Das Schwein-e-System

Roger Waters
Originaltm, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Wenn der „Kampf gegen den Antisemitismus“ genau das macht, was den Kern Antisemitismus ausmacht: von Herrschaftsverhältnissen abzulenken und sie zu beschützen.

Auf die Documenta 15 in Kassel wurde unter anderem die indonesische Künstlergruppe Ruangrupa eingeladen. Sie stellte ein großes Wandgemälde aus, mit Dutzenden von Motiven in street-art oder agitprop-style. Eigentlich hätte man sich mit dieser Einladung brüsten können und sollen. Seht her, wie offen und diskursiv wir mit der kolonialen Vergangenheit umgehen. Doch dann stieg man in die Hölle der Details und fand Motive, die zu viel Gegenwart transportierten: Das eine zeigt mehrere soldaten-ähnliche Wesen in Uniform. Hinter ihnen stehen oder fliegen Atomraketen. Die drei Soldaten tragen Helme und haben eine schweinsähnliche Nase. Die Soldaten verkörpern ganz offensichtlich die Einmischungen vom Ausland, die Unterstützung für eine blutige Diktatur im Lande. Der erste Soldat trägt als Inschrift „Asia“, der zweite wird mit „Mossad“ markiert und trägt ein Halstuch mit einem Davidstern darauf. Der dritte Soldat hat als Namenschild „Intel“, ziemlich leicht als Symbol für die wirtschaftliche Einmischung der USA zu dechiffrieren.

Man hätte die Künstlergruppe selbst zu Wort kommen lassen. Sie hatte sich klar zu dem Banner erklärt und zur Bedeutung von Bildsprache geäußert:

Die Banner-Installation People’s Justice (2002) ist Teil einer Kampagne gegen Militarismus und die Gewalt, die wir während der 32-jährigen Militärdiktatur Suhartos in Indonesien erlebt haben und deren Erbe, das sich bis heute auswirkt. Die Darstellung von Militärfiguren auf dem Banner ist Ausdruck dieser Erfahrungen. Alle auf dem Banner abgebildeten Figuren nehmen Bezug auf eine im politischen Kontext Indonesiens verbreitete Symbolik, z. B. für die korrupte Verwaltung, die militärischen Generäle und ihre Soldaten, die als Schwein, Hund und Ratte symbolisiert werden, um ein ausbeuterisches kapitalistisches System und militärische Gewalt zu kritisieren (…).“

Statt sich damit auseinanderzusetzen, switschte man in den post-kolonialen Modus: Erst deckte man das Wandgemälde zu, dann ließ man es entfernen. Unter sich und mit sich im reinen erklärten sie sinnfrei das Wandbild für entart … sorry, für einen ganz schlimmen Ausdruck von Antisemitismus.

Selbstverständlich verlor man in diesem heldenhaften Kampf gegen den Antisemitismus kein Wort über die Überschrift dieses Wandbildes:

„The expansion of ‚multicultural‘ state hegemony.“

Kann es sein, dass genau dieser Titel die Fassade der Multikulturellen in Deutschland so richtig angeätzt hat? „Multikulturalität“ als Aushängeschild für unentwegte westliche Dominanz und Hegemonieansprüche? Im Namen all jener, die heute mehr denn je, mehr Diversität im Ich-Sein mit ganz viel Krieg fürs Wir-Sein zusammenbringen.

Das fliegende Ballon-Schwein

Der Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters will am 28. Mai 2023 ein Konzert in der Festhalle auf dem Frankfurter Messegelände geben. Eigentlich mögen alle Pink Floyd. Diese Band gehört schon fast zum Weltkulturerbe. Wäre da nicht das rosa Schwein. Nun ziehen Aufrufe zu Konzertverboten durchs ganze Land.

Worum geht es?

Nun, wie so oft gibt es einen Aufhänger.

1977 zeigt das Album „animals“ von Pink Floyd ein rosa Schwein, das zwischen zwei Fabrikschornsteinen schwebt. Roger Waters hat dieses Ballonschwein seit vielen Jahren in Großveranstaltungen eingesetzt. Es wird wie eine Wand (The Wall) eingesetzt und vor den Konzerten immer wieder neu mit Graphities bemalt. Über die Jahre wurde es mit diversen Symbolen und Slogans bemalt: „stay human“, „Menschlich bleiben“, „ignorant lying racist sexist pig“, „Trump and his wall“, „Together we stand, devided we fall“, „Trust Us (mit Hammer und Sichel und mit gekreuzten Hämmern)“, der Merzedesstern, „Fuck the police“, ein trauriges Smiley, ein Sarg mit Kreuz, „Don’t be led to the slaughter“, „torture“, „torture shames us all“, „religions devide“, „all religions divide“, „hey killers leave our kids alone“, „steal from the poor, give to the rich“, „welcome to the machine“, Trump der schreit: „I won“, „drink kalashnikov vodka“, Dollarzeichen, „todos peruanos somos iguales“, „no a la discriminacion“, „sean humanos“, „restiamo umani“, „fear builds walls“, ein peacezeichen, „kafka rules“, like-zeichen, Stacheldraht, „my idea right or wrong“, „ACAB“, „elbit systems“, das Shell-Logo, „what’s wrong with people?“, ein Davidstern usw usw. (Blickwinckel161)

Man könnte also als Stein des Anstoßes auch die Parole: „steal from the poor, give to the rich“ oder „torture shames us all“, also: Folter beschämt uns alle … nehmen. Aber nein, darüber wollen die Profi-Empörten nicht reden.

Ihnen reicht der Davidstern auf einem rosa Plastikschwein. Das nennt man auch Affekt-Politik. Wenn man damit lange genug BürgerInnen aufgezogen hat, dann ist allen klar: Ein David-Stern auf einem Schwein kann nur purer Antisemitismus sein. Bravo. Setzen. Wer ganz fortgeschritten ist, spricht dann auch ganz gescheit vom eliminatorischen, vom sekundären bis tertiären Antisemitismus (Antisemitismus ohne Antisemitismus).

Das Ballon-Schwein als Luftnummer

Was verbirgt sich hinter dieser Luftnummer. Man kann sagen, dass es um recht viel geht, nämlich um das politische Engagement des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters. Für gewöhnlich sind solche Superstars reich (geworden) und wollen in Ruhe ihr luxuriösen Leben genießen. Also kein Streit, der das vorgezeichnete Diskursfeld überschreitet. Im weltbürgerlichen kulturellen Establishment darf man für oder gegen Trump, für oder gegen Rassismus, für Krieg oder gegen den (laufenden und kommenden) Krieg sein. Aber in diesem Diskurskorridor gibt es keinen prominenten Platz für Kritik gegen die Staatspolitik in Israel, also eine Kritik, die über das Beklagen von Missständen hinausgeht.

Obgleich die Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) an der politischen Linie des Staates Israels nichts verändert hat, ist diese Kampagne dennoch ein moralisches Damoklesschwert. Denn diese Kampagne bringt drei eminent wichtige Umstände zur Sprache:

Seit über 50 Jahren verstößt der Staat Israel gegen UN-Konventionen und UN-Resolutionen und … es ist okay. Es gibt keine Sanktionen, es gibt keinen politischen Druck, die UN-Resolutionen umzusetzen. Im Gegenteil: es existiert eine mächtige Allianz, die den Bruch internationalen Rechts deckt.

Die illegale Besetzung fremder Territorien, die de facto Verstaatlichung von geraubtem Boden, das Besatzungsregime, das seit Jahrzehnten ausgeübt wird, erlaubt den unter der Besatzung Lebenden ein Widerstandrecht. Sie haben also alles Recht dieser Welt, sich auch bewaffnet gegen die Besetzung zur Wehr zu setzen. Dieser zweite Aspekt wird regelmäßig und mit aller Macht gerade von jenen unterdrückt, die ansonsten, also wenn es passt, die Verletzung von internationalem (Völker-)Recht anprangern und damit Kriege begründen.

Der besagte Boykott-Aufruf ist also das „zivilste“ Mittel, um gegen die Besatzung zu opponieren. Sich darüber zu empören ist geradezu infam, wenn dieselben das Völkerrecht wie eine Panzerwaffe benutzen, um Kriege zu begründen.

Um es ganz deutlich zu formulieren: Dieser Boykott-Aufruf ist selbst dann legitim, wenn er von antisemitischen Politiken benutzt wird.

Dann wäre erst recht eine wichtige Debatte, eine öffentliche Debatte notwendig: Was hat das mit dem Aufruf zu tun? Ist der Boykott-Aufruf ein Grundrecht auf Widerstand gegen die Besatzung?

Genau diese Debatte soll und darf nicht geführt werden. Denn sie würde offenbaren, dass es nicht darum geht, sich gemeinsam zu überlegen, wie man jahrzehntelanges Unrecht beseitigt, wer diesen kontinuierlichen Völkerrechtsbruch möglich macht. Der Vorwurf, diese Boykott-Kampagne sei antisemitisch folgt dem gut eingeübten Prinzip der Täterumkehr. Nicht diejenigen, die jahrzehntelang internationales Recht brechen und dies decken, stehen am Pranger, sondern ausgerechnet jene, die sich dagegen wehren.

Und es gibt einen sehr wichtigen dritten Punkt, der weit über den Boykott-Aufruf und den „Nahost-Konflikt“ hinausragt: Man müsste in aller Öffentlichkeit einmal begründen, in der Diskussion, im Widerspruch, was genau an diesem Boykott-Aufruf antisemitisch sein soll. Damit wäre man endlich an dem Punkt, öffentlich zu erklären, was man (alles) unter Antisemitismus verstehen will.

Darüber kann man sich sicherlich bis an Ende der Tage streiten. Aber es reicht doch, an ein Grundaxiom des Antisemitismus zu erinnern:

Im Antisemitismus wird nicht die Herrschaft bekämpft, sondern von ihr abgelenkt

Der (religiöse und politische) Antisemitismus imaginiert einen omnipotenten Feind, der übermächtig ist, der alles in der Hand hat, die Wirtschaft, die Wissenschaft, das Leben … Es sind die Juden, die die Welt regieren, sich also an den Schalthebeln ökonomischer und politischer Macht befinden. Die Wirksamkeit und Mächtigkeit dieser antisemitischen Theoreme setzt analog voraus, dass sie tatsächlich auf ein lang stigmatisiertes und vor allem wehrloses Opfer treffen. Der Antisemitismus bekämpft nicht einen wirklichen Feind, sondern einen selbst erzeugten Avatar, der tatsächlich machtlos ist.

