Die Sachbearbeiter des Krieges und die Friedenskünstler

Quelle: bearbeiteter Screenshot aus dem Video "Aufstand für Frieden"
Quelle: bearbeiteter Screenshot aus dem Video „Aufstand für Frieden“

Es waren etwa 2.000 Menschen, die an der Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz (SIKO) in München teilnahmen. Wahrscheinlich immer noch getragen von einem antiimperialistischen Spektrum, das seit Jahrzehnten gegen die SIKO demonstriert.

Am selben Tag demonstrierten etwa 15.000 Menschen, die dem Noch-Linken Abgeordneten Dieter Dehm und dem ehemaligen CDU-Abgeordneten Jürgen Todenhöfer zuhörten. Viele Menschen dort haben sich über die Corona-Politik der letzten Jahre politisiert und sehen einen Zusammenhang zwischen dem Krieg gegen das Virus (Macron) und dem Krieg gegen Russland.

Und dann kamen am letzten Wochenende in Berlin etwa 40 – 50.000 Menschen zusammen. Sie eint das „Manifest für Frieden“, das Sahra Wagenknecht (Noch-LINKE) und Alice Schwarzer (Zeitschrift Emma) initiiert hatten und das mittlerweile von fast 700.000 Menschen unterstützt wird.

Das ist nach zwei Jahren Corona-Ausnahmezustand und einem Jahr Kriegsbeteiligung an der Seite der Ukraine recht viel. Dementsprechend groß war das Denunziationsgewitter, das über sie alle niederging.

Die BILD lässt am 26.2.2023 die FDP in großen Lettern zu Wort kommen:

„FDP fordert Konsequenzen nach Russland-Demo. SPD und Grüne sollen Linkspartei boykottieren! FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (46) sagte nach der Demonstration zu BILD: „Für SPD und Grünen ist die Linkspartei stets eine strategische Machtreserve und Option. Damit muss Schluss sein. Wir brauchen in Deutschland auch eine Brandmauer zu den linken Putin-Freunden.“

Aber auch das politische Arsenal wird gefechtsbereit gemacht. Der Münchner Politikwissenschaftler Alexander Stephan durfte ein Gegenmanifest veröffentlichen, das vor Gift und Dummheit, die sich wie ein Hufeisen in der Mitte treffen, nur so trotzt:

Nun erheben Friedenskünstler um Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer erneut ihre Stimme. Sie wollen die bisherigen Anstrengungen der Bundesregierung und das Engagement von Millionen Deutschen unterminieren. Hunderttausende ukrainische Frauen und ihre Kinder hierzulande, deren Männer, Brüder und Väter gerade auf dem Schlachtfeld kämpfen, staunen nur vor diesen Ideologen, die „den Frieden“ per Manifest bestellen – koste es, was es wolle. Zudem ist es erschreckend, aus der Mitte unserer Gesellschaft zuzusehen, wie dabei die rechts- und linkspopulistischen Pole in Deutschland den Kreis schließen.

Nun ja, die Erstunterzeichner wissen jedenfalls in ihrer Mehrheit, was ihnen ihr Job wert ist:

„Neben Initiator Stephans, dem CDU-Politiker Roderich Kiesewetter und dem Ex-FDP-Politiker Hildebrecht Braun gibt es sieben weitere Erstunterzeichner, die überwiegend in Politikwissenschaft und Militärforschung tätig sind.“
(Telepolis vom 21. Februar 2023)

Da ist also von „Friedenskünstler um Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer“ die Rede, die den Kriegs… pardon schwerbewaffneten friedenschaffenden Willen der Bundesregierung „unterminieren“. Aber vielleicht ist das „Gegenmanifest“ auch nur eine freiwillige Jobsicherung oder eine andere Form der Hufeisentheorie, der zur Folge rechte Gesinnung und Beruf hervorragend aus- und zusammenkommen.

„Hand in Hand mit Nazis“ -Die Bundesregierung und die GegendemonstrantInnen

Natürlich gehört zum Denunziationsschlagwerkzeug neben „Putinversteher“, „Putinfreund“ auch die Unterstellung, dass dieses Bündnis – irgendwie – mit Nazis oder Halb-Nazis unter einer Decke stecke. Wer sich nur halbwegs mit neonazistischen Ideologien und Organisationen auskennt, der weiß, dass Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer und Sevim Dağdelen nun wirklich nicht auf deren Agenda stehen. Man kann aber auch der Pressesprecherin der Berliner Polizei Anja Dierschke zuhören:

„Tatsächlich wurde auch geprüft, inwieweit eine Mobilisierung rechtsextremer Kräfte eine Rolle spielen könnte. Dazu gibt es aber tatsächlich keine Hinweise.“

Was man hingegen sehr sicher sagen und belegen kann, dass die Bundesregierung kein Problem damit hat, mit neofaschistischen Kräften in der Ukraine (um in der Region zu bleiben) zusammenzuarbeiten.

Es ist naheliegend, dass man diese Kräfte hier nicht als Helden feiert wie in der Ukraine, aber man tut alles, um die Präsenz und Bedeutung neofaschistischen Ideologien (wie den Bandera-Kult) und die Bedeutung neofaschistischer paramilitärischer Einheiten (ASOW, Ajdar, Dnipro, Tornado, Kraken, SS Medvedi, C14 u.a.) zu vertuschen.

Ein ganz besonders schmutziges Bashing brachte das sogenannte „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) zustande. Man gab sich für diese ganz persönliche Denunziation alle Mühe. Unter dem Titel „Warum Sahra Wagenknecht eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland ist“ lässt es riesige Luftballon platzen:

„Es wäre jedenfalls naiv zu glauben, es ginge der selbst ernannten Friedensfreundin um Frieden. Nein, Wagenknecht, die die Grenzen zwischen Diktatur und Demokratie nicht erst seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine systematisch verwischt, geht es nicht um Frieden. Es geht ihr um die Zerstörung der Demokratie. Wagenknecht ist ihre in Deutschland wohl einflussreichste Feindin.“
(RND vom 25.02.2023)

Das hat kriegstaugliches Reichsenderniveau. Dass es diese Denunziation durchaus mit dem Denunziationen vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg aufnehmen kann, ist ganz leicht nachzuvollziehen. Kein Wunder also, dass selbst die deutsch-nationale, faschistische „Dolchstoßlegende“ wieder auftaucht.

Die Dolchstoßlegende wurde mit dem Ende des Ersten Weltkrieges geschmiedet, als die deutsche Reichswehr kapitulieren musste. In dieser Erzählung wurde der Krieg nicht an der Front verloren, sondern aufgrund der vielen Weicheier zuhause. Kriegsmüde Menschen bis hin zu Politiker an der Heimatfront hätten die tapferen Soldaten an der Front verraten.

Wenn also Gabor Steingart in der Zeitschrift Focus den „Dolchstoß“ aufblitzen sieht und das in Lifestylemanier „vom deutschen Sofa“ aus, dann ist das vielleicht gar keine Entgleisung, sondern das richtige Gleis, an dem er steht:

  • Erstens befinden wir uns in einem Krieg, den wir gewollt haben.
  • Zweitens muss jetzt alles getan werden, damit er nicht an der Heimatfront verloren wird.
  • Drittens haben solche „demokratischen“ Stimmen nicht die geringsten Hemmungen (mehr), ein deutsch-nationales, faschistisches Motiv (das bis weit in bürgerliche Kreise hinein geteilt wurde) aufzugreifen, mit dessen Hilfe die Nazis an die Macht gekommen waren.

Der Frieden lässt sich nicht delegieren.

Der Kern aller Bündnisse und Initiativen ist ein Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Das Problem ist nur: Die gab es. Dier ersten führten zu den Minsker Abkommen I und II (2014/15). Doch diese Abkommen wurden von u-s-krainischer Seite nur zum Schein unterschrieben. Tatsächlich ging es darum, Zeit zu gewinnen, damit die Ukraine unter Selenskyj den Krieg weiterführen kann.

Das Ziel liegt erklärterweise weit jenseits der Ukraine. Es geht darum, mit diesem Krieg auf ukrainischen Territorium „Russland zu ruinieren“ (deutsche Außenministerin Annalena Baerbock), um so für den nächsten großen Krieg (gegen die VR China) gerüstet zu sein.

Wenn man also Friedensverhandlungen fordert, dann muss man auch erklären, warum die US-Regierung, warum die EU jetzt zu etwas zurückkehren sollten, das sie nie wollten? Außerdem muss man sich selbst fragen, mit welchem Einfluss man etwas erreichen kann, was die Ukraine-Koalition von Anfang an ausschloss?

Dann nähern wir uns dem schmerzlichen Punkt für diese „Friedensinitiativen“: Wie will man Druck machen, dass die eigentlichen Akteure (dazu gehört mittlerweile Deutschland als Führungsmacht) etwas tun, was sie strikt ablehnen?

Wir werden den Frieden also nicht delegieren können. Wir können im Land des gendergerechten Imperialismus viel machen. Wir werden viel machen müssen, wenn wir etwas für das Ende dieses Krieges auf ukrainischen Boden machen wollen.

Denn der Krieg beginnt auch auf deutschen Boden, wenn militärisches Material von hier aus in die Ukraine verladen wird.

Wenn also die Rüstungstransporte so viel Ablehnung erfahren wie die Castortransporte, dann haben wir das Sofa verlassen, auf dem uns der Focus-Redakteur ausgemacht hat.

 

Quellen und Hinweise:

Warum Sahra Wagenknecht eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland ist, Markus Decker, RND vom 25.2.2023: https://www.rnd.de/politik/warum-sahra-wagenknecht-eine-gefahr-fuer-die-demokratie-in-deutschland-ist-X6HYR7QBSNBEXOUXFOLYDU63TI.html

Die Liveübertragung der Kundgebung „Aufstand für Frieden“ vor dem Brandenburger Tor ist auf dem YouTube-Kanal von Sahra Wagenknecht zu finden.

