Alles was recht(s) ist

Bauernproteste
Bybbisch94, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Der einwöchige Streik der Bauern ist mit einer Großkundgebung in Berlin abgeschlossen worden. Vorläufig. Der herbeigeredete Umsturz, der für gewöhnlich mit dem Sturz der Regierung einhergeht, ist … ausgeblieben. Was bleibt nach dem Sturm im medialen Wasserglas?

In den letzten Jahren wurden schon zahlreiche Umstürze angekündigt bzw. vor ihnen gewarnt. Da waren die „Corona-Leugner“, dann die „Ungeimpften“ und „Schwurbler“. Dann wurde es international und man blies zur Jagd auf „Putin-Versteher“. Dann wurde es wieder reichsnah und man verhinderte geradeso einen Umsturz der „Reichsbürger“.

Klar, die „Russen“ lauern immer noch und sind auf dem Weg, zum dritten Mal Deutschland zu überfallen. Das dauert wohl noch. Für die Zwischenzeit darf man jetzt gut geschützt „Hamas-Terroristen“ hassen.

Wem das aber zu weit weg ist, dem bieten man ganz frisch ein „Bauernopfer“ an. „Die Bauern“ sind jetzt dran: Sie sind rechts, sie werden von rechts unterwandert, sie sind ein Fall für den Verfassungsschutz. Soviel Krawall machen die öffentlich-rechtlichen Medien dabei und damit, dass man gar nicht versteht, was sie gegen Krawall haben.

Eigentlich mag man in der Regierung und der großen Politik “die Bauern”. Sie verkörpern Bodenständigkeit, Fleiß und Naturverbundenheit. Alles, was man gerade rechts gerne mag und hofiert.

Doch nun gehören sie auch zu den “gefallenen Engel” – wie die Pazifisten, die Kriegsuntüchtigen, die Kriegsunwilligen bis Kriegsmüden.

Die Bauern gehen auf die Straße, blockieren sie und sind nicht dankbar für all die Subventionen, die sie erhalten haben. Sie sind so undankbar, wie die Schauspieler, die den Corona-Ausnahmezustand nicht begrüßten, sondern in sauguten Clips kritisierten.

Da war dann auch schnell das Argument vom vielen Geld im Spiel, das sie in den Arsch geschoben bekommen – die Schauspieler und die Bauern. Da kann man doch auch verlangen, dass sie das Maul halten und mitspielen.

Und ein richtiges No-go, ganz schlimm und unverzeihlich ist es, wenn deutsche Minister nicht ungestört ihre Kreise ziehen können. Herr Habeck konnte nicht an Land gehen, weil Bauern ihn nicht haben wollten. Da fühlt er sich in der Freiheit einschränkt, also in seiner und dann schlägt er aber so richtig Alarm.

Klar, seit Jahren hat man jede Kontroverse, jeden Widerspruch im Keim erstickt, mundtot gemacht. Und jetzt wollen doch tatsächlich auch die Bauern nicht mehr “diskutieren”.

Das geht nun wirklich zu weit.

„Die Bauern“ und „Putin“ – unter einer Decke

Herr Habeck macht zwar unentwegt ein trauriges, verschlafenes Gesicht, aber er ist hellwach, wenn es um affekt-gesteuerte Verknüpfungen geht. Wie bekomme ich „die Russen“ und „die Bauern“ unter einen Hut? Habeck hat eine Lösung: Wenn ich einen als den ganz Bösen markiert habe, dann reicht es, jemanden in seine Nähe zu platzieren. Das färbt ab und das soll auch genau so sein.

Zurück auf dem Festland lässt er die Welt am 8. Januar über X wissen:

Es ist ein Wesenszeichen der liberalen Demokratie, dass sie auch ihren Gegnern Platz gibt. Aber unser Grundgesetz setzt Verfassungsfeinden Grenzen. (…) Social-Media-Kampagnen, die teils von Putin bezahlt werden, in denen man sich als Opfer inszeniert, um Gewalt gegen Personen und Dinge zu rechtfertigen …“
(NDS vom 11.1.2024)

Ganz vorne möchte auch der grüne Agrarminister Cem Özdemir mitmischen. Erst setzt er Maßstäbe für einen zivilisierten Umgang:

„Ich messe da immer mit gleichem Maß, ob bei Klimaklebern oder bei den Bauern am Fährhafen: Gewalt und Nötigung sind verachtenswert und schaden auch dem Anliegen.“

Im ARD-Morgenmagazin wirft er sie dann flott über den Haufen:

„Das sind Leute, die haben feuchte Träume von einem Umsturz. Das ist inakzeptabel.”

Weiß er überhaupt, was ein Umsturz ist? Weiß er, wessen feuchte Träume er da träumt? Hat er es schon einmal mit Traumfängern versucht?

