Der „€-Maidan“ 2014 in Kiew, in dem das Heute angelegt ist

Euromaidan
Evgeny Feldman, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Wenn man sich die Ereignisse auf dem Maidan-Platz 2014 in Erinnerung ruft, wird man feststellen, dass alles bereits damals ‚am Start‘ war, was heute auf ganz großer Bühne ausgetragen wird.

Dieser (gekürzte) Text wurde Ende 2014 verfasst, um sich halbwegs in dem zu orientieren, was 2013/14 rund um den Maidan-Platz in Kiew passiert war.

Zu Beginn war die Sympathie für das, was wir hier in Deutschland zu sehen bekamen, sehr groß und auffallend breit. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten konnten von meterhohen Barrikaden und brennenden Mollies gar nicht genug bekommen und wir alle durften den Sturz eines korrupten Regimes gut finden. Mit der Zeit sickerten Informationen durch, die das Bild trübten. So war von einem „rechten Sektor“ die Rede und die Linken auf dem Maidan wurden plötzlich selbst Ziel dieser Angriffe. Was hat es mit dem „rechten Sektor“ auf sich? Warum haben öffentlich-rechtlich-private Medien so viel Sympathie für eine Revolte, die sie hier mit Eifer niederschreiben würden? Und dann drängte sich natürlich die Frage auf: Wer mischt/e sich da ein, was auf den Bildern nicht zu sehen ist?

Ich bin mir sicher, dass man einiges über den „Euromaidan“ wissen muss, um den Krieg heute und die politischen Positionierungen darin zu verstehen.

Die öffentlich-rechtliche Sympathie für einen „Aufstand“

Selten hat man in Deutschland die Gelegenheit, zusammen mit dem Staatsfernsehen und den private-state-Medien so nah, so sympathisierend an einer Revolte teilzunehmen. Zur Primetime sendeten sie wochenlang live vom Maidan-Platz in Kiew, wo Tausende den Platz besetzt gehalten hatten, mit dem erklärten Ziel, die gewählte Regierung zu stürzen.

Bis zum Sturz der Regierung und der Ernennung einer Übergangsregierung, die kurz darauf vom herbeigeeilten französischen, polnischen und deutschen Außenminister de facto anerkannt wurde, wiederholte sich ein eingeübtes Spiel: Nachdem man kurz auf das Laufende gebracht wurde, was bisher passiert war, wurde live nach Kiew geschaltet. Die Reporterin berichtete vom friedlichen Protest der Menschen auf dem Maidan-Platz, der bereits in „Euromaidan“ umbenannt wurde. Sie berichtete vom unerschütterlichen Willen, die gewählte Regierung zu stürzen, vom Mut der Menschen, sich keiner Repression zu beugen. Man sah Junge, man sah Alte, man sah traurige, man sah entschlossene Menschen.

Während die Reporterin das Bild vom friedlichen Protest und dem brutalen Regime ausmalte, liefen hinter ihr Männer mit (Gas-)Masken, mit Helmen, mit Schutzschilden und Molotowcocktails vorbei.

Dann schwenkte die Kamera Richtung Barrikaden. Sie waren meterhoch aufgetürmt. Rauschwaden von brennenden Autoreifen stiegen auf. Weit davon entfernt sah man Polizeiketten, die sich hinter ihren Schildern verschanzten. Immer wieder wurden von den Barrikaden aus Molotow-Cocktails Richtung Polizeikette geworfen.

All das, was wir als Zuschauer sehen durften, sah die Reporterin auch. Das hielt sie nicht davon ab, vom friedlichen Protest zu reden, der von einem brutalen Regime verfolgt wird.

Eigentlich müsste alleine das misstrauisch machen: Ein militanter Protest, der über Wochen ein Regierungsviertel lahmlegt, öffentliche Gebäude besetzt, Polizeieinheiten zurückschlägt und angreift und zum Sturz einer gewählten Regierung aufruft, genießt das Vertrauen und die Sympathie aller staatsnahen Medien in Deutschland. Hähh?

Haben jetzt endlich staatliche Medien und die politische Klasse in Deutschland das Recht der Unterdrückten entdeckt, sich auch gewaltsam gegen ihre Unterdrücker zu wehren – selbst dann, wenn die „demokratisch“ gewählt sind? Werden jetzt endlich Armut, Unterdrückung und Ausbeutung als legitime Gründe anerkannt, sich gewaltsam zu wehren, eine Regierung zum Teufel zu jagen, die dies ermöglicht bzw. aufrechterhält?

Die Frage kann man sehr schnell beantworten: Ganz sicher nicht. Man möge sich vorstellen, was in Frankfurt, in Paris oder Madrid passieren würde, wenn sich dort Ähnliches ereignen würde?

Ganz sicher haben die hiesigen Medien nicht die geringste Sympathie für Unruhen. Aber sie helfen, eine Regierung aus dem Amt zu jagen, die den europäischen und westlichen Interessen nicht dient, die das Angebot, sich in die EU-Fight-Zone einzureihen, zurückgestellt hatte und dabei war, sich dem Konkurrenten der EU, der Russischen Föderation, anzudienen. Das ist keine leichtfertige Behauptung.

Ein Beispiel: Das ZDF hatte (später) zugegeben, mit der Einhegung zahlreicher „Fakten“ in die eigene Berichterstattung gute Erfahrungen gemacht zu haben, die direkt vom „Ukrainian Crisis Media Center” übernommen wurden. Dieses „Zentrum“ hatte es sich zum Ziel gesetzt, nur ganz bestimmte politische Positionen zur Lage in der Ukraine weiterzugeben und alle anderslautenden Nachrichten als „russische Propaganda“ zu verunglimpfen.

„Finanziert wird die PR-Kampagne u.a. von George Soros, der ukrainischen Übergangsregierung und einer ukrainischen Tochtergesellschaft von Weber Shandwick, dem weltweit führenden PR-Unternehmen“.
(ZDF-Skandal – Berichte im Auftrag Kiews? Freitag vom 7.4.2018)

Eine seiner führenden Mitarbeiterinnen erklärte, sie sei stolz, eine Verehrerin des ukrainischen Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera zu sein.

Die geradezu mitreißende Sympathie derer, die in ihren eigenen Ländern selbst eine Sitzblockade mit allen Mitteln zu verhindern suchen, die Sonnenbrillen und aufgespannte Regenschirme für „passive Bewaffnung“ halten und deshalb einen ganzen Demonstrationsblock einkesseln und festnehmen (wie anlässlich von Blockupy 2013), hätte also misstrauisch machen müssen.

Dennoch hielten sich die Sympathiebekundungen aus dem linken, außerparlamentarischen Spektrum für die Maidan-Revolte lange und fast hartnäckig. Lag das an persönlichen Erfahrungen oder Berichten von für glaubwürdig gehaltenen Personen und Gruppen vor Ort, die, so hieß es zum Beispiel damals, Mitte Februar 2013, „mit dem Aufstand fiebern“? Liegt es an den Bildern von den vielen Mollies, die auf Polizeiketten geworfen wurden?

Man muss sich das auf dem Munde zergehen lassen, was die Vorsitzende der GRÜNEN-Fraktion des EU-Parlaments, Rebecca Harms sagte:

Die Bewegung ist gegen die Gewalt gewachsen. Der Platz und die Menschen haben sich verändert. Es gibt den rechten Sektor. Es gibt die Veteranen. Es gibt junge Leute, die mich an den schwarzen Block erinnern. Es gibt die Babuschkas, die Molotowcocktails füllen und ihre Enkel ermutigen, sie auch zu werfen.

Liegt es an den militanten Kämpfen, die dort tatsächlich ausgetragen wurden? Sieht man nur das, was einen dabei nicht stört?

Wussten wir, die verschiedenen Spektren der Linken, wofür die Leute auf dem Maidan-Platz kämpfen, wofür sie ihr Leben riskieren? Wussten wir mehr als das, was die Medien jeden Tag und jede Nacht als Motiv verkündeten: Die Menschen wollen einen Beitritt zur EU, wollen eine Regierung, die das EU-Assoziierungsabkommen unterschreibt?

Es gab vereinzelte Kontakte zu Menschen und Gruppierungen auf dem Maidan Platz. Was wollten sie tatsächlich, was wollen sie heute? Wollten sie mehr als eine neue, nun eine EU-konforme Gefängnisführung? Oder wollen sie weder eine russische, noch eine EU-Gefängnisleitung? Aber was dann? Nationale Unabhängigkeit? Einen ukrainischen Kapitalismus?

Ziele der Maidan-Bewegung

Wenn das Wissen darüber, was die Mehrheit der Menschen mit dem Sturz der Regierung erreichen wollen, sehr marginal ist, hilft eine zweite Annäherung. Welche Führer hatte und hat die Bewegung? Was ist das Programm der drei auf dem Maidan besonders in den Vordergrund rückenden Führer Jazeniuk, Klitschko, Tjagnibok?

Sicherlich werden viele darin übereinstimmen, dass man eine Bewegung, eine emanzipatorische Revolte nicht an ihren Mitteln erkennt, sondern an ihren inneren Strukturen, an der Weise, wie Entscheidungen zustande kommen, an den Zielen, die sie sich setzt.

Wenn sie mehr als eine andere Regierung, also eine andere Form der Unterdrückung will, dann muss sich die Bewegung andere Formen der Repräsentation, andere Formen der Willensbildung, andere Mechanismen, Macht zu kontrollieren, zulegen. Bisher ist eine solche neue demokratische Struktur weder öffentlich vorgestellt noch als gemeinsame Agenda formuliert worden. Das Gegenteil scheint doch offensichtlich der Fall zu sein. Zehntausende kämpften ‚unten‘ auf der Straße und ‚oben‘ auf der Bühne (der Macht) gerieren sich drei Führer, die die Kämpfe auf der Straße als Kulisse für machtpolitische Entscheidungen nutzten, die mit den Wünschen der Kämpfenden (am Ende) sehr wenig zu tun haben werden.

Zudem wird im Prozess der Proteste überdeutlich, daaa auch diese drei nur sehr beschränkt die Handelnden sind. Spätestens durch das geleakte Telefonat des US-Botschafters in Kiew mit der US-Außenpolitikerin Victoria („Fuck the EU“) Nuland wurde es Allgemeinwissen: Die USA und die EU, genauer gesagt, deren deutsche Dominanzmacht BRD, präferieren auf dem Maidan unterschiedliche Protagonisten. Um es in der Sprache des Telefonats zu sagen:

Klitsh“ ist der Mann der Deutschen (und der EU),

Yatz“ ist der guy der USA: Mit „I don’t think, Klitsh should go into the government“, legte die US-Vertreterin am 6.2.2014 fest, also zwei Wochen vor der Machtübernahme der „Übergangsregierung” – wer gewinnen wird. „Yatz“, also Jazeniuk wurde der neue Chef.

