Das fliegende Klassenzimmer – Lesson I

Illuminaten-Auge.
Quelle: Pixabay

Was genau sind eigentlich Verschwörungstheorien? Und was sind sie nicht? Das zu wissen, befähigt zu vernünftigem Denken.

Der Auszug aus Rainer Mausfelds Buch Warum schweigen die Lämmer? (2021) hat mich nochmals angestoßen: Rainer Mausfeld schreibt darin über Herrschaftstechniken. Dazu zählen auch Kommunikationstechniken, was angesichts der massiven Zunahme von „sozialen“ Medien immer bedeutsamer wird.

Denn diese potentiell freien Medien könn(t)en in der Tat zu einer breiten politischen Bildung und Verständigung beitragen, die den Laufstallmedien zunehmend deren Bedeutung in Frage stellen würden. Sie können weitgehend von Kapitalgebern unabhängig arbeiten. Der finanzielle Aufwand für einen Blog, für ein Magazin ist relativ gering. Selbst TV im Internet ist halbwegs möglich.

Ausgangs- und Aufnahmebedingungen

Aus diesem Gründen beobachten wir auch in den letzten Jahren eine zunehmende Hatz auf jene „sozialen“ Medien, die potentiell alles zur Verfügung stellen können, was zum Aufdecken von Lügen, Entstellungen, Leerstellen und Denunziationen nötig ist.

Seit geraumer Zeit wird zu Säuberungsaktionen in „sozialen“ Netzwerken aufgerufen, ganz laut und übereifrig von den staatsnahen Medien, die Fake News am laufenden Meter produzieren und keinerlei Scheu zeigen, damit fortzufahren.

Gerade deshalb sind ihre zu Markte getragenen Befürchtungen so verlogen. Ja, man höre und staune: Mit Fake News könne man Hass, Gewalt und Verwirrung verbreiten. Mit gezielten Falschmeldungen könne man sogar Menschen beeinflussen, ggf. auch aufhetzen, bis hin zu Wahlen manipulieren. Das ist die Methode: Haltet den Dieb!

Nun rollen Woche für Woche entsprechende Nachrichten und Aufmacher über Fake News wie Militärlaster heran. Man wird erschüttert und zeigt sich ganz frisch entsetzt, man ruft von alleine und bestens angeleitet, nach Zensur, nach Kontrolle …

Der milliardenschwere Privateigentümer dieses „sozialen“ Netzwerkes Facebook sah sich Ungemach ausgesetzt. Man drohte dem Unternehmen, wenn es nicht selbst seine UserInnen unter Kontrolle bringe, werde man es dazu zwingen. Ganz vorne waren und sind Medien dabei, die bisher das Monopol auf Fake News hatten und sich nun die Lunge aus dem Hals schreien: Facebook müsse sich säubern. Und die politische Klasse tut dasselbe, selbstverständlich unabhängig und selbstlos: Man forderte den Eigentümer auf, Zensur zu üben, oder man werde ihn dazu zwingen. Im ersten Fall kämen die Zensoren von Facebook selbst, müssten also auch bezahlt werden. Im zweiten Fall werden die Zensoren vom Staat gestellt und bezahlt. Facebook hat sich für die Selbstzahlervariante entschieden und hat nun eigene geleaste Zensoren am Start.

So macht sich Facebook mit Zensoren aus dem Kreis des Laufstalljournalismus und einem „Ethikrat“ aus demselben Milieu ans Werk. Dabei verrät Facebook auch ganz stolz, wie still und unbemerkt das Zensursystem funktioniert:

„Wenn uns ein Faktenchecker sagt, dass ein Artikel eine Falschnachricht ist, dann wird er künftig bis zu 80 Prozent weniger oft angezeigt. (…) Stufen Faktenchecker mehrfach Artikel einer Seite als falsch ein, dann warten wir nicht darauf, dass ein neuer Artikel veröffentlicht wird, den sich wieder ein Faktenchecker ansehen müsste. Wir schränken dann die Verbreitung aller Inhalte dieser Seite ein.“
(Facebook-Managerin Lyons, nach: ndr.de vom 18.3.2019)

Dieses Statement der Facebook-Managerin verrät unfreiwillig ziemlich viel: Die Öffentlichkeit, die Reichweite eines Beitrages liegt mitnichten in der Hand der LeserInnen/UserInnen, die einen Beitrag gut finden und verbreiten, sondern im Wesentlichen in der Hand von Facebook.

Es geht aber dabei auch um demonstrative, sichtbare Eingriffe, bei denen sogenannte Fake-News-Checker unerwünschte Beiträge „markieren“ und selbstherrlich kommentieren. Auch die Zahl der Schließungen von Accounts, deren Inhalte man löschen will, nimmt rasant zu.

Aber es gibt ebenso ein Feld der Manipulation und Selbstzerstörung, das sich sozusagen zwischen den Fronten abspielt, also in beide Fronten hineinragt: Wie oft wird von Trolls gesprochen, die die Kommunikation kapern, einen zur Weißglut bringen und jede aufeinander achtenden Kommunikation und Verständigung untergraben. Ob diese Trolls rein persönlicher Natur sind oder im Auftrag handeln, wäre eine eigene Untersuchung wert. Rainer Mausfeld bezeichnet die als „Diskursvermüllung“.

Wer von uns kann dem nicht aus vollem Herzen zustimmen, wenn man die „Kommunikation“ in den Kommentarleisten oft kopfschüttelnd zur Kenntnis nimmt. Mehr als ein Viertel aller Kommentare beziehen sich in der Regel gar nicht auf den Beitrag. Ein weiteres Viertel benutzt nur ein Stichwort, um völlig woanders einen Streit vom Zaun zu brechen. Und wenn wir uns die Kommunikationen zwischen den KommentatorInnen anschauen, dann ist das viel zu oft ein steil aneinander vorbei schreiben. Ob all dies aus Absicht oder aus Unvermögen geschieht, spielt dabei keine Rolle.