Es ist nicht von Belang, wer den ersten Schuss abgegeben hat …Wolf Wetzel: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/es-ist-nicht-von-belang-wer-den-ersten-schuss-abgegeben-hat/

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92 Kommentare

  1. Worum geht es eigentlich bei Russlandsanktionen und militärischer Unterstützung der Ukraine? Die Schwächung Russlands und die Rückeroberung der Krim spielen keine Rolle, weil sogar Baerbock kapieren dürfte, dass beides nicht möglich ist. Nein, es geht darum, „Fakten“ zu schaffen für die weitere Umwandlung der BRD in einen autoritären Staat. Der Russenhass wird als das entscheidende Propagandainstrument benutzt, zur Durchsetzung der Energiewende, die jetzt mit dem Verbot von Gas- und Ölheizungen ganz eindeutig auf Atomenergie als zentralen Energielieferanten hinausläuft, als Propagandainstrument auch zur Abschaffung der Pressefreiheit und des Demonstrationsrechts, zur Deklaration oppositioneller Parteien als neonazistisch, um sie zu verbieten, zur Umvolkung, zur Aufrüstung usw.. Letztlich geht es also um die Abschaffung der letzten Reste von Freiheit, Wohlstand und Lebensqualität.

    1. Ja, der alte Russenhass wurde wieder aufgegriffen, das findet aber schon seit 2014 statt.

      Der Krieg wird natürlich dazu benutzt, eine grüne Agenda durchzudrücken. Man kann jetzt bequem den zurückgehenden Wohnstand und alle Unerquicklichkeiten von Energiekosten bis Inflation Putin in die Schuhe schieben. Da ist auch die Parallele zu Corona.

      Wenn man den Frieden will, geht es darum nur sehr indirekt. Es geht darum, der Regierung die Rückendeckung für weitere Eskalation zu nehmen. Das alles geschieht ja nicht, weil wir Bürger entschieden haben, diesen Krieg zu unterstützen. Die Leute wurden von Anfang an manipuliert, um Interessen durchzusetzen, die gar nicht unsere sind. Wir erleiden Nachteile, die Bürger der Ukraine werden geopfert und ihnen wird das Land unter dem Hintern verkauft, und es profitieren: Biden (politisch), die (angloamerikanischen) Investoren, die amerikanische Frackingindustrie, der militärisch industrielle Komplex u.a.. Man will mit aller Gewalt verhindern, dass die Unterstützung des Krieges unter den Bürgern zusammenbricht, so lange die Ukraine, GB und die USA noch nicht verhandlungsbereit sind. Denn Deutschland kann da gar nichts ausrichten, es hat sich EU und NATO-Reglement unterworfen und es wäre mit großen Nachteilen verbunden, wenn man sich zurückzöge. Das ist ziemlich ausgeschlossen. Dennoch kann es Mehrheiten in den USA und Europa gegen den Krieg geben, deren öffentliches Auftreten die Verhandlungsbereitschaft erhöht und die Ukraine durch den Entzug der Unterstützung zwingt, ihre Kriegsziele aufzugeben. Insbesondere die Rückeroberung der Krim.
      Irgendwann muss die Ukraine erkennen, dass das nicht funktioniert. Aber noch ist man dort nicht so weit.

      1. Naja, ich habe eher nicht diesen Eindruck. Die Grüne Agenda ist doch jetzt eigentlich mit dem Wirtschaftskrieg gegen Russland und dadurch bedingter Energiekrise praktisch vom Tisch. Die Kids von FFF haben jetzt plötzlich ganz andere Sorgen. Wo ist eigentlich Greta? Kohle- und Atomkraftwerke werden hochgefahren.

        Da geht es um ganz andere, viel größere Interessen, und die Pseudogrüne vermeintliche Ökopolitik war meiner Ansicht nach nur Verarsche um eine Kriegspartei an die Macht zu bringen. Das interessiert doch heute keine Sau mehr.

        1. Das sind eher vorübergehende Dinge. Die Klimaschutzgesetze u. a. enthalten Regelungen, die Hauseigentümer schwer belasten. Diese werden gezwungen intakte Heizungsanlagen auszutauschen, neue Öl- und Gasheizungen werden verboten. Statt dessen besteht Photovoltaikzwang – egal ob das Dach das trägt oder nicht – und eine Wärmepumpe soll her. Letztere benötigt Strom. Wer sich das nicht leisten kann, wird wohl gezwungen sein, sein Haus zu verkaufen. Am Ende gehört hier alles Blackrock, Vanguard, Vonovia und Konsorten. So die Pläne von Habeck und von der Leyen.

          1. Das ist ja im Grunde nur ein Abwälzen der Kosten auf den Verbraucher, welche durch den politisch bedingten Ausfall von billiger Energie entstanden sind. Es ist ja nicht so, dass du weiter fröhlich mit Gas und Öl heizen könntest, wenn es einfach nicht mehr in der gewohnten Menge vorhanden ist.

            Was ich eigentlich sagen wollte: Ich kaufe den Grünen ihren Öko-Gedöns nicht ab. Ich habe das schon immer für Populismus gehalten. Wähler manipulieren mit Angst vor Klimakatastrophe. Jetzt ist es nicht mehr nötig, jetzt kann man den Wähler mit Angst vor Russen und Angst vor Atomkrieg viel besser manipulieren. Öko-Gedöns – Schnee von Gestern.

    2. Nun ja, das ist doch sehr haarsträubend: Die „Energiewende“ mit dem Krieg an der Seite der Ukraine durchzusetzen ist doch wirklich absurd. Und warum Sie die „Umvolkung“ befürchten, wäre doch eine Ausführung wert. Wer ist das Volk, das Sie schützen wollen? Wer kommst stattdessen in den Volksstatus? Haben die Herrschenden nicht ganz andere Sorgen? Zumal sie doch mit dem „Volk“ jetzt ganz zufrieden sein können.

  2. ähnlich uninformiert ist man beim New Yorker, auch wenn man in den USA andere Stimmen öfters zumindest zu Wort kommen lässt.

    Hier Gespräch mit Jeffrey Sachs, 27.2.23

    „Jeffrey Sachs’s Great-Power Politics – The economist discusses what the U.S. gets wrong about Putin and the war in Ukraine. 
    https://www.newyorker.com/news/q-and-a/jeffrey-sachss-great-power-politics

    (Derselbe New Yorker Mitarbeiter, Mr. Chotiner, hat schon Mearsheimer im November kindisch provozieren wollen. Findet das alles wohl irgendwie auch lustig. Gehört zur neuen Generation der „ich-bin-betroffen“ und „das-macht-was-mit-mir“ Pseudojournalisten)

    1. OT @xyz
      Unsere Vorstadt-Bibliothekarin versucht das Buch „Tragedy of Ukraine“ für das Sortiment zu bekommen.
      Sie kannte es noch nicht. Wäre gut wenn es klappt. Allein schon, um die einseitige Auswahl zu diesem Thema mit etwas Horizont zu erweitern.

  3. Wer Sahra Wagenknecht öffentlich als Feindin Deutschlands und Zerstörerin der Demokratie diffamiert, hat keine Argumente und setzt stattdessen einen Scheiterhaufen in Brand. Beschimpfungen dieser Art werfen gar die Frage auf, ob in Deutschland gerade eine Rückabwicklung der Entnazifizierung stattfindet. Es sind nicht Pazifisten, die die Demokratie zerstören, sondern die geistigen Uniformen in den Redaktionsnetzwerken.

    1. “ Beschimpfungen dieser Art werfen gar die Frage auf, ob in Deutschland gerade eine Rückabwicklung der Entnazifizierung stattfindet.“

      Meiner Meinung nach muss da nix rückabgewickelt werden. Die Entnazifizierung hat es nur in der DDR gegeben und diese wurde abgewickelt.
      Die BRD war und ist das das Land derselben Eigentümer-Familien (und deren Satrapen an den Schalthebeln des Staates), welche auch bis ’45 den Profit ihres angelegten Kapitals aus der Wirtschaft des ‚Dritten Reiches‘ akkumuliert hatten.

    2. Beim kurzen Überlegen ist mir jetzt keine Person eingefallen, welche sich stärker als deutsche Patriotin empfehlen würde als Sahra Wagenknecht.
      Und damit meine ich dies im wesentlichen als Gesellschaftspatriotin.
      Der prekären Schicht gehören überdurchschnittlich viel Ausländer und Rentner an. Wie man diese an-gendert, dürfte den meisten völlig egal sein. Ob sie genügend Mittel zum Leben haben, dürfte für diese wesentlich wichtiger sein.
      Aber wenn man genügend hirnverbrannt ist, in aller Regel weit weg vom Schuss agiert und dabei noch zwei linke Hände hat, steht Wokeness-Aktionismus ganz oben auf der to-do-Liste.
      Vermutlich gibt es so wie im Vatikan schon so etwas wie eine Glaubenskongregation, welche auf die Reinheitsvorschriften der Wokeness-Kultur achtet und am besten würde man dies mit einer entsprechenden Sittenpolizei umsetzen. In den Mainstream-Medien klappt dies anscheinend schon ganz gut.

  4. Ich komme gerade von der Lektüre des „Redaktionsnetzwerkes…..“ und ich bin absolut entgeistert von soviel öffentlicher Diffamierung und auch davon, dass ringsherum Gleiches passiert.
    Die Chinesen haben ein Sprichwort: „Das (von der Mistgabel) gepiekste Schwein quiekt am lautesten“.
    Also kann man sagen, angesichts der ringsum schreienden Säue: „Gut gemacht, Mädels“.

  5. Da ist sie wieder: Die radikale, gewaltbereite Mitte.

    Radikalität wird seltsamerweise immer nur Links und Rechts zugeordnet. Jedoch seit Jahren weise ich auf die radikale, gewaltbereite Mitte hin. Die meisten Gewalttaten gehen von dieser Gruppe aus. Sämtliche Kriege der letzten Dekaden, jede Schlägerei, jede unpolitische Gewalttat (Mord, Vergewaltigung) gehört dazu.

    Die Grünen z.B. sind eine Partei aus der konservativen Mitte, weshalb sie auch offen zu Hass auf Andersdenkende aufruft und Krieg und Gewalt verteidigt.

    Von wegen „nichtradikale Mitte“. Gewalt und Hass sind dort an der Tagesordnung.

    Dass Demokratie daher nichts als ein politischer Kampfbegriff ist sollte mittlerweile auch der Letzte gecheckt haben.