Der Antisemitismus und seine Wirkmächtigkeit besteht also in der Täuschung über die wahren ökonomischen und politischen Machtverhältnisse. Er verortet die Macht dort, wo sie nicht ist. Der Antisemitismus ist das Gegenteil von Erkenntnis: Er verblendet, verschleiert Herrschaftsverhältnisse.

Wenn man diese Grundbedingungen des Antisemitismus vor Augen hat, dann ist der Vorwurf, die Kritik an der Politik des Staates Israels sei ein „versteckter“ Antisemitismus, zu aller erst ein plumper Versuch, die eigene Beteiligung an völkerrechtswidrigen Handlungen zu verschleiern. Wenn sich irgendetwas „versteckt“, dann ist es diese Bereitschaft, unerträglichen Herrschaftsverhältnissen zu dienen.

Another brick in the wall

Die liberale Frankfurter Rundschau (FR) wusste, was jetzt zu tun ist: Man muss alles zusammenkratzen, was ein Konzertverbot möglich machen würde. Dazu gehört zu aller erst: keine Diskussion mit dem „Angeklagten“! Man hätte ein Interview mit ihm führen können, was er über das Schwein denkt, wie er zur Boykottkampagne steht. Aber genau das würde die Denunziationsmaschine nur ins Stocken bringen. Stattdessen kratzte die FR alle Stimmen für den „heftigen Gegenwind“ zusammen, die echt empört und enttäuscht sind:

„Heftigen Gegenwind erhielt Waters zuletzt auch von David Gilmour (76), seinem einstigen Bandkollegen bei Pink Floyd („The Wall“). Gilmours Frau, die Songwriterin Polly Samson (60), schrieb in einem Tweet an Waters gerichtet: „Leider bist du antisemitisch bis ins Mark.“ Waters sei ein Putin-Apologet und ein „lügender, diebischer, heuchlerischer, steuervermeidender, Playback singender, frauenfeindlicher, neidzerfressener Größenwahnsinniger“. Gilmour teilte den Post und schrieb: „Jedes Wort nachweislich wahr.“ Waters antwortete auf Twitter und sprach von „aufrührerischen und völlig unzutreffenden Kommentaren“, die er zurückweise. (FR vom 10.02.2023)

Damit war klar: Wenn selbst Bandmitglieder Waters für irre halten, dann dürfen wir das auch – selbstverständlich blind.

Auf diesen Beitrag antwortete ein „Blickwinckel161“ in der Kommentarleiste:

1977 zeigt das Album „animals“ von Pink Floyd ein rosa Schwein, das zwischen zwei Fabrikschornsteinen schwebt. Roger Waters hat dieses Ballonschwein seit vielen Jahren in Großveranstaltungen eingesetzt. Es wird wie eine Wand (The Wall) eingesetzt und vor den Konzerten immer wieder neu mit Graphities bemalt. Über die Jahre wurde es mit diversen Symbolen und Slogans bemalt (…) Wer unter Ausblendung all dieser Tatsachen den Eindruck von Schweineköpfe auf jüdische Friedhöfe schmeißenden Nazis zu erwecken versucht, indem mit massivem Tunnelblick nur die Worte „Schwein“ und „Davidstern“ wiederholt werden, hat offensichtlich kein Interesse an einem umfassenden Blick auf die Sachlage oder einer darauf basierenden Einordnung. Worauf sonst stützt sich der Vorwurf des „aggressiven Antisemitismus“? Roger Waters unverblümtes Engagement für Menschenrechte auch in den von Israel unter Verletzung von zahlreichen einschlägigen UN-Resolutionen und unter Verletzung der Genfer Verträge besetzten Gebieten in Palästina rückt dabei ins Zentrum. Eine Nähe zur Initiative „Boycott, Divestment and Sanctions“ wird als Beweis angeführt. Boykott- und Sanktionsaufrufe sind in der Geschichte von Solidaritätsbewegungen immer dann diskutiert worden, wenn alle politischen Möglichkeiten auf Ungerechtigkeit hinzuweisen, ausgeschöpft waren oder unterdrückt wurden. Diese Situationen gab es im Kampf der schwarzen Bevölkerung gegen das burische Apartheitsregime in Südafrika und gibt es noch heute im Kampf der KurdInnen um Anerkennung gegen die AKP-Türkei. Festzustellen bleibt hier, wer solche Aufrufe startet, sucht immer noch nach Mitteln jenseits des bewaffneten Kampfes. Eigentlich wäre politisch die Hilflosigkeit zu diskutieren, die in derartigen Aufrufen steckt, anstatt auch diese noch zu kriminalisieren zu versuchen. Der zynische Vergleich des BDS-Ansatzes mit der SA-Kampagne „Kauft nicht bei Juden“, der von der NSDAP-Regierung gegen einen Teil der deutschen Gesellschaft mit dem Ziel der sozialen Liquidierung geplant und durchgeführt wurde, kann daher auf keinen Fall eine Gleichsetzung zum Ergebnis haben. Den bürgerlich juristischen Blickwinkel vertritt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anlässlich des Verbots einer Veranstaltung mit Bezug zu BDS. Hierzu heißt es in der Presseerklärung zum Urteil vom 20.01.2022:

„Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG gewährleistet jedermann das Recht, seine Meinung frei zu äußern und zu verbreiten. Der Stadtratsbeschluss greift in den Schutzbereich der Meinungsfreiheit ein, weil er eine nachteilige Rechtsfolge – den Ausschluss von der Benutzung öffentlicher Einrichtungen – an die zu erwartende Kundgabe von Meinungen zur BDS-Kampagne oder zu deren Inhalten, Zielen und Themen knüpft. Die darin liegende Beschränkung der Meinungsfreiheit ist verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigt. Das Grundrecht der Meinungsfreiheit unterliegt den Grenzen der allgemeinen Gesetze (Art. 5 Abs. 2 GG). Der Stadtratsbeschluss ist schon kein Rechtssatz. Er trifft auch keine in diesem Sinne allgemeine Regelung. Der Beschluss ist nicht meinungsneutral. Er ist auch nicht mit dem Schutz von Rechtsgütern zu rechtfertigen, die schlechthin ohne Rücksicht auf eine bestimmte Meinung zu schützen sind. Das ist der Fall, wenn Meinungsäußerungen die geistige Sphäre des Für-richtig-Haltens verlassen und in Rechtsgutverletzungen oder erkennbar in Gefährdungslagen umschlagen, weil sie die Friedlichkeit der öffentlichen Auseinandersetzung gefährden und so den Übergang zu Aggression und Rechtsbruch markieren.“

Schwerer als die juristische Argumentation wiegt aber die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Vorwürfen. Die Behauptung der BILD-Zeitung: „Waters nutzt in den vergangenen Jahren seine Konzerte immer wieder zu Israel-Hass. U.a. ließ er ein Kunststoffschwein mit einem Davidstern aufsteigen (BILD berichtete) – Antisemitismus pur.“ ist unbegründet. Die Äußerung von Uwe Becker: „Waters ist ein schlimmes Beispiel für aggressiven, israelbezogenen Antisemitismus und er sollte daher in Hessen keine künstlerische Plattform erhalten“ kann so nicht stehenbleiben. Diese falschen Aussagen vergiften selbst die Auseinandersetzung und geraten in den Verdacht, es aus egoistischem politischen Kalkül nicht so genau mit der Wahrheit nehmen zu wollen. Es bleibt zu beobachten, ob der billige Ausweg über die juristische Unmöglichkeit der Verhinderung gewählt wird, um gesichtswahrend aus der selbstverschuldeten argumentativen Sackgasse zu kommen!

Dieser Kommentar schaffte es nicht zur „Freigabe“: https://www.fr.de/kultur/musik/streit-um-roger-waters-auftritte-verbote-gehen-zu-weit-zr-92079314.html

Diskussion deaktiviert

Denn die Zensoren räumten auf und ab. Jetzt findet man nur noch den piepsigen Hinweis, dass die Kommentarfunktion „für diese Diskussion deaktiviert“ wurde. Man ist aber dreist genug zwei Kommentare stehen zu lassen:

„Antisemitismus ist keine politische Meinung, und hat auch Nichts mit der Kunstfreiheit zu tun.“

„Antisemitismus ist häufig auch links.“

Ein klägliches Bild über eine „liberale“ Tageszeitung kann man nicht abgeben.

Was sind das doch für Feiglinge! Ist das der Kampf gegen Antisemitismus? Man „deaktiviert“ die Diskussion und lässt ganz zufällig zwei Kommentare stehen, die selbstgefälliger kaum ausfallen können.

Was macht also den Zensoren so viel Angst, dass sie nicht mit diesem Einwand beschäftigen wollen? Mehr noch: Wenn sie nur halbwegs souverän wirken wollten, hätte sie den gelöschten Kommentar einfach ausgesessen und ignoriert. Aber, und da haben sie vollkommen recht: Sie wissen, wie haltlos ihr Vorgehen ist und sie fürchten noch mehr, dass ihr angeblicher Kampf gegen den Antisemitimus eine extrem dünne Schürze ist, um Herrschaftspolitik zu verteidigen, um reaktionäre und staatsterroristische Handlungen zu decken – ob diese in Israel, in Afghanistan oder im Irak begangen werden.

Der Kampf gegen den Antisemitismus als Regierungsformat bekämpft nicht den Judenhass, sondern schützt imperiale und postkoloniale Verhältnisse.

Schweinisches Nachspiel (in der Dauerschleife): Macht kaputt, was euch kaputt macht

Hinter vorgehaltener Hand weiß man, dass ein Prozess, der den „aggressiven Antisemitismus“ beweisen soll, eine peinliche Sache werden kann. Also verlegt man sich jetzt mit allen Krieger*innen darauf, Privatjustiz zu betreiben: „Staatsanwälte“ ohne Beruf und Robe, aber mit kulturellem Kapital werden nun in Stellung gebracht. Sie sprießen nur so aus dem Boden:

Der „Rolling Stone“ berichtet über die Tirade der Frau des Ex-Band-Kollegen David Gilmour gegen Waters, die ihn als „antisemitisch bis ins Mark“ bezeichnet. Die „Jüdische Allgemeine“ nennt Waters einen „Hassbarden“, seine Konzerte seien „Judenhass auf Tour“. Die „Deutsche Welle“ fragt, ob Waters nicht als „Propaganda-Instrument für Moskau“ zu bezeichnen wäre. Die „Süddeutsche Zeitung“ attestiert Waters, „ein perfider Mann“ zu sein, der „mit einem Wahnwitz wie aus dem Petersburger Troll-Handbuch“ argumentieren würde.
(Tobias Riegel, NDS vom 15. Februar 2023)

Ich bin mir ganz sicher, dass das Schwein, um das es irgendwann einmal ging, ein russisch-chinesischer Spionage-Ballon (als Schwein verkleidet) ist. Das wird man doch noch rausbekommen können.

