Geheimes Treffen im Bundeskanzleramt in Berlin aufgeflogen

Bundeskanzleramt, Berlin
Ank Kumar, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Ein schwarzer rot-grün-gelber Agententhriller über zwei Geheimtreffen in Berlin und Potsdam (absolut vertraulich). Mehr Enthüllung geht nicht.

Es war ein Paukenschlag, als das Recherchenetzwerk „Kontra-Correctiv“ damit an die Öffentlichkeit ging. Bereits im November letzten Jahres fand – so Kontra-Correctiv – ein geheimes Treffen im Bundeskanzleramt in Berlin statt. Daran waren sowohl alle Regierungsparteien, als auch Vertreter der CDU-Opposition beteiligt. Außerdem wurden Experten hinzugezogen, wie den ehemalige Bundeswehr-Professor Wolffsohn und wohlgesonnene Rechtsexperten.

Der Besitzer der Catering-Firma, die für diesen Anlass geordert wurde, war ein Ghanaer, der für seinen schwarzen Humor bekannt ist: Neben Schnittchen und Üblichem servierte er auf einen silbernen Tablett Negerküsse, die selbstverständlich unter dem durchgestrichenen N-Wort als Schaumkronen in Schwarz angeboten wurden.

Thema diese Geheimtreffens war die Migrationspolitik. Man wollte sich fraktionsübergreifend abstimmen, wie man im Bereich Asyl- und nützlicher Einwanderungspolitik weiter vorgehen will.

Einem Referenten war es überlassen, die Erfolge der Ampelkoalition nochmals allen Anwesenden in Erinnerung zu rufen:

Dabei verwies er auf das Abkommen mit der Türkei, Flüchtlinge in der Türkei zu internieren, wofür Erdogan viel Geld bekäme. Auch die Abkommen mit Libyen wurden erwähnt, auch wenn man ein wenig unglücklich über die dortigen KZ-ähnlichen Haftbedingungen sei.

Der Referent wollte auch an vielen Maßnahmen erinnern, die es Flüchtlingen, die übers Mittelmeer kommen, immer schwerer mache, das Mittelmeer lebend zu verlassen.

Aber nicht nur Drittstaaten leisten gute Hilfsdienste bei der Flüchtlingsabwehr. Auch in Deutschland habe die gegenwärtige Regierung alles dafür getan, die „Anreize“ für Flüchtlinge deutlich zu reduzieren. Das wurde hervorragend durch die Verschärfung des Asylrechts und des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG) umgesetzt.

Und auch bei der forcierten „Abschiebung in großem Stil“, sei man mit den Worten des Bundeskanzlers, ein gutes Stück weitergekommen. Das habe man sich ja auch in den Koalitionsvertrag hineingeschrieben, eine „große Rückführungsoffensive“.

Die Flüchtlinge können nun noch länger in Haft genommen werden, ihre Unterkünfte noch leichter durchsucht werden. Auf all diese Maßnahmen könne und müsse man stolz sein.

Der Referent betont auch ausdrücklich die mutige Absicht der SPD-Innenministerin Faeser, Ausländer wegen Zugehörigkeit zu einem „kriminellen Clan“ auszuweisen. Dass dies auf Personen angewandt werden soll, denen man selbst nichts Strafbares nachweisen könne, wurde leider in der medialen Öffentlichkeit als rechts- und verfassungswidrig kritisiert.

Kurzum, man sei auf den richtigen Weg. Die Anwesenden applaudierten herzlich und einigten sich, auf diesem Weg weiterzugehen und wenn es nötig sei, auch rechtliche und verfassungsmäßige Hürden gemeinsam aus dem Weg zu räumen.

Das habe man ja schon einmal beherzt und parteiübergreifend gemacht, 1933, … der Referent korrigierte sich sofort, 1993, als man das Grundrecht auf Asyl nach § 16 an die neuen Anforderungen angepasst hatte, indem man mit dem Konstrukt „sicherer Drittstaaten“ einen Cordon sanitaire angelegt hat, wodurch Flüchtlinge gegebenenfalls ihren Asylantrag überall stellen können, nur nicht in Deutschland.

Geheimtreffen im Gästehaus in Potsdam in der Villa Adlon am 17. November 2023

Im selben Monat des vergangenen Jahres fand ebenfalls ein geheimes Treffen im Gästehaus in Potsdam statt. Eingeladen waren AfD-Mitglieder, Mitglieder der „Identitären Bewegung Deutschland e. V.“ (IBD), bekannte Größen aus den Reihen der „Neuen Rechten“ und zwei Mitglieder der CDU. Ob einer von den Beiden das Bindeglied zum Geheimtreffen im Bundeskanzleramt darstellte, wollte man weder bestätigen, noch dementieren. Inhalt dieses Treffens war u.a. die Migrationspolitik und wie man sie für die politische Agenda nutzen kann.

Nachdem aus „gut informierten Kreisen“ Zeitpunkt, Ort und die Namen der eingeladenen Diskutanten bekannt wurden, traf sich ein hochkarätiger Kreis aus Medien-, Meinungs- und Kulturmachern, um daraus einen richtigen Knaller zu machen. Man wollte von Tagesschau, über Lanz, bis zu TikTok und Theater alle Formate bespielen.

Bei diesem Geheimtreffen vor dem besagten Geheimtreffen nahmen öffentlich-rechtlichen Anstalten, private Medienkonzerne, bis hin zum Berliner Ensemble teil, das den künstlerischen Auftrag bekam, die dort stattgefundenen Gespräche für ein Theaterstück zeitnah und fiktional in Szene zu setzen. Wenig später wurden sogar Jurymitglieder für das „Unwort des Jahres“ miteinbezogen. Denn man wollte sich das Bonmot nicht entgehen lassen, das Wort „Remigration“ auf Platz Eins wählen zu lassen.

Mit zwei rechten Augen

Nach außen hin sollte das „Medienhaus Correctiv“ dieses Ereignis vermarkten. Da sich „Correctiv“ in Sachen Zensurarbeit für Facebook bereits verdient gemacht hat, legte man folglich die Präsentation dieses Coups in seine Hände.

Der Kern der Operation lag verständlicherweise in professionellen Händen. Denn nach der Entlassung und Entlastung des ehemaligen VS-Präsidenten Maaßen wurde der Inlandgeheimdienst (VS) in gewissem Sinne neu aufgestellt, also eingestellt.

War man bislang auf dem rechten Auge blind, so sieht der VS heute mit zwei rechten Augen. Das Erste ist im Delete-Modus, das Zweite sieht viel besser und konzentriert sich vollumfänglich darauf, die AfD und das Umfeld der „Neuen Rechten“ als die extremistische Gefahr zu figurieren und zu zentrieren.

Die Verwanzung des Tagesraumes war Aufgabe von Profis, ebenso die Erfassung von Bewegungsdaten und Handy-Spuren.

Für die Außendarstellung und Vermarktung wurden „Correctiv“ verschwommene Bilder zur Verfügung gestellt. Sie sollten suggerieren, dass sich ein paar Correctiv-Mitarbeiter abends hinter Büschen und Bäumen versteckt hielten, um grobkörnige Fotos von Mitgliedern dieses Geheimtreffens zu machen, die man in schummriges Licht getaucht zu sehen bekam.

Was dort tatsächlich gesagt wurde, mussten in Andeutungen bleiben. Es sei von Remigration die Rede gewesen sein, eine semantische Umschreibung für massenhafte Abschiebungen. Besonders skandalös sei dabei, dass man auch die Ausweisung von Deutschen (also mit deutschem Pass) befürwortet habe, die sich kriminell verhalten hätten.

Um geheimdienstliche Quellen zu schützen, also zu verschleiern, behauptet das Medienhaus Correctiv, über „Gedächtnisprotokolle von Teilnehmern“ zu verfügen.

Die AfD ist längst in der Regierung

Aber warum fehlt dann diese Passage? Eine Passage, die bei den Versammelten des Geheimtreffens großen Jubel ausgelöst hatte.

Dort wurde ganz stolz verkündet, dass man eigentlich schon längst in der Regierung säße! Diese etwas flapsige Bemerkung fand offene Ohren und riss die Teilnehmer von den Stühlen. Der Referent fuhr nach einer genüsslichen Pausensetzung fort und führte die vielen repressiven Maßnahamen auf, die die Ampelregierung seit ihrer Amtsübernahme auf den Weg brachte.

„Das waren alles unsere Forderungen, die man als rechtsextrem und fremdenfeindlich geißelte, als man noch nicht dafür war! Nun sind sie in der Mitte angekommen. Was wollen wir mehr?“

Die Teilnehmer jubelten und riefen Zugabe.

Der Referent ließ sich nicht lumpen: Wir müssen einfach nur noch extremer werden. Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei und zitiert dabei den Vorsitzenden der SPD Lars Klingbeil.

Und dann riss er sich noch zu einer prophetischen Aussage hin:

„Liebe Kameraden und Freunde, die Ampel-Koalition glaubt uns zu stoppen, indem sie unsere Agenda übernimmt. Sie macht damit nur eines: sich überflüssig.“

Die Stimmung war bombig.

„Die zweite Wannseekonferenz“

Man nahm sich viel Zeit, um alles gut und genau getimed zu platzieren. Das „Erste“ durfte mit den Enthüllungen anfangen, die knallig und schamlos das gesagte Treffen mit der Wannseekonferenz 1942 verglichen. Dann folgte das Zweite und schließlich all die Dritten.

In der Staffel II kam „Lanz“ ins Spiel, mit seiner Talksendung am 17. Januar 2024. Sie hatte eine spezielle Aufgabe in diesem Ensemble. Zum einen wollten man mit den „Enthüllungen“ selbstverständlich die AfD treffen, gerade auch mit Blick auf die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Aber einen Querschläger in Richtung „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) wollte man ebenfalls landen. Also lud man Frau Wagenknecht ein, die wenig später auf der Anklagebank in Lanz‘ens Fernsehgericht saß. Mit ein paar Fangfragen wollte man sie bereits früh überführen. Zuerst ging es scheinbar bedeutungslos um einen Herrn namens Gernot Mörig, der auch auf diesem Geheimtreffen anwesend gewesen sein soll.

Mit größtmöglichster Beiläufigkeit fragte TV-Richter Lanz, ob Sahra Wagenknecht diesen Mann kenne? Dann verstummte sein Stakkato, damit man die Beweiskette laut scheppern hören konnte. Frau Wagenknecht bestätigte in aller Ruhe, dass dieser Kontakt vor etwa zehn Jahren zustande gekommen wäre. Herr Gernot Mörig bot damals an, den Kontakt zu dem Kabarettisten Volker Pispers herzustellen und so kam es schließlich zu einem Treffen zu dritt. Was geht das Lanz an? Was hat diese Begegnung mit besagten Treffen zu tun? Nichts.

Diether Dehm fasst diesen McCarthy-Journalismus treffend so zusammen:

„In seiner Inszenierung gegen Wagenknecht ging es auch darum, wieder einmal ‚Kontaktschuld‘ aufzurufen. (…) Wenn nun seit zwei Tagen Spruchblasen-Facharbeiter den Treff in der Potsdamer Villa Adlon auch noch mit der Wannsee-Konferenz gleichsetzen, so ist das besonders abgebrüht. Zur historischen Erinnerung: mit „Wannsee“ war 1942 – basierend auf juristischen Vorarbeiten vom späteren Adenauer-Kanzleramtschef Hans Globke – die Judenverfolgung zum logistischen Regierungsziel des faschistischen Massenmords erhoben worden.

Was hingegen vor zwei Monaten im „Adlon“ geschwurbelt worden sein soll, hat mit der Wannsee-Konferenz weniger zu tun als mit jenem Gesetz, das gerade – schlimm genug – vom britischen Regierungschef Sunak (auch als „remigration“) durchs Unterhaus gedrückt worden ist.“

 

Quellen und Hinweise

Szenische Lesung in Berlin: Correctiv präsentiert neue Details und Vorwürfe gegen Teilnehmer von Potsdamer Rechten-Treffen, Tagesspiegel vom 18.01.2024: https://www.tagesspiegel.de/berlin/correctiv-prasentiert-neue-details-und-vorwurfe-gegen-einen-teilnehmer-des-treffens-11068786.html

Lanz wird rückfällig gegen Wagenknecht, Diether Dehm, 18. Januar 2024: https://www.nachdenkseiten.de/?p=109656

Von „Wir sind ein Volk“ zum Pogrom, von der Abschaffung des Asylrechts zum „nützlichen“ Ausländer – Ein Rückblick auf 20 Jahre Deutschland, Wolf Wetzel, 2007: https://wolfwetzel.de/index.php/2007/08/02/vom-pogrom-der-abschaffung-des-asylrechts-zum-nuetzlichen-auslaender/

Remigration? Ich habe Fragen! Tom J. Wellbrock, 21.1.2024: https://freedert.online/meinung/193347-remigration-ich-habe-fragen/

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58 Kommentare

  1. Ich habe auch schon vermutet, dass Geheimdienste hinter dieser Aktion stecken und das Netzwerk Korrektiv es dann veröffentlichen durfte, um einen gesamtgesellschaftlichen Shitstorm zu inszenieren. Die Regierenden, die Presse, die Verbündeten – alle haben Angst, dass die AFD Wahlen gewinnt.
    Faeser soll Anwältin sein. Was der Dame so einfällt, lässt sich mit rechtsstaatlichen Prinzipien nicht vereinbaren, schon eher mit rechts staatlichen. Rechte bekämpfen, damit keiner merkt, wie rechts man selbst ist.

