Endlich wieder deutsche Panzer Richtung Russland

Bilder von Air Defender 23
The National Guard, Public domain, via Wikimedia Commons

Wer nach Neonazis sucht, wer wissen will, wo die Leute sitzen, die den Zweiten Weltkrieg doch noch gewinnen wollen, die Imperialismus und Weltmachtambitionen für eine Selbstverständlichkeit halten, der muss nicht zu den Reichsbürgern gehen und auch nicht einer neonazistischen Kameradschaft beitreten.

Der kann das ganz legal und unbehelligt tun und findet in der BILD alles, was man dazu braucht:

„Die ganze Welt wartete darauf. Jetzt ist es soweit (…) Erstmals wurden die deutschen Kampfpanzer auf dem Schlachtfeld gesichtet, sie nehmen den Kampf gegen die russischen Invasoren auf.“

Das steht nicht im Stürmer anno 1942, sondern in der BILD vom 8. Juni 2023.

BILD galt viele Jahrzehnte als ein revanchistisches Revolver-Blatt, das den „Russen“ nicht verzeihen konnte, dass die „Deutschen“ den Zweiten Weltkrieg verloren hatten.

Doch nun steht BILD mit diesem Revanchismus nicht länger am rechten Rand, sondern in der Mitte der politischen Landschaft.

  • Gab es massive, laute Kritik gegen diese Kriegsrhetorik?
  • Gab es Kritik an dieser unterirdischen Heilsverkündung, die „ganze Welt“ warte auf deutsche Panzer in der Ukraine, mit dem Ziel, Russland zu „ruinieren“?

Als der Springer-Konzern 1967 an der innerdeutschen Front dazu aufrief: „Stoppt den Terror der Jung-Roten!“ und sich auf Rudi Dutschke einschoss, verstanden alle, also genug Stand-by-Krieger, wie das gemeint ist. BILD lieferte die Munition und es fand sich einer, der damit Rudi Dutschke zu ermorden versuchte. Damals ging es um eine Studentenrevolte, um das Aufbegehren gegen eine Staatsverfassheit, unter deren Talare „der Muff von tausend Jahren“ zuhause war/ist.

Damals verstanden einige, also Tausende, was BILD meinte und wollte … und so kam es dazu, dass die Springer-Zentrale blockiert und die gerade aktuelle BILD-Zeitung verbrannt wurde. Eine der am meisten gerufenen Parole auf den Demonstrationen lautete: „BILD hat mitgeschossen“. Die erhobene Forderung „Enteignet Springer“ kann man demzufolge ganz wörtlich als eine entwaffnende Antwort verstehen.

Und heute?

Air Defender 23

Air Defender 23 ist laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius „die größte Verlegungsübung von Luftstreitkräften seit Gründung der NATO“. Rund 10.000 Soldaten mit 250 Flugzeugen aus 25 Staaten operieren vom 12. bis zum 23. Juni in der Bundesrepublik, vor allem im deutschen Luftraum.

Zentrales Aufmarschgebiet ist Deutschland. Man kann und würde gerne abwinken, denn es gab schon zahlreiche militärische Manöver. Dieses Mal hat es eine in dreifacher Hinsicht eine besondere Bedeutung:

Die Manöver reichen ganz nahe an das Kriegsgebiet heran, an den Krieg in der Ukraine. Neben dem Übungsgeschehen in Deutschland sind „Flugoperationen“ ins Baltikum sowie in Richtung Schwarzes Meer geplant.

Zweitens ist das Szenario, auf das man sich hier einschießen will, an Wahnvorstellungen kaum zu überbieten. Man kann von einem Napoleon-Hitler-Syndrom sprechen:

„Deutschland, in einem fiktiven Jahr der Zukunft: Die jahrelange Konfrontation der NATO mit dem östlichen Militärbündnis OCCASUS hat den Boden der Bundesrepublik erreicht. Spezialkräfte der Organisation Brückner und andere Truppen von OCCASUS konnten von Osten nach Deutschland eingeschleust werden. Nun halten Luft- und Bodenkräfte die gesamte Region Klebius besetzt, etwa ein Viertel des Landes. Und der nächste taktische Zug ist bereits absehbar: Die OCCASUS-Allianz versucht nach Norden zur Ostsee vorzustoßen und den Rostocker Hafen in Besitz zu nehmen. Dabei nutzt sie eine Mischung aus Sabotageaktionen und den Einsatz von Spezialkräften, die aus der Luft unterstützt werden. Die Folge: Das westliche Bündnis löst den Verteidigungsfall nach Artikel 5 des NATO-Vertrages aus.“

Man muss sich schon ganz besonders dummstellen, um im Jahre 2023 nicht zu kapieren, worum es bei diesem Manöver geht:

Zum einen geht um eine „Verteidigung“, die seit Jahrhundert schon eingeübt ist: Russland greift demnach an, steht so gut wie vor Paris oder Berlin, und von Napoleon bis Hitler ruft man dann zum „Verteidigungskrieg“ auf, der dann vor Moskau oder Stalingrad verloren wird.

Das Szenario, das hier vorangestellt wurde, stammt nicht von der Satirezeitschrift „Titanic“, sondern findet sich auf der Homepage der Bundeswehr.

Um es klar und unmissverständlich zu sagen: Weder Russland, noch die Sowjetunion waren irgendwann einmal dabei, Deutschland zu überfallen. Sie brauchten auch keinen Hafen, wie den in Rostock. Wenn jemand einen guten und einen berechtigten Grund hat, sich zu schützen, dann war es die Sowjetunion, dann ist es Russland.

Dass diese Wahnvorstellung so lange aufrechterhalten wird, dass sie allen Wirklichkeiten trotzt, liegt eben nicht nur an den „kalten Kriegern“, an der Mischung aus Ewiggestrigen und Viertes Reich-Träumen. Denn was die Nazis mit der „Operation Barbarossa“, den Krieg gegen die Sowjetunion 1941 machten, war eben nicht nur ein faschistischer Traum, sondern eine ganz selbstverständliche imperiale Ideologie, die vom national-bürgerlichen Kaiserreich bis in die Sozialdemokratie hineinreichte.

Wenn heute Grüne und SPD gar nicht genug von der Kriegsrhetorik gegen Russland bekommen, dann müssen sie nicht auf faschistische Lebensraumideologien zurückgreifen: sie können bürgerlich bleiben, ganz im Sinne des Zweites Reiches (1871-1918).

Dieses Luftmanöver weist eine weitere Besonderheit auf: Zum ersten Mal führt die deutsche Bundeswehr das Ganze an. Bislang stellte die Bundesrepublik nur das Gelände, die Flughäfen, also die Logistik. Nun steht die deutsche Bundeswehr wieder an der Spitze. Das ist kein Zufall, sondern Ergebnis von viel Kleinarbeit und ideologischen Neubestimmungen. Galt die Brandts-Entspannungspolitik der 1970er Jahre noch als wegweisend, um das Gebot „Nie wieder Krieg“ in Regierungshandeln umzusetzen, so erfahren wir heute, vom aktuellen SPD-Parteivorsitzenden Lars Klingbeil, wie nun die deutsche Geschichte neu planiert wird:

Am 21. Juni 2022 hielt der „Genosse“ Lars Klingbeil auf der Tiergarten-Konferenz der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin eine Grundsatzrede vor Seinesgleichen. In seinem neuen Deutschland-Bild habe es „nach knapp 80 Jahren der Zurückhaltung heute eine neue Rolle im internationalen Koordinatensystem“. Jahrelang hat man bestenfalls „Verantwortung“ übernommen. Jetzt übernimmt man an der Front das Führungskommando. Heute versteht man vielleicht auch besser, wie Lars Klingbeil auf die knapp 80 Jahre kam. Mit dem letzten Jahr vor dieser enthaltsamen „Zurückhaltung“ war das Jahr 1941/42 gemeint. 1941 begann die Krieg gegen die Sowjetunion, unter dem Decknamen „Barbarossa“.

