Die Kriegsunterbrechung im Krieg gegen Palästina

IDF in Gaza
IDF Spokesperson’s Unit

Seit dem 19. Januar 2025 sollen die Waffen im Vernichtungskrieg in Gaza schweigen. Man kann darüber spekulieren, wer den Waffenstillstand zuerst bricht. Völlig klar hingegen ist, dass alles, was zu diesem Genozid geführt hat, von diesem Waffenstillstand unberührt bleibt. Das ist kein Versehen.

Monatelang wurden wir damit versorgt, dass man im Wertewesten alles täte, um den Vernichtungskrieg in Gaza zu stoppen, doch alle Bemühungen seien vergeblich gewesen. Die Erzählung will es, dass die Hamas den Krieg am 7. Oktober 2023 mit dem Ausbruch aus dem Gaza-Gefängnis begonnen habe und seitdem am Krieg festhält.

Ein bisschen wurde in den Laufstallmedien auch Netanjahu und sein Kriegskabinett dafür verantwortlich gemacht. Ihm gehe es ums eigenen Überleben, denn nur der Kriegszustand halte den Ministerpräsidenten trotz Strafverfahren im Amt.

Nun wissen wir, was man auch vorher wissen konnte: Diese Erzählung ist so erlogen und verbogen wie die Begründung für die US-Intervention in Vietnam oder die Kriegsbegründungen, um den „eigenen Hundesohn“ Saddam Hussein im Irak aus dem Weg zu räumen. Denn es lag ganz definitiv nicht an der Hamas, dass ein Waffenstillstand zustande kommt. Seit Mai 2024 lag ein „Deal“ auf dem Tisch, der vom Kriegskabinett Netanjahu abgelehnt wurde.

Nun kommt derselbe Vorschlag doch zustande. Oder ganz vorsichtig gesagt: Das Kriegskabinett hat nun dem zugestimmt, was im Mai 2024 noch inakzeptabel war. An den Kriegserfolgen kann es nicht liegen: Über 80 Prozent von Gaza liegt in Schutt und Asche. Man ist der angekündigten „Auslöschung“ Zug um Zug nahegekommen. Daran konnte auch kein Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in den Haag wegen Begehen eines Genozids etwas ändern.

Was war also auschlaggebend? Die Antwort ist eindeutig: Der Krieg in Gaza kann ohne die umfassende Zustimmung der US-Regierung nicht fortgesetzt werden. Ohne die USA als größten Waffenlieferanten, als Mit-Kriegspartei gegen Jemen und den Iran, als Helfershelfer bei militärischen, strategischen Drohungen und Operationen (Satellitenüberwachung, Erfassung von „Kriegszielen“, Militärspionage gegen Hamas, Hisbollah und den Iran) könnte Israel diesen Krieg nicht führen.

Selbstverständlich hätte die US-Regierung diesen Vernichtungskrieg stoppen können, militärisch, politischen und diplomatisch. Aber der scheidende US-Präsident Biden hat es in seiner Abschiedsrede doch sehr deutlich erklärt: Man habe die selbstgesteckten Kriegsziele erreicht: Man habe die Hamas militärisch geschlagen, man habe die Hisbollah im Libanon stark geschwächt und en passant eine neue Regierung installiert. Man hat im Windschatten des Gaza-Krieges ein Regime-Change in Syrien miteingefädelt. Man hat Menschen, die noch vor ein paar Tagen als Terroristen gesucht wurden, in „moderate“ Führer umgestylt. Man habe es geschafft, dass kein Land der Hamas zur Hilfe gekommen ist – mit Ausnahme Jemens. Kurzum: Die USA haben ihre Kriegsziele erreicht. Nun müsse man den Sieg in einen „Waffenstillstand“ verwandeln.

Darin unterscheiden sich Biden und Trump nicht um ein Jota. Folglich haben sie das, was ganz lange unmöglich war, innerhalb von ein paar Wochen durchgeboxt.

Jetzt, mit Annahme dieses „Waffenstillstand“ fällt aber der nächste Schleier der Kriegspropaganda. Das Problem ist nicht Hamas, sondern die profaschistischen Kräfte im israelischen (Kriegs-)Kabinett. Sie halten an dem Ziel „Auslöschung“ fest. Sie wollen an dem festhalten, was lange vor dem „7. Oktober“ 2024 erklärtes, religiös verbrämtes Ziel ist. Ein Groß-Israel (Erez Israel), das Gaza und Westjordanland miteinschließt. Sie kündigten also an, aus dem Kriegskabinett auszusteigen, wenn der Waffenstillstand am Sonntag, den 19. Januar 2025 um 8 Uhr in Kraft tritt.

Es sind also nicht die etwa 50.000 erfassten Ermordeten in Gaza, der Genozid, der den Kriegsherren Sorge bereitet, sondern der politische Selbstmord der gegenwärtigen israelischen Regierung. Denn der Kriegszustand hat lange dafür gesorgt, dass die Reste der Demokratie, die es noch in Israel gibt, nicht auseinanderfliegen, implodieren. Das ist nun eine immanent große Gefahr, viel größer als eine abgefeuerte Rakete. Denn der Waffenstillstand könnte das hörbar und sichtbar machen, was lange vor dem Ausbruch aus dem Gaza am 7. Oktober 2023 als Kriegszustand existiert:

Die dauerhafte Besetzung von palästinensischen Gebieten. Die dauerhafte Weigerung, eine Staat Palästina zu ermöglichen, also UN-Beschlüsse umzusetzen, anstatt sie zu torpedieren.

Der „Waffenstillstand“ wird an dieser Paradoxie nicht ändern. Man will den Krieg beenden, aber an den Ursachen bis zum bitteren Ende festhalten.

Darin sind sich Biden/Trump und Netanjahu/Smotrich einig.

Gefangene und Geisel

Die erste Phase dieses Waffenstillstandes sieht den Austausch von Gefangenen vor. Selbst dies wird in Israel, in den USA und Deutschland mit verbalen Verrenkungen begleitet. Dass die Hamas am 7. Oktober Geisel genommen hat, ist unzweifelhaft und wurde mit großer Verve im Wertewesten verurteilt. Dass die israelische Armee genau dies seit Jahren tut, also nicht nur an einem Tag, ist keine Rede wert. In Israel nennt man das „Administrativhaft“ und bedeutet, dass man inhaftiert werden kann, ohne eine Anklage, ohne ein Gerichtsverfahren, ohne juristischen Schutz. Diese Administrativhaft trifft ausschließlich PalästineserInnen, was ein Merkmal für ein Apartheidsystem ist. Diese Art von Entführung führt zur Geiselhaft. Denn sehr oft dienen diese Verschleppten der Erpressung und als Tauschmittel für gefangene Israelis.

Diese Geiselpolitik hat die israelische Armee seit dem 7. Oktober 2023 massiv verstärkt. Jetzt gibt es etwa 10.000 Geisel in israelischen Gefängnissen, die sehr oft menschenunwürdigen Bedingungen und Folter ausgesetzt sind. Dieses Apartheid-System hat also viele Freunde und Unterstützer:

Wenn israelische Zivilisten verschleppt werden, nennt man sie Geisel und verurteilt diese Kriegsverbrechen (zurecht).

Wenn in besetzten Gebieten Palästinenser in israelische Gefängnisse verschleppt werden, dann nennt man sie „Gefangene“ und verliert über diese Kriegsverbrechen kein Wort.

Aushungern – ein Teil des Genozid-Plans

Ab und an haben deutsche Laufstallmedien ganz kurz darüber berichtet, dass lebensnotwendige Hilfslieferungen nach Gaza von israelischer Seite seit über 14 Monaten blockiert wurden. Das war und ist keinem Zufall geschuldet, sondern folgte der offen angekündigten Strategie des Ex-Verteidigungs‘minister Joaw Galant, der am 9. Oktober 2023, also zu Beginn des Krieges in Gaza, sagte, was passieren wird:

„Ich habe eine vollständige Belagerung des Gazastreifens angeordnet. Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff. Alles ist geschlossen. Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und wir handeln entsprechend.“

Ganz selten sah man in deutschen Laufstallmedien, was diese Aushungerungsstrategie in Gaza anrichtet. Dieses systematische Verbrechen hat man vielmehr mit „Meldungen“ verdünnt, die davon berichteten, dass die Menschen in Gaza selbst UN-Hilfskonvois überfallen und so die Sicherheit dieser Hilfstransporte gefährden hätten. In der Summe wollte man damit suggerieren: Sie sind doch – letztendlich – selbst daran schuld.

Nun bringt ein weiteres Detail des Waffenstillstandsabkommens ungewollt Licht in dieses Kriegsverbrechenkapitel. Das Abkommen sieht in der ersten Phase vor, dass die Hilfslieferungen von 60 auf 600 LKW-Ladungen erhöht werden sollen. Bekanntermaßen wurde Gaza vor dem Vernichtungskrieg 2023 mit circa 600 LKW-Ladungen versorgt. Das heißt im Klartext: Israel hat vorsätzlich und bewusst 90 Prozent der lebensnotwendigen Mittel zurückgehalten, um die Bevölkerung in Gaza zur Geisel dieses Krieges zu machen. Die Strategie für dieses Kriegsverbrechen wurde auch offen kommuniziert: Man hoffe und setze darauf, dass sich die Hungernden selbst gegen die Hamas und bewaffnete Gruppen erheben. Genau das passierte jedoch nicht. Im Gegenteil: Ein US-Militärexperte stellte mit Bedauern fest, dass die Hamas bereits jetzt genauso viele Kämpfer habe wie vor dem Vernichtungskrieg. Auch dieser Punkt spielt möglicherweise eine Rolle dabei, dass die US-Regierung Biden/Trump Zweifel an einem „totalen Sieg“ hat.

Jeder Krieg ist ein Verbrechen

Man sollte mit einem Krieg nicht spielen – auch nicht mit einem „guten“. Denn es gibt keinen Krieg, der gegen den Hunger, gegen Kinderarmut, gegen Ausbeutung, gegen Rechtlosigkeit geführt wird.

Von daher ist jeder Krieg ein Menschheitsverbrechen.

Aber man muss mehr stellen, als die Frage: Wer hat den ersten Schuss abgegeben? Erst wenn wir fragen, wie der Krieg zustande gekommen ist, welche Interessen dabei eine Rolle spielen, wer alles dafür getan hat, damit alles andere aussichtslos geworden ist, erst dann bekommen wir genaue Antworten darauf, dass jeder Krieg ein Verbrechen an der Menschheit ist.

Selbst ein Waffenstillstand ändert nichts an den Vorbedingungen:

Vertreibung,

israelische Besatzung,

Enteignung,

Siedler-Terror

israelische Killerkommandos

Folter in israelischen Gefängnisse

Rechtlose Inhaftierungen (Administrativhaft)

Apartheid

 

die zum Krieg geführt haben und den nächsten Krieg herbeiführen werden.

Im Gegenteil. Die unfassbaren Zerstörungen des Krieges verschlimmern die Vorbedingungen. Denn der Waffenstillstand nimmt einzig und allein auf den Kriegsverlauf Rücksicht, nicht auf die Lebensbedingungen der Menschen. Und diese waren schon vor dem Vernichtungskrieg 2023 menschenunwürdig.

Ein zweites Vietnam?

Der Waffenstillstand ändert nichts am Krieg gegen Palästina. Und das ist nicht metaphorisch gemeint. Der Krieg im Westjordanland geht weiter. Die Siedler haben mit der Armee zusammen bereits Dutzende Palästinenser ermordet. Die Pläne zur Kolonialisierung gehen weiter. Und es ist zu befürchten, dass der profaschistische Flügel des Kriegskabinetts mit dieser Methode auch den Waffenstillstand unterlaufen wird.