    Ich erinnere hiermit nochmal an:

    Anne Morelli: Die Prinzipien der Kriegspropaganda

    1.1 Wir wollen keinen Krieg!
    1.2 Der Gegner ist allein für den Krieg verantwortlich!
    1.3 Der Führer des feindlichen Lagers wird dämonisiert
    1.4 Wir verteidigen ein edles Ziel und keine besonderen Interessen!
    1.5 Der Feind begeht wissentlich Grausamkeiten, wenn wir Fehler machen, geschieht dies unbeabsichtigt
    1.6 Der Feind benutzt unerlaubte Waffen
    1.7 Wir erleiden geringe Verluste, die Verluste des Feindes sind erheblich
    1.8 Anerkannte Kulturträger und Wissenschaftler unterstützen unser Anliegen
    1.9 Unser Anliegen hat etwas Heiliges
    1.10 Wer unsere Propaganda in Zweifel zieht, arbeitet für den Feind und ist damit ein Verräter

    Ne?!

  6. Danke für den Artikel und das Zusammentragen der Zitate dieser gemeingefährlichen Schwätzer – die mich kaum interessieren. Höchstens insoweit, als ich sie alle vor Gericht gestellt sehen möchte. Wenn das Delikt der Hassrede bei jemandem zu finden ist, dann bei diesen Zeitgenoss*innen.
    Viel interessanter finde ich, lieber Wolf Wetzel, Ihre Zahl, die auch von 40-50.000 Teilnehmern spricht statt von den maximal 13.000 in den bekannten Medien. Natürlich ist das mit der Gefahr von links (Bild) Quatsch, denn in einer so zahlreichen Demo ist der Anteil der „Normalbürger“, die irgendwo zwischen sozialdemokratisch und konservativ stehen, in der Mehrheit. Es ist der Bodensatz der anständigen Menschen in diesem Land, wohingegen die Hetzer der „Elite“ (ich weiß, eine lächerliche Zuteilung) nur aus dem oben genannten Grund bedeutend sind. Bei derartigen Aktionen interessieren mich vielmehr (!) die Aussagen der mitlaufenden „einfachen“ Leute. Es wäre toll, sie so viel wie möglich zu Wort kommen zu lassen.

    Hoffentlich kann diese Demonstration wiederholt werden, am besten regelmäßig. Und sie sollte ruhig am Kanzleramt, vor der FDP-Parteizentrale und wo immer nötig, aufmarschieren.

  7. „Feindin der Demokratie, Gefahr für die Demokratie“ = „Denunziation“, „Diffamierung“?

    Wolf, Guido, wollt ihr ernsthaft in Konkurrenz zur Bundesregierung und ihren zuständigen Verfassungsorganen treten, um darüber zu bestimmen, wer ein Staatsfeind ist, und wer nicht?
    Nein, wollt ihr nicht?
    Dann laßt es doch bitte auch!
    Wenn die Veröffentlichte Meinung – das ist ein demokratisches Institut! – bestimmt, es sei rechtens und am Platze, den politischen Aktivismus von Wagenknecht und ihrer Gefolgschaft ins Zwielicht der politischen und Staatskriminalität zu stellen, dann nehmt doch bitte zur Kenntnis, was der Gegenstand und Zweck dieses Unterfangens ist. Es geht darum Volksfeinde zu identifizieren, namhaft zu machen und an den Pranger zu stellen, also die Volksfreunde, welche solche Autoren hinter sich wissen, für eine Pogromstimmung zu mobilisieren.
    Dabei tut es gar nichts zur Sache, daß nicht das „gemeine Volk“, sondern die Funktionseliten Ziel dieser Kampagne sind – das ist immer der Fall!

    Das Mindeste, was ihr Beiden tun könnt, ist zur Kenntnis nehmen, daß ihr anhand eurer Meinungen und Urteile in dieser Republik zum Pöbel geworfen seid. Vielleicht könntet ihr dieses Urteil dann vielleicht gar annehmen?
    Falls nicht: Heult doch!

    1. Das muss man sich mal vorstellen: Progromstimmung erzeugen. Und das im Jahr 2023. Sieht so aus als wollten sie das. Fehlt nur noch, dass Steinmeier ein paar salbungsvolle Worte in dieser Richtung spricht.

      Nehmen wir es hin. Mit hochgestrecktem Mittelfinger.

    2. Als ich das Geschmiere von RND las, lief es mir kalt den Rücken herunter – es gibt auffällige Parallelen zu ähnlichen Fällen im letzten Jahrhundert.

  8. Neben der Journaille gibt es noch etwas, was zur Zeit absolut jämmerlich ist: Das deutsche Kabarett.
    Einen absoluten Tiefpunkt hat am vergangenen Mittwoch Florian Schroeder auf dem „19. Politischen Aschermittwoch“ in Berlin vorgebracht. Absolut widerlich!

    Man kann man sich die Auftritte hier angucken: https://aschermittwoch-berlin.de
    Der erste Auftritt von Florian Schroeder ist schon erbärmlich schwach, aber im seinem zweiten Auftritt (Video Teil 2) bringt er eine derartige Hasstirade gegen Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer, die er die Schwestern „Rabiata Schwarzerknecht“ nennt, das ist das Erbärmlichste und Widerlichste, was mir je als angebliches Kabarett zu Ohren gekommen ist.
    Auf seinem eigenen Youtube-Kanal betitelt der Herr Schroeder diesen Hetz-Auftritt mit „Friedensschwurbler sind die wahren Kriegstreiber“ (https://www.youtube.com/watch?v=Uu4IfwZ2Hyo) und betreibt dann selbst schlimmste Kriegsgeiferei. Während er Sahra Wagenknecht Nähe zu Rechten und Nazi unterstellt, sagt er ohne Hemmungen: „Hitler ist nicht Putin. Im Gegensatz zu Putin wusste Hitler, wie man fremde Gebiete handwerklich sauber besetzt und fachgerecht anschließt.“ (im Video 2. Auftritt, ab Min.6:15)
    Es folgen weitere böse, demagogische Hasstiraden gegen Sahra Wagenknecht, die nun wirklich kein Kabarett sind, sondern übelste Politagitation. Sahra Wagenknecht surfe stramm rechts, sie würde geflüchtete Arme gwegen deutsche Arme aussspielen, verbreite rechtsidentitäre Ideologie. Mit ihrem Friedensfest würden „Schwarzerknecht“ nur Unfrieden stiften wollen.
    Erfreulicherweise gab es deutliche Buhrufe und „Aufhören!“ Rufe, aber leider auch erschreckend viel Applaus.
    Das ist wirklich jämmerlichstes Nichtkabarett!

    Es ist so schade, dass die wirklich großartigen Kabarettisten, die wir hatten und haben, nichts mehr sagen.
    Dieter Hildebrandt ist leider tot, und Georg Schramm und Volker Pispers haben aufgegeben.
    Gerade Volker Pispers hatte schon 2014 mehr Wissen und Erkenntnis über den Ukraine-Konflikt als der Herr Schroeder und Konsorten jemals haben werden:

    Wir sind die Guten – Prix Pantheon 14.06.2014: https://www.youtube.com/watch?v=PdDXA9RWpEs

    Und ein Ausschnitt aus Pispers „Bis neulich“ von 2016 (sein letztes aktive Jahr) über Russland, Ukraine, Nato: https://www.youtube.com/watch?v=JZu9VIGW8iI

    Grandios, dass Volker Pispers schon vor so vielen Jahren den Nagel so klar und richtig auf den Kopf getroffen hat.
    Ich wäre sehr neugierig, wie ein Volker Pispers die heutige jämmerliche, gleichgeschaltete Medienlandschaft kommentieren würde, aber ich vermute, im ÖR-Fernsehen dürfte er inzwischen gar nicht mehr auftreten, selbst wenn er doch nochmal wollte. Denn andere und kritische Gedanken als das offizielle Narrativ werden ja nicht mehr geduldet.
    Dafür hat man ja nun „Kabarettisten“ à la Florian Schroeder und Konsorten (Jan Boehmermann, Sarah Bosetti, Serdar Somuncu, um mal ein paar ganz Schlimme zu nennen), die andere Ansichten diffamieren sollen und dies ergeben fleißig tun.
    Es ist einfach nur noch deprimierend.

    1. Serdar Somuncu hat sich mit Schröder aber schon arg gezofft wegen des Krieges, seiner Ursachen und Folgen. Den würde ich daher nicht in die Reihe der Konsorten stellen.

    2. Danke für die Links zu Volker Pispers. Der Mann war einfach großartig und hatte wirklich den Durchblick.

      Das müsste man all den Leuten vorspielen, die immer nur das Lied von der guten, armen Ukraine, die unschuldiges Opfer des ewig bösen Russlands ist, singen.

  9. Danke für diese überaus zutreffende Darstellung der aktuellen Situation.

    „Wenn man also Friedensverhandlungen fordert, dann muss man auch erklären, warum die US-Regierung, warum die EU jetzt zu etwas zurückkehren sollten, das sie nie wollten? Außerdem muss man sich selbst fragen, mit welchem Einfluss man etwas erreichen kann, was die Ukraine-Koalition von Anfang an ausschloss?

    Dann nähern wir uns dem schmerzlichen Punkt für diese „Friedensinitiativen“: Wie will man Druck machen, dass die eigentlichen Akteure (dazu gehört mittlerweile Deutschland als Führungsmacht) etwas tun, was sie strikt ablehnen?“

  10. Übrigens, habt ihr etwas von dieser peinlichen Panzer-Aktion an der russischen Botschaft in Berlin mitbekommen, welche in einem Fiasko endete? Wäre doch mal ein Thema für Overton.

    Am Jahrestag des Beginns der Sonderoperation wurde ein Wrack eines russischen T-72-Panzers vor der russischen Botschaft aufgestellt. Es wurde berichtet, dass das Fahrzeug im März 2022 in der Nähe von Bucha zerstört worden war und die Urheber des Projekts mit der Aufstellung des Fahrzeugs offenbar eine negative Einstellung gegenüber Russland hervorrufen wollten.

    Doch sie haben sich anscheinend verkalkuliert: Die Einwohner der Stadt brachten stattdessen massenhaft Blumen zum Panzer, um den gefallenen russischen Soldaten zu gedenken und sich gegen Waffenlieferungen für Kiew zu wehren. Sicherlich haben sich die Initiatoren der Aktion eine andere Reaktion erhofft.

    Von Zeit zu Zeit kam es in der Nähe des Panzers zu Zusammenstößen, als aggressive Ukrainer versuchten, die Blumen abzuräumen und Leute die Blumen ablegen wollten attackierten. Um das weitere Ablegen von Blumen und Zusammenstöße mit aggressiven Ukrainern zu verhindern, wurde in der Nähe des Panzers ein Zaun errichtet.