Es geht dabei um genau das, was Rainer Mausfeld so beschreibt:

„Die Befähigung zu einem vernünftigen Denken lässt sich auf relativ elementare Weise schwächen oder gar blockieren.

Wenn Wörter semantisch entleert und in ihrer Bedeutung beliebig werden, wenn Sätze nur noch affektive Appelle sind, ohne in argumentative Zusammenhänge eingebettet zu sein, und wenn ein kommunikativer Austausch auf der Grundlage vernunftwidriger Rahmenerzählungen erfolgt, ist einem vernünftigen Denken die Basis entzogen. Das auf diese Weise erzeugte mentale Flirren aus sinnentleerten Wörtern, Sinnfetzen und Affekten blockiert grundlegend die Möglichkeiten, überhaupt eine geistige Ordnung zu gewinnen, und schafft damit die Grundlagen für eine kollektive gesellschaftliche Verdummung. Von all diesen Möglichkeiten, grundsätzlich die Befähigung zu schwächen, überhaupt noch irgendwelche Überzeugungen ausbilden zu können, macht der Neoliberalismus systematischen Gebrauch. In dem Maße, wie die Möglichkeiten zu einem vernünftigen Denken behindert werden, wird auch der politische Raum entleert und somit der Demokratie ein für alle Mal das Fundament entzogen.“

Auf diesem Feld sind auch wir selbst unser möglicher Gegner. Anders gesagt: Wir können einiges dafür tun, dass es diese semantischen Selbstentleerungen und die Affekt-Politiken, die jeden Begründungszusammenhang hintergehen, nicht so leicht haben.

Das ist möglich und notwendig, wenn wir genau das Gegenteil machen: Indem wir uns selbst dazu verpflichten, auf Affekte zu verzichten. Indem wir verwendete Begriffe genau umreißen, anstatt sie bis zum Kern „aufzubohren“, und immer wieder Begründungszusammenhänge herstellen und unsere eigene Argumentation daran messen.

Es geht um ein kollektives Lernen und Begreifen, das wir auch hier üben und praktizieren können.

In dieser Reihe „Fliegendes Klassenzimmer“ geht es also darum, uns wie ein Mechaniker das Werkzeug zu erklären, mit dem wir arbeiten: Wozu ist es da? Was kann es? Wie macht man es – bei falscher Anwendung – kaputt?

Lesson I: Was sind Verschwörungsideologien (nicht)

Dieser Begriff hat seit Jahren Hochkonjunktur. Mit ihm wird alles in das Reich des Wahns geschickt, was nicht in die herrschenden Verlautbarungen passt. Fast alles, was der offiziellen Les- und Verstandesart widerspricht, läuft nun Gefahr, in diesen Bannkreis zu geraten.

Bemerkenswert an diesem Begriff ist, dass sich die Anwender kaum bemühen, ihn genau zu fassen. Das passiert nicht aus Versehen, sondern mit Absicht. Im Umgang und in der Verwendung wechselt man sprunghaft, gedankenlos, bis beliebig von „Verschwörungsideologie“ zu „Verschwörungstheorie“. Für die Anwender ist es dasselbe, obgleich der Unterschied ein gewaltiger ist. Man kann auch sagen: Es handelt sich in den Begrifflichkeiten um absolut gegensätzliche Bedeutungen. In der klassischen Verschwörungsideologie wird eine Verschwörung imaginiert. Die älteste und weitverbreitete ist die Ideologie von der (Welt-)Verschwörung der Juden. Bei einer Verschwörungstheorie handelt es sich um die analytische Anstrengung, einer verdeckten Organisationsstruktur mithilfe von Belegen und Hinweisen nahezukommen.

Verschwörungsideologien

Bevor ich in Lesson II auf die Existenz von Verschwörungen und dem Versuch, sie in einer Theorie abzubilden, eingehe, möchte ich die Streubombe „Verschwörungstheorien“ aufschnüren. Im gängigen Umgang wird alles in die Schlacht, also in den Topf geworfen: Die einen reden von „Verschwörungsideologien“, die anderen von „Verschwörungstheorien“. In letzter Zeit hört man öfters von „Verschwörungserzählungen“. Dass jeder Begriff eine eigene, sich abgrenzende Bedeutung haben müsste, lässt schon vermuten, dass die verwendeten Begriffe gar nichts „be-greifen“ sollen, sondern in ihrer Streuwirkung genutzt werden.

Was hat es nun mit dem Begriff Verschwörungsideologie auf sich? Das Wort Ideologie wurde im griechischen als die „Lehre von den Ideen“ bezeichnet. Im marxistischen Verständnis bezieht sich der Ideologiebegriff auf „Ideen und Weltbilder, die sich nicht an Evidenz und guten Argumenten orientieren, sondern die darauf abzielen, Machtverhältnisse zu stabilisieren oder zu ändern.“ Und ich möchte den italienischen Philosophen Antonio Gramsci hinzufügen. In seinen Gefängnisheften verwendet er einen Ideologiebegriff, der Ideologie als „gelebte, habituelle gesellschaftliche Praxis“ versteht. Die Macht und Wirkungsweise von Ideologien sind bei ihm folglich nicht auf die Ebene des „notwendig falschen Bewusstseins“ (Karl Marx) zu reduzieren, sondern umfassen auch die Handlungen der Menschen.

In diesem so verstandenen Ideologiebegriff geht es also erkennbar nicht darum, die Wirklichkeit abzubilden, sondern diese zu verschleiern, indem Projektionen und Verblendungen für Wesens- bzw. Strukturmerkmale ausgegeben werden.