Aufruf zum staatsdevoten Boykott

Nun hat sich auch die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in Stellung gebracht: Zuerst vergießt sie eine Träne über vergangene wilde Zeiten, als sie als Managerin von Ton Steine Scherben den Refrain noch mitgesungen hatte: Und die rote und die schwarze Front sind wir. Damit waren sozialistische und anarchistische Ideen gemeint.

Ja, verdammt lange her. Nachdenken über ihren eigenen Frontwechsel ist nicht in ihrem Portfolio.

Ich bedauere außerordentlich die Entwicklung eines Musikers, der mit der Gruppe Pink Floyd für viele eine große Bedeutung hatte“, sagte die Grünen-Politikerin der Zeitung Jüdische Allgemeine.
(Berliner Zeitung vom 8. Februar 2023)

Schnief und Schluss mit diesen Rührseligkeiten. Wenn es nach ihr ginge, müsste das Konzert verboten werden, aber … das geht noch nicht:

Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat sich zu den umstrittenen Auftritten von Roger Waters in Deutschland geäußert und deutlich gemacht, dass sie in ihrer Funktion seine Konzerte nicht verbieten kann und will.
(s.o.)

Dann muss man es eben anders machen. Also etwas von oben nach Mitte unten delegieren, und den Gerufenen freies Geleit anbieten. Das hat in Deutschland Übung. Die Brandspur hat sie gelegt:

Waters sei mittlerweile „offenkundig zu einem aktiven BDS-Unterstützer und darüber hinaus -Verschwörungstheoretiker geworden“. BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) ist eine israelkritische Boykottbewegung, der unter anderem laut Bundestagsbeschluss antisemitische Tendenzen nachgesagt werden. Roth sieht im Kampf gegen Antisemitismus eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ und wünscht sich deshalb, dass Veranstalter auf Konzerte mit Roger Waters verzichten, „und wenn sie dennoch stattfinden sollten, dass er vor leeren Hallen spielt“. Sie wünscht sich also einen Boykott.
(s.o.)

Ich wünsche mir ein ausverkauftes Konzert.

 

Quellen und Hinweise:

Streit um Roger-Waters-Auftritte: „Verbote gehen zu weit“, FR vom 10.2.2023: https://www.fr.de/kultur/musik/streit-um-roger-waters-auftritte-verbote-gehen-zu-weit-zr-92079314.html

Der Proteststurm gegen die Documenta 15 – Ein Dokument „progressiven“ Herrenmenschentums, Magazin Overton vom 20.7.2022: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/der-proteststurm-gegen-die-documenta-15-ein-dokument-progressiven-herrenmenschentums/

50 Jahre israelische Besatzung in Palästina – Was ist daran Kritik und was Antisemitismus? Wolf Wetzel: https://wolfwetzel.de/index.php/2017/06/07/50-jahre-israelische-besatzung-in-palaestina-was-ist-daran-kritik-und-was-antisemitismus/

Claudia Roth und der Boykott: Cancel Culture legt (nochmals) zu, Tobias Riegel, NDS vom 15. Februar 2023: https://www.nachdenkseiten.de/?p=93811#more-93811

Claudia Roth wünscht sich Boykott von Roger-Waters-Konzerten, Berliner Zeitung vom 8. Februar 2023: https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/antisemitismus-claudia-roth-wuenscht-sich-boykott-von-roger-waters-konzerten-li.315625

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74 Kommentare

    1. Danke für den interessanten Link, Gerda!
      Liefert mir weitere Argumente, warum ich eine „neue“ Parteigründung von Frau Wagenknecht nicht nur für sinnlos, sondern für kontraproduktiv halte.
      Weiter OT 🙂
      Meine politische Sozialisation begann in einer Stadtteiliniative(unsere Vorsitzende hieß Gerda), in der von Hausfrauen über Handwerker, Schüler, Autonomen und Konservativen, Vernünftigen und Verrückten wirklich alles vertreten war. Was wurde heftigst debattiert und gestritten! Hat mich das damals genervt. Aber wenn man sich dann irgendwann auf ein Ziel geeinigt hatte, dann wurde es auch durchgezogen. Wie ich das heute vermisse!

  1. Alles zum Thema:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismusforschung#Heutige_Fragestellungen

    Die Zielrichtungen in den Abschnitten erinnern mich an die der Inquisition. Auch damit wurden Herrschaftsverhältnisse abgesichert.

    Im letzten Wikipedia-Absatz der „Heutigen Fragestellungen“ ist noch Goldhagen erwähnt, dessen Methoden in den 90ern auf Ablehnung stießen.

    Ich denke, das soll ein Alibi sein, dass all die anderen Konstrukte vom „Strukturellen Antisemitismus“ über „Antiamerikanismus“, „Sekundärer Antisemitismus“ und „Israelbezogener Antisemitismus“ völlig OK und unbestreitbar sind.

    Aber auch da ist die „Beweis“-Führung im Grunde immer ähnlich: Es gibt in diesen Fraktionen Personen, die tatsächlich antisemitisch sind, also dürfen alle als Antisemiten angesprochen werden – umso bestimmter, wenn sie bestreiten Antisemiten zu sein.

    Unmöglich, zu bestehen.

  2. Die „Profi-Empörten“. Für mich sind sie die schlimmsten Heuchler aller Zeiten.
    Heuchelei hat es ja immer gegeben, und manchmal war sie ein Mittel der Menschen ganz unten, um zu überleben. Also verzeihlich. Heute sitzen die größten Heuchler GANZ OBEN. Tod diesen Heuchlern!
    Ich glaube mich zu erinnern, dass schon Jesus die Heuchler mehr verabscheut hat als alles andere, selbst als die Schwerverbrecher.
    Roger Waters hat mit seiner Musik mehr Herzen geöffent, als Tausende von Politikern mit ihrem Geschwätz je vermöchten. Dass er auch wachen Geistes ist, erfreut zutiefst. Und natürlich stört es die Machthaber, die Heuchler, die nichts anderes können als seine Stimme zu unterbinden.

    1. Wie wahr. Die Opportunistin und Dauer-Betroffene Roth, vom Wesen und Leben her das Musterbeispiel einer Nassauerin, hat es gerade nötig hier rumzuopfern.
      Was für eine erbärmliche Figur. Das Roth nebst ihrem Gesinnungs-Gesindel ist nur noch zum Fremdschämen.
      Roger Waters scheint mir im Gegensatz bedeutend geradeliniger. Und das schmerzt wohl ein wenig.

      1. An DIE wollte ich gar nicht erinnert werden. Die gehört zu den Leuten, für die ich mich nicht fremdschämen, sondern nur noch kotzen kann.

  3. Es ist erstaunlich, dass Politiker und Medien, die Leuten wie Jeremy Corbyn Antisemitismus vorwerfen, kein Problem mit den ukrainischen Antisemiten haben, die wie Myhaylo Bank, einem hochrangigen Polizeibeamten, der eine Liste aller Juden in der westlichen Stadt Kolomyya im Rahmen einer Untersuchung zu organisiertem Verbrechen angefordert hatte.

    Wie Jeremy Corbyn verurteilt ein Großteil der Israelis und ein Großteil der Juden weltweit die koloniale Israelpolitik, und zwar aus den gleichen Gründen wie sie Corbyn verurteilt, trotzdem werden kritiker der gegenwärtigen israelischen Politik weiter als Antisemiten verunglimpft.

    Politiker wie Corbyn sollen mit Antisemitismus-Vorwürfen zum Schweigen gebracht werden, aber nicht weil sie Antisemiten sind, sondern weil sie Probleme wie US-Imperialismus oder ansteigende Armut weltweit anprangern, über die sich westliche Politiker lieber nicht nicht äußern.

    1. Danke für diesen „Querverweis“. Ich hatte ihn auch im Kopf, denn die Kampagne gegen Corbyn galt nicht dem Kampf gegen den Antisemitismus, sondern gegen eine Politik, die tatsächlich Herrschaftsverhältnisse in Frage stellte. Deshalb ist so wichtig, erst recht das Feld zu betreten, dass mit dem Flatterband „Antisemitismus“ markiert ist.

  4. „Seit über 50 Jahren verstößt der Staat Israel gegen UN-Konventionen und UN-Resolutionen und … es ist okay. Es gibt keine Sanktionen, es gibt keinen politischen Druck, die UN-Resolutionen umzusetzen. Im Gegenteil: es existiert eine mächtige Allianz, die den Bruch internationalen Rechts deckt.

    Die illegale Besetzung fremder Territorien, die de facto Verstaatlichung von geraubtem Boden, das Besatzungsregime, das seit Jahrzehnten ausgeübt wird, erlaubt den unter der Besatzung Lebenden ein Widerstandrecht.“

    Um welche Örtlichkeiten geht es da genau ?
    Manche Örtlichkeit hat Israel ja im Sechstagekrieg „gewonnen“.
    Hat sich Israel am Ende selbst illegal besetzt ?

    1. Das läßt sich leicht herausfinden und ist seit Jahrzehnten kein Geheimnis: Die Besetzung der Golanhöhe gehört trotz Besatzung nicht zu Israel. Die Besatzung im Westjordanlandes gehört namensgebend zum Staatsgebiet Jordanien. Alleine das reicht doch, um über Besatzungen von fremden Territorien nachzudenken, die für dieWertegemeinschaft keinerlei Problem darstellen.
      Und was die eher ironische Frage angeht, ob sich Israel selbst besetzt hat, ist wohl eher zynisch gemeint. Sie wissen es sicher besser. Das Land, das Israel in imperialer Geste 1948 zugesprochen wurde, war jedenalls keine Wüste, die nur darauf wartete, bewässert und bewohnt zu werden. Aber das wissen Sie sicherlich alles.

      1. Die Rede war vom Sechstagekrieg. Der war 1967 und nicht 1948.

        Wenn wir nun mit Jordanien beginnen möchten, war Jordanien im Sechstagekrieg Kriegspartei und hat infolgedessen die Westbank verloren.
        In Kriegen verschieben sich Grenzen bisweilen.

        Das war nur ein Beispiel.

        1. Hoffentlich hört ihr hier bald auf die Kommentare zu zensieren und zu schieben !

          Ich breche hier deshalb weitere Unterhaltungen mit dem Wetzel ab !

        2. Ich wußte ehrlicherweise gar nicht, das ein Krieg international anerkannte Grenzen über den Haufen werden kann. Ist das ein neues UN-Recht? Und nur zur Einordnung: War der „Blitzkrieg“ 1967 ein Angriffskrieg?