    Die russische Botschaft kommentierte die Aktion mit den Worten, dass die Organisatoren offensichtlich nicht mit einer solchen Reaktion der Menschen gerechnet haben, aber sie machte den einfachen Deutschen deutlich, dass ihr Standpunkt zu den Ereignissen rund um die Ukraine keine Existenzberechtigung hat, wenn er jemandem in Kiew nicht gefällt, auch wenn er in Deutschland und in der friedlichsten Form zum Ausdruck gebracht wird.

    Daraufhin wurde der Panzer laut Spiegel in der Nacht zum 28. Februar abtransportiert – angeblich soll er in die Niederlande gebracht werden. Die Initiatoren hatten geplant, ihn auch dort auszustellen, aber es ist nicht bekannt, ob die örtlichen Behörden dies nach der gescheiterten Aktion in Berlin tun werden.

    In der Zwischenzeit sind die baltischen Staaten dem deutschen Beispiel gefolgt: Auch in Vilnius, Tallinn und Riga wurden Panzer aufgestellt, zu denen die Anwohner ebenfalls Blumen brachten. Litauen hat eine Untersuchung in dieser Angelegenheit eingeleitet.

    1. Ja, habe es mitbekommen – wusste nur nicht, dass er abtransportiert wurde. Was ich sehr begrüße.
      Extrem peinliche „Kunstaktion“ – dieser Panzer.

      Wie wurde eigentlich die Kundgebung in Russland aufgenommen? Wurde sie zur Kenntnis genommen? Ich hoffe, es ist zumindest deutlich geworden, dass nicht alle Deutschen russophob verseucht sind.

      1. Klar, war ein großes Thema in Russland. Wurde ausgiebig darüber berichtet. Deshalb weiß ich ja auch davon und mich wundert nur, dass in den Deutschen Medien praktisch nichts zu hören gewesen ist. Zu peinlich wie man annehmen muss.

        1. Verständnisfrage: Wurde über die Kundgebung 25.2. ausgiebig berichtet oder über diesen Panzer? Oder über beides?

          Wichtig für mich ist jedenfalls, dass die Menschen in Russland wissen: es gibt sehr viele die nicht gegen Euch sind, sondern für freundschaftliche und respektvolle Nachbarschaft.
          Sowie für Verhandlungen / gegen Waffenlieferung natürlich.
          Deutsche MSMedien sind nicht mehr ernst zu nehmen. Drehen nur noch am Rad.

          1. Es wurde schon ausgiebig auch über die Proteste in Berlin berichtet, und auch schon im Voraus wurde die Friedensinitiative und das Manifest für Frieden ausgiebig thematisiert und nicht nur ein Randthema. Es wird auch in politischen Talkshows thematisiert. Es wird also nicht nur berichtet, darüber wird auch diskutiert. Überhaupt wird man in Russland sehr ausgiebig über Vorgänge in Europa, explizit in Deutschland informiert. In Russland kennt man viele Deutsche Politiker beim Namen und kann sie einordnen. Der Name Wagenknecht ist wohl jedem geläufig. Natürlich wird in Russland auch dieses Narrativ vermittelt, dass es vor Allem die aktuelle Bundesregierung ist, die auf Kriegskurs ist, Baerbock Allen voran, und dass Viele Menschen in Deutschland dies ablehnen und sich dagegen stellen, das weiß man schon in Russland. Man berichtet auch nicht nur über Deutschland, ähnliche Vorgänge gibt es auch in anderen europäischen Ländern. In Italien gibt es zur Zeit auch massive Proteste. Selbst in USA gibt es mittlerweile eine Bewegung gegen Waffenlieferungen und für Verhandlungen.

              1. @Huber
                „Der kaputte russische Panzer stehe als “Zeichen des Untergangs”, hieß es bei einer Pressekonferenz. Das Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin werde untergehen, wie das Dritte Reich untergegangen sei.“ und
                „Mahnmal gegen den Krieg“ –
                da läuft vom Verständnis mächtig etwas schief bei den Herrschaften. Melnyk hat natürlich auch seine dämlichen Kommentare zu dieser „Kunstaktion“ abgegeben.

                Exxpress – verkappter Artikel. Auch wenn sie diese eine Nachricht herausgepickt haben, waren die Blumen (nach meinem Verständnis) eher so gedacht, wie RH es beschrieben hat.

                @RH
                Danke für den Bericht.

  11. Einer der Urheber ist Enno Lenze, der ein Panzermuseum in Berlin hat. Dessen Freund verkauft auch Schutzwesten in der Ukraine. Wer weiß wie sie sonst noch vom Krieg profitieren. Die Aktion gab es schon in mehreren NATO-Ländern. Das ist ein ganzes Netzwerk an Kriegspropagandisten und selbsternannten Kreuzfahrern, die Werbung machen für die Waffenhersteller und den Krieg, um davon zu profitieren. Der Typ ist auch in der Piratenpartei. Zufällig gibt es bei TP einen kriegsgeilen Nutzer „Piratenpartei “ sonst was oder hier haben wir ja den PhZ 2000, der NATO-Propaganda macht.

    Stumpf dumm und menschenverachtend ist der Typ, aber das ist ja nicht verwunderlich oder dass mit solchen Mitgliedern aus der Piratenpartei nichts wurde.

  12. Lieber Wolf Wetzel,
    Ja. Aktivität tut not.
    Nachdem ich die Hart-aber-fair-Fernsehschau der ARD am Montagabend, 27. 2. 2023, sah, fiel mir ein Tabuthema auf. Das ich so kommentieren möchte:
    Wer von Rüstungsprofiten nicht reden will sollte zum Friedenskampf schweigen.
    Das war´s schon. That´s all. Eso es todo. C´est tout.
    Beste Grüße,
    Ihr Richard Albrecht, 280223

    1. Vielen Dank für Ihren Zuspruch.
      Ja da werden sich die (Friedens-)Geister scheiden (müssen). Wenn es nur um die Angst geht, das die „deutsche Wirtschaft“ unter dem Krieg leiden könnte, der will nicht wahrhaben, dass das noch nie ein wohltätiger Verein war: Die (deutsche) Rüstungsindustrie verzeichnet Rekordaufträge, -gewinne und Dividenden. Und der Mittelstand, der ganz oft zitiert wird, kommt auch ohne Krieg unter die Räder (kapitalistischer Gesetzmäßigkeiten). Aber dann müßte man mehr sagen als: Das ist nicht unser Krieg.

  13. (…) diese Abkommen (Minsk I & II) wurden von u-s-krainischer Seite nur zum Schein unterschrieben. Tatsächlich ging es darum, Zeit zu gewinnen, damit die Ukraine unter Selenskyj den Krieg weiterführen kann.

    Deutsche Außenpolitik. Die ehemalige Bundeskanzlerin dieser mitverantwortlichen souveränen Nation hier hat obiges Zitat im Dezember quasi bestätigt, weshalb die Schreibweise einer „u-s-krainische(n) Seite“ dazu verführen könnte, einen Sündenbck für deutsche Politik über’m großen Teich zu suchen. Nicht, dass Nationalisten auf das Trittbrett aufspringen, Olaf „Commander“ Scholz wäre ja nur Joe Biden’s deutsche Schäferhund.

    »Laut Angela Merkel diente das Abkommen von Minsk dazu, Zeit zu gewinnen, um die Ukraine aufzurüsten.«
    > https://www.wsws.org/de/articles/2022/12/20/merk-d20.html

    Apropo SiKo, die ebendort verliehene Preismedaille ab 2008 nicht mehr die Losung »Dialog durch Frieden«.

    1. Das Ist in der Tat eine spannende Frage, die man zusammen klären sollte: Ich kann mit dem jetzigen Wissen sagen, dass die US-Regierung der treibende Faktor war, die Abkommen Minsk I und II zu torpedieren, die ohne die USA stattfanden. Ob damals tatsächlich noch ein profitables Auskommen mit Russland im Vordergrund stand (mit dem Ziel einer relativen Autonomie zur USA) oder auch die deutsche Bunderegierung unter Merkel nur „Zeit gewinnen“ wollte, ist ein nicht unerheblichen Frage.

  14. “ Nein, Wagenknecht, die die Grenzen zwischen Diktatur und Demokratie nicht erst seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine systematisch verwischt, geht es nicht um Frieden. Es geht ihr um die Zerstörung der Demokratie. Wagenknecht ist ihre in Deutschland wohl einflussreichste Feindin.“
    gez. Markus Decker RND, Feind der Demokratie

    Mir faellt dabei Rudi Dutschke ein, der wurde von der Springerpresse in den 60er Jahren gnadenlos verfolgt,
    uebelst diffamiert, bis einer aus dem aufgehetzten Leser-und Hoererkreis meinte, all das Geschriebene und Gehoerte in die Tat umzusetzen.
    Dutschkes Bruder Helmut erinnerte sich, wie die Springer-Presse damals die Atmosphäre anheizte:
    „Die Berliner sollen selber mitmachen, diese Unruhe zu beseitigen, sollen der Polizei nicht die Drecksarbeit überlassen und den Wasserwerfern… Und zwei Monate später gab es dann einen wie den Josef Bachmann, der diese Drecksarbeit erledigt hat. Springer – die Bild-Zeitung – hat den ersten Schuss mit abgegeben. “ schreibt der Deutschlandfunk
    Heute muss man feststellen, dass die Presse ohne Not gleichgeschaltet ist, freiwillig, weil…..Medienschaffende aller Couleur haben in den USA studiert, viele gehoeren zu den Young Global Leaders und sind sich ihrer Macht wohl bewusst aber…..muss man diese Macht denn dermassen missbrauchen und ein ganzes Land wissentlich in die Katastrophe treiben, mit immer mehr Waffen, die den Verlauf des Krieges nicht aufhalten werden. FRIEDEN IST KRIEG ?????

  15. Der US-Söldner John McIntyre ist nach einem Jahr im Dienst der Fremdenlegion der ukrainischen Streitkräfte und der nationalen Sicherheitskräfte nach Russland übergelaufen.

    Gegenüber dem RT-Kriegskorrespondenten M. Gazdiyev erklärte John McIntyre, er habe dem russischen Militär Dokumente, Akten, Karten und in der Ukraine gesammelte Informationen übergeben.

    Exklusivinterview

    Er sagte, er habe die Operation ursprünglich geplant: „Ich bin Kommunist, ein Antifaschist. Ich beschloss, so viele nützliche Informationen wie möglich zu sammeln und mich hinter die Frontlinie abzusetzen.