Die sicherlich bekannteste Verschwörungsideologie mit der historisch wohl längsten Tradition ist die von einer antisemitischen Verschwörung. Da sie Wirklichkeitspartikel und vor allem aktuelle Herrschaftsinteressen aufnehmen muss, gibt es diese in den verschiedensten historischen Ausformungen: Sei es der religiöse/christliche Antijudaismus, der den „Judas“ als Verräter an Jesus als Grundfigur hat. Dann stand der „Geldjuden“ im Zentrum dieser antisemitischen Verschwörung, also der Verrat an allem, was als „anständig“ und „ehrlich“ gelten sollte. Geldgeschäfte trugen zwar dazu bei, die Feudalherrschaft aufrechtzuerhalten. Da sie jedoch als anrüchig galten, wurden sie fürs Jüdisch-sein deklariert und abgespalten.

In den 1930er Jahren bewies der deutsche Faschismus, dass dieser nur auf die bestehenden „Verblendungen“ aufsetzen musste. Mehr noch: Er bewies, dass der Jude keine biologische Chiffre ist, sondern in Gänze ein ideologisches Konstrukt: So kam es dann zu dem zentralen Kampfbegriff des Faschismus: Der vermeintliche Kampf gegen die „jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung“. In diesem imaginierte man eine Verschwörung, in der Juden und Kommunisten gemeinsame Sache machen. Dass selbst dieser irrwitzige Mix bei so vielen Anklang gefunden hatte, lag nicht an der Genialität der Nazis: Denn die Nazis konnten auf einen Antikommunismus „aufsetzen“, der in bürgerlichen Kreisen weit verbreitet war. Auch hier konnte und musste die NSDAP also nur auf bürgerliche „Ressentiments“ anknüpfen.

Dass sich der Bolschewismus, die kommunistische Idee, gerade dadurch auszeichneten, sich nicht auf Glaube, Rasse oder Nation zu gründen, sondern die Herrschaftsverhältnisse als Klassenverhältnisse begriffen, war dem Faschismus völlig egal.

Trotz all dieser historischen Akzentuierungen haben sie einen zentralen, gemeinsamen Kern:

Die antisemitische Verschwörungsideologie imaginiert eine omnipotente Macht, die im Verborgenen ihre Fäden zieht, die Wirtschaft, die Politik, unser ganzes Leben in der Hand hat. Was dem normalen Menschen verborgen bleibt, erkennt der Antisemitismus: Hinter dieser abstrakten, nicht greifbaren Macht verbergen sich den „Illuminaten“ zufolge die Juden, die für Elend und Reichtum, für Schmutz und Glanz gleichermaßen verantwortlich gemacht werden.

Es handelt sich folglich um einen imaginierten Feind, der die wahren Herrschaftsverhältnisse auf den Kopf stellt und zugleich verteidigt – indem man in „die Juden“ all das hineinprojiziert, was Feudalismus und Kapitalismus an Elend und Ausbeutung produzieren.

Er verortet die Macht dort, wo sie nicht ist. Der Antisemitismus lebt und gedeiht im Irrsinn: Er macht aus marginalisierten und diskriminierten Juden einen übermächtigen Feind, den man gefahrlos aus dem Weg räumen „muss“. Er ist damit ein Komplize der Herrschaft und nicht sein „größter“ Feind.

Diese antisemitische Verschwörungsideologie ist also das Gegenteil einer Analyse: Sie verblendet und verschleiert Herrschaftsverhältnisse und macht aus armen Schweinen Herrenmenschen.

Es wäre sicherlich lohnenswert, dem Gedanken nachzugehen, ob der Antisemitismus, die Imaginierung dieser geradezu unermesslichen Macht, eine Antwort auf die schwindende Macht des „Reiches Gottes“ war und ist. Der Versuch, das Phantasma einer unsichtbaren Herrschaft aus dem Himmel, auf die Erde zu holen, in Gestalt der „Weltherrschaft der Juden“.

Als der Feudalismus seine dominante Herrschaftsform einbüßte, waren nicht nur ökonomische Gründe (das Aufsteigen einer bürgerlichen Klasse) für den anstehenden Niedergang verantwortlich. Dazu gehörte auch der Zusammenbruch seines Legitimationsgebäudes. Im Feudalismus war Gott der Schirmherr dieser feudalen Herrschaft. Die Regenten leiteten ihr Macht, ihre Gewalt, ihre Kreuzzüge und ihren Reichtum daraus ab, dass sie sich als Gesandte, Abgesandte Gottes ausgaben. Die göttliche Ordnung hatte alles gerechtfertigt, was auf Erden passierte. Wer ohne „Sünden“ auf Erden lebte, also alles gottgewollt hinnahm, dem versprach man das „ewige Leben“ im „Paradies“. Wer sich diesem Schicksal widersetzte, dem drohte das „Jüngste Gericht“ und die „Hölle“.

Wenn man also den Begriff von der „Verschwörungsideologie“ auf seinen eigentlichen Sinn zurückführt, dann kann man hoffentlich auch die Dreistigkeit derer spüren, die ihre Herrschaftspolitiken auf dem Hochstand von Verschwörungsideologien verteidigen:

Wer heute, aus allen Rohren und allen Volksempfängern tönt, „die Juden“, pardon „die Russen“ haben die „wertebasierte“ Ordnung in Europa (und der Welt) zerstört, wer kein Wort darüber verliert, dass der russische Einmarsch in die Ukraine 2022 ohne den Vormarsch der NATO bis an die Grenzen Russlands, also ohne den Bruch der 2 plus-4-Vereinbarungen 1990/91 zu verstehen ist … wer all dies ohne mit der Wimper zu zucken in die Köpfe der Menschen hämmert, der bekämpft keine Verschwörungsideologien, sondern tritt in ihre Fußstapfen, in ziemlich alte.