Wer mit wem gegen wen?

Zur Funktion des speziellen ukrainischen Nationalismus und zur Herausbildung der faschistischen Aktionsdominanz auf dem Maidan

Kennzeichnend für die innere Situation der postsowjetischen Ukraine ist der außerordentlich hohe Konzentrationsgrad von Vermögen und Macht in der Hand einiger weniger strikt kapitalistisch agierender Oligarchen. Wie Jörg Kronauer (german-foreign-policy.com) Anfang März 2014 darlegte, befindet sich etwa 40 Prozent des ukrainischen Vermögens direkt in der Hand von etwa einhundert Oligarchenfamilien. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen liegt offiziell bei 180 Euro pro Monat – die Oligarchen und ihren Reichtum mit eingerechnet.

Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist bekanntlich extrem ungleichmäßig: im Westen eher Landwirtschaft, im Osten der Kohle-Stahl-Komplex des Donbass, dessen ökonomische Verflechtung mit der russischen Industrie dominiert. In dieser Situation agieren die Oligarchen der Ukraine in all ihren widersprüchlichen Interessen tendenziell am erfolgreichsten, wenn sie sich weder auf eine allzu große Abhängigkeit von der Russischen Föderation, noch auf eine Vereinnahmung durch die EU einlassen. Sie leben von den Geschäften mit und zwischen beiden.

Als es im Herbst 2013 zu antioligarchischen Protesten gegen die Regierung Janukowitsch kam, an denen anfänglich auch linke Gruppen teilnahmen, kam es aufgrund der Tatsache, dass zeitgleich das EU-Assoziierungsabkommen verhandelt werden sollte, zu einer sofortigen geopolitischen Überlagerung des innerukrainischen Protests gegen die „antieuropäische“, die Fraktion des Russland-orientierten Donbass-Kapitals und Janukowitsch. So nahmen die Proteste im Verlauf der Zeit Dezember 2013/Januar 2014 einen anderen Charakter an, als immer mehr Aktivisten offenbar vorwiegend aus den westukrainischen Städten in die Auseinandersetzung eingriffen: „Pro-europäisch“ einerseits, extrem nationalistisch und in Teilen explizit faschistisch andererseits.

Das geschah alles andere als spontan. Das belegt u.a. das geleakte telefonische Eingeständnis Victoria Nulands, die US-Regierung habe in den Umsturz in der Ukraine fünf Milliarden Dollar investiert. Was verwendet man dabei als politischen Kit? Hier bot sich der ukrainische Nationalismus als gesellschaftlicher Kitt an, weil er oligarchische Interessen mit nationalistischer Glorie abdecken konnte. Dieser hat, insbesondere in der Westukraine, also im jahrzehntelang durch immer wiederkehrende Grenzverschiebungen charakterisierten Gebiet, einen besonders reaktionären Charakter angenommen. Diese Form des Nationalismus, organisatorisch mit den verschiedenen Fraktionen der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ (OUN) verbunden, war und ist in seiner Grundhaltung antisowjetisch/antirussisch, zugleich von der Überzeugung durchdrungen, dass eine unabhängige ukrainische Nation nur „von oben“ gegründet werden könnte.

Dieser autoritär und tief katholisch geprägte, bis zur Kollaboration mit dem Nazifaschismus bereite ukrainische Nationalismus dient als ideologischer Kitt. Die zusehends von ihm mindestens aktionspraktisch dominierte Bewegung des Euro-Maidan wurde so zu einer chauvinistischen, antirussisch dominierten Militanz, deren weithin akzeptierte Vorbilder Stepan Bandera, OUN, die „Geheime Aufstandsarmee der Ukraine“ (UPA) ud sogar die in der Zeit der Nazi-Okkupation aktive „SS-Freiwilligen-Division Galizien“ umfasste.

Kerstin S. Jobst weist zudem darauf hin, dass bis heute in der Ukraine weitere, bequem antisowjetisch bzw. antirussisch zu interpretierende nationale „Mythen“ tief verwurzelt sind: die Katastrophen des als „Holdomor“ bezeichneten Hungertod in der Sowjetukraine von 1932/33 und die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986.

Nationalismus geht in dieser Konstellation wie von selbst mit Hassausbrüchen gegen den russischen Außenfeind einher. Stepan Bandera und sein Bild, Standbilder für den Mitbegründer und Führer des militärischen Flügels der OUN, sind in der Westukraine von Stadtplätzen bis zu Fußballstadien allgegenwärtig, sie waren es zunehmend auch auf dem Maidan, ebenso wie die schwarzroten Fahnen der UPA, die noch nach 1945 bis Mitte der 1950er Jahre vor allem im Westen des Landes die Sowjetmacht bewaffnet bekämpfte – militärisch verdeckt unterstützt von der CIA. Bandera und die OUN kämpften nach dem „Fall Barbarossa“ an der Seite der Naziwehrmacht, von ihr finanziert, bewaffnet und geführt gegen die Sowjetunion, vulgo „Russland“, sie waren an antikommunistischen und antisemitischen Massakern wie dem von Lemberg im Juni 1941 nicht nur beteiligt, sondern führten sie durch: 7.000 Tote.

Das ist allgemein bekannt, niemand bestreitet das ernsthaft. Ebenso sind es Fakten, dass die aktuelle Mit-Regierungspartei Swoboda sich ausdrücklich positiv auf Bandera und die OUN bezieht, wie auch auf die ukrainischen Freiwilligen in der faschistischen Waffen-SS, die sie zu ehren pflegt. Swoboda blieb nicht allein: Mit und neben ihr agierte auf dem Maidan der bewaffnete „Rechte Sektor“ mit seinen der UPA-Tradition entstammenden Fahnen, in deren Reihen sich viele militärisch gut ausgebildete Männer aus den Zeiten Sowjet-Armee oder anderen bewaffneten Gruppen befanden. Sie waren keineswegs marginal, wie von westlichen JournalistInnen immer wieder behauptet wurde. Über die Rolle des rechten Sektors äußerte sich Alexander Rahr, Leiter des „Berthold Beitz-Zentrums – Kompetenzzentrum für Russland, Ukraine, Belarus und Zentralasien“ bei der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik:

„Der rechte Sektor war aus meiner Sicht entscheidend für den Umsturz, weil er eine Organisation ist, die auch bereit war, in Kampfhandlungen mit den Polizisten, mit den Sicherheitskräften einzutreten. Sie waren gut organisiert, sie hatten auch immer wieder einen Plan, wie sie angriffen, wie sie sich verteidigten, so dass sie einen großen Anteil am Erfolg des Maidans gehabt haben.“
(„Panorama“ vom 6. März 2014)

Dass für Mitglieder aus diesem politischen Bereich regelrecht Sold gezahlt wurde, ist seit Victoria Nulands Telefongeplauder bekannt: Fünf Milliarden Dollar waren den USA „Freiheit“, „Demokratie“, „Menschenrechte“ sowie deren Durchsetzung mithilfe von (Neo-)Faschisten wert.

Dass Faschismus und grüne Politik durchaus harmonieren können, beweist Rebecca Harms, führende EU-Parlamentarierin der GRÜNEN, mit folgendem Bekenntnis:

„Ich, die ich sehr zurückhaltend bin, was Flaggen und Hymnen angeht, habe ‚Ruhm der Ukraine‘ gerufen und geweint, wenn immer zur vollen Stunde die Hymne angestimmt wurde.“
(Diesmal muß die EU mehr Mut haben, in: Majdan! Ukraine, Europa, Hg. Claudia Dathe und Andreas Rostek, Berlin 2014, S. 63f.)

Vom Schweigen der Hirten und stillen Triumph

Völlig zu Recht spricht eine der wenigen sprachfähig gebliebenen antifaschistischen Organisationen der Ukraine, die Gruppe Borotba, von der aktuellen Regierung als der eines „neoliberal-faschistischen Blocks“. Diesen Block mit an die Macht gebracht zu haben und ihn mit dem Mittel der internationalen Politik den Rücken „gegen Russland“ zu stärken, ist nicht zuletzt das Verdienst des deutschen Imperialismus und seiner jahrzehntealten Tradition, die Ukraine seiner Machtsphäre einordnen zu wollen. Dass dies nach den beiden Fehlschlägen 1914-1918 und 1939-1945 nun als dominierende Kraft des Friedensnobelpreisträgers Europäische Union gelang, ist ein historischer Erfolg einer Politik, die man zu Recht als „neuen Wilhelminismus“ bezeichnen kann – exakt 100 Jahre nach 1914.

In diesem Sinne hatte bereits 2007 der damalige Staatsminister im Auswärtigen Amt, Günther Gloser (SPD), die entsprechenden Versuche des deutschen Imperialismus während des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie mit dem Mittel der Europäischen Integration „kritisch“ verglichen und war zu dem Schluss gelangt:

„Wir haben in der jüngeren Geschichte dreimal sehr viel Geld investiert, und nur einmal ist eine positive Dividende dabei herausgekommen.“
(jW vom 19. Februar 2007)

Die Dividende scheint dieses Mal besser auszufallen: Im März 2014 flog der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier in die Ukraine, um die neue Mannschaft der politischen und ökonomischen Player zu begutachten. Dass es dabei nicht so sehr auf das politische Personal ankommt, sondern zuvorderst auf die ökonomische Klasse, weiß neben Steinmeier auch die Frankfurter Rundschau (wenn sie auf die wahren Machtverhältnisse in der Ukraine schaut):

„Er will die politischen und wirtschaftlichen Akteure hier kennenlernen. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge: Vor dem politischen Akteur, dem neu eingesetzten Gouverneur Serhij Taruta, hat Steinmeier den wichtigsten wirtschaftlichen Akteur getroffen, den ukrainischen Oligarchen Rinat Achmetow. Achmetow ist der reichste Mann der Ukraine und der größte Stahlproduzent der GUS. Ihm gehören hier ein Handelszentrum, das Hotel Donbas Palace und der Fußballclub Schachtjor Donezk samt Fünf-Sterne-Stadion, der Donbas-Arena. Als der ukrainische Übergangspräsident Olexander Turtschynow acht Tage nach dem Sturz Janukowitschs die Einsetzung des Multimillionärs Serhij Taruta als Gouverneur von Donezk bekannt gab, erklärte er zeitgleich, dies sei mit dem Stahl- und Kohlebaron Achmetow abgesprochen. Kurz, Achmetow gehört auch die staatliche Gebietsverwaltung von Donezk, nebst Personal und Inventar.“
(Steinmeier im Land des Oligarchen, FR vom 24.3.2014)