Dieser Krieg wird sich so nicht wiederholen. Denn selbstverständlich hat man aus dieser militärischen Niederlage gelernt. Jetzt sterben keine deutschen Soldaten. Noch lässt man ganz sicher andere sterben.

Manöver als Selbst-Therapie

Der Krieg muss nicht nur auf dem Schlachtfeld gewonnen werden, sondern auch im Kopf. Dafür hat die NATO einen neuen Namen gefunden: Die kognitive Kriegsführung (Cognitive Warfare).

Wenn zum Beispiel die Volksrepublik China vor Taiwan Manöver anhält, dann sind sie eine Provokation, die die eh schon vorhandenen Spannungen verschärfen. Wenn China dort Manöver abhält, dann ist das selbstverständlich eine Drohgebärde, die den imperialistischen Charakters Chinas offenbart.

Wenn die NATO dies nahe dem Kriegsgebiet zur Ukraine macht, dann ist das etwas ganz anderes. Dann wird der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, ganz esoterisch:

„Diese Übung ist im Signal gegen niemanden gerichtet. Es ist ein Signal an uns, nach innen gerichtet. In die NATO hinein.“

Auch die SPD wird ihrer Rolle gerecht. Wenn es um imperiale Interessen ging (und geht), dann kannte sie keine „Klassen“-Freunde mehr. Sie fiel den Millionen von Menschen in den Rücken, die weder für einen deutschen, noch einen französischen Imperialismus sterben wollten. 1914, als es noch möglich war, den Ersten Weltkrieg zu verhindern, ihn in eine Revolution gegen jeden Imperialismus zu wenden, bewilligte sie die Kriegskredite mit, die die anschließenden Kriegsverbrechen ermöglichen konnten.

In diesem imperialen Tonus spricht die Wehrbeauftragte Eva Högl zu uns. Sie hatte bereits als Obfrau der SPD im parlamentarischen NSU-Ausschuss des Bundestages in Berlin ihre Sache gut gemacht.

Ich lernte Eva Högl genau in dieser Position kennen, als wir beide Podiumsteilnehmer bei einer Veranstaltung in Bremen waren, die im Jahr 2014 stattfand. Es ging um den „NSU-Komplex“, um die Frage des Staatsversagens oder der staatlichen Beihilfe.

Die VeranstalterInnen kannten Eva Högl und lobte sie als eine SPD-Frau, die nicht dem rechten Flügel angehöre. Das nahm ich zum Anlass, bei meinem Beitrag direkt Eva Högl anzusprechen, um auf diese Frage eine kompetente und sachkundige Antwort zu bekommen:

Sie wissen ja, dass es seit den 1950er Jahren die Stay-behind-Aktivitäten gab. Da die SPD seit den 1960er Jahren mit in der Regierung sitzt, wäre meine Frage an Sie: Hat die SPD diese staatliche Terrorgruppe aus Jung- und Alt-Nazis begrüßt? Oder wurden Sie als SPD in diese staatsterroristischen Aktivitäten nicht eingeweiht?

Eva Högl war von so viel Aufklärungswillen, den sie unentwegt eingeklagt hatte, ganz und gar nicht angetan. Im Gegenteil: Ziemlich wirsch und zusammenhangslos antwortete sie, dass dies doch hier nichts zur Sache beitragen würde. Ich widersprach ihr und stellte erneut die Frage, noch bisschen unausweichlicher:

Also wenn der deutsche Auslandsgeheimdienst BND in den 1950er Jahren Alt- und Jung-Nazis für einen Kampf hinter den feindlichen Linien rekrutierte, dann liegt doch die Frage nahe, ob dies der Inlandsgeheimdienst (VS) auch getan hat bzw. tut, oder?

Abermals konnte sie keinen Zusammenhang zum NSU-VS-Komplex erkennen und strich stattdessen über ihr Handy.

Dafür wurde sie belohnt und ist nun besagte Wehrbeauftragte der SPD: Als Frau und Mutter aller Kriege weiß sie, wie sie ihre Defender-Cheerleader-Funktion beginnt: Sie unterstrich, dass der

„entsetzliche Krieg in der Ukraine zeigt, wie notwendig die Übung ist.“ Ihr Dank gelte den vielen tausenden an der Übung beteiligten Soldatinnen und Soldaten aus den 25 beteiligten Staaten. Sie sei sehr beeindruckt von der Professionalität, von der Kreativität von der Ernsthaftigkeit und von dem Engagement. Und deshalb sei die Übung auch ein sehr gutes Zeichen, dass das Bündnis transatlantisch einsatzbereit sei, dass es im multinationalen Kontext zusammenarbeite, dass die Partner sich aufeinander verlassen könnten. „Und wenn wir wissen, dass die amerikanischen Soldatinnen und Soldaten innerhalb von 10 Tagen nach Wunstorf und in die Übungsgebiete verlegt haben, gibt uns das ein Gefühl von Sicherheit“, führte die Wehrbeauftragte weiter aus.“
(bundeswehr.de)

Ach so Frau Sozialdemokratin Högl: Jetzt fühlen Sie sich beschützt, wenn deutsche Panzer Richtung Russland rollen und Sie sicher gehen wollen, dass das nicht wie im Zweiten Weltkrieg endet.

Deutschland wieder Führungsmacht.

Wie hat der spätere Außenminister Joschka Fischer die Militärstrategie der „Mitte“ Anfang der 1990er Jahre bezeichnet? Es sei eine Salamitaktik:

Für die Zukunft sehe ich die erhebliche Gefahr, dass die Bundesregierung, Koalition und Generalität nach den Gesetzen der Salamitaktik Anlässe suchen und Anlässe schaffen werden, um die Barrieren abzuräumen, die es gegenüber der Außenpolitik des vereinten Deutschland noch gibt. Als Vehikel dienen dabei die Menschenrechts- und Humanitätsfragen.“
(Die Woche vom 30.12.1994)

Als Joschka Fischer deutscher Außenminister wurde, wusste er also, welches „Vehikel“ er besteigen musste, um den ersten Angriffskrieg in Europa gegen die BR Jugoslawien 1999 zu rechtfertigen.