    Als ich in Charkiw war, wollte ich überlaufen, aber ich entdeckte, dass sie [die AFU] Scharfschützen hatten… nicht zum Schutz, sondern um die Überläufer zu erschießen“.

    Er merkte an, dass jeder in den Nazieinheiten den Hitlergruß benutzt, auch die Söldner aus Kroatien oder der Tschechischen Republik:

    „Alle haben Tätowierungen, Nazi-Symbole… Einmal wurde ich zu meinen kommunistischen Ansichten befragt. Ich sagte, dass ich Antifaschist sei und gekommen sei, um die russischen Imperialisten und die Nazis zu bekämpfen. Und sie sagten: „Nein, die Russen sind keine Nazis – wir sind Nazis“.

    Warum vergeudet PZH eigentlich seine Zeit, bei der Fremdenlegion ist offenbar ein Platz frei geworden.

    1. Eine Parabel über die verrückten Welten. Danke. Was mich wirklich interessieren würde, wie Sie den Enfluss faschistischer Ideologien und Machtstrukturen in der Ukraine einschätzen. Ich weiß, wie – bereits geschrieben – wie dies hier verschwiegen wird (auch in der Linken, die gegen den russischen Imperialismus kämpft). Aber daraus kann und sollte man nicht (automatsich) schließen, dass faschistische Kräfte an der Macht sind? Aus meiner großen Entfernung ist dem Westen ganz wichtig, dass Selenzkij und Co gute Söldner bleiben, ob als Schauspieler, oder Offshore-Millionär.

      1. Verzeihen Sie, ich mische mich nur kurz ein:
        „Aber daraus kann und sollte man nicht (automatisch) schließen, dass faschistische Kräfte an der Macht sind?“ Stellen Sie in Frage, dass faschistische Kräfte in der Ukraine an der Macht sind?

        Ich hatte OffTopic bei @xyz das Buch „Tragedy of Ukraine“ von Nicolai N. Petro erwähnt.
        Der Autor beschäftigt sich intensiv mit der Vorgeschichte und den faschistischen Tendenzen in der Ukraine. Ich habe es bisher nicht gelesen, da es sehr teuer und schwer in Bibs zu erhalten ist. Jedoch gibt es Interviews zum Buch. Forent @xyz kennt sich ebenfalls gut mit dem Buch und Thema aus.
        Buch:
        https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110743371/html
        Als Beispiel ein Interview:
        https://www.infosperber.ch/politik/welt/ukraine-rechtsextreme-verhinderten-autonomie-des-donbas/

        1. Vielen Dank für die gute Quelle: Mir leuchtet sein Einschätzung ein, zumal er diffferenziert zwischen der politisch-institionellen und der gesellschaftlichen Macht nationalistischer, postfaschistischer Kräfte. Vielen Dank.

          1. Herr Wetzel,
            mir ist zusätzlich dieser Artikel über den Kanadischen Professor Michael Carley eingefallen.
            https://covertactionmagazine.com/2022/11/06/american-born-canadian-professor-attacked-by-mainstream-media-for-opposing-nato-narrative-on-ukraine/
            (Bitte nicht die vorhandene deutsche Übersetzung der Seite lesen, die ist miserabel und verändert teilweise inhaltlich die Bedeutung)

            An seinem Beispiel wird deutlich wie jemand diffamiert wird, der nicht in das westliche Narrativ einsteigen möchte. Es handelt ebenso über die zahlreichen Verbindungen und den Einfluss der ukrainischen Faschisten/Nationalisten.

            Interessant auch die Entwicklung in dieser Hinsicht auf Elfenbeinturmebene. Eine neue Sichtweise/Arbeitsweise der wissenschaftlichen Historie soll (international) entstehen. (Dazu muss ich die links erst wiederfinden, vielleicht kann @xyz auch aushelfen). Auf deutscher Ebene sind z.B. die Vorgehen des „Zentrum Liberale Moderne“ (kritisch) bedenkenswert.
            Ein „Kulturkampf“, „Reinigung“ – bezieht sich somit nicht nur auf kulturelles Erbe.
            Diese faschistische/nationalistische Tendenz wird durch die Ukraine wieder salonfähig gemacht.

            Ich weiß, das ist alles nichts Neues für Sie. Ich möchte damit nur betonen, dass dieser Themenkomplex in deutschen Medien zu wenig Beachtung findet. Daher meine Bitte an Sie und Ihre Kollegen, nehme man sich diesem noch mehr an.
            (Eine kleine Maus aus der Pampa wie ich es bin, hat nichts zu melden)

            Auch deshalb, weil dieses Kartenhaus, welches auf dem Konflikt zwischen Ukraine und Russland aufgebaut ist, mit mehr Aufklärung in sich zusammenbrechen würde. Auch solche Diffamierungen wie Wagenknecht sie aushalten muss, hätten nicht so festen Halt.

            Wie @RH und Petro bezeichne auch ich Selenskij als eine „für Interessen missbrauchte Puppe“, die nicht viel zu melden hat. Ein halb-Jude passt da auch gut ins Narrativ. Jedoch ist für mich Selenskij kein unschuldiges Opfer, dazu profitiert er persönlich zu sehr davon. Umso schlimmer finde ich, dass er seine Landesmenschen wissentlich in den Tod schickt.
            Seine Frau hat organisatorisch in vielen Dingen ihre Finger. Hier ein kleines Beispiel zu First Lady Selenska: https://thegrayzone.com/2022/11/03/ukrainian-zelenska-grayzones-web-summit/ )

            Dieses ganze Thema findet kein Ende …
            und ich habe auch ein kleines bisschen schlechtes Gewissen, dass ich Sie damit so überhäufe.
            Liebe Grüße

            1. Ganz herzlichen Dank. Ja, wir müssen eben zusammentragen (und aushalten). Deshalb ist es ja auch sehr wohltuend, wenn jemand etwas dazu beiträgt, wenn wir zusammen „denken“, und dabei eben auch auf sehr unterschiedlichen Wissentstände zurückgreifen knnen. Das ist unsere fliegende „Redaktion“. Also in diesem Sinne. Wolf

      2. Was mich wirklich interessieren würde, wie Sie den Enfluss faschistischer Ideologien und Machtstrukturen in der Ukraine einschätzen. Ich weiß, wie … dies hier verschwiegen wird … Aber daraus kann und sollte man nicht (automatsich) schließen, dass faschistische Kräfte an der Macht sind?

        Das ist jetzt eine recht schwierige Frage, ich wüsste nicht wo ich da anfangen würde. Das könnte lang werden.

        Zunächst sollte man sich fragen wer oder was denn in der Ukraine überhaupt die Macht hat? Also Selenskiy ist der Letzte der da was zu entscheiden hat. Er spielt nur die Rolle seines Lebens. Und die spielt er gar nicht so schlecht, muss man ihm lassen. Er präsentiert sich nur und spricht nur das was man ihm sagt, unterschreibt was man ihm vor die Nase hält, aber er entscheidet sicherlich über nicht viel bis gar nichts. Die Macht in der Ukraine verteilt sich wohl auf mehrere Säulen die Alle irgendwie miteinander verzahnt sind. Zum einem, wenn ich mal eine konkrete Person benennen kann, ist wohl der mächtigste Mann zur Zeit für die Ukraine der Nationaler Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten Jake Sallivan, welcher sowas wie der US-Kurator für die Ukraine ist. Er trifft wohl zur Zeit die wichtigsten politischen Entscheidungen, welche Selensky dann einfach nur mittragen muss. Selensky hat ja auch nicht wirklich eine Wahl. Ein Fingerschnippsen von Sallivan und Biden lässt die Ukraine fallen. Dieser Entscheidung folgen dann auch ohne Zweifel brav wie immer die europäischen US-Pudeln und der NATO-Chef. Und noch am selben Tag verschwindet Selenskiy von der Bildfläche. Das Schicksal der Ukraine und persönliches Schicksal von Selensky ist also weitestgehend in der Hand der USA, und konkret in der Hand von Jake Sallivan, da die Ukraine politisch, ökonomisch und militärisch vollständig von USA abhängig ist und ohne die Unterstützung sofort als Staat zusammenbräche.

        Die Nazis in der Ukraine ist jetzt kein neues Phänomen. Die gibt es da seit mehr als 100 Jahren schon. Nach dem zweiten Weltkrieg terrorisierten sie die Bevölkerung der Ukraine aus den Wäldern und dem Untergrund noch bis in die 50ger Jahre hinein, obwohl sie konsequent verfolgt wurden. Unter Stalin hat man mit ihnen kurze Prozesse gemacht, aber Stalin lebte nicht lang genug. Dann kam Chrustchev an die Macht. Er stammte aus der Ukraine. Und er traf eine Reihe folgenschwerer Entscheidungen. Unter anderem schloss er willkürlich (und illegal) die Krim an die Ukraine an, aber vor Allem hat er die ukrainischen Nationalisten amnestiert und alle die Stalin in Gefängnissen hielt einfach laufen gelassen. In der sowjetischen Ukraine hatten sie nicht viele Möglichkeiten aber sie kultivierten ihre faschistische Ideologie weiter im Untergrund und gaben es an ihre Nachkommen weiter. Als die Sowjetunion zerfiel, und der Ukraine die Unabhängigkeit plötzlich in den Schoss gefallen war, krochen sie immer mehr aus ihren Kellern hervor und wurden immer offener und mutiger. Der Bandera-Kult wurde dann über die letzten 30 Jahre immer mehr ganz offen praktiziert, was vom Westen insgeheim massiv gefördert wurde. Nicht weil man in USA etwa ideologisch gleichgesinnte unterstützen wollte, natürlich wusste man in USA, dass es Nazis sind, und solche extremistischen Bewegungen würde man in USA ganz bestimmt nicht soweit dulden, dass man sie zur politischen Macht aufsteigen ließe. Wie auch John McIntyre im Interview sagt: This would never fly in USA, also so etwas wie Bandera-Anhänger würde man nie im Leben in USA politisch aufbauen. In USA benutzt man einfach solche Bewegungen als politische Instrumente gegen ihre Gegner und da hat man keine Berührungsängste weder vor Nazis noch vor Islamisten oder anderen Extremisten, solange sie gegen ihre Gegner instrumentalisiert werden können und der USA nicht gefährlich werden können. Bandera-Anhänger eignen sich hier perfekt als Instrument gegen Russland. Sie haben einen abgrundtiefen Hass und Greul auf Russen in sich. Weil die Rote Armee ihrem Nazi-Paradis ein Ende bereitet haben als sie die Wehrmacht aus der Ukraine vertrieben. Und weil Stalin mit ihnen kurzen Prozess machte. Russland und Alle Russen zu vernichten ist im Grunde deren einzige Existenzgrundlage, sie träumten von nichts anderem. Also eigneten sie sich perfekt für den Einsatz gegen Russland und wurden deshalb von USA aufgebaut und instrumentalisiert, nicht weil sie sich geistig besonders nahe wären. Ich wüsste jetzt nicht, dass Bandera oder die Waffen-SS bei amerikanischen Eliten verehrt werden würde, aber in der Ukraine wurde der Bandera Kult mit westlicher Unterstützung regelrecht aufgebaut. Für die ist es einfach nur ein Instrument gegen Russland. So wie Islamisten für sie ein Instrument in Afghanistan gegen Sowjetunion und später gegen Syrien und andere Länder im nahen Osten gewesen sind. Bei sich zuhause würden sie weder Islamisten noch Nazis zu viel erlauben, aber weit weg können sie ihnen gern nützlich sein. Eiskaltes Kalkül, nichts ideologisches.