Eine weitere schnörkellose Bilanz zog die Tageszeitung Welt am 9. März 2014:

„Eine Handvoll ukrainischer Wirtschaftsbosse hat die Macht im Land. Einige mussten jetzt das Weite suchen. Aber deren Plätze haben längst andere eingenommen. Ändern wird sich nichts.“
(Böser Oligarch, guter Oligarch, Die Welt vom 9.3.2014)

Nachklang

Das dass, was mit dem “Euromaidan” eingeleitet wurde, in Richtung Krieg weist, haben die UnterzeichnerInnen des Aufrufes „Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“ bereits Ende 2014 ausgeführt:

„Wir appellieren an die Medien, ihrer Pflicht zur vorurteilsfreien Berichterstattung überzeugender nachzukommen als bisher. Leitartikler und Kommentatoren dämonisieren ganze Völker, ohne deren Geschichte ausreichend zu würdigen. Jeder außenpolitisch versierte Journalist wird die Furcht der Russen verstehen, seit NATO-Mitglieder 2008 Georgien und die Ukraine einluden, Mitglieder im Bündnis zu werden. Es geht nicht um Putin. Staatenlenker kommen und gehen. Es geht um Europa.“

 

Quellen und Hinweise:

“Euro-Maidan” – das laute Schweigen des Antifaschismus, Hans Christoph Stoodt und Wolf Wetzel, 20214: https://wolfwetzel.de/index.php/2014/04/14/euro-maidan-das-laute-schweigen-des-antifaschismus/

Fuck the EU, US-Außenpolitikerin Victoria, Text und Ton: https://www.youtube.com/watch?v=-Vo47o4XvaM

Faschisten zum Vorbild. Viele Oppositionelle auf dem Kiewer Maidan berufen sich auf die “Organisation Ukrainischer Nationalisten”, Frank Brendle: http://www.jungewelt.de/2014/02-20/024.php

Faschistische Hegemonie, Thomas Eipeldauer, junge Welt vom 8. März 2014: (http://www.jungewelt.de/2014/03-08/021.php)

ZDF-Skandal – Berichte im Auftrag Kiews?, L. Applebaum, Freitag vom 7.4.2018: https://www.freitag.de/autoren/lapple08m214/zdf-skandal-berichte-im-auftrag-kiews

Diesmal muß die EU mehr Mut haben, Rebecca Harms, in: Majadan! Ukraine, Europa, hg. Claudia Dathe und Andreas Rostek, Berlin 2014, S. 65.

Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“ Aufruf Dezember 2014: https://www.zeit.de/politik/2014-12/aufruf-russland-dialog?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.nachdenkseiten.de%2F

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32 Kommentare

  1. Propagandakrieg Ukraine mit Susann Witt-Stahl – 99 ZU EINS – Ep. 122

    https://www.youtube.com/watch?v=Ni2r3BNmTrY

    Die Dame war damals auf dem Euro-Maidan. Die könnte vielleicht auch bei Overton über den Euro-Maidan schreiben. Übrigens als ich Maidan nachschaute auf der Wiki, wurde ich auf Euro-Maidan weitergeleitet.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Euromaidan

    Diese Wortwahl ist durchaus hilfreich. Der Wiki-Artikel selbst ist natürlich ein Machwerk der Transatlantifa.

    1. Vielen Dank für den Hinweis! Ich kann die Einschätzungen von Susann Witt-Stahl nur empfehlen, zumal sie sich dem „Stellungskrieg Ukraine-Russland“ verweigert.

  2. Danke für die faktenreiche Rekapitulation. Präsident Selenski repräsentiert den neoliberal-faschistischen Block perfekt. Eigentlich interessiert ihn nur das Big Business, aber er braucht die faschistische Bewegung, um die Ukraine zu entrussifizieren und sich an der Macht zu halten. Das ist purer Machiavellismus. Die ukrainische Bevölkerung hat nichts von dieser Politik. Sie ist zum Leiden verdammt.

    1. Vielen Dank. Ich hatte selbst nicht mehr alles im Kopf, was wir damals zusammengetragen haben. Aber genau das, was Sie auch ansprechen, ist eingetreten: Der geostrategische Kern ist das Interesse, Ukraine ins westliche Imperium einzugliedern. Das geht aber nicht ohne eine nationale Ideologie, die pro-faschitisch war und ist und heute Staatsraison geworden ist.

  3. https://overton-magazin.de/krass-konkret/der-wirkliche-selenskij-vom-prominenten-populisten-zum-unpopulaeren-neoliberalen-im-pinochet-stil/
    ein lesenswertes Interview mit Olga Baysha……

    Olga Baysha: Ja, der Machtwechsel auf dem Maidan im Jahr 2014 markierte den Beginn einer völlig neuen Ära in der Geschichte der Ukraine, was den westlichen Einfluss auf die souveränen Entscheidungen des Landes betrifft. Diesen Einfluss hat es freilich schon immer gegeben, seit die Ukraine 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt hat. Die amerikanische Handelskammer, das Zentrum für die Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine, der US-Ukraine Business Council, die European Business Association, der IWF, die EBDR, die WTO und die EU – all diese Lobby- und Regulierungsinstitutionen haben die politischen Entscheidungen der Ukraine maßgeblich beeinflusst.
    In der Geschichte der Ukraine vor dem Maidan hatte das Land jedoch noch nie ausländische Staatsbürger in hohe Ministerämter berufen – dies wurde erst nach dem Maidan möglich. Im Jahr 2014 wurde die US-Bürgerin Natalie Jaresko zur ukrainischen Finanzministerin ernannt, der litauische Staatsbürger Aivaras Abromavičius zum ukrainischen Minister für Wirtschaft und Handel und der georgische Staatsbürger Alexander Kvitashvili zum Minister für Gesundheitswesen. Im Jahr 2016 wurde Ulana Suprun, eine US-Bürgerin, zur amtierenden Gesundheitsministerin ernannt. Andere Ausländer übernahmen Ämter mit niedrigeren Rängen. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass all diese Ernennungen nicht auf den Willen der Ukrainer, sondern auf die Empfehlungen der globalen neoliberalen Institutionen zurückgehen, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass der Maidan selbst nicht von der Hälfte der ukrainischen Bevölkerung unterstützt wurde.
    Wie bereits erwähnt, ist die Mehrheit dieser Anti-Maidan-„Anderen“ in den südöstlichen Regionen beheimatet. Je weiter man nach Osten blickte, desto stärker und einheitlicher war die Ablehnung des Maidan und seiner europäischen Agenda. Mehr als 75 Prozent der Bewohner der Oblaste Donezk und Luhansk (zwei östliche Regionen der Ukraine, die überwiegend von russischsprachigen Menschen bewohnt werden) lehnten den Maidan ab, während nur 20 Prozent der Bewohner der Krim ihn unterstützten.
    Diese statistischen Zahlen, die vom Kiewer Institut für Soziologie im April 2014 vorgelegt wurden, hinderten die westlichen Machtinstitutionen nicht daran, den Maidan als Aufstand des „ukrainischen Volkes“ darzustellen, das als unproblematische Gesamtheit präsentiert wurde – ein sehr wirkungsvoller ideologischer Trick. Als Mitglieder der „internationalen Gemeinschaft“ den Maidan-Platz besuchten und die Revolutionäre zu Protesten ermutigten, missachteten sie Millionen von Ukrainern, die gegen den Maidan waren, und trugen so zur Eskalation des Bürgerkriegs bei, die schließlich zu der Katastrophe führte, die wir heute hilflos beobachten.

  4. Wer Demokratie ‚einzuführen‘ gedenkt, dann mit unterschiedlichen ‚demokratischen Akteure‘ agiert, dann beweisen die ‚Demokraten‘ das diese nichts mit Demokratie zu tun haben. Die Insassen der jeweiligen Staaten hatten ja selbst erfahren, wie mit Wahlen manipuliert, politisiert und kapitalistisch ein „Krieg“ geführt wird. Die Ukraine spiegelt den sog. Westen wieder. Die grossen sieben werden kleingeschrieben und die wirklich grossen Sieben, wurde von Peter Scholl Latour beschrieben.
    Jede ‚grosse Demokratie‘ genießt ihren Status über das Militär, denn dieser ist der Garant zum überleben.
    Was der Westen über seine ‚private intervention‘ versucht zu erreichen, wurde/wird mit den entsprechenden Einheiten aus Russland beantwortet. Mit Wagner, mit Kadyrow und mit dem russischen Militär. Ein Krieg der auf mehreren Ebenen geführt wird, nur der brave arbeitende Mensch darf das erkennen bzw. mitgeteilt.

  5. Wikileaks hatte geheime US-BOTSCHAFTSDEPESCHEN zur Entwicklung (des Nationalismus) in der Ukraine aus dem Zeitraum bis 2010 veröffentlicht.
    Darin wurde damals schon von Botschaftern und Politikern vor genau dem gewarnt, was seit 2014 blutige Realität geworden ist – und auch vor der jetzt eingetretenen Kriegssituation zwischen Russland und NATO.
    Bemerkenswert sind darin auch damalige deutsche Stellungnahmen.

    https://www.youtube.com/watch?v=naLzrXvnoXE

    Für die Veröffentlichungen solcher Dokumente wird an Julian Assange ein grausames Exempel statuiert.

    (Der Link stammt aus dem Verteiler der örtlichen DFG-VK)

    1. Ganz herzlichen Dank für diesen Hinweis!
      Es lohnt sich wirklich, sich das anzuhören, denn die Absichten, die damals klar geäußert und verfolgt wurden, sind mindestens genau so wichtig wie der „erste Schuss“, wobei selbst da die Frage beantwortet werden muss, wer wann hingehört hat.

  6. Zu „Was ist das Programm der drei auf dem Maidan besonders in den Vordergrund rückenden Führer Jazeniuk, Klitschko, Tjagnibok?“:

    Klitschkos damaliges Programm:
    Wirtschaftliche Öffnung der Ukraine für die EU, insbesondere für Deutschland.
    Dazu baute die Konrad-Adenauer-Stiftung Klitschko als Präsidentschaftskandidat samt Partei Udar (= „Schlag“, passend zum Boxer) auf.
    Gleichzeitig gründeten die Klitschko-Brüder die Consultingfirma „Klitschko Management Group“ (KMG), um ausländischen Unternehmen schnelle Genehmigungen bei ukrainischen Behörden und Ämtern zu verschaffen (sprich: Anleitung zur Umgehung ukrainischer Gesetze + Korruptionsberatung).