 

Quellen und Hinweise:

Herrschaftstechniken in Demokratien, Rainer Mausfeld, Magazin Overton vom 17.5.2023: https://overton-magazin.de/hintergrund/gesellschaft/herrschaftstechniken-in-demokratien/

Facebook zerschlagen, Wolf Wetzel: https://wolfwetzel.de/index.php/2019/05/01/facebook-zerschlagen/

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26 Kommentare

  1. Ja, so ist es. Und leider hat sich an der kritischen Distanz seit 1933 wenig geändert. Trotz nahezu unbegrenzter Möglichkeiten, im Internet Wahrheiten zu finden, vertrauen immer noch viele den Medien und lassen sich zu Schafen disqualifizieren. Und das gipfelt dann sogar darin, dass man den Medien jetzt genau das abnimmt, was sie vor der Zeitenwende teilweise völlig anders dargestellt haben. Wer die jetzige Kommunikation der MSN ernst nimmt, ist entweder bewusst immer unehrlich zu sich selbst und anderen oder er leidet an Vergesslichkeit. Ein Schulfreund von mir hat mir mal gesagt: “ Du bist ehrlicher als ich, aber es nutzt dir nichts“ Diese Maxime dürften auch unsere Meinungsmacher teilen. Ja, der Schulfreund hat es bis zum Doktortitel gebracht, und seine Ehe scheiterte. Ich ehrlicher Dummkopf habe nur einen Abschluss im Fenstudium und bin seit Jahrzehnten verheiratet. Wir pflegen Familie und haben unser Auskommen, weil wir zu uns selbst ehrlich sind und uns gegen Manipulationen wehren.

  2. @ Wunderlich
    „Ich ehrlicher Dummkopf habe nur einen Abschluss im Fenstudium und bin seit Jahrzehnten verheiratet. Wir pflegen Familie und haben unser Auskommen, weil wir zu uns selbst ehrlich sind und uns gegen Manipulationen wehren.“
    .
    Das ist löblich und sollte erstrebenswert bzw. Maß des eigenen, zeitlich begrenzten Lebens sein, allerdings ist dies keine Option/Perspektive mehr für „Zuckerwattehirne“, die längst FREIWILLIG im Mahlstrom der Uniformität ihr Paradies fanden.
    Das NICHT mehr zu beschönigende Problem ist, dass stets die Quantität den Beweis antritt: „Der Klügere gibt nach und der Dumme regiert die Welt.“ 😳😯

  3. Im Roman „Unter Leuten“ von Juli Zeh hatte ich mal den schönen Satz gelesen. „Wir alle leben in einer kleinen Welt, in der wir von morgens bis abends recht haben“.

    Das habe ich mir zu folgendem Weltbild zurecht gelegt:

    Was wir als „Realität“ empfinden, ist ein stark vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit, ein Parallel-Universum (wir merken es, wenn wir mal wieder irgendwo „gegen die Wand gerannt“ sind).

    Dieses vereinfachte Abbild gibt uns Sicherheit und schnelle Orientierung. Und es ist so gemütlich darin, dass wir es ungern aufgeben und auch in Streitereien (z.B. in diesem Forum) verteidigen.

    Aber es gibt Abstufungen. Die Schlaueren oder Geschickteren passen ihr jeweiliges Parallel-Universum an erlebte Widersprüche an, die anderen rennen z.T. ihr ganzes Leben lang gegen die selbe Wand.

    „Strategische Kommunikation“, PR und Propaganda pflanzen uns ihre Partikular-Interessen ins Hirn und verbiegen unsere Parallel-Universen im gewünschten Sinne, aber eines können sie nicht: die Wirklichkeit verändern.

    Und je später wir unser Weltbild an wahr genommene Widersprüche anpassen, desto härter wird der Aufschlag in der Realität.

    Da größte Lehrstück für diese Theorie ist das Ukraine-Debakel. Ich weiß zwar auch nicht, wie sich das weiter entwickeln wird, aber wer sein Weltbild einzig aus den Massenmedien speist, wird wohl eine harte Landung erleben.

    1. „Wir alle leben in einer kleinen Welt, in der wir von morgens bis abends recht haben“. Schönes Zitat, das ich in diesem Buch von Zeh nicht finden konnte. Woher könnte es noch stammen? Würde mich interessieren.

  4. Dass sich der Bolschewismus, die kommunistische Idee, gerade dadurch auszeichneten, sich nicht auf Glaube, Rasse oder Nation zu gründen, sondern die Herrschaftsverhältnisse als Klassenverhältnisse begriffen, war dem Faschismus völlig egal.

    Nicht egal im Sinne von gleichgültig, vielmehr war und blieb die kommunistische Idee ein rotes Tuch für den Faschismus, dem der Sinn nach Emanzipation ja wohl abgeht…?!

    Es wäre sicherlich lohnenswert, dem Gedanken nachzugehen, ob der Antisemitismus, die Imaginierung dieser geradezu unermesslichen Macht, eine Antwort auf die schwindende Macht des „Reiches Gottes“ war und ist. Der Versuch, das Phantasma einer unsichtbaren Herrschaft aus dem Himmel, auf die Erde zu holen, in Gestalt der „Weltherrschaft der Juden“.

    Weiß nicht. Da stecken glaube ich tiefere Gründe drunter (thematisch ja auch darin, mit Verbindung zur von Marx säkularisierten Erlösungsgeschichte).

  5. Erstmal dankeschön an Overton, für das durchweg angenehme Diskussionsklima. Die rechten Bullterrier von Telepolis sind hier nicht, aus einem einfachen Grunde: ihr Daseinszweck, wofür sie wahrscheinlich bezahlt werden, ist die Sabotage der Energiewende im Dienste der Fossil- und Atomindustrie. Das ist hier kein Thema, ergo bleiben sie fort. Ich vermisse sie nicht.