 

Quellen und Hinweise:

“Die ganze Welt wartete darauf. Jetzt ist es soweit: die Ukraine stößt mit deutschen Leopard-2-Panzern gegen die Russen vor! Erstmals wurden die deutschen Kampfpanzer auf dem Schlachtfeld gesichtet, sie nehmen den Kampf gegen die russischen Invasoren auf. Die Offensive läuft!” (BILD / JULIAN RÖPCKE vom 08.06.2023)

https://www.bild.de/bild-plus/politik/ausland/politik-ausland/erstmals-bei-offensive-gesichtet-jetzt-stossen-deutsche-leopard-panzer-vor-84253894.bild.html

Das westliche Bündnis im Kampf gegen die Occasus-Allianz, bundeswehr.de vom 1.6.2023: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/gopolitisches-szenario-bei-air-defender-23-5630164

Sie wissen, was sie nicht wissen, Wolf Wetzel: https://wolfwetzel.de/index.php/2022/08/16/sie-wissen-was-sie-nicht-wissen/

80 Jahre Zurückhaltung, Wolf Wetzel: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/80-jahre-zurueckhaltung/

Kognitive Kriegsführung. Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO, Jonas Tögel, Westendverlag 2023

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75 Kommentare

  1. Der Tag der Bundeswehr am 17. Juni an 10 Standorten, war ein voller Erfolg und die Besuchern*Innen hatten großen Spaß!

    “Erinnerung an die späten Siebziger Jahre, Jung-Prepperoni in VW Käfer auf der Autobahn wird von einer Rotte A-10 Warthog’s in der Luft überholt als diese eine steile Wende in der Luft machen um einen Scheinangriff (Show of Force) im Tiefflug auf selbige Autobahn zu Üben”

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/GAU-8/A_Avenger

    Der Wikipedia Artikel enthält ein Foto um mal die Größen Verhältnisse darzustellen und nach der A-10 Begegnung war Ich überzeugter Zivildienstleistender.

    Krieg kann Uranmunition enthalten, da zu fragen Sie Ihre aktuellen Politiker und Parteien!

      1. Es wäre ja noch schöner, wenn Israel dem Regime der Bandera-Verehrer Panzer liefern würde um sie ausgerechnet gegen Russland einzusetzen, dem Russland, das alle Vernichtungslager die für die Endlösung errichtet wurden, befreit hatte.

        Aber Israels Weigerung Panzer an das Nazi-Regime in der Ukraine zu liefern ist nicht genug, Israel MUSS die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine abbrechen, solange die Ukraine ihre Verehrung für Nazi-Kollaborateur wie Bandera offen zur schau stellt.

        Die Tatsache, dass es die Sowjetunion war, die der deutschn Wehrmacht das Genik gebrochen hat, verdrängt das Bewusstsein, dass die sowjetische Bevölkerung ähnlich unter der deutschen Besatzung gelitten hat wie die Juden, deshalb ist die Verehrung von Nazi-Kollaborateuren in der Ukraine als Verhöhnung der Nachkommen der Nazi-Opfer aufzufassen.

        1. Vielleicht möchte man in Israel seine Panzer nicht mit Symbolen der Wehrmacht versehen sehen.

          Vielleicht möchten sie aber auch nicht, dass der Iran im Gegenzug auch moderne Waffensysteme geliefert bekommt.

          Vielleicht ein bisschen von Allem.

          1. Ja, vielleicht ein bisschen von allem. Vielleicht aber lügen sie einfach nur und liefern -unter Umständen auf Umwegen- trotzdem.

        2. Benutzen sie ihre Suchmaschine und geben ein:
          Waffen Israel Polen
          In meinem Yandex Browser wird viel ausgeworfen.
          Der israelische Botschafter hat ein paar ‘leckere Aussagen’ zu ukrainischen Helden geäussert und JETZT VERGLEICHEN WIR DIE HETZJAGD in D auf Antisemiten!

  2. Die Rentkasse zahlt
    “Diese versicherungsfremden Leistungen kommen sehr verschiedenen Rentnergruppen zugute: z.B. auch ehemaligen SS-Mitgliedern im Baltikum
    Zusammen kürzten die versicherungsfremden Leistungen den Bestand der gesetzlichen Rentenkasse im Jahr 2020 um 66 Milliarden Euro, das waren immerhin 22,9 Prozent der Rentenkasse, mehr als ein Fünftel”
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=99404

  3. Aufgrund allgemeiner Engpässe und aktueller Lieferungen an die Ukraine verfügt Deutschland nur noch über etwa 20.000 Artilleriegeschosse des NATO-Kalibers 155 Millimeter.

    Dies berichtet der Spiegel.

    Bei ähnlichen Intensität der Kampfhandlungen wie in der Ukraine würde dies für ein bis zwei Tage reichen. Nach Angaben des Magazins plant das Bundesverteidigungsministerium, massiv Granaten einzukaufen, um das Defizit auszugleichen.

    1. Haben denn die Russen keine Granaten die sie verkaufen können? Die Russen werden doch in unseren Medien immer als blöd hingestellt.

      War jetzt nicht ernst gemeint

      1. Politico hat jetzt entsetzt herausgefunden, dass Putin vorbei an Sanktionen und im großem Stil Munition vom Westen einkaufte. 😱

        HOW U.S.-MADE AMMUNITION ENDS UP IN RUSSIAN RIFLES: A POLITICO investigation has found that Russian companies have declared hundreds of thousands of rounds of ammunition obtained from Western suppliers in an apparent evasion of export controls that Washington and Brussels have imposed to strangle Vladimir Putin’s war in Ukraine.

  4. Danke für diesen Artikel Herr Wetzel, schön auch, dass sie die Hetze der Blödzeitung historsch noch mal in Erinnerung gerufen haben.

    1. Vielen Dank für das Lob! Und natürlich freut es mich sehr, wenn Sie den historischen Kontext wichtig finden. Denn “Springer schießt mit” kann auf eine jahrzehntelange Tradition zurückgreifen. Und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass sie so lebendig, so wach, so massentauglich, so en vogue ist.

  5. Zitat “Um es klar und unmissverständlich zu sagen: Weder Russland, noch die Sowjetunion waren irgendwann einmal dabei, Deutschland zu überfallen.”

    Das ist so in dieser Form nicht korrekt. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs war Russland der erste Staat, der sein Heer mobilisierte und der erste Staat der eine Generalmobilmachung befahl. Russland war damit ein wesentlicher Antreiber der Eskalationsspirale, die letztlich im ersten Weltkrieg mündeten. Die Kriegsplanungen der Russen stammen von 1910 und lauteten “Plan No 19” (*). Kriegsziel der Russen war die Eroberung der Industriegebiete in Ostpreussen.

    Die Bündnisbildung des WK1 geht ins 17. Jahrhundert (also 18xx) zurück, die drei damaligen Großmächte Frankreich, Großbritannien und Russland waren auf die Idee gekommen, die Welt in Form von Einflusssphären unter sich aufzuteilen (Triple Entente). USA als Macht existierte damals noch nicht und die Mittelmächte wurden lediglich als Bedrohung betrachtet.

    (*) https://de.wikipedia.org/wiki/Ostfront_(Erster_Weltkrieg)#Planungen_der_Vorkriegszeit_3

    1. In Ergänzung: In den Nordischen Kriegen hat sich Russland als große Macht aus dem Osten etabliert. Das Deutsche Reich gab es damals noch nicht, Vorgänger waren zum Teil Verbündete als auch Gegner. Kriegsziel der Russen war ein Zugang zur Ostsee.