Dennoch hat dieser Krieg gegen Palästina im politischen Sinne längst alle Grenzen gesprengt. Die Anti-Vietnam-Protesten in den 1960er und 1970er Jahre waren die letzte weltweite Bewegung, die so stark wurde, dass sie die US-Regierung im eigenen Land ins Wanken gebracht hatte. Seitdem sprechen die Kriegseliten in den USA vom „Vietnam-Syndrom“. Die Bewegungen gegen den Vernichtungskrieg in Gaza haben einen globalen Charakter angenommen und haben sich zum ersten Mal auf allen fünf Kontinenten artikuliert. Das ist eine Sternstunde im weltweiten Kampf gegen Kolonialismus und Imperialismus. Heute bringen die Erfahrungen und der Widerstand mit allen Formen des Neokolonialismus Millionen von Menschen zusammen: All die, die den Neo-Kolonialismus als Sklaven dieser Weltordnung erleben und jene, die in den Ländern leben, die sich als Herrenländer verstehen. Auch wenn die Herrenländer darüber Stillschweigen bewahren: Die sehr vielen und unterschiedlichen Formen des Widerstands dagegen haben Wirkung: Der Kultur- und KünstlerInnnenboykott gegen israelische Institutionen, die den Genozid unterstützen oder mittragen, hinterlässt Spuren. Der BDS-Boykottaufruf, also der Boykott von israelischen Waren zusammen mit dem Aufruf zu Deinvestment in Israel hat sich deutlich ausgeweitet und schließt auch Boykottmaßnahmen gegen US-Institutionen und Konzerne (Enjoying Geno Cide/in Coca-Cola-eigener Schrift) mit ein. Und nicht zuletzt ist die Kampagne von Hind Rajab Foundation (HRF) von großer Bedeutung. Wenn israelische Militärs im Urlaub, am Strand von Rio de Janeiro mehr Angst haben müssen, als Kriegsverbrecher verhaftet zu werden, als bei ihren Einsätzen in Gaza, dann zielen die weltweiten Bewegungen auf ein zentrales Ziel: Die Entwaffnung der militärischen Logik durch das Politische, das Zusammenhänge herstellt, anstatt zu pulverisieren, das das Zusammen-Leben greifbar macht, anstatt das Können beim Morden.

Der Umstand, die Tatsache, dass zwei Millionen Menschen in einer Trümmerwelt zusammenhalten, dass sie unheimliche Geduld dabeihaben, das Wenige zu teilen, übertrifft alles, was die israelische Armee an widerwärtiger Erniedrigung, Verwüstung und Morden „kann“.

Dieser große Respekt schließt auch die bewaffneten Gruppen ein, die eigentlich schon zehn Mal tot sein müssten und mit der Verkündigung des Waffenstillstands gefeiert werden. Zu recht.

 

Quellen und Hinweise

Strike Germany – Ein Gespenst geht um die Welt, Wolf Wetzel, 2024: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/03/26/strike-germany-2/

Wenn für Israels Militär das eigene Land zum Gefängnis wird, dann haben sie Gaza nicht ausgelöscht, sondern in sich nachgebaut, Wolf Wetzel, 2025: https://wolfwetzel.de/index.php/2025/01/14/wenn-fuer-israels-militaer-das-eigene-land-zum-gefaengnis-wird/

Ein Waffenstillstand wird Israels Völkermordagenda nicht aufhalten, Tariq Kenney-Shawa/+972 Magazin vom 16. Januar 2025: https://www.972mag.com/ceasefire-trump-biden-israel-genocide/

Die Waffenruhe – so brüchig der Deal auch sein mag – ist seit einigen Minuten tatsächlich in Kraft getreten, Rana Issazadeh, Rechtsanwältin für internationales Recht, 19.1.2025: https://www.facebook.com/rana.issazadeh

PFLP Leader, Khalida Jarrar, among First Detainees to be Freed in Ceasefire Deal, The palestine Chronicle vom 18.1.2025: https://www.palestinechronicle.com/pflp-leader-khalida-jarrar-among-first-detainees-to-be-freed-in-ceasefire-deal/

Kriegsmaschinerie stoppen – Was tun? vom 3.12.2024, Wolf Wetzel: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/12/03/kriegsmaschinerie-stoppen-was-tun-teil-iv/

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71 Kommentare

  1. Wahr gesprochen. Vielen Dank für den Artikel. Ganz besonders gefällt mir der letzte Satz. Die Kämpfer des Widerstands, die von den Staatsmedien als Terroristen diffamiert werden, werden leider zu selten gewürdigt. Ich hätte mir gewünscht, die Komplizenschaft der Machthaber und Staatsmedien der BRD etwas näher zu beleuchten.

    1. Danke, dass Ihnen das aufgefallen ist! Ich , als Religions- und Gottloser, stehe nicht im Verdacht, deren religiösen Weltbilder zu teilen. Das muss ich nicht, wenn ich großen Respekt gegenüber Menschen haben, die nicht nur über das Unrecht reden, sondern es bekämpfen und nicht länger ertragen.

    2. Komplizenschaft
      Substantiv, feminin [die]
      1. kriminelle Gemeinsamkeit
      2. Gemeinsamkeit, die sich in Zusammenarbeit und gegenseitiger Begünstigung ausdrückt

      Ist schon ganz treffend in Bezug auf Israel und die USA, aber es fehlt noch der masochistische Aspekt, dass deutsche Regierungen nach selbstschädigenden Sanktionen lechzen. Quasi als Liebesbeweis.

    3. “ Ganz besonders gefällt mir der letzte Satz.“
      Mir auch.
      Diesen Satz sollten auch wir, und zwar in jeder Auseinadesetzung um diesen Vernichtungskrieg, offensiv vertreten.

    1. wir täten gut daran, die Worte von Moshe Dayan, einem der Gründerväter Israels, zu berücksichtigen, der 1956 sagte:
      „Welchen Grund haben wir, uns über ihren heftigen Hass uns gegenüber zu beschweren? Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“ … Wir sind eine Generation von Siedlern, und ohne Stahlhelm und Gewehrlauf werden wir nicht in der Lage sein, einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen. ..

      da hat ihrer Ansicht nach auch Moshe Dayan am Stockholm Syndrom gelitten

      1. Danke für Ihren Kommentar. Dieses gute Zitat hatten wir ja schon einmal…
        Tja, wenn Besatzer nicht mehr das Problem sind, sondern die darunter leiden, dann ist auch die deutsche Besatzung der Niederlande, Frankreichs, Griechenlands …

    2. Vielen Dank für die Genesungswüsche.
      Ach ja, noch eine Frage: Würden Sie das Anbeten der deutschen Staatsraison nicht auch als Stockholm-Syndrom klassifizieren? Ich wünschen Ihnen eine guten Therapieverlauf.

      1. Lieber Wolf,
        erstmal bete ich nicht und zweitens, ist es nicht meine Staatsraison. Nur ist mir die Jüdische Kultur einfach näher, genau so wie mir die Russische Kultur wichtiger ist.

        Die beiden YT Videos zeigen nur die ungebroche Macht der Hamastani’s und nicht mehr.

        A man who speaks the truth needs a fast horse.

        Oder?

        1. Vielen Dank, das Sie darauf geantwortet haben. Es ist immer schwer den Hintergrund auszuleuchten, wenn man diesbezüglich im Dunklen tappen muss. Ich kann Ihren Blickwinkel verstehen – auch wenn ich Zweifel habe, was eine klar definierte „jüdische“ oder „russische“ Kultur ist.
          Mir geht es diesem und anderen Texten jedoch darum, das ich das Recht auf Widerstand gegen Besatzung, Kolonialismus betone – ohne mit den Zielen eingestanden sein zu müssen, die damit einhergehen. In Frankreich haben auch Menschen in der Resistance (gegen die Nazi-Besatzung) gekämpft und waren Anhänger De Gaulles, die wenige später den Krieg gegen die Unabhängigkeitsbewegung in Algerien unterstützt und/oder getragen haben.

  2. Da, wo vor Kurzem noch Hungersnot herrschte, feiern jetzt die Zweizentnerfrauen. Aber die Hamas hat weltweit eine Gemeinde von Tiefgläubigen, die niemals ein Zweifel beschleicht.
    Groß-Israel? Ja wo denn? Eben kein Marsch auf Damaskus und im Libanon findet jetzt ein Rückzug statt. Aber Tatsachen interessieren ja nicht.
    Aber das eigentliche Resultat ist jetzt, dass die Hamas ihre Terrorherrschaft fortsetzen kann. Wenn sie das überlebt, dann überlebt sie auch die nächsten 1000 Jahre. Die Nazis haben jetzt das, was sie immer wollten: ein tausendjähriges Reich. Greta, Sahra und der Hallervorden haben mitgeholfen. War erfolgreich!
    Die EU hat sofort 120 Millionen bewilligt. 120 Millionen für den Wiederaufbau der Terrortunnel und den Kauf von Waffen. Was denn sonst?
    Und wo gehen diese freigelassenen Terroristen hin? Nach Deutschland natürlich. Hier darf man ungestört Mordaufrufe brüllen, unter Polizeischutz gar. Und diese staalich geduldeten Clans haben immer Arbeitsplätze für diese Aktivisten. Klasse.

    1. Artur_C sagt:
      „Da, wo vor Kurzem noch Hungersnot herrschte, feiern jetzt die Zweizentnerfrauen.“

      Das erinnert mich ein bisschen an Theresienstadt im Jahre 1943, als die jüdischen Kinder eine Extraportion erhielten, damit sie bei der Gesangsaufführung vor einer Delegation, des Deutschen Roten Kreuzes nicht direkt zusammenklappten. Aber nur ein bisschen.

  3. Die Hamas hat am 7. Oktober die erneute Eskalation mit einem extrem menschenverachtenden terroristisch-kriegerischen Akt begonnen – NICHT Israel.

    Wenn die Araber im Gazastreifen wirklich Frieden wollen, dann hätten sie schon frühzeitig kapitulierten müssen, schon im Winter 2023/24, denn es ist doch klar, dass sie militärisch unterlegen sind und es war ebenso klar, dass Israel zurückschlagen würde.

    Die Wahrheit ist doch, dass die Hamas eben dieses Zurückschlagen durch die israelische Armee regelrecht GEWOLLT hat, um mit Hilfe der dabei zustande gekommenen hässlichen Dinge und Bilder zu profitieren. Welch ein perverser Zynismus!

    Ja, warum kapitulieren sie eigentlich nicht?
    Das ist doch die verdrängte wichtige Frage, die kaum jemand stellt!!

    Die Antwort ist einfach: Sie kapitulieren offenbar deshalb nicht, weil sie ähnlich wie die 110%igen von 1944/45 im Dritten Reich immer noch auf den Endsieg setzen.

    Durchaus erstaunlich ist übrigens ihr immer noch nicht zur Neige gegangener Waffenvorrat …
    Wo kommt das Zeug eigentlich her?
    Welche Regierungen und Interessengruppen benutzen die Palästinenser als Kanonenfutter?

    Wer wirklich Frieden will, der kämpft nicht.
    Und wenn er doch kämpft, dann will er einen Siegfrieden, will den Endsieg und eben keinen Kompromiss.
    Wie die palästinensischen Endsieg-Visionen aussehen, das ist ja bekannt … !

    1. Ihre Lügen verfangen nicht. Der Widerstand des palestinensischen Volkes richtet sich gegen 75 Jahre brutale Besatzung, Landraub und Mord durch das israelische Terrorregime. Die Armee Israels ist das Ausführungsorgan der dunklen Terrorfürsten in Tel Aviv und Jerusalem (West). Wie auch schon die mörderischen Rassistensysteme in den USA und Südafrika wird auch Israel eines Tages enden. Dann werden auch jüdische Menschen endlich in Frieden und Freiheit leben können. Deshalb wird auch niemand kapitulieren, weil es vor Rassisten und Mördern keine Kapitulation geben darf.

    2. Monokel tragender Lehrer vor Grundschüler referiert über den WK II:

      „Im Oktober 1944 überschreiten russische Truppen an mehreren Stellen die deutsche Reichsgrenze in Ostpreußen. Das ist ein Faktum, – die Russen fallen also ins deutsche Reich ein.
      Wer ist hier der Aggressor?“

      *schnippschnipp

      „Ja, klein Mäxchen“

      „Die Russen“ sagt Mäxchen

      „Rischtisch“

      .

