich frage mich, ob Lobo in seiner Geschichtsvergessenheit weiß , woher der Begriff “Lumpenpazifist” kommt.

    1. Das ehrt mich sehr! Ja, ich gebe mir Mühe, nicht im Wahnsinn zu ertrinken, und auch nicht bei der Empörung zu enden, Das brauche ich auch für mich selbst, damit der Verstand nicht durchbrennt. Und wenn wir uns damit gemeinsam helfen, dann macht die Anstrengung Sinn.

      1. Vor Allem hast du es bei diesem hochsensiblen Thema dennoch meisterhaft geschafft zu vermeiden parteiisch zu wirken. Da kann man dir nix unterstellen. Das ist sehr schwierig. 👍

  1. Sehr wirr. Wenn man hier schon munter verleumdet, dann sollte man auch eine wenig recherchieren wen: Eva Illouz ist Jüdin. Ok, Juden als Nazis zu verleumden hat der Autor vermutlich in Russland gelernt, wo auch sonst. Neuste Mode aus dem Großfürstentum Moskau.

    phz (2000)

    1. Ach ja, weil Selenskij einen (sehr spät entdeckten) “jüdischen Hintergrund hat, kann er und mit ihm gleich die ganze Ukraine gar nicht Nazi/Faschist/Verbrecher sein? Folglich kann gegenteilige Behauptung nur aus Russland stammen.
      Anscheinend noch nicht gemerkt, dass hier in der Regel Leute mit Hirn diskutieren.

      1. Ein Thema, wo der Antisemitismus hier fröhliche Urstände feiern kann: Selenskyjs Großvater hatte drei Brüder, die von den Nazis hingerichtet wurden. Das ist Dein (sehr spät entdeckter) „jüdischen Hintergrund” Selenskyjs, Herr Oberst?

        phz

        1. Selenskiys Großvater, war ein hoch angesehener Offizier der Roten Armee. Zweifach mit dem Roten Stern Orden ausgezeichneter Held der Sowjetunion. Seinerzeit hat er unter Anderem auch gegen die Bandera-Brut gekämpft, welche der Wehrmacht als Hilfstruppen diente.
          Semen Ivanovych Selenskiy würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen würde was aus der heutigen Ukraine geworden ist. Dass Bandera und Schuchevich als Nationalhelden verehrt werden, und dass sein eigener Enkel Kränze ihnen zu ehren niederlegt. Dass Straßen nach SS-Divisionen genannt werden. Dass auf Ukrainischen Panzern Hakenkreuze und Doppelkreuze als taktische Markierungen aufgetragen werden. Er würde wohl einsehen müssen, dass Alles wofür er sein Leben widmete vergebens gewesen ist, und dass sein eigener Enkel, dabei einen Großteil der Verantwortung trägt.

      2. @OberstMeyer
        Die Panzerhaubitze ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Ideologien funktionieren und was sie mit einem machen – einerseits; und anderseits, wie man gestrickt sein muss, damit sie wirken und ihre eigene (ganz besondere) Logik entwickelt; rationale Argumente einfach an einem abprallen.
        Das gefährliche daran ist, dass solche Wirrköpfe bei uns Politik machen; Antisemitismus definieren, instrumentalisieren und somit relativieren….

      3. “weil Selenskij einen (sehr spät entdeckten) „jüdischen Hintergrund hat, kann er und mit ihm gleich die ganze Ukraine gar nicht Nazi/Faschist/Verbrecher sein?”

        Wenn man dieser (oft vernommenen) Argumentation folgt, dann kann es in den USA unter Obama ja wohl keinen Rassismus gegen Schwarze gegeben haben…? Wozu dann BLM?
        Ernsthaft???

        Danke @wolf fuer diesen Artikel

      1. Genau! Hinter dieser Denkweise steckt letztendlich eine Art “positiver Rassismus” (ich gestehe, ein idiotischer Begriff), dass Juden halt irgendwie doch anders sind als andere Menschen.
        Bei der Gründung der faschistischen Partei Italiens waren offenbar auch Juden beteiligt. In Israel gibt es die schillernde Politikerin Ajelet Schaked, die sich schon mal mit Parfüm, das nach Faschismus duftet, benetzt.
        Im Übrigen muss man wohl eine Abgrenzung machen: ein Nazi ist wohl auch ein Faschist, umgekeht gilt das nicht.

    2. Frau Panzerhaubitze schreibt:
      Eva Illouz ist Jüdin.

      Ach! Im Text wird sie als „Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem“ vorgestellt. Da wär’ ich jetzt nicht drauf gekommen, dass es sich bei dieser Frau um eine Jüdin handeln könnte. Danke für die Info! 😈

      Aber was will uns die Haubitze damit sagen? Dass man diese Frau nicht kritisieren darf, weil sie Jüdin ist? Ist die Haubitze der Meinung, im jüdischen Volk gebe es keine Knalltüten wie in allen anderen Völkern? Alle Juden machen alles richtig?

      Das, liebe Haubitze, wäre nichts anderes als → Rassismus.

      Frau Panzerhaubitze schreibt:
      … Juden als Nazis zu verleumden …

      Im Artikel wird wiederholt, was Frau Illouz in der »ZEIT« vom 18. Februar 2023 in ihrem Namen veröffentlicht hat. Nirgendwo steht in dem Artikel, dass Frau Illouz Nazi sei. Dort steht allerdings, dass sie mit ihren Äußerungen dazu beiträgt, Verbrechen von Nazi-Deutschland zu relativieren.

      Dass man wahrheitswidrig etwas behauptet (z. B. Frau Illouz würde als Nazi bezeichnet), damit man dann im Brustton der Empörung dagegen opponieren kann, ist ja eine beliebte und vielfach praktizierte Methode der politischen Rechten.

      (Warum antworte ich auf so etwas überhaupt noch?)

      1. Doch, wir müssen darauf antworten, damit der Kampf gegen Antisemitismus nicht zur Herrschaftstechnik wird. Denn genau diesen Reflex habe ich erwartet und er kam: Frau Illouz sei doch Jüdin , also verbietet es sich (von selbst), sich mit ihrer Meinung auseinanderzusetzen. Man fällt damit genau in diese Falle und die müssen wir aufdecken: Was wäre, wenn Frau Illouz gar keine Jüdin wäre? Ich weiß es nicht und mich interessiert das auch nicht, denn ich kritisiere sie als namhafte Soziologin.
        Also ist es ganz wichtig, das wir hier reden, streiten und uns mutig machen.

        1. Ich höre manchmal auch das Argument, Nazismus in der Ukraine? So ein Blödsinn, Selenskiy sei doch ein Jude!

          Selenskiy hat noch nie eine Synagoge von innen gesehen. Noch nie Chanukka oder Pessach gefeiert. Er spricht kein Hebräisch. Was bitteschön macht ihn denn zu einem Juden? Das einzige judische an Selenskiy ist eigentlich nur sein Name. Er hat vielleicht judische Vorfahren, aber das macht ihn noch lange nicht zu einem Juden. Ich bin sicher die wahren Juden würden mir da zustimmen.

          Was Frau Eva Illouz angeht, keine Ahnung, ich weiß über sie nichts. Aber es ist nicht so, dass Jeder als Jude gelten kann, wer judische Vorfahren hatte. Mich würde wirklich interessieren, was man in Israel davon hält, dass Begriffe wie “Vernichtungskrieg”, “totaler Sieg”, “Dolchstoß” heute in Deutschland salonfähig geworden sind, relativiert und politisch instrumentalisiert werden.

    3. Schon lange spreche ich vom Antisemitischen Antisemitismus: immer dann nämlich wenn ein Jude per Glaube aus der Menschheit erhöht wird nach dem Motto: ein Mensch/die Menschen jüdischen Glaubens sind ohne Fehl und Tadel!

      (Genauso fand/finde ich es auch frauenfeindliches Frauenfeindlich, wenn man so redet als wären Frauen nur Heilige, bzw müssten es sein!! (dementsprechen ja auch der Kampf der alten Emanzen gg das Heilige-Hurenkonzept des Patriachats!)
      Trifft auch zu wenn das Patriachat seit 1000Jahren seine Erhöhung mit dem Geschlecht argumentiert!!

      Es gibt einfach Sch..Juden, Sch…Christen, Sch…Moslems, Sch..Männer, Sch…Frauen … und die sind in der Minderheit aber deswegen (warum eigentlich?) so gefährlich und toxisch!!

    4. Die zionistische Politik hat doch genauso faschistische Zuege gegenueber den Palästinensern. Machen Sie sich frei von Vorurteilen, Juden könnten keine Faschisten sein!

    5. Herr Panzerhaubitze, können Sie mir erklären, warum das Jüdisch-sein (ich gehe mal von Ihrer Recherche aus) nicht reaktionär, militaristisch oder auch pro-faschistisch sein kann? Oder gibt es das Exklusive, das doch genau ein wesentliches Merkmal des Antisemtismus ist! Verstehen Sie, wie Sie damit gerade ein Eigentor schießen?