          1. „Der bis heute einzige unter dem modernen völkerrechtliche Gewaltverbot als gerechtfertigt angesehene Präventivkrieg war der Sechstagekrieg von Israel gegen seine arabischen Nachbarn im Juni 1967.“
            (bpb)

            Ich glaub mitgeteilt zu haben, unter den gegebenen Bedingungen hier nicht weiter zu posten.

            1. Nur so aus Neugier: was hält Sie davon ab zu Ihrem Wort zu stehen? Werden Sie mit vorgehaltener Waffe gezwungen hier immer „weiter zu posten“? Mich interessieren alle neuartigen Entwicklungen im potemkinschen Digitaldorf.

  5. Nach der hier unerwähnten Rede am 08.02.23 vor der UN adressiert Waters die US Regierung:
    Roger Waters – Rage Against the War Machine Feb 19, 2023 speech
    > https://www.youtube.com/watch?v=xwB01vUgGc0

    Lässt sich das Schwein-e-System mit Waters allein nicht fluten, so hätte doch eine Referenz von Schwarzer-Wagenknecht präventiv das von Nationalisten angedrohte Fluten der am Samstag geplanten Demonstration mit „Deutschlandfahnen“ verhindert.

    1. Danke für den Link zu Waters Rede. Ich habe mir sie gar nicht so eindrucksvoll und treffend vorgestellt, denn auch ein Musiker kann eben auch in manchen Annahmen falsch liegen. Aber wenn Roberts das Mass wäre, über die Welt nachzudenken, dann wäre ich sehr glücklich.

        1. Die
          Kommentarregeln,

          In unserem Kommentarbereich dürfen Sie (fast) alles sagen. Sie dürfen auch wütend sein, Dampf ablassen, wenn Sie das möchten. Denn all das gehört zur Debattenkultur. Aber bitte beachten Sie dennoch, dass Sie dabei einige Regeln beachten sollten.

          Unangemessene Kommentare und strafbare Aussagen, die beispielsweise Beleidigungen und Diskriminierungen beinhalten, werden nicht geduldet und führen zur Löschung.

          In unserem Kommentarbereich wird Meinungsvielfalt geachtet. Als Nutzer treffen Sie auch auf Ansichten und Meinungen, die Sie vielleicht nicht teilen. Sie dürfen Diskussionen gerne engagiert, sicher auch polemisch führen. Persönliche Übergriffigkeiten bitten wir allerdings zu unterlassen.

          Werbung darf im Forum nicht verbreitet, das Urheberrecht muss beachtet werden.

          Wenn Nutzer aus den oben genannten Gründen mehrmals gesperrt werden müssen, behalten wir uns die generelle Sperrung des Accounts vor.

          Von Nachfragen betreffend Freischaltungen von Kommentaren bitten wir abzusehen.

          Liebe Gerda, vielleicht hilft es dir ja!

  6. Der Antisemitismus-Vorwurf wird mittlerweile grotesk missbraucht, um jegliche Kritiker bestehender Verhältnisse zum Schweigen zu bringen, die Kritiker, die Doppelstandards und Doppelmoral anprangern und jene, die sich, aus welchen erbärmlichen Gründen auch immer, herausnehmen, alles tun zu dürfen, während die anderen sich alles gefallen lassen müssen. Irgendwie riecht das nach Rassismus…

  7. „Seit über 50 Jahren verstößt der Staat Israel gegen UN-Konventionen und UN-Resolutionen…“ Genau so richtig, wie alles andere, was Wetzel anführt, dazu nur die Anmerkung, dass es sich bei diesen Verstössen nicht um ein moralisches, sondern ein juristisches Problem handelt. Es geht auch hier nicht um gut oder böse, sondern um – politische und ökonomische – Interessen.

    Ziemlich krass ist übrigens die Eifersucht der Gilmours, die sie dazu treibt, ihren ehemaligen Kollegen, vielleicht Freund, öffentlich charakterzumorden. Sie ertragen wohl dessen anhaltende Prominenz nicht, die sich beispielsweise in einem Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat ausdrückt, während die eigne doch schon reichlich verblasst ist.

    Selbstverständlich ist der nun hochgekochte Antisemitismus-Vorwurf nur ein Vorwand um diese offenbar durchaus gefürchtete Stimme in Sachen Russland-Ukraine zum Schweigen zu bringen. Dies obwohl seine Aussagen verglichen mit der Realität recht zahm sind, aber für die Internationale der Kriegsgurgeln gleichwohl zu viel. So was muss gecancelt werden…

  8. Alles richtig. aber auch alles irgendwie müßig. Niemand kann mehr diesen makaberen Unfug, der längst zur irren Raserei wurde, stoppen.
    Wir, die wir uns dereinst als „links“, „liberal“ ,“humanistisch“ oder einfach nur als Menschen begriffen, die versuchten, in ihrem realen Leben einigermaßen anständig durchzukommen, sind in die Falle gelaufen, aus der die meisten von uns nicht entrinnen können.
    Das, was ich als Wokeschismus , als neue totalitäre Ideologie verstehe, hat sich aller unserer Begriffe bemächtigt, sie bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. oft in ihr Gegenteil verkehrt. Was immer als Kritik an realen Herrschafts- Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnissen daher kam, wird zur platten Apologetik dessen, was zu bekämpfen wäre.
    Der Kampf gegen Rassismus als Travestie. Ernsthaft und mit Vehemenz, wie sie nur wirkliche Minderbegabungen freisetzen, wird erklärt, dass der männliche weiße Obdachlose privilegiert sei . Eine amerikanische Staatssekretärin, Inhaberin einer der tausend lukrativsten Staatsämter, beklagt die Benachteiligung als Frau.
    Die Beschreibung des aus dem Ruder gelaufenen parasitären Welt-Finanzsystem wird als antisemitisch gegeißelt. Eine Konstruktion, die jeglicher Kapitalismuskritik angedichtet wird. Deren eintellektueller Tiefpunkt ist dann der „strukturelle “ Antisemitismus.
    Und alles andere als noch die übelsten Schandtaten der israelischen Kolonialherrschaft gut zu heißen, außer feige zu schweigen, wird sowieso als antisemitisch angegriffen.
    Wir, .die wir irgendwie „links“ sind, sind in die Falle derer gelaufen, die unsere Feinde und die des menschlichen Lebens sind. Sie haben uns mit den Begriffen geködert, die uns etwas bedeuten. Gegen Antisemitismus, Antirassismus, Feminismus, Solidarität, Ökologie usw.
    Da kommen wir nicht mehr raus.

    Diskutieren kann man das alles nicht mehr.

    1. Ich kann bestens und mit viel Leid Ihre Verzweifelung verstehen. Ich kann das nur teilen, aber für mich ist es eine Konsequenz aus meinem Leben, der ich bis zum Schluss folgen will: Ich will denen, die meine Ideale mit Füssen treten, nicht das Terrain überlassen. Das mache ich nicht, weil ich mir ganz sicher bin, dass das irgendwann eine nicht zu überwindende Macht ist, sondern für mich selbst, also Form des Menschseins, das unverkäuflichste, was wir haben.

    2. @1211: Danke für Ihren Kommentar, Sie sprechen mir aus der Seele.

      Das Ganze erinnert mich an einen Traum, in dem alles kippt und die Menschen, die man eigentlich gut kennt, einen plötzlich mit den schrecklichsten, verzerrtesten Fratzen anschauen; eine grauenhafte und niederträchtige Parodie ihrer selbst.
      Und leider glaube ich auch, dass wir da nicht mehr rauskommen. Die verzerrten Fratzen sind gekommen, um zu bleiben.

      1. Danke. Ja, dazu gehört vor allem das ,was Sie auch ansprechen. Dass die Regierenden das tun, was sie bis zum bitteren Ende tun werden, ist verschmerzbar. Aber wenn Freunde, die man 30, 40 Jahre kennt, dieser „verzerrte Fratze“ annehmen, dann trifft einen das anders – wobei es meist gar keine „verzerrte Fratze“ ist. Es ist oft ein viel unscheinbares Verschwinden.

    3. Im Prinzip alles schon mal dagewesen. Ähnlich, äußerst breit gefächert hat damals die NSDAP die Deutungshoheiten übernommen. In einem Maß übernommen, daß nach 1945 viele an sich neutrale Begrifflichkeiten automatisch mit dem Nazitum assoziiert wurden. Beispiel Heimat, Volkslied, nationale Interessen, deutsch usw usf. Die deutschen Bürger haben nach der Gründung der Grünen ihr Protestpotentional bequemerweise an diese delegiert. Die falsche Flagge, die bekannterweise im Zuge der Beliebigkeit regenbogenfarben ist, ersetzt jegliche frühere persönliche Eigenzuordnung. Allein, daß die derzeitigen Blockparteien von manchen Kreisen als links bezeichnet werden ist eine Verunglimpfung für die realen Werte der sozialistischen Linken.

    4. „Diskutieren kann man das alles nicht mehr.“
      Das finde ich besonders schlimm. Eine sachliche oder auch mal unsachliche Diskussion ist kaum noch möglich. Diese Leute sprechen eine andere Sprache und sie entziehen sich der Auseinandersetzung, indem sie Andersdenkende einfach nur noch diffamieren. Der Wirbel um Waters ist ein Beispiel, die heise-Foren sind ein weiters: aus einer lebendigen Debattenkultur wurde eine Meinungsmonokultur mit wenigen Lichtblicken, die aber auch immer mehr die Lust verlieren, nur als Beschimpfungsobjekt der User vom Schlage „Adies“, „jungspund“ etc. zu dienen. Die lenkende „Moderation“ trägt dort ebenso, wie in den Talkshows entscheidend zur Meinungsklimakatastrophe bei.
      Ich verstehe Ihre Frustration zutiefst, aber ich werde mich diesen Menschen und ihrem „System“ niemals unterordnen. Schaffen wir neue Begriffe, neue Verbindungen, neue Aktionsformen! Es kommt der Moment, an dem sich die Wölfe(sorry Wolf :)) gegenseitig zerfleischen:
      There is a crack in everything – that’s how the lights get in
      https://www.youtube.com/watch?v=c8-BT6y_wYg

      1. Cohen am Ende seines Lebens. Großes Kino. Fast möchte ich an den Riss in allem glauben, durch den das Licht dringt. Wenn er es doch singt. Ich lass mal offen, ob das gelungen kann und nehme es als das, was es einfach ist : groß und schön.