    Doch die USA zogen durch diese schöne Rechnung der KAS einen Strich, der mit Nulands „Fuck the EU“ bekräftigt wurde, und Klitschko darf seitdem nur noch als Bürgermeister Kiews Kostproben seines Talents bieten, s. Blog Analitik: „Vitali Klitschko schlägt Diskussionsrunde K.O.“
    Die EU/D darf sich seitdem manches fragen…..

    Info + Belege finden sich hier:
    http://analitik.de/2015/02/08/plaene-eu-ukraine-20071092/

  7. Ich gebe zu, das ist ein überaus gelungenes antiamerikanisches Propagandastück, Wolf, gibt Bienchen vom Borrell.

    Und ich gebe mich der Übermacht geschlagen.
    Die Ehefrau von Robert Kagan, Schwippschwägerin von Anne Applebaum und Radoslav Sikorski, Partnerin in Crime von Hilary „we saw, we came, he died“ Clinton, die Obama liebend gern persönlich enthauptet hätte, hätte sie gekonnt, Nuland, toughes Gegenbild zu „Bébé, deren Bildung und Gewandtheit Lavrov gern anerkennt, Agentin der Brookings-Institution, des Atlantic Council und der von Obama politisch ins Abseits gestellten Militärs (Mattis, Stavridis, Petraeus) und CIA-Seilschaften, die mit Killary und David Cameron an der „Spitze der Bewegung“ Libyen- und Syrienkrieg inszeniert haben, diese Figur, repräsentiert das weltpolitische „America“. Sehr wohl.
    Das empfände ich irgendwie noch verkraftbar, wenn dabei nicht komplett die Rolle des IWF, Georg Soros und der Barroso II – Kommission entfiele.
    Und auch die Rolle eines gegen die militanten russischen Nationalisten und Faschisten weitgehend entwaffneten Putin, der die Annexion (statt nuklear garantierte Autonnomie) der Krim nicht wollte, der Girkin „Strelkow“ wohl umgehend hätte eliminieren lassen, hätte er die Freiheit gehabt, vielleicht auch den einen oder anderen „Novorossja“-Fanatiker mehr, wie es dann später geschah, als es zu spät war. (Nein Sachartschenkow gehörte nicht dazu) Denn deren Führung der ostukrainischen Aufstandsbewegung, der sich bald alles hinterwäldlerische Kosaken-, Osseten- und Tschetschenengesocks angeschlossen hat, die ukrainischen Loyalisten in der Armee gegen UPA und OUN wehrlos gemacht hat. Der Putsch kam nämlich, technisch gesprochen, zu früh, weil er vermutlich mehr mit dem in und über Syrien eskalierenden Krieg zwischen den US-Putschisten von 2001 und denen von 2007/8 zu tun hatte, der bis 2015, dem Beginn des US-Präsidentenwahlkampfes, zugunsten Killary’s entschieden sein sollte, als mit der Lage in der Ukraine. Es war nicht so klar, daß er nicht an der Armeeführung hätte scheitern können, das blieb auch in den ersten Phasen der ATO noch in der Schwebe. Erst die zwei F-22, die MH17 vom Himmel holten, machten die Falle dicht, brachen den deutsch-französischen Widerstand, der bis zu diesem Punkt mit der Verweigerung des Sanktionsregimes gegen Russland gehalten hatte.

    Das oben von Rubis verlinkte Interview mit Olga Baysha zeigt übrigens einigen Hintergrund zu meinen Worten. Olga hat ihre akademischen Kenntnisse in Boulder, Colorado geschliffen, nicht an der LSE …

    Wurscht. So wabert und irrlichtert das Imperium halt weiter zwischen Washington, London und Berlin herum, während es von Tag zu Tag in Brüssel festere Konturen bekommt und auch in Paris festen Boden unter den Füssen. Ihr bleibt auch geistig seine Manövriermasse. Warum nicht, physisch sowieso.

  8. Dank für den Beitrag zu diesem Thema. Seit gestern Abend wird die amtlich von dieser Bundesregierung und Bundespräsident vertrene Geschichte zu einem ganzen Strauss Historismus gebunden, ein Beispiel:

    Kiew. Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko führt die beiden Besucher aus Deutschland (SPD-Spitze Klingbeil & Mützenich ) dorthin, wo es wehtut. Tief im Herzen. Er zeigt ihnen auf dem geschichtsträchtigen Maidan-Platz in Kiew die Fotos der Männer und Frauen, einige von ihnen noch blutjung, die hier 2014 ihr Leben ließen für die Demokratie. So wie jetzt Zehntausende Landsleute im russischen Angriffskrieg den Tod finden, weil sie die Freiheit verteidigen, die eigene und womöglich auch die Europas. (…) Es sei gut, wenn Sozialdemokraten ihre frühere unkritische Nähe zu Russland reflektierten, sagt der Bruder des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko.

    Quelle: RedaktionsNetzwerkDeutschland

  9. off topic

    (zu den blutjungen Umweltaktivisten hab ich noch keinen Kontakt – verstehen die nicht, dass ein schnelles Ende des Krieges und eine Kooperation mit RU mit ihren Zielen korrespondiert?

    So dumm können die doch nicht sein?

    Mir ist natürlich klar, dass die ideologische Verhärtung mitunter ihre wirren Blüten treibt – siehe die Boykotte von Vorführungen des Ukraine-Dokumentarfilms zum Maidan – aber hinter der Fassade, wenn man miteinander ruhig spricht, plant, sich austauscht – da muss doch irgndeine Form von respektvollem, sinnvollem Diskurs existieren. 17 Jahre alt hin oder her. Und das Alter besagt eigentlich nix.

    Unabhängig davon, wie manche hier das Umweltproblem sehen mögen – da kommt etwas, das man als tatsächliche Wende wird einordnen müssen – obs nun einem passt oder nicht. Und man sollt ALLES unternehmen um das zu lösen.

    Die Hypothese zur Labor-Herkunft von Corona (ich will hier keine Diskussion anstoßen, die haben andere schon geführt) scheint mir ehrlich gesagt einer modernen Tendenz zu entspringen, alles in praktische „Narrative“ zu packen – die einem abendländischen Erzähl-und Sinnstiftungsgestus entsprechen.

    Als wäre alles handhabbar als Erzählmodell, mit Erzählbogen, 3 Akten oder 5 Akten, Anfang, Mitt, Ende, Höhepunkten und Wendepunkten und einer scheiß Katharsis.

    Aristoteles im Dschungel oder wie.

    Aber Mutter Natur funktioniert so nicht.

    Und ebenso wenig einhegbar und planbar wird die Klimathematik alles durchdringen.

    Das einzige was da planbar sein wird, ist der Kampf um die letzten Flecken wo normales Sein möglich ist.

    Irgendwie scheint das alles noch nicht so recht durchgedrungen zu sein.

    Obwohl Galilei mit seiner umstürzlerischen Erkenntnis zu abtraktem Denken und Theoriebildung ja nicht grad neu ist.

    Über den eigenen Horizont hinausblicken zu können, macht Mensch eigentlich aus.)

    p.s. ich glaube Euro-Maidan erleichterte die Unterscheidung zum Anti-Maidan im Osten der Ukraine, der als Antwort organisiert wurde, aber bei uns kaum Beachtung fand.

    1. Der größte Antimaidan fand nicht im „Osten der Ukraine“ statt, sondern in Kiew, im Marinskij Park direkt hinterm Parlamentsgebäude. Jedenfalls von Dezember 2013 bis Februar 2014.
      Dort standen über 2 Monate hinweg ebensolche Zelte, wie die von der Euromaidan-Konkurrenz neben dem Maidan-Platz.
      Darüber ist in Deutschland nicht berichtet worden? Erstaunlich und unerklärlich.

      Fotos und Videos:
      https://www.061.ua/news/438195/na-antimajdane-v-kieve-storonniki-anukovica-zaavlaut-cto-stoat-za-ideu-no-ne-otricaut-nalicie-sutocnyh-foto-video
      https://www.youtube.com/watch?v=UUQvNFQlBz8
      https://www.youtube.com/watch?v=qgxfU5i03YE

      1. danke für die links.

        es ist richtig und wichtig darauf hinzuweisen, dass die Kritik am „Euromaidan“ (ein hinterhältiger Name, weil positiv konnotiert) im gesamten Land artikuliert wurde.

    2. Zu den „Narrativen“ möchte ich noch hinzu fügen, wie witzig es ist, daß die Verächter von Verschwörungstheoretikern nix weiter und mehr, als Verschwörungstheorien zu bieten haben, in denen die tatsächlichen Verschwörungen entweder gar nicht vor kommen, oder eine bebildernde Nebenrolle bekommen.

      Zum Beispiel der Umstand, der bewirkte, daß Obama Nulands Anspruch auf den Staatssekretärsposten für europäische und russische Angelegenheiten, den sie mit ihren Qualifikationen und der Rolle als ehemaliger NATO-Botschafterin geltend machen konnte, nicht abzuweisen vermochte. Clinton hatte Nuland zur Mitwisserin des von ihr gebilligten, wenn nicht befohlenen, Mordes an Christopher Stevens gemacht und mit „Aufräumungsarbeiten“ vor den Senatshearings zu der Affäre beauftragt. Die Republikaner tobten aus diesem Grunde gegen Nulands Nominierung und hätte Obama Nuland abgewiesen, wäre er Gefahr gelaufen, daß seine Regierung über weitere Leaks zur Exekution von Stevens zu Fall gebracht werden würde.