      1. Ich fürchte darauf hat er keine Antwort.

        Es ist eine Gute Frage. Ich meine während des Holocausts wurden ca. 6 Millionen Juden ermordet. Die meisten davon waren übrigens sowjetische Juden. Mit ihnen zusammen wurden genauso auch Slawen in der vergleichbaren, wenn nicht noch größeren Dimension massenweise ermordet. Das hindert die Russenhasser aber auch nicht daran Putin mit Hitler zu vergleichen und von Vernichtungskrieg zu sprechen. Ausgerechnet Putin, dessen Eltern den Horror der Belagerung von Leningrad erlebt haben und nur durch Wunder überlebt haben. Putins älterer Bruder war während der Belagerung zusammen mit den anderen 90% der Bevölkerung Leningrads verhungert. Wenn jemand weiß was Faschismus bedeutet, dann ist es Putin.

        Seltsamerweise greift diese verkürzte Logik: Judisch-sein könne per se nicht reaktionär, militaristisch oder pro-faschistisch sein hier nicht. Wenn das so ist, warum geht es mit Russe-sein? Als ob die Russen nicht unter Faschismus gelitten hätten.

        Natürlich gibt es Faschisten in jeder Gesellschaft. Es gibt deutsche Faschisten, es gibt ukrainische Faschisten, es gibt durchaus auch russische Faschisten, ja sogar judische Faschisten gibt es auch.

      2. »Haubitze« ist ein weibliches Substantiv. Also »Frau« Panzerhaubitze. Soviel Zeit muss sein, wir alle wählen unsere Nicknames doch mit Bedacht!

    6. Du bist ja total süss. Wo wird hier Frau Illouz als Nazi verleumdet? Ihre Aussagen werden kritisiert, weil sie gefährlich und dumm sind, aber von Nazismus ist nirgends die Rede.

      Aber deine Idee, Juden könnten keine Nazis sein, ist so was von völkisch, völkischer geht es gar nicht. Danke fürs Outing.

    7. Wladimir Solowjow ist auch Jude, Du verblödeter Nazi.

      Drecksantisemiten Deines Schlages instrumentalisieren das Judentum, wenn sie Mitnazis oder Mitkollaborateure jüdischer Religion finden. Widerwärtig.

  2. Um auf Militärische zurückzukommen, wir haben ja gesehen, wie “komfortabel” leicht es für die Russen ist, nach Kiew zu kommen. An ihrer krachenden Niederlage bei Kiew unter herben Verlusten an Material und ihren “besten” Luftlandeeinheiten. Abgesehen davon haben die Russen schon einige Trümmerwüsten hinterlassen, die ehemals ukrainische Orte waren.

    phz (2000)

      1. letztendlich braun. Und genauso verhalten sie sich auch mit ihrem Gesinnungszwang, der angeblichen Moral, den Zwängen, die sie auf Andersdenkende ausüben wollen, vom Essen über Heizung und Energie bis zum Autofahren. Aber sich über die AFD aufregen….

      2. Der Krieg hatte mehrere Phasen:

        – 2014-2015: Krieg gegen russische Ukrainer in der Ostukraine. Eingefroren mit Minsk 1+2
        – 2015-2022: Niedrigschwelliger Krieg gegen Zivilisten. Wer damals schon Nachrichten verfolgt hat: Der Beschuss von Zivilisten war eine Strategie der Ukraine und hatte unter anderem das Ziel ukrainischen Militärangehörigen Kampferfahrungen zu geben.
        – 2022-02: Angriff auf die Ostukraine durch die Westukraine
        – 2022-02: Staatsgründung Ostukraine und Hilfsersuchen an Russland, Einmarsch Russlands
        – 2022-02 bis -04: Erste Phase. Großräumiger Angriff und Vernichtung der ersten ukrainischen Armee (ausgerüstet mit ukrainischen Waffen), Eroberung des Donbass, Neutralitätsverhandlungen mit der Ukraine, Aufbau von Logistikketten im durch die Russen, Vorbereitung der zweiten Phase. Nicht zu vergessen: Abtransport von Waschmaschinen aus Mariupol(*)
        – 2022-04 bis -12 (ungefähr): Zweite Phase. Stellungskrieg im Osten und Vernichtung der zweiten ukrainischen Armee (ausgerüstet mit sowjetischen Waffen durch westliche Verbündete), Aufrüstung der russischen Armee und Vorbereitung der dritten Phase
        – 2022-08 bis heute: Dritte Phase. Langsames Vorrücken und Vernichtung der dritten ukrainischen Armee (ausgerüstet mit westlichen Waffen.

        Der Grund für die Phasen liegt in den ukrainischen Militärdoktrin (die hat auch einen Namen, aber ich tue mich ehrlich schwer mit russischen Namen, Gerassimov-Doktrin oder so). Das Ziel dieser Doktrin ist es, durch Nadelstichangriffe und Angriffe auf Zivilisten das russische Militär zu überlasten. Die Wunschvorstellung der Ukraine war eine schnelle Eroberung der Ukraine und anschließender Partisanenkrieg und dadurch Russland moralisch und finanziell zu zermürben. Flankiert wurde die ukrainische Doktrin durch westliche Sanktionen.

        Nach Abbruch der Verhandlungen durch die Ukraine dann Phase 2.

        (*) Sorry, ich kann nicht anders. Die Waschmaschinenpropaganda war einfach zu gut.

      3. Zweiter Teil: Um zu verstehen was in der Ukraine passiert, muss man sich fragen warum die Russen eigentlich wie Russen kämpfen (mit Waschmaschinen und unendlich Artillerie), während die Ukraine wie Ukrainer (angebliche hochpräzise Munition wird für Terrorangriffe auf Busstationen verwendet, ansonsten im Schützengraben sitzen) kämpfen.

        Beide Militärsysteme basieren auf grundsätzlichen Überlegungen zu den finanziellen, menschlichen und geografischen Möglichkeiten des eigenen Landes. Militär ist extrem teuer und muss deshalb vorsichtig eingesetzt werden.

        Sowohl die Ukraine als auch Russland haben im Militär drei Säulen: Berufssoldaten (teuer, gut ausgebildet, langfristig vertraglich gebunden, hoher Kampfeswillen und Kampfwert), Wehrpflichtige (zweifelhafter Kampfeswille, schlechte bis mittlere Ausbildung), Freiwillige (ganz schlechte Ausbildung, hoher Kampfeswille, aber zu alt, zu fett). Beide Armeen bilden ihre Berufssoldaten an schwerer Technik aus, Wehrpflichtige werden zu Infanteristen (nicht zu hunderprozent, aber es gibt eine starke Tendenz und diese Tendenz ist objektiv sinnvoll), Freiwillige werden Infanteristen oder haben spezielle Kenntnisse.

        Russland darf keine Wehrpflichtigen im Ausland einsetzen, solange kein Krieg erklärt wurde. Das kein Krieg erklärt wurde, ist den Russen offensichtlich wichtig und sollte auch dem Westen wichtig sein. In der Ukraine kämpfen daher Berufssoldaten und Freiwillige. Die Folge ist, dass die Russen viel Personal für schwere Technik, aber wenig Infanterie (deshalb Wagner und die Tschetchenen).

        Die Ukraine kann alles einsetzen, hat deshalb Infaterie im Überfluss, aber durch die russische Kriegsführung einen massiven Mangel an schwerer Technik und Personal für diese Technik.

        Aus russischer Sicht sieht der ideale Krieg in der Ukraine deshalb so aus, dass sich die russischen Truppen nicht bewegen müssen und stattdessen ihre überlegene Technik einsetzen können. Diese Art der Kriegsführung sieht in der Propaganda peinlich aus. Ein Jahr Krieg und eigentlich ist gar nichts passiert. Die Strategie ist deshalb schlecht für die Moral an der Heimatfront. Militärisch ist diese Strategie auch ungünstig. Ich vermute das die Russen bislang 10Mrd für den Krieg bezahlt haben, dann kostet jeder tote/verletzte Gegner 20.000 bis 50.000 EUR. Die Ukraine kaufen wäre billiger gewesen. Vorteil für die Russen ist der geringe Verschleiß an eigenem Personal.

        Aus ukrainischer Sicht ist der ideale Krieg ein Bewegungskrieg. Bei Infanterie ist die Ukraine gnadenlos überlegen. Auch nach rund einer halben Million Opfern auf ukrainischer Seite (Tote und Schwerverletzte) hat die Ukraine immer noch mehr Infanterie als die Russen. Dummerweise hat die Ukraine keine Fahrzeuge mehr, die Infanterie muss daher entweder laufen oder mit ungeschützten Privatfahrzeugen in den Einsatzraum fahren. Außerdem mangelt es der Ukraine an Artillerie, deshalb kann die Ukraine auch keinen Feuerschutz anbieten. Die Ukraine hat daher keine andere Wahl als im Schützengraben zu liegen und auf den Tod zu warten, die wenigen verbliebenen Fahrzeuge werden vorwiegend für die Truppenversorgung benötigt.