    3. Ja Zynismus, nicht wahr WW? Nur wessen Zynismus? Um näher an das heranzurücken was du als Wahrheit bezeichnest:

      Warum Israel die Hamas geschaffen hat

      Insider-Einblicke in die Gründung der Hamas – und anderer ausgewiesener Terrorgruppen. „Wer die Gründung eines palästinensischen Staates verhindern will, muss die Stärkung der Hamas und Geldtransfers an die Hamas unterstützen.“ – Benjamin Netanjahu (2019 [1]) „Offiziell ist die Hamas ein Feind, inoffiziell ist sie ein Verbündeter.“ – IDF-Generalmajor Gershon Hacohen (2019 [2]) „Israel hat die Hamas gegründet. Es war ein Projekt des Shin Bet.“ – Charles Freeman, US-Diplomat und Botschafter (2006 [3])
      Von Swiss Policy Research , veröffentlicht am: 1. Dezember 2023

      https://free21.org/warum-israel-die-hamas-geschaffen-hat/

      The „Blue Shirts“ of October 7
      Some of the people with Hamas on the day were not Palestinian or even Arab and at least one spoke Hebrew!
      Michael Ginsburg
      Dec 09, 2023

      https://actionabletruth.substack.com/p/blue-shirts-october-7

      Und schöne Klammer die du da präsentierst. Ist nur etwas anders gelagert:

      „Stets hat vor Gott und der Welt der Stärkere das Recht, seinen Willen durchzusetzen. Die Geschichte beweist: Wer nicht die Kraft hat, dem nutzt das ,Recht an sich´ gar nichts! Die ganze Natur ist ein gewaltiges Ringen zwischen Kraft und Schwäche, ein ewiger Sieg des Starken über den Schwachen.
      Nichts als Fäulnis wäre in der gesamten Natur, wenn es anders wäre. Verfaulen würden die Staaten, die gegen dieses Elementargesetz sündigen […].“
      – Adolf Hitler 19. April 1923

      Es sei eine „schlichte Wahrheit“ der Geschichte, dass es in ihr „keinen Platz für die Schwachen gibt; die Schwachen zerbröseln, werden abgeschlachtet und aus der Geschichte gelöscht, während die Starken überleben und respektiert werden.“

      „There is no place for the weak.
      The weak crumble, are slaughtered and erased from history …“
      – Benjamin Netanjahu
      israelische Premierminister, 29. August 2018

      Aus:
      Warum Krieg? | Rainer Mausfeld
      Westend Verlag

      Die Zivilisationsgeschichte ist durchzogen von leidvollen kollektiven Erfahrungen schwerer Zivilisationsbrüche. Nur sehr mühsam und langsam gelang es, gegen die Ursachen von Kriegen und Bürgerkriegen gesellschaftliche Schutzinstrumente zu entwickeln. Die normativen Leitideen einer egalitären Demokratie und eines egalitären Völkerrechts sind dabei die bedeutendsten zivilisatorischen Errungenschaften einer Friedenssicherung, des innergesellschaftlichen Friedens und des Friedens zwischen den Völkern. Beide Leitideen wurden in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend ausgehöhlt oder zerstört. Die Demokratie wurde in eine zunehmend autoritäre Eliten-Wahloligarchie verwandelt und das Völkerrecht dem hegemonialen Gewaltanspruch des militärisch, ökonomisch und propagandistisch Stärksten unterworfen. Durch diese Entwicklungen haben beide Leitideen ihre friedenssichernde Kraft mehr und mehr eingebüßt. Gegenwärtig verschärft sich dieser Abbau zivilisatorischer Errungenschaften in einer Weise, die die Zukunft der menschlichen Zivilisation insgesamt bedroht.

      https://www.youtube.com/watch?v=iVXOZ7PI52c

    4. Ich nehme an, dass Sie vor 80 Jahren (gut, das dürfte leiblich nichts für Sie gewesen sein) ganz sicher davon überzeugt waren, dass die Juden an allem schuld sind. Jetzt haben wir eine andere Staatsraison und folglich sind jetzt die Palästinenser/Araber an allem schuld.

    5. Die Hamas hat am 7. Oktober die erneute Eskalation mit einem extrem menschenverachtenden terroristisch-kriegerischen Akt begonnen – NICHT Israel.

      „Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ (von Clausewitz)
      Insofern ist zunächst einmal völlig egal, „wer anfängt“ und das war es auch über Jahrtausende hinweg (eben auch zu von Clausewitz‘ Zeiten). Für das gegenwärtige Völkerrecht ist es nicht egal, denn dieses hat ein Gewaltverbot erlassen, welches auch präventive Gewalt nur bei unmittelbarer Bedrohung erlaubt. Deshalb beginnen „westliche“ Kriege stets mit einer großen Lüge.

      Kurz: Daran, „wer anfängt“, erkennt man noch lange nicht, welche Ziele die Kriegsparteien verfolgen.
      In Bezug auf den „Gaza-Krieg“, der eigentlich ein über 15 Monate andauernder Massenmord war, ist die Sache recht klar. Die Hamas hat am 7. Oktober 2023 bei ihrem Ausbruch aus dem High-Tech-Hochsicherheitsgefängnis Geiseln genommen, um in israelischen Gefängnissen schmorende Palästinenser verschiedenster Fraktionen freizupressen.
      Die Hamas hat also nicht „einen friedlichen Nachbarstaat überfallen“, sondern eine menschenverachtende Besatzungsmacht, die zahllosen völkerrechtlichen Beschlüssen zum Trotz (beispielsweise auch dem UN-Teilungsplan von 1947, dem Israel seine Existenz verdankt) die Palästinenser in Gaza und der Westbank seit 58 Jahren als Geiseln hält.
      Das Völkerrecht enthält als eines seiner Grundprizipien auch das Selbstbestimmungsrecht der Völker (das implizit ein Widerstandsrecht enthält). Welche Art der Wahrnehmung dieses Rechtes gerechtfertigt ist hängt natürlich von der Situation ab. Die Katalanen beispielsweise könnten sich darauf bei Referenden berufen, aber die Katalanen sind vollwertige spanische Staatsbürger und deshalb würde kaum jemand eine katalanische Guerilla als gerechtfertigt ansehen. Wenn aber den Palästinensern in Gaza und der Westbank die israelische Staatsbürgerschaft vorenthalten wird, Zehntausende von ihnen in israelischen Knästen schmoren, die Bewohner Gazas durch Israel von der Außenwelt abgeschnitten werden, ein durchgängiges Apartheid-System etabliert wurde, so sieht die Sache etwas anders aus.

      Zurück zu Israel:
      Israel wollte und will die palästinensischen Bewohner der okkupierten Gebiete vertreiben, indem es ihnen das Leben so unerträglich wie möglich macht. Wenn es anders wäre, so könnte Israel schließlich die Palästinenser zu israelischen Staatsbürgern machen.
      Der Ausbruch der Hamas diente also objektiv den israelischen Plänen, diese Vertreibung/Dezimierung etwas zu beschleunigen und dafür einen Vorwand zu haben. Es ist einigermaßen sicher, dass die israelische Regierung von den Plänen wusste. Die Ägypter gaben an, kurz vor dem 7. Oktober die Israelis gewarnt zu haben
      „Egypt warned Israel days before Hamas struck, US committee chairman says“
      https://www.bbc.com/news/world-middle-east-67082047

      Mittlerweile hat sich zudem herausgestellt, dass die israelischen, mit der Überwachung Gazas befassten Stellen entsprechende Informationen an die Zentrale weitergaben.
      „Israel Knew Hamas’s Attack Plan More Than a Year Ago“
      https://www.nytimes.com/2023/11/30/world/middleeast/israel-hamas-attack-intelligence.html

      Wenn die Araber im Gazastreifen wirklich Frieden wollen, dann hätten sie schon frühzeitig kapitulierten müssen, schon im Winter 2023/24 …

      Wie genau stellen Sie sich das verdammt nochmal vor? Die Hamas bildet große Kolonnen und maschiert geschlossen lebenslang in israelische Knäste? Wovon reden Sie da, Herr Wirth?
      Das Angebot zum Austausch der Geiseln lag seit 8. Oktober vor. Der aktuelle ausgeführte „Waffenstillstand“ seit Mai letzten Jahres.

      Durchaus erstaunlich ist übrigens ihr immer noch nicht zur Neige gegangener Waffenvorrat …
      Wo kommt das Zeug eigentlich her?

      Sie schlachten einfach Blindgänger der Israelis aus, die ja regelmäßig liefern. Abgesehen von den Kalaschnikows ist das gesamte Arsenal der Hamas Eigenbau nach dem Vorbild einfacher sowjetischer Waffen. Panzerfäuste usw.
      Die Kalaschnikows kommen vermutlich kaum zum Einsatz, weil die israelische Infanterie direkte Feuergefechte mit der Hamas vermeidet.

        1. Ihnen ist zu danken, weil sie einer der wenigen Publizisten in Deutschland sind, die unermüdlich an diesem furchtbaren, nein grauenhaften Thema dranblieben. Und hoffentlich wissen Sie auch, dass Sie vielen Ihrer Leser aus dem Herzen gesprochen haben.

          Aber auf eines möchte ich Sie noch hinweisen, weil ich selbst mir gelegentlich über das Verhältnis der Hamas zu anderen palästinensischen Gruppierungen und über das Ausmaß des „islamistischen“ Charakters der Hamas den Kopf zerbrochen habe.
          Jedenfalls: Unter den ersten Häftlingen, welche die Hamas aus den israelischen Knästen freipresste, war die 61-jährige Kommunistin Khalida Jarrar, ein führendes Mitglied der PFLP im Westjordanland.
          https://www.youtube.com/watch?v=3H8HXYcYqYM

          Und Ismaïl Haniyeh, der im letzten Jahr von Israel ermordete Generalsekretär der Hamas, trug 2018 beim „Great march of return“ ein riesiges Foto von Ahmad Sa’adat, dem von Israel zu lebenslager Haft verurteilten Generalsekretär der PFLP.
          https://political-prisoners.net/der-fall-von-ahmad-saadat-widerstand-ohne-kompromisse/30442/

          Das ist doch bemerkenswert. Ich erwähne das auch deshalb, weil die Hamas von den Israelis, unserer Presse und auch einzelnen Overton-Forenten in die Nähe von ISIS gerückt wurde. Was offensichtlich Unsinn ist.

          1. Wunderbar! Das berührt mich sehr und ich freue mich sehr, wenn ich mich trotz alledem bemühe, das auszuhalten, darüber zu schreiben.
            Und noch mehr berührt mich, dass Sie die Geschichte mit Khalida Jarrar erwähnen. Sie muss in den Medien und bei einigen Foristen unter den Tisch fallen, denn beide brauchen die „Hamas“ so sehr, damit sie nicht wahrhaben müssen, das es sehr wohl auch andere politische Gründe (außer Gottesglauben) gibt, um gegen eine Besatzung zu kämpfen. Ich habe sie selbst auch erst vor Kurzem erfahren. Danke vielmals.

      1. @Besdormy
        Palästinenser zu israelischen Staatsbürger…..
        Golda hätte die in Palestine geborenen wieder einbürgern können, aber auf keinen Fall deren Nachkommen. Die Gewichtung innerhalb der Gesellschaft hätte sich verändert.
        Was könnte im jüdischen Staat Israel passieren? Die arabische Bevölkerung stellte innerhalb ein paar Generationen die Mehrheit der Bevölkerung.
        Demokratische Wahlen in Demokratien sind eine schöne Sache, haben aber auch eine Tücke, welche gerade in Ländern denen der Westen eine Demokratur verordnet hat, klar zum Ausdruck kommt. Die Seite, welche die meisten Stimmen bekommt ist oft der Meinung, dass alle anderen Meinungen nicht mehr beachtet werden müssen. Human ausgedrückt…

    6. Das erinnert mich irgendwie an meinen 1. Aufenthalt in Sankt-Petersburg, als die deutsche Reiseleiterin singemäß sagte, dass die Russen selbst schuld sind an den vielen Toten, denn sie hätten sich ja auch sofort ergeben können.