    5. Resignativer, aber trefflich nachvollziehbarer Kommentar auf einen der Top-Beiträge hier auf dieser Seite. Allerdings hatte und hat das nimmer enden wollende Dauerfeuer nationaler Hasspropagande ja immer schon seinen Grund in der zweckmäßigen Formierung der Hirne seiner eh schon ganz „selbstverständlich“ gehorsamen Volksgemeinschaft. Und je schriller, abseitiger und Logikbefreiter das nationale Trommelfeuer ist, desto schneller und besser „begreifen“ die Adressaten die bedingungslose Ernsthaftigkeit des obrigkeitlichen Willens, sie in den Krieg führen zu wollen. Das reicht meist schon, weil der gute Staatsbürger wie „gelernt“ und gewohnt, sich an den öffentlichen Vorgaben orientiert statt selbst zu denken, und JEGLICHE Reste von Renitenz, unabhängig ob überzeugter Staatsfeind oder „kritischer Bürger“, durch Diffamation, Ausgrenzung und Feindschaftsbekundungen aller Art, nicht nur zermürbt und verwirrt, sondern schlicht weg und auf allen Ebenen fertig gemacht werden soll. Was die physische Vernichtung der zum (moralischen) Abschuss erklärten Volksfeinde keineswegs ausschließt. Was wäre die „vernünftigere“ Handlungsweise: staatsbürgerlicher Gehorsam und/oder resignatives Abtauchen, was den Totalschaden inkl. den vorzeitigen Tod GARANTIERT, oder der praktische Versuch, den nationalen Kriegsherren- und Damen STÖREND in die Quere zu kommen, was den persönlichen Schaden bis hin zur Liqudierung aktiver „Diversanten“ MÖGLICH macht?

  9. Super Begriffs-Definition, die mich als interessierten Leser nicht wieder an irgendeiner Stelle mit gerunzelter Stirn hinterlässt: Der Brückenschlag vom Nazi-Antisemitismus zum aktuellen Antifa-Geplärre!
    Täter, Idioten und Profiteure werden zugleich angeleuchtet.
    Danke dafür.

    Waters gehört immer schon zu den wenigen politischen Künstlern im Showgeschäft: Er transportiert konsequent eine ernsthafte Botschaft. Er läßt es sich auch etwas kosten, nämlich vermutlich mehr, als die meisten von uns in ihrem gesamten Leben je verdient haben werden…

    FREE JULIAN ASSANGE

  10. Arg blöd wenn sich jemand nicht einschüchtern lässt und weiter den Mund aufmacht. Roger Waters lässt alle gewaltig an die Wand fahren. Respekt!
    Wie die Medien und Co hierzulande mit der indonesischen Künstlergruppe umgegangen sind war richtig unverschämt!

    Gab es eigentlich mal Kritik wegen Israels Angriff auf Damaskus? Habe nichts vernommen. Wenn die Russen einen derartigen gemacht hätten, wären die Medien ja schon längst durchgedreht.

    1. „Wie die Medien und Co hierzulande mit der indonesischen Künstlergruppe umgegangen sind war richtig unverschämt!“
      Es war armselig.

  11. @Wolf Wetzel

    Danke für den Beitrag -jetzt warte ich noch auf einen Beitrag zum Thema „Rechtsextremismusvorwurf als politische Waffe“ – Moshe Zuckermann hat mal so einen Versuch über den „Antisemitismusvorwurf als politische Waffe“ gestartet und daran gilt es sich anzulehnen….da ja immer mehr, nicht-rechtsextreme, ja sogar israelische bzw. jüdische, Menschen in die rechte Ecke gestellt werden…..frei nach dem Motto von den „Grünen“, wer nicht unserer verschrobenen Meinung ist „ist ein Widergänger Hitlers“ bzw. „Nazi“ – dabei gilt doch eigentlich, dass diejenigen die andere mit solchen haltlosen Vorwürfen völlig sinnfrei überschütten doch in echt die wahren „Rechtsextremisten“ sind – „Grüne“ eben…..“Öko-Faschisten“……“Ampel-Nazis“….. *grins*

    Sarkastische Grüße
    Bernie

    1. Hallo Bernie,

      ich kann für mich sagen, dass ich sehr viel dazu gesagt habe, wie man den Kampf gegen „Rechtsextremismus“ instrumentalisiert. Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe sehr viel zur Nicht-Aufklärung des NSU-VS-Komplexes geschrieben, Noch schlimmer finde ich es, wenn sich eine (also nicht alle) Antifa als Staats-Antifa aufspielt, was übrigens nicht erst sein Corona der Fall ist. Wir haben bereits Anfang des 21. Jahrhundert davor gewarnt, dass ausgerechnet der SPD-Bundeskanzker Schröder Antifa-Gruppen in staatliche Fördernprogramme eingebunden hatte. Die fehlende Auseinandersetzung mit diesem „vergifteten „Angebot wirkt bis heute nach.
      Hier noch ein Beitrag auf meinem Blog: https://wolfwetzel.de/index.php/2022/02/08/wir-impfen-euch-alle-warum-und-worin-der-covid-antifaschismus-den-rechten-so-aehnlich-ist/

      1. Hallo Wolf,

        danke für die Antwort – ich muss mich wohl entschuldigen, aber mir ging es auch nicht um Ihre Aussage sondern um die mehr als gefährliche Tendenz, die doch den echten Rechtsextremen/-radikalen mehr nützt als schadet,, den Rechtsextremismusvorwurf inflationär und völlig sinnfrei zu benutzen um politische Gegner bzw. Andersdenkende mundtot zu machen, oder gesellschaftlich abzuwerten – selbes haben Norman Finkelstein „Antisemitismus-Vorwurf als politische Waffe“ (er früher als Moshe Zuckermann) auch beschrieben…..der geht mittlerweile soweit, dass man inflationär, und völlig sinnfrei, mit dem Begriff des Antisemitismus umgeht, so, dass sich echte Antisemiten/Judenfeinde darüber freuen…..darum ging es mir – oder kurz gesagt „Wer den Rechtsextremismus-Vorwurf völlig sinnentleert gegenüber generell Andersdenkenen benutzt, der erledigt in Wahrheit das Geschäft von NSU/DVU/REP und Konsorten…..und dies in Zeiten wo man über den Rechtsextremismus/-nationalismus ja nur etwas von kritischen Autoren wie Ihnen, oder anderen, erfährt, während die Regierung (zumindest hier in Westdeutschland) seit 1945 darin glänzt alles von der NSDAP, und Hitler aufzuarbeiten, aber den Terror der Nazis nach 1945 – in verschiedenen Ländern – unter den Teppich kehrt…..das rächt sich jetzt in diesen Zeiten wo wir in der Ukraine möglicherweise ein rechtsextremes ASOW-Batallion verehren, und eine Ukraine auf den Schild heben, die vor dem 24.02.2022 einen zweifelhaften Ruf hatte was den Umgang mit den eigenen Rechtextremisten/-radikalen in der Ukraine angeht….

        Gruß
        Bernie

        PS: Ich halte übrigens diese vom Mainstream geförderte Idee für brandgefährlich weil die, wie schon erwähnt, dass Geschäft der Faschisten erledigen indem die den Rechtsextremismus/-radikalismus damit mehr als verharmlosen.

  12. WEDER JUDEN NOCH MOSLEMS

    Wolf Wetzel schreibt von Springer ab und wärmt ein Thema
    auf das man ruhig vernichten sollte.
    Näh.
    Ich will kein indonesischen Döner.
    Ein besonders widerliches Stück (Gegenwarts)geschichte dieser Religion.
    [Act of Killing – youtube]
    Juden wurden seit zig Jahrhunderten als Instrument der
    Oberschicht gegen die Unterschicht benutzt.
    Man überliess ihnen die Sache mit den Geld um zu unterdrücken.
    Ab und zu wenns nicht so gut lief
    im geschäftigen Lande gab man den Juden die Schuld und liess die Unterschicht auf sie los und es kam zu Pogrommen.
    Das lief so über Jahrhunderte.
    „Wie das Sicherheitsfachkräftewesen entstand“
    [Judensau von Wittenberge-youtube]
    Superlustiges Thema übrigens.
    Einfach mal googeln.
    Es ist wahr das Juden durch das Handwerksverbot und der Tatsache das sie kein eigenes Land oder besser eigene Nation hatten in diese Rolle gezwungen wurden. Ihre Eignung dafür halte ich aber in den Genen-Memen eingeschrieben. Ich weiss das ist nicht so Antirassistisch aber jeder Antiismuss ist für mich nur halbes Denken.
    Nach einiger Zeit dieses „Spiels“ (wie gesagt Jahrhunderte) tauchten schliesslich einige von ihnen als führende Köpfe in der kommunistischen Bewegung auf.
    Man hatte sozusagen die Schnauze voll dabei mitzumachen.
    Bei Muslimen ist es noch geiler.
    Sie übernehmen diese Rolle.
    Obgleich sie zig Nationen haben und bei ihnen kein Berufsverbot besteht.
    Und zwar Gleichzeitig.
    Während man mit Geld babylonische Projekte startet und fleissig überall wo man hinkommt
    die Unterschicht unterdrückt bzw ausnutzt.
    Lässt man einen gewichtigen Teil der muslimischen Welt in bitterer Armut.
    Und toleriert zb. den Pogromzoo Guantanamo.
    Man übernimmt also zur gleichen Zeit die Rolle des Unterdrückers und des Pogromierten.
    Das dazugehörige Volk zb. in Deutschlands frisst dies und fühlt sich zufrieden mit diesen beiden Geschmacksrichtungen.
    Jegliche sozialistische Bestrebung in der muslimischen Welt wird
    von insbesonders der NATOelite
    mit Uranmunition beantwortet
    Dschihadigehirnwäsche, Brotpreispropaganda.
    Auch das Kurdische Vorzeigeprogressivbasisdemokratieprojekt ist (auch wenn man die Rettung von Minderheitenethnien vor den IS anerkennt) aüsserst Kritisch zu sehen und das schon etwas länger mittlerweile. (Dazu habe ich aber schon was geschrieben)
    Viel braucht es aber nicht um die muslimische Welt in diese Richtung zu bringen. Die Theologie und die Gene-Meme ergeben dies einfach.
    Müssig zu erwähnen das die Emirate (Was fürn schönes Wort)
    sich eigentlich brüderlich und schwesterlich mit den israelischen Staat verstehen.
    Der Disput innerhalb der Familie Al-Tanf
    ist halt das höchste der Demokratiesozialismusgefühle
    was man in Washington und Brüssel haben möchte. Und die Schweiz frisst auch mit dabei.
    (Übrigens ist Washington unter Sonderverwaltung. Ein Thema eines Artikels würdig)

    Kritik an den „Grünen“ aka protestantischer Zionismus ist reine Energieverschwendung und daher Umweltschädlich.
    Sie haben sich mit P.Kelly und G.Bastian PERFEKT selbstzerkritisiert.
    Eigentlich Zeit für den BND eine Verschwörungstheorie so á la 4.
    RAF-Generation zu basteln.
    Ich kenn da ein Volk das frisst sowas sofort.
    Und wählt natürlich sowas auch.
    Bis bald.