    3. „planbare kämpfe um seinsflecken“
      „narrativieren“….
      ….
      altes:
      „bei meiner „liebsten asylanwältin“:

      7. Januar 2014 um 10:28
      für mich beginnt eure “ausländerpolitik” 89, das ist verfälschend+meinem damaligen alter meinetwegen geschuldet, aber mein-haut-nah-erleben “eurer probleme” fängt da an und das am eigenen leib und sei es, besser mitm rad zur eos/gym zu fahren als s-bahn von meinem, dem folgenden und dem darauf folgenden bahnhof aus…
      möglicherweise wurd auch vor 93 beratschlagt “was ist”, nach 93 solls auch vorgekommen sein, erzähl, was 73 losging, im jahr drauf wurd ich geboren, vielleicht bekomm ich diesen unfall dahinein ja eingebettet…
      “schmutzige lieder” … toll, sing du die deinen (und: immer schön sauber bleiben!)…

      10.01.14 @ 13:23
      erinnern gestern abend/nacht „wie sau“ und jetzt erst bemerken „so wirklich“, wie „schlimm“ diese „s-bahnhöfe-zeiten“ waren, verletzte, tote auch, nur in „unsrem fleckchen“ lebensraum schon, beendet erst durch „pillen, koks…pappen“…

      die meisten bahnhofskahlköpfe wurden dealer und die meisten der „umwege nehmen müssenden“ oder „sich zu trauen habenden“ konsumenten, worauf der vernarbte kopf meines bahnhofs mit einem kopf aus der wg gar zusammenwohnte … alle hockten zusammen dann, nur die , die nicht pillten/koksten/pappten nicht…

      der weg per rad, wenn nicht den längeren umweg pur durchn wald nehmend führte dann auch durch ein rechtes nest, du mußtest so gleichgültig und nicht-wahrnehmend wie möglich durchdüsen , immer in der hoffnung, daß grad kein grüppchen vom strandbad dort zur kneipe
      oderoder unterwegs war…“befreite zonen“ nicht nur ein journalistisches schlagwort…

      ich hatte das ziemlich „vergessen“ , es war etwas, was als „normal“ dann sich etabliert hatte im kopf, „normale bedingungen“ wie es andre ja auch gab…
      irgendwo ganz weit hinten nur abgespeichert und nie „aufgehoben“, weil nie an einem tisch mit „denen“ , um „gemeinsame probleme“ zu ergattern (razzien, verfahren, „bullen“ usw) …

      bedingungen der bewegungsfreiheit wie auch des wohnens (angriffe auf häuser…) …
      mensch gewöhnt sich an die bedingungen, entwickelt strategien zur vermeidung usw … das ging ja vielleicht drei oder auch noch vier jahre so, die akute dauergefahr, der kriegszustand und erinnert wurde bisher aber vor allem „zwischenmenschliches“, das, was in der villa abging -zwischenmenschlich- , mit den anderen häusern/leuts -zwischenmenschlich … mit
      eltern und andren potenziellen drangsalierern dieserart … als mädchen/junge frau weniger das „zu-klump-geprügelt-werden“ als gefahr , eher gabs
      strategische vergewaltigung und natürlich die gesprayten antworten /warnungen : big mama is
      watching you …sowie das, was ihr als „selbstjustiz“ bezeichnet …
      an den bahnhöfen standen zwar ansehnliche vorstrafenregister, aber „weggesperrt“ bedurfte schon eines toten… keine „wenigstens“ platzverweise (zb für bahnhöfe und andre lokalitätszentren) …

      staatlich anerkannte rahmenbedingungen für zb mich, die möglichst im nichtzuerfassenden hintergrund sich aufhielt (es gab listen und photos dazu und
      programmatisches abarbeiten dieser als „zu brei zu prügeln“ )…
      aus den von solchen „befreiern befreiten“ gebieten heraus gabs gegenattacken, die sich ebenfalls
      „verselbstständigten“ und zeitweise das durchkommen hin zu den „räumen, in denen freies bewegen “ möglich zur waldwegenotwendigkeit forcierten…

      all das „normalität“ und das, worunter gelitten eben vor allem „zwischenmenschlich“ in der gruppe, in der mensch lebte, mit den menschen, mit denen mensch lebte…

      zurückblieb die alarmbereitschaft zu „verkonsenstem“, zu dem, was normal war/ist und per entwicklung sich abzeichnend „anstand“ als zu „normalisieren“ (realisieren, akzeptieren, strategien daraufhin, dahingehend entwickeln) …

      es war und ist eine übertragung dessen richtung „asylanten“ , „asylwohnheime“ usw bis hin zu
      „schwarzer“ oder „sinti“ oder „russe“ oder „vietnamese“ oderoder…“äußerlich erkennbare ausländer“ , was mir „passiert“ , wenns mal wieder „brennt“ …

      die normalität (gewußte rahmenbedingungen) eines „hierseins“, die setzung des „bewegungsspielraums“ und die selbstverständlichkeit, der automatismus eigendlich, strategien zum „durchkommen“, zum „von a nach b gelangens“ sowie zur wachsamkeit richtung „schutz des wohnraums“ …

      wenn sich -von staatswegen- die bedingungen beständig ändern, bahnhöfe nutzbar, bahnhöfe wiedermal nicht nutzbar, bahnhöfe nutzbar, dannmal wieder nicht (um an diesem bewegungsraum mal festzuhalten) , dann „streßt“ das derart, daß sichs erinnernd festhakt,
      vordergründiger erinnert wird als das gleichbleibende „kriegsgebiet“, …
      das ständige abändern des „konsens zu…“ verunmöglicht agieren… kurden als grundsätzlich abzulehnende
      asylanträge ließen sofortstrategien zum „verstecken“ zu, es war klar, daß „da nix durchkommt“… „zigeuner“ waren ja auch die flut an jugoslawen, egal , ob wirklich „sinti und roma“ , „diebe“ die polen…

      türken, griechen, inder…usw mit ihren verschiedensten
      „freßangeboten“ teil der westlichen „gastarbeiterkultur“ , dort(hin) verortet und ja erst spät sich auch in „unsrer gegend“ versuchsweise vorerst „ansiedelnd“, eher eben „chinese“, „fidschi-markt“ usw, … zu den china-restaurantes gabs „die mafia“, ebenso zu den „vietnamesen“ und „all den asiaten“, die da mit zigaretten usw neben den polen sich versuchten…zu alledem gabs „kriminelle hintergründe“ verkonsenst, die ursächlich in „mafiöser grundstruktur“ dieser leuts
      lagen, gelagert wurden (!!), die nun „zu westzeiten“ erst zum tragen kommen konnt, bei den „jugos“, den „russen“ und all „solchen“ ebenfalls, medial befeuert und unterfüttert, polizeilich beständig „nachgewiesen“
      und „sanktioniert“,in jedem fall justiziabel, sobald „aufgedeckt“…

      unsereine/r war eben „das“, womit ja nun „endlich mal schluß“ sein sollt mit „wende“ und „wiedervereinigung“ -konsens, nur daß, da ehemaliges armeegebiet (also siedlungen auch) viele „alte“ in der ecke hockten, die zwar keinerlei recht zum „aufmucken“ hatten, aber per „hatz auf ddr und co kg“ in dauermitleidenschaft gezogen, etwas „unmut“ unter diesen leuts, die nun komplett zu „verbrechern an der menschlichkeit“
      deklariert worden waren , halb-halb-konsens nur in „unserer“ direkten wohnumgebung, daher auch klammheimliches unterstützen hier und da, sei es „mitempören“ oderoder, solange die „hatz“ lief gabs eher ne gewisse basis des nebeneinander existierens, als die hatz abflaute fühlte mensch sich „im westen gelandet“ schließlich dann doch „mitgestört“durch „diese
      chaoten“ …

      so gehts also -meinem eindruck nach- eben nicht um die „anzünderei“, das akute, sondern um das „verkonsenste“ und von staatswegen getragene wenn nicht gar medial eingeforderte, um etwas „verstaatlichen“ zu können (gesetzgebung) …und eben darum, daß dieses manches mal
      über zeiträume chaotische permanente umschmeißen von „rahmenbedinungen“ die bewegungsfreiheit (entwicklung von strategien) mehr einschränkt als gleichbleibende dauerdrangsalierung… das, denke ich, gilt für alle…

      soll dies nun die „sehnsucht nach einer diktatur“ darstellen? läßt sich das als solches
      beschreiben wirklich?
      mensch könnt eben auf die idee verfallen, daß die „sehnsucht nach normalität“ (gleichbleibende rahmenbedingungen) nicht so ganz das „wahre vons janze“ sein kann und der wunsch (auch in anderen ländern dieser welt) danach zwar verständlich ist,
      möglicherweise auch zu akzeptieren, gibts da „familien, kinder, zwischenmenschliches“, aber zu einem „persönlich nicht hinnehmbar“ führen kann…

      ich verstehe , daß die leuts „rechte haben wollen“, aber es ist eben nicht hinnehmbar für mich,
      „ruhe“ per anstreben von „konsens“ erlangen zu sollen… das „zur selbstverständlichkeit“
      machen sollen, um mich bewegen zu dürfen, die forderung nach „endgültigen rechtsgrundlagen“, um meine strategien
      leben zu können usw usf … ich wills nicht, will diese arbeit nicht leisten mehr…

      wie „irre“ „normal“ wirkt, merkt mensch erst, wenns ne weile als „nicht mehr normal“ gilt und aufgejault wird, wenns verstöße gibt, die eben „damals“ keine waren, nicht als solche galten…

      ich akzeptiere „wetterlage“, „schädlingsplage“, „strategien entwickeln, um ernten zu können“,
      „strategien zur haltbarmachung“ usw… meinetwegen „irre“, „kindisch“, trotzig“ , „naiv“
      oderoder, aber als denkvoraussetzungen diese setzungen…
      soweit „chaotisch“ (???) abschließend von mir hier…
      lg

      12.01.14 @ 11:32
      auf auf , nach troja … aber halt, nein, es ging ja verloren …
      „kassandra“ (frau wolf) zum x-ten mal gestern verschlungen und abermals „alles neu/anders“
      gelesen …
      „recht auf rechte“ is irgendwas wie ne „leere aussage“, also irgendwas ohne inhalt (die „philosophischen begriffe“ hab ich allesamt verschüttet)

      +++

      mit dem „ukraine-krieg“ erst wird „den leuts“ offenbar klar, daß sich d wie natürlich d als europa im krieg befindet, bis dahin hatte „man“ die wahl, sich „kriegsgeschehen“ anzuschaun oder eben nicht, seit „ukraine“ ergeht die beständige forderung, sich zu positionieren, letztlich „am krieg teilzunehmen“, „pro putin“ – „anti-putin“ als drehscheibe anfangs und auch ziemlich egal, wohinein die leuts sich „reihen“, hauptsache, sie nehmen „kriegserklärung(en)“ (mit) an.

      anfangs wuselte da „shock and awe“, ob nun „ehrfurcht“ diesem oder jenem oder andrem gegenüber…die behauptnung meinerseits nun ist, daß die leuts nun ähnlich den von wasfi geschilderten iraquis „fear“ „haben“/verspüren.

      so wurd aus „kein krieg von deutschem boden aus“ ein „kein krieg auf deutschem boden“ und: solange und so „erfolgreich“ wir eine jede vorgelegte „krise“ bewältigen, solange gibt es hier keine straßenbahn (sarajevo), die in die luft fliegt…