      Frankreich und Großbritannien waren bereits etablierte Großmächte. Nach den Französischen Revolutionen entstanden um 1850 die europäischen Nationen. Deutschland wurde damals übergangen, durch die vielen kleinen Königreiche war die Bildung einer deutschen Nation zu schwierig. Der deutsche Einigungsprozess dauerte dann bis ungefähr 1870. Durch die Reichseinigung tauchte in Europa mit der Allianz Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich eine neue Großmacht auf. Diese neue Großmacht war auf allen Seiten von den alten Großmächten (Russland, Frankreich, UK, Osmanen) umgeben und wurde deshalb als Mittelmacht bezeichnet.

      Drei der Großmächte gründeten eine gemeinsame Allianz, die Entente, um den Neuankömmling klein halten zu können. Dieses Kleinhalten war zwingend notwendig, außer UK hatten alle anderen Großmächte die industrielle Revolution verpasst und waren deshalb in Zugzwang. Das vierte damalige Großreich (die Osmanen) wurden von allen Seiten umgarnt.

      Der deutschsprachige Neuankömmling wollte im Reigen der Großmächte mitspielen, wollte einen Platz an der Sonne (so der damalige Sprachgebrauch). Und voila, die Ausgangssituation des ersten Weltkriegs ist gegeben. Nur zur Sicherheit, die politischen und militärischen Allianzen entstanden zwanzig Jahre vor dem Ersten Weltkrieg.

      Die Osmanen haben im WK1 ihr eigenes Spiel gespielt und deshalb gegen alle Großmächte verloren, das osmanische Reich wurde zerlegt. Die Kriegsfolgen dieser Zerlegung erleben wir bis heute (Israel, “Krieg gegen den Terror”).

    2. “Kriegsziel der Russen war die Eroberung der Industriegebiete in Ostpreussen.”

      Industriegebiete in Ostpreussen?

      Auf der Webseite des “Deutschen Kulturforums östliches Europa” heißt es dazu:
      “Die Industrie war besonders in Königsberg, Elbing, Allenstein, Insterburg und Tilsit angesiedelt.”

      Kurzer Abgleich (anhand von Wikipedia): Elbing hatte damals 60.000 Einwohner, Insterburg 30.000, Allenstein 30.000 und Tilsit 40.000. Außer in Königsberg (250.000 Einwohner) wird da vermutlich nicht viel an Industrie zu finden gewesen sein.

      Aber mir ist noch ein russischer Angriff eingefallen, nämlich die Besetzung von Berlin durch russische Truppen 1760 während des Siebenjährigen Kriegs. Allerdings hat in diesem Koalitionskrieg das Heilige Römische Reich auf der Seite Russlands gekämpft, so dass es sich um keinen russischen Angriff auf “Deutschland” gehandelt hat, sondern auf Preussen.

      1. Industriegebiete waren nicht unbedingt Maschinen, sondern vor allem Bildung. Die Industrielle Revolution war in aller erster Linie eine Bildungsrevolution. Die Wurzeln dieser Revolution liegen für Deutschland im “Land der Dichter und Denker”, was wiederrum eine Folge der Kleinstaaterei war. Die Kleinstaaten waren hemmend für die industrielle Revolution, aber ganz wesentlich für die Bildungsrevolution. Jedes dieser Kleinstaaten hatte eigene Zensurgesetze. Wenn das nächste Königreich nur ein paar Straßen entfernt ist, lassen sich Zensurgesetze gut unterlaufen. Da es in Deutschland auch kein Patent- und Urheberrecht gab, entstanden so eine große Vielzahl von Publikationen zu den unmöglichsten Themen und Verlage waren ständig auf der Suche nach neuen Autoren.

        Zum Zeitpunkt des ersten Weltkriegs war Deutschland der wissenschaftliche Nabel der Welt geworden und Königsberg hatte eine der ältesten, aktiven Universitäten der Welt. Deutsche Informatiker lernen heute noch das Sieben-Brücken-Problem aus Königsberg.

    3. Bei Lenin heißt es, als er Imperialismus definiert: Die Aufteilung der Welt ist beendet, der Kampf um die Neuaufteilung beginnt.
      Vielleicht war die vorherrschende Erklärung für den WKI, wie sie in der orthodoxen Geschichtsschreibung der DDR gegeben wurde, ziemlich zutreffend. Alle imperialistischen Hauptmächte wollten diesen Krieg, nur Deutschland wollte ihn, als “zu kurz gekommene” Macht, als Macht, die zu spät auf der politischen Weltbühne erschienen ist, mehr als die anderen. Und so war es eben auch Deutschland, dass Österreich den Freifahrtschein ausstellte, der zwingend zum Krieg mit Serbien führen musste und es war Deutschland, dass Belgien überfiel.

  6. Wenn die Deutschen industriell, kulturell und sozialpolitisch in die Bedeutungslosigkeit rutschen, so sind sie doch wenigstens militärisch wieder wer. Mit den USA im Rücken fühlen sie sich wieder richtig deutsch.

  7. Reuters titelt heute: „Biden says threat of Putin using tactical nuclear weapons is ‚real‘“.
    In Russland hatte zuvor Sergei Karaganov im regierungsnahen „Russia in Global Affairs“ (Lawrow ist im Redaktionsteam aufgeführt) dargelegt, ein PRÄVENTIVER NUKLEARSCHLAG z. B. auf Polen sei vielleicht die einzige Möglichkeit, Frieden zu erreichen (statt eines bei einem formalen Waffenstillstandsabkommen zu erwartenden jahrelangen westlich gesponserten Guerillakriegs in der Ukraine).
    Karaganov geht davon aus, dann würden die USA ihre europäischen Verbündeten nicht verteidigen, um nicht selbst zur Zielscheibe russischer Atomwaffen zu werden.
    Er ist Ehrenvorsitzender des Sicherheits- und Verteidigungsrats Russlands und Chefredakteur von „Russia in Global Affairs“.
    Dort wurde heute eine scharfe Replik von Ivan Timofeev veröffentlicht:
    https://eng.globalaffairs.ru/articles/a-preemptive-nuclear-strike-no/

    Apropos DU-Munition:
    Das Journal des russischen Außenministerium „The International Affairs“ titelt heute:
    “Increased risk! US weapons could be lost en route to Ukraine”
    Auch westliche Medien haben bereits davor gewarnt, dass vom Westen gelieferte Waffen leicht ihren Weg in die Hände auch hiesiger Terroristen finden können.

    1. Abermals Danke für den Link, Sabine, ich bin, zugegeben, zu angeekelt für intelligente Recherchen.

      Der Text von Ivan N. Timofeev verdiente eine gründliche und ausführliche Besprechung und Analyse. Gibt es ein öffentliches Forum, wo sowas möglich erscheint?

    2. Ich möchte meinen die deutschen Panzerwerke, wo der Leopard hergestellt und gewartet wird, sowie die Ausbildungszentren wo ukrainische Soldaten geschult werden, sind legitime und aus militärischer Sicht zweckmäßige Ziele für russische Raketenangriffe.