      1. Genau. Ein eindeutiger Fall von Täter-Opfer Umkehr. Die Opfer sind die eigentlich Schuldigen, weil sie sich dem Täter nicht ergeben haben. Es ist eine Parteinahme für die überlegene Gewalt.

        Dabei ist an der Art wie die Zivilbevölkerung systematisch von Israel ausgehungert und dezimiert wird klar, dass sich durch eine Kapitulation der Hamas, sich an dem Vorgehen Israels überhaupt nichts geändert hätte. Das Ziel ist gar nicht nur die Hamas, sondern eindeutig das palästinensische Volk. Das hat keine Geiseln genommen. „Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und wir handeln entsprechend.“ Das war die Begründung Strom, Wasser und Lebensmittel allen Bewohnern von Gaza zu verweigern. Israel will zwischen Palästinenser und Hamas keinen Unterschied mehr machen.

    7. „Die Hamas hat am 7. Oktober die erneute Eskalation mit einem extrem menschenverachtenden terroristisch-kriegerischen Akt begonnen – NICHT Israel.“

      Genau, Gott hat die Welt am 6. Oktober erschaffen und der Hamas hat sie nicht gefallen, also sind sie in Israel eingefallen….

  4. Es ist erschreckend, wieviele Leute immer wieder auf den Überfall der Hamas, dem vorwiegend Soldaten, Polizisten und Angehörige zum Opfer fielen, verweisen, ohne auch nur ansatzweise an die tausenden getöteten Kinder in Gaza zu denken. Man muss diesen Leuten und auch Foristen hier bescheinigen, dass auch sie sämtliche Palästinenser, genau wie die Kriegsherren in Israel, als Vieh betrachten. Das die Hamas genau von Israel gegründet und gefördert wurde, um die Palästinrnser zu spalten und eine 2-Staatenlösung zu torpedieren, wird einfach ausgeblendet. Was seid ihr nur für Menschen? Welchen Glauben habt ihr?

    1. Zumal eine Endlösung ideologisch lange angedacht war und mit den Rechtsextremisten und Faschisten in der Regierung endlich zur Tat geschritten werden konnte.
      Auch deutet vieles auf Vorabkenntnis des Vorhabens der Hamas und eine bewusste Schwächung der entsprechenden Grenzregion Israels hin.

      Im staatlich betreuen Denken ist Kontextualisierung nicht nur nicht vorgesehen, sondern verwerflich; ggfs. sogar strafbar.
      Noch werden zB Gerichtsurteile aufgehoben, die aufgrund der Nennung des Maidan- und Proxykrieg-Kontextes als „Verharmlosung eines völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs“ ausgesprochen wurden.

      Da Beihilfe zum Völkermord und damit Verbrechen gegen die Menschlichkeit offenbar deutsche Staatsraison sind, gehört menschenverachtender Zynismus (wie auch hier im Forum) zum guten Ton.

  5. Oh Mann oh Mann, es sind immer die Selben, die die Vorgeschichte verdraengen und Israel von allen Verbrechen reinwaschen wollen.
    Es gibt eine Sammlung  israelischer Persönlichkeiten die explizit auf die Schaffung bzw. Förderung der Hamas und Israels Rolle dabei eingehen:

    „Yitzhak Rabin:[6] „Die Unterstützung und Schaffung der Hamas war Israels fataler Fehler.“

    „Yitzhak Segev , ehemaliger Gaza-Kommandant Brigadegeneral, NYT-Interview: „Die Regierung gab mir Geld für die Unterstützung der Islamisten in Gaza, um den wachsenden Einfluss der Fatah und der Kommunisten zu verhindern.“

    „Oberst David Hakam: „Israels Unterstützung für Extremisten wie Jassin (Gründer der Hamas) ist eine Erbsünde, aber damals dachte niemand an die Folgen.“
    „Rabbi Avner Cohen, der 20 Jahre lang für religiöse Angelegenheiten in Gaza zuständig war: „Die Hamas ist zu meinem großen Bedauern eine Schöpfung Israels.“
    „In den 1980er Jahren erstellte er einen ganzen Bericht für die israelische Regierung, der mit einer Warnung vor der Bedrohung durch eine islamistische Terrorzelle und der dringenden Empfehlung schloss, das Spiel „Teile und herrsche“ in Gaza sofort einzustellen. Eines seiner Zitate zu diesem Thema: „Hören Sie auf, dieses Monster zu unterstützen, bevor Sie die schrecklichen Folgen zu spüren bekommen.“
    Die Aussagen von Rabbi Avner Cohen sind einem Artikel im Wall Street Journal vom Januar 2009 entnommen (langsamer Link zu dem archivierten Artikel).
    https://web.archive.org/web/20090926212507/http://online.wsj.com/article/SB123275572295011847.html

    der ganze Artikel ist von Heiner Biewer und die NDS haben ihn veroeffentlicht:
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=105683#note_6

    1. Wobei (imho) Leute wie Oberst Hakam trotzdem nicht ehrlich waren: Eine gewalttätige extremistische Miliz war exakt die Absicht Israels, denn diese wird ihnen endlos „Rechtfertigungen“ für ethnische Säuberungen liefern.

  6. Der Artikel bringt es ziemlich gut auf den Punkt: Selbstverständlich ist es gut, dass das Morden erstmal gestoppt wurde, aber solange sich an der Situation nichts ändert, ist ein Bruch des Waffenstillstandes oder eine andere erneute Eskalation bloss eine Frage der Zeit.

    Und die Situation wird sich nicht ändern, solange sich die USA bedingungslos hinter die israelische Apartheid stellt. Die europäischen Lakaien machen ja eh nur was ihnen aufgetragen wird, es besteht also überhaupt kein Druck auf Israel irgendwas zu ändern.

    Wie man an den längst völlig irren Beiträgen („tausendjähriges Reich der Nazis via Hamas“..) unseres hasserfüllten Ziofaschisten Arthur erkennen kann, haben viele Israelis ihren Blutrausch längst noch nicht gestillt.

    Aber auch Hamas macht die Situation nicht besser. Man kann zwar halbwegs nachvollziehen, dass ihnen nichts anders übrig bleibt, als Israel zu provozieren um der Welt die menschenverachtende Brutalität der Ziofaschisten vorzuführen – oder schleichend vernichtet und vertrieben zu werden. Sie machen damit aber auch alle Menschen in Gaza zur Zielscheibe und verhindern ebenso jegliche friedliche Lösung.

    Die israelische Apartheid ist nunmal direkt mit den „Angelsachsen“ verbunden (die Briten nahmen damals mit der Gründung auch Rache für den arabischen Aufstand). BDS ist daher noch viel zu begrenzt, wer eine mögliche Lösung und Frieden in Palästina (oder anderswo) anstrebt, muss zwingend den Hegemon zu Fall bringen. Wir alle könnten damit in unseren eigenen Ländern anfangen (allein schon Linux statt Windows hilft, denn die Faschisten sabotieren sich mit ihrer Habgier längst auch selbst, es muss nichts unrealistisches wie keine US-Lakaien wählen sein).

    Das eine friedliche Lösung möglich wäre, falls eine Apartheid weltweit geächtet wird, hat Südafrika trotz all der dort bestehenden Problemen gezeigt.

  7. Vielen Dank für die vielen Zitate und Quellen. Ich würde nur davor waren, Hamas als Produkt Israels zu bezeichnen. Sie haben jedoch massiv eine Einwicklung befördert, die die Spaltung in Palästina herbeiführt – zwischen der PLO (die wahrlich fast nur noch von Korruption zusammengehalten wurde) und der „neuen“ religiösen Kraft Hamas als Antwort auf das bittere Scheitern säkularer Gesellschaftsvisionen.

  8. Vielen Dank an den Autor für diese leider realistische Perspektive.
    Israel wird seine Politk der Vernichtung des palästinensichen Volkes niemals aufgeben, es sei denn es wird dazu gezwungen.
    Da von Seiten der Unterstützer Israels weiterhin keine Einsicht zu erwarten ist, wird auch in Zukunft der bewaffnete Widerstand Palästinas gegen das Terrorregime der Besatzer das wichtigste Hindernis gegen die Errichtung von Großisrael sein. Die Alternative wäre Kapitulation und Vertreibung.
    Israel hat große Siege errungen im letzen Jahr. Aber ob sich die Situation dadurch dauerhaft zum Vorteil Israels geändert hat muss sich noch zeigen. Die genozidale Kriegsführung in Gaza mit der vollen Untersützung des US-Imperiums hat weltweit vielen Millionen Menschen die Augen geöffnet.
    Noch gibt es Hoffnung.

  9. Man kann die Vorgeschichte zwar ausblenden, kann sich aber so nicht der Wahrheit annähern. Israel hat die Bevölkerung im Gaza Streifen z.B als Versuchskaninchen missbraucht und die Kalorienzufuhr zeitweise auf ein Minimum eingeschränkt, um herauszufinden mit wie wenig Kalorien die Menschen überleben können. Die Grenzen des Gazastreifens sind ja unter der vollständigen Kontrolle Israels. Selbst Fischer mit ihren Booten dürfen nicht in ihren angestammten Gewässern fischen.
    2018 gab es friedliche Demonstrationen (The great march of return) in der innerhalb Gazas gelegenen Sicherheitszone. Manche Teilnehmer kamen in ihren Rollstühlen. Israelische Scharfschützen schossen Teilnehmern in die Knie. Diese Demonstrationen gingen über Monate und ware sogar Ausflugsziele für israelische Touristen die die Scharfschützen beklatschten.
    Vor dem 6. Oktober war Israel u.a. von Ägypten und verschieden Geheimdiensten gewarnt worden. Die Vorbereitungen der Hamas, die ja sogar Übungen abgehalten hatte, sind Israel sicher nicht verborgen geblieben. Eine ehmalige IDF Soldatin, die früher an der Grenze zu Gaza in der Aufklärung tätig war, erklärte, dass es keiner Katze möglich gewesen wäre die Sperranlagen zu überqueren ohne einen Alarm auszulösen. Und dann kann die Hamas ‚völlig überraschend‘ an sechs Stellen gleichzeitig ausbrechen … Wenn das mal nicht so geplant war, um einen Vorwand zu haben den Gazastreifen zu ’säubern‘.
    Dass die Hamas keine 1200 Israelis umgebracht habe hat Israel ja selbst bestätigt. Auf Grund ihrer Hannibal Doktrin, keinen Israeli als Geisel in die Hände der Hamas gelangen zu lasen, hatten isrelische Hubschrauber den Befehl mit Raketen auf alles zu schiessen was sich bewegt. Haaretz hat darüber berichtet. Israel selbst ist für Hälfte der Todesopfer verantwortlich.
    All die Berichte über geköpfte Babies und Vergewaltigungen sind nie bestätigt worden.
    Der Gazastreifen ist ja immer wieder als das grösste Freiluftgefängnis beschrieben worden das komplett unter israelischer Kontrolle steht. Ein Aufstand der Gefängnisinsassen kann doch niemanden überraschen.
    Den Terror hat primär Israel gegen den Gazastreifen ausgeübt.
    Waren denn die Insassen des Warschauer Ghettos 1943, die dort ausgebrochen sind, auch Terroristen?
    Und nicht vergessen: im Westjordanland killt die israelische Armee JEDEN Tag Menschen – seit Jahren.
    Wer seine Informationen nur aus deutschen ‚Qualitätsmedien‘ bezieht lebt in einer Scheinwelt – leider trifft das auf zu viele unserer Mitbürger zu.