    Wenn die Armutsmigration aufhören soll, muss man etwas ganz anderes tun: die Herkunftsländer wirtschaftlich hochkommen lassen. Also keine Sanktionen, kein Kaputtmachen von deren Märkten, keine Unterstützung korrupter Regierungen, echte freie Wahlen, ohne Regime Change , keine Infiltration durch NGO’s, kein Brain-Drain durch Abwerben von qualifizierten Arbeitsplätzen usw.. Das können wir nicht allein, aber vielleicht muss man den USA und GB einfach mal ein “nein” entgegenschleudern.

    1. genau auf den Punkt! Aber was sich da so an Realpolitik zeigt ist genau das Gegenteil von dem was dringend nötig wäre und auf Chaos und Eskalation ausgerichtet, da das gewinnträchtiger im kapitalistischen Endspiel ist. Lieber gemeinsam mit vollen Taschen und wehenden Fahnen untergehen, als den Systemfehler einzugestehen!

  2. Irgendwie habe ich noch Hemmungen, das ganze zu glauben.
    Gut, je größer die Lüge, desto weniger wird sie bezweifelt.
    Aus welchen Quellen stammt die Info? Der Ghanaer?
    Irgendwie wüsste ich erstmal gern mehr.

      1. SUPER Text
        und der Ghanaer, kann sein kann sein nicht- unwichtig…Spass muss sein

        aktuell habe ich aus Versehen im TV ein Beitrag über Verschwörungstheorien gesehen und wie man die erkennen kann, soll… da fragte ich mich was waren das für Verschwörungstheorien von der Regierungsseite über die Massenvernichtungswaffen im Irak, über die “Gräueltaten” der Serben in Jugoslavien, in Libyen, in Syrien… 20 Jahre Afghanistan darf man auch nicht vergessen…
        die hunderttausende von Toten zu Folge hatten…
        in Syrien wird von den USA immer noch völkerrechtswidrig Öl einfach gestohlen…
        https://consortiumnews.com/2024/01/20/caitlin-johnstone-welcome-to-the-empire/

    1. Das scheint aber nicht jedem aufgefallen zu sein …. Ist vielleicht auch zu realitätsnah geschildert!
      Unter uns: ich habe gehört, es stünde jemand ganz anderes dahinter! Nicht weitersagen, bitte! Nachname soll mit P beginnen!!!

    2. Ich kann mich dem Lob nur anschließen. Der Satirepart war wirklich hervorragend, aber in Grunde kann einem nur das Lachen im Halse stecken bleiben.

  3. Yep, guter Text, das. Das Problem der etablierten Parteien ist ja, dass sie die AfD nicht politisch bekämpfen können, weil ihre Politik im Kern die gleiche ist. Die Unterschiede sind gradueller, nicht grundsätzlicher Natur. Also nehmen sie Zuflucht zu einer im Grunde durchsichtigen Kampagne, in die sich traurigerweise viele ‘wohlmeinende’ – und ‘besorgte’ (sic!) – Bundesbürger bereitwillig einspannen lassen.

  4. So ist es. Es braucht ein bisschen Zeit, bis einem das Licht aufgeht, natürlich Satire. Gut gemacht. Denn eigentlich ist ganz viel Wahres dran, eher mehr Wahrheit als Satire. Besonders in der Flüchtlingsfrage. Und natürlich muss die Wagenknecht Partei diskriminiert werden. Die Macht der Medien in geballter Ladung ängstigt mich wirklich. Langsam nähern wir uns einer Wirklichkeit a la ” Wake the dog”.

  5. Herrlich frisch geschrieben, gute Gedanken, danke.
    Jetzt sitzen wohl alle im Boot der konzertierten Aktion in Deutschland?
    Falls es so wäre, wäre jegliche zukünftige Wahl eine Wahl zur konzertierten Aktion.

  6. Jetzt mal ohne Polemik: wir haben ein Asylgesetz und es würde mich sehr schmerzen, wenn das abgeschafft würde. Das aber an sich ist nicht das Problem, vielmehr die Vielen, die abgelehnt werden und in ihr Heimatland zurück gebracht werden sollen. Beispielsweise Marokko nimmt die Zugewiesenen einfach nicht auf. Was will die AfD da machen? Soll die Bundeswehr da einmarschieren und ein Stückchen Wüste freikämpfen und die Asylanten dort absetzen? Dann soll sie das sagen. Unlängst war Scholz dort, um mit den Marokkanern zu sprechen. Dabei ist er auf jeden Fall erfolgreicher als die AfD es wäre. Denn die Marokkaner wissen, dass das Rassisten sind und denen werden sie mit Sicherheit keinen Erfolg gönnen.
    Es ist dies eine Frage, bei der es nur hässliche Lösungen gibt. Aufgabe ist, die am wenigsten hässliche zu finden. Das, was die EU jetzt vorhat, ist gar nicht so weit davon entfernt. Meine Meinung.
    Völlig richtig, was da zur Kontaktschuld gesagt wird. Sahra Wagenknecht hat sich privat mit diesem Möring getroffen. Na und? Darf sie. Anders ist es, wenn man in der Sendung von Ken Jebsen mitwirkt oder Artikel für Rubikon schreibt. Leute wie Rainer Mausfeld sollten sich schon überlegen, welches Gedankengut sie dadurch aufwerten.

    1. Es ist immer wieder erstaunlich, wie heuchlerisch Ihre Doppelmoral ist. Ich erkenne kaum einen Unterschied zu anderen fanatischen Einstellungen.

    2. Also ohne Polemik, wie soll die AFD etwas bestimmen, wenn diese in der Opposition oder gar verboten wird?
      Weil Marroko angeführt wurde.Wo steht Marroko, das bereitwillige Flüchtlinge in der Lage sind, nach D oder EU Land zu reisen?
      Welcher angebliche Flüchtling ist überhaupt in der Lage mit all den ‘helfenden Agenten’ überhaupt in der Lage zig tausende Kilometer aufzubringen?
      Gaddafi hatte ein Abkommen mit den Europäer, damit dieses Land Lybien, die EU vor illegalen Reisenden zu schützen. Was hatten einige EU Mitglieder veranstaltet? Sie bombten ein zivilisiertes Land in Grund und Boden und Madam Clinton zeigte einen ‘Orgasmus’über die Medien.
      Im Fall von Lybien wurde seit zig Jahren eine ‘Übereinkunft’ getroffen und man hatte sich dieser ‘guten’ Lösung selbst gebracht!
      Nebenbei möchte ich die Türkei erwähnen, tausende von ‘Türken’ haben mitgeholfen Deutschland aufzubauen, sie sind bis heute nicht in der EU als volles Mitglied!!!

    3. Die Staatsorgane der DDR habe es doch 1986 in Karl-Marx-Staat (heute Chemnitz) gezeigt wie man messerbewaffnete Libyer innerhalb von 24 Stunden abschieben kann.

  7. Wenn man schon Vertreibung spricht, sollte man die Vertreibung auch dort zeigen, wo sie stattfindet. Die Menschen werden aus ihren Heimatländern “vertrieben”, weil die Geopolitik anderes mit ihnen vor hat.

    Die vermeintlich Sorge über Menschen die im Mittelmeer ertrinken und von “Seerettern” gerettet werden könnten, ist nur relativ, wenn man dabei übersieht das Menschen auf dem Weg dorthin sterben und das noch mehr in Elend in Lagern leben und niemals die Option haben, bis nach Europa zu fliehen. Wir halten deren Länder in Armut und das sehr erfolgreich, wir unsere Wirtschaftspolitik vertreibt die Menschen und deportiert sie. Das wird auch die Afd nicht ändern, aber die Ursache sind natürlich die Politiker die an der Macht sind.

    1. Die Asylanten flüchten aus ihren Niedriglohnländern wg. politischer Unterdrückung/wirtschaftlicher Not.
      Deutsche Unternehmen flüchten* in Niedriglohn- bzw. Hochsubventionsländer aus Profitgründen – die zwei Seiten der gleichen Medaille?
      *) und hinterlassen dadurch idR. tausende von neuen Arbeitslosen

  8. @Wolf Wetzel

    Ja, dieses von den Systemmedien inszenierte Wannsee-Schauspiel ist nicht mehr anders zu ertragen als durch sarkastische Satire.

    Allerdings bekomme ich Sodbrennen, wenn Diether Dehm als Kronzeuge aufgerufen wird.
    Zugegeben, es ist richtig und treffend was Dehm hier sagt.

    Dehm betätigt sich jedoch seit geraumer Zeit als Figur an einem Youtube-Format, das deutschnational ist, bis der Arzt Paul Brandenburg kommt.

    Dort ruft Dehm (zusammen mit Ex-Ken Jebsen) nach mehr Querfront, will u. a. mehr rechte Linke sehen und fordert selbst mehr Abschiebungen von missliebigen Ausländern – also genau das, was Scholz mit oder ohne AfD jetzt durchzieht.

    Als Beispiel hier mal die Sendung vom Jahresanfang.

    https://m.youtube.com/watch?v=BrWx3YVUwjM

    Auch da ist nicht alles falsch, was Dehm behauptet. Dennoch ist klar erkennbar, dass er etwas ganz anders im Sinn hat als eine befreite Gesellschaft oder gar einen Verein freier Menschen.

    Speziell für Dehms Forderung nach kräftigen Abschiebungen habe ich auf die Schnelle keine Belegestelle gefunden. Er fordert das aber mehrfach in einigen dieser bisher 15 Episoden.

    Dehm bezeichnet sich außerdem immer wieder als Marxist. Völlig zu Unrecht. Daran kann man sehen, wie sehr Marx heutzutage auf den Hund gekommen ist. Und wie sehr die Kulturindustrie, als deren prominenter Exponent der “Musikmanager” Dehm ja reüssiert, sich mittlerweile sogar an Marx schadlos hält.

    Noch eine halb ot-Anmerkung zu diesem Wannsee-Schauspiel. Es ist erschreckend und zum Verzweifeln, dass Scholz massenhaft willfährige Jubelperser auf die Straße gekriegt hat. Egal, ob es jetzt die in den Systemmedien kolportierten 250.000 waren oder nur die Hälfte. Und die aus den Daheimgebliebenen bestehende Dunkelziffer ist nochmal exorbitant höher.

    Anders als in Nordkorea muss man diese Leute nicht mal dazu zwingen, die machen das freiwillig und selbstbewusst.

    All diese Jubelperser wollen – mit bestem Gewissen – missliebige, also nicht gewinnträchtig zu bewirtschaftende Ausländer lieber von Scholz umbringen und/oder abschieben lassen als von Weidel und Chrupalla.

    Und dass das so ist, dass Scholz die nicht gewinnträchtig zu bewirtschaftenden Ausländer “in großem Stil” durch die Umstände umbringt und/oder (nur) abschiebt, können Jubelperser selbst dann wissen, wenn sie ganz viel notwendig falsches Bewusstsein haben. Denn Scholz und seine Trabanten haben es zuletzt doch sogar wiederholt ganz deutlich rausposaunt.

    Bei den Jubelpersern ist es ähnlich wie bei Diether Dehm, der die Sonderbehandlung der Ausländer lieber von seinem kommenden Wagenkecht durchgezogen sehen will als von der AfD.

    1. @Pfarrer Nolte

      Bei Dieter Dehm habe ich auch ein mulmiges Gefühl und nicht nur bei ihm.

      Der gesamte Rechtstrend in DE ist nicht mehr zu übersehen. Das Thema wird hochgeputscht um andere Unwägbarkeiten unter den Tisch zu kehren, wie z.. B. die neue Kriegslust oder den Sozialraub.

      Die große Unzufriedenheit resultiert halt nicht aus der Migrationsfrage wie manche glauben.

      Auf den Migrationszug aufzuspringen um ein paar Wählerstimmen zu bekommen halte ich für einen großen Fehler.

      Die ganze Debatte zeigt doch wer den Nutzen daraus zieht, nämlich die rechtsextreme AFD.

      Die Rechtsgesinnten werden auch weiterhin lieber das Orginal wählen als die Nachahmer.

      Wir hätten genug Geld um mehr Flüchtlinge aufzunehmen und ordentlich zu versorgen wenn wir es nicht für Aufrüstung und Kriegsgelüste sinnlos verprassen würden.

      1. @Otto0815

        Dehm ist ein langjähriger (Ex-)Parlamentsabgeordneter, also ein Berufsnationalist, ein reicher dazu. Das hat er verinnerlicht und so verhält er sich eben auch. So ist seine (deutschnationale) Denke.

        Wie Dehm da sitzt neben Brandenburg und Jebsen und seine dicke Zigarre pafft, wirkt er auf mich wie ein klassischer Schlotbaron. Aber man soll ja nicht persönlich werden.

        “Die ganze Debatte zeigt doch wer den Nutzen daraus zieht, nämlich die rechtsextreme AFD. Die Rechtsgesinnten werden auch weiterhin lieber das Orginal wählen als die Nachahmer.”

        Na gut, wenn man das Ganze auf dieser Wahlzirkus-Ebene diskutiert (wovon ich abraten würde), dann bleibt abzuwarten, wie das ausgeht.
        Stimmt schon, dass sich vermutlich kein potentieller AfD-Wähler durch die Kampagne von seiner Partei, dem “Original” , abbringen lassen wird.

        Wie die Myriaden an Jubelpersern zeigen, haben die auch von der AfD so genannten Kartellparteien mit ihren Systemmedien durchaus großes Mobilisierungspotenzial. Möglicherweise werden dadurch auch viele bisher Wahlmüde an die Urnen getrommelt und stimmen für’s Establishment, wodurch die AfD dann wieder ins Hintertreffen geraten könnte. So ist wohl die Strategie der ganz großen Koalition.