Eigentlich ist die grüne Außenministerin Annalena Baerbock gerade im Nahen Osten, wo sie alles dafür tut, für einen praktikablen Umgang mit den Staatsverbrechen Israels zu werben, wozu auch die „Enthaltung“ gehört, als es darum ging, sich in der UN für einen Waffenstillstand einzusetzen.

Mit Blick auf die Bauernproteste schrieb sie auf X (ehemals Twitter):

„Demokratie lebt von harter inhaltlicher Auseinandersetzung. Dort, wo Worte durch Gepöbel und Argumente durch Gewalt ersetzt werden, ist eine demokratische Grenze überschritten.“

Man möchte ihr gerne antworten: Wo leben Sie denn seit ein paar Jahren? Haben Sie schon einmal von Cancel-Culture gehört, von einem Gepöbel, das nicht auf der Straße stattfindet, sondern in Redaktions-Löschstuben und Parteibüros? Sollen wir Ihnen das einmal ganz ruhig und sachlich erklären?

Würden Sie endlich einmal mit denen diskutieren, die bisher nur Argumente hatten, während die Chefetagen nur mit Bashing, Ausladungen und Auftrittsverboten um sich warfen?

Dabei geht es nicht um Revolutionäre und Umstürzlerinnen. Es geht um Menschen, die jahrzehntelang im Establishment gerne gesehen waren. Sie haben allesamt nur einen Fehler begangen. Sie denken immer noch wie zu Zeiten, als sie sehr beliebt und umworben waren. Sie haben die „Zeitenwende“ nicht mitgemacht und nicht verstanden, dass „80 Jahre Zurückhaltung“ endgültig vorbei sind. Sie wissen schon, was der SPD-Generalsekretär damit meinte.

Aber fragen Sie doch die nun Verbrämten und Verbrannten selbst. Laden Sie sie ein. Zeigen Sie einfach, was eine lebendige Protestkultur ist. Ich nenne Ihnen einfachheitshalber ein paar Namen:

  • Ulrike Guérot, Ex- Assistentin im Abgeordnetenbüro der CSU/CDU-Fraktion, Verschwörungstheoretikerin
  • Gerhard Schröder, Ex-SPD-Bundeskanzler, Putinfreund
  • Willy Brandt (†), Ex-SPD-Bundeskanzler, naiver Friedensfreund
  • Gabriele Krone-Schmalz, Ex-Moskau-Korrespondentin der ARD, Russlandversteherin
  • Patrik Baab, Ex-NDR-Journalist, Russlandfreund
  • Anwar El Ghazi, Fussballspieler FSV Mainz 05, Pro-Palästina-Verdächtiger

Auch der SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz ließ über seinen Pressesprecher einen kleinen Doppel-Wumms raus:

„Bei allem Verständnis für eine lebendige Protestkultur: Eine solche Verrohung der politischen Sitten sollte keinem egal sein“. Die Blockade von Habecks Ankunft im Fährhafen Schüttsiel sei „beschämend und verstößt gegen die Regeln des demokratischen Miteinanders“.

Wo lebt der Bundeskanzler? Jetzt will er gar „Verständnis für eine lebendige Protestkultur“ aufbringen? Ach ja, ist das jetzt neu, seit der Fähren-Affäre?

Oder meint er das Polizei-und Auflageregime für Corona-kritische Proteste? Oder die Verbote von Demonstrationen für Palästina? Die Hausdurchsuchungen und Strafverfahren gegen Menschen, die die Zerstörungsorgien und Vertreibungsfantasien der israelischen Staatspolitik nicht teilen?

Aber vielleicht tickt der SPD-Bundeskanzler nur anders: Denn es gibt für ihn eine sehr gepflegte „lebendige Protestkultur“ in Deutschland. Von der hat er viel Ahnung und schätzt sie. Damit ist selbstverständlich nicht die Fähre-Affäre gemeint. Es geht hier um Leute, die nicht auf der Straße protestieren. Wenn die protestieren, dann werden sie eingeladen, wie zum Beispiel vom ehemaligen Bürgermeister von Hamburg. Dort bespricht man das Problem, die „unnötigen Belastungen“ und dann ist das Problem auch schon gelöst.

So gehen 47 Millionen Euro, die die Wartburgbank eigentlich hätte zahlen müssen, flöten und Olaf Scholz kann sich an nichts erinnern. So geht eine „lebendige Protestkultur“.

„An einen Bonzen“ bis zum „Genosse der Bosse“

Und da wir gerade bei Rückblicken sind. Es ist gerade einmal gute 100 Jahre her:

„Einmal waren wir beide gleich. (…)

Heute ist das alles vergangen.
Man kann nur durchs Vorzimmer zu dir gelangen.
Du rauchst nach Tisch die dicken Zigarren,
du lachst über Straßenhetzer und Narren.
Weißt nichts mehr von alten Kameraden,
wirst aber überall eingeladen.
Du zuckst die Achseln beim Hennessy
und vertrittst die deutsche Sozialdemokratie.
Du hast mit der Welt deinen frieden gemacht.