  10. Ein Waffenstillstand ist eine Vereinbarung von Konfliktparteien, die Zeit zum Finden eines Kompromisses nutzen wollen, oder einer Waffen- Knappheit geschuldet( meist nur voruebergehend).

    in Gaza ist wohl die Lieferung von Waffen, bzw mögliche Nichtlieferung der Grund.
    Warum sollte die Kriegspartei Israel ihren derzeitigen militärischen Vorteil aufgeben?
    Aus humanitären Gründen? Da kann ich nur lachen.
    So armselige Forenten wie Wirth hätten auch bei einem hypothetischen gewalttätigen Ausbruch von Juden auf der Rampe in Auschwitz noch vom “ Selbstverteidigungsrecht“ der Aufseher fabuliert.
    ihr solltet solche aus dem Ruder geratenen Gehirnsimulationen wie Forent Wirth ignorieren. Er lebt wie die Grauen Herren in „Momo“ von eurer Zeit

    1. Nö, der ist nur etwas verwirrt durch das Gendern.
      Zuviel Tränengas damals im Kettenhofweg, aber was solls… 😉
      Mensch Wolf, mach dich nicht lächerlich und höre endlich mit dem Gendern auf!

  11. „Darin unterscheiden sich Biden und Trump nicht um ein Jota. Folglich haben sie das, was ganz lange unmöglich war, innerhalb von ein paar Wochen durchgeboxt.“
    Der Waffenstillstand ist ganz allein das Verdienst von Trump, erstaunlicherweise bevor er überhaupt im Amt als Präsident war, was zeigt welch erheblichen Druck er auf Netanjahu ausgeübt haben muss. Biden (und Blinken) hatte absolut gar kein Interesse daran, wie zigfach bewiesen.
    Steve Witkoff, Trumps Beauftragter für die Verhandlungen in Nahost, der diesen Waffenstillstand eingefädelt hatte, fasst diese neue Politikrichtung sehr verständlich bei der Inaugurationsfeier zusammen:
    https://www.youtube.com/watch?v=aY65lYx4Ow0

      1. Der Plan gibt gruenes Licht fuer die Annexion des Westjordanlandes…..?
        Um den Gazastreifen werden sich die Israelis dann spaeter wieder kuemmern, wenn alle Geiseln wieder zuhause sind.

        1. Ja. Leider ist das schlimmste eingetreten: Zu den ersten Dekreten, die Trump als Cäsar unterschrieben hat, war die Aufhebung der Sanktionen gegen das Siedlertrum. Damit ist klar, wer den Preis für diesen „Waffenstillstand“ bezahlen muss und wird.

  12. Ich habe das Waffenstillstandsabkommen nicht gelesen.
    Vielleicht weiss jemand von Ihnen genauer Bescheid.
    Sehe ich das richtig :
    Am Ende des Waffenstillstands hat die Hamas alle Geiseln freigelassen und Israel mehrere tausend inhaftierte Palästinenser freigelassen; und danach geht der Krieg wie gehabt weiter ?

    1. Genau. Es ist weder geklärt, nicht Absicht, in diesem Waffenstillstand die Umsetzung der verschiedenen UN-Resolutionen (zur 2- Staaten-Regelung, zum Recht auf Widerstand gegen Besatzung) zu beachten.

    2. „…und danach geht der Krieg wie gehabt weiter ?!

      Ja, aber nur ganz kurz, und dann gibt es ein Gross-Israel und kein Palestina mehr

    1. Und Bettina Böttinger vom WDR hat Palästinenser als „schlimmer als Tiere“ abgekanzelt.

      Übermenschen jeglicher couleur sind immer das allerletzte.

  13. Ein zum heutigen Thema und der – teilweise zumindest – unerträglichen „Diskussionsbeiträge“ passenden (wie die Faust aufs Auge) ein Traktat von heute mal ausnahmsweise von einem vermutlich palästinensischen „Experten“. Vermute mal, er und der Herausgeber habern nichts dagegen, wenn ich den Beitrag in Gänze hier einstelle.

    Zitatbeginn

    Kontrastierende Realität: Behandlung israelischer und palästinensischer Gefangener
    Gepostet von Jamal Kanj am 22. Januar 2025 um 2:01 Uhr

    Die Freilassung von drei israelischen Frauen, die am Sonntag in Gaza gefangen gehalten wurden, erregte weltweite Aufmerksamkeit. Es gab jedoch vergleichsweise begrenzte Berichterstattung über die befreiten palästinensischen Frauen, die von Israel ohne Anklage entführt und inhaftiert worden waren. Diese Ungleichheit spiegelt die Normalisierung der Entmenschlichung der Palästinenser wider und verewigt eine Erzählung, die es Israel ermöglicht, mehr als 46.000 Palästinenser ungestraft zu ermorden.

    Erste medizinische Untersuchungen des Roten Kreuzes und der israelischen Ärzte zeigten, dass die Frauen bei guter Gesundheit waren, was darauf hindeutet, dass sie während ihrer Gefangenschaft gut behandelt worden waren. Ihre Berichte sprechen von humanen Bedingungen mit Zugang zu Nahrung, Wasser und Unterkunft. Israels Gefangene wurden medizinisch versorgt und unterstützt, als Israel palästinensische Kinder verhungerte, Ärzte ermordete und Krankenhäuser niederbrannte.

    Die israelischen Frauen wurden während ihrer Gefangenschaft mit Würde behandelt. Im Gegensatz dazu hebt ein Bericht der Vereinten Nationen die Misshandlung palästinensischer Frauen in israelischen Gefängnissen hervor und wie sie „sexuellen Übergriffen ausgesetzt, nackt und von männlichen israelischen Armeeoffizieren durchsucht werden“ und mit sexueller Gewalt bedroht werden. In demselben Bericht wurde auch darauf hingewiesen, dass israelische Soldaten Fotos von weiblichen palästinensischen Inhäftgenommenen „unter erniedrigenden Umständen“ machten und drohten, die Bilder online zu veröffentlichen, um sie weiter zu demütigen und zu kontrollieren.

    Das Wohlergehen der befreiten israelischen Gefangenen – trotz der Verwüstung in Gaza durch Israel – spricht für die humanen Werte ihrer Entführer. Ohne Zweifel zeigt ihr sichtbares Aussehen, dass sie das genossen hatten, was die Mehrheit der Gazaner unter der bösartigen israelischen Belagerung keinen Zugang hatte, wie Nahrung, Treibstoff, um sich warm zu halten, oder sichere Unterkunft, um sie zu schützen
    von israelischen Bomben und den Elementen.

    In der Zwischenzeit zeigt ein Video der freigelassenen Khalida Jarrar, einer palästinensischen Gefangenenführerin, wie sie mit dem Gehen kämpft – ein Kontrast zu ihrem Bild, bevor sie im Dezember 2023 von israelischen Besatzungstruppen entführt wurde.

    Die Fürsorge für israelische Gefangene ist das genaue Gegenteil der Behandlung palästinensischer Gefangener in israelischem Gewahrsam. Unter ihnen waren inhaftierte palästinensische Ärzte, die zu Tode gefoltert wurden, nicht weil sie eine Waffe bei sich trugen, sondern dass sie ein Skalpell im Operationssaal hielten, um die Verletzten zu behandeln, möglicherweise einschließlich israelischer Gefangener.

    Palästinenser, die israelische Folter überlebt haben, wie der Bodybuilder Moazaz Obaiyat, erzählen eine andere Geschichte. Obaiyat wurde nach einer Razzia vor dem Morgengauf in seinem Haus im Westjordanland im Oktober 2023 festgenommen. Im Gegensatz zu den gesunden israelischen Frauen, die bei ihrer Freilassung in die Fahrzeuge des Roten Kreuzes sprinteten, konnte der einst starke und muskulöse Obaiyat nicht ohne Hilfe gehen, nachdem er elf Monate lang ohne Anklage festgehalten worden war.

    Für Palästinenser, die in israelischen Gefängnissen festgehalten werden, könnte die Realität seit 1948 nicht mehr anders sein. Die Misshandlung palästinensischer Gefangener, Folter, Missbrauch und sogar der Tod in Gewahrsam wurden von Menschenrechtsorganisationen gut dokumentiert. Laut UN-Quellen haben seit dem 7. Oktober 2023 56 Palästinenser in israelischen Gefängnissen ihr Leben aufgrund von Folter verloren.

    Männliche palästinensische Häftlinge wurden auch Opfer sexueller Übergriffe als Mittel zur Demütigung und Nötigung. Diese Verbrechen sind keine isolierten Vorfälle, sondern Teil einer rassistischen israelischen Politik, die ihren Willen brechen soll. Die israelischen Täter sind nicht nur ungestraft geblieben, sondern ihre Handlungen wurden oft von israelischen Führern gerechtfertigt oder verteidigt. Für palästinensische Gefangene – viele ohne Anklage oder Prozess inhaft genommen – ist Gefangenschaft eine Erfahrung unvorstellbarer Qualen.

    Die Folter und Demütigung von Palästinensern in israelischen Gefängnissen wird von israelischen Beamten wie dem israelischen Gesetzgeber Hanoch Milwidsky unterstützt. Auf die Frage, ob es akzeptabel sei, „einen Stock in das Rektum einer Person einzuführen“, antwortete Milwidsky: „Ja, wenn er ein Nukhba (Hamas-Kämpfer) ist, ist alles legitim! Alles!“

    Israelischen Berichten zufolge gilt diese Qualifikation, ein Hamas-Kämpfer zu sein, effektiv für jeden Paläser in Gaza, laut der israelischen Regierung „gibt es keine unschuldigen Zivilisten“. Dieses Gefühl wurde zuvor von dem selbsternannten gemäßigten israelischen Präsidenten Isaac Herzog wiederholt, der erklärte: „Eine ganze Nation da draußen ist verantwortlich.“

    Bei der Verteidigung der missbräuchlichen Handlungen von Reservisten-Gefängnistern schrieb der rassistische israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir in einem Beitrag in den sozialen Medien: „Nehmen Sie die Hände von den Reservisten“, und bezog sich auf israelische Soldaten, die beschuldigt werden, palästinensische Gefangene zu sodomisieren.

    Folter, Inhaftierung ohne Anklage und andere Strafmaßnahmen bleiben ein anhaltendes Merkmal des israelischen politischen Diskurses. Diese institutionelle Unterstützung verewigt nicht nur den Missbrauch, sondern normalisiert dieses Verhalten auch in der israelischen Kultur gegen die palästinensischen „Goyim“.

    Wenn Missbräuche aufgedeckt werden, leugnen israelische Beamte sie oft oder spielen sie als isolierte Vorfälle herunter. Sie weigern sich, unabhängige Ermittlungen zuzulassen oder jemanden zur Rechenschaft zu ziehen. Israelischen Gefängnisbeamte und politische Führer verteidigen konsequent ihre Aktionen und formulieren jede Kritik als Angriff auf Israels Sicherheitsapparat. Einige israelische Gesetzgeber und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens argumentieren, dass die Humanisierung palästinensischer Gefangener die Moral der Sicherheitskräfte untergräbt.

    Die Ungleichheit in der Behandlung von Gefangenen dient als Mikrokosmos der größeren Macht und der ethischen Kluft zwischen Israelis und Palästinensern. Während israelische Gefangene vermenschlicht sind, ertragen Palästinenser in israelischen Gefängniss systemische Misshandlungen, die die Entmenschlichung eines ganzen Volkes widerspiegeln. Diese Doppelmoral ist nicht nur ein moralisches Versagen, sondern auch ein Spiegelbild der tief verwurzelten zionistischen Ideologie, die die Menschlichkeit der Palästinenser ablehnt.

    Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft über die Notlage palästinensischer Gefangene steht in krassem Gegensatz zu der überwältigenden Sorge um israelische Gefangene. Diese selektive Empörung ermöglicht nur die israelische Politik der Entmenschlichung, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Die kontrastierende Realität zwischen israelischen und palästinensischen Gefangenen enthüllt nicht nur die Entmenschlichung, die der israelischen Kultur gegenüber Nichtjuden innewohnt, sondern entblößt auch die selektive Moral des Westens.