    Da schauen wir uns die rechte Fakeproduktion doch mal an. Heraus ragt Donald Trump, dem offenbar 30.000 Lügen nachgewiesen werden konnten, die meisten bei Twitter. Dem lassen wir die Luft heraus, dachten sie bei Twitter. Jedesmal wenn er lügt, kommt ein Kästchen, das auf die Lüge hinweist und dann dazu schreibt, was das Richtige ist. Dem zeigen wir’s!

    Aber was war das? Das tat des Trumps Popularität keinerlei Abbruch. Wie das? Einzige Erklärung: seine Fans wussten schon vorher, dass das gelogen war. Aber ja doch: der autoritäre Charakter zeigt dem Führer seine Unterwürfigkeit, indem er seine Lügen wiederholt. Zum Entsetzen der Gutmenschen. Ungeheuer lustig.
    Und überhaupt trifft man gleichgesinnte Arschlöcher, die auch gern lügen.

    Bei Trump hat das alles niemanden ernstlich gefährdet. Aber derselbe Mechanismus war im Dritten Reich für Viele tödlich. Wehret den Anfängen!

    1. Bei Trump hat das alles niemand ernstlich gefährdet….
      Bei Trump konnte man sicher sein, dass sein Ziel der „Moneymaker“ war. Um dieses zu erreichen bietet sich an, möglichst eine Win-Win Situaton herzustellen. Dafür musste er sich als Kaufmann gebären, also berechenbar sein, hauptsächlich was das Verhältnis Käufer vs Kunde betrifft. Er wusste genau wann und in wie weit er seine Marktmacht ausreizen kann. Es nutzt dem Verkäufer/Lieferanten nichts, wenn er seinen Kunden in den Ruin treibt. Umgekehrt gilt das natürlich auch. Trump ist Kaufmann und ist in diesem Sinne berechenbar.

      Bei der Administration Biden und seiner Mischpoke sieht das anders aus. Die Entscheidungen werden von einem Missionar dessen „Sendungsbewustsein“ und „Harmoniebedürfnis“ Kapriolen schlägt abgesegnet. Im zusammenspiel schaffen die Dienste und Think-Tanks grundsätzlich die Fakten, die Einflüsterer sorgen dafür, dass das WH abnickt und absegnet. Die Welt steht vor einem Disaster.

      Es sind Beide, sowohl der Eine und auch der Andere, von Übel, aber ich denke, dass Trump für die Welt das kleinere Übel wäre.
      worst case:
      Biden passiert was, Harris kommt dran. Ob Madam gegen die Mischpoke in Washington D.C. überhaupt eine Chance hat?

    2. Hallo Artur_C,

      das ist auch mein großes Anliegen. Ich möchte, dass wir einen Umgang finden, indem man sich auch mit dem Widerspruch wohlfühlt, wenn man ihn begründet und nicht mit der Verächtlichmachung des Gegenüber krönt. Dass hier keine Regierungsvertreter und – willigen kommentieren, macht dies doch möglich … und tut uns gut.

    3. > Die rechten Bullterrier von Telepolis sind hier nicht, aus einem einfachen Grunde: ihr Daseinszweck, wofür sie
      > wahrscheinlich bezahlt werden, ist die Sabotage der Energiewende

      Hier geht es aktuell um Verschwörungstheorien. Hast Du schon mal überlegt ob Deine „rechten Bullterrier“ nicht nur einfach ein weiterer Streubegriff ist? Und zwar sowohl das „rechts“, als auch der „Bullterrier“.

      Etwa der angedachte Heizungszwang. Für jemand, der sein ganzes Leben lang an einem Haus abgezahlt hat und der jetzt im Alter ohne weiteres Einkommen gezwungen werden soll, eine neue Heizung einzubauen, ist der Wärmepumpenzwang tatsächlich existenzbedrohend. Oder der Versuch, den Klimawandel als solches aufzuhalten. In den nächsten 50 Jahren wird die Menschheit um 2 Mrd. Menschen wachsen. Das bedeutet ein zusätzlicher CO2 Ausstoß um rund 10 Mrd. Tonnen. Also rund das Fünfzehnfache von dem, was Deutschland ausstößt. Den CO2 Ausstoß global zu beschränken ist ein aussichtsloses Unterfangen. Deutschland mit seiner Energiewende ist dabei kontraproduktiv, da wir einen Weg aufzeigen der von 80% der Menschheit gar nicht gegangen werden kann.

      Oder der Begriff „rechts“. Während der Jugend meiner Großeltern gab es Rechte, die wollten mit Tierpanzern Krieg gegen Russland. Heute gibt es Linke die wollen das Gleiche. Sind die Linken von Heute die Rechten? Oder waren die Rechten eigentlich mal Linke, weil sie ja Nationalsozialisten hießen? Oder wie soll ich das verstehen?

      Rechts/Links sind inhaltsleere Begriffe geworden. Begriffe die nur noch die Aufgabe haben, Menschen in Gruppen zu spalten. Rechts ist dabei immer das, was gerade als Feindbild tauglich ist. Vor fünf Jahren waren Linksgrüne Impfgegner seit drei Jahren sind Rechte Impfgegner. Vor zwei Jahren waren Linksgrüne Waffengegner, heute sind die gleichen Leute Waffenfreunde.