        In wieweit sie ihre angezüchteten Extremisten kontrollieren können, steht noch auf dem anderen Blatt. Natürlich sind sie schwer zu kontrollieren und entwickeln auch eigene Interessen. Manchmal verselbstständigen sie sich auch und fallen USA dann auch schonmal auf die Füße, wie im Falle von Al Qaida und anderen Terrormilizen. In der Ukraine aber haben sie Alles im Griff. Die Ukraine wurde von Nazi-Ideologie über die letzten Jahrzehnte regelrecht durchsetzt, besonders nach der Machtergreifung 2014 wurden da ungebremst die Gehirne gewaschen. Da ist eine ganze Generation mittlerweile aufgewachsen, welche Bandera praktisch mit der Muttermilch aufgenommen hatte. Sie lernen diesen Scheiß in der Schule. Alles westlich des Dneprs ist stark nationalistisch geprägt und äußerst aggressiv gegen Alles russische, je weiter nach westen umso krasser. Der Rest der Bevölkerung ist von Nazi-Milizen eingeschüchtert, die selben haben auch einen gewaltigen Einfluss auf die Regierung und das Pseudoparlament. Sagt Selensky auch nur ein Wort, was den Nazis nicht gefällt wird er von eigenen Leibwachen abgemurkst und das weiß er sicherlich auch. Um auf die Frage zurückzukommen wer in der Ukraine überhaupt die Macht hat.

        1. @RH
          mich würde auch Deine Einschätzung zur nationalistischen/faschistischen Lage in Russland interessieren. Vor allem, was würde passieren, wenn Putin „verschwinden“ oder ein Regime-Change stattfinden würde, so wie es sich viele westliche Leute es wünschen und meinen damit wären alle Probleme gelöst.
          Wer würde dann an die Macht kommen und was hätte das für Auswirkungen?

          In den USA hat eine Madame es so formuliert. Für einen Regime Change in Russland bräuchte man noch „many more Body Bags“:
          “Many More Body Bags” Needed To Bring Down Putin – Says Psychopath Fmr U.S. Official
          https://www.youtube.com/watch?v=Mg8e2cEpa64

      3. Wolf (wenn ich Sie so ansprechen darf), kennen Sie den Artikel von Max Blumenthal https://consortiumnews.com/2022/03/04/how-zelensky-made-peace-with-neo-nazis/ ?

        In der Jungen Welt wurde auch mal dokumentiert, wie die „Nationalgarde“, also die neonazistischen Freiwilligenbatallione, zum Rückgrat der ukrainischen Armee gemacht wurden.

        Generell wird getrommelt „Bandera ist unser Vater, die Ukraine ist unsere Mutter“, und die „Heldentaten“ der OUN-Terroristen, auch nach dem 2. Weltkrieg, werden heroisiert (die haben gut 50,000 Ukrainer ermordet bis 1955). Im März 2022 veröffentlichte die SBU, dass sie über 8600 „Verräter und Saboteure“ namhaft gemacht und inhaftiert habe. Seither habe ich keine neuen Zahlen gefunden, es dürften inzwischen zehntausende sein. Allein im Raum Kiew sind wohl an die 1000 Menschen „verschwunden“, darunter Parlamentsabgeordnete. Über hundert wurden umgebracht.

        Nazisymbole sind überall, selbst Hakenkreuzfahnen. Ich sehe nicht, wie man diesen Staat anders als faschistisch nennen kann.

  16. Es macht mich immer noch fassungslos, auf welche primitive und faschistische Art Menschen diffamiert und herabgesetzt werden, nur weil sie für den Frieden sind.
    Ich habe meine Kindheit in einem osteuropäischen Land verbracht, aber dort wäre selbst der wildeste Kommunistenschergen-Schreiberling niemals auf die Idee gekommen, Andersdenkende auf diese Art und Weise, mit Schaum vorm Mund, zu verunglimpfen. Öffentlich zu schreiben, dass jemand eine Gefahr für die Demokratie darstellt, legt schon im Ansatz nahe, dass gegen so jemanden etwas unternommen werden müsste. Sowas hätte selbst bei den betonköpfigsten Kommunisten seit den 50er Jahren keine Zeitung mehr gedruckt. Geht es demnächst auch mit Schauprozessen los? Und natürlich assoziiert man sofort auch auf die Nazi-Methoden der öffentlichen Demütigung, Beschimpfung, Bezichtigung. Als müssten wieder Volksschädlinge aus dem gesunden Volkskörper entfernt werden – und die Masse der Journalisten macht wieder mit grossem Enthusiasmus mit!

  17. Telepolis erwähnt heute einen kleinen Übersetzungsfehler bei den Fakten-Checkern der Tagesschau hinsichtlich Seymour Hershs Stück:

    „In einer früheren Version war von Sprengstoff ‚in Form von Pflanzen‘ die Rede. Dabei handelte es sich um einen Übersetzungsfehler. Hersh schreibt von ‚plant shaped C4 charges‘. Das Wort ‚plant‘ ist in diesem Fall jedoch nicht mit ‚Pflanze‘ zu übersetzen, sondern mit ‚platzieren‘. Der Absatz wurde korrigiert.“

    Wenn Mitarbeiter der Tagesschau/ARD im Jahre 2023 ernsthaft von „Pflanzen“ sprechen beim Verb „plant“, ist das wie ein Offenbarungseid. Das ist dermaßen peinlich. Für mich tun sich ungeahnte Abgründe auf. Denn wenn in diesem Fall so amateurhaft bis vollkommen unfähig agiert wird – wie steht es da mit der Glaubwürdigkeit und Seriösität bei komplexeren Sachfragen?

    „Wow“ kann ich da nur sagen.

    1. Richtig peinlich, aber für den Öffentlich-Rechtlichen Desinformationsfunk mit ambitionierter Grün-Sekten-Nähe inzwischen leider typisch, ist, dass der „Fuck-den-Checker“ vorher tatsächlich „Experten“ befragt hatte, die dann zu dem Ergebnis kamen, sie könnten sich nicht vorstellen, dass es Sprengstoff aus Pflanzen gäbe oder man Sprengstoff in Form von künstlichen Pflanzen angebracht hätte. Wie dämlich kann man eigentlich sein?

      Mein Slogan-Vorschlag „Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der allerletzten Reihe.“

      1. Bei der ganzen Sache hoffe ich, dass Hersh nicht rückwärts vom Stuhl gekippt ist. Es ist schon peinlich genug, dass Deutschland sich nicht um Aufklärung an der Sprengung bemüht / eher gesagt, keine Erkenntnisse veröffentlicht aufgrund „Staatssicherheit“.

        Der Focus hat dazu berichtet:
        „(…) Dazu befragten die „Faktenfinder“ sogar den Sprengtechnik-Experten David Domjahn vom Karlsruher Institut für Technologie. Er wies die These, die Ergebnis eines Übersetzungsfehlers ist, zurück. „Abenteuerlich“, so das Fazit des Experten.
        Weiter heißt es in der ursprünglichen Version des „Faktenfinder“-Artikels: „Aufgrund der Plastizität und damit verbundenen Fragilität hält Domjahn es für ‚ausgeschlossen‘, dass unauffällige Pflanzenattrappen zum Einsatz kamen, welche gegenüber der Wasserströmung Robustheit aufweisen.““
        https://www.focus.de/kultur/kino_tv/sprengstoff-in-form-von-pflanzen-faktenfinder-der-ard-blamieren-sich-mit-uebersetzungsfehler_id_186730354.html

      2. Aufklärung vom „Experten“, wie es dazu kam …
        Der Faktencheck, basiert auf einem Telefongespräch, das stattgefunden hatte bevor (!) der „Experte“ den Hersh Text überhaupt gelesen hat.
        Er hat zumindest den Anstand um Entschuldigung für dieses Missverständnis zu bitten. Es tut ihm leid, dass durch seine unüberlegte Aussage Hersh´s Ruf diskreditiert wurde …

        Auf Twitter in Kurzform:
        https://twitter.com/goldi/status/1629096840229429249?cxt=HHwWgoCxqby825stAAAA

        Auf dieser Seite ein ausführlicher Bericht:
        https://sprengtechnik.de/sprengstoff-in-pflanzenform/

        1. und nebenbei wird meine Butze gerade mit russischem Gas beheizt!
          Bestätigt vom Techniker, der vergangene Woche die Gasheizung neu eingestellt hat:
          von niederländisches auf russisches Gas – anderer Heizwert.
          Das russische Gas wird von Saudi Arabien eingekauft, dreimal so teuer …

    2. Das wäre doch was für NDS „Jämmerliche Medien“ Rubrik – falls die es nicht aufgreifen, schick doch Deinen Kommentar einfach mal hin … (bleibt zwar dann auch in der Außenseiterblase, aber besser als nix)

      Da kann man noch nicht mal mehr drüber lachen …

          1. @julia

            thx

            aber dann schick alle quellen die du zusammengetragen hattest.

            denn das böte ihnen in seiner gesamtheit ggf. genug material für was kurzes

            1. @xyz
              Ich glaube NDS hat dieses Thema schon längst in Arbeit. Ich schicke heute trotzdem etwas hin.
              Ich bin nicht in die Untiefen dieses ganzen Mysteriums abgetaucht, daher erwarte nicht zu viel von mir. Da gibt es noch eine ganze Menge mehr zu entdecken, doch dazu fehlt auch mir momentan die Muße.
              Das Gute an der Sache ist wohl, das einigen Menschen mehr, nun (hoffentlich) auch aufgefallen ist wie „seriös“ ARD / Tagesschau und Konsorten arbeiten.