        Der Westen könnte jetzt der Ukraine helfen und die Infanterie mit Fahrzeugen und Artillerie aushelfen. Für eine Offensive braucht die Ukraine ungefähr 100.000 Kämpfer an der Front. Nehmen wir an das ein Fahrzeug 10 Leute (russischer BMP, deutscher Fuchs oder amerikanischer Bradley) fasst und pro Tag zehn Feindfahrten machen kann (=pro Fahrt 100 bis 200 Kilometer, also 1000 bis 2000 Kilometer pro Tag), bräuchte die Ukraine ein Minimum von 1000 gepanzerten Fahrzeugen. Und die hat die NATO nicht. Nicht mal für den Eigenbedarf, geschweige denn zum Abgeben.

        Das Schicksal der Ukraine ist besiegelt und auch ein Einmarsch von NATO-Truppen kann nicht mehr helfen. Der Krieg in der Ukraine sieht so aus wie er aussieht (auf der einen Seite überlegene Herrenmenschen, auf der anderen Seite wodkasaufende Russen mit Waschmaschinen), weil beide Parteien (NATO+Ukraine und Russland) vor Jahrzehnten militärische Grundsatzentscheidungen getroffen haben. Diese Grundsatzentscheidungen lassen sich nicht mit einer schnellen Willensentscheidung verändern. Sollte die NATO auf Kriegsmodus schalten, dauert es trotzdem Jahre Personal auszubilden, Fabriken zu bauen, Soldaten zu erziehen.

        Die Militärdoktrin haben übrigens auch darüber entschieden, weshalb der Krieg 2022 anfangen musste (genauer: zwischen 2019 und 2025). Vorher war die Ukraine noch nicht bereit und später wäre die russische Wirtschaft zu unabhängig geworden. Der Westen hat ein kleines Opportunitätsfenster gesehen und seinen Bauern losgeschickt. Zur Überraschung des Westens waren die Russen in ihrer Entwicklung bereits deutlich weiter als angenommen und gleichzeitig hat sich der Westen als schwächer herausgestellt, als gedacht. Der Westen hat den gleichen Fehler gemacht, wie unsere Panzerhaubitze: Der eigenen Propaganda glauben.

    1. wir haben ja gesehen, wie „komfortabel“ leicht es für die Russen ist, nach Kiew zu kommen.

      PZH will hier wieder am Thema vorbei seine Propaganda vermitteln, dass die Russen angeblich versucht hätten Kiew einzunehmen und dabei gescheitert seien.

      Die Schlacht um Kiew hat noch (!) gar nicht stattgefunden. Es gab bisher weder einen solchen Versuch noch entsprechende Ankündigungen oder Absichtserklärungen. Die einige Hundert Fallschirmspringer die in der Nähe von Kiew praktisch ohne schweres Gerät operierten, hatten ganz andere Aufgaben und nachdem sie diese erfüllt haben, sind sie geordnet abgezogen um sich den nächsten Aufgaben im Donbass zu widmen. Die Folge deren Einsatzes war, dass die Ukraine den gesamten Südosten der Ukraine praktisch kampflos aufgeben musste. Ein Gebiet von der Größe Großbritanniens. Die AFU konnte schließlich nicht überall sein und musste die Bedrohung in der Nähe der Hauptstadt priorisieren, während die russischen Hauptstreitkräfte relativ komfortabel gut 20% des Landes besetzen konnten.

      1. > Die Schlacht um Kiew hat noch (!) gar nicht stattgefunden
        Du erwartest nicht ernsthaft, dass ich auf diese clowneske Aussage reagiere?

        > Ukraine den gesamten Südosten der Ukraine praktisch kampflos aufgeben musste. Ein Gebiet von der Größe Großbritanniens
        Das seit Feb. 22 zusätzlich eroberte Gebiet hatte eine maximale Ausdehnung von 119.000 km², 49% der Größe GBs. Davon hat UA etwa 74.000 km² wieder zurückerobert, macht nach Adam Riese 18% der Größe von GB stand heute.
        Mit den vor dem Krieg annektierten Gebieten haben die Besatzer aktuell etwa ein Areal von 35% der Größe GBs in den Händen. Dafür mussten bis heute ein Großteil aller verfügbaren Landstreitkräfte der RF eingesetzt werden.
        Man bedenke, dass die USA 2003 mit dem Irak ein fast doppelt so großes Gebiet wie das von GB in nur 1,5 Monaten besiegt und besetzt haben unter minimalen Verlusten und minimaler Zerstörung.

        phz

        1. Du stellst vergleiche an. Irak war auf sich allein gestellt und stand nicht nur USA, sondern der s.g. “Koalition der Willigen” (43 Länder) gegenüber.

          Entschuldige mal, Russland nimmt es in der Ukraine gerade alleine mit der gesamten NATO auf (51 Länder unterstützen die Ukraine politisch, finanziell und militärisch) und wird auch die gesamte NATO in der Ukraine besiegen. Du wirst sehen. Und danach, wenn alle eure Panzer demilitarisiert wurden, und all eure Munition verbraucht wurde, und ihr mit herunter gelassenen Hosen dasteht, dann reden wir noch einmal darüber wo die NATO beginnt und wo sie aufhört.

          1. Ich bitte Dich. Die „Koalition der Willigen“ war doch nur symbolischer Natur. Gekämpft haben doch nur USA und GB, und das mit einer geringeren Truppenstärke als die, die RU in der Ukraine einsetzt.

            > Russland nimmt es in der Ukraine gerade alleine mit der gesamten NATO auf
            Das ist doch mehr als lachhaft. Zum Zeitpunkt des Größten Gebietsgewinns im März trudelten gerade mal die ersten Helme und Manpads in der Ukraine ein und trotzdem wurde der Angriff auf Kiew abgewehrt und die Front im Osten gehalten. Unterstützung bei der Aufklärung durch die USA, ja die gab es auch.
            Bis heute haben die Alliierten (nicht die NATO – die hat mit dem Konflikt nichts zu tun) keine schweren Angriffswaffen geliefert, kein ausländischer Soldat befindet sich in offizieller Mission auf dem Boden der Ukraine.
            Wenn die NATO eingreifen würde, würde es für die Truppen der Russen enden wie für Wagner in der Schlacht von Khasham, dem ersten Zusammentreffen von US Army und russischen Truppen.

            phz

            1. und trotzdem wurde der Angriff auf Kiew abgewehrt

              Das wird nicht wahrer davon, dass du es immer wieder wiederholst. Es gab immer noch keinen Angriff auf Kiew. Das ist Bullshit. Klassische Propaganda, man erfindet Erfolge aus dem Nichts.

              Wenn es eine Schlacht um Kiew gegeben hätte, würde da heute kein Stein auf dem anderen stehen.

            2. Schon mal was von UN-Embargo gehört Haubitze? Oder von den vorangegangenen Kriegen, die der Irak geführt hat? Dein Vergleich hinkt hinten und vorne und Deine Taktik – immer ein Körnchen Wahrheit im Beitrag unterbringen- verfängt vielleicht im Forum der Grünen Jugend, hier jedoch nicht.

        2. > Die Schlacht um Kiew hat noch (!) gar nicht stattgefunden
          Du erwartest nicht ernsthaft, dass ich auf diese clowneske Aussage reagiere?

          Ich würde schon erwarten, dass du dein Geschwurbel wenigstens untermauerst. Du kannst es natürlich aber auch einfach wie immer sein lassen und meinen Einwand einfach unkommentiert stehen lassen.

          Dass in der Nähe von Kiew russische Fallschirmspringer operierten, daraus folgt jedenfalls nicht, dass deren Aufgabe darin bestand Kiew einzunehmen. Mit der Mannstärke wie sie da vertreten waren ist es nicht einmal plausibel. Das ist einfach Bullshit.

          Keine Sorge, die tatsächliche Schlacht um Kiew werden wir wohl noch erleben, wenn Washington nicht vorher schon aufgibt.

          1. > Ich würde schon erwarten, dass du dein Geschwurbel wenigstens untermauerst

            Was soll ich da “untermauern”? Die ganze freie Welt war ja quasi live dabei. Aber gut, wo Du so dermaßen nervst, hier ausnahmsweise die chronologische Geschichte des gescheiterten Angriffs verlinkt und medial und in Kurzform aufbereitet:
            https://www.nzz.ch/international/krieg-gegen-die-ukraine/warum-russland-im-kampf-um-kiew-scheiterte-ld.1679477

            phz (2000)

            1. Meinst du vielleicht ich wüsste nicht bescheid, dass die westliche Propaganda dieses Narrativ, dass angeblich einen Angriff auf Kiew gegeben habe serviert und dass mich jetzt dieses Artikel irgendwie überzeugen würde? Ich brauche nicht einen Roman und keine Sammlung von wilden Spekulationen um den heißen Brei herum sondern wenigstens EINEN aber stichhaltigen Beleg. Als solchen Beleg würde ich gelten lassen, zum Beispiel Dokumente aus welchen die Absicht Kiew einzunehmen hervorgeht, oder ein Zitat eins offiziellen Vertreter Russlands, welches einen angeblichen Angriff auf Kiew erwähnt. Oder wenigstens ein Artikel aus russischen Medien, in welchem es um einen Angriff auf Kiew ginge.