      Ich möchte auch meinen, dass eine solche Eskalation zwar den NATO Bündnisfall auslösen würde, aber anders als sich die Deutschen Kriegstreiber vielleicht vorstellen. Sie wägen sich in der Illusion die USA würde dann einen totalen Krieg gegen Moskau anführen. Das wage ich zu bezweifeln. Die eigene Haut ist den Amerikanern doch am nächsten. Eine direkte Konfrontation zwischen zwei größten Atommächten der Welt würde unweigerlich eine Eskalationsspirale in Gang setzen, welche sehr schnell zum gegenseitigen Austausch von strategischen Atomschlägen führen würde. Die Amerikaner würden sicherlich nicht wegen Deutschland ein nukleares Armageddon und die Einäscherung ihrer Metropolen in Kauf nehmen. Im Rahmen des 5. Artikels der NATO würden sie allenfalls Deutschland militärisch nur soweit unterstützen, wie sie zur Zeit die Ukraine unterstützen. Waffenlieferungen, Aufklärung, Beratung, Ausbildung, aber auf keinen Fall direkt eingreifen. Genauso dürften sich auch andere Atommächte der NATO wie GB und Frankreich mit ihren Regulären Kräften raushalten.

      Aber sie wären durch den 5. Artikel der NATO dazu verpflichtet?

      Mit nichtens!
      Davon steht im 5. Artikel der NATO nichts drin.

      Das betrachten wir mal genauer. Da steht Folgendes:
      Die Parteien vereinbaren, daß ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird; sie vereinbaren daher, daß im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jede von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung der Partei oder den Parteien, die angegriffen werden, Beistand leistet, indem jede von ihnen unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten.

      1. Die Formulierung enthält keinerlei Verpflichtungen. Es wurde vereinbart. Die USA haben schon oft demonstriert wie schnell sie einseitig aus für sie ungünstigen Vereinbarungen aussteigen können.

      2. Vereinbart wurde, dass Beistand geleistet wird. Nicht, dass gleich ein totaler Krieg gegen den Angreifer zu folgen habe. Beistand leisten kann im Zweifelsfall auch bedeuten nur Helme zu schicken. Jedenfalls nur das was die einzelnen Mitgliedsstaaten leisten können, und für erforderlich erachten.

      3. Einschließlich dem Einsatz von Waffengewalt, aber nicht zwingend!

      Der Bündnisfall der NATO wurde in der Tat schon einmal ausgerufen. Nach den Anschlägen in New York 2001. Damals hat USA den Bündnisfall ausgerufen und Zog gegen Afghanistan. Die übrigen NATO Länder leisteten Beistand. Die einen mehr, die anderen weniger. Bei weitem nicht Alle haben sich militärisch direkt daran beteiligt. Und Jene die sich beteiligt hatten, taten dies auch nicht mit ihrer ganzen militärischen Kraft und schickten nur relativ begrenzte Kontingente.

    3. Naja, immerhin eine Anregung will ich los werden.

      Ob, wie ich behaupten will, “MAD” ein Mythos ist, nicht zum Mindesten deshalb, weil es immer einer gewesen ist, oder keiner ist, das Thema kann selbst eine hochkarätige Arbeitskonferenz locker viele Wochen beschäftigen.
      Aber ich halte es für viabel, im ersten Schritt den Text mal daraufhin zu untersuchen, welche rhetorische Rolle und argumentative Funktion, zusammen: welchen Stellenwert die Verweise auf “MAD” darin haben, um zu ermitteln, wie mythologisch ihr Anteil in diesem Text, für sich betrachtet, ist.
      Das brächte die Analyse m.E. auch mit Blick auf die anderen Argumente einen Riesenschritt voran.

      PS.: @ R.H. – Jupp, das ist schon mal der initiale Schritt zu obigem.

    4. Ich möchte da aber auf die ausgezeichnete Analyse Gilbert Doctorows zu Karaganows Text im russischen Umfeld hinweisen:
      https://gilbertdoctorow.com/2023/06/17/sergei-karaganovs-latest-controversial-article-in-russia-in-global-affairs/

      Karaganow ist Putin oder der russischen Regierung eher weniger nah als Vladimir Solowjow (der hat Putin mehrfach und sehr tiefgehend interviewt und damit Dokus gedreht oder daran teilgenommen, unter anderem “Crimea, the way home” – muss man gesehen haben). Und anders als Karaganow ist Solowjow kein Wendehals, der jähen Positionswechsel durch Radikalität gutmachen muss. Der Versuchung, mit dem nuklearen Knüppel zu winken, den er wie andere Journalisten nicht in der Hand hält, konnte er aber auch nicht widerstehen. Seit einer Weile in Solowjow Wjetscher fast in jeder Sendung 🙂 .

      Putin hat sich auf dem SPIEF sehr deutlich zur Frage des Nuklearwaffeneinsatzes geäussert. Sinngemäss: “Wir haben viel mehr davon als sie, und trotzdem wollen sie ständig, dass wir sie einsetzen. Darauf kann man nur mit einer gängigen Redensart entgegnen” Gemeint war Fuck You!

      Im Übrigen schliesst das konventionelle Angriffe auf Kriegszentren der NATO bei weiterer Eskalation *) nicht aus, etwa den polnischen Flugplatz, Panzerreparaturwerke und -produktionsstätten (hallo Herr Papperger), eventuell sogar Ramstein (das wäre allerdings eine Stufe verschärft). Eine Iskander oder Kinchal kann auch ohne nukleare Komponente einigen Schaden anrichten. Und die NATO stünde dann etwas blöd da.

      *) Ein Newsweek-Artikel hat letzte Woche auf die tausenden, wenn nicht zehntausenden polnischen Elitesoldaten im Ukrainekrieg hingewiesen.

  8. @Guido Bioland
    “Wenn die Deutschen industriell, kulturell und sozialpolitisch in die Bedeutungslosigkeit rutschen..”

    Stets aufs neue interessant, dass sich speziell Schweizer zu jedem Thema nach dem Motto äußern: DIE Deutschen.
    Gut, die Eidgenossen mit ihrer “noch immer vorhandenen Neutralität” und Davos als Bollwerk der Zukunft im Rücken, können es sich zweifelsohne leisten; aber unter welchem Geschäftsmodell sind Ihre Texte einzuordnen?

    “Guido Biland, 58, ist freischaffender Sxchweizer Journalist. Seit 22 Jahren ist er Inhaber und Geschäftsführer der Firma alphatext.com, die Auftragstexte für Schweizer Unternehmen produziert.”

    Egal – WIR Deutschen sind halt für jede Coleur von Zaungästen ein gefundenes Ziel, aber, verflucht, in welchem Kanton liegt Sxchweiz?! 🤔

    Addendum: doch keine Sorge; pauschale Urteile sind bereits (pandemisch) etabliert und akzeptiert!🥳

    1. In welchem Kanton die „Sxchweiz“ liegt, müssen Sie die Redaktion fragen. Ich glaube, im Kanton „Tippfehler“.
      Pauschalisierungen sind natürlich immer des Teufels. Auch wir Eidgenossen leiden darunter: WEF, Uhren, Schokolade, Emmentaler usw. Leider ist die Neutralität nur noch ein Papiertiger. „DIE Eidgenossen“ tragen die Sanktionen gegen Russland mit, womit nicht alle einverstanden sind. Wenn also Putin die Schweiz zu den „unfreundlichen Staaten“ zählt und sie deswegen in einen Krieg hineingezogen würde, wäre das einer Pauschalisierung zu verdanken. Über Deutschland lässt sich differenziert sagen, dass mindestens die Hälfte der Bevölkerung Umfragen zufolge lieber Verhandlungen sieht als Waffenlieferungen. Trotzdem ist Deutschland immer mehr Kriegspartei. Die Pauschalisierung trifft die Realität manchmal besser als die Differenzierung.