              Wenn es deine Zeit erlaubt, könntest du vielleicht meine hilfsbedürftige Ausführung zum Thema Faschismus/Nationalismus/Wissenschaft bei @RH / Wetzel (28. Februar 2023 um 17:12 Uhr) erweitern?
              (beinhaltet leider keine neue/eventuell interessante Info für Dich – war alles schon Thema)
              Ich hatte dich als Kenner der Materie „ToU“ N. Petro genannt.
              (den Begriff „Experte“ getraue ich mich schon gar nicht mehr zu verwenden)
              Für Herrn Wetzel scheint es (hoffe ich) ein interessantes Thema zu sein.

              Sorry xyz – wer sich auskennt, den erwarte ich an der digitalen Front des digitalen Hinterhofes.
              (Späßchen – ich erwarte gar nichts … wie gesagt, nur wenn´s passt)

    3. Dieser kleine Übersetzungs-/Interpretationsfehler ist offenkundig und die Absicht dafür auch.
      Es gibt aber noch haarsträubendere Interpretarionsfehler, welcbe ohne hinreichende Kenntnis nicht so offensichtlich sind und deshalb ohne lauteren Mitwillen nicht aufzudecken sind.

      1. @Luck – denke ich auch. Absicht in jedem Fall – Hauptsache diffamieren – egal wie.
        Könntest Du uns/mich jedoch genauer informieren auf welche „noch haarsträubendere Interpretationsfehler“ Du andeutest … ?

  18. In den demokratischen Ländern, hat man eines versäumt zu erwähnen :
    was ist Demokratie in der Realität?
    Wer das nicht beantworten kann, bleibt dort wo die aristokrartie die Menschen gerne platzieren.

  19. Furz klagt gegen Friedensfuß in trüber Nacht
    Wenn man Publikationen über die Veränderungen der Presselandschaft und der publizierten Meinungen vor 1914 und vor allem vor 1932, davon gibts tatsächlich noch einige, wird einem schnell klar, daß hier nicht die Friedensbewegung in der Naziecke landet, sondern ganz eindeutig die Presse der Bourgeoisie und ihre Herrschaften. Wahrscheinlich wird genau deswegen so laut wie möglich und so oft wie möglich der Nazivergleich, der ansonsten reflexhaft abgelehnt wird, vor allem wenn er fundiert dargelegt ist, herangezogen.
    Es ist dann am Ende so wie beim berühmten Furz in der Runde. Der der sich zuerst beklagt ist immer der Furzer selbst.
    Die deutsche Pleite glotzt einen immer restloser an…bzw. furzt

  20. Himmelarschundzwirn! Gerade in so einer ernsten Situation sollte man Sprache sorgfältig handhaben und statt dem offensichtlich gedankenlos hingesudelten „eine Theorie, der zur Folge…zusammenkommen“ halt korrekt und verständlich schreiben „eine Theorie, der zufolge…zusammenkommen“. A hat B zur Folge, aber C ist einer Theorie zufolge. Es ist, und das ist mein voller Ernst, kein Wunder, daß linke Gegenpositionen zum Mainstream wenig Beachtung finden, wenn Orthographie und Grammatik hier viel zu oft als Kann-weg-Nebensächlichkeit gehandhabt werden (Wetzels Beispiel ist nur eines von vielen, aber halt das, das mein Geduldsfaß zum Überlaufen gebracht hat). In den Mainstreammedien ist es nicht unbedingt besser, aber da erwartet man auch nichts anderes. Tucholsky, der wußte, worum es ging, schrieb mal „Sprache ist eine Waffe, haltet sie scharf.“ Wetzel, bitte Beispiel nehmen!

    1. Hm, Glashaus, Steine. „statt dem“? Ich mein, man gewöhnt sich ja an allem, auch am Dativ, und bekanntlich ist der Dativ dem Genitiv sein Tod.

      1. Er weist ja auf einen Fehler hin, der textrelevant ist. Daher schon wichtig.
        Bei Dativ / Genitiv verhaspelt man sich schnell … ich auch.
        Das war wohl der berühmte Tropfen – seien wir alle nicht so streng.

    2. Jetzt verstehe ich erst, was Sie konkret meinen. Aber Sie haben mich trotz dieses Fehlers verstanden. Das wäre mir das wichtigste – ob es nun groß oder klein geschrieben wird. Ansonsten bin ich für jede Hilfe dankbar.

  21. Ich bin gerne bereit, ein Kritik anzunehmen. Aber man muss sie auch konkret formulieren und halbwegs verstehen können. Sie hatte doch genug Zeit dazu. „Sudeln“ Sie doch einfach einmal nicht und gehen mit gutem Beispiel voran. Ich gebe mir Mühe, Ihnen zu folgen, Aber erst dann..

  22. Zu den Grünen sollte man doch mal folgendes feststellen.
    Diese Partei und ihre Anhänger haben sich von einer sektenähnlichen Gruppierung zu einer rechten Organisation entwickelt, die zunehmen Staat und Gesellschaft gefährden.
    Alle Handlungen und Entscheidungen der Verantwortlichen zeigen demokratiegefährdendes Potenzial bis hin zur Beschneidung der Meinungs- und Entscheidungsfreiheit.
    Mehr als bei jedem Anderen sieht man das an der „Front“ gegen Wagenknecht, aber auch bei Krone-Schmalz und anderen Personen mit öffentlicher Reichweite.
    Wer nicht auf Linie ist, wird in Reichsmanie zur öffentlichen Unperson deklariert und mittlerweile auch öffentlich und offen bekämpft; andere Sichtweisen als staatsgefährdend oder schon gar Verrat angeprangert. (es fehlen nur noch die Bücherverbrennungen)
    Hier erkennt man Handschriften der Reichspropaganda.

    Getragen von der bürgerlichen Mitte, wurden bereits alle roten Linien überschritten und, so sehr man Wagenknecht bewundern muss, ist es nur noch eine Frage der nächsten Zeit, bis der Konflikt über die Grenzen der Ukraine schwappt und, endlich, die NATO eingreifen kann.

    Mögen wir alle in interessanten Zeiten leben……

  23. @Julia
    @Wolf Wetzel

    Ich adressiere Wolf Wetzel, da Julia es nochmals ansprach.

    Wenn das ein Missverständnis sein sollte, bitte einfach mich ignorieren.

    * * *

    Vorsicht, langer Post, weil ich vom Ukraine-Thema abkomme –

    zum Historiker Michael Jabara Carley dies Gespräch zu seiner Forschung:

    RU vs. Europa vor und während WWII (seine Trilogie muss ich noch lesen; soll gut sein – TomGard vielleicht oder eine andere Leseratte hier?)

    https://natyliesbaldwin.com/2022/12/the-postil-magazine-of-collective-security-an-interview-with-michael-jabara-carley/

    * * *

    Nicolai Petro im neuen Interview mit Anatol Lieven von Responsible Statecraft, beinhaltet ein online Q&A, was neu ist im Falle Petros:

    „Nicolai Petro on ‘The Tragedy of Ukraine’ and Conflict Resolution“
    60 min.
    https://www.youtube.com/watch?v=NwwuPkFophc

    * * *

    Grundsätzlich gibt es, meiner Meinung nach, ein Missverständnis hinsichtlich der Athener, das Petros Ansatz zugrunde liegt – die Annahme polit. Entscheidungen würden auf moralisch-ethischen Grundlagen gefällt worden sein.

    Das glaube ich nicht. Auch wenn Religion anders funktionierte als im Abendland und Individualität, soweit ich informiert bin, im Sinn des Christentums damals in dieser „modernen“ Form noch nicht entwickelt war. Gewisse Prinzipien von Macht und Gewalt hatten immer Bestand.

    Zumindest im Ukraine-Buch argumentiert Petro hinsichtlich der archaischen athenischen Polis, dass das aristokratische Publikum durch den Katharsis-Effekt der Tragödie auf der Bühne nach der Vorstellung auch geläuterte Politik betreiben würde.

    Etwas für mich zutiefst Naives und Romantisierendes.

    Nichts desto trotz gab es zuletzt wieder einen interessanten kurzen Text von Petro, innerhalb der ihm gesetzten institutionellen Grenzen freilich, mit dieser Passage:

    „(…)
    All this hints at the existence of a long term U.S. foreign policy strategy that outside observers can only guess at. I would not be at all surprised if, thirty years from now, future historians learned of the existence of a new NSC-68—America’s 1950 blueprint for conducting the Cold War—cooked up within the Biden administration in anticipation of just such a confrontation. After all, the contents of NSC-68 itself, although rumored about for years, were only revealed in 1975. 

    In sum, just as Russia is to blame for the initiation of hostilities in February 2022, so the West is to blame for prolonging them. In this conflict each side is pursuing its own ends, usually at the expense of the Ukrainian people.
    (…)“

    (Vollständiger Essay hier:

    Petros Essay ist einer von 4 – Marlene Laruelle (“Lessons from a Year of War“), Anatol Lieven (“The Balance of the War“), Nicolai N. Petro (“Cold War Realism: Lessons from Ukraine“), Katrina vanden Heuvel and James W. Carden (“Why Not Diplomacy?“).

    https://usrussiaaccord.org/acura-announcement-a-symposium-on-the-russian-invasion-one-year-later/ )

    Das von Petro erwähnte NSC-68 gilt seit der Erforschung durch John Lewis Gaddis, den Nestor der US Diplomatiegeschichte (ein Bush-II Anhänger und „staunch conservative“) – als „Grundlagendokument“ des Kalten Krieges, weil es die Verteufelung der Sowjetherrschaft und die daraus resultierende Politik für die USA formulierte und zum Leitfaden des US-Hegemonieanspruchs machte.