              Aber ich bin selbstverständlich bereit dir in Sachen Medienkompetenz auszuhelfen und diesen Artikel von NZZ mit dir gemeinsam zu sezieren und zu debunken.

              Seit dem Fall Berlins am Ende des Zweiten Weltkriegs war es nie mehr vorgekommen, dass eine Armee zur Eroberung einer europäischen Millionenstadt ansetzte. Russland hatte genau dies vor: eine blitzartige Besetzung mit dem Ziel, die ukrainische Führung zur Kapitulation zu zwingen.

              Das ist eine aus der Luft gegriffene Spekulation. Wo ist der Beweis dafür, dass Russland tatsächlich diese Absicht hatte? Gibt es Dokumente die das belegen? Gibt es Aussagen von russischer Seit die das belegen? Nichts.

              Ein schwerer Planungsfehler zeigte sich bereits in den ersten Stunden, beim Angriff auf den Kiewer Flughafen Hostomel.

              Wo kann man den Plan denn einsehen? Auf welche Weise schließt man aus, dass NZZ den vermeintlichen Plan aus dem man vermeintliche Planungsfehler ableitet einfach erfunden hat?

              Ziel war deshalb, den Flughafen mit einer Luftlandeoperation handstreichartig einzunehmen.

              Stand das wörtlich so in dem Plan den keiner gesehen hat drin, dass dies das Ziel war?

              Das mit dem kühnen Plan verbundene Risiko wurde in Moskau jedoch völlig unterschätzt.

              Wie lautete die konkrete Risikoeinschätzung im russischen Plan den keiner gesehen hat?

              Die Führung in Moskau beging noch weitere fatale Fehler. Sie unterschätzte den Widerstand des ukrainischen Militärs und der ukrainischen Gesellschaft generell.

              Und wieder. Was hat die Führung in Moskau denn gedacht, was stand in der Risikoeinschätzung konkret drin? Stand da drin es würde keinen nennenswerten Widerstand geben? Wo kann man das nachlesen?

              Nach einer militärischen Daumenregel muss eine angreifende Armee die Verteidiger im Verhältnis 3:1 übertreffen, beim Städtekampf sogar im Verhältnis von mindestens 5:1. Doch bei ihrer Offensive gegen Kiew waren die Russen vermutlich sogar in der Unterzahl.

              Nicht vermutlich, sondern sehr deutlich in der Unterzahl. Gerade deshalb ist es nicht gerade plausibel, dass es einen solch dämlichen Plan überhaupt gegeben habe.

              Das war nicht Tollkühnheit, sondern entsprang der Einsicht, dass die Russen grosse Mühe haben würden, die Stadt zu besetzen.

              Haben sie es denn in der Unterzahl überhaupt versucht? Gab es also so etwas was wir in Mariupol gesehen haben, oder was wir jetzt in Bachmut sehen? Andauernde Bombardements durch die Luftwaffe, massive Vorbereitung durch Artillerie, Jeden Tag dutzende Angriffswellen von Sturmtruppen aus mehreren Richtungen, harte Häuserkämpfe? Straße um Straße, Haus um Haus? Nein, Nichts dergleichen. Wie gesagt, die Erstürmung einer Stadt sieht anders aus und in Kiew würde kein Stein auf dem anderen mehr stehen wenn es einen solchen Versuch gegeben hätte.

              Nach dem gescheiterten Versuch, über den Flughafen Hostomel direkt ins Herz der ukrainischen Hauptstadt vorzustossen, musste die russische Armee auf einen Plan B ausweichen: die Einkreisung Kiews mit Bodentruppen.

              Wie jetzt? Einfach bis zum Zentrum durchfahren wie auf einer Parade? Ohne einen massiven Artilleriebeschuss vorher? Das soll der Plan A gewesen sein? Wer glaubt diesen Scheiß eigentlich? Wann war dieser angebliche Versuch einfach direkt zum Zentrum zu fahren genau? Wie lautet der Name des Offiziers, welcher einen solchen Plan abgesegnet haben soll? Fragen über Fragen.

              So sieht eine militärisch umkämpfte Stadt nach Artillerievorbereitung aus und bevor man zu deren Stadtzentrum fährt. Das ist Marienka oder was von ihr übrig geblieben ist.

              Wozu überhaupt zum Stadtzentrum vordringen? NZZ spekuliert dass es wohl um Regierungsviertel gegangen haben soll und belegt es natürlich mit nichts. Dabei bräuchte Russland es doch gar nicht. Russland könnte wenn es wöllte Jederzeit das Regierungsviertel in Kiew mit massiven Raketenangriffen in kurzer Zeit dem Erdboden gleich machen und so aussehen lassen wie Marienka aussieht.

              Das russische Vorgehen zeigt, dass die Moskauer Generalität genau diesem Drehbuch folgte.

              Und schonwieder das angebliche Drehbuch. Wo kann man dieses Drehbuch denn ansehen? Den Plan A, Plan B und die Risikoeinschätzung ansehen?

              Oder warum sollte man meinen, dass NZZ oder wer auch immer bei euch, dieses angebliche Drehbuch einfach aus der Luft gegriffen hat?

              Ich erspare mir weitere Kommentare, es geht die ganze Zeit so weiter. Wilde Spekulationen über angebliche Pläne die keiner gesehen hat.

              Fakt ist nur, eine überschaubare Anzahl russischer Fallschirmspringer waren in der Nähe von Kiew aktiv. Ohne schweres Gerät. Dass sie angeblich die Absicht hatten Kiew anzugreifen, das ist pure Spekulation, die einer objektiven Überprüfung nicht standhält und genaugenommen nicht einmal plausibel ist.

              Wenn es solche Absichten oder gar Versuche gegeben hätte, wüsste man davon in Russland etwas. In Russland war zu keinem Zeitpunkt ein Angriff auf Kiew überhaupt jemals ein Thema gewesen. Anders etwa als bei echten Erstürmungen wie in Mariupol oder Bachmut. Auch wurde ein solches Ziel nie gesetzt. Noch nicht jedenfalls.

              Im weiteren Verlauf nimmt NZZ diese Annahme für wahr an, und spekuliert wild darauf los.

    2. Wäre es nicht an der Zeit,ihre überragenden Fähigkeiten der ukrainischen Armee zur Verfügung zu stellen?Diese braucht ganz dringend zusätzliche Panzerhaubitzen 2000…

        1. Wie, du lässt die Ukrainer im Stich? Schäm dich!
          So einen Motivator könnten sie in Bachmut gut gebrauchen, der ihnen Mut macht und vom russischen kläglichen Scheitern erzählt.

  3. Zum Glück lese ich solchen Schwachsinn, wie ihn Herr Fücks absondert nicht, sonst würde mir das letzte Essen hochkommen, vor einer derart manifestierten Widerlichkeit in Person und ihren Ergüssen.
    Aber die Hoffnung bleibt ja nimmer noch, dass diese Person und ihr Gefolge irgendwann mal an ihren Lügen ersticken werden 😉

    PS: vielen Dank für diesen sehr interessanten und gleichzeitig guten Artikel!

  4. Lese Deutsche Propaganda… pardon Nachrichten, und bin auf diesen Artikel von Nadja Austel im Münchener Merkur gestoßen:

    „Panik“ in Russlands Armee? Putins Truppe muss auf „Frankenstein-Panzer“ setzen.

    Aus Mangel an modernem militärischen Material ersetzt Russland im Ukraine-Krieg nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums zerstörte Fahrzeuge durch jahrzehntealte Modelle.

    Herje, es geht doch nichts über Selbstbetrug durch Wünsche für Fakten verkaufen. Als ob es Putin wäre der überall um geschenkte Panzer betteln würde…

    Bemerkenswert, denn die britische Times berichtete gestern:

    Ukrainische Armee könne dem Angriff der russischen Armee bei Kremenna nicht standhalten. Das angeschlagene 131. Armeebataillon der Ukraine ist von der Front nach Kiew zurückgekehrt. Ausländische Journalisten sprachen mit den verbliebenen Kämpfern und erfuhren Folgendes: Die Russen setzen den Ukrainern im “Verfluchten Wald” bei Kremenna zu. Ein ukrainischer Soldat räumte ein, dass das russische Militär über zahlreiche Panzer verfügt, so dass ein Gegenangriff in dieser Richtung unmöglich ist.“Russland produziert 30 Panzer pro Tag. Wir warten eigentlich nur auf Panzer aus dem Westen”, resümierte der 57-jährige AFU-Soldat.

    30 Panzer pro Tag, das sind 900 pro Monat! 10800 pro Jahr! Wie viele Panzer will der Westen bis wann nochmal schenken? Ein Paar hundert? Davon größtenteils hoffnungslos veralteter Schrott und nur ein Paar Dutzend moderner Panzer? Damit will man den “totalen Sieg” über Russland erreichen? Ich lach mich kaputt.