      1. Also ehrlich, in welcher Welt lebst Du denn? Diese Rechtspopulisten sind die schwimmen im Geld der Fossil- und Atomindustrie und das hat sie stark gemacht. Die französische Rassemblement ist die Atompartei, die polnische PiS die Kohlepartei und die AfD beides. Mit ungeheurem Durchsetzungspotential: auch wenn Le Pen nicht an der Regierung ist, kann sie eine Abkehr vom Atom wirkungsvoll verhindern. Auch in dem Moment, wo klar ist, dass man mit Atomkraft nur die Wahl zwischen Blackout und GAU hat. Und: je rechtser die Regierung, um so effektiver werden die Erneuerbaren unterdrückt. In Polen kamen Leute, die ein Windrad bauen wollten, noch vor Kurzem ins Gefängnis. Was Polen mit 17 Prozent Inflation bezahlt hat. Denn da kommt sie her: aus der Verteuerung der Fossilenergie. Nicht von irgendwelchen Zinsen, wie zum Zweck der Vertuschung behauptet wird.

        Telepolis ist nun die Publikation, die als einzige über alle Aspekte des Klimawandels berichtet, sowie über Fortschritte und neue Techniken. Da muss die Fossilindustrie ihre Brüllaffen hinschicken und die muss sie eben am dümmeren Ende des politischen Spektrums suchen: dem rechten.

        Diese dominieren nun die Foren komplett, nachdem alle ernstzunehmenden Diskutanten hinausgeworfen wurden.

  6. „[…]Es wäre sicherlich lohnenswert, dem Gedanken nachzugehen, ob der Antisemitismus, die Imaginierung dieser geradezu unermesslichen Macht, eine Antwort auf die schwindende Macht des „Reiches Gottes“ war und ist. Der Versuch, das Phantasma einer unsichtbaren Herrschaft aus dem Himmel, auf die Erde zu holen, in Gestalt der „Weltherrschaft der Juden“[…]“

    Dem kann abgeholfen werden, indem ich noch einmal auf dieses – etwas ältere – Taschenbuch hinweise, dass aber Christen aller Coleur, und deren von ihnen lernendem außerchristlichen Anhang – im Islam z.B., so rein gar nicht gefallen dürfte, aber egal, ich wage es, und verweise trotzdem auf die Auflklärung 2.0 via Buch mit dem Titel „Von Golgatha nach Auschwitz – Die Mitverantwortung des Christentums für den Holocaust“ – Autor Reinhold Schlotz – Alibri Verlag:

    „[….]Beschreibung

    Das Buch gibt einen kompakten Überblick über die christliche Judenfeindschaft und ihre dramatischen Folgen für die jüdische Bevölkerung. Es zeigt, dass der Judenhass schon im Neuen Testament angelegt ist und durch die ersten heiligen Kirchenväter in den christlichen Gesellschaften so gefestigt wird, dass er sich in den folgenden Jahrhunderten bis in die Zeit des Nationalsozialismus und darüber hinaus immer wieder Bahn bricht. Thematisiert wird auch die Verstrickung beider Großkirchen mit dem nationalsozialistischen Regime, einschließlich der Rechtfertigungsgrundlage Martin Luthers für die Judenverfolgung im Dritten Reich. Die Quintessenz des Buches ist die Erkenntnis, dass die christliche Judenfeindschaft zwar keine hinreichende, aber sehr wohl eine notwendige Voraussetzung für die Katastrophe des Holocaust war.[….]“

    Link:

    https://www.alibri.de/Shop/Produktdetail/ProductID/908?txtSearch=Reinhold+Schlotz

    Außerdem auf die Bücher des Kirchenkritikers, der sich auch mit dem Kampf der päpstlichen römisch-katholischen Kirche gegen die russisch-orthodoxe/griechisch-byzantinische-orthodoxe Konfession beschäftigt hat, da gibt’s dann sicher so manche A-HA-Erlebnisse wie bei mir…..und ich kann der Schlußfolgerung von Wolf Wetzel, der ich völlig zustimme, dies als mehr als wichtige Ergänzung hinzufügen…..

    https://www.alibri.de/Search-Results?search=Karlheinz%20Deschner

    Hier seine Vita:

    https://www.alibri.de/Autorinnen/Informationen-zu-den-Autorinnen/ArticleID/106

    ….wer eine Aufklärung 2.0 für sich privat betreiben will kann diese Bücher lesen, allen anderen empfehle ich besser nicht weiterzulesen…..;-)

    Deschner lebt nicht mehr, aber seine Werke sind zeitlos gültig. Er selber übrigens beschrieb seine reine Konzentration auf die römisch-katholische Kirche – und Aufklärung über deren „Kriminalgeschichte“ – als sein Lebenswerk, merkte aber einmal an, dass er das für jede andere Religion/Konfession genauso betreiben könnte, aber sein Lebenswerk ist die Kritik an der römisch-katholischen Kirche, und deren „Opfer“ durch den Lauf der Jahrhunderte – „eine Blutspur….“ so Deschner….“die sich durch die Jahrhunderte zieht“…..

    Gruß
    Bernie

  7. Es gibt übrigens ein neues, wieder mal hervorragendes Vortragsvideo mit Mausfeld vom 25.4.2023:
    Demokratie und Menschenbild
    https://www.youtube.com/watch?v=TCZ24kdcs6E

    Buch, auch zum Thema Verschwörungstheorien:
    Luc Boltanski
    (Boltanski ist Sozialwissenschaftler, das Buch – mehr als 500 Seiten, liest sich zwar gut und unterhaltsam, es gibt aber ein paar Fremdwörter):
    Rätsel und Komplotte
    Kriminalliteratur, Paranoia, moderne Gesellschaft

    Michael Parenti auf englisch zum Vorwurf der Verschwörungstheorie
    Conspiracy and Class Power
    in-depth analysis of the modern state and the exercise of power behind the scenes.
    https://www.youtube.com/watch?v=t21UZxRYYA4