    Artikel gedruckt von CounterPunch.org: https://www.counterpunch.org
    URL zum Artikel: https://www.counterpunch.org/2025/01/22/contrasting-reality-treatment-of-israeli-and-https://overton-magazin.de/unterstuetzt-das-overton-magazin/palestinian-prisoners/

    Die Übersetzung – gewiß nicht hasenrein – wohl von Google-Translate oder ähnlicher hochstehender „künstlicher Intelligenz“. Egal!

    1. Was genau soll dieser infantile Scheiss ????

      Seit der Steinzeit zählt auf dieser Welt, wer den grösseren Knüppel hat. Der ganze Gut-Menschen Schwachsinn hat noch niemals etwas an dieser Tatsache geändert.

      Ja, SIE sind ein ganz, ganz toller, guter Mensch. Schön, dass sie uns daran teilhaben lassen.

      Wird der Artikel irgendwelchen, auch nur einer klitzekleinen Einfluss dort haben? Berichten sie!

      1. Du meinst, woran man persönlich nichts ändern kann, darüber hat man die Schnauze zu halten? Oder es wär bei all der physischen Gewalt doch schade, wenn man nicht auch schriftlich noch ein bisschen aufeinander eindräsche? Weil dicke Knüppel nun mal seit Steinzeittagen geschnitten Brot sind? Weswegen man Israel im Grunde bewundern muss, weil sie so gut beherrschen, was bei dir ja doch, seufz, Liebhaberei bleiben muss?
        Erklär es mir Ahnungslosem, netter Mensch, es interessiert mich.

        1. Ich erklärs dir gerne, oder zumindest anderen Leseren, dich überfodert es sowieso. Du bist nur daran interessiert, dass dich andere für einen Gut-Menschen halten.

          „Du meinst, woran man persönlich nichts ändern kann, darüber hat man die Schnauze zu halten?“
          Genau das hab ich nicht geschrieben. Ich schreib, wenn man schon meint zu so etwas zu schreiben, dann sollte es Sinn machen. Sich zu entrüsten ist infantil, darauf hinzuweisen, dass der mit dem grösseren Knüppel IMMER schon Recht hatte wäre intelligent, denn es hilft beim Verstehen des Problems, und warum sich nichts ändert. Dass Israel eine Scheiss Vrebrecher Regierung nat, wissen wir alle bereist. danke!

          „Oder es wär bei all der physischen Gewalt doch schade, wenn man nicht auch schriftlich noch ein bisschen aufeinander eindräsche?“
          Man sollte auf Klugscheisser, die die Leute weiter verdummen IMMER eindreschen.

          „Weil dicke Knüppel nun mal seit Steinzeittagen geschnitten Brot sind? “
          Dass Du es weisst und trotzdem deinem Gut-Menschen Schwachsinn hier publizierst, macht die Sache nicht besser!

          „Weswegen man Israel im Grunde bewundern muss, weil sie so gut beherrschen, was bei dir ja doch, seufz, Liebhaberei bleiben muss?“

          Man sollte sich der eigenen mangelhaften Halb-Bildung bewusst sein, und vielleicht mal einen ECHTEN IQ Test machen, um sich selber korrekt in der der Welt einzurodnen. Also am Besten mit einigermassen Gleichen streiten….

  14. Heute diese Groschen ins Bällebad…

    Zunächst @ Wolfgang Wirth: Ihre Analyse wie Ihre provokanten Thesen teile ich nicht; verunglimpfen muss man Sie aufgrund Ihrer Meinung freilich auch nicht. Das Thema hatten wir hier ja bereits des Öfteren. Mit dem Verunglimpfen ist es einfach wie mit den Leuten, die auf der Autobahn Drängeln und Lichthupe geben – damit signalisiert man nicht Überlegenheit oder gar Stärke, sondern bloß Unfähigkeit. Unfähigkeit die eigenen Gefühle zu kontrollieren bzw. am Verkehr / Diskurs teilzunehmen. Vielleicht sollte man mal den ein oder anderen Debrett’s in die Menge schmeißen, gute Umgangsformen oder „Knigge“ scheinen ja nicht mehr so bekannt zu sein…

    Ich gehe gleich auf ein paar Fragen Herrn Wirths ein, dann noch zu ein paar Punkten in einer Replik @ Besdomnys. Da aber Herr Wetzel den Artikel schrieb, will ich ihm zuerst antworten:

    I: Stakkato zum Artikel

    Es sind also nicht die etwa 50.000 erfassten Ermordeten in Gaza

    Ja, das „erfassten“ sollte man wirklich als Schlüsselwort nehmen. Denn die kolportierten Zahlen sind sicher um den Faktor x zu niedrig. Es gibt inzwischen Studien, etwa aus dem Lancet, die zu ganz anderen Werten kommen:

    Traumatic injury mortality in the Gaza Strip from Oct 7, 2023, to June 30, 2024: a capture–recapture analysis

    We estimated 64 260 deaths (95% CI 55 298–78 525) due to traumatic injury during the study period, suggesting the Palestinian MoH under-reported mortality by 41%. The annualised crude death rate was 39·3 per 1000 people (95% CI 35·7–49·4), representing a rate ratio of 14·0 (95% CI 12·8–17·6) compared with all-cause mortality in 2022, even when ignoring non-injury excess mortality. Women, children (aged <18 years), and older people (aged ≥65 years) accounted for 16 699 (59·1%) of the 28 257 deaths for which age and sex data were available.

    Andere bewegen sich im sechsstelligen Bereich. Ich würde mal davon ausgehen, dass drei bis zehn Prozent der Vorkriegsbevölkerung Gazas ihr Leben verloren haben. Wobei die drei Prozent-Linie (The Lancet) wirklich die konservative Schätzung darstellt…. [Ich kann hier übrigens mal wieder nicht viel verlinken, weil sonst der Beitrag nicht reinkommt…]

    dass die Reste der Demokratie, die es noch in Israel gibt, nicht auseinanderfliegen, implodieren.

    Es gibt in Israel keine Demokratie, da es sich um ein Kolonialregime handelt (siehe unten). Außer man meint Siedleraristokratie oder sonst was damit, aber wir sollten diese unterschiedlichen Regimetypen wirklich auseinanderhalten. Wenn man Israel als „Demokratie“ definiert, dann sollte man diese Definition vielleicht darstellen oder zumindest sagen, was man unter „Demokratie“ versteht. Räterepublik is dort ja nüsch…

    Vice versa hierfür:

    Die dauerhafte Besetzung von palästinensischen Gebieten.

    Warum umschreiben immer alle Kolonialismus mit „Besetzung“? Besetzung läuft auf Zeit. Ich habe das unten mal zu scheiden versucht.

    Der „Waffenstillstand“ wird an dieser Paradoxie nicht ändern. Man will den Krieg beenden, aber an den Ursachen bis zum bitteren Ende festhalten.

    Absolute Zustimmung.

    Dass die israelische Armee genau dies seit Jahren tut, also nicht nur an einem Tag, ist keine Rede wert.

    Das ist ja auch so bei den Geiselaustauschen – man hörte und las viel über Traumatherapeuten auf israelischer Seite, über Hilfestellungen für Opfer sexueller Gewalt etc. Aber was ist mit den Opfern der Gegenseite? Mit den palästinensischen Männern, Frauen und Kindern, die sexuell misshandelt wurden und werden – ob in der Westbank, in Gaza, in einem der Gefängnisse? Seit Jahren? Und nein, das ist nicht Whataboutism, das ist Allaboutism.

    Und gut, die haben wahrscheinlich nicht mal mehr Traumatherapeuten in Gaza und weil die „Kameltreiber“ ohnehin nicht einmal Tiere sind („Tiere haben die Würde, die diese Idioten nicht haben“ – Bettina Böttinger, WDR), wäre ein Berichten auch nicht weiter notwendig…

    Ein US-Militärexperte stellte mit Bedauern fest, dass die Hamas bereits jetzt genauso viele Kämpfer habe wie vor dem Vernichtungskrieg.

    War das nicht Blinken? Zumindest äußerte er sich ähnlich (ebenfalls siehe unten).

    Von daher ist jeder Krieg ein Menschheitsverbrechen.

    Auf der einen Seite ja, auf der anderen Seite ist das in dem Fall mir zu eurozentrisch. Vergessen wir mal Schiller nicht:

    Dem Schwachen ist sein Stachel auch gegeben.

    Sie haben ja selbst eine Aktivistin vor ein paar Wochen zitiert, werter Herr Wetzel, die sagte, dass sie den Kolonialisierten nicht vorschreibt mit wem und wie sie sich gegen das Unrecht wehren. Das sollten „wir“ vielleicht im Diskurs berücksichtigen, gerade wenn die physische Gewalt als Antwort auf andere Gewaltformen erfolgt. Nämlich als verzweifelte Antwort auf erlittene Unterdrückung. (Und bevor mir wieder einer einen Strick dreht: Ich bin Kriegsdienstverweigerer und lehne Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung ab. Es ging hier ums Verstehen.)

    Selbst ein Waffenstillstand ändert nichts an den Vorbedingungen

    In Ihrer Aufzählung fehlt mir ein kleines Wörtchen:

    KOLONIALISMUS

    Weiter unten in Ihrem Artikel nennen Sie’s ja selbst…

    Heute bringen die Erfahrungen und der Widerstand mit allen Formen des Neokolonialismus Millionen von Menschen zusammen

    Und weiter? Ich möchte niemanden seine Hoffnungen rauben, aber ich würde das wirklich nicht überschätzen. Zumal diese Leute meist aus ein oder zwei bestimmten Milieus stammen und keineswegs repräsentativ sind.

    Im Übrigen schließe ich mich @ Besdomny an und danke Ihnen, Herr Wetzel, dass Sie an dem Thema dranbleiben, uns an Ihren Gedanken teilhaben lassen sowie hier mitdiskutieren.

    II: Fragen, die Herr Wirth aufwarf und Hintergründe

    Ja, warum kapitulieren sie eigentlich nicht?
    Das ist doch die verdrängte wichtige Frage, die kaum jemand stellt!!

    Naja, Herr Wirth, jenes Thema wurde hier doch schon öfters behandelt. Der frühere Mitforist @ Majestyk hat das doch schon im November 2023 in den Raum geworfen, erinnern Sie sich nicht? Oder war’s wer anders? Oder erinnere ich mich falsch? Vielleicht bezogen Sie Ihre Frage auch eher auf die Leidmedien?

    Was in meinen Augen hier im Forum immer untergeht bzw. von Ihnen wie vielen wohl nicht geteilt oder gesehen wird, dass das ein Kolonialkonflikt ist. Dementsprechend ist etwa der Vergleich mit der Situation des Deutschen Reiches recht unglücklich, außer man will insinuieren (was ich mal bezweifle), Deutschland sei ab 1944 kolonialisiert worden. Der Nahost-Konflikt begann weder 2023 noch 2008, 1967 oder 1948. Er begann im 19. Jahrhundert. Alles danach Kommende sind bloße Etappen bzw. wie Herr Wetzel schrieb Folgen des Urproblems / Konfliktauslösers.

    Nun ein paar Punkte, die Sie nun @ Wolfgang Wirth vor diesem Hintergrund hinsichtlich des Kapitulationsaspekts noch abwägen könnten:

    1) Fehlende Wahlfreiheit

    In einem Kolonialkonflikt hat das kolonisierte Volk schlicht keine echte Wahlfreiheit wie sie vielleicht für Regierungen in einem Interstaatenkrieg gegeben ist. Insbesondere hat es keine Wahlfreiheit bei Vorliegen eines minoritären Siedlerkolonialismus wie hier. Ich zitiere mich mal selbst, da ich das schon letztes Jahr hier im Forum einbrachte:

    Bei Palästina wie Irland handelt es sich um sogenannte minoritäre Siedlerregimes. Das ist – in der langen Liste unappetitlicher Kolonialismusformen – die so ziemlich schlimmste Form und die von ihnen ausgelösten Konflikte verlaufen oftmals besonders brutal und blutig. Im Kern versucht eine politisch dominante Siedlerminderheit – in der Regel mit Hilfe des jeweiligen kolonialen Staates oder anderen staatlichen Unterstützern – die ackerbautreibende einheimische Bevölkerungsmehrheit von deren Land zu vertreiben. Zugleich bleibt sie während dieses Prozesses aber auf die Arbeitskraft der Kolonisierten angewiesen. Deshalb – und weil die Siedler eben nur eine Minderheit sind – stehen sie in fortdauernder Konkurrenz zu den Einheimischen. Dieses quasi perpetuierte antagonistische Spannungsverhältnis zwischen Kolonisten und Kolonisierten als Hauptcharakteristikum jenes Kolonietypus entlädt sich in regelmäßigen Erhebungen letzterer sowie ausgeprägten Repressalien ersterer.