    1. Bezüglich Panzer: IMO hat sich der Ukrainer mit der Einheit vertan, soweit ich weiß, bauen die Russen 30 Panzer pro Monat. Was immer noch rund 360 pro Jahr sind und damit mehr als der gesamte Westen insgesamt bauen kann.

      Aber das ist nicht mein Punkt. Wichtig ist, dass laut den Briten die Russen seit April letzten Jahres keine Raketen mehr haben, seit Sommer letzten Jahres keine Artilleriegeschosse mehr, seit Herbst keine Munition für Handfeuerwaffen und seit Anfang März nicht mal mehr genügend Kalashnikovs, weshalb Sturmtruppen in Bachmuth mit Spaten ausgerüstet werden…

      Um mal auf eines Deiner Postings zu zitieren, dass die Russen Bachmuth einkreisen konnten beweist wie viele Waschmaschinen die Russen in Mariupol geklaut haben.

      Und die Panzerhaubitze schaut auf die Erklärungen westlicher Medien, nickt aufgeregt mit den Kopf und erklärt uns, dass der Westen niemals nicht mit was anderem als der reinen Wahrheit argumentieren würde…

      Im Ernst: Mir dreht sich der Magen um, dass es im Westen Menschen gibt, die fanatisch die Vernichtung der Welt fordern.

      1. Wichtig ist, dass laut den Briten die Russen seit April letzten Jahres keine Raketen mehr haben

        Aber Bellingcats Prognose vom 4. März 2022 hat noch keiner getoppt!

        Bellingcat investigator Christo Grozev says that #Russia has resources left for the war until Sunday, after which they will collapse.

        1. Christo Grozev
          @christogrozev
          “Just wanted to clarify the tweet below so it doesn’t read as an end-of-war prediction. (Sadly it’s not). My resources comment was about existing inventory/supplies in Ukraine. More can and will be supplied, but is a logistical nightmare.”
          11:19 nachm. · 4. März 2022

          phz

    2. Es ist einfach nur noch erbärmlich und widerlich, wie die meisten Journalisten im Westen ihre Arbeit mittlerweile (nicht) erledigen.
      Aber ungewollt bestätigt auch der Merkur wieder einmal, was dieser Putin doch für ein Teufelskerl ist. Da bastelt er quasi über Nacht für seinen Haufen unerfahrener und sexbesessener Ex-Sträflinge aus Klappspaten Panzer. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wozu diese Untermenschen in der Lage sind…

    3. Das Geschütz aus dem Merkurartikel ist übrigens dieses hier: https://de.wikipedia.org/wiki/2M-3

      Der Turm scheint ziemlich universell einsetzbar zu sein, es gibt Fotos bei denen der Turm auf einem normalen LKW steht. Die Waffe im Turm ist ein überschweres Maschinengewehr. Das NATO-Gegenstück könnte das hier sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Rh_202

      Sinnvoll sind so extreme Kaliber zum Beispiel im Häuserkampf, man kann damit Gegner in Gebäude beschießen, ohne das ganze Gebäude per Sprenggranate zu zerlegen. Der Schwachpunkt des Turms ist die geringe Panzerung. Aber wenn man aus dem Panzer in den Turm umsteigen kann, wird das Gespann ziemlich interessant. Der Schütze kann sich gedeckt bis zur Feuerstellung fahren lassen, wirken und schnell wieder verschwinden…

  5. Nun scheint der Geschichtsrevisionismus auf breiter Front auf dem Vormarsch und ganz in der Mitte angekommen zu sein.

    Erscheint dies als Anliegen eines “woken” Imperialismus mögen sich die damit einverstandenen deutschen Bürgern an die Schlafmütze fassen.

    Wie weit der nachweislich seit Jahren betriebene Geschichtsrevisionismus gediehen und sich im vergangenen Jahr zu einem vom deutschen Staat vertretenen Historismus entwickeln konnte zeigt die mit offener rechter Flanke versehene und zum Weiterschlafen einladende Wortwahl.

  6. Der Vorläufer von Faschismus ist extremer Nationalismus und der ist im heutigen Europa in der Ukraine zu beobachten. Dieser Nationalismus ist die Ideologie, welche die Kraft und Durchsetzungsfägigkeit in der Ukraine entwickelt hat, u.a. unerbittlich alle ukrainischen Männer an die Front zu treiben.

    Der extreme ukrainische Nationalismus war schon im 2. Weltkrieg vom faschistischen Deutschland instrumentalisiert worden und er wird heute instrumentalisiert von den Westmächten, die ihn schon vor dem Maidan unterstützten und seit 2014 zusätzlich mit der massiven Bewaffnung der Ukraine wieder stark gemacht haben. Die Ukraine kämpft einen Kampf des Westens gegen Russland (gegen die russische Invasion). Es wird ja hierzulande ganz offen gesagt, “die Ukraine verteidigt unsere Freiheit gegen Russland”. Dabei sind die ukrainischen Nationalisten nur das Kanonenfutter. Am Ende ihres Kampfes wird nicht die unabhängige freie Ukraine stehen, sondern ein vollständig zerstörtes undn zerstückeltes Land.

    In unserer Politik und Gesellschaft berührt der ukrainische Natonalismus aber auch alte deutsche Wunden. Hinter der Einstellung weiter Teile unserer Gesellschaft und Politik gegenüber diesem extremen Nationalismus steckt eine m.E. vielschichtige Psychologie.

    Es ist ja nicht nur so, dass nationalsozialistisch/faschistische Symbole in der Ukraine hierzulande schlicht nicht zur Kenntnis genommen werden. Es gibt darüber hinaus auch geradezu eine Bewunderung um nicht zu sagen Verherrlichung der ukrainischen Nationalisten. Selensky gilt vielen hierzulande geradezu als Lichtgestalt.

    Viele unserer Politiker beenden ihre Reden mit Ukraine-Bezug mit dem Kampfruf: “Slawa Ukrajini”, dem damaligen Gruß jener ukrainischen Nationalisten – ein Führer von ihnen war Stepan Bandera – die sich im 2. Weltkrieg mit Nazi-Deutschland verbündet hatten und mit diesem zahllose Verbrechen an Juden, Polen und ukrainischen Kommunisten begingen.

    Wer wie unser Ex-Bundespräsident Gauck, den bekennenden Bandera-Verehrer und damaligen ukrainischen Botschafter Melnyk in unserem Bundestag öffentlich umarmte, der umarmte damit auch einen problematischen Teil deutscher Geschichte, die man aufgearbeitet glaubte. Und die heutigen ukrainischen Anhänger von Bandera, dessen damalige Milizen sich an den Nazi-Verbrechen in der Ukraine beteiligten, nehmen dessen ungeachtet heute für sich frech den Opferstatus im 2. Weltkrieg in Anspruch, der eigentlich denen gebührt, die damals in der roten Armee gegen Nazi-Deutschland gekämpft haben.

    Das mit einer kurzen Ausnahme während der Gorbatschow-Zeit fast durchgehend negative Bild Russlands in der deutschen Gesellschaft hängt m.E. damit zusammen, dass sich viele Deutsche als Opfer von Russland (Sowjetunion) im 2.Weltkrieg sehen, obwohl damals Deutschland einen Vernichtungskrieg begonnen hatte. Viele Deutsche wollen es bis heute nicht akzeptieren, dass es damals hauptsächlich Russland (Sowjetunion) war, das Deutschland vom Nazi-Regime befreit hatte.

    In der gefühlten Opferrolle (von damals) gegenüber Russland fühlt man sich dann mit dem heutigen Opfer Ukraine verbunden. Und die vielen Vergewaltigungsvorwürfe der ukrainischen Ombudsfrau Denissova fallen (ungeachtet der Tatsache, dass sie entlassen wurde, weil die ukrainische Staatsanwaltschaft ihre Fälle nicht verifizieren konnte) in Deutschland auf fruchtbaren Boden. Erinnert man sich doch hierzulande an die vielen durch Rotarmisten vergewaltigten deutschen Frauen in Ostpreussen. Es braucht offenbar nicht viel, diese alten Traumata wieder zu aktivieren und zu instrumentalisieren.

    Die “Solidarität” mit der Ukraine relativiert hierzulande leider gleichzeitig den historischen Faschismus in Deutschland. Für viele Deutsche waren schon damals “die Russen” die Bösen und sie sind es heute auch wieder.
    Ukrainische Bandera-Anhänger haben ohnehin keinerlei Probleme mit dem Faschismus ihrer historischen Idole. Man könnte überspitzt formulieren, sie verstehen das heutige Deutschland nicht. Es hatte doch 1941 so gut geklappt, mit dem gemeinsamen Kampf gegen Russland (Sowjetunion). Warum ziert sich Deutschland heute?