  13. Bleibt auch hier der Kern jedes Antisemitismus unerwähnt (ich habe nicht alles gelesen)?:

    Die Selbstkonstituierung „der Juden“ als geschlossene Gruppe (dass Nichtjuden der jüdischen Religion beitreten können mag ja sein – aber werden solche Konvertiten von Strenggläubigen denn als völlig gleichgestellt anerkannt? Ich glaube kaum! „Judentum“ beruht m. W. auf einer genetischen Abstammungs-Linie.)

    Wo auf der Welt gibt es noch so eine abgeschlossene (und mächtige, man denke nur an die ganzen einflussreichen jüdischen Organisationen) Gruppe, die sich auch noch als „Volk Gottes“ und „Gottes auserwähltes Volk“ bezeichnet und ansieht – und damit sich selbst überhöht. (Übrigens, wie ist denn wohl der Zusammenhang zu dem US-amerikanischen Wahn in „God’s own country“ zu leben zu sehen, ausgerechnet die genozidalen Räuber und Kolonisatoren eines Landes bezeichnen dieses geschändete Land als Gottesland und stehen mit ihrem extremismuspatriotischen „right or wrong, my contry!“ auch noch hinter jeder Schandtat ihrer Regierung (zumindest hinter jeder im Ausland begangenen oder zu begehenden Schandtat). Interessant auch, dass es eine sehr starke antireligiöse, antikirchliche Bewegung gibt, die auch von selbst ernannten „Skeptikern“ und Transhumanisten ausgeht, sich etwa auf dem Hetzportal P*siram austobt aber unter jungen Leuten auch sehr modern ist – die aber meiner Wahrnehmung nach nie gegen die jüdische Religion wettert sonder immer gegen christliche oder vielleicht auch mal gegen mohammedanische Ausprägungen.)

    Darf man auf diesen Tatsachen hinweisen, und gar als Deutscher? Ich weiß es nicht. Aber es bleiben trotzdem Tatsachen: „die Juden“ setzen sich (auch mittels ihrer Hilfstruppen) seit über 2.000 Jahren selbst in einen Sonderstatus.

    Und wer jetzt daherkommt und behauptet, dass diese Tatsache anzusprechen Antisemitismus sei …

    Kann Tatsachen aussprechen irgend etwas anderes sein als eben dies: Tatsachen aussprechen? Komisch, beim Thema „Juden“, „Judentum“ hat man – natürlich gerade als Deutscher, aber wie lange soll diese „Quarantäne“ Deutschlands noch anhalten? Diese Sippenhaft? Diese deutsche Erbschuld? – allzu oft das Gefühl in ein Minenfeld geraten zu sein wo Tatsachen zu giftig sein können als dass man sie aussprechen darf.
    (Sollte ich mich irren darf man mich natürlich gerne korrigieren – aber über allen Worten … jeder verspürt diese ausgerufenen Tabus die von Hilfstruppen wie die SA-NTIFA in „guter SA-Manier“ sogar gewalttätig auf die Straßen getragen werden.)

  14. „Seit über 50 Jahren verstößt der Staat Israel gegen UN-Konventionen und UN-Resolutionen“

    Seit über 50 Jahren kämpft der Staat Israel um seine Existenz, gegen feindlich gesinnte muslimische Nachbarn, die mehrheitlich sozialistisch waren oder noch sind. Und wenn dann eine UNO in der ebenfalls sozialistische Staaten die Mehrheit stellen, diesen Staat verurteilt, weil dieser sich wehrt, dann sagt das was bitteschön aus?

    Komisch, im Allgemeinen werde ich als reaktionär hingestellt, aber ich weiß, daß der angebliche Landraub der Juden eine Lüge ist. Das größte Stück vom Mandatskuchen bekamen die Palästinenser, nur heißt dieses Kuchenstück eben nicht so, sondern nennt sich Jordanien. Dort ist seltsamerweise für die Westpalästinenser kein Platz, kennt man ja. Ist dort unten in diesen Staaten nie, weswegen ja auch hier nun Platz gemacht werden muß.

    Wie frei und wirklich demokratisch die Staatsgründung von Israel war, welche Rolle die weltpolitische Vorgeschichte spielte ist eine andere Sache, aber das wäre dann eher sogar der UNO bzw. dem Mandatsinhaber anzulasten.

    Das einzige Verbrechen welches Israel in den letzten 50 Jahren begangen hat ist sich gegen muslimischen und sozialistischen Terror zu wehren, seine eigenen Bürger zu schützen und drei Angriffskriege abzuwehren und die Unverschämtheit zu besitzen diese dann auch zu gewinnen.

    Man sollte sich mal ansehen, wie frei Muslime in Israel ihren Glauben ausleben dürfen und wie frei Juden in muslimischen Staaten. Aber was rede ich da, hierzulande finden sich ja viele, dies es als normal empfinden Christen als Vollidioten zu bezeichnen, Atheismus als intellektuell und moralisch überlegen betrachten, sonst jeden Quatsch wie Veganismus, Marx, Gender und Klimapanik glauben und sich darüber freuen, wenn der Muezzin lauter ruft als die Kirchenglocken bimmeln.

    1. Sie haben sich jetzt so richtig ausgekotzt, ja? Dafür ist das ein völlig ungeeigneter Ort. Sie gehen so gut wie gar nicht auf meinen Beitrag ein, dafür schreiben Sie ganz viel über sich, was Sie schon immer mal loswerden wollten.
      Zur Sache, mein Herr: Es gab einmal das Mandatgebiet des englischen Empires. Das „Mandatsgebiet Palästina“ gehörte nicht dem Empire, sondern wurde besetzt und Teil eines imperialen Handels. Alles, was dann passierte, haben nicht die dort Unterworfenen angeordnet, sondern die Mandatsmacht England. Und dass man in jeder Hinsicht dem englischen Empire nicht folgen muss, haben ziemlich alle dort Lebenden praktiziert. Wer ist dabei bis heute auch so stolz auf den Terror gegen das Empire? Sagt Ihnen die Hagena etwas?
      Wer diese post-koloniale Geschichte leugnet, tut niemand einen Gefallen- weder den in Israel Lebenden, noch denen unter israelischer Besatzung.

      1. @Wolf:

        Erstens habe ich nicht gekotzt, sondern sachlich argumentiert. Zweitens bin ich nicht weder verpflichtet Ihnen zuzustimmen, wenn man jemanden braucht der klatscht, nur weil ein Schild hochgehalten wird bin ich der falsche Ansprechpartner. Drittens habe ich auch nicht behauptet, daß das Mandatsgebiet Teil des Empires war. Mir müssen Sie weder etwas vom Sykes-Picot Abkommen, noch vom Vertrag von Sèvres erzählen, auch nicht über die Hagana. In meinem Kommentar steht explizit:

        „Wie frei und wirklich demokratisch die Staatsgründung von Israel war, welche Rolle die weltpolitische Vorgeschichte spielte ist eine andere Sache, aber das wäre dann eher sogar der UNO bzw. dem Mandatsinhaber anzulasten.“

        Ich leugne gar nichts, ich verweise nur darauf, daß nicht jene Juden die das Land Israel gründeten, ziemlich viele waren sogar eher säkulär und so agr nicht orthodox, eben kein Land geraubt haben. Schlimmstenfalls haben Sie die Gunst der Stunde genutzt. Sie haben den Palästinensern, bzw. den muslimischen Semiten jedenfalls kein Land geraubt, erst recht keinen Staat. Es gab nämlich keinen Staat Palästina, sondern wie erwähnt nur ein von Briten verwaltetes Mandatsgebiet. Und vorher gehörte dieses Gebiet zum osmanischen Reich, auch da waren die Palästinenser nicht souverän.

        Es ist zwar keine Leugnung, wenn man aber unterschlägt, daß eben jene Muslime durchaus auch einen Staat erhalten haben, eben Jordanien, dann ist dies eben nur die halbe Wahrheit.

        Hinzu kommt, daß die Palästinenser eben die Aufteilung nicht akteptieren wollten und unmittelbar Israel nach dessen Gründung angegriffen haben, das Motto“ die Juden ins Meer treiben“ habe ich nicht erfunden. Und mitnichten hatte Israel damals Unterstützung die es heute hat. Und wenn Sie mal Bevölkerungszahlen von 1900 und 1930 vergleichen, können Sie leicht festelllen, daß auch Araber damals zuwanderten, weil das Gebiet wirtschaftlich von der jüdischen Zuwanderung profitierte.

        Wenn wir nun über Vertrieben debattieren, was ist eigentlich mit den Juden, die man aus arabischen und nordafrikanischen Ländern vertrieben hat, wer entschädigt die eigentlich?

        Darüber hinaus könnten Sie sich mal fragen, warum Ägypten seien Grenz zu Gaza nicht öffnet und warum man nur Israel kritisiert und eben nicht Ägypten.

        So, jetzt haben Sie mir ja allerlei vorgeworfen, von Ignoranz bis Selbstdarstellung, wie sieht es denn mit einem sachlichen Austausch von Argumenten aus oder wollen Sie nur ein bestimmtes Narrativ hegen?

        Setzen Sie sich doch mal mit meinem Argument auseinander, daß eben nicht Juden den Palästinensern einfach Land gestohlen haben wie behauptet, sondern daß die damaligen Ereignisse eben in einen historischen Kontext einzuordnen sind.

        Diese Totschlagargumente von wegen Leugnung zünden bei mir nicht. Ich nehme mir das Recht heraus einen eigenen Standpunkt zu haben und kann diesen auch mit Argumenten untermauern. Wenn Ihnen meine Sichtweise nicht gefällt kann ich es nicht ändern, ich wüßte aber auch nicht seit wann man zu einer einheitlichen Betrachtung verpflichtet ist.

        Sollten Sie einfach nur keinen Widerspruch wollen, so können SIe mir das einfach mitteilen, ich kann entweder Ihre Beiträge meiden oder der Seite ganz fern bleiben. Sie müssen es dann nur offen sagen, daß ich nicht erwünscht bin. Zustimmung nur im den Betriebsfrieden nicht zu stören wird es von mir nicht geben. Das widerstrebt meinen Vorstellungen von offenen Debatten.

        1. Natürlich haben die „Israelis“ nicht das Land geraubt. Das wissen Sie doch besser. Man hat es vom Räuber (dem englischen Empire) übernommen. Das ist nicht die Schuld des Staates Israels, aber es muss wissen, dass es auf geraubtem Land gegründet wurde.