        Ganz wichtig ist dabei, dass die jetzt aufgehetzten Jubelperser ja nicht deshalb Scholz und Co. wählen, weil sie meinen, das Kartell könnte/sollte besser Ausländer umbringen/abschieben als die AfD. Sondern die wählen Scholz und Co., um zu verhindern, dass die AfD ans Ruder kommt. Das halten die guten deutschnationalen Jubelperser für ihre “Bürgerpflicht” .
        Die Intention ist also hier eine andere, weshalb Ihr Vergleich zwischen “Original” und “Kopie/Nachahmer” aus meiner Sicht das Thema nur teilweise abdeckt.

        Und wenn der Plan von Scholz und Co. aufgeht, erstmal in den Ländern, in denen demnächst Wahlen anstehen, dann werden – als Folge, als Effekt – die Ausländer eben “bunt” statt “braun” umgebracht/abgeschoben.

        “Wir hätten genug Geld um mehr Flüchtlinge aufzunehmen und ordentlich zu versorgen wenn wir es nicht für Aufrüstung und Kriegsgelüste sinnlos verprassen würden.”

        Auch von der Verwendung dieses “Wir” würde ich dringend abraten. Das impliziert nämlich auf eine idealisierende Art Interessenüberlappung oder gar Interessengleichheit mit den Herrschenden und ihren Apparaten, egal ob Kartell oder AfD.

        Und dieses “Wir” sorgt dafür, dass man als “kleiner Mann” (m/w/d) umstandslos in die Rolle des ideellen Geldverteilers verfällt, also sich den Kopf von Kartell und AfD (zur Ausländerbewirtschaftung) macht, nur (vermeintlich) besser (“Ampel verprasst Geld sinnlos”). Ob man nämlich das Geld in die bessere Bewirtschaftung von Ausländern stecken sollte statt in Leoparden und Panzerhaubitzen. Das ist ein Fehler.

        Wofür die Herrschenden wann und wie viel Geld ausgeben, ist deren Sache und folgt deren Maßstäben. Der “kleine Mann” hat da überhaupt gar nicht zu bestellen und ist ebenso wie jeder Ausländer rein Objekt der Bewirtschaftung der Herrschenden.

        Widersprechen möchte ich Ihrer Auffassung, dass die Herrschenden nur eine bestimmte Summe X zum Verteilen zur Verfügung hätten, die sie dann nur entweder in Leoparden/Panzerhaubitzen oder in die Bewirtschaftung von Ausländern stecken können.
        Bei den Herrschenden geht’s nicht zu wie bei der schwäbischen Hausfrau. Wenn die Geld wollen, dann ist Geld da, insbesondere bei der absoluten BRD-Kreditwürdigkeit.

        Auch möchte ich dafür plädieren, nicht erst bei der (“Re-)Migration” mit dem Denken zu beginnen, also am Ende, sondern schon am Anfang. Und da kann man dann erkennen, dass Scholz und Co. genau wie eine regierende AfD nicht Opfer von einwandernden Ausländern sind, sondern Exzesstäter, die mit ihrem kapitalistischen Wirtschaftssystem mit aller Gewalt weltweit Lebengrundlagen zerstören und die Menschen zu Flucht bzw. Migration treiben.

        Abschließend nochmal zurück zum Ausgangsthema. Susan Bonath hat einen guten Artikel zu den Jubelpersern geschrieben: “Mit Rechten gegen rechts – Die Ampel und ihre Scheinopposition”

        https://freeassange.rtde.life/meinung/193472-mit-rechten-gegen-rechts-ampel/

        Ist zwar bei RT Deutsch erschienen, aber dort ist Wolf Wetzel ja auch schon aufgetreten – u. a. mit dem wunderbaren Beitrag “Tote laden nicht nach” zu den NSU-Lügen von Merkel und Systemmedien.

        1. Im Gegensatz zur fast gesamten linken Resterampe, die ihre niederträchtige Rolle als praktische und publizistische Sturmabteilung des aktuell unterbrochenen „Pandemie-Regimes“ mal so eben vergessen zu haben scheint, oder gar bis heute noch gewillt ist, sich fanatisch an ihre mörderischen Lügen festzubeißen, stehen die vorgestellten Querfrontler, bei aller korrekten Kritik eines einsamen Pfaffen, noch einigermaßen gut da.
          Wagenknechts Querfrontangebote an die etablierten und regierenden rechten Parteien sind allerdings nicht weniger unappetitlich, was die Aufnahme von führenden H4Agenda- und Kriegsbefürwortern als zukünftige Spitzenkandidaten ihrer Partei beweisen.
          @Wahlgläubige: Die Frau mitsamt ihrer Partei ist längst im Sack.

        2. “Sondern die wählen Scholz und Co., um zu verhindern, dass die AfD ans Ruder kommt. Das halten die guten deutschnationalen Jubelperser für ihre „Bürgerpflicht“ .”

          Also die Protestwähler der Protestwähler. Die Protestwähler der AfD wollen verhindern, dass die GSFU wieder an die Macht kommt. Und die Protestwähler der GSFU wollen verhindern, dass die AFD ans Ruder kommt. Eigentlich wie gehabt die Logik des geringeren Übels. Das blöde ist, dass man beim Wählen gar nicht “nein” sagen kann. Das wär mal was – eine Vetostimme bei Wahlen (bei 20% Vetostimmen darf eine Partei nicht regieren). Man kann nur “nein” sagen, indem man “ja” sagt. Und dann hat man den Salat, wenn dann die Partei zu der man “ja” gesagt hat, weil man “nein” sagen wollte auch noch an die Regierung kommt, obwohl man für diese gar nichts übrig hat und nur eine andere Partei verhindern wollte. Oder noch schlimmer. Die Partei die man gewählt hat, macht eine Koalition mit der Partei, die man verhindern wollte. Dann guckt man ganz schön beeumelt aus der Wäsche.

    2. Kleine Bemerkung zu Dehm deswegen will die BSW ihn ja auch nicht aufnehmen. Wenn es einer Begründung für die Ablehnung von Dehm bedurfte, hier hat er sie geliefert.
      zu Zeiten der NPD hat die CDU deren Forderung abgemildert übernommen heute gilt das für die Ampel genauso.
      die AfD überzieht und die Regierung setzt es um

      1. “Kleine Bemerkung zu Dehm deswegen will die BSW ihn ja auch nicht aufnehmen. Wenn es einer Begründung für die Ablehnung von Dehm bedurfte, hier hat er sie geliefert.”

        Mit “deswegen” meinen Sie vermutlich nur Dehms Querfrontbestrebungen. So ist mir das auch bekannt, dass BSW ihn deshalb nicht aufnehmen will bzw. aus meiner Sicht genauer: Dehms Schandmal als “Verschwörungstheoretiker” und Querfrontfrontstratege nimmt das opportunistische BSW als Vorwand, um Dehm (vorläufig) abblitzen zu lassen.

        Dass Wagenkecht den Dehm draußen lassen würde wegen Dehms Forderung nach zünftigen Abschiebungen und weil er deutschnational schwadroniert, wäre mir neu.
        Und es wäre auch völlig abseitig, weil Wagenkecht ja selbst deutschnational und standortbesorgt bis ins Mark ist und Wagenknecht auch selbst ankündigt, ihr Ausländerproblem mit dem eisernen Besen auszukehren.

        Aber wahrscheinlich wollten Sie das auch gar nicht sagen, dass Dehms Abschiebehaltung und deutschnationale Schlagseite Wagenknechts Hinderungsgrund darstellt.

    3. Zustimmung zur Funktion der Satire, Zustimmung zu Dehm, Jebsen und Konsortien, keine Zustimmung zur Pauschaldiskriminierung der Demo-Teilnehmer.

      Hinter dieser Pauschaldiskriminierung der aktuellen Demogänger gegen rechts stecken gleich mehrere Denk- bzw. Analysefehler der Linken, die in ihrer linken Denke exakt an entscheidenden Stellen die beabsichtigte Abwehr des Faschismus als barbarische Krönung kapitalistischer Krisenregulation nicht durchhalten. Diese Denk-. bzw. Analysefehler sind (u.a.):

      – Unterschätzung der politischen Klasse (obwohl die Wetzel-Satire beispielhaft vorführt, wie diese Unterschätzung vermieden werden könnte), aktuell konkret bzgl. Pauschalvereinnahmung der Demonstranten;
      – Übernahme der von der politischen Klasse vorgegebenen Pauschalisierung, die – und das ist der Widerspruch in Wetzels Satire – leider von Wetzel nahegelegt wird;
      – Ablösung von materialistischer und Hinwendung zu moralischer Argumentation;
      – auf diesen drei Denk-/Analysefehlern aufbauend die Unfähigkeit, zwischen faschistoiden Elementen der von faschistischen Vorfeldorganisationen und faschistischen Parteien vor sich her getriebenen bürgerlich-parlamentarisch verankerten politischen Klasse und den voll entwickelt faschistischen Absichten eben der Faschisten zu unterscheiden.
      (Tipp: Opitz, Faschismus und Neo-Faschismus von 1984 lesen! Nicht als Bibel, aber als grundlegende Anregung.)

      Die Regierung sowie die Parteien, insbesondere die SPD und die Grünen, haben nicht, wie Wetzels Satire (satirisch richtig, weil es ihnen in den Kram passt) nahelegt, die Massendemonstrationen gegen rechts geplant, sondern haben sehr schnell darauf reagiert, um sie zu vereinnahmen. Die massenhafte Reaktion auf den vom staatstreuen Correctiv veröffentlichten “Geheimplan gegen Deutschland” war so (!) nicht abzusehen. Zwar haben zahlreiche Medien, v.a. mit dem Hinweis darauf, dass laut Geheimplan auch Menschen mit deutschem Pass ausgewiesen werden sollen, nicht wenige Menschen mit “ganz viel falschem Bewusstsein” zum ersten Mal in ihrem Leben auf eine Demo getrieben, aber so sind nun mal nicht alle Demonstranten motiviert. Da sind aber aber auch in Massen mitgelaufen: Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Gesundheitsarbeiterinnen und Gesundheitsarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Anwälte und Anwältinnen, Meisterinnen und Meister (v.a. diejenigen, die Auszubildende betreuen), zahlreiche Menschen und Familien, die in sozialen Zusammenhängen (Wohnumfeld, Vereine usw.) leben, die bzgl. Herkunft, Kultur, Religion usw. sehr vielfältig sind, also so wie es in sozialen Einrichtungen, Krankenhäusern, Kitas, Schulen, Gerichtssälen, Betrieben usw. eben auch der Fall ist. Es werden unter diesen Demonstranten sogar einige Linke gewesen sein.

      Klar versuchen die sogenannten etablierten bürgerlichen Parteien diese Demos gegen rechts zu vereinnahmen und das gelingt mal gut und mal schlecht, nicht selten schwingen sie sich wegen Organisationskraft auch zu Veranstaltern oder zumindest dazu auf, die Demo anzumelden, aber wenn man die Berichterstattung verfolgt, kommt sogar im Medienmainstream an, dass die Kritik am “Geheimplan von rechts” durchaus nicht selten gepaart ist mit Kritik an der Ampel und (!) an der CDU, ja dass sogar erkennbar Zusammenhänge zwischen dem Aufschwung der AfD und der herrschenden Politik hergestellt werden. Dass dabei der Zusammenhang zu den kapitalistischen, inzwischen allseitig erkennbaren (wenn man will und kann) Krisen nur selten hergestellt wird, kann ja wohl angesichts des Totalausfalls einer politisch wirksamen Linken (damit ist ohnehin nicht Die Linke gemeint, weil die nicht links ist) wenig überraschen.

      Der moralische Vorwurf von links, viele der Demonstranten seien national eingestellt, weil sie ein migrantenfreundlicheres Deutschland (!) wollen, ist ein moralischer. Der gewählte Bezugsrahmen ist für viele Demonstranten übrigens nicht mal Deutschland, sondern eine Stadt oder ein Kreis in Deutschland. Erst die materialistische Krisenanalyse könnte Fingerzeige geben, wie diese Haltungen
      – gegen rechts bzw. pauschale Abschiebung von Migranten
      – gegen die sozialen Zumutungen des kapitalistischen Krisenverlaufs (ohne ihn zu begreifen), die als Folgen schlechter Regierungspolitik gegeißelt werden,
      von einem grundsätzlichen Antifaschismus und darüber hinaus von einem zukünftig erfolgreichen Antikapitalismus überzeugt werden können.

      Ihre Argumentationsweise, Herr Pfarrer, also die pauschale Diffamierung aller Demoteilnehmer*innen, wird mit Sicherheit nicht dazu beitragen.

      1. Vielen Dank für Ihre ausführliche Erwiderung, auf die ich gerne eingehe. Jedenfalls, was meine Beiträge betrifft. Sofern sich Ihr Einwand direkt gegen Wolf Wetzels Artikel richtet, möge eben Wolf Wetzel bei Bedarf selbst darauf antworten.

        Vorausschicken möchte ich meine Freude, dass wir uns immerhin bei vielen Aspekten einig sind (Satire, Dehm, Jebsen etc.).

        Vorausschicken möchte ich außerdem eine Warnung: Es wird wieder „ellenlang“.