  8. „Im marxistischen Verständnis bezieht sich der Ideologiebegriff auf „Ideen und Weltbilder, die sich nicht an Evidenz und guten Argumenten orientieren, sondern die darauf abzielen, Machtverhältnisse zu stabilisieren oder zu ändern.“

    Ideologien rechtfertigen Herrschaftsverhältnisse (gegenwärtige oder zukünftige). Wieso ist das nötig? Das ist nötig, weil die wirklichen Gründe z.B. einer staatlichen Maßnahme oder Politik, eine äußerst ungemütliche Sache sind, und sofort in Frage gestellt werden würden, wenn sie offen kommuniziert würden. Eine Maßnahme, die keinen Gegensatz zu den Betroffenen enthält, bräuchte keine Ideologie. Daher haben Ideologien beschönigenden Charakter. Deshalb wird statt der wahren Bewegründe, eine Geschichte (Narrativ) erzählt, die die Politik in ein gutes Licht rücken soll. Dieses Vorurteil führt notwendig zu Fehlern und falschen Urteilen. Das rechtfertigende Interesse trägt an einen Gegenstand, die ihm äußerliche Bestimmung heran, ein positives Verhältnis zu den Betroffenen auszumalen.

    1. So ist es.

      Und PR/Propaganda ist das Werkzeug, um die Bevölkerung dazu zu bringen, eine Politik mit zu tragen, die sich -objektiv betrachtet- gegen ihre eigenen Interessen wendet.

      Aber Propaganda kann die Wirklichkeit nicht ändern, sondern nur etwas „Zeit kaufen“, bis die Wirklichkeit durchschlägt.

      Aktuelles Beispiel: Jens Berger von den Nachdenkseiten hat ausgerechnet, dass der Ukraine-Krieg jeden BRD-Haushalt 14000 Euro kosten wird. Die müssen die Leute selbstverständlich nicht bar auf den Tisch legen, die werden langfristig bei Grundversorgung und Sozialstaat eingespart werden.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=98036

      Bin gespannt, ob sie es hin kriegen werden, den „Iwan“ auf Dauer zum Sündenbock für ihre eigene Sanktionspolitik zu machen.

  9. Alternativer Erklärungsansatz. Geklaut von Hadmut Danisch:

    Die meisten Menschen glauben einfach das, was ihre Umgebung glaubt. Für Heerdenmenschen (oder Kindermenschen, frei nach Herman Hesse) ist die Zugehörigkeit zu einer Gruppe wichtiger als individuelles Denken. Einfach deshalb, weil in einer feindseeligen Welt die Gruppe das individuelle Überleben sichert.

    Deshalb braucht es Gruppensymbole (bunte Haare, Regenbogen-Flagge, Ukraine-Hände auf Twitter, …) und gemeinsame Gruppengedanken (Pro-Asyl, Gegen-Russen, …).

    1. Der Artikel ist zunächst mal große Klasse.
      Zu dem Kommentar und dem Danisch Zitat. Das scheint mir etwas einseitig tendenziös, wenn es auch evolutionsbiologisch völlig korrekt ist.
      Hat er eine der wichtigsten zur Volkskontrolle durch die oberen instrumentalisierte Gruppenbildung vergessen oder bewusst weggelassen ? König Fußball.

  10. Kurzer Einwand zum Text . Da steht: “ Die sicherlich bekannteste Verschwörungsideologie mit der historisch wohl längsten Tradition ist die von einer antisemitischen Verschwörung “ Ist das nicht irreführend ? Die Verschwörungstheorie ist antisemitisch. Aber die Erzählung ist die einer phantasieren Verschwörung der Juden, also nicht die einer antisemitischen Verschwörung, eher einer semitischen. Oder stehe ich im Verständnis grad neben mir?

  11. @1211 „Die sicherlich bekannteste Verschwörungsideologie … ist die von einer antisemitischen Verschwörung“
    Das ist tatsächlich doppelt gemoppelt, bzw genau falsch: anti+Verschwörung=nein+nein=ja.
    Es geht nicht ums Denken sondern ums Fühlen. Dem Bürgerlichen ist Gefühl Quelle allen gesellschaftlichen Seins. Er denkt vom Individuum her.
    Kern der bürgerliche Weltsicht ist der Glaube an eine Gemeinschaft der eigenen Gruppe.
    Der Nazi sucht die in der Ethnie (Volk macht Staat), der Demokrat im Sozialstaat (Staat macht Volk).
    Der Marxist weiß, daß durch das private Eigentum alle in Konkurrenz gestellt sind.
    Ideologie ist Glaube. Bei Nazis sogar widersprüchlicher: Der Jude kann Banker und Kommunist sein.
    Daß der Glaube nutzt ist kurzfristig. Großarchitekt Hitler hat deutsche Städte in Ruinen verwandelt.
    Am Ende blamiert die Wirklichkeit den Gläubigen. Vorher gbts Unheil.#
    Der Kwerdenker glaubt Freiheit sei Menschenrecht statt Erlaubnis der Obrigkeit.
    Der Kwerdenker glaubt Corona sei Macht- statt Medizinproblem. Der Marxist weiß: C19 ist Profitproblem.
    Der Demokrat denunziert den Kwerdenker gern als Nazi, tatsächlich gibts da Übereinstimmungen.
    Aber halt auch Unterschiede im Freiheitsbegriff.
    Der Kwerdenker hält sich für ‚links‘ und Widerspruch für staatstreu. Er kennt Marx nicht.