    (…)

    Dabei gibt es in der Tat zwei „Lösungsmöglichkeiten“, aber nicht die von Zuckermann genannten und auch nicht unbedingt „politische“ (zumindest wenn manche Leser darunter irgendetwas wie „sachlich-nüchtern“ oder „gewaltfrei“ verstehen sollten): entweder kommt es zur Isolierung oder Extinktion der Urbevölkerung (Modell: Vereinigte Staaten) oder zur Rückwanderung beziehungsweise Vertreibung der Siedler (Modell: Algerien).

    Auch der Nahostkonflikt wird entweder damit enden, dass irgendeine israelische Regierung alle Gebiete von „Judäa“, „Samaria“ et cetera vollumfänglich ethnisch säubert. Oder indem Israel als Kolonialregime erlischt und / oder es zu einer Rückwanderung der Kolonialisten kommt. Beides bitter für die ganz einfachen Menschen in der Region, aber die interessieren ja niemanden.

    Und wie gesagt – 2023 ff. ist nur eine Wegmarke gewesen. Beispielsweise sind viele heutige Bewohner Gazas Vertriebene aus Madschdal bzw. deren Nachkommen. Wikipedia schreibt hierzu gewohnt irreführend-pseudoneutral:

    Die muslimischen (und wenigen christlichen) Bewohner blieben nach dem Palästinakrieg (1948) zunächst dort wohnen. Da nach der Staatsgründung Israels kein Handel mit Ägypten mehr möglich war, konnten sie weder Baumwolle importieren noch Textilien exportieren, ihre wirtschaftliche Grundlage. In einem Abkommen zwischen Israel und Ägypten wurde nach dem Waffenstillstand der freie Abzug der Bewohner mit all ihrem mobilen Eigentum und die Umsiedlung der etwa 10.000 Menschen in den Gaza-Streifen vereinbart. Daraufhin wurde die Siedlung verlassen.

    Suchen Sie sich einen x-beliebigen Konflikt und gucken Sie, ob man das dortige Vertreiben von Menschen genauso harmlos-beschönigend beschreiben würde. Madschdal ist heute übrigens ein Stadtteil von Aschkelon. (Die griechisch-türkischen Vertreibungen oder die Vertreibung von Deutschen, Polen etc. nach dem zweiten Weltkrieg wären m.E. als Vergleich nicht sonderlich passend, da eben Folge von Inter-Staaten-Kriegen, also einer anderen Konfliktform.)

    Auf jeden Fall, um zum Punkt zu kommen: Wenn ein kolonisiertes Volk kapituliert, wird es durch die Kolonialmacht mittels all deren militärischer Überlegenheit, Technik und Ideologie weiter unterdrückt und dominiert werden. Wenn es sich dagegen wehrt, wird es durch die Kolonialmacht mittels all deren militärischer Überlegenheit, Technik und Ideologie weiter unterdrückt und dominiert werden. Es existiert schlicht keine Wahlfreiheit. Es existieren keine Optionen. Es gibt dort keinen Frieden, sondern nur Waffenstillstände auf Zeit. Auch jetzt wieder – da hat Herr Wetzel völlig recht. Jetzt wird etwas gebaut, etwas – auf beiden Seiten – Soldaten gezeugt / ausgebildet und die Lager gefüllt und das ganze vertagt werden. Bis irgendwann der nächste oder ganz große Rumms kommt. Vielleicht schüttet man es auch für länger mit viel Geld zu und baut noch mehr Mauern etc. (Modell Nordirland). Aber reißen Sie mal die „Peace walls“ in Belfast ein und schauen Sie was dann dort abgehen wird.

    2) Identität

    Das Ganze ist natürlich auch schlicht eine Identitätsfrage. Für ein kolonialisiertes Volk ist der Widerstand gegen die Zerstörung seiner Kultur, den Raub seines Landes und / oder gegen Knechtung und Unterdrückung eine simple Frage der Existenz! Da geht es um nichts als das Überleben seiner Identität und die Frage der nationalen Unabhängigkeit, das sollte eigentlich gerade für Konservative ein sehr zugänglicher Aspekt bei dem Ganzen sein. (Aber Sie, Herr Wirth, lesen wohl den Krieg nicht als Teil eines Kolonialkonflikts, da unterscheiden wir uns schlicht und eindeutig.)

    [Man kann und muss Identität davon abgesehen in meinen Augen immer hinterfragen, aber das ist auch eine andere Diskussion.]

    Nun – sich zu ergeben hätte schlicht die Aufgabe dieser grundlegenden Werte und ein weiteres Abrücken von der angestrebten nationalen Unabhängigkeit bedeutet.

    Und was die Hamas betrifft – wieso sollte sie kapitulieren? Sie war und ist ja militärisch beileibe nicht am Ende. Kommandeure sind austausch- und ersetzbar, dass sie noch Waffen hat, erwähnten Sie selbst. Und Blinken wiederum hat unlängst gesagt (auch Herr Wetzel griff es auf):

    We assess that Hamas has recruited almost as many new fighters as it has lost.

    Tja – so ist das im Kolonialkrieg, gerade wenn er asymmetrisch in Form einer Guerilla geführt wird. Für einen Getöteten erhebt sich mindestens ein weiterer neuer Kämpfer. „In the long run“ sogar noch viel mehr, so es nicht zu umfassenden Säuberungen kommt.

    Das sollten Sie doch aus den 70ern kennen. Warum hätten denn die Vietcong-Kämpfer oder die Angolaner kapitulieren sollen? Um sich weiter knechten und abmurksen zu lassen? War nicht Teil von deren Identität.

    Wenn Netanjahu seine Gaza-Kampagne als Aufstandsbekämpfung angelegt hat (was ich übrigens bezweifle), dann war sie grandios stümperhaft, denn nicht geeignet, um einen Guerilla-Krieg zu beenden.

    Und deshalb nochmals: Warum sollte die Hamas kapitulieren? Ihre Struktur ist intakt und ihre Strategie funktioniert.

    3) Verantwortungsethik

    Sie werden nun vielleicht Verantwortungsethik anführen. Als die die Regierung des Gazastreifens stellende Macht habe die Hamas eine besondere Verantwortung für das Wohlergehen „ihrer“ Bevölkerung. Das mag einleuchten, nur: Man kann das freilich umkehren. Gerade im kolonialen Kontext.

    Da kann die Verantwortung für den Krieg und dessen Fortdauer schlicht nicht auf die kolonialisierte Bevölkerung oder deren (militärische) Repräsentanten abgewälzt werden. 10/7 ist wie gesagt nur eine Wegmarke, der Beginn des Ganzen ist viel früher. Es sind die Kolonisatoren (damit sind nicht einmal die Zionisten gemeint, sondern auch die raumordnenden Mächte wie GB, FRZ, GER, USA), die das Problem geschaffen und die gewaltsame Unterdrückung initiiert haben. Die müssten es adressieren. Schauen Sie sich den Libanon an – wer hat den denn geschaffen und geformt, mit all seinen politischen Institutionen und Wirrnissen (Ämter nach Konfession), Problemen heutigen Grenzen etc.? Waren es die Phönizier? Nein, die Gallier waren’s. War ja ihr „Mandatsgebiet“ und General Gourand der verantwortliche Macher.

    Der Widerstand eines kolonialisierten Volkes kann ferner auch als Ausdruck des Wunsches, das eigene Leben, die eigene Freiheit und die eigene Kultur zu bewahren gelesen werden. Seine Streiter kämpfen nicht aus aggressiven oder imperialistischen Ambitionen wie die Kolonisatoren, sondern aus dem Bedürfnis heraus, sich und die ihren gegen eine ungerechte, fremde Herrschaft und Unterdrückung zu verteidigen. Dieser Kampf wäre dann als Ausdruck von Verantwortungsethik lesbar. Verantwortung gegenüber seinem Volk. (Auch das kann wieder ausdiskutiert werden).

    4) Fehlende Gleichberechtigung

    Die Palästinenser als Kolonialisierte sind kein gleichberechtigter Partner. Das will ich nochmals betonen. Man sieht es einerseits an den Sprechakten diverser israelischer Persönlichkeiten (in Medien, Regierung, Militär, uff de Gass…). Man sieht es andererseits, daran, dass sie schlicht kein Mitspracherecht bei der Ausgestaltung ihrer Grenzen, Angelegenheiten, Hoheitsfragen… haben. Sie haben zudem nicht den gleichen Zugang zu Ressourcen (Stichwort LKWs, die jederzeit an der Einfahrt gehindert werden können) et cetera. Das sind einfach nicht zwei gleichberechtigte Nationen, Herr Wirth, die sich da in einem Krieg gegenüberstehen. Es liegt ein massives Ungleichgewicht vor. Und darum wäre es sehr ungerechtfertigt den Kolonialisierten die Verantwortung für die anhaltenden Verluste, den fortgesetzten Widerstand oder einen Imperativ zur Kapitulation aufzunötigen.

    Das sind nur ein paar Gedanken, die man vielleicht bedenken sollte. Es sind nicht mal die für mich maßgebenden, zumal ich noch einige andere entscheidendere habe. Aber da ich die hier im Forum schon teilte, will ich sie nicht immer wieder neu aufwärmen.

    Unterm Strich übersehen Sie mit Ihrem Appell zur Kapitulation für mich einfach die Hintergründe des palästinensischen Widerstands und die Form des Konflikts. Und vor allem den Wunsch der Kolonialisierten nach Freiheit und Selbstbestimmung. Einfach kapitulieren bedeutet die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die Frage der nationalen Unabhängigkeit völlig von sich zu schmeißen und endgültig den Kolonisatoren zur Entscheidung zu überlassen. Davon abgesehen ist die Verantwortung für den Krieg und dessen Fortdauer sowie die Frage der Mittelwahl wie geschrieben nicht beim kolonisierten Volk anzusiedeln, sondern bei den Kolonialmächten, die durch ihre Gewalt und anhaltende Ausbeutung diesen Konflikt überhaupt erst verursachten.

    Wo kommt das Zeug eigentlich her?

    Sehr viel ist Eigenbau und improvisiert, worauf ja auch @ Besdomny bereits verwies – man denke ansonsten an Fabrikate wie die „Feuerdrachen“. Anderes ist repariert oder wird in „Raids“ von der Gegenseite gewonnen. Wieder anderes wird über Jahre gesammelt und sicher gelagert. Sehr viele Alltagsmaterialien lassen sich als „Dual use“-Güter verwenden, man braucht keine spezifischen Waffenlieferungen aus dem Ausland, um als Guerillero aktiv bleiben zu können.

    Welche Regierungen und Interessengruppen benutzen die Palästinenser als Kanonenfutter?

    Angefangen bei der israelischen über die deutsche und den arabischen Nachbarn, die die Palästinenser seit Jahrzehnten unter den Bus schmeißen, bis zu den USA – wohl eine Menge Staaten.

    Der Iran dagegen erscheint mir wenig beteiligt; Tehran hat 10/7 sicher nicht geplant, noch versorgt es die Palästinenser (wie auch? Per Luftpost?).

    Wer wirklich Frieden will, der kämpft nicht.

    Das ist ein sehr unglücklicher und unpassender Satz, gerade im Konnex von Unterdrückung und Kampf um nationale Freiheit. Lassen wir Stauffacher antworten:

    Zum lezten Mittel, wenn kein andres mehr // Verfangen will, ist ihm das Schwert gegeben

    Sie werden vieles anders sehen und halten – dazu ist ein Meinungsforum aber eben da.

    III: Ein paar Anmerkungen zur Replik @ Besdomnys

    Hochsicherheitsgefängnis

    Gaza wird oft als Gefängnis dargestellt, aber ich finde den Begriff schlicht unpassend. (Ich will seinen Gebrauch damit niemandem verbieten, nur meine Sichtweise darlegen.)

    Natürlich kann man sagen, dass die Palästinenser in dem Gebiet gefangen sind. Wer will das bestreiten? Aber per definitionem ist ein Gefängnis ja eine Institution, in der Straftäter inhaftiert werden. Wenn man Gaza als „Gefängnis“ bezeichnet, impliziert dies, dass die dortigen Insassen mittelbar kriminell wären – was schlichtweg nicht der Fall ist.

    Die Bewohner Gazas sind keine „Knastis“ (noch ein zu hinterfragender Begriff, wie die Institution „Gefängnis“ an sich – but that’s another discussion) und Gaza keine „Besserungsanstalt“. Es handelt sich um Opfer von Kolonisierung, jahrzehntelanger Blockade, Krieg und Repression.

    Außerdem verschleiert der Begriff die Unterscheidung von Schuld und Opfer beziehungsweise von Kolonisator und Kolonisierten. Es längt – ob gewollt oder nicht – von den eigentlichen Ursachen des Konflikts ab und wertet die Israelis zu Gefängniswärtern auf, die schon irgendwie ein Recht hätten die „pösen Jungs“ (und pösen „Kopftucheulen“) in Gaza inhaftiert zu halten.

    Und drittens ist ein Gefängnis eine Einrichtung, aus der ein Häftling zumindest formal durch einen Prozess oder nach „Verbüßung“ seiner Strafe wieder raus kann. In Gaza gab es zum einen weder einen „Rechtsprozess“, noch gibt es die Möglichkeit die Strafe anzufechten. Das ist einfach ein Landstrich, der sich im Würgegriff einer Kolonialmacht befindet, aus dessen Belagerung es weder rechtlich noch sonst wie ein Entkommen gibt. Die Leute mögen dort wie gesagt gefangen sein, aber nicht als Häftlinge, sondern als Unterdrückte.

    Vielleicht finden wir bessere Ausdrücke? Wie wäre es mit Reservat? Das ist nämlich ebenfalls oft geografisch isoliert, von Zugängen abgeschnitten und der Zugriff auf Ressourcen extrem limitiert bzw. von den Aufsehern kontrolliert. Wem dieser Vorschlag auch nichts taugt (mir fielen spontan drei problematische Punkte für jenen Begriff ein), darf gerne andere Begriffe nennen.

    Besatzungsmacht

    Wie oben erwähnt – warum umschreiben das immer alle so gern? Nennen wir das Kind doch beim Namen: Kolonialmacht.

    Eine Besatzungsmacht ist per definitionem ein Staat, der nach einem Krieg ein fremdes Gebiet kontrolliert. Das kann eine kurz- oder langfristige (militärische oder auch andere!) Kontrolle sein, aber immer ist diese Kontrolle zeitlich limitiert, da der Besatzer keine Absicht hat das Gebiet dauerhaft seinem Staatsgebiet einzuverleiben. Repression ist möglich, aber nicht unbedingt eine Voraussetzung oder Bestandteil der Kontrolle. Eine Unterdrückung / Umformung / Auslöschung der Kultur und Bevölkerung des besetzten Gebiets wird nicht zwangsläufig angestrebt.

    Ein Kolonisator dagegen übernimmt ein fremdes Gebiet nicht auf Zeit, sondern mit dem Ziel es dauerhaft zu kontrollieren (das muss nicht mal mittels aktiver Besiedlungspolitik erfolgen!) und in sein eigenes (politisches, wirtschaftliches, kulturelles…) System zu integrieren. Repression ist typisch und für das Ganze schlicht vital, denn eine koloniale Entität lebt nun einmal von der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen. Die Unterdrückung / Umformung und / oder Auslöschung der Kultur und Bevölkerung des besetzten Gebiets ist durchaus typisch und beabsichtigt. Durch die Kolonisierung wird nichts als die völlige Umgestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft des angeeigneten Gebiets angestrebt – wobei selbstredend die Interessen des Kolonisators im Vordergrund stehen. Eisenbahnschienenverlegen und Brunnenbauen dienen nicht der Verbreitung der „Zivilisation“, sondern der Ausbeutung und dem Abtransport des Ausgebeuteten (Güter wie Menschen). Es geht nie um Menschenrechte, sondern Schürfrechte.

    Ich persönlich meide den Begriff „Besatzungsmacht“, da er das Treiben der zionistischen Kolonisatoren und ihrer jeweiligen westlichen Helfershelfer verschleiert.

    Es ist einigermaßen sicher, dass die israelische Regierung von den Plänen wusste.

    Dem kann man beipflichten.

    Hierzu verweise ich bloß auf weitere, gewohnt kurze^^ Kommentare von mir. Falls jemand das nachlesen möchte. Den einen hier vom 13.10.2023, den anderen hier direkt vom 09.10.2023.

    Moneyquotes:

    Der auffällige Punkt an 10/7 ist, dass nicht bloß einer oder mehrere Pfeiler des israelischen Sicherheitssystems nicht funktioniert haben sollen – sondern alle.

    Sowie:

    These: Es gibt Fraktionen innerhalb der israelischen Eliten und des dortigen militärisch-industriellen Komplexes, die genau die Bilder, die seit dem Samstag über alle Bildschirme flackern, haben wollten. Geiseln, massakrierte Leichen, brennende Panzer, überraschtes Militär und gelähmte Führung. Und jetzt eine neue Runde Gaza-Krieg. Den angeblichen „Mastermind“ wollen die ersten Gazetten ja auch bereits identifiziert haben. Mit „Israel / Palästina“ oder „Gaza“ hat das Ganze letztlich nicht viel am Hut, mit anderen Teilen von Nahost und anderen „Projekten“ dagegen schon.

    Insgesamt waren es schon damals rund ein Dutzend Merkwürdigkeiten und viele wurden danach ja von anderen Seiten mit weiteren Quellen unterlegt oder sogar durch Aufdecken anderer Ungeheuerlichkeiten noch übertroffen. The Grayzone hat sich wie immer sehr verdient gemacht und extrem viel ausgebuddelt, hier nur ein Beispiel.

    Ansonsten – was in der Diskussion auch glaube ich unterging ist, dass 7/10 ein anderes Ereignis vorausging. Nämlich dieses, das Bernhard von Moon of Alabama aufgriff (dort auch die entsprechenden Links):

    Palestine Is Striking Back

    October 5 2023:

    Over 800 Israeli settlers storm Al-Aqsa compound during Jewish Sukkot holiday

    More than 800 Israeli settlers stormed the Al-Aqsa Mosque compound in occupied East Jerusalem on Thursday morning under the protection of Israeli forces.

    Rabbis, heads of settlement associations, and far-right university lecturers were among 832 people who forced their way into the religious site compound, a source in the Islamic Endowments Department in Jerusalem told The New Arab’s Arabic sister site Al-Araby Al-Jadeed.

    Israeli forces imposed severe restrictions on Muslim worshippers entering Al-Aqsa and those under 60 were prevented from accessing the site.

    It comes during the Jewish religious holiday of Sukkot, which started on 29 September and ends on Friday. The holiday has seen thousands of Israeli extremists storm the Al-Aqsa compound, with almost 1,500 entering the site on Monday.

    Israeli extremists also continued on Thursday to hold provocative marches both inside Jerusalem’s Old City and outside its walls, attacking Palestinians and their property.

    They also beat and spat at journalists in a market area near Al-Aqsa, where shops were forced to close for the sixth day in a row.

    The Old City is home to Al-Aqsa as well as the Western Wall and the Church of the Holy Sepulchre.

    The Al-Aqsa compound is the third holiest site in Islam and the most important Muslim place in Palestine.

    October 7 2023:

    Escalation in the Israeli-Palestinian conflict

    Falls sich noch immer Leute wundern, warum die Operation an 7/10 von den Palästinensern „Operation Al-Aqsa flood“ genannt wurde… da konnte dann einfach niemand mit einer Reaktion rechnen.

    Nun gut, es ist früh geworden. Und sonderlich viel habe ich jetzt nicht mal anreißen können, obwohl es auch lang geworden ist. Meine anderen Gedanken muss ich daher vertagen. Hoffe, der ein oder andere konnte trotzdem was für sich mitnehmen.

    Dem Rest wünsche ich einfach eine entspannte(re) Diskussion.

    1. Herzlichen Dank für deine unaufgeregte und gut strukturierte Darstellung von Tatsachen, die jedem geläufig sein sollten, für deine Zeit, Mühe und Tipparbeit.

    2. Ich danke dir auch für großartige Nachtarbeit. Ich würde viele deiner Korrekturen und Einwände annehmen -gerade was den Begriff Gefängnis für Gaza angeht. In der Tat denkt man automatisch, dass sie irgendetwas gemacht haben müssen, dass man sie ins Gefängnis wirft. Ich habe ja mal in früheren Texten von einem Konzentrationslager (KZ) gesprochen – wobei man da allerorten weit ausholen muss, damit es nicht mit den Vernichtungslagern der Nazis gleichgesetzt wird. KZs gab es schon vor den Nazis. Sie sind vor allem ein Kolonialprodukt (concentration camps).
      Auch der Begriff „Besatzung“ ist schwierig, denn du hast recht, dass es defacto einen Annexion ist. Aber es gehört noch nicht zu Israel – die im Westjordanland Lebenden sind keine „Israelis“ im staatsrechtlichen Sinne. Von daher trifft für mich der Begriff Besatzung noch zu. Aber auf jeden Fall großen Dank für deine ausgezeichnete Nachtarbeit.

    3. „Mit dem Verunglimpfen ist es einfach wie mit den Leuten, die auf der Autobahn Drängeln und Lichthupe geben – damit signalisiert man nicht Überlegenheit oder gar Stärke, sondern bloß Unfähigkeit.“

      Ja, sowas denken alle Spiessbürger, weil die banale Wahrheit zu peinlich wäre. Nämlich, dass man so unaufmerksam gefahren ist, dass man anscheinend schon länger unnötig auf der falschen Spur trödelt, damít andere ärgert, was im Gesamtverkehr zu mehr Unfällen führen wird.

      Sie sind doch ein so grosser Denker mit so langen, manchmal auch lesenwerten Artikeln, was verstehen sie denn daran nicht, dass jemand damit nicht „Überlegenheit oder gar Stärke“ signalisieren will?

      Zum Thema: Probieren sie es mal hier: Der Alltag eines kleinen Palästinenser Jungen, und warum er streben musste….

      A Day in the Life of Abed Salama, by Nathan Thrall, Metropolitan Books $29.99, 272 pages

      https://www.ft.com/content/7007612c-913b-40ce-a627-7df614948787

    4. Im Angesicht des Genozids menschliche Regungen zu zeigen ist keine „Unfähigkeit“, sondern zeugt von einer intakten Psyche und gesunder Empathie. Alternativ kannst du deine Gefühlswelt auch abstumpfen und domestizieren. Das nennt man dann Zynismus und ist echt nichts, worauf du stolz sein könntest.

      Im Übrigen muss man nicht mit jedem moralisch verwahrlosten Dreck in einen Diskurs treten.

    5. Scheisse, ausgerechnet die Emanze „Bettina Böttinger“, die immer einen auf verständnisvoll gemacht hat, lässt so was raus.
      Die kenne ich persönlich.
      Die war mal mit einer bekannten Malerin liiert, die wiederum zusammen mit einer meiner Frauen Malkurse gegeben hat.
      Ich hab die nie leiden können, die war immer so eingebildet, dabei hatte sie eben mal gar nicht politisch drauf, was irgendwie von Belang gewesen wäre.
      Einfach nur enttäuschend…. das war lange vor B …..trifft im Übrigen… 😉

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