    2. Welcher falsche Prophet hat dir das mit dem Sozialistisch eingeflüstert, das sind Überwiegend Königreiche.
      Und dein Umsiedlungsplan für die Palästinenser taugt auch nicht. Wikipedia zu Jordanien:
      „Aufgrund der hohen Geburtenrate und der millionenfachen Anzahl an Nachfahren Palästinaflüchtlingen und Flüchtlingen aus Syrien im Land ist die Bevölkerungszahl heute knapp 20-mal so hoch wie noch 1950. Im Jahre 2017 waren 33,3 % der Bevölkerung im Ausland geboren.“
      Das Land besteht aus Wüsten und Trockensteppen und das meiste Jordanwasser reist sich Israel unter den Nagel.
      Die Palästinenser wohnen und leben dort seit vielen Generationen und haben ein Recht das weiterhin zu tun.
      Feindschaft und Terror haben die Verweigerung dieses Rechts als Ursache, ebenso die UN-Resolutionen.
      Vielleicht solltest du deine Nase nicht so tief in den Weihrauchschwenker stecken, Weihrauch enthält THC und wirkt ähnlich wie Haschisch.

  15. Zum unbegründeten Hass gegen die Juden, auch Antisemitismus genannt, da bin ich der festen Überzeugung, dass der solange nicht ausstirbt wie es eine christliche Bibel, und deren Lehren bzw. Predigten von KirchenvertreterInnen, verharmlosend „zur Abgrenzung“ genannt – in Wahrheit Antisemitismus bzw. oft Judenhass in Reinform – predigt.

    Das war für mich ein Grund dem Christentum, wie jeglicher anderer Religion/Ideologie, den Rücken für immer zuzukehren, aber das ist ein anderes Thema…..was auch mit In-Group/Out-Group, die in jeder Religion/Ideologie steckt….zu tun hat was ich hier nicht weiter vertiefen will.

    Übrigens, der christliche „Heilsbringer“ Jesus Christus war – jenseits von Kitsch – auch kein „Heiliger“, denn er predigte das „Heil dieser Welt“ nur für seine Anhänger – eben In-Group. Wer nicht an ihn glaubte – Out-Group – zählte für ihn nicht, wie viele entsprechende neutestamentliche Quellen, aufzeigen – so soll einmal eine „Ungläubige“ gebeten haben ihr Kind zu heilen – er meinte, dass „man keine Perlen vor die Säue wirft“….und wies ihr Anliegen somit ab, und das ist nur eine von vielen Stellen in der sogenannten „neutestamentlichen“ Lehre des ahistorischen „Jesus Christus“….

    Mein leider trauriges, und nachdenklich machendes, Fazit zum Judenhass (auch Antisemitismus genannt) kurz zusammengefasst:

    Solange es Christen gibt wird der Antisemitismus auch nicht aussterben…..

    Zynischer Gruß
    Bernie

    1. @Bernie:

      Ja, unglaublich viele Christen verüben Anschläge gegen Israelis bzw. Juden. Christliche Staaten haben immer wieder versucht Krieg gegen Israel zu führen nach dem Motto „treibt die Juden ins Meer“. Christen entführen Flugzeuge, zünden Autobomben, christliche Jugendliche prügeln in westlichen Großstädten auf Juden ein und der Papst ruft zum Heiligen Krieg auf.

      Man muß schon unglaublich viel Pippi Langstrumpf gelesen haben um zu Ihren Einsichten zu gelangen oder man hat zuviel vom Marxschem Opium geraucht.

      1. Na ja kann man so sehen, zu ihrer Heilung empfehle ich Ihnen

        „Die Kriminalgeschichte des Christentums“ des Autors, und Theologen, Karlheinz Deschner.

        Da wird Ihnen, und Menschen, die immer noch die harmlose Version des Disney-Kitsch-Christentums glauben geholfen – Oder denken sie etwa immer noch unsere Vorfahren wurden nicht mit Kreuz und Schwert zum Christentum bekehrt? Und zum Wesenskern des Antisemitismus bzw. christlichen Judenhasses von Anfang an ist dort auch etliches zu finden – nur Mal so am Rande erwähnt 😁🤔

        Sarkastische Grüße
        Bernie

        1. @ Bernie:
          Ich brauche nicht geheilt zu werden, bin ja nicht krank. Habe zwei Beine, damit ich besser stehen kann, zwei Augen um dreidimensional sehen zu können und sogar zwei Gehirnhälften, damit ich ideologiefrei denken kann.
          Was ich glaube geht Sie zwar nichts an, ich bin aber konfessionslos, gehörte nie einer Partei an, auch keiner Gewerkschaft oder irgendeinem Verband.
          Ich denke für mich selber, ziemlich gern sogar, versuche erst gar nicht das gestern vom Standpunkt von heute zu verstehen, sondern lerne lieber vom gestern für morgen.
          Und Ihre sarkastischen Grüße können Sie sich sparen, ich stehe nicht auf dieses moralinsaure Überlegenheitsgetue, das linksgepolte an den Tag legen, sobald mal jemand nicht ihre Weltsicht teilt.

          1. Egal, ich füttere keine Höhlenwesen aus dem „Herrn der Ringe“ von Tolkien….auch Trolle genannt….das sollte Ihnen als Antwort reichen, an meiner Meinung ändern sie nichts, da die unwiderlegbar ist.

            Zynische Grüße
            Bernie

      2. Wie wäre es, wenn Sie auf meinen Beitrag eingehen, anstatt Ihre Agenda runterzuspulen? Das wäre ein Vorschlag zum erträglichen Umgang. Ich habe nicht weggelassen und nicht geleugnet, dass es viele Anchläge auf Israelis gab und gibt. Ich habe darauf hingewiesen, dass jede, bitte genau lesen, jede Besatzung ein Völkerechtsbruch darstellt und überall (lesen Sie bitte) überall auf der Welt ein Völkerrechtsbruch darstellt – außer, man findet diese Besatzung gerade mal opportun, ob dies die türkischen Armee in Nordsyrien macht oder sonstwo auf der Welt. Es geht also nicht um die „Juden“ und nicht um die „Christen“, sondern um die Einhaltung und Anwendung des Völkerrechts. Das ist ganz bestimmt das das gelbe vom Ei, aber eine Ausgangsbedingung, Kriege, die einem passen, zu rechtfertigen.

        1. @Wolf:

          Ich habe keine Agenda, Sie etwa? Den Rest siehe oben. Der Nahostkonflikt läßt sich jedenfalls nicht aus anderen geopolitischen Ereignissen herauslösen. Es ist nur seltsam, daß ich hier auf Bernie antworte, der ebenfalls nicht auf Ihren Artikel eingeht, komisch, daß Sie meine Antwort rüffeln, nicht aber Bernie. Dessen „Agenda“ scheint zu passen.

          Und wenn Sie unbedingt einen Kommentar zu Ihrem Artikel haben wollen. Ich mochte Pink Floyd mal, als Kind, heute nervt mich die Musik eher. Prominente sind für mich grundsätzlich keine Vorbilder, nur weil diese prominent sind. Deswegen sind die nicht cleverer und haben auch nicht automatisch recht. Und Roger Waters ist mit in weiten Teilen suspekt. Im Grunde war der schon eien Vorstufe zu den heutigen Woken und wer ernsthaft China ein Recht auf Taiwan zugesteht, gleich ob diese das wollen hat nicht gerade meine Sympathien.

          Ich weiß aber auch nicht, warum heutzutage jeder, der ein bißchen Mucke machen kann, schaupielern oder kicken meint anderen Menschen seine Meinung aufzwingen zu wollen. Wenn ich Bevormundung will, kann ich auch zu den Grünen gehen. Jetzt sind Sie sicherlich nicht zufriedener, aber nun wissen wir beide wenigstens wo wir stehen. Und mein Angebot gilt, wenn Sie von mir keine Kommentare mehr lesen wollen, müssen Sie es mir nur mitteilen, ich habe auch noch andere Hobbys, ich muß mich nicht aufdrängen.

        2. @Wolf

          Altes Internetproblem hier – siehe auch mein Hinweis auf die Bewohner von Höhlen im „Herrn der Ringe“ – auch Trolle genannt…..

          Gruß
          Bernie

    2. @Bernie
      wenn es einen Gott gibt, hat er sich wahrscheinlich voller Depressionen in eine Ecke zurückgezogen und resigniert. Da kann auch kein Therapeut mehr helfen. Seine irdischen Hirten auf Erden bewaffnen ja schon ihre Schäfchen (bis auf zwei drei Ausnahmen und glücklicherweise der Papst).

      (PS. Ich weigere mich zu Gendern, obwohl es bei Gott mal angebracht wäre. Es sollen erst einmal die wirklichen/wichtigen Ungerechtigkeiten behoben werden … )

      1. @Julia

        Hast auch wieder recht, aber vielleicht gibt es ihn ja, aber – im Gegensatz zu uns Menschen – interessiert er sich nicht für uns?

        Oder es geht Christen wie in einer guten Karikatur über den verstorbenen Papst Benedikt XVI, die ich einmal gesehen habe:

        Er kommt in den Himmel und hoppla, was ist das?

        Er steht vor einer „sie“ als „Göttin“…..wer sagt den, dass der gute „alte Gott“ ein Gott des Patriarchats war?

        Wer bringt den neues Leben, in Gestalt von Kindern, auf die Welt?

        Doch eher „Göttinen“ – auch Frauen genannt…..;-)

        Gruß
        Bernie

  16. „Ich wünsche mir ein ausverkauftes Konzert.“
    Das könnte klappen, möglicherweise auch dank der aktuellen Kampagne. Und, wetten das, es werden wohl auch einsam Braunfinken im Publikum sein. Man wird sie finden schreiben: WIR Habens doch gleich gewusst.

  17. Ich hätte dazu gern kommentiert, dann habe ich alle Kommentare gelesen und mir ist ein bisschen die Lust vergangen. Wie einer schrieb, es ist ein Minenfeld. Ohne eine Fussbreite Abstand zwischen den einzelnen Minen.
    Ich kann es absolut nicht ausstehen, wenn Künstler, die mich wegen ihrer künstlerischen Betätigung interessieren, mir ihre politische Meinung um jeden Preis zur Kenntnis geben wollen. Oder wenn andere das statt ihrer tun wollen. Grönemeyer fand ich immer schon doof, aber als er endgültig zum Haltungsträger mutiert ist, wurde er für mich schlicht unerträglich. Roger Waters` Musik liebe und verehre ich – und allein schon damit bin ich auf eine Mine getreten. Ich möchte nicht, dass Künstler welcher Nationalitäten auch immer politische Statements abgeben müssen, damit man sie auftreten lässt. Ich möchte aber auch nicht auf freiwilliger Basis mit so etwas behelligt werden.
    Könnten Künstler nicht einfach nur Kunst machen und wegen ihrer Kunst in aller Munde sein und gut ist? Und das Politische ist dann einfach das Private? 🙂

    1. Das kann ich nachvollziehen, aber auch ein Roger Waters ist mehr als ein Künster, Und wenn er etwas zu sagen hat, dann kann ich dem zustimmen oder die Ohren zuhalten. Im Konzert wird davon nicht viel zu hören sein. Warum wollen Sie ihn in das Künster-Sein einsperren?