        Dann mal zur Uneinigkeit. Bei Ihnen geht es, um mit dem Geringsten anzufangen, viel um Moral:

        “Der moralische Vorwurf von links, viele der Demonstranten seien national eingestellt, weil sie ein migrantenfreundlicheres Deutschland (!) wollen, ist ein moralischer.“

        Da widerspreche ich. Mein Vorwurf, dass die Demonstranten national-demokratisch eingestellt sind, ist sachlich-analytisch begründet. Nicht moralisch. Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht erklären, woran Sie herauszulesen meinen, dass es sich um moralische Kritik handeln würde.

        Wer sich von Scholz und Co. und den Systemmedien (insb. Correctiv) auf die Straße trommeln lässt, um den schönen demokratischen status quo gegen eine demokratische Regierungsbeteiligung/-übernahme der AfD zu verteidigen, handelt strikt national-demokratisch (denn es ging ja im vorgeblichen Geheimplan „gegen Deutschland“), erfüllt seine (gewähnte) demokratische „Bürgerpflicht“. (bitte dazu ergänzend auch nochmal meine Beiträge lesen)

        Und, übrigens, ganz wichtig: Solche Leute handeln strikt moralisch! Denn sie haben genau das „aus der Geschichte gelernt“, was Guido Knopp, Richard von Weizsäcker und der restliche Staatsapparat wollten, dass diese Leute „aus der Geschichte lernen“.

        Dazu passend dann Ihr nächster Einwand:

        „Die Regierung sowie die Parteien, insbesondere die SPD und die Grünen, haben nicht (…) die Massendemonstrationen gegen rechts geplant, sondern haben sehr schnell darauf reagiert, um sie zu vereinnahmen.“

        Auch hier möchte ich widersprechen. Zwar habe jedenfalls ich, wenn überhaupt, nur implizit behauptet, dass Regierung und Kartellparteien die Demos „geplant“ haben (so etwas könnte man sich allenfalls aus dem von mir verwendeten Wort „Jubelperser“ ableiten). Immerhin spricht aber sehr viel dafür, dass Regierung und Kartellparteien die Demos tatsächlich „geplant“ haben (die mögen, neben der Stoßrichtung „gegen rechts“, auch noch andere Absichten damit verfolgt haben).

        Was spricht dafür, dass die Demos „geplant“ wurden?

        1. Wenn ich schreibe „von Scholz und Co. und den Systemmedien auf die Straße trommeln“ lassen, dann meine ich das einerseits so, dass es überhaupt keiner explizit-anlassbezogenen Aufforderung an die Adresse der Jubelperser mehr Bedarf, „raus auf die Straße zu gehen“.

        Durch die staatliche Indoktrination, wer und was gut und wer und was böse ist, liegt es diesen Leuten mittlerweile quasi im Blut, mit traumwandlerischer Sicherheit zu erahnen, wann ihre massenhaften öffentlichen Meinungskundgaben gefragt sind.

        Das zeigt sich doch seit vielen Jahren immer wieder: bei irgendwelchen „Demos gegen rechts“, bei „Demos gegen Putin und für den Endsieg der Ukraine“ und bei den massenhaften volkstümlichen Coronazi-Aktivitäten gegen Freiatmer, Drosten-Häresie und Giftspritzenabstinente. Im Corona-Fall waren das eben vermehrt untypische Demonstrationen wie Denunziantentum und 150-prozentiger Fronteinsatz zum Nachteil von „Verschwörungstheoretikern“.

        Im Vorfeld der jetzigen „Demos gegen rechts“ haben Correctiv („staatstreu“, wie Sie selbst feststellen) und die Kartellparteien schwerste Geschütze aufgefahren, um ihren Jubelpersern einzubimsen, ein neuer Holocaust stünde kurz bevor. Stichworte wären hier z. B. „Wannseekonferenz 2.0“ und „Deportationen“.

        Also wirklich ein Wink mit dem Zaunpfahl für Leute, die gelernt haben, was Guido Knopp sie gelehrt hat. Insofern konnten sich Scholz und Co. sehr wohl ausrechnen, dass sie ihre Jubelperser zuverlässig abrufen würden. Auch ohne explizit-anlassbezogenen Aufforderung:
        „Jetzt raus auf die Straße“. Eben anders als in Nordkorea.

        2. dafür, dass Scholz und Co. die Demos „geplant“ haben, spricht weiterhin, dass es zwar keiner explizit-anlassbezogenen Aufforderung bedurfte, es diese explizite-anlassbezogene Aufforderung aber gleichwohl gab. Scholz und Co. trommelten nämlich zum „Aufstand der Anständigen“. Haben Sie das vergessen?

        „Aufstand der Anständigen“ ist ebenfalls ziemlich moralisch. Dem sind die moralisch hochanständigen Deutschdemokraten massenhaft gefolgt.

        Dazu Ihr nächster Einwand:

        “Die massenhafte Reaktion (…) war so (!) nicht abzusehen.“ Widerspruch meinerseits. Das war genau so (!) abzusehen. Zweifel? Dann bitte nochmal 1. und 2. obendrüber lesen.

        Und dass Scholz und Co. die Demos auch noch zusätzlich im Nachgang „vereinnahmt“ haben, gebe ich gerne zu.

        Und heraus kam eben das, was andere Leute treffend als „Regierungsparade“ bezeichnen.

        Ihre Behauptung, ausgerechnet bei mir ginge moralisch zu, verfängt also gar nicht. Im Gegenteil: Scholz und Co. und ihr Fußvolk agieren moralisch.

        Und Sie übrigens auch. Das zeigt Ihr Abschiedsvorwurf an mich:

        „Ihre Argumentationsweise, Herr Pfarrer, also die pauschale Diffamierung aller Demoteilnehmer*innen, wird mit Sicherheit nicht dazu beitragen.“

        Hier präsentieren Sie mir Ihren moralisch erhobenen Zeigefinger.

        Ihr nächster Einwand:

        “Hinter dieser Pauschaldiskriminierung der aktuellen Demogänger gegen rechts stecken gleich mehrere Denk- bzw. Analysefehler der Linken, die in ihrer linken Denke exakt an entscheidenden Stellen die beabsichtigte Abwehr des Faschismus als barbarische Krönung kapitalistischer Krisenregulation nicht durchhalten.“

        Auch hier klare Zurückweisung meinerseits.

        Zwar teile ich die Auffassung vom Faschismus als barbarische Krönung kapitalistischer Krisenregulation. Jedoch bestreite ich ausdrücklich eine diesbezüglich „beabsichtigte Abwehr des Faschismus“.

        Dass es sich um so etwas handelt, scheint vielmehr Ihre Unterstellung gegenüber mir (und möglicherweise auch an die Adresse der Jubelperser) zu sein, die Sie als Berufungstitel bemühen, um mir daraus anschließend fälschlicherweise „nicht durchgehaltene linke Denke“ vorzuwerfen.

        Vielmehr plädiere ich dafür, die Barbarei des demokratischen Kapitalismus ins Auge zu fassen, statt, wie die herrschenden Demokraten wollen, ständig auf einen vermeintlich dräuenden Faschismus zu schielen.

        Mit Faschismus und dessen Abwehr hat das aus meiner Sicht überhaupt nichts zu tun. Die AfD ist eine schlimme Partei. Aber auch nicht schlimmer als die anderen Parteien (ich weiß, dass ich mich mit dieser Ansicht von manch anderem Linken unterscheide).
        Und die AfD ist so wenig und so viel eine faschistische Partei wie irgendeine andere BRD-Partei.

        Dass die AfD faschistisch wäre, ist doch eine Schimäre, mit der das Kartell und ihr Haldenwang-Igel hausieren gehen. Zwar gibt es ein paar kleine Unterschiede (u. a. in der Rhetorik) zwischen Kartell und AfD. Aber die sollte man nicht überbewerten und die bewegen sich allesamt im demokratisch zugelassenen Spektrum.

        Ihr nächster Einwand lautet, es wären nicht alle Demonstranten Jubelperser, denn:

        „so sind nun mal nicht alle Demonstranten motiviert. Da sind aber auch in Massen mitgelaufen: Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Gesundheitsarbeiterinnen und Gesundheitsarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Anwälte und Anwältinnen, Meisterinnen und Meister (v.a. diejenigen, die Auszubildende betreuen), zahlreiche Menschen und Familien, die in sozialen Zusammenhängen (Wohnumfeld, Vereine usw.) leben, die bzgl. Herkunft, Kultur, Religion usw. sehr vielfältig sind, also so wie es in sozialen Einrichtungen, Krankenhäusern, Kitas, Schulen, Gerichtssälen, Betrieben usw. eben auch der Fall ist.“

        Hier zählen Sie zwar auf, wer aus Ihrer Sicht da „in Massen mitgelaufen“ ist. Aber für Ihre Behauptung, dass diese „Massen“ aus „Sozialarbeiterinnen (…) Erziehern (…) Menschen und Familien, die in sozialen Zusammenhängen leben“ usw. usf. nun eben keine Jubelperser sind bzw. inwiefern die sich von den mitlaufenden Jubelpersern und anderen National-Demokraten unterscheiden, findet sich leider kein einziges Argument.

        Und da schau her:

        „Es werden unter diesen Demonstranten sogar einige Linke gewesen sein.“

        Wenn Ihre Vermutung wirklich stimmt, können Sie daran sehen, was sich heutzutage alles „links“ nennt und genannt wird.
        Also genau dasselbe, was ich oben zu Diether Dehm geschrieben habe, der sich ständig öffentlich für einen „Marxisten“ hält.

        Leider findet sich auch hier kein einziges Argument, was diese Ihnen zufolge „linken“ Demoteilnehmer von den Jubelpersern und National-Demokraten unterscheidet.

        Sichtbar abgehoben von den „Massen“ haben die sich nach meiner Beobachtung jedenfalls nicht.

        Auch Sie scheinen keinen einzigen dieser „Linken“ zu kennen, sonst bräuchten Sie ja über deren Teilnahme nicht im Duktus der Vermutung zu schreiben.

        Habe mich deshalb selbst mal zur Recherche aufgerafft und dazu den heutigen TP-Artikel von Claudia Wangerin entdeckt. Was Wangerin über diese „Linken“ schreibt, bestätigt allerdings die national-demokratische Gesinnung dieser „Linken“ eindrucksvoll. Es strotzt „in Massen“ von National-Demokratie.

        Da es schon sehr viel Text ist, habe ich jetzt keine Lust mehr, darauf noch gesondert einzugehen. Sie können es ja bei TP selbst nachlesen.

        Aber als Beispiele für solche „linken“ Demoteilnehmer nennt Wangerin, die übrigens demselben Trugschluss aufsitzt wie Sie, dort wären “Linke” zugegen gewesen,

        – eine Lisa Pöttinger von der Klimasekte Extinction Rebellion (also eine gläubige Wegbereiterin der von Scholz und Co. und den Systemmedien postulierten Klima-Agenda),

        – die Sarah-Lee Heinrich von den Olivgrünen

        – und die Clara Bünger von der abschiffenden Linkspartei.

        Nun bedürfen Sie hoffentlich keines gesonderten Nachweises mehr für meine Behauptung, dass es sich hier um veritable Scheinopposition handelt, insbesondere bei den beiden letztgenannten Figuren.

        Oder wie weiland der olle antideutsche Pohrt selig stöhnte:

        „Ein Land mit solchen Linken braucht keine Rechte mehr!“

        „Dass dabei der Zusammenhang zu den kapitalistischen, inzwischen allseitig erkennbaren (wenn man will und kann) Krisen nur selten hergestellt wird, kann ja wohl angesichts des Totalausfalls einer politisch wirksamen Linken (…) wenig überraschen.“

        Da kann ich nur Ihnen zustimmen! Etwas anderes habe ich übrigens auch nirgendwo behauptet.

        Und die von Ihnen empfohlene Opitz-Bibel habe ich mir als Lektüre trotzdem vorgemerkt.

        Danke dafür!

        1. Bin spät dran mit einer Antwort – aus schlichten Lebensgründen.

          So kurz es geht:

          1. Sie und ich und die kleine Menge sonstiger versprengter Linker müssen sich damit abfinden, dass sie/wir nun mal eine verschwindend kleine Minderheit sind.
          2. Sie und ich und die kleine Menge sonstiger versprengter Linker müssen erklären, warum sie/wir sich/uns gegen das notwendig falsche Bewusstsein aufbäumen und im Widerspruch dazu fast alles anders bzw. konträr dazu analysieren und erklären als diejenigen, die gleichsam selbst der Fetischcharakter der Ware sind, also ca. 200 Jahre kapitalistischer Sozialisation im Wortsinne selbstverständlich repräsentieren und demnach “national-demokratisch” sind.
          3. Der Bevölkerung oder im konkreten Fall den Demonstranten gegen rechts diese “national-demokratische” Gesinnung vorzuwerfen, ist ein moralisches Urteil, auch wenn eine materialistisch-kritische Analyse dieses Urteil motiviert. Wenn es eine Überraschung nach ca. 200 Jahren kapitalverwertungskonformen Gehirntrainings gibt, dann sind des nicht die systemimmanent spürenden/fühlenden/denkenden Massen, sondern diese seltsam system-negatorischen Exemplare wie wir.
          4. Das “national-demokratische” Bewusstsein als notwendig falsches ist aber nur für den Vulgärmarxisten ein monolithisches bzw. homogenes. Arbeitskräfte im anwaltlichen, sozialarbeiterischen und erzieherischen Bereich und Lehrkräfte, die sich tagtäglich für Asylbewerber, Migranten, sozial Geschwächte usw. einsetzen, tun dies wahrscheinlich mehrheitlich aus ethisch-moralischen (oder auch religiösen) Motiven und auch aus der Motivation für ein besseres Deutschland und eher selten wegen der Einsicht in die Notwendigkeit, im demokratischen Kapitalismus (solange er nicht überwunden ist) für so viele Lohnabhängige wie möglich wenigstens erträgliche Lebensverhältnisse zu verwirklichen, aber – und das ist im diskutierten Zusammenhang entscheidend – sie tun es.
          5. Die Kritik von diesen keineswegs systemkritischen Kräften, von denen viele auf den Demos gegen rechts gewesen sind, an der Verwässerung und inzwischen tendenziellen Aufweichung des Asylrechts, an den unzureichenden Integration- und Inklusionsangeboten für Migranten und teils sogar an der Konstruktion von Integration und Inklusion überhaupt ist oft scharf und sehr genau (gleichsam inbegriffen antikapitalistisch).
          – Zwischenbemerkung: Hier fehlen nun einige Zwischenschritte in meiner Argumentation, aber ich nehme mir heraus, müde zu sein und lasse sie deshalb weg.
          6. Wenn Sie 1. bis 5. nicht für völlig abwegig halten, können Sie vielleicht verstehen, warum ich die pauschale Diskriminierung/Diffamierung der Demonstranten als “Jubelperser” für verfehlt halte.