      PS: Wie kommen Sie auf „Bioland“?

      1. “PS: Wie kommen Sie auf „Bioland“?*”

        😂 Weshalb ICH?
        Die Autokorrektur habe nicht ich erfunden. Texte zu schreiben war dereinst wesentlich einfacher, schneller möglich und erholsamer! Selbstredend in Zeiten der gewollten Vermittlung von Sprache und Bildung.
        Also; Asche auf mein Haupt: nach der ersten händischen Korrektur wurde ich schlichtweg nachlässig.🤫

        Aber herzlichen Dank für das gemäßigte “Deutschland” anstatt DER Deutschen. Haben ja bereits das seit Jahren anhaltende “WIR” zu verdauen! ☝️

        P.S. Gehe ich Recht in der Annahme, dass Davos noch immer in der Schweiz liegt? Wenn nicht, dann sorry. Gemeint ist selbstverständlich das WEF-Davos. Kann daher keine Pauschalisierung erkennen.😉

        1. Na ja, erstens ist das WEF nicht die Schweiz. Und zweitens wurde das WEF von einem Deutschen erfunden. Klaus Schwab hat sein Weltherrschaftsprojekt strategisch geschickt in der Schweiz angesiedelt (Davos), um den Führerkult (Global Leadership) etwas zu entdeutschen.

    2. One World – One People, warum sollte nicht jeder etwas sagen dürfen, egal aus welchem Land er ist?

      “Wenn die Deutschen industriell, kulturell und sozialpolitisch in die Bedeutungslosigkeit rutschen, so sind sie doch wenigstens militärisch wieder wer”

      Ich sehe nur die Falschannahme, “wenn die Deutschen industriell in die Beutungslosigkeit”
      Wenn die Deutschen industriell am Boden liegen, dann erwirtschaften sie auch nicht das Geld für die Rüstung, wäre dann ja richtiger.

      Ansonsten keine Kritik, ist doch noch ein freies Land hier oder nicht?

  9. Es ist ja nicht nur die BILD, die hetzend vorangeht. Das ist man von ihr gewohnt. Bisher verhielten sich aber die meisten Politiker verbal eher zurückhaltend, das galt selbst noch für Merkel. Mit der jetzigen Regierung sind die schlimmsten Hetzer aber in die höchsten Ämter gelangt. Oder wie anders ist eine Baerbock zu interpretieren, die Russland ruinieren will? Mit ihrer sprichwörtlichen Dummheit kann sie sich da nicht herausreden. Scholz redet kaum besser daher. Und die Figuren, die sich dabei stark fühlen, dass sie russische Kulturschaffende oder Sportler ausladen, sind keinen Deut besser als die BILD. Es ist eine konzertierte Aktion übelster Art, wie ich sie in meinen 74 Jahren nie erlebt habe.

    1. Und ein Pistorius, ebenfalls mit einem SPD-Parteibuch.
      Über die Grünen wundere ich mich nicht, von denen hatte ich auch bisher eine schlechte Meinung, ich gebe aber zu, dass mich ihre plötzliche Wandlung zu den schlimmsten Kriegsgeiferern zutiefst schockiert hat.
      Die wirkliche Enttäuschung sind für mich die sich als “Sozialdemokraten” bezeichnenden Kriegshetzer – wie kann DAS überhaupt möglich sein?
      Eine Plattitüde zwar, aber Kriege bringen wirklich das Schlechteste aus den Menschen hervor; früher dachte ich, klar, im Krieg, ja – aber offenbar reichen auch schon Kriege, die in ca 1500 Km Entfernung stattfinden, dafür aus, die schäbigsten und niedersten Instinkte Einiger voll zu aktivieren.

      1. Wen wundert es, dass es in erster Linie diejenigen vollkommen davon aktiviert sind, die es kaum erwarten können die Ihrigen in die Schlacht zu führen – ohne selbst daran teilnehmen zu werden.
        Einen ehemaligen Bundespräsidenten sehe ich nicht im Kampf, obgleich er bei jeder Gelegenheit den Schaum des Volkssturms ausspeit.

        1. Nur der guten Ordnung halber: Der aktuelle Bundespräsident von der SPD ist auch nicht besser als der (seinerzeit von den Grünen ins Gespräch gebrachte) fidele Pfaffe.

          Unser guter Bundesuhu hat schon als damaliger Außenminister emsig in der Ukraine mitgezündelt und war aktiv am Regimewechsel beteiligt. So hat er anno 2014 mit dem damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch geregelte Neuwahlen ausgehandelt gegen das Ende der Mördereien auf dem Maidan. Janukowitsch zieht daraufhin seine Polizeikräfte zurück und wird am nächsten Tag von den steinmeierfreundlichen Kräften angegriffen. Er will dann einen Tag lang versucht haben, Steinmeier telefonisch zu erreichen, aber das ist ihm nicht gelungen. Der Uhu war im Funkloch verschwunden und hat wie üblich seine Hände in Unschuld gewaschen. Am Abend dieses Tages ist Janukowitsch nach Russland geflohen.

          Heute nutzt Steinmeier seine Fähigkeit zu extrem einschläfernden Reden (nach der Hinterhältigkeit seine größte Kompetenz) dazu, die Bevölkerung zu narkotisieren und vor ihr zu verbergen, was hier eigentlich wirklich läuft.

      2. Die Sozialdemokraten oder sollte ich besser sagen die Asozialdemokraten enttäuschen micht nicht. Sie bestätigen nur das was sie schon immer waren, Verräter.

        Hat mal jemand darüber nachgedacht warum die Sozis immer an die Regierung kommen wenn radikaler Sozialabbau oder Kriegsbeteiligung ansteht? (HartzIV, Kosovo, Ukraine, etc..)

        1. @otto0815: Mir ist das permanent bewußt, aber Du hast recht, zu viele Leute haben ein extrem kurzes Gedächtnis und lassen sich immer wieder von Schlagworten einwickeln.
          Deswegen kommen wir nicht voran und nirgendwo raus.
          P.S. Natürlich ist die andere Volkspartei CDU keinen Deut besser. Hab gestern eine Rede von Merz gehört, unterirdisches Niveau. Die Verräterparteien sind sowas von austauschbar …!
          An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Wolf Wetzel für seinen Artikel, der es (wieder einmal) auf den Punkt bringt.

  10. In den Mainstream- Kommentarspalten tummeln sich immer mehr, die schon
    mit einem streifen rechten Arm aufstehen und vemutlich das Portrait von Hittler
    oder Bandersas grüßen, welches über´m Bett hängt. Diese Pfeifen wurden nicht
    mit dem 3000 Mann / Frau starken Polizisten Heer, bei der größten Razzia der
    Geschichte gegen rechts, aus dem Schlaf gerissen. Manchmal habe ich das Gefühl,
    dass in einigen Räumlichkeiten des Verfassungsschutz auch noch eingerahmte
    Schwachköpfe an der Wand hängen.