      „man“ erkennt allerlei „unzivilisiertes“ im „nichtkerneuropa“ und auch im „kern“ treibt die „unvernunft“ blüten…diese „blüten“ sind halt „angeboren“ seit hitler und konsorten am deutschen und letztlich kerneuropäischen genmaterial der völker was gedreht hat, das bricht dann in eben „kriegssituation“ wieder durch, damit kann nur „verhaltenstherapeutisch“ (erzieherisch) umgegangen werden, „weg“ geht das halt nicht „mehr“…viele haben da schon viel geleistet und geschafft, aber bei manchen muß noch einiges an arbeit geleistet werden…

      welche arbeit steht an?
      „nur“ die, ein bild eines „guten deutschlands“ abzugeben?
      diese „willkommenkultur“ is der angenommene kriegsdienst an der heimatfront, ebenso natürlich die vernunft der „abschiedskultur“…
      ein einziger riesiger „ordnungsbedarf“:
      -kommune beschwert sich über nichtkommunikation des landes
      -länder beschweren sich über nichtkommunikation des bundes, mahnen solidarität unter des bundesländern an
      -bund/nation beschwert sich über fehlende europäische zusammenarbeit, nichtkommunikation unter eu-ländern
      +++
      -europa droht an der flüchtlingskrise zu scheitern
      -bund und länder drohen an der flüchtlingskrise zu scheitern
      -kommunen und jeweiliges bundesland drohen an der flüchtlingskrise zu scheitern…
      ganze ordnungssysteme drohen an der flüchtlingskrise zu scheitern…
      „kein krieg in deutschland!“ – ordnungsbedarf

      +++

      10.09.2013 | 13:04
      kinderlos: libyen 2011
      http://bbs.qianlong.com/thread-6062082-1-1.html
      die meisten der „schwarzen“ oder auch „nur“ dunkelhäutigeren findet man an verschiedensten
      „massaker“-orten tot abgebildet, vor allem die jüngeren … die links dazu stelle ich nicht hinzu hierher, denn
      sie sind in den meisten mainstreammedien per archiv aufzufinden, dort unter der rubrik: „gaddafis massaker“,
      auch gibt es zahlreiche videos (teils: „gab“, denn sie sind entfernt worden), wie „sojemand“ zu tode kommen
      darf, kopfab war da noch die „humanste“ methode…
      zu libyen gabs nich so viele philosophen, außer den französischen oberphilo, der sarkozy so nett „überredet“
      hatte, ne art napoleon zu geben, heißts, aber gern vor ort und der erste, dem ein philosophenschädel abhanden
      kommen sollt, wären wir bei „wünsch dir was“…
      jede/r geht auf seine/ihre weise mit dem gesehenen/in erfahrung gebrachten/gewußten um, ich hatte ein
      starkes bedürfnis, diese toten zu zeichnen, die -solange möglich- von „massaker“ zu „massaker“ geschleppt wurden, am end angezündet am letzten ort und nicht „restlos verbrannt“, somit teils wiederzuerkennen…

      ähnliches lief auch in syrien von anfang an gleich, netterweise waren die toten oft doch nicht tot, aber starben dann andernorts nochmal, vielleicht neben brauchbaren organen gesamt : von den verwertungsmöglichkeiten toter…
      das zeichnen war für mich eine art „zurückgeben“, als gäbe man diesen menschen auf den photos im link
      zurück, daß sie einmal dawaren, existierten… es wurde als pervers bezeichnet und wirds sicherlich wieder, vor
      allem von „pholosophen“ und andren schöngeistern …

      ich füg hier noch ein, was ich gestern ins kommentarfenster tipselte, ohne es abzuschicken (und da dies dauerumstand derzeit, mich gleichzeitig auch schon verabschiede wieder) :

      2013-09-09 @ 22:08:41
      http://www.freitag.de/autoren/christine-quindeau/von-den-verwertungsmoeglichkeiten-toter-kinder___0___

      schaunse hin, assad is „normal“ angezogen, auch seine frau…der hatn „normalen“ beruf, die -zumindest
      städtischen- syrer sind eigendlich relativ „normal“, alles dort in syrien is, wenn auch hier und da
      „grenzwertig“, „normal“ … das reden, die diplomatie, alles ganz „normal“…so recht eigendlich sind zumindest
      die vielen gebildeten syrer „normal“…und naja, die kennen „philosophie“, „politologie“, auch -sehr wichtig-
      „germanistik“…mensch, die leben halt sehr südlich irgendwie, aber die spanier sind ja auch „normal“ relativ und , ja, gut, mit den osteuropäern muß man vorsichtig sein, nach asien rein vielfach auch, obwohls da teils auch „normal“ ausschaut….aber naja, wie „unsre normalen“ tun dort eben auch ganz „normale“ echt böse sachen, selbst, wennse nicht böse sind, ja gebildet gar, tun sie das und klar die sache mit den „hexen“ kennen die auch…es ist UNREDLICH jemandem, der „davon ahnung hat“ in dieser art inquisitorisch (mit
      gewalt/militärischen einsätzen) beikommen zu wollen, also überhaupt alledem beikommen zu wollen…man
      kann mit denen doch reden, die verstehn auch, was man da(aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah…) sagt… gleichzeitig
      kennen die leuts ihr „normal“ auch und naja, da gehts manchmal auch nicht allzu samthandschuhig zu ….und
      so ists eben die philosophie sehr gern, die eine scheinbare befreiung aus einem (scheinbaren?) dilemma…
      blätter zwei jahre zurück : libyen … und schau dir an (lies), wie wenig da philosophiert wird, da ja irgendwie
      nicht gewußt, wie appelliert man an „solche“…naja oder schlicht nicht gewollt… „die kinder“ ist doch recht gnädig im vergleich zur bilderflut aus diesem noch derart übermäßig barbarischen land(strich)…

      10.09.2013 | 22:01
      verstehst du das? :
      http://www.youtube.com/watch?v=voRjmUVoveU
      ergänze nun :
      alle viel dankbarer sein, weil wir es ja nicht sind,
      die vor wunden schrei`n…
      usw, dankbar für dieses gebilde (staat, system,blabi..runterdeklinieren bitte)… damit wird aufgewachsen und „ge-sein-t“)
      +++

      „ihr männlichen“
      „ihr“ (männlichen) rast immer weiter, immer zum nächsten, denn natürlich gibt es ein nächstes, was sich anbahnt und schließlich auch vervollständigt wird, sodaß mann am end dasselbe in-erscheinung-treten wie bei dem vorherigen und dem abermals zuvorstattgefundenen hat…
      adam (caustic logic) hängt bestimmt auch schon in der ukraine…
      ich weiß nicht, inwieweit es nützt, aber ja, die panzerfahrer blind machen wenigstens…hat was …
      die scheiße is nur, daß in spätestens zwei jahren diese videos verschwunden sind wie der
      gesang der frauen in sirte vorm ausbombardieren…man sieht noch die menschen, die häuser, man sieht die leuts sich irgendwie erwehren, man sieht die beine noch nicht im dauersprint und „nur“ eine leiche und „einige“ verletzte, nochn paar tage, vielleicht wochen und dann
      liegen leiber in den parks, auf den straßen, gehwegen herum, manchmal mit schutt von einstmals drumherum stehenden häusern, manchmal auch mit relativ intaktem ehemaligen wohnraum, die wände zerlöchert, die scheiben kaputt, aber sie stehn noch umgeben von leichen …
      und dannmal gibts kommissionen vielleicht, die da untersuchen, die roten flecken längst braun und dann gibts „den nächsten fall“ und noch einen und wieder einen und all das, was jetzt vertubt, das, was jetzt noch lebt, all das wird entfernt zugunsten der leichenberge und um vergessen zu machen, daß dort was/wer lebte…
      was sich „eindrückt“ bleibt und ich könnte das ganze, ja recht kurze lied und die frauen und die szenerie auf ne leinwand bringen, das video ist in meinem kopf abgespeichert, wär schön, wenn solch „projektion“ mal
      möglich gemacht würde, ich bin ein wandelndes doku-zentrum…
      und nein, bis auf die zwei videos grad eben, schau ich mir keine zur ukraine an, mir reichten schon die wenigen zu syrien, um zu wissen, wie die andren ausschaun…
      wer libyen verzapft+vor allem mitgetragen hat ist mein feind, egal, was vorher und was nachher, „libyen“ hat sich eingedrückt, die singenden frauen und ich muß keine weiteren „lebenden“ auf videos sehen, sie sind
      schon tot, weil sie sich erwehren…
      diese videos sind „shock and awe“ für uns hier und spürbar hier, dort grassiert die angst und wer den unterschied zwischen „awe“ und „fear“ in der wirkung auf das hier nicht begreifen mag, bombardiert die frauen in sirte zum zigsten mal…
      ja, ich jaule und ja, ich fand sogar etwas humor wieder, grenzwertig sarkastisch, aber es gab und gibt auch lachen , immerhin hats drei jahre gedauert, aber doch, ein wenig „kam zurück“…
      während eins das andre jagt, bleib ich stecken im „alten“ und laß die wunde etwas abheilen…das brauch ich für so etwas wie „widerstandskraft“ !
      von wolfsmilch @ 09.05.14 – 15:33:21

      +++

      http://archive.org/details/FaschismusUndAntifaschismusHeute

      (ist der vortrag so „unanständig“, daß er darunter nicht gelistet werden darf oder liegts an meinem wegbleibversprechen, das nicht eingehalten wird mit der verlinkung, also meinem „unanständigen verhalten“ ? er ist die ( 😉 ) „kohärente“ verbalisierung meiner „stammeleien“ mit der frage, ob sich da jetzt „jenseits von wählengehen“/wahlen was verändert hat… hätt ich den vortrag zur 2009-er wahl und meinem „unbedingt was richtig machen wolln endlichmal“ gehört, hätt ich tg nicht „kennenlernen“ müssen, ach… 😉 nein, aber er ist bzw die argumentation ist fürs jetzt sehr hilfreich, gewissermaßen denn doch auch „lebensberatung“, da das „auf die mütz“-bekommen eben ein „von fascho-arbeitstieren“ auf die mütz bekommen ist in form von „die arbeitskraft“ (körper) vernichtensten tätigkeiten innerhalb des jobs zugewiesen bekommen. -immermal grüble, ob nicht doch nochmal nach nem andren job, irgendne „produktionsstraße“, wo „man“ sitzen kann auch am arbeitsplatz und körperlich halt 8h durchhält, zu suchen… am end kämen doch immer wieder diese „strafaktionen“ raus, weil ichs nie hinbekomme, mich in „arbeitstier“ wie „faschismus“ hinein zu integrieren
      +editha: daran scheiterten schon meine eltern zu ostzeiten an mir 🙄 erziehungstechnisch )

      +++

      „Einen Trick hab ich noch nicht verstanden …“

      von TomGard Pro @ 2015-11-20 – 12:56:35

      -fdik-

      Wie kriegt man die Leute dazu, alles zu vergessen, was vorher passiert ist, so dass sie immer und immer wieder denselben Blödsinn aufs Neue glauben?

      http://www.gegenfrage.com/false-flag/

      (…) Wie kriegt man also die Leute dazu, den ganzen unsäglichen Blödsinn zu glauben, der da “offiziell” daherkommt? Wie kriegt man sie dazu, alles was vorher war, wieder zu verdrängen?