          1. @arche

            “Sie und ich und die kleine Menge sonstiger versprengter Linker müssen sich damit abfinden, dass sie/wir nun mal eine verschwindend kleine Minderheit sind”

            Wenn Sie so ein “versprengter Linker” aus der “verschwindend kleinen Minderheit” sind, wie Sie behaupten, dass Pfarrer Nolte einer sei und Sie sich damit abfinden wollen oder bereits damit abgefunden haben, dann wäre die naheliegende Frage:

            Was treibt Sie denn dann noch an, bei OT zu kommentieren?

            “Sie und ich und die kleine Menge sonstiger versprengter Linker müssen erklären, warum sie/wir sich/uns gegen das notwendig falsche Bewusstsein aufbäumen und im Widerspruch dazu fast alles anders bzw. konträr dazu analysieren und erklären ”

            Dass ich “erklären muss” , warum ich mich gegen das notwendig falsche Bewusstsein aufbäume und “fast alles konträr” dazu analysiere, halte ich für ein Gerücht.

            Woher kommt dieser Gedanke? Woher Ihr Antrieb dazu? Wer nötigt Sie, sich insofern und gegenüber wem “erklären” zu “müssen” ?

            Oder mal andersherum: In der – korrekten – Analyse von konkreten menschenfeindlichen Vorgängen, barbarischen Abläufen, systemisch notwendigen Sachverhalten im Kapitalismus bzw. in den Ergebnissen dieser Analyse, steckt bereits die Erklärung, es ist die Erklärung, warum Sie so “konträr analysieren” usw. usf., wie Sie es tun.

            Warum wollen Sie sich (und anderen) denn noch zusätzlich erklären, warum Sie erklären, was Sie erklären?

            Oder halten Sie es schon nicht mehr für selbsterklärend (und unmittelbar einleuchtend), dass ein Verein freier Menschen, wo die Freiheit des Einzelnen Bedingung für die Freiheit aller ist, unbedingt einem System vorzuziehen ist, das die Springquellen alles Reichtums untergräbt, also die Erde und den Arbeiter und sein Menschenmaterial zwecks Mehrwertproduktion an allen Fronten verheizt – der Arbeitsfront, der Heimatfront und der Hauptkampflinie?

            Falls Sie das nicht mehr für selbsterklärend und unmittelbar einleuchtend halten, wäre das aus meiner Sicht ein Indiz für Ansätze von notwendig falschem Bewusstsein.

            “Der Bevölkerung oder im konkreten Fall den Demonstranten gegen rechts diese „national-demokratische“ Gesinnung vorzuwerfen, ist ein moralisches Urteil”

            Hier wiederholen Sie einfach nochmal Ihren moralischen Vorwurf, mein Vorwurf wäre moralisch und verzichten erneut darauf, diese Behauptung zu belegen.
            In meiner vorangegangenen Antwort steht doch drin, warum es gerade k e i n moralischer Vorwurf ist. Bitte widerlegen Sie das doch mal.

            “Wenn es eine Überraschung nach ca. gibt, dann sind das (…) diese seltsam system-negatorischen Exemplare wie wir”

            Da würde mich dann schon brennend interessieren, wie solche “Ueberraschungen”, solche selbst nach “200 Jahren kapitalverwertungskonformen Gehirntrainings” noch auftretenden “Launen der Natur” sich einstellen können? Wie erkären S i e sich das denn? Zumal Sie sich und andere “versprengte Linke” ja resigniert dazu anhalten, sich endgültig abzufinden mit ihrem Schattendasein.

            “Das „national-demokratische“ Bewusstsein als notwendig falsches ist aber nur für den Vulgärmarxisten ein monolithisches bzw. homogenes.”

            Na gut, Vulgärmarxisten wie ich haben hier sträflicherweise die Detailanalyse dessen unterlassen, was sich Lieschen Müller im Unterschied zu Otto Normalerverbraucher und Krethi im Unterschied zu Plethi jeweils ganz genau und streng subjektiv dabei denkt, wenn er/sie/es sich von Scholz und Co. zum kollektiven “Aufstand der Anständigen” zusammentrommeln und unter das gemeinsame Banner “gegen rechts” unterpflügen lässt (gerne auch erst “nachträglich vereinnahmen” lässt von Scholz und Co., wie Sie aus meiner Sicht unzutreffend behauptet hatten).

            Um mal mit dem schwächsten Gegenargument zu beginnen:

            Warum sollte ich denn bereits eine Detailanalyse präsentieren, wenn wir, Sie und ich, uns noch nicht einmal in den grundlegenden Strukturen einig sind?

            Da Sie ja offenbar über mehr Wissen als ich dahingehend verfügen, welches n i c h t “homogene” und n i c h t “monolithische” Bewusstsein sich jeweils was genau dabei gedacht hat, als es jüngst für Deutschland gegen die AfD auf die Straße trat, bringen Sie dieses Wissen bitte hier ein.

            Schreiben Sie also bitte hier auf, was sich wer genau dabei gedacht hat. Ganz konkret. Und exemplarisch versteht sich. Also 3-5 Einzelfälle:

            Bewusstsein 1: “…”

            Bewusstsein 2: “…”

            usw.

            Anschließend untersuchen wir hier dann gemeinsam die beschriebenen konkreten Bewusstseininhalte unter Berücksichtigung Ihrer Behauptung, dass und warum Sie richtig liegen und ich falsch.

            Lassen Sie sich dazu gerne Zeit, es eilt nicht sehr. Aber bitte nicht wieder wie heute Nacht “schlichte Lebensgründe” und “Müdigkeit” vorschützen, um dadurch “einige Zwischenschritte” zu überspringen, die Ihre Gedankengänge bzw. die Gedankengänge Ihres jeweiligen Beispielbewusstseins und Ihre Argumente überhaupt erst fassbar und schlüssig machen würden.

            “Arbeitskräfte im anwaltlichen, sozialarbeiterischen und erzieherischen Bereich und Lehrkräfte, die sich tagtäglich für Asylbewerber, Migranten, sozial Geschwächte usw. einsetzen, tun dies wahrscheinlich mehrheitlich aus ethisch-moralischen (oder auch religiösen) Motiven”

            Das mag sein. Bitte benennen Sie diese sogar “wahrscheinlich mehrheitlichen” “ethisch-moralischen (oder auch religiösen) Motive” ganz konkret. Wir schauen dann, was das ist und meint.

            So viel möchte ich aber bereits vorausschicken: Selbst wenn die Motive dieser Leute, die Sie nicht “Jubelperser” genannt wissen möchten, zuhauf “ethisch-moralische” und “religiöse” waren, steht das deren “National-Demokratie” und Jubelpersertum nicht nur nicht entgegen. Sondern solche Motive vertragen sich in der Regel aufs Beste mit “National-Demokratie” und Jubelpersertum und passen dazu wie die Faust aufs Auge.

            Hinweisen möchte ich zudem darauf, dass Sie hier bereits selbst – vermutlich unbeabsichtigt – von Ihrer ursprünglichen Behauptung, die “Regierungsparade” sei zumindest teilweise keineswegs moralisch, sondern materialistisch-kritisch gewesen, abrücken und in die gegenteilige Behauptung verfallen, also in das, was ich vertreten hatte und vertrete. Indem Sie nämlich den Demonstranten “wahrscheinlich mehrheitlich” “ethisch-m o r a l i s c h e” Motive attestieren.

            “auch aus der Motivation für ein besseres Deutschland”

            Ja, genau meine Rede: für ein besseres Deutschland. Mehr Moral, National-Demokratie und notwendig falsches Bewusstsein geht nicht.

            Meine Frage an Sie als “versprengter Linker” wäre da bloß, warum Sie ausgerechnet diesen Beleg für die Richtigkeit meines Standpunkts als – vermeintlichen – Beweis zur Widerlegung meiner Behauptung anführen?

            “Die Kritik von diesen keineswegs systemkritischen Kräften (…) an der Verwässerung und inzwischen tendenziellen Aufweichung des Asylrechts, an den unzureichenden Integration- und Inklusionsangeboten für Migranten und teils sogar an der Konstruktion von Integration und Inklusion überhaupt ist oft scharf und sehr genau (gleichsam inbegriffen antikapitalistisch).”

            Hier leisten Sie sich eine contradictio in adjecto. Nämlich dass “nicht systemkritische Kräfte” “gleichsam inbegriffen antikapitalistisch” argumentieren würden.

            Auch die von Ihnen genannten Inhalte der Kritik- schlechtes Asylrecht, Vernachlässigung von ordentlichen Angeboten für Migranten – spricht gar nicht gegen meinen Standpunkt. Die Leute sind eben hochmoralische und total idealistische “National-Demokraten”, die leider nicht begreifen, wozu der staatliche Gewaltapparat ein Asylrecht in die Welt setzt und warum er wann Migranten päppelt oder eben nicht ( so viel sei schon verraten: nicht, zu keinem Zeitpunkt aus Menschenfreundlichkeit, die die ethisch-moralisch pikierten Demogänger ihrem idealisierten Gewaltapparat fälschlicherweise unterjubeln).

            Mit solidarisch-kritischen Grüßen verabschiedet sich

            Pfarrer Nolte

      2. “Der moralische Vorwurf von links, viele der Demonstranten seien national eingestellt, weil sie ein migrantenfreundlicheres Deutschland (!) wollen, ist ein moralischer.”

        Warum ist der Vorwurf moralisch? Die Begründung fehlt. Überhaupt sind auch die in den Spiegelstrichen behaupteten Fehler nicht begründet.

        1. Inwiefern wurde denn die politische Klasse unterschätzt?
        2. Welche Pauschalisierung ist gemeint?
        3. Wo wird moralisch argumentiert?
        4. What? die Faschisten werden nicht von fast Faschisten unterschieden, die nur aus Konkurrenzgründen faschistische Positionen übernehmen?

        Es ist schon seltsam, dass nicht die allseitige Verarmung der Bevölkerung für den deutschen Imperialismus die Leute auf die Straße treibt, sondern eine Verschwörung gegen Deutschland, die damit es nicht so auffällt, dass hier eine lupenreine Verschwörungstheorie aufgetischt wird, “Geheimplan gegen Deutschland” genannt wird. Ja wenn Deutschland von rechten Verschwörern bedroht wird – da geht der Bürger auf die Straße, also f ü r Deutschland und nicht gegen die Regierung. Das von rechten Putschisten bedrohte Deutschland wird noch damit ausgemalt, indem man behauptet die Verschwörer wollten echte Deutsche mit deutschem Pass ausweisen. Dass Flüchtlinge, Asylanten und Ausländer dorthin gehen sollen, wo der Pfeffer wächst geht ja noch in Ordnung, aber Deutsche raus aus Deutschland, das klingt nach umgekehrter Umvolkung und ist ein Skandal. Sowas lässt der Deutsche sich nicht bieten.

        kommt sogar im Medienmainstream an, dass die Kritik am „Geheimplan von rechts“ durchaus nicht selten gepaart ist mit Kritik an der Ampel und (!) an der CDU,

        Ach ja, von der Ampelkritik hab ich nichts mitbekommen.

        Dass dabei der Zusammenhang zu den kapitalistischen, inzwischen allseitig erkennbaren (…) Krisen nur selten hergestellt wird, kann ja wohl angesichts des Totalausfalls einer politisch wirksamen Linken (…) wenig überraschen.

        Ja klar – Das Volk ist nie schuld. Ohne linke Anleitung bleibt das Volk eben blöd und kann seine eigentliche Berufung nicht erfüllen. Welche kapitalistischen Krisen denn eigentlich? Was hat Corona, die Ukraine, Israel, die Preiserhöhungen den mit Kapitalismus zu tun? Das sind herbeiregierte Krisen.

  9. Was die „Enthüllung“ wunderbar vor Augen führt, ist die Heuchelei und Scheinheiligkeit der populistischen Regierung und ihrer MSM-Dienstboten. Alle wollen die Migranten loswerden, man empört sich aber politisch korrekt über ein paar Rechtsradikale, die von Remigration fantasieren. Diese Regierung hat die moralische Integrität einer hingeworfenen Bananenschale. Das gilt auch für den hinterhältigen Logorrhöpapst M. Lanz.

  10. Selbst wenn es eine Wannseekonferenz 2.0 war, wird dabei immer vergessen, wer für die Verhältnisse verantwortlich ist, das es also überhaupt erst zu so einer Konferenz kommen musste. Es wird immer am Thema vorbei geredet, es ändert sich nichts, wenn über die Art und Weise gesprochen wird, aber das eigentliche Problem dabei unberücksichtigt bleibt.
    Kurz gesagt:
    Ich will nicht wissen wie sie es machen, ich will sehen das sie etwas machen.