  12. „Denn diese potentiell freien Medien könn(t)en in der Tat zu einer breiten politischen Bildung und Verständigung beitragen, die den Laufstallmedien zunehmend deren Bedeutung in Frage stellen würden. Sie können weitgehend von Kapitalgebern unabhängig arbeiten. Der finanzielle Aufwand für einen Blog, für ein Magazin ist relativ gering. Selbst TV im Internet ist halbwegs möglich.“

    Was für ein Schwachsinn. Die Digisphäre, Internet und a-„soziale Medien“ befinden sich vollständig in der Hand der Vielzureichen. Wer davon phantasiert, dass sich auf DEREN TERRITORIUM, in deren Verfügungsgewalt etwas antikapitalistisches, unabhängiges, freiheitliches, soziales, aufklärerisches Entwickeln könnte, spinnt komplett. Oder noch schlimmer: soll für genau diese Herrschaften diese Illusion verbreiten.

    Die DIgisphäre ist vollständig kontrolliert und durchdrungen von deren PR-Agenten, Influenzern, Bots und Trollen.

    Jeder, der das naive Narrativ schürt, dass sich hier nur freie, unabhängige, private Personen tummeln würden, mit denen man gefälligst lieb und nett umzugehen hat, der ist ein Influenzer und Gehirneaufweicher im Auftrag der Herrschenden. Wie dieser Wolf.

    1. Der Kwerdenker glaubt Staat & Privateigentum wären ein sittlicher Zusammenhang zu seinem Nutzen. Er glaubt, die Medien hätten einen anderen Auftrag als Geldmacherei.

      Wenn der Idealist entdeckt daß die Wirklichkeit seine Ideen blamiert
      hält der nicht seine Ideen für an Scheiß sondern die Wirklichkeit fürs größte Verbrechen.

      1. Der „Desillusionierte“ nimmt die Realität wie sie ist – und kocht darauf sein egoistisches Süppchen, da für den ja nichts anderes zählt als sein Ego und seine höchstpersönliche Wohlfahrt, meist zum Schaden anderer.

        Und jemand, der eine bessere Welt sehen kann und dafür eintritt, dass sie entsteht, ist für den „Desillusionierten“ halt ein Spinner.

        So ist das.

        Wenn jemand bekennt, dass er kein Problem damit hat, dass Medien keinen anderen Auftrag als Geldmachen hätten – dann darf man berechtigt vermuten, dass der dies Bekennende für sich selbst auch keinen anderen Auftrag sieht, und nichts, was ihn daran hintern könnte auch dafür zu lügen zu betrügen – wenn es doch der (seiner) Sache dient.

      1. Ich informiere mich indem ich mir ständig die oben aufgeführten Tatsachen vor Augen halte. Wenn Lug und Trug überhand nimmt, wie heute, wo Superzigmilliardäre es als ihr Hobby, ja gar eine Art Sport („wer schafft die meisten“), entdeckt haben, möglichst viele Menschen zu beeinflussen und zu verarschen, muss man auf feinste Untertöne (von wegen Overtone – Untertöne!) achten, und vor allem darauf, wem was nützt.
        Aber ein ganz einfache Handreichung habe ich: alles, aber auch wirklich alles, was von WEF, von Bilderbergern, von der WHO, von der Weltbank, etc kommt, dient nur dazu, uns zu schaden – und ist gelogen da dort nur „strategisch kommuniziert“ wird – was nichts anderes als eine komplexe Form der Lüge ist bei der sogar ganz gezielt Teilwahrheiten eingesetzt werden um die tatsächlich als wichtig befunden Lügen zu verstecken, zu schein-plausibilisieren, scheinbar glaubwürdig zu machen.

        Es ist tatsächliche eine der frappantesten Entwicklungen unsere Zeit, dass junge Leute gegen ihre Mitbürger und Eltern (und ihre eigenen Interessen) auf die Straßen gehen und dort Parolen brüllen und Akte der Gewalt verüben, deren Basis und Begründung auf die Aussagen von alten, meist weißen, stinkreichen und widerlich stinkenden, verblödeten und pervertierten Männern (und wenigen Frauen) zurück gehen, die sich gerne in Davos tummeln – wenn sie nicht gerade auf ihren Privatinseln Feste feiern.

        ZB die „Antifa“ und die Klimawahn-Kinder sind zur „fünfte Kolonne“ der superzigvielzureichen Perversen und Kranken geworden.

  13. ‚das fliegende Klassenzimmer‘, bedeutet das dort Leute sitzen die ihr Wissen erweitern sollen, ohne jedoch zu wissen was dort gelehrt wird.
    Ich beobachte gern auch mal das Viehzeug im Haus, uffm Land oder zu Wasser und keiner von denen würde sich in ein fliegendes Klassenzimmer setzen! Die Natur folgt ihrem Zyklus ohne Ideologien, Wissen oder Pseudowissen.
    Gestern war ein ‚Phänomen‘ im Himmel über Sumatra, Indonesien zu sehen:
    ein Stern, Mond und ein anderer leuchtende Planet (Venus/Mars,keine Ahnung).
    Also wenn Menschen so etwas sehen dürfen und im selben Augenblick über Menschen gemachten Klimawandel hören, dann fragt man sich wo die Faktenchecker sind…

  14. Im letzten Satz „wer kein Wort darüber verliert, dass der russische Einmarsch in die Ukraine 2022 ohne den Vormarsch der NATO bis an die Grenzen Russlands, also ohne den Bruch der 2 plus-4-Vereinbarungen 1990/91 +++ zu verstehen ist“ fehlt bei +++ ein „nicht“.

  15. Wenn man Antisemitismus und Antijudaismus genausowenig auseinanderhalten kann, wie Faschismus und völkischen Nationalsozialismus, sollte man sich nicht als Oberlehrer aufspielen..

    Billig genug vom Autor dieses Artikels, die „jüdische Weltverschwörung“ und „Nazis“ zum Gegenstand zu machen, weil er genau weiss, dass ein fairer Diskurs öffentlich nicht möglich ist.

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