    1. Wenn sie schon kein steifes Glied haben kann es der steife Arm auch nicht mehr richten.

      “Manchmal habe ich das Gefühl,
      dass in einigen Räumlichkeiten des Verfassungsschutz auch noch eingerahmte
      Schwachköpfe an der Wand hängen.”

      Sehen wir ja im NSU-Skandal, vermutlich müsste der VS erst mal bei sich selbst eine Razzia durchführen.

    1. Hallo YGL,
      vielleicht machen wir alles nur für den inneren Seelenfrieden, der längst auch unter schwerem Verdacht steht. Aber ich freue mich sehr, wenn ein Text unter die Haut geht – auch wenn man vieles davon davon … eigentlich nicht so nahe herankommenlassen will. Aber ich freue mich, wenn ich ein “Herz” erreicht habe, was ja über das kalte Wissen weit hinausgeht.

  11. Wenn Marschall Schukow tatsächlich seinerzeit über die Deutschen gesagt hat: „Wir haben sie vom Faschismus befreit, das werden sie uns nie verzeihen.“ – war er ein weiser Mann. Oder er hat sich einfach in Bezug auf die Befreiung geirrt.

  12. Danke der Herr Wolf für diesen Artikel und die kleinen vergangenen Zitate hervorgebracht zu haben.
    Das ‘eintausend jährige Reich’ wird im Netz von vielen erklärt, Russland ‘spricht’ von ihrem eintausend jährigen bestehen. Christliche Publikationen tragen zu diesem Thema ihren Beitrag bei. Der weltweit römisch katholisch ‘anerkannte’ Kalennder’ schreibt das Jahr 2023, die Juden/ Muslime entsprechend ihre Jahreszahlen. Da fehlt was!
    Auch fehlen die Hindus / Bhuddisten und sonstige ‘Philosophien’…
    Eine ewig währende Darstellung mit Fiktionen von Wort /Schrift und Aussagen. Nachdem Zerfall vom römischen Reich, wurde dieses aufgeteilt und heute wird das ?nochmal zerkleinert? , um viele Menschenleben zu retten, aber nicht die Verursacher?
    Eines hat der Springer zumindest angesagt, er wird die künstliche menschliche Manipulationen, durch “KI” ersetzen. Ich persönlich habe alle diese und andere Mogule in die Tonne getreten. Kein lesen, kein Kommentar und somit, für mich, abserviert!
    Das dunkle will, aber die Mehrheit möchte das es hell sein wird. Auch wenn diese Helligkeit auch nur eine Fassade bleibt für die ‘nächsten Generation…

    1. Einen Gruß an den aufrechten Pro1:

      Nach dem WWII herrschte die Nazijustiz ungebrochen weiter (s. Filbinger), eine Gewaltenteilung wurde in der BR Deutschland nicht vorgenommen, Fritz Bauer starb unter ungeklärten Umständen. Naziagenten bauten den BND auf (Gehlen), einige Nazis (Kiesinger) übernahmen Regierungsämter.

      Die Nazis, das „dritte Reich“, hatte vor, 1000 Jahre zu regieren, bislang sind davon 90 Jahre abgearbeitet, wir haben also noch 910 Jahre mit diesem Gesocks vor uns. Es sei denn, es würde sich irgendwer mal wehren. Danach sieht es nicht aus.

      Deine Beiträge hier stellen einen Trost dar.

      1. Das freut mich sehr, dass aus Deiner Feder zu lesen!
        Das verbindet, der Dank aber, gilt letztlich an alle die eine aufrichtige Haltung einnehmen, wir sind mehr als manche wahrnehmen.
        MfG PRO1

      2. Da fehlen noch etliche, um nur noch mal zwei zu nennen, es sind einfach zu viele um alle aufzuzählen.
        Chef des Bundeskanzleramts Hans Globke, https://de.wikipedia.org/wiki/Globke-Prozess

        Bundespräsident Heinrich Lübke
        https://www.spiegel.de/spiegel/vorab/a-136304.html

        Die CIA zahlte
        https://www.spiegel.de/politik/die-cia-zahlte-a-08ce7786-0002-0001-0000-000008757194

        Bahr: Alle Kanzler waren IM der CIA 28.10. 1996
        https://www.nd-aktuell.de/artikel/632920.bahr-alle-kanzler-waren-im-der-cia.html
        Berlin (dpa/ND). Nach Auffassung des SPD-Politikers Egon Bahr waren alle Bundeskanzler von Konrad Adenauer bis Helmut Kohl »IM der CIA«. Dies würde sich bei Öffnung geheimer Akten zeigen, sagte Bahr am Sonntag auf einer Veranstaltung in der Berliner Akademie der Künste zum Thema »Schriftsteller und Staatssicherheit«.

  13. Eine schlichte Meinungsäußerung zu diesem Thema:

    Bernt Engelmann fragte einmal, ob das Mittelalter wirklich vorüber sei. Angesichts des nach wie vor „influencenden“ Adelspacks, der dem Adel nacheifernden Neureichen, den ganzen Hofschranzen in Regierung, Medien, Lobbyverbänden und Konzernspitzen kann man nur sagen: Nein. Das Mittelalter, die Dumpfzeit, die Zeit herrschender Hohlköpfe ist nicht vorbei.

    Ganz im Gegenteil: Aberglaube, Willkür, Brandschatzung, Plünderung des Volksvermögens und pausenlose Predigten durch alle Kanäle stehen auf der Tagesordnung. Bundesregierung: demokratiefeindlich. EU: demokratiefeindlich. NATO: Angriffsbündnis zur Zerstörung der Welt.

    USA: An sämtlichen Kriegen auf der Erde aktiv beteiligt, mischt sich in alle anderen Staaten ein, versucht „Regime Changes“, also Wandlungen von Demokratien zur Diktatur voranzutreiben. In den USA lebt ein großer Teil der Bevölkerung in selbstgebastelten Zelten an Straßenrändern oder in teils privatisierten Knästen, meist Afroamerikaner, deren Vorfahren von den USA versklavt wurden. Sofern es noch Überlebende der millionenfach von den USA massakrierten Ureinwohner gibt, kämpfen sie täglich um ihr Überleben. Das sind die USA.

    Schland: Wie dämlich ist eine Bevölkerung, die solch eine Regierung von ungebildeten, skrupellosen, habgierigen, amoralischen, korrupten, heimtückischen und feigen Marionetten duldet?
    Es ist doch nur noch absolut erbärmlich, was hierzulande läuft. Witzfiguren blöken pausenlos in Mikrofone, die von Jammergestalten gehalten werden, die vor denen kriechen. Und das einzige, das diese größenwahnsinnigen, narzisstischen Hanseln interessiert, sind neben den vom verelenden Volk bezahlten horrenden Monatsgehältern und fetten Pensionen Massagesitze in ihren Dienstwagen.