      1. Eigentlich war gerade nicht DAS meine Absicht. Ich formuliere es anders: Roger Waters‘ freiwillig geäusserte politische Meinung ist für mich die selbe Medaille wie Anna Netrebkos Weigerung, sich politisch zu äußern. Künstler sollen fröhlich herumkünsteln, aber niemals sollte man politische, gesellschaftliche, weltanschauliche Maßstäbe an sie anlegen und damit auch ihre Kunst be- oder entwerten. Oder wegen ihrer politischen Haltung ihre künstlerische Betätigung verhindern.

        An ihrer Kunst sollt ihr sie erkennen und nicht an ihren Worten!

        1. Entschuldgung! Ich habe Ihren Beitrag falsch eingeordnet. Das geht eben schnell, wenn man – wie hier – ohne sozialen und politischen Kontext lebt. Ich kann Musik ohne politisches Bekenntnis genießen. Aber ich bin auch dankbar, wenn jemand den Raum der „Kunstfreiheit“ verläßt und den verläßt man ganz sicher, wenn man sich nicht raushält.

    2. „Könnten Künstler nicht einfach nur Kunst machen und wegen ihrer Kunst in aller Munde sein und gut ist?“

      Nein, könnten und dürfen sie gerade nicht.
      Und das ist gut so.
      Sonst wäre es keine Kunst.

    3. Interessant. Wie soll das jetzt umgesetzt werden? Künstler unterzeichnen eine Vertrag in dem sie erkläre, dass sie sich jeglicher Politik enthalten und nichts weiter machen, als ihre Fans mit Gedudel oder was auch immer zu beglücken? Sprich: ein Künstler hat gefälligst seine Rechte und Meinungen und Ansichten gefälligst an der Garderobe abzugeben und sich der reinen Muse, dem sinnfreien, lustvollen Geleiere, Gesülze oder Geschmiere hinzugeben völlig der totalen und reinen Fanbeglückung verschrieben

      Ein Frage: sind Sie zufällig GrünenwählerInnen oder sowas? Bekanntlich ist der Intelligenzfaktor da ja nicht besonders wichtig. Aber dafür umso mehr dir richtige „Haltung“. Und wenn es eben nicht die Richtige ist, dann bitte gefälligst gar keine? Wirklich witzig was sich so alles in der Digisphäre aus der Deckung traut …

      1. @Albrecht Storz
        Wie Sie den Intelligenzfaktor von GrünenwählerInnen einschätzen ist mir Schnuppe, derzeit glänzt keine Partei auf hohem Intelligenzniveau.

        Dass Sie jedoch Hekla persönlich durch ihre Aussage erniedrigen oder ihre Intelligenz in Frage stellen, ist komplett daneben.
        Wenn sie die Kommentare von Hekla (ihren vorherigen Namen darf sie gern selbst preisgeben, wenn ihr danach ist) der letzten Monate gelesen hätten, wäre Ihnen aufgefallen welche bemerkenswerte Intelligenz sie besitzt.

        Ich habe bisher nur drei Kommentare von Ihnen gelesen, in diesen spritzen Sie nur mit Gift und Galle gegen Forum und Overton um sich. Hier herumzupöbeln trägt nicht zu einer guten Einschätzung Ihrer eigenen Intelligenz bei. Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich.

        Natürlich können und sollen Sie anderer Meinung sein und das auch einbringen. Andere Meinungen haben wir hier alle.

  18. Vielleicht bleiben dann wenigstens die Texte – Ihre, die anderer Overtonautoren, oder anderer Portale, wo man sich müht, nicht vom anschwellenden Strom der Geistlosig- und Bösartigkeit mitgerissen zu werden.
    So wie dereinst nur das Schreiben der Autoren des Blättchens „Weltbühne“ mit seinen gut 10.000 verkauften Exemplaren Bestand hatte, nicht das millionenfache Geschmiere in den Hugenberg- Blättern . Und es wurde ja noch schlimmer.

    Natürlich werden wir keine platte Kopie von 33 bekommen. Niemand zieht mit Fackeln durchs Brandenburger Tor. Es wird etwas sehr neues, auch wenn es nach sehr alten Gesetzen funktioniert. Das fühlt sich nicht gut an.

    Ich wünsche Ihnen und den anderen Autoren weiter viel Mut, den ich selbst schon nicht mehr habe. Nicht mal, weil ich fürchte, abgeholt oder ins Lager gesperrt zu werden. Wobei ich nicht ausschließe, dass es soweit kommen kann. Es sind Erfahrungen, wie Hekla sie beschreibt und die Ihnen auch vertraut sind.

    Merkwürdige Welt.

    1. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Worte! Ich hatte „nur“ einen Vater, der mit 16 Jahren zur SS gegangen ist. Es sind sehr viele Motive, die der Weimarer Republik nicht schmeicheln werden, die ihn 1943 zur SS gebracht haben – zu vieles, was in der Weimarer Republik angelegt war und den Nazis in die Hände gearbeitet hatte. Sie haben recht, man wird nicht mehr gegen „Untermenschen“ den totalen Krieg/Sieg propagieren, aber genau diesen Dritten Weltkrieg wollen, um die „Ordnung“, die aber Millionen von Menschen das Leben gekostet hat, zu „retten“.
      Man sollte tatsächlich Ausgaben von der Weltbühne lesen, dann weiß man, wie weit man gekommen ist.

    2. „Natürlich werden wir keine platte Kopie von 33 bekommen. Niemand zieht mit Fackeln durchs Brandenburger Tor.“

      Hier herrscht erst Faschismus, wenn Uniformen getragen werden und dem Führer gehuldigt wird.
      Das hat bei uns alles seine Ordnung.
      Checklisten für Faschismus und so (wenn 17 von 20 Punkten erreicht sind) ….
      Da zahlt sich die NS Aufklärung doch mal aus….

      1. Selbstverständlich. Ohne Ordnung geht es nicht. Und die Checkliste schafft dann auch transparenz. Wobei zu diskutieren ist, ob Nazi erst ab 17 Punkten bewiesen ist. Wehret den Anfängen. Mehr als drei Haken kann man nicht dulden. Zumal die Mühe, die ich der gewerblich tätige Antifaschist bei der Beweisführung gibt, zu würdigen ist.
        Mein Favorit ist der “ Strukturelle Antisemitismus “ Wenn der sich tarnende und zu entlarvende Nazi so gar nichts über Juden, nicht mal was über Israel sagen will, wenn man nicht mal belegen kann, dass er jemanden kennt, dem Antisemitismus so schon nachgewiesen wurde, wenn man nicht mal raus findet, dass er mal ein Bier in einer Kneipe trank, in der zwei Jahre zuvor ein sehr Böser das auch tat, dann ist es an der Zeit für die scharfe Waffe der Kritischen Theorie. So wird noch jeder jeder Antisemit erkannt und entlarvt. Er hat mal über Geld geredet. Klar doch : Geld, Juden, Ausschwitz.

        Was dereinst in einem Monthy Python Sketch als überdreht und lustig durchgegangen ware, ist heute Realität.

  19. Wo gehts hier gleich nochmal zum rosa Schweinchen ?
    Wie üblich, meldet sich wieder diese wiederliche Minderheit der
    Kulturlosen mit ihrem dummen Geschwätz im
    Schmierulantenblättchen FR zu Worte. Übrigens, wer diese
    Frau Roht in einem Zusammenhang mit Kultur sieht, sollte
    weniger Dogen zu sich nehmen. Welche Ausbildung oder welchen Beruf
    hat die gleich nochmal ? Frau Roht und Kultur in einem
    Satz, ist die Beschreibung eines Paradoxons. Und für Pink Floyd gilt,
    wenn ihr noch ein paar rosa Schweinchen braucht, dann bestellt euch
    doch ein paar bei der FR, dem Gesinnungsblättchen für minderintelligente
    Presstutiierte:Innen.

    1. „Frau Roht und Kultur in einem
      Satz, ist die Beschreibung eines Paradoxons.“

      Kultur:
      Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet während einer bestimmten Epoche geschaffenen, charakteristischen geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen
      „die abendländische Kultur“ (Wikipedia)

      Kultur ist kein absoluter, sondern ein sich auf eine bestehende „Gemeinschaft“ beziehender, relativer Begriff.
      Einen representativeren Vertreter als Frau Roth hätte man nicht finden können….

  20. Das Problem an der politischen Wortmeldung von Künstlern, wie auch Sportlern besteht darin, daß sie ganz automatisch ihr eigenes Schaffen und damit den gesellschaftlichen Einfluß, den Prominente nun einmal haben mit in die Waagschale werfen. So entsteht ein Ungleichgewicht, denn Prominente sind ja nicht automatisch klüger oder weiser, ihre Stimme ist aber lauter und vernehmbarer.

    Jeder Mensch hat ja ein Recht sich politisch zu äußern, nur tut dies der Prominente mit der ganzen Wirkungsmacht all jener die hinter ihm stehen.

    Zudem nehmen Künstler die Welt eher emotional wahr, die Emotion ist ja gerade ihre Stärke. Mit Emotionen löst man aber keine Probleme, sondern nur wenn man nüchtern analysiert und rational handelt.

    1. Es mag Ihr Problem sein, wenn sich Künstler/Musiker auch politisch zu Wort melden. Ich bin dankbar dafür, wenn mal etwas dabei ist, was politische Sustanz hat und nicht das wiederkäut, was ich auf allen Kanälen zu hören bekomme.
      Dass Künster ganz besonders emtional seien, ist doch nicht wirklich Ihr Problem. Abgesehen davon stößt doch Waters nicht wegen schwirrenden Emotionen auf, sondern wegen seiner klasklaren Haltung.

  21. Ich möcht eine aktuelle Ergänzung kundtuen: Es gibt jetzt eine Petition, die sich gegen den Verbotsantrag der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen wehrt und das nicht hinnehmen will. Es haben bereits viele nette Menschen (gerade aus dem Kultur- und Musikbereich) unterschrieben. Zur Zeit sind es etwa 7.000 Personen.
    Wer sich die Petition anschauen und ggf. unterschreiben möchte, hier ist der Link:
    https://chng.it/555qhTZdV8

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