    Unter anderem mit folgender Konsequenz:

    „NSC #68 raised defense spending immediately. The 1950 budget had allocated $13 billion for military spending—equal to one-third of the national budget and 5 percent of the gross national product (GNP). The 1951 budget, the first after NSC #68 went into effect, earmarked $60 billion for defense—about two-thirds of the national budget and more than 18 percent of a rising GNP.“

    NSC-68 Zusammenfassungen:
    https://www.encyclopedia.com/defense/energy-government-and-defense-magazines/nsc-68

    https://en.wikipedia.org/wiki/NSC_68

    komplett NSC-68 hier (14.April 1950):

    https://irp.fas.org/offdocs/nsc-hst/nsc-68.htm

    NSC – National Security Council – gegründet 1947 von Truman, war das wichtigste und geheimste Gremium, das die Grundlagen amerikanischer Sicherheitspolitik erarbeitete. Wie eben NSC-68.

    Es beschließt Richtlinien für die strateg. Ausrichtung der USA.
    den Wikitext hab ich nicht gecheckt, aber vielleicht nicht völlig unnütz:

    https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_National_Security_Council

    Da NSC-68 als „Grundlagendokument“ gilt, gelten damit auch die Forderungen darin nach Hegemonie, als nach wie vor normativ.

    Weshalb jede Leugnung der US Unipolarität qua hochoffizieller NSC-Dokumentation widerlegt werden kann.

    Denn keines der nachfolgenden NSC-Dokumente seit 1950 hat diese Richtlinie jemals revidiert. Immer nur verfeinert und erweitert, um zuletzt z.B., den War on Terror und China.

    zur Person George Kennan, weil er oft erwähnt wurde als Warner wg. Ukraine – zur ursprünglichen Autorengruppe von NSC-68 gehörte auch Kennan. Aber Kennan war gegen eine komplette Konfrontation mit der UdSSR weshalb er im Grunde entmachtet wurde und ersetzt durch den „hawk“ Paul Nitze.

    zu Kennan vs. Nitze:

    https://www.wilsoncenter.org/event/book-discussion-the-hawk-and-the-dove-paul-nitze-george-kennan-and-the-history-the-cold-war

    „(…)Thompson’s book begins in 1945, when Kennan worked as a diplomat at the U.S. Embassy in Moscow. Kennan had been warning the U.S. about Stalin for years, although his council fell on deaf ears until Germany’s defeat and Russia’s emergence as the other major victor of WWII. It was then that Kennan sent the „long telegram“ outlining his policy of containment, which would serve as the keystone of U.S. Cold War policy for decades to come.

    The two men first became familiar with each other in the late 1940s, and then in 1949 Nitze was hired as Kennan’s deputy in the State Department’s Policy Planning Staff. That fall, the Soviet Union set off an atomic bomb, an event which would set the „political trend of Kennan and Nitze’s careers“ for the rest of the Cold War, according to Thompson. Kennan wrote a 79-page memo arguing against building a hydrogen bomb, while Nitze offered a simple cost-benefit calculation: „If the Soviet Union builds a hydrogen bomb, will the U.S. be in a worse position? Yes. Therefore, we should build one.“ Thompson describes how Nitze’s argument won the day, and was the beginning of Nitze’s reputation as a hawk for the build-up of America’s weapons arsenal.

    Nitze famously wrote NSC 68, a National Security Council document that outlined the U.S. strategy for the next twenty years of the Cold War, placing great importance on building up the military strength of the U.S. However, Nitze’s position was somewhat changed in the 1980s. Thompson described how the previous decade featured Nitze as a master of all the familiar nuclear abbreviations: ABMs, MIRs, SALT, etc. But then despite being known as a hawk, Nitze worked throughout the Reagan Administration to lower arms stockpiles and halt the escalation of arms buildup between the U.S. and the Soviet Union. At the same time, Kennan, the „outsider,“ was busy winning Pulitzers and writing articles arguing for reducing nuclear weapons.(…)“.

    1. @xyz – Dein Kommentar wurde mir gerade erst angezeigt ( 9 Stunden später ?!? ).
      Sehr viel Information, da muss ich mich erst selber mal durcharbeiten. Jedenfalls sehr interessant.
      Danke für Deine Mühe!

      1. ja sry, wirkt nach etw. viel, ist aber in der Substanz gar nicht so arg.

        Ich fands wichtig, weil diese histor. Linien in der Öffentlichkeit einfach nicht bekannt sind und e schreibt auch kaum einer darüber.

        Außer Petro jetzt, was ich eine angenehme Überraschung fand (und tief blicken lässt in den akadem. Betrieb in den USA, glaube ich.)

        empfehlen würde ich das Video Nicolai Petro – Lieven.

        Ich habs mir komplett angesehen inzwischen, und ich finde, es lohnt sich.

        Also es wiederholt nicht nur Dinge aus anderen Gesprächen, die du wahrscheinlich kennst.

        Er sagt z.B.:

        Selbst wenn sich RU sofort aus der Ukraine zurückziehen würde und den Krieg beenden, würden die meisten wesentlichen Probleme in der Ukraine weiterbestehen.

        Das ist hier auf OT kein Thema.
        Aber für da draußen schon…

        1. Ich schaue mir das gerade noch alles an, daher vorerst von mir kein weiterer Kommentar dazu (ich schaff auch heut nicht mehr alles)
          Es erweitert den Horizont. Also deine Mühe war es wert … (für mich zumindest, kann ja nur für mich sprechen).

          1. @Julia

            sry, nur dies noch:

            der kürzeste Text (der Zeit zuliebe), um die Essenz von NSC-68 nachzuvollziehen, ist diese Passage aus einem Noam Chomsky Buch (ich weiß grad nicht welcher Titel) – aber Vorsicht, das sind Original-Zitate verschränkt mit Kommentaren von NC:

            „(…)„(…) The „fundamental design of the Kremlin,“ NSC 68 author Paul Nitze explains, is „the complete subversion or forcible destruction of the machinery of government and structure of society“ in every corner of the world that is not yet „subservient to and controlled from the Kremlin.“ „The implacable purpose of the slave state [is] to eliminate the challenge of freedom“ everywhere. The „compulsion“ of the Kremlin „demands total power over all men“ in the slave state itself and „absolute authority over the rest of the world.“ The force of evil is „inescapably militant,“ so that no accommodation or peaceful settlement is even thinkable.
            In contrast, the „fundamental purpose of the United States“ is „to assure the integrity and vitality of our free society, which is founded upon the dignity and worth of the individual,“ and to safeguard these values throughout the world. Our free society is marked by „marvelous diversity,“ „deep tolerance,“ „lawfulness,“ a commitment „to create and maintain an environment in which every individual has the opportunity to realize his creative powers.“ It „does not fear, it welcomes, diversity“ and „derives its strength from its hospitality even to antipathetic ideas.“ The „system of values which animates our society“ includes „the principles of freedom, tolerance, the importance of the individual and the supremacy of reason over will.“ „The essential tolerance of our world outlook, our generous and constructive impulses, and the absence of covetousness in our international relations are assets of potentially enormous influence,“ (…).“

            The conflict between the forces of light and of darkness is „momentous, involving the fulfillment or destruction not only of this Republic but of civilization itself.“ „The assault on free institutions is world-wide,“ and „imposes on us, in our own interests, the responsibility of world leadership.“ We must seek „to foster a world environment in which the American system can survive and flourish.“ Since „a defeat of free institutions anywhere is a defeat everywhere,“ no corner of the world, however tiny and insignificant, can escape our ministrations. And surely „the idea that Germany or Japan or other important areas can exist as islands of neutrality in a divided world is unreal, given the Kremlin design for world domination.“ Five years after the USSR was virtually annihilated by the Axis powers, they must be reconstituted within a U.S.-dominated alliance committed to the final elimination of the Soviet system that they failed to destroy. (…)“

  24. re: Querfront

    ich kann mich natürlich täuschen – aber würde dieser Ernst-Thälmann Text in der Berliner Zeitung auch ohne Demo so erscheinen?

    „Vor 90 Jahren in Berlin: Die Tragödie des KPD-Führers Ernst Thälmann – Am 3. März 1933 wird der Anführer der deutschen Kommunisten festgenommen. Stalin hat kein Interesse, ihn freizubekommen. Warum nicht?“

    https://www.berliner-zeitung.de/b-history/b-history-die-tragoedie-des-kpd-fuehrers-ernst-thaelmann-li.320570

    1. Na ja, die Frage, wer Thähmann ermordet hat, ist wohl nicht umstritten. Der Versuch, dem Mord – irgendwie – Stalin unterzujubeln – gehört zu den infamen Versuchen, den deutschen Faschismus green- zu-waschen.

      1. Anders als Sie und sicher einige andere hier auf OT, kenne ich mich mit Thälmann nicht aus.

        Ich weiß deshalb auch nicht, ob es in diesem BZ-Artikel überhaupt irgendwas gibt, das histor. Forschung tatsächlich Stand hält.

        Mir erscheint nur der Tonfall schon verdächtig – man kriegt den Eindruck, der Mann habe den Niedergang der Weimarer Republik praktisch eigenhändig bewerkstelligt.

        Und wie es um die wenig samthandschuhartige Praxis, Politik durchzusetzen damals im Allgemeinen bestellt war, auch das fällt komplett außen vor.

        Was inzwischen sehr gern gemacht wird: post factum werden heutige Erfahrungen und heutiges „Wissen“ zurückprojiziert in fast kindhafter Naivität.

        p.s. Ich habs unten gepostet: Sarah Wagenknecht wird wohl früher oder später aussteigen – wenig verwunderlich, wenn man sich den suizidalen Charakter dieser Partei ansieht. Eigentlich unbegreiflich angesichts des Wählerpotentials in diesen Zeiten.

        Ich frage mich immer, wie würden diese Parteifunktionäre der Linken im persönlichen Gespräch antworten?

        (Das was ich selber in solchen Situationen erlebt habe ist: Sprachlosigkeit, das Einstellen von Kommunikation, wenn man den anderen zur Rede stellt.)

        1. Der Schreiberling sollte für die Rubrik Märchen schreiben, … das ist Gesinnungsjounalismus.
          Ich denke auch, dass es aufgrund der Demo und Wagenknecht so veröffentlicht wurde.
          Seine Schlussfolgerungen zu Tählmann, Stalin und Hitler sind absurd.

          Ich verstehe die Berliner Zeitung aber auch nicht. Einerseits gehört der Verleger der Berliner ­Zeitung Holger Friedrich zu den Erstunterschreibern der Wagenknecht Petition und sie bringen zwischendurch gute Artikel, andererseits/gleichzeitig bringen sie solchen und anderen Schmarrn. Berliner Zeitung und Taz sind auch miteinander verbunden.

          Diese deutsche + transatlantische + pentagonische Medienlandschaft ist nicht mehr zu durchblicken.

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