    Das wäre eigentlich mal eine Frage an Philosophen, Soziologen und Psychologen: Welche Entwicklungsperversion hat diesen Strang von Antihumanen erzeugt? Da gerade einem sich jeglicher Herrschaft anbiederndem Pseudo-Soziologen und Scheinphilosoph (Habemus, Habemaß, Habenuss oder wie der heißt) von seinem Mitgesocks eine Medaille umgehängt wurde, erübrigt sich, eine Antwort auf diese Frage zu erhalten. Wenn solche Vollpfosten die Vorzeige-Intelligenzia des Landes der Dichter und Denker sein sollen, dann erbarme sich Gott unserer Bevölkerung und der Menschheit insgesamt.

    Als politisch links stehend und jedem Autoritarismus abhold und opponierend ist für mich nur ein Gedankenstrang wesentlich: Widerstand gegen den modernisierten (Nazi- und Fascho-) Totalitarismus auf allen Ebenen.

    Die zwei Personen, die das ähnlich wie ich sehen, kenne ich namentlich. 3 von 7,8 Milliarden ist nicht viel, wir sind also chancenlos. Aber ich würde mein Leben als vergeudet betrachten, wenn ich nicht bis zur letzten Zuckung Widerstand leiste.

      1. Finde ich auch, z.B. auch sein Buch “Im Gleichschritt Marsch – Wie wir die Nazizeit erlebten von 1933 bis 1939”, um nur mal eins zu nennen

      2. “Wir Untertanen”, “Einig gegen Recht und Freiheit”, “Trotz alledem” – sollte Pflichtlektüre an allen Schulen sein. Diese Bücher sind, soweit ich weiß, allenfalls noch in Antiquariaten erhältlich, wurden nicht mehr neu aufgelegt.

        Schön, dass jemand es schön findet, wenn ich an Bernt Engelmann erinnere. Dann weiß ich, dass es noch Menschen mit Herz und Verstand gibt.

    1. @ ohein
      “Plünderung des Volksvermögens”: – Die Bewohner des “freien Westens” hatten noch nie ein Vermögen. Es sei denn sie usurpierten als Kolonisten die Lande fremder Gegenden. Heute kann einkommensbenachteiligten immer noch das “Bürgergeld” gekürzt werden, wenn sie sich durch den Verkauf des Zweit-, Dritt- oder Viertstuhls auf dem Flohmarkt etwas “dazu verdienen”.
      Das Vermögen des Staates, das sie als Steuerzahler erarbeitet hatten, wurde mit diversen “Reformen” in vollem Umfang wieder den Clans übergeben, die es sich in den vorhergehenden Jahrhunderten unter den Nagel gerissen hatten. Seien es Krankenhausbauten, Bahnhöfe, Wasserbehälter und Kläranlagen, Gebäude und Gelände aller Art im Besitz von “öffentlicher Hand” oder Genossenschaften.
      Warum wird die ideologische Kritik an den herrschenden Zuständen, den von den Herrschenden geschaffenen Zustanden, hier nicht besser materiell und lebenspraktisch unterfüttert? Leseempfehlung: Horst Müller, Das Konzept Praxis im 21. Jahrhundert; Karl Marx und die Praxisdenker – Das Praxiskonzept in der Übergangsperiode – Die latent existierende Systemalternative;
      Es scheint hier nämlich so zu sein, dass ordentliche marxistische Untermauerung der Argumentation damit verbunden ist, dass den Autor der zitierten Werke seit mindestens 50 Jahren der grüne Rasen deckt. [(https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_M%C3%BCller_(Philosoph)%5D

      1. ” Die Bewohner des „freien Westens“ hatten noch nie ein Vermögen. ”
        Wer produziert denn Reichtum?

        Volksvermögen ist Resultat der Anwendung von Arbeitskraft im Bevölkerungsmaßstab. Aus dem Volksvermögen werden sowohl „Bürgergeld“ (was ist das für eine absurde Bezeichnung?) wie „Sondervermögen“ für Aufrüstung wie exorbitante Gehälter und Pensionen von „Volksvertretern“, „ÖrR-Massagesitze-Besetzenden“ und all den anderen Prahlhansen bezahlt. „Aktionäre“, Lobbyisten sowie die in irgendwelchen klimatisierten Räumen Herumschwafelnden, die in Mikrofone jeder beliebigen Größe brüllen, tragen nichts dazu bei, aber verschleudern dieses Vermögen. Besonders gerne natürlich in die eigenen Taschen, wie in die Taschen ihrer „Sponsoren“.

        Hierzulande juckt anscheinend niemanden der Widerspruch zwischen steigenden Krankenkassenbeiträgen und fortlaufender Reduktion von Leistungen im Krankheitsfall. Zielrichtung ist dabei natürlich, dass sich Bürger für die Entrichtung ihrer Krankenkassenbeiträge verschulden müssen und im Krankheitsfalle sämtliche Leistungen aus eigener Tasche bezahlen. Homo stupidiensis in Schlandland.

    2. 2 ergänzungen:
      In der Aufzählung fehlt mEn noch der wertelos Westen ©®™ mit seiner durch Ausplünderung und Erpressung durchgeführten selbstbereichung am Rest der Welt und als weiterer lesetipp seien die Bücher von Reinhard Kühnl und Kurt Gossweiler empfohlen.

  14. “ich würde mein Leben als vergeudet betrachten, wenn ich nicht bis zur letzten Zuckung Widerstand leiste”

    Wie sieht der aus, dein Widerstand?

    1. Ich bin Spezialist für Insubordination.

      Deine Frage lässt vermuten, dass du gerne nähere Informationen hättest (!).. Fragt sich, weshalb und weshalb hier in einem öffentlichen Forum. Dazu habe ich Hypothesen.

      Wie mein Widerstand aussieht? Gut, sogar schick, mit einigen spielerischen Elementen. Sandfarben mit weinroten Noten, die Formensprache erinnert an die Zeit des Konstruktivismus. Sonntags ist der Widerstand dagegen eher von Grau- und Burgundtönen getragen, aus Sentimentalität, das ist eine persönliche Note.

      Wie sieht dein Widerstand aus? Oder gehorchst du allen Anweisungen bis zum letzten Atemzug?

        1. Hm. Generell bin ich dazu geneigt, erst einmal von der Ernsthaftigkeit einer Äußerung auszugehen, so auch von der deinen.

          „Wie sieht der aus, dein Widerstand?“

          Eine „arglos, ernst und ehrlich“ gestellte Frage wäre in etwa so formuliert worden:
          „Wie leistest du Widerstand?“

          Die von dir gewählte Formulierung enthält jedoch kein pures Erkenntnisinteresse, sondern eine Herabsetzung, Marginalisierung und Verhohnepipelung des Adressaten deiner Frage.

          Selbst wenn ich, gutwillig wie ich bin, unterstelle, dass hier jemand für sich in seiner Neugier auf die Welt fragt, dann muss ich von einer sehr ausgeprägten Naivität des Fragestellers ausgehen. Wer Widerstand leistet, ist nicht gut beraten, in einem öffentlichen Forum Details zu seinen Vorgehensweisen kundzutun.

          Weil du es bist, arglos, ernsthaft und ehrlich, gebe ich einen Hinweis:
          Beginne damit, das „Nein!“-sagen zu üben.

          Irgendwann klappt es dann auch mal mit dem Widerstand.

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