    Spiegelbildlich leider auch die Entwicklung derzeit in Russland. Vor dem Hintergrund der millionfachen Opfer im 2.Weltkrieg fällt es der russischen Regierung nicht schwer, einen russischen Nationalismus zu mobilisieren, der eine gewaltige ideologische Kraft ist, welche des Land in diesem Krieg antreibt. Wenn nun auch noch überwiegend deutsche Panzer auf dem Schlachtfeld der Ukraine auftauchen werden und so direkt an die Bilder des 2. Weltkriegs anknüpfen, so wird die Zustimmung in Russland für diesen Krieg noch weiter anwachsen.
    Diese Krieg zeigt, dass der Nationalismus aus dem letzten Jahrhundert leider bei weitem nicht überwunden ist, sondern dass er jederzeit wieder hervorgeholt werden kann, um auf beiden Seiten für den Krieg zu mobilisieren.

    Die europäischen Regierungen haben es sträflich versäumt, in den friedlichen Jahrzehnten seit ca. 1990 ein gemeinsames Sicherheitssystem in Europa unter Berücksichtigung von Russland (das bis zum Ural Teil von Europa ist) aufzubauen. Stattdessen betrieb der Westen eine Politik, Russland immer weiter einzugrenzen, wie es im Papier des US Think Tanks RAND Corporation von 2019 dargestellt wurde. Mit der Unterstützung des gewaltsamen Regierungsumsturzes in Kiew und der weiteren Unterstützung mit Geld und Waffen für den ukrainischen Nationalismus war eine zuvor angekündigte rote Linie für Russland überschritten. Russland mobilisiert seitdem einen eigenen Nationalismus und marschierte in die Ukraine ein, um seine Forderung nach Neutralität der Ukraine, die zuvor abgelehnt worden war und Achtung für russischstämmige Bürger der Ukraine mit Gewalt durchzusetzen. Inzwischen ist Russland weiter gegangen und hat vier Oblaste der Ukraine annektiert.

    Jetzt, solange noch eine Pattsituation hält, sollte man wie auch der deutsche NATO-General Harald Kujat meint, einen Waffenstillstand bewerkstelligen und Verhandlungen beginnen. Eine weitere Eskalation des Krieges wird vor allem für die Ukraine weiteres Leid und Zerstörung bedeuten. Zudem könnte der Krieg auch unabsehbar aus dem Ruder laufen, mit fatalen Folgen für ganz Europa.

    1. Vielen Dank für Ausführungen.
      Mir hat der Satz sehr gut gefallen:
      “Wer wie unser Ex-Bundespräsident Gauck, den bekennenden Bandera-Verehrer und damaligen ukrainischen Botschafter Melnyk in unserem Bundestag öffentlich umarmte, der umarmte damit auch einen problematischen Teil deutscher Geschichte, ”
      Sehr gut und plastisch.

    2. Das ist eine(!) mögliche Definition von Faschismus. Nach Mussolini ist Faschismus die Verbindung von nationalem Kapital und sozialistischer Ideologie. Also genau das, was in Deutschland die Grünen versuchen.

    3. In gleiche Art und Weise könnte man den Französen, Tschechen oder Polen eine “Nationalismus” oder “Deutsch-phobie” vorwerfen. Nur weil sie nicht in Dritten Reich lebten wollen und Kinder in eigenne Schulen schicken, nicht in deutschsprachige. Die Hauptmotto von “ukrainische Nationalismus” ist “lassen sie uns doch endlich in Ruhe!!!”

      Es wird gern über russische Rote Linien gesprochen – durfen aber andere Länder sie auch haben? Erstmal greift Russland Ukraine an (in 2014) und dann fordert eine “Neutralität”?

      Auch bezüglich Artikel – warum hat UdSSR dann in 1941 nicht sofort aufgegeben und eine Frieden mit Deutschland vereinbart? Es ist doch 110% sichere Plan – nur paar Konzessionen machen (Territorien und neutrale Status – und das war es schon!)

    4. Ich befürchte ja, dass wir einen Großteil dieser nationalistischen Vaterlandsverteidiger beim Zusammenbruch der Ukraine erben werden. Die halten sich meines Wissens beim Einsatz in der vordersten Linie nämlich gerne zurück.

  7. Bei Fücks & Gattin sollte nicht vergessen werden, dass der KBW und andere K-Gruppen bereits in den 1970ern proklamierten, die Sowjetunion müsse als die gefährlichere Supermacht gegenüber den USA vorrangig bekämpft werden.
    Dabei wurde die Sowjetunion nicht nur als „revisionistisch“, sondern „sozial-imperialistisch“ und sogar „sozial-faschistisch“ bezeichnet.

    So wurde damals das NATO-konforme „Links“-Sein ausgerechnet von “links-außen” ausgehend etabliert.
    Die „Argumentation“ ist immer noch ähnlich.

    Entlarvend fand ich, wie Ralf Fücks sich nach dem 24.2.22 darüber empörte, dass Russland gegenüber dem Westen nun erstmalig die „Eskalationsdominanz“ übernommen hatte, verkündete „Wir müssen Putin die Eskalationsdominanz nehmen“ und eine „Flugverbotszone“ forderte. (Selbstredend beansprucht der holde Westen das alleinige Recht, zu „eskalieren“, s. Libyen/Flugverbotszone).

    Im straff kadermäßig aufgebauten und bestens finanzierten KBW wurden damals auch folgende Grünen-Politiker herangezüchtet:
    • Reinhard Bütikofer
    • Willfried Maier
    • Winfried Kretschmann
    • Dieter Mützelburg
    • Winfried Nachtwei
    • Krista Sager
    • Joscha Schmierer (später: Planungsstab Auswärtiges Amt unter Joschka Fischer und Walter Steinmeier)

    1. ich danke sehr für diese Ergänzung, denn es gibt diesen Brückenschlag, wie du sehr gut beschrieben hast, Der Weg vom Kampf gegen die “sozial-faschistische” Sowjetunion zum Kampf gegen Putin als x-ter Hitler ist kurz … und sehr lukrativ.

    2. Die obskuren K-Gruppierungen wie der KBW, MPDML und andere an die ich mich nicht erinnere waren zwar plakativ aktiv, galten bis auf die SED-finanzierte DKP als die totalen Spinner. Allerdings war schon in den 70ern und 80ern die Frage wie sich diese finanzierten. Wo sie doch alle so ganz arm waren.
      Wenn ich im Nachhinein die Karrieren der US-Knechte Fischer, Fücks, Kretschmann so betrachte könnte das Finanzierungs-Rätsel gelöst sein.

  8. Etwas ungenau, die Erklärung Fuecks des Maoismus zu verdächtigen!
    Ursache fuer die verkorkste Politikanschauung von Fuecks ist die sog. 3 Welten-Theorie, die aber erst nach Maos Tod zum Tragen kam. Danach bestand die Welt seinerzeit aus 3 Machtblöcken, die USA als erste Welt, die Sowjetunion (auch Sozialimperialismus) als zweite Welt und die Entwicklungsländer samt VR-China als 3. Welt.
    Der sog. Sozialimperialismus (also die SU) war in den Augen der chinesischen Fuehrung die weit gefährlichere Macht auf der Welt.
    Das ist aus den Gehirnwindungen dieses Herrn Fuecks heute scheinbar immer noch aktuell, darum wohl auch sein Hass auf den Nachfolgestaat der SU!

    1. Zu „Etwas ungenau, die Erklärung Fuecks des Maoismus zu verdächtigen! Ursache fuer die verkorkste Politikanschauung von Fuecks ist die sog. 3 Welten-Theorie, die aber erst nach Maos Tod zum Tragen kam.“:

      Zufällig weiß ich genau, dass schon vor Maos Tod 1976 von maoistischen K-Gruppen Westdeutschlands (KBW, KPD, KPD/ML,…) verbreitet wurde, es gäbe zwei (!) Supermächte und die Sowjetunion sei die gefährlichere („Sozialimperialismus“, „Sozialfaschismus“), denn ich bin damals minderjährig in eine KPD-WG eingezogen und dort entsprechend indoktriniert worden.

  9. Die Dolchstoßlegende dürfte nicht – wie immer behauptet – in Deutschland erfunden worden sein. Das zeigt der Bericht des England-Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung, welcher in der Ausgabe vom 17.12.1918 erschien: “Was die deutsche Armee betrifft, kann die allgemeine Meinung (in England) in das Wort zusammengefasst werden: Sie wurde von der Zivilbevölkerung von hinten erdolcht.”

  10. Gibt es eine rote Linie bei solchen Gestalten wie Fücks? Was auch immer diese Leute denken, heute dieses morgen das Gegenteil, es darf auf keinen Fall in Frage gestellt werden – Hauptsache radikal und total. Ich dachte immer rechte Radikale wären die größte Gefahr, aber inzwischen wird ein neuer(?) Typus (wie soll man ihn nennen? woker Radikalismus?) immer bedeutender. Es fiel mir zum ersten Mal bei Corona auf wie aggressiv dieser Typ auf eine kritische Haltung gegenüber der Corona-Politik reagiert und setzt sich mit der Ukraine-Politik nahtlos fort. Wer nicht der offiziellen, einzig wahren Linie folgt, muss für diese Leute ein Knallkopf sein. Es wird auch überhaupt nicht mehr unterschieden – wer sich kritisch äußert, ist Querdenker, Putinfreund etc. und für nicht wenige dieser Irren vermutlich kein richtiger Mensch mehr. Ich finde das nur noch irrsinnig und sehr beängstigend.