  11. Es hat sich eingebürgert von “Verschwörung” zu reden, wenn Leute sich zwar auf Einladung treffen, aber nicht auf öffentliche Einladung. Manche von uns verschwören sich alljährlich an ihrem Geburtstag. Verschwörung wird es dann, wenn man anschließend gemeinsam die Strategien verfolgt, die man sich erarbeitet hat. Für KEINEN Verschwörer gibt es eine Garantie, dass Zusammenkunft und Zusammenarbeit geheim bleiben. Nicht einmal Geheimhaltungsfristen helfen, denn Geschwätzige sind immer dabei. In den Propaganda-Sektor eingebrachte Wörter gewinnen nicht an begrifflicher Präzision, wenn man versucht sie im eigenen Sinn zu verwenden.
    Das WEF hat sich nicht verschworen. Man zieht offensichtlich und öffentlich aus wirtschaftlichem Interesse am gleichen Strang. Demokratisch wie man ist, macht man daraus einen öffentlichen Zauber, weil sich dann für die Nebenzimmer-Treffen keiner mehr interessiert. Volle Säle sind zwar öffentliche, Meinung bildende Veranstaltungen aber nach meiner Erfahrung von Ordnungsämtern und politischer Polizei relativ gut überwacht. Die staatlichen Verschwörungspraktiker sitzen mit im Saal. Es dürfte gegenwärtig zielführender sein, sich mit überlieferten Praktiken illegaler Arbeit zu beschäftigen,

  12. “Der Besitzer der Catering-Firma, die für diesen Anlass geordert wurde, war ein Ghanaer, der für seinen schwarzen Humor bekannt ist: Neben Schnittchen und Üblichem servierte er auf einen silbernen Tablett Negerküsse, die selbstverständlich unter dem durchgestrichenen N-Wort als Schaumkronen in Schwarz angeboten wurden.”

    Ich war auch da und habe ein *m* für das silberne Tablett Negerküsse bestellt. Weiter habe ich Zigeunerschnitzel geordert, wobei ich mir den Rest davon für meinen abgerichteten weißen Schäferhund zuhause einpacken ließ.

    Ansonsten vielen Dank für den Text!

  13. OT, aber betrifft auch Nazis

    Der Abgeordnete der Staatsduma der Russischen Föderation aus der Krim, Michail Sheremet, forderte den Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland, Boris Pistorius, der die Gefahr eines militärischen Konflikts mit Russland erwähnte, auf, sich an die Geschichte und das siegreiche Jahr 1945 für die Sowjetunion zu erinnern.

    Pistorius hatte zuvor erklärt, dass Deutschland auf einen möglichen Angriff Russlands vorbereitet sein müsse. Nach seinen Worten rüstet das Land aufgrund dieser Möglichkeit gemeinsam mit den NATO-Verbündeten auf.

    “Diese Aussage ähnelt eher den Fantasien eines ungebildeten Faschisten, dem die historische Niederlage keine Ruhe lässt und der Eitelkeit nach Rache verlangt. Lassen Sie Pistorius Geschichte lernen oder sich an das siegreiche Jahr 1945 erinnern, als unsere tapfere Armee den Faschismus in seinem Nest erledigt hat.”

    Vor dem Angriff auf die UdSSR im Jahr 1941 hatte die deutsche Propaganda Hysterie verbreitet, indem sie ihre Bevölkerung vor einem baldigen Angriff der Bolschewiken mahnte. Daher betrachteten die Deutschen den Angriff Deutschlands auf die UdSSR als präventive Maßnahme gegen die vermeintlich unausweichliche Aggression der Russen.

    1. Wer hat eigentlich mehr Angst vor wem – die NATO vor den Russen oder die Russen vor der NATO?

      Jedenfalls besteht eine gegenseitige paranoide Fixierung. Soll das noch 100 Jahre so weitergehen? Ist doch irgendwie Zeitverschwendung. Geht über zum Atomkrieg oder einigt euch darauf, dass jeder seinen Weg geht.

      Wie lange muss der Westen noch auf Russland pfeifen, bis Russland merkt, dass es Zeit ist, auf den Westen zu pfeifen?

      1. Naja EU Länder und Russland sind Nachbarn, man muss wohl lernen miteinander auszukommen. Das setzt jedoch Einiges voraus was nicht vorhanden ist. Gegenseitigen Respekt, Begegnung auf Augenhöhe und vor Allem Souveränität. Und was die Souveränität Deutschlands betrifft, da hat Russland seine berechtigte Zweifel. Aus russischer Perspektive ist Deutschland ein Pudel der USA und da kann es kaum einen Dialog geben.

  14. Ich empfehle immer „MH17 – Die Billy Six – Story“ auf NuoViso.TV. Ist auch auf YT zu finden.

    Da lernt man auch gleich was über die “Seriosität” des u.a. von Soros und der Bundesregierung geförderten „Recherche“-Vereins namens „CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft gGmbH“ – kurz: Correctiv. Ist ja gerade mal wieder in aller Munde mit einer üblen (aber typischen) Inszenierung. Ach, ja, und in dem Aufsichts- und Ethikrat von Correctiv tummeln sich Ex-Spiegel-Konsorten, ehemalige Regierungszuarbeiter usw. Also genau die Leute und Mischungen, bei denen man dann blindlings Neutralität und ergebnisoffene “Recherche” verorten würde.

    Jedenfalls wird in der o.a. Dokumentation en passant die Arbeitsweise von Correctiv für eine vorherige “Dokumentation” zum selben Thema sehr gut hinterfragt, auseinander genommen und bloßgestellt.

    Das sollte wirklich jeder mal gesehen haben. Sinnvollerweise auch mal die Aufsichts- und Ethik-Gremien von Correctiv selbst.

  15. Eine gelungene Satire von Wolf Wetzel – wie soll man dem herrschenden Wahnsinn denn noch anders begegnen, als mit Satire?

    Die Satire stößt allerdings an Grenzen, wenn der pervertierte Aberwitz „herrschender“, gesteigert: von (selbsternannten) „Eliten“ jede noch so abscheuliche Karikatur bei weitem übertrifft?

    Immerhin, das stellt eine Herausforderung dar, oder wie es heute heißt: „Challenge“; Mit Worten die Abscheulichkeit der Verfasstheit der heutigen Gesellschaft beschreiben. Allseits viel Spaß bei der Annahme dieser Challenge.

    Ich kann das erst einmal nur so kommentieren:
    Recht auf Asyl besteht in Deutschland, das ist auch gut so. Für Julian Assange besteht dieses Recht nicht, obwohl das GG ihn nicht namentlich ausgeschlossen hat.
    Recht auf Meinungsfreiheit und auf Pressefreiheit besteht in Deutschland, auch das ist gut so, Für Julian Assange besteht das nicht, auch wenn das GG ihn nicht explizit ausgeschlossen hat.
    Der Theorie nach besteht in Deutschland auch eine Pflicht zur Unschuldsvermutung, in der Praxis lachen darüber die Hühner.

    Diese Hühner haben in Deutschland einen Strafparagraphen eingeführt, der sich auf „Delegitimierung des Staates“ bezieht, in der Praxis wird der jedoch ausschließlich auf ihre Meinung frei äußernde Individuen angewendet, nicht auf die Gruppierungen, die tatsächlich eine „Delegitimierung“ betreiben – und die hocken im Reichstag, dem für ihre innere Haltung passenden Gebäude (laut einem bekannten Steuergeldabgreifer ist dieses Gebäude ja das „Herz der Demokratie“. Zweifelsohne, wie wir aus früheren Zeiten wissen, möchte ich anfügen).

    Dann gibt es da doch noch den Paragraphen bezogen auf Verharmlosung der Naziverbrechen. Angewendet wird der nicht, wenn die Verharmloser einem Clan angehören, der im Reichstag hockt oder in Konzernzentralen der Propagandamedien oder dem claneigenen Rundfunk angehört, die allesamt gerne Steuergelder annehmen (insbesondere Rückzahlungen von Geldern, die sie selbst nie gezahlt haben) und auf Massagesitzen in ihren Dienstwagen bestehen, weil sie durch Eigenleistung ihre Hintern nicht mehr bewegen können.

    Jemand der eine Bezeichnung wie „Wannseekonferenz“ auf eine AFD-Veranstaltung anwendet, verharmlost die Naziverbrechen, aber hallo. Strafrechtlich wird das nicht verfolgt, weil; das ist ja Öffentlicher Propagandafunk, der mit dem Volk abgepressten Geldern finanziert wird, damit sich, wie gesagt, der Vorstand seine Hintern in Dienstwagen massieren lassen kann. Seitens der Staatsanwaltschaft keine Reaktion dazu, denn die ist – wie selbst die EU mehrfach angemahnt hatte – weisungsgebunden, also politisch instrumentalisiert. Demokratie in Deutschland also nebbich, Gewaltenteilung nicht existent. Früher gab es mal die Bezeichnung „Bananenrepublik“, die ist auf Deutschland nicht anwendbar. Im Unterschied zu dem Staat hier, sind Bananen nicht nur genießbar, sondern auch nahrhaft. Eine res publica gibt es in Deutschland nicht. Vielleicht hat irgendwer eine treffende Bezeichnung für das hier Vorfindbare übrig?

    Syrer, die ich kennenlernen konnte, waren stets freundlich und sehr gebildet. Im Unterschied zu bornierten Laffen, die in gewissen Gebäuden hocken und diverse Pöstchen bekleiden, wissen sie sehr genau um die Geschichte Syriens, die Bedeutung Syriens für die Weltgeschichte und beklagen die komplette Zerstörung dieses „Weltkulturerbes“, nur damit Großkapitalisten mal wieder Öl klauen können. Keinem Menschen darf verwehrt werden, vor der gnadenlosen Bombardierung durch US-, NATO- und Bundeswehrtruppen zu fliehen.

    Was war in Libyen? Zugegeben, Machthaber kann ich nicht leiden, keinen von denen, egal wo. Aber was war in Libyen? Und was klauen die USA aus Libyen?

    Was hat Shell eigentlich in Nigeria so getrieben? Was hat BP in Kolumbien so getrieben?
    Was treibt sich der „Wertewesten“ in Asien herum, was soll das? Fregatte Bayern vor Taiwan, Fregatte Hessen im Roten Meer – klar, Bayern und Hessen, die bekannten Seemächte.

    Ein paar Hochbetagte erinnern sich vielleicht noch an die Werke von Marx und Engels, ihre Artikel zu Afghanistan. Vielleicht stolpern auch noch einige an Literaturgeschichte Interessierte (sind das 2? 5? Vielleicht sogar 12?) über Melvilles Meisterwerk von 1851 und bemerken die darin abgebildete Zeitungsmeldung: „Bloody War in Afghanistan“.
    (Anmerkung für Leute, die Propaganda vermeiden: Dort wird – laut einem Ex-Reichstagsinsassen -Deutschland verteidigt!)

    Was haben USA, NATO, Schlandland in Afghanistan zu suchen? Milliarden Steuergelder verschwenden, abertausende Menschen ins Jenseits befördern und, wenn möglich, Rohstoffe klauen oder „dem Russen“ eins auswischen.
    War im Irak etwas? Dem historischen Zweistromland? Ziel des Westens offensichtlich („Fakt ist, was der Fall ist“) die Zerstörung des Weltkulturerbes dort. Mission completed, zudem Öl geklaut.

    Das muss man sich mal vorstellen: Eine afghanische Familie betreibt einen kleinen Bauernhof, verfügt vielleicht über ein paar Schraubenziegen. Dann kommt die Bundeswehr daher, beschlagnahmt die Schraubenziegen für den Augsburger Zoo und behauptet, damit Deutschland verteidigt zu haben. Derweil die US-Regierung Öl abpumpen lässt. Was wird diese afghanische Familie in der Folge wohl für eine Ansicht über Deutschland und die USA haben?

    Recht auf Asyl? Klar. Was macht die Regierung daraus? Unschuldige Länder zerbomben, um Fluchtbewegungen auszulösen, damit in Deutschland Löhne gedrückt werden können. Eine Organisation des Flüchtlingszustroms gibt es nicht (Unterbringung in Zelten, Turnhallen, auf Grundschulhöfen – das ist doch Hilflosigkeit pur, ein Armutszeugnis für das „hehre Deutschland“), sinnvolle Hilfen für Flüchtlinge auch nicht. Stattdessen wird von „Fachkräftemangel“ schwadroniert, ein weiteres Kennwort für Lohndrückung. Während sich die selbsternannten „Eliten“ ihre unbeweglichen Hintern in Dienstwagen massieren lassen und auf ihren Konten die diversen „Diätenerhöhungen“ anschauen, treiben sie nicht nur das eigene Volk, sondern die Völker der Welt (Ernst Reuter) ins Elend.
    (Kleine Anmerkung am Rande: über die „Deutsche Bahn“ lachen alle technisch versierten Nationen. In Indien oder in China würde kein Fahrgast sich so etwas bieten lassen. In Japan wäre das gesamte Unternehmen längst vor Gericht gestellt worden.)

    Die herrschenden Rechten („Ampel“) haben anscheinend die leichte Befürchtung, dass ihnen andere Rechte (AFD, „Werteunion“) den Rang ablaufen, also bei der nächsten (vermutlich nicht kommenden) Wahl mehr Stimmen erhalten. Echten Linken könnte egal sein, welche Krähe welcher anderen Krähe – sagen wir mal, pomadig daherkommt. Gibt es noch „echte Linke“?