Hörst du nicht manchmal in dunkler Nacht
eine leise Stimme, die mahnend spricht:
„Genosse, schämst du dich nicht –?“

Kurt Tucholsky (Weltbühne, 1923)

Die Bauernopfer

Auf einen dieser Trecker, die den Protest durch das Land tragen (werden), steht die Parole:

„Die Bauern machen den ersten Zug. Am Ende fällt der König!

Diese Parole steht weniger für Umsturz, als für Pragmatismus. Man hält sich an die Spielregeln. Aber man verweist eben auch darauf, dass am Ende der König dran ist.

Wollen sie als “Bauern” nur den “König” schützen und ihren “gerechten” Lohn dafür haben?

Die Selbstunterwanderung als Regierungsagenda

Natürlich mag man die Bauern irgendwie immer noch. Aber sie müssen sich dafür auch erkenntlich zeigen und sich distanzieren. So viel Knicks darf man erwarten. Noch sind die Bauern nicht rechts. Noch können sie liefern.

Nun, man könnte in der Tat fragen, wie eine rechte Unterwanderung funktioniert, wenn man sich die gegenwärtige Bundesregierung anschaut, die das umsetzt, was die Rechten schon seit Jahren auf ihrer Agenda haben.

Das fängt bei der Flüchtlings- und Asylpolitik an bis hin zu Kasernenhofapelle zur Kriegsertüchtigung. Da klatschen die Rechten frenetisch in die Hände. Auch das Russlandtrauma geht die gegenwärtige Bundesregierung entschlossen an. Wobei man erwähnen muss, dass sie damit gut über den rechten Rand hinausgeht. Sie will Russland „ruinieren“, verkürzt den Weg nach Moskau ganz ordentlich, indem sie schon einmal 5.000 deutsche Soldaten in Litauen stationiert. Und krönt das Ganze mit der Unterstützung eine Selenskyj-Regierung, die Bandera-Kult und Russenhass auf furiose Weise zusammenbringt. Und vergessen wir nicht die „bedingungslose Solidarität mit Israel“, die als Staatsraison auch den Schutz von israelischen Ministern einschließt, die sich stolz als Faschisten bezeichnen bzw. als solche agieren.

Ist da also der Verfassungsschutz zur Stelle? Erklärt der Verfassungsschutz die Bundesregierung zum Verdachtsfall? In punkto „Phänomenbereich“ rechts?

Rechts und links = Null

Viele sind verwirrt. Sind die Bauern alles Millionäre, wie in den neusten Enthüllungen zu lesen ist? Sind sie Millionäre, rechts und gegen die Regierung? Ist es also völlig egal, ob das logisch ist?

Nun, es geht eben auch die Saat auf (um im bäuerlichen zu bleiben), die man ausgebracht hat. Und an dieser Aussaat waren nicht nur staatliche Stellen beteiligt.

Seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten geht ein Gespenst um: Rechts und links seien als politische Koordinaten überholt und nicht mehr zeitgemäß – also total out. Das war nicht einfach und plötzlich ein Gefühl, das die Menschen überkam. Es war auch eine Strategie, mit klar auszumachenden Zielen.

Die Einebnung von links und rechts war und ist also alles andere als kopflos.

Rechts : Links = ?

Wenn man diese beiden Löschungsprogramme vor Augen hat, dann kann man daraus durchaus Schlüsse ziehen:

Man möchte und will unbedingt, dass man mit der Einebnung der Bedeutung von rechts/links sowohl das Wissen um das Reaktionäre des Status-quo als auch Wissen um seine Überwindung ausmerzen.

Gleichzeitig braucht man (ganz) rechts und links, um vor den Schrecken zu warnen, die alle Erschrockenen automatisch zusammenbringt, obwohl sie verdammt wenig miteinander zu tun haben – im Gegenteil: Der Schrecken vor dem ganz Schlimmen lässt sie das Schlimme aushalten.

Und zu guter Letzt. Die angebliche Nichtigkeit von rechts/links sagt nichts über ihre essentiellen Unterschiede aus, sagt nichts über ihre Bedeutung aus. Es geht vor allem und vorrangig um eine Konstruktion der „technischen Mitte“, die genau das auslöschen soll, was mit rechts und links benannt und zur Sprache gebracht werden kann.

Rechts ≠ Links

Selbstverständlich gibt es für rechts und links sehr eng und sehr weit gefasste Definitionen. Das berührt naheliegend die Grenzlinien. Ist ein Rechter (auch) ein Faschist oder eine Linke (auch) eine Revolutionärin?

Ich möchte eine Definition anbieten, die Prof. Rainer Mausfeld in die Debatte geworfen hat, die als Ausgangspunkt sehr brauchbar ist:

„Links und rechts sind ja nicht