    1. Ich dachte immer rechte Radikale wären die größte Gefahr, aber inzwischen wird ein neuer(?) Typus (wie soll man ihn nennen? woker Radikalismus?) immer bedeutender.

      Ich denke, dieses abwertend konnotierte “woke” konnte aus rechten Kreise in die “Mitte” schwappen, und als verwaschener Begriff womöglich dazu verführen, nazistisch anmutende Politik als vermeintlich nicht rechts zu verorten.

  11. Ein absolut gelungener Artikel.
    Es tut verdammt gut, Dinge thematisiert zu finden, die einem selbst beklemmend auf der Seele liegen, weil man sich jeden Tag neu fragen muss, ob all das, was man hört, sieht, liest, tatsächlich wahr sein kann…?!?! All das, was uns im Zuge der Zeitenwende als Normalität verkauft wird, untermalt mit Begrifflichkeiten vom Schlachtfeld bis hin zum Totalen Sieg, und damit einhergehend ein unfassbarer Geschichtsrevisionismus, der sich einschleicht und uns langsam aber sicher ebenso als Normalität verkauft wird, all das kann einem doch nur eine Scheißangst machen; und führt alles ad absurdum, was man von Kindesbeinen an gelernt und als unumstößlich begriffen hat.
    Von daher, um mit unser aller Freundin A. Baerbock zu sprechen, bin ich wie sie, tatsächlich in einer völlig anderen Welt aufgewacht. Die absolut nicht mehr MEINE ist. Wenn auch aus anderen Gründen.
    Also nochmal: ein toller Beitrag!
    PS: eigentlich wollte ich hier nix mehr kommentieren, aber jetzt MUSSTE es sein!!!!

    1. Bitte tue das weiter! Wir brauchen das, also das wir, das uns selbst abhanden gekommen ist, das uns fehlt und das noch nicht verloren ist. Für mich sind deine Worte wertvoll denn ich ahne, was zwischen den Zeilen steckt.

  12. @wolf
    Zu „Und wenn wir uns damit gemeinsam helfen, dann macht die Anstrengung Sinn.“:

    Aber dabei sollten wir darauf achten, nicht in einer Echokammer zu enden, in der wir uns durch wechselseitige Bestätigung hochschaukeln.
    Deshalb finde ich es wichtig, dass wir uns gegenseitig auch kritisieren, d. h. auf mögliche Irrtümer und Irrwege aufmerksam machen, anstatt Irrtümliches unreflektiert zu internalisieren. Mit Letzterem dient man der eigenen Diffamierung, Friedensfreunde würden „Fake News“ betreiben.
    Gegen diese mediale Diffamierung hilft nur selbstkritische Sachlichkeit – eben das, was den NATO-konformen Edelfedern fehlt.

    1. Bin ich vollkommen einverstanden! Bsher gefällt mir auch die debatte. Dazu gehören auch Positionen, die ich nicht teile – denen ich dann hoffentlich überzeugend widersprechen kann, anstatt sie zu denunzieren

  13. Es gibt eben eine Gruppe wirklich unbelehrbarer Deutscher, die sich beharrlich, wider jede Erfahrung, auf die falsche Seite stellt. Es geht nun ein drittes Mal schief.

    Zum Komplex Juden und Faschismus – einzelne Mitglieder der aktuellen israelischen Regierung erfüllen wohl die Voraussetzung für eine derartige Zuordnung. Mindestens einer vertrat bis vor kurzem explizit die Ansicht, Palästinenser müsse man als solche töten. Inzwischen will er das nur noch mit ‘Terroristen’ tun, behält sich jedoch vor, zu definieren, wer das sei.

      1. Wir sollten einfach zusammen lernen, dass es “die Juden” nicht gibt, weder als Nazis, noch als Auserwählte. Nazi zu sein oder profaschistische Ideologien zu bedienen oder gar zu huldigen, hat nichts mit dem “Juden ” zu tun, sondern mit der politischen Einstellung, die nicht in der Herkunft angelegt ist, sondern in der Gegenwart. entsteht.
        Um Eva Illouz, Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem zu kritiseren, braucht man keine “Juden”, sondern nur ihre politische Einstellung.

        1. Das trifft nicht nur auf alle Völker, sondern auch auf alle Religionen und Ideologien zu. Nur weil manche diese oder jene teilen heißt es nicht, dass alle gleich handeln.
          Den Hinweis, das politische Einstellungen in der Gegenwart entstehen, finde ich sehr gut. Das trifft generell auf Opportunismus zu. In diesem Kontext (Nazis und Juden) fand ich es durchaus erstaunlich in dem Buch “Der Schattenkrieg” zu lesen, dass der Mossad in den 1960ern mit Otto Skorzeny zusammengearbeitet hat, um das ägyptische Raketenprogramm zu sabotieren, an dem auch deutsche Wissenschaftler gearbeitet hatten.

          Weder die Herkunft noch die Religion oder Ideologie sollte in irgendeiner Form dazu dienen dürfen, von den Worten oder Taten einer Person abzulenken oder diese zu relativieren.

  14. Vielen Dank für diesen wertvollen Artikel und die klare Darstellung!
    Es gibt so viel Propaganda, hauptsächlich in den MSM, dass es schwer ist, realistische Aussagen und Darstellungen gerade über die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine zu identifizieren. Propaganda schürt bewusst die tiefverwurzelte Angst/Abneigung der (älteren) Deutschen gegen die “bösen Russen”, Propaganda (z.B. von “Fachleuten” aus UK, USA) verzerrt die Lage, damit die Unterstützung durch die EU/USA mit positiver öffentlicher Meinung belegt ist/bleibt etc.
    Auch die neuesten “Erkenntnisse” zur Nordstream II-Sprengung sollen ein bestimmtes Narrativ stärken. Leider verhindert die vordergründige Propaganda meist, dass sich die Menschen unvoreingenommen mit dem Thema der Entstehung dieses Konfliktes näher beschäftigen und das Geschehen in einen größeren Kontext setzen als den von den MSM vorgegebenen begrenzten Rahmen. Deshalb bin ich dankbar, wenn ich so einen Artikel lese.

    1. “Propaganda schürt bewusst die tiefverwurzelte Angst/Abneigung der (älteren) Deutschen gegen die „bösen Russen“,” – das halte ich für eine gewagte These! Gerade wenn man sich in Politik und Kultur diejenigen betrachtet, die einen kritischen Blick auf die von den MM geschürten Hass auf alles russische haben und für eine objektive Sichtweise des Ukrainekonflikts stehen, findet man hier fast nur die Generation Ü50. Und wenn man sich im Gegenzug die Altersgruppe (vor allem unter den “Grünen” und Journalisten bei den Mainstream-Medien) ansieht, die für eine weitere Eskalation des Krieges ohne Wissen der möglichen Konsequenzen eintreten, sind das wohl fast nur Leute aus der Altersgruppe unter 50. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!

      1. So ist es mit den Altersgruppen.
        Wer noch die Veteranen des ersten und zweiten Weltkrieges kennenlernen konnte hat eine andere Sichtweise. Die Traumatisierungen von Militär- und Zivilbevölkerung waren immens. Keiner der die seltenen Schilderungen des realen Kriegsirrsinns gehört hat, sollte sich nach einem solchen sehnen.
        Es gibt keine Literatur und geschweige denn irgendwelche Filme die das Grauen virtuell erlebbar machen.

  15. Dass Selensky sich mit Antisemiten wie Oleh Tyahnybok einlässt, der in einer Rede behauptete, die Ukraine werde von einer „jüdisch-russischen Mafia“ regiert, führte ich bei Selensky, der selbst Jude ist, darauf zurück, dass er mehr Angst vor seinen tapferen Bandera-Verehrern hat, als vor den Russen.

    Dass aber eine Jüdin Partei für Bandera-Anhänger ergreift, die den Nazis dabei halfen über 100.000 Juden zu ermorden (und die mit den Morden an Juden auch nicht aufhörten, als die Nazis bereits besiegt waren) und den Erben jener Nation eine totale Niederlage wünscht, die alle sechs Vernichtungslager Majdanek, Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz befreiten und die wenigen Überlebenden retteten, kann ich einfach nicht begreifen.

    Jetzt halte ich den Vorwurf für möglich, dass es auch russische Nazis gibt, obwohl die Russen ebenso unter den Nazis gelitten haben wie die Juden, wobei aber diese russischen Nazis sich keineswegs für Russland einsetzen, sondern Russland ebenso bekämpfen, wie die USA oder die Bandera-Anhänger.

    1. henio schreibt:
      Jetzt halte ich den Vorwurf für möglich, dass es auch russische Nazis gibt, obwohl die Russen ebenso unter den Nazis gelitten haben wie die Juden …

      Selbstverständlich gibt es auch unter der russischen Bevölkerung Nazis. Das ist beileibe nichts Neues. Wie viele es sind, weiß ich nicht, aber sie sind ganz sicher eine kleine Minderheit. Sie sind übrigens Gegner von Präsident Putin und würden den gerne loswerden.

      Ich nehme jetzt mal Zuflucht zu der Eingangsdefinition für Nationalsozialismus, die ich gerade bei Wikipedia finde, sie passt nicht schlecht:
      „Der Nationalsozialismus ist eine radikal antisemitische, rassistische, ultranationalistische, völkische, sozialdarwinistische, antikommunistische, antidemokratische und antipluralistische Ideologie.“

      In dem Wikipedia-Artikel bezieht man sich dann im Weiteren auf den deutschsprachigen Raum, aber ich finde, die oben genannte Definition ist universell verwendbar. „Radikal antisemitische, rassistische, ultranationalistische, völkische, sozialdarwinistische, antikommunistische, antidemokratische und antipluralistische“ Zeitgenossen finden sich wohl in allen Ländern/Staaten/Bevölkerungen auf der Welt. Vielleicht ausgenommen bei den Naturvölkern im Regenwald. Die sind aber auch noch nicht vom Kapitalismus durchdrungen und deshalb vielleicht immun gegen eine solche Haltung. Denn das ist ja auch klar: Der Nationalsozialismus ist eine Ideologie, in der das Konkurrenzdenken auf die Spitze getrieben ist und passt dadurch ganz wunderbar zum Kapitalismus.

      Das Vorhandensein solcher Leute in einer Gesellschaft ist nicht schön, aber auch nicht unbedingt eine Gefahr. Entscheidend ist, welchen Einfluss sie in ihrer Gesellschaft erlangen. In der Ukraine beispielsweise sieht der Einfluss nach Wahlergebnissen marginal aus, ist in Wahrheit aber sehr groß. Sie haben die Waffen und damit die Macht, und sie werden außerdem vom angeblich „befreundeten“ Ausland (einschließlich Deutschland) gefördert. Wie Sie richtig schreiben: Selenskyj hat völlig zu Recht mehr Angst vor „seinen“ Nazis als vor den Russen.

      Die russischen Nazis stehen gegen ihre Regierung. Es ist wieder einmal eine Verdrehung der Tatsachen, wenn hier bei uns so getan wird, als wären die russischen Nazis treibende Kraft hinter dem Einmarsch Russlands in der Ukraine. Sind sie nicht.

      1. Der Begriff Nazi ist dem Umstand geschuldet, daß jeder ernst zu nehmende Linke den Begriff Nationalsozialismus, der das Wort “Sozialismus” beinhaltet, um so zu tun als wäre es quasi eine Art korrekter Sozialismus von Rechts, vermeidet. Das Gegenteil ist der Fall. Es war und ist anscheinend immer noch ein Kampfbegriff für alle völkischrassistischen nationalistischen Kräfte.
        “Nazi” war also die bewusste Verballhornung, um nach außen klar zu machen, daß es rein gar nichts mit sozialistischen oder kommunistischen Ideen und Grundsätzen zu tun hatte.
        Ferner unterscheidet man dadurch den Faschismus italienischer Prägung vom Faschismus deutscher Prägung, der in der industriellen Massenvernichtung aller Gegner, und deren kapitalistischer Verwurstung, endete. Weswegen viele auch den deutschen Nazismus als quasi unaufhaltbaren Endzustand jeder kapitalistischen Entwicklung und Verwertungslogik sehen.
        Der “Nazi” Begriff ist inzwischen genauso erweitert wie der Rassismusbegriff.

        Diese Begriffe sollen umgewertet oder entwertet werden, um sie neu zu definieren und zuzuordnen unter Zuhilfenahme aller möglichen Assoziationsketten – was mmn eines DER Erkennungsmerkmale faschistischer Haltung ist: die sinnlose und ungerichtete Zerstörung aller vorhanden Erkenntnis und Werte – im völligen Gegensatz zur wissenschaftlichen Entwicklungsbewegung eines sich positivistischen empor irrens
        Jedem ernstzunehmenden Wissenschaftler ist diese destruktive negative Verfahrensweise ein Übel. Jeder der sie anwendet hat das Lager ernstzunehmender Wissenschaft längst verlassen. Das gilt auch für Journalisten und Bürger.

        Es ist wohl sehr schwer bei nicht gefestigten Begriffsnutzung noch Durchzublicken, warum nicht alle “Nazis” in größter Einigkeit gegen den Feind kämpfen, also zb russichen Nazis gegen Russen mit ukrainischen Nazis, gleichzeitig russische Nazis gegen ukrainische, polnische gegenrusssische und so weiter. Hier spielen männliches zutiefst autoritäres Dominanzverhalten (siehe zb Klaus Theweleit “Männerphantasien”), Chauvinismus/Nationalismus und Paternalismus zusätzlich eine Rolle. Jeder gegen jeden – im Übrigen mmn das zweite Merkmal aller (kapital)faschistischen Entwicklung.
        DIE USA nutzen diese Entwicklungen ungehemmt aus ökonomischen Gründen aus, es gibnt dahinter keine Ideologie, auch keine “woke”, da selbst diese inneramerkinaischen Entwicklungen nur vernutzt werden. Bei Deutschland sehe ich aber eindeutig eine ideologische nationalistische antiintellektuelle Ausrichtung, neben der ökonomischen. Sozialismus, Marxismus, Kommunismus, Feminismus spielen hier gar keine Rolle. Sogar bei nicht unerheblichen Teilen, angeblicher, Linker.

  16. “Er lässt ausdrücklich und vorsätzlich jene Könige (Feldherren)auf dem Schlachtfeld verschwinden, die die Bauern (Soldaten) in der Schlacht verheizen.”

    Jetzt darf man schon in der Washington Post lesen, wie es wirklich auf dem Schlachtfeld steht und wer verheizt wird (aktuell auf Moon of Alabama).

    Und man erkennt ganz klar, dass nicht der bessere Propagandist, sondern der bessere Logistiker “gewinnt”. Wer nicht rechnen und nur einen auf dicke Hose machen kann, sollte keinen Krieg anzetteln. Moralische Inbrunst nützt im Ernstfall wenig.

    PS. Von einer Professorin, die in Israel lehrt, könnte man mehr erwarten. Es gibt dort ja Vorbilder wie Herrn Zimmermann.

  17. Erinnern von unten – Ausgabe Nr. 66, 17. Januar 2023
    https://kritisch-lesen.de/ausgabe/erinnern-von-unten
    „(..) Mit der ersten Ausgabe 2023 stellen wir die Frage, wer, in welcher Form und an was erinnern darf.
    Im letzten Jahr verging kaum eine Woche ohne teils hitzige öffentliche Debatten über rassistische und antisemitische Skandale. Zugleich wurden damit auch Fragen nach den Folgen und Kontinuitäten kolonialer beziehungsweise imperialer Herrschaft und nach dem richtigen Umgang mit der Aufarbeitung von Vergangenem in der deutschen Medienlandschaft verhandelt. (…) Der liberale und der konservative Mainstream ist sich ganz grundlegend einig über die Form der Erinnerungskultur – so sehr, dass sie Teil der Staatsräson ist.

    Dieses Grundverständnis birgt jedoch eine gefährliche Selbsttäuschung. Eike Geisel brachte es mit seinem bitteren Bonmot der „Wiedergutwerdung der Deutschen“ auf den Punkt: Endlich kann man wieder ruhigen Gewissens Deutsche*r sein, schließlich habe man aus der Geschichte gelernt und weiß nun, wie man es besser macht. Es besteht keine Notwendigkeit mehr, diesen Konsens zu hinterfragen. Diese bundesdeutsche Mainstream-Erinnerungskultur hat vor allem die Beruhigung der Täterperspektive zum Ziel. Erinnerungspolitik wird als Zustand verstanden und nicht als – langwieriger, schmerzhafter, widersprüchlicher, empowernder – Prozess.(…)

    Erinnern ist eine politische Praxis, die als eine Grundlage und eine Form politischer Kämpfe verstanden werden muss. In dieser Ausgabe geht es daher nicht um rückwärtsgewandte Vergangenheitsbewältigung, sondern vielmehr um den Umgang mit der Zukunft. (…)”

  18. “Ich wünsche mir einen totalen und vernichtenden Sieg für die Ukraine, weil die Russen täglich Verbrechen gegen die Menschlichkeit verüben…”

    Mal eine rhetorische Frage:
    Was für eine Art von “kritischer” (lt. Wiki) Wissenschaft ist die Soziologie (Erforschung des Logos der Gesellschaft) eigentlich, deren Vertreterinnen, wie die zitierte Eva Illouz, in Aufarbeitung historischer Ereignisse, den Russen erneut Vernichtung wünschen?

    Ansonsten sehr starker Text.
    Vielen Dank dafür!

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