    Schauen wir uns kurz die Parteienlandschaft an: „Die Linke“ – rechtsoffen bis rechtsbesoffen. FDP und AFD – eindeutig rechts. SPD, CDU, CSU – rechts bis rechtsextrem. „Werteunion“ – rechtsextrem. „Grüne“ – rechts von rechtsextrem. Schauen wir uns „die Medien“ an: staatlicher Propagandafunk – jenseits von rechts, schlicht absurd. Konzernmedien: Wer die ernsthaft noch zur Kenntnis nimmt, sollte sich mal untersuchen lassen oder zwei Kilo Vanilleeis essen.

    Interessantes Zitat dazu aus einem anderen Overton-Artikel:
    „Das größte Problem haben liberale Linke, die für sozialdemokratische Ziele stehe, wie eine Krankenversicherung für alle, die aber dagegen sind, dass sich minderjährige Mädchen dann auch die Brüste aboperieren lassen dürfen. Die haben keine politische Heimat mehr.“
    https://overton-magazin.de/dialog/die-wokeness-ist-ein-typisch-amerikanisches-kulturphaenomen/

    „Liberale Linke“ gehen mir zwar rückwärtig vorbei, aber ich halte mal, vom „Liberalen“ abgesehen, fest: Linke sind politisch nicht mehr repräsentiert.

    Die ganze Arbeit, die ganze Organisation, alles umsonst. Die Beelzebuben wollen den nächsten Weltkrieg und die totale Zerstörung, damit sie auf ihren Massagesitzen herumhüpfen und ausrufen können: „Ich bin das Größte, ich bin das Beste, habe alle Massagesitze und gewonnen.“
    Statt solchen Idioten auf den Kopf zu patschen und zu sagen: „Ruhig, Brauner“ und sie in die nächste Betreuungsanstalt zu schicken, schweigt das Volk, kriecht, gehorcht. Pervertierte Affen und Kriechaffen, ein Herz und eine Seele in der Zerstörung der Welt.

    Derweil Insekten aussterben und damit die Natur zugrunde geht (remember Mephisto). Aber eines bleibt (eine Spezies überlebt):
    https://www.youtube.com/watch?v=wrXh8_Lp178

    1. dank für die tube!!!!
      ziemlich arg WUNDERBAR ! 🙂 🙂 🙂
      “…unbekannte welten. wir schreiben das jahr 2024…”
      (ob man, ka, nen walzer tanzen+spielen kann so? oder tango oder….? …..in jedem fall: wunderbar!!! borglos!!! 🙂 )

  16. @ Ohein:

    Eine ernst gemeinte Frage hätte ich noch: Warum gibt es keine Linke mehr?

    Dass es noch vereinzelte echte Linke gibt, sieht man in diesem Forum. Aber wieso haben sie keine relevante Gefolgschaft mehr?

    1. Ich befürchte, dass “wir” uns erst sammeln müssen, also auch verständigen müssen darüber, welche Fehler wir gemacht haben. Dazu gehört für mich, gerade auch das besser zu machen, was in unserer Hand liegt: Dazu gehört für mich, mit Differenzen und Unterschiede so umzugehen, dass wir viel dafür tun, uns nicht zum Schweigen zu bringen, sondern zum miteinander Reden.

      1. @ Wolf Wetzel
        Da ich mich in das von Dir genannte WIR einschließe, nenne ich bloß die 2 neuesten Fehler .
        1. Eine schweigende Hinnahme von Muttis Corona-Politik genügte parteilich verfassten Linken jeglicher Couleur nicht. Sie mussten, angeführt von der Tante mit Rollkragen, Schal und Maske, auch noch örtliche sog. Antifaschistinnen darin bestärken, Genossen und Genossinnen jeglicher Schattierung zwischen Marx und Mao als Nazis beschimpfen zu lassen. Ganz langsam und schwerfällig kommt die Aufarbeitung der Fehlentscheidungen der unter linker Beteiligung entmachteten Parlamente in Gang.
        2, Dem Gedröhne zur Befreiung vom Faschismus folgte im Westen die umgehende Entlastung seiner unterstützenden Reste unter den überlebenden Konservativen in Nachfolge von Zentrum und DNVP in “unserer” Demokratie nach 1945. Ihre Westfreunde in Großbritannien, Frankreich und den USA erlaubten ihnen in ihrem eigenem Interesse einfach das Umfirmieren, und schon waren die vorgeblich Geläuterten wieder Herren der Lage und als Missionare und Sämänner unterwegs. Bis hin zu den von der VVN-BdA mitgetragenen Bündnissen mit diesen Leuten in den beiden großen Kirchen, deren sich beschleunigender Mitgliederschwund geflissentlich übersehen wird.
        Gegenwärtig habe ich den Eindruck, dass an Gruppierungen in linker Tradition in D nur noch ein leidlich funktionierender und diskussionsfähiger Haufen übrig ist: die Freidenker. Wir werden lange hoffen müssen, bis eine Wiederaufnahme linker Politik gelingt. Einer Politik, die mit klaren Forderungen die gerne “klein” genannten Leute hinter sich bringt, statt auf sie überwältigende ideologische Kompromisse zu setzen. Wir reichen uns die Hände, dem Bla-Blaismus ein Ende!

    2. @ Prosecco
      Das ist eine interessante Frage, die man noch etwas genauer fassen müsste. Es gibt noch Linke, nur hier nicht mehr als Bewegung. In Deutschland lässt sich ein „Niedergang der Linken“ beschreiben (in anderen nicht-westlichen Ländern nicht unbedingt).
      Sich links zu positionieren ist kein Resultat einer genetischen Konstellation, kein Resultat einer Modewahl/Lust- und Laune-Wahl, manchmal vielleicht das bloße Folgen einer Tradition („mein Urgroßvater hat schon „Die Partei“ gewählt, also mach ich das auch“), sondern eher eine bewusste Entscheidung aufgrund der Lage, in der man sich befindet und der Auffassung, die man davon hat.
      Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Die Propagandamedien und die „cognitive warfare“-Militaristen versuchen, das Bewusstsein ihrer Opfer so zu bearbeiten, dass diese ihr Sein nicht mehr adäquat wahrnehmen, gegen ihre eigenen, persönlichen Interessen handeln.

      Man könnte sich der Frage historisch nähern: Linkes Gedankengut, die Interessenvertretung der Ausgebeuteten, wurde von Ausbeutern stets vehement bekämpft, teilweise mit Hilfe von vermeintlich Linken wie z. B. der Ebert-SPD zum Ende des 1. Weltkriegs. Deshalb die Abspaltungen zu USPD und zu KPD. Ebert und Konsorten unter Federführung von Noske und den Freikorps – wen und wie viele haben die ermordet bzw. ermorden lassen? Eisner, Liebknecht, Luxemburg waren die prominenten Opfer, nicht die einzigen.
      In der Weimarer Republik gab es noch sehr viele Linke, die sich gegen den aufkommenden Nazismus zur Wehr gesetzt haben. Als die Nazis dank Großindustriellen, Großkapital und mit Hilfe von US-Personal wie Allen Dulles (CIA) an die Macht kamen, waren Linke eines ihrer Vernichtungsziele. Wie viele Linke (egal welcher Herkunft, egal welchen Glaubens) wurden damals ermordet?
      Was war in Spanien? Von der Übermacht der Frankisten und der deutschen Nazis (Guernica) wurden die Linken niedergerungen, Franco blieb bis 1975 an der Macht.

      Und nach dem WW II ging es nahezu genauso weiter: Adenauer beauftragte den Nazi Gehlen mit dem Aufbau des heutigen BND, in der Justiz kamen nahezu alle Freisler-Anhänger unter, im Bundeskabinett gaben sich Nazis die Klinke in die Hand. Fabrizierten das KPD-Verbot, sperrten Linke in Knäste, in Folge selbst ausgedachter und durchgesetzter Gesetze, eigentlich verfassungswidrig, aber bereits zu der Zeit war das Verfassungsgericht Büttel der „herrschenden Elite“.
      Parallel dazu: McCarthy in den USA, in denen es mal starke linke Bewegungen gegeben hatte.
      In den 60er-Jahren wurde der Vietnamkrieg angezettelt, JFK ermordet (einer der Drahtzieher vermutlich Allen Dulles), der Vietnamkrieg ausgeweitet.
      In Indonesien war der BND beim Genozid behilflich, Millionen Kommunisten wurden umgebracht – und der ehemalige BND-Beauftragte Steinmeier, nunmehriger Präsident hierzulande, der Geld abgreift, das wir im Schweiße unseres Angesichts mühsam erwirtschaftet haben, sich den Hintern von Massagesitzen in Bewegung setzen lässt, während er Obdachlosen im Winter den Zugang zu seinen drei ihm verfügbaren Herrschaftssitzen verweigert, hetzt gegen indonesische Künstler/innen, die dieses bittere Unrecht dokumentiert haben (documenta 2022), um von der abermaligen Schande, die der BND über Deutschland gebracht hatte, abzulenken. Was ich von diesem „Herrn“ halte, kann sich jede/r selbst denken.
      In den 60-ern brach das „Schweigekartell“ zum 3. Reich, viele junge Leute waren erschüttert ob der Taten der Altvorderen. Das Wirtschaftswunder setzte Kräfte frei, das Bildungswunder setzte (trotz teils dissoziativer Lehrer mit PTBS aus dem WW II) Gedanken frei (so in etwa). Arbeiterkinder hatten Bildungszugang erhalten. Die Schriften der Ermordeten vergangener Zeiten kamen wieder zum Vorschein.
      Was kam dann? Radikalenerlass, Berufsverbote. Das Bestreben der Ausbeuter nach Entrechtung, Unterdrückung, Versklavung ungebrochen. Wie oft wurde das GG geändert, um das Volk auf allen Ebenen niederzuhalten?

      Andererseits: Junge Leute möchten ihr Leben leben, einen Weg finden „ihr Glück“ zu machen. Also studieren sie BWL und schleimen sich bei Banken und Versicherungen ein, weil sie mal etwas von Massagesitzen gehört haben und das eine tolle Sache finden. Sie möchten nicht, dass ihnen ihr Beruf verboten wird, sie wollen nicht in den Knast und auch nicht abgemurkst werden. Sondern brauchen Geld, eine schicke Eigentumswohnung in der Innenstadt und ein Pony auf dem Land. Schleimen und andere niedermachen hilft.
      Tschuldigung, ist gerade mit mir durchgegangen.
      Denn es gibt auch die jungen Leute, die permanent niedergemacht und gegängelt werden und die sich so zur Wehr setzen, wie sie können. Allerdings unorganisiert. Und das ist die Aufgabe von uns Älteren: Diesen jungen Leuten zu helfen.

      Zusammengefasst: Ich habe keine unmittelbare, direkte Antwort auf diese Frage, allenfalls ein paar Ideen. Eine Diskussion der Frage fände ich lohnenswert.

      1. @ Ohein
        Ich fürchte es gibt nicht mehr viele fortpflanzungswillige und arbeitsfähige “Junge Leute”, seit es üblich oder eher notwendig geworden ist, dass gut ausgebildete Leute für neue Stränge der Produktion mit Schwangerschaften bis kurz vor Erreichen einer möglichen Berufsunfähigkeitsrente warten. In eine Diskussion der vielfältigen Gründe will ich jetzt nicht einsteigen.
        Vor allem weil mein Eindruck der ist, dass man über die reale Produktion von Backwaren, Maschinen, Werbeseiten etc. nichts mehr wissen muss. Ab 2030 werden wir von Merck, Cargill und Co…. mit bunten Nährstoffwürfeln versorgt, frei von schädlichen natürlichen Zusätzen. Die Maschinen bauen sich demnächst selbst und entscheiden über die zu produzierenden Gegenstände in einem intelligenten Netz. Fortpflanzungs- und Dialog fähige und willige Menschen sind so etwas von überflüssig… .

  17. @arche

    Vielen Dank für Ihre ausführliche Erwiderung, auf die ich gerne eingehe. Jedenfalls, was meine Beiträge betrifft. Sofern sich Ihr Einwand direkt gegen Wolf Wetzels Artikel richtet, möge eben Wolf Wetzel bei Bedarf selbst darauf antworten.

    Vorausschicken möchte ich meine Freude, dass wir uns immerhin bei vielen Aspekten einig sind (Satire, Dehm, Jebsen etc.).

    Vorausschicken möchte ich außerdem eine Warnung: Es wird wieder „ellenlang“.

    Dann mal zur Uneinigkeit. Bei Ihnen geht es, um mit dem Geringsten anzufangen, viel um Moral:

    “Der moralische Vorwurf von links, viele der Demonstranten seien national eingestellt, weil sie ein migrantenfreundlicheres Deutschland (!) wollen, ist ein moralischer.“

    Da widerspreche ich. Mein Vorwurf, dass die Demonstranten national-demokratisch eingestellt sind, ist sachlich-analytisch begründet. Nicht moralisch. Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht erklären, woran Sie herauszulesen meinen, dass es sich um moralische Kritik handeln würde.

    Wer sich von Scholz und Co. und den Systemmedien (insb. Correctiv) auf die Straße trommeln lässt, um den schönen demokratischen status quo gegen eine demokratische Regierungsbeteiligung/-übernahme der AfD zu verteidigen, handelt strikt national-demokratisch (denn es ging ja im vorgeblichen Geheimplan „gegen Deutschland“), erfüllt seine (gewähnte) demokratische „Bürgerpflicht“. (bitte dazu ergänzend auch nochmal meine Beiträge lesen)

    Und, übrigens, ganz wichtig: Solche Leute handeln strikt moralisch! Denn sie haben genau das „aus der Geschichte gelernt“, was Guido Knopp, Richard von Weizsäcker und der restliche Staatsapparat wollten, dass diese Leute „aus der Geschichte lernen“.