      Falsche Frage – „Gute“ Frage
      TomGard
      Warum und zu welchem Zweck unterstellst Du, „die Leute“ würden etwas „vergessen“?. Warum und wozu unterstellst Du, die Herren und Sachwalter der Tradition hätten den Auftrag und das Ziel, das nämliche Schema und die Methode vergessen zu *machen*? Das ist doch offenkundig daneben!

      Der „Tonkin Zwischenfall“, der Reichstagsbrand, die Unklarkeiten des JFK-Attentates, um mich auf drei platte Beispiele zu beschränken, sind obligatorischer Schulstoff.

      Vor zwei Generationen etwa entfiel die zuvor schon stark geschwächte Tradition der Techniken der Inquisition. Warum? Sehr einfach zu beantworten: Weil eine mächtige Tradition analoger und fortgeschrittener Methoden, Techniken und Zustandsbedingungen *moderner* Inquisition sie erübrigte und ablöste. Ein Bestandteil
      dieser Ablösung war da schon viele Generationen alt: Die
      *Politisierung des Klassenkampfes*. Der Spitzel und Provokateur stand nicht mehr im Dienste der Patrone, sondern der Polizeien.

      Ganze Bibliotheken, darunter eine dichte belletristische Tradition, waren da seit einem Jahrhundert mit der Implementierung der Inquisitionstechniken in bürgerliche Staatsverfassungen gefüllt worden, namentlich im Zuge der Erschaffung der französischen Republik. Über Machiavellis „Fürsten“ palavern zu können, wurde obligatorische Eintrittskarte in den Kreis der erlauchteren Büttel.
      Rasch fanden die Geschichten aus dem „wilden Osten“, dem Zarenreich, Eingang in diese Tradition, „Dostojewski“ vereinigte und modernisierte die Tradition Machiavellis und Dante Alighieris.

      Wechseln wir auf die populäre Ebene. Bis heute ikonographisch in der Entwicklung jedes anspruchsvollen Teenagers: Sherlock Holmes vs. Professor Moriarty. Ich will das nicht in die Hollywood-Kultur ausufern. Es ist völlig durchgesetzt, daß „Verbrechen“ ein Institut
      der Herrschaftsausübung ist und sein *muß*, weil nur sie die Scheidung zwischen Verbrechen und der *Kunst* leistet, sich in den Hierarchien von Geschäft und Gewalt *erfolgreich* zu bewegen und zu bewähren.

      Lange Zeit war jedes Mitglied der Arbeiterbewegung gewärtig, daß ihm Diebesgut untergeschoben werden könnte. Heute weiß jeder, der sich länger, als eine Woche im Millieu der „Kleinkriminellen“ bewegt, daß
      es auf jeder beliebigen Ebene von Informanten durchsetzt sein kann und schützt sich dagegen mit konspirativen Methoden. Das Unterschieben von Rauschgift, Tatwaffen, Kinderpornographie oder sonstigem „Belastungsmaterial“ ist eine Selbstverständlichkeit, die *genau* dann skandalisiert gehört, wenn sie in „privater Mission“ erfolgt, statt im Staatsdienst.

      Der Einsatz von Provokateuren und „False Flag“ Operationen ist nicht mehr „ultima ratio“, er ist Goldstandard in der Verbrechensbekämpfung, seit die Demokratien ihren Rechtsbegriff von dem frühbürgerlichen Ballast befreiten, der ihn vom faschistischen schied:
      Jedes Verbrechen ein Staatsverbrechen. Machtvoll beschleunigt haben die Staatsagenten diese Entwicklung mit der Sexualisierung der Kapitalverbrechen und dem entsprechenden Einsatz von Kinderpornographie. Unterhalb der Staatsverbrechen stehen nurmehr
      *Vergehen* zu Buche, und da hinein werden – völlig logisch – die False Flag-Operationen und ihre pucklichte Verwandschaft gestellt.
      Sie werden zu Vergehen, wenn sie entbehrlich geworden sind und daher entbehrlich *erscheinen dürfen und sollen*. Nimm das Eingeständnis und öffentliche Bedauern von Colin Powell zum Paradebeispiel.

      „Vergessen“? Die Gefolgschaft, die dem 9/11 – Narrativ geleistet wird, ist nur noch bei sehr, sehr jungen Menschen naiv. In fast allen anderen Fällen ist sie die unbewußte oder bewußte Strategie gegenüber einem double bind.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelbindungstheorie___##0##___ Im unendlichen Krieg der Herren UM und GEGEN die Untertanen ist eine
      Phase erzwungen und erreicht worden, in dem Herrschaft und Unterwerfung nicht mehr organisch ineinandergreifen, weil Übergänge auf vielfältigen Ebenen *systematisch* versperrt wurden. Im Angesicht
      und unter der Wirkung des Staatsterrors gibt es kein Bindeglied zwischen Selbstkontrolle und der Auflösung des Willens zur Unterwerfung unter den Wirkungen der Peitschen, glühende Zangen und Exekutionskommandos. Moderner Staatsterror bringt Selbstkontrolle und
      militärisches Kommando zur Identität und legt sie *zugleich* UNVERSÖHNLICH auseinander.

      „Verdrängt“ wird also nur in einem Sinne, die völlig sachgerecht ist, nämlich mit der „taktischen“ Frage: „Was soll das schon wieder?
      Was wollen ’sie‘ diesmal?“
      Sie wollen immer dasselbe! Optimierung und Maximierung des Nutzens von Herrschaft und Unterwerfung.

      +++

      wahrscheinlich diese http://www.argudiss.de/node/61 dummheit, dennoch erklärt die erklärung nicht das „gelingen“ (von „vergessen“) , erweitert oder eher noch gestutzt ja am end oder zuvor auf die frage: wie schaffen „die“ solch „vergessen“ innerhalb weniger stunden und zudem „etwas“ vergessen, was sie selbst grad eben noch schwarz auf weiß nachlesbar von sich gaben?
      zumindest seltsam, wenn
      Sie wollen immer dasselbe! Optimierung und Maximierung des Nutzens von Herrschaft und Unterwerfung.
      nicht gewollt sei …

        1. ja, gelöschtes ;–) 🙁 ….bzw das freitag-s-ding halt hinter der bezahlschranke, falls nicht gelöscht…..hab mich schon gewundert, daß das said-video nun schon 5 jahre „nicht gelöscht“ wurd …

          (is übrigens ein grund, warum junge/jüngere so „dumm“ scheinen – gelöschtes wissen/belege usw usf + neuerzählungen von „gewesenem“ ……der blanke horror, wennde erleben mußt, was dein kind in der schule lernen muß + du ihm -also in meinem fall: ihr n einigermaßen „normales“ teenagersein ermöglichen willst …..sie hatte übrigens „europastudien – schwerpunkt osteuropa +russischlernen“ angefangen zu studierenund ja, ich bin froh, dasse nun in „geological science-maritim“ hockt 😉 )

          1. ok

            (aber das akademische leben des „schwerpunkt russischlernen“ hätte in brd gewiss gute leute nötig. viel glück mit science-maritim derweil. verspricht wenigstens pittoreskere studienstandorte. und vielleicht engere zusammenarbeit mit kampfschwimmern. haha. sry. blöder witz.)

            1. bei adam
              https://libyancivilwar.blogspot.com/
              unter libya wirst einige (va zb die gekillten jungen fußballer) auffinden, außerdem haben die drei viel abgespeichert einsehbar)

              (sie war vorm wechsel ins „in english with water“ im „selben“ gang (auf deutsch) mit schätzings wissenschaftler (der dann im methanloch versank-glaub) auf exkursion…also der, der nu in dem tv-ding wohl ne frau wurd 🙄 ….sie hat sich zusammengerissen, nich allzu „ich bin deine größte fan-in“ -mäßig in erscheinung zu treten ;-)….naja und kraxeln, klettern, überhaupt laufen geht seit covid/long-covid-kaputt nich mehr = gesteinsexkursionen usw….aber klar, schwimmen 😉 , erst recht mit zusatzsauerstoff falls mal tauchgänge … „nachrichten aus einem anderen universum“ is jedenfalls „der hammer“ = viel besser als „der schwarm“ , auch wenn mein hirn sich weigert, jeglichen physikkram mal bitte auch abzuspeichern 🙁 )

  10. Und wenn ich mich recht entsinne, ging schon kurz vor dem Maidan die unterirdische Hetze gegen Russland los, bei der MH17 nur einen vorübergehenden Höhepunkt markierte.
    Schon damals vermutete ich, daß es nun wieder gegen Russland gehen würde, die Rohstoffe sind ein zu leckerer Happen, als daß ihn der Mehrwertewesten ignorieren würde.

    1. Mir ist 2014 in der Zeit der Olympiade
      aufgefallen, :Anti Russland Propaganda aus allen Rohren. Das fiel auf, weil es vorher ruhig war und dann massiv hochgefahren wurde. Putin immer wieder ins lächerliche. Dabei würde soetwas doch mit allen Präsidenten, die die USA
      die letzten Wahlperioden so vorweisen, viel besser funktionieren. Aber die müssen so vertrottelt sein, so wie der mit der Levinsky. Gut zur Ablenkung.

  11. Als Ergänzung dazu, was auch in den Deutschen alternativen Medien unter den Tisch fällt:

    Der Maidan fing relativ harmlos als Studentenprotest an und ganz am Anfang war das noch wirklich ein friedlicher überschaubarer pro-europäischer Protest. Die Studenten forderten noch keinen Sturz der Regierung, sie forderten von der Regierung die EU Assozierung zu unterschreiben. Es wandelte sich über mehrere Wochen hinweg allmählig nachdem immer mehr Nationalisten aus der ganzen Westukraine sich dem Protest anschlossen und die Protestbewegung immer mehr für sich kaperten. Dann wurde der Maidan nicht mehr pro-europäisch, es wurde immer mehr nationalistischgeprägt und es wurden immer mehr ganz andere Dinge gefordert. Die Zentralen Forderungen lauteten jetzt die Ukraine sollte ein ukrainischer Einheitsstaat werden und die Regierung wurde in ultimativer Form aufgefordert freiwillig zurückzutreten oder sie würde gestürzt werden. Die Forderung Ukraine solle ein Einheitsstaat werden ist hier von zentraler Bedeutung. Man sollte wissen, vorher war die Ukraine kein Einheitsstaat. Es gab bestimmte Regionen, in welchen es eine russischstämmige und russischsprachige Mehrheit gab gewisse Autonomierechte. Im Falle der Krim sogar vollständige Autonomie mit eigener Regierung, eigener Verfassung, eigenem Präsidenten, Parlament, Polizei usw… Das hat die ukrainischen Nationalisten schon lange vorher gestört und sie machten daraus keinen Hehl. Die Abschaffung der Autonomie der Krim, war eine der wichtigsten Anliegen der rechten Parteien in der Ukraine lange vor dem Maidan. Die Forderung nach einem Einheitsstaat implizierte die Entrechtung der russischsprachigen Bevölkerung der Ostukraine und der Krim und ihre Unterwerfung und Diskriminierung. Die Nationalisten wollten durchsetzen, dass Alle in der Ukraine ukrainisch sprechen und alles russische unterdrücken. Das war für die Bevölkerung dieser Regionen absolut inakzeptabel gewesen.

    Deshalb wurde auch die Krim und der Osten der Ukraine wo die russischstämmige Bevölkerung in der Mehrzahl war von einer Gegenbewegung, dem s.g. ANTIMAIDAN erfasst. Und das war eine Gegenbewegung welche von ihrem Umfang noch größer wurde als der Maidan. Insbesondere nach der bewaffneten Machtergreifung der Nationalisten in Kiew wuchs die Antimaidan-Bewegung derartig schnell, dass sie für die neuen Machthaber viel zu gefährlich wurde. Dies wurde in den europäischen Medien komplett ausgeblendet und konsequent ignoriert. Sie taten so als wäre die ganze Ukraine gegen einen Tyrannen Janukowitsch auferstanden. Dabei war das gar nicht so. Die Ukraine war deutlich gespalten. Maidan erfasste nur die Hauptstadt, während der gesamte Osten der Ukraine vom Antimaidan dominiert wurde.

    Ich habe hier einige Videos aus der Ostukraine in dieser Zeit herausgesucht und chronologisch sortiert um das Ausmaß dieser Gegenbewegung zu verdeutlichen und wichtige Ereignisse zu dokumentieren:

    1. März 2014 Protest in Mariupol unter dem Motto: „Mariupol sagt den Bandera-Anhängern NEIN.“

    1. März 2014Riesiger Protestmarsch in Donezk gegen die Machtergreifung in Kiew. In etwa die ganze Stadt auf der Straße.

    1. März 2014 Lugansk, Großer Aufmarsch unter dem Motto: NEIN dem Bandera-Maidan

    9. März 2014 Donezk, gigantische Proteste halten an: Das Motto lautet „Der Donbass ist aufgestanden“

    15. März Donezk, Proteste in Donezk „Der Donbass ist aufgestanden“

    22. März Donezk, Meeting und riesiger Protestmarsch für Unterstützung von Janukowitsch unter dem Motto: „Die Befreiung“.

    23. März Charkiw, Großer Protestmarsch des Antimaidans

    Die Proteste wurden immer größer und erfassten immer mehr Städte der Ostukraine, aber und das muss man an der Stelle festhalten, sie waren im Gegensatz zum Maidan in Kiew absolut friedlich verlaufen. Es gab überhaupt keine Gewalt. Es gab keine Schlägereien mit der Polizei, keine Molotov-Cocktails, keine Helme, Schilde, Gasmasken. Keine Schießereien, kein Girkin und KEINE RUSSISCHEN SOLDATEN.

    Trotzdem wurde dies dem Kiewer durch Nichts als Gewalt legitimierten selbsternannten „Übergangspräsidenten“ Turchinow (stolzer Nazi auch bekannt als „Der blutige Pastor“) und und seinen europäischen und amerikanischen Sponsoren viel zu bunt. In Europa und in USA wurde das Narrativ eines „demokratischen Aufstandes“ des gegen einen Tyrannen geeinten Volkes verkauft. Riesige Proteste gegen den Sturz der Regierung und keine Kontrolle über das halbe Land drohte das ganze Unterfangen in Frage zu stellen und der Putsch drohte zu scheitern. Das musste sofort abgestellt werden.

    Und dann, am 7. April 2014 verkündet der selbsternannte „Übergangspräsident“ Turchinow live im ukrainischen Fernsehen den Beginn der sogenannten „Antiterroroperation“ im Osten der Ukraine. Oder im Klartext den Einsatz des Militärs um die Aufstände im Osten des Landes blutig niederzuschlagen. Merkt euch dieses Datum. Kiew hat die Bevölkerung der Ostukraine am 7. April zu „Terroristen“ und ihr offiziell den Krieg erklärt. Es gab bis zu diesem Zeitpunkt friedliche Proteste und keine (!) gewaltsamen Ausschreitungen wie wenige Wochen zuvor in Kiew. So begann der Krieg im Donbass, und nicht etwa mit Girkin, der war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht da.

    Am 12. April 2014, schließt sich die Polizei in Donezk und anderen Städten der protestierenden Bevölkerung an, indem sie sich als Zeichen ihrer Solidarität mit dem Antimaidan das sogenannte Georgsband binden, und die Türen und Waffenkammern der Polizeiwachen öffnen.

    Noch am selben Tag kommt es zur ersten Konfrontation. Bewaffnete stürmen eine Polizeistation in Kramatorsk, welche ihre Türen nicht öffnete und wo sich Polizeibeamte verbarrikadierten. Die Angreifer waren Polizisten aus Donezk. Doch bei dieser Aktion ist Niemand verletzt worden. Die Polizisten aus Donezk forderten die Polizisten der Station in Kramatorsk auf sich dem Aufstand anzuschließen und die Waffenkammern zu öffnen. Zunächst weigerten sie sich und versuchten zu verhandeln. Die Donezker Polizisten und Freiwillige die sich ihnen anschlossen gaben einige Schüsse in die Luft ab und die Kollegen aus Kramatorsk gaben nach. So fielen die ersten Schüsse.

    Den Krieg begann also die Kiewer nationalistische Junta, konkret Turchinow hat ihn angefangen am 7. April 2014 und zwar mit dem Ziel friedliche Massenproteste gegen seine eigene bewaffnete und blutige Machtergreifung in Kiew zu unterdrücken. Und zwar mit voller Unterstützung der westlichen Sponsoren, welche in Europa und USA den Schwachsinn verzapften Russland habe die Ostukraine überfallen.

    1. Herzlichen Dank für die Ergänzungen.
      In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage, die mir schon lange durch den Kopf schwebt. Warum bezieht sich die russische Führung mit Blick auf die Beendigung des Krieges nicht die 2-plus-4-Verhandlungen 1990/91? Warum wird das nicht erwähnt und deren Einhaltung gefordert? Das wäre doch in der Kette „wer hat angefangen?“ doch ziehmlich am Anfang oder?

  12. Der Bericht vom RH zum Antimaidan ist überwiegend korrekt und auch zureichend für diejenigen, die auf Schuldfragen fixiert sind.
    Irreführend ist allerdings die Sache mit „Einheitsstaat“ und „Autonomierechten“. Letztere gab es nur auf der Krim. Daß die Regionen gegen Kiev einige Eigenwilligkeiten aufrecht erhalten haben, lag in erster Linie an ihrer Aufteilung in oligarchische Stakes und Claims, in zweiter Linie daran, daß die Westukraine, zumindest große Teile von ihr, im Abseits dieses mafiösen Treiben stand. Dort hatten lange vor dem Euromaidan Faschisten das Zepter übernommen und das war der Grund, warum nach der Flucht Janukowitschs die radikalen Nationalisten und ihre Verbündeten in Militär und Sicherheitsdiensten für eine kurze Zeit zur stärksten politischen Kraft mit einem „militärischen Arm“ in Kiev wurden, die gegnerischen Kräfte waren überwiegend uneins und anhand der oligarchischen Seilschaften in der Bürokratie gespalten.
    Aber diese Dominanz wurde binnen Tagen angegriffen und es begann eine neue Phase, die in West- und Zentralukraine von den Terrorgruppen Jaroschs und Tjahniboks geprägt wurde, deren Führung wahrscheinlich überwiegend dem US-Agenten Parubij zugefallen ist. Sie stellten sicher, daß in Kiev Ordungspolitik das Primat behielt.

    1. Es gab vor dem Maidan bestimmte Gesetze, welche besondere Rechte in Regionen mit einem hohen Anteil an ethnischen Minderheiten regulierten. In der Ostukraine etwa gab es eine freie Sprachenregelung und Abweichungen im Lehrplan der Schulen. Auch in den regionalen Parlamenten gab es eine gewisse ethnische Verteilung welche die ethnische Verteilung in der Region spiegelte. Das ist jetzt keine vollständige Autonomie wie auf der Krim, aber es gab schon gewisse Unterschiede in einzelnen Regionen in welchen russischstämmige eine Mehrheit hatten. Ähnliche Regulierungen gab es auch für Regionen in der Westukraine wo Rumänen und Ungar stark vertreten sind. Die Forderung der Nazis nach einem Einheitsstaat reduziert auf die Formel „Ukraine den Ukrainern“ implizierte daher die Abschaffung der Sonderregelungen und damit die Entrechtung ethnischer Minderheiten in Regionen wo sie eine Mehrheit hatten und vorher besondere Regelungen genossen.

    1. Hier die Veröffentlichung der ukrainischen Staatspropaganda, „Abteilung für ausländische Zielgruppen“, zum ergebnislosen Treffen im Normandie-Format auf Beraterebene vom 10. Februar in Berlin.
      https://uacrisis.org/de/treffen-im-normandie-format-warum-keine-einigung-erzielt-wurde-und-warum-das-gut-fuer-die-ukraine-ist
      Hält man das, sowie die Mitteilungen der OSZE-Beobachtermission zu Waffenstillstandsbrüchen entlang der „Kontaktlinie“, gegen das Telephonat, wird m.E. unzweideutig klar, daß Macron Putin auf nichts anderes zu drängen versucht hat, als die fortgesetzte Duldung der ukrainischen Hinhaltetaktik, alle Gespräche zu verweigern, so lange ukrainischer Beschuss der Volksrepubliken auf Gegenfeuer treffe.

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