    Dazu passend dann Ihr nächster Einwand:

    „Die Regierung sowie die Parteien, insbesondere die SPD und die Grünen, haben nicht (…) die Massendemonstrationen gegen rechts geplant, sondern haben sehr schnell darauf reagiert, um sie zu vereinnahmen.“

    Auch hier möchte ich widersprechen. Zwar habe jedenfalls ich, wenn überhaupt, nur implizit behauptet, dass Regierung und Kartellparteien die Demos „geplant“ haben (so etwas könnte man sich allenfalls aus dem von mir verwendeten Wort „Jubelperser“ ableiten). Immerhin spricht aber sehr viel dafür, dass Regierung und Kartellparteien die Demos tatsächlich „geplant“ haben (die mögen, neben der Stoßrichtung „gegen rechts“, auch noch andere Absichten damit verfolgt haben).

    Was spricht dafür, dass die Demos „geplant“ wurden?

    1. Wenn ich schreibe „von Scholz und Co. und den Systemmedien auf die Straße trommeln“ lassen, dann meine ich das einerseits so, dass es überhaupt keiner explizit-anlassbezogenen Aufforderung an die Adresse der Jubelperser mehr Bedarf, „raus auf die Straße zu gehen“.

    Durch die staatliche Indoktrination, wer und was gut und wer und was böse ist, liegt es diesen Leuten mittlerweile quasi im Blut, mit traumwandlerischer Sicherheit zu erahnen, wann ihre massenhaften öffentlichen Meinungskundgaben gefragt sind.

    Das zeigt sich doch seit vielen Jahren immer wieder: bei irgendwelchen „Demos gegen rechts“, bei „Demos gegen Putin und für den Endsieg der Ukraine“ und bei den massenhaften volkstümlichen Coronazi-Aktivitäten gegen Freiatmer, Drosten-Häresie und Giftspritzenabstinente. Im Corona-Fall waren das eben vermehrt untypische Demonstrationen wie Denunziantentum und 150-prozentiger Fronteinsatz zum Nachteil von „Verschwörungstheoretikern“.

    Im Vorfeld der jetzigen „Demos gegen rechts“ haben Correctiv („staatstreu“, wie Sie selbst feststellen) und die Kartellparteien schwerste Geschütze aufgefahren, um ihren Jubelpersern einzubimsen, ein neuer Holocaust stünde kurz bevor. Stichworte wären hier z. B. „Wannseekonferenz 2.0“ und „Deportationen“.

    Also wirklich ein Wink mit dem Zaunpfahl für Leute, die gelernt haben, was Guido Knopp sie gelehrt hat. Insofern konnten sich Scholz und Co. sehr wohl ausrechnen, dass sie ihre Jubelperser zuverlässig abrufen würden. Auch ohne explizit-anlassbezogenen Aufforderung:
    „Jetzt raus auf die Straße“. Eben anders als in Nordkorea.

    2. dafür, dass Scholz und Co. die Demos „geplant“ haben, spricht weiterhin, dass es zwar keiner explizit-anlassbezogenen Aufforderung bedurfte, es diese explizite-anlassbezogene Aufforderung aber gleichwohl gab. Scholz und Co. trommelten nämlich zum „Aufstand der Anständigen“. Haben Sie das vergessen?

    „Aufstand der Anständigen“ ist ebenfalls ziemlich moralisch. Dem sind die moralisch hochanständigen Deutschdemokraten massenhaft gefolgt.

    Dazu Ihr nächster Einwand:

    “Die massenhafte Reaktion (…) war so (!) nicht abzusehen.“ Widerspruch meinerseits. Das war genau so (!) abzusehen. Zweifel? Dann bitte nochmal 1. und 2. obendrüber lesen.

    Und dass Scholz und Co. die Demos auch noch zusätzlich im Nachgang „vereinnahmt“ haben, gebe ich gerne zu.

    Und heraus kam eben das, was andere Leute treffend als „Regierungsparade“ bezeichnen.

    Ihre Behauptung, ausgerechnet bei mir ginge moralisch zu, verfängt also gar nicht. Im Gegenteil: Scholz und Co. und ihr Fußvolk agieren moralisch.

    Und Sie übrigens auch. Das zeigt Ihr Abschiedsvorwurf an mich:

    „Ihre Argumentationsweise, Herr Pfarrer, also die pauschale Diffamierung aller Demoteilnehmer*innen, wird mit Sicherheit nicht dazu beitragen.“

    Hier präsentieren Sie mir Ihren moralisch erhobenen Zeigefinger.

    Ihr nächster Einwand:

    “Hinter dieser Pauschaldiskriminierung der aktuellen Demogänger gegen rechts stecken gleich mehrere Denk- bzw. Analysefehler der Linken, die in ihrer linken Denke exakt an entscheidenden Stellen die beabsichtigte Abwehr des Faschismus als barbarische Krönung kapitalistischer Krisenregulation nicht durchhalten.“

    Auch hier klare Zurückweisung meinerseits.

    Zwar teile ich die Auffassung vom Faschismus als barbarische Krönung kapitalistischer Krisenregulation. Jedoch bestreite ich ausdrücklich eine diesbezüglich „beabsichtigte Abwehr des Faschismus“.

    Dass es sich um so etwas handelt, scheint vielmehr Ihre Unterstellung gegenüber mir (und möglicherweise auch an die Adresse der Jubelperser) zu sein, die Sie als Berufungstitel bemühen, um mir daraus anschließend fälschlicherweise „nicht durchgehaltene linke Denke“ vorzuwerfen.

    Vielmehr plädiere ich dafür, die Barbarei des demokratischen Kapitalismus ins Auge zu fassen, statt, wie die herrschenden Demokraten wollen, ständig auf einen vermeintlich dräuenden Faschismus zu schielen.

    Mit Faschismus und dessen Abwehr hat das aus meiner Sicht überhaupt nichts zu tun. Die AfD ist eine schlimme Partei. Aber auch nicht schlimmer als die anderen Parteien (ich weiß, dass ich mich mit dieser Ansicht von manch anderem Linken unterscheide).
    Und die AfD ist so wenig und so viel eine faschistische Partei wie irgendeine andere BRD-Partei.

    Dass die AfD faschistisch wäre, ist doch eine Schimäre, mit der das Kartell und ihr Haldenwang-Igel hausieren gehen. Zwar gibt es ein paar kleine Unterschiede (u. a. in der Rhetorik) zwischen Kartell und AfD. Aber die sollte man nicht überbewerten und die bewegen sich allesamt im demokratisch zugelassenen Spektrum.

    Ihr nächster Einwand lautet, es wären nicht alle Demonstranten Jubelperser, denn:

    „so sind nun mal nicht alle Demonstranten motiviert. Da sind aber auch in Massen mitgelaufen: Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Gesundheitsarbeiterinnen und Gesundheitsarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Anwälte und Anwältinnen, Meisterinnen und Meister (v.a. diejenigen, die Auszubildende betreuen), zahlreiche Menschen und Familien, die in sozialen Zusammenhängen (Wohnumfeld, Vereine usw.) leben, die bzgl. Herkunft, Kultur, Religion usw. sehr vielfältig sind, also so wie es in sozialen Einrichtungen, Krankenhäusern, Kitas, Schulen, Gerichtssälen, Betrieben usw. eben auch der Fall ist.“

    Hier zählen Sie zwar auf, wer aus Ihrer Sicht da „in Massen mitgelaufen“ ist. Aber für Ihre Behauptung, dass diese „Massen“ aus „Sozialarbeiterinnen (…) Erziehern (…) Menschen und Familien, die in sozialen Zusammenhängen leben“ usw. usf. nun eben keine Jubelperser sind bzw. inwiefern die sich von den mitlaufenden Jubelpersern und anderen National-Demokraten unterscheiden, findet sich leider kein einziges Argument.

    Und da schau her:

    „Es werden unter diesen Demonstranten sogar einige Linke gewesen sein.“

    Wenn Ihre Vermutung wirklich stimmt, können Sie daran sehen, was sich heutzutage alles „links“ nennt und genannt wird.
    Also genau dasselbe, was ich oben zu Diether Dehm geschrieben habe, der sich ständig öffentlich für einen „Marxisten“ hält.

    Leider findet sich auch hier kein einziges Argument, was diese Ihnen zufolge „linken“ Demoteilnehmer von den Jubelpersern und National-Demokraten unterscheidet.

    Sichtbar abgehoben von den „Massen“ haben die sich nach meiner Beobachtung jedenfalls nicht.

    Auch Sie scheinen keinen einzigen dieser „Linken“ zu kennen, sonst bräuchten Sie ja über deren Teilnahme nicht im Duktus der Vermutung zu schreiben.

    Habe mich deshalb selbst mal zur Recherche aufgerafft und dazu den heutigen TP-Artikel von Claudia Wangerin entdeckt. Was Wangerin über diese „Linken“ schreibt, bestätigt allerdings die national-demokratische Gesinnung dieser „Linken“ eindrucksvoll. Es strotzt „in Massen“ von National-Demokratie.

    Da es schon sehr viel Text ist, habe ich jetzt keine Lust mehr, darauf noch gesondert einzugehen. Sie können es ja bei TP selbst nachlesen.

    Aber als Beispiele für solche „linken“ Demoteilnehmer nennt Wangerin, die übrigens demselben Trugschluss aufsitzt wie Sie, dort wären “Linke” zugegen gewesen,

    – eine Lisa Pöttinger von der Klimasekte Extinction Rebellion (also eine gläubige Wegbereiterin der von Scholz und Co. und den Systemmedien postulierten Klima-Agenda),

    – die Sarah-Lee Heinrich von den Olivgrünen

    – und die Clara Bünger von der abschiffenden Linkspartei.

    Nun bedürfen Sie hoffentlich keines gesonderten Nachweises mehr für meine Behauptung, dass es sich hier um veritable Scheinopposition handelt, insbesondere bei den beiden letztgenannten Figuren.

    Oder wie weiland der olle antideutsche Pohrt selig stöhnte:

    „Ein Land mit solchen Linken braucht keine Rechte mehr!“

    „Dass dabei der Zusammenhang zu den kapitalistischen, inzwischen allseitig erkennbaren (wenn man will und kann) Krisen nur selten hergestellt wird, kann ja wohl angesichts des Totalausfalls einer politisch wirksamen Linken (…) wenig überraschen.“

    Da kann ich nur Ihnen zustimmen! Etwas anderes habe ich übrigens auch nirgendwo behauptet.

    Und die von Ihnen empfohlene Opitz-Bibel habe ich mir als Lektüre trotzdem vorgemerkt.

    Danke dafür!

  18. OT – bißchen – aber..
    Letztlich gehts doch um’s Ganze! ..wirklich! ..denn der alte BRD-Filz ist tot. Man kann noch paar Akzente setzen – weil als Konsumentenmarkt immer noch interessant. Aber Marktmacht ist passé! Wer von Deindustriealisierung faselt hat nicht verstanden, dass es die Industrie an sich ist, die DE nicht mehr benötigt – schon länger, aber Agenda2010, die billige Energieversorgung der Produktion haben die alten Strukturen bis vor paar Jahren hier überleben lassen. Und was da nun an Schauspielen, Schmierenkomödien war/ist/kommt – egal!
    Alle wünschen sich nun, im Westen jedenfalls, dass sie ihre versprochenen Penunsen weiterhin bekommen, egal wo, am besten aber per Karte, Phone, Bargeld oder Edelmetall – wurscht – nur darum gehts in diesem Land! Die monatlichen Schadenersatzzahlungen – fürs Ertragen, Durchhalten u,so!
    Was also einzig zählt bei der kommenden Wahl : wer garantiert den Status Quo – die Sicherheit fürs Salär! Und wenn die Wahl ausfällt übernimmt wohl denn Washington, also EU (und bischen Nato).
    Zum Kern, was kommt – OT – Orakelndes..
    SPD (vorallem) wird zur Not ihre Wahl-schäfchen bis zum Tag-X sich in wohlfühl Resorts einschliessen lassen (Reihenhaussiedlingen meist) und Beschallern mit alt bekannter ÖR-PR. Vielleicht ja sogar paar fies-geile Schnitten (Ukraine z.B.) als Scouts rausschicken um wirres Wahlvolk einzulullen und dann eintüten zu lassen.
    CDU wohl ähnlich?.. Achja! – man besucht sich einfach gegenseitig.. Schwelgt sich in alter GroKo Manier an und erzählt sich Geschichten von Dunkeldeutschland, etc.p.p
    AFD kann ja grad nix bis wenig falsch machen – und wenn(!) – die Regierung holt sie da schon wieder raus, bei so Umfrage-tiefs o.so
    Achja – Die, wo da Grüne draufsteht..
    Also die halten ihre Leute – robuste Rasse(!) – hysterisch, oft, aber hart im Nehmen, sonst ähnlich wie die CDU – aber vorallem mit geweihtem CO² stabil. Die stabilste Truppe!
    Jaja gibt noch paar andere – wäre mir jetzt aber zuviel Aufwand.
    Wahl-prognose..
    Irgendwas mit Grün und Kapital und Sozial.. ? ..also keine Ahnung.
    Und Abschiebung – aufwendig, umständlich, teuer aber geil fürs Empörungsmanagement..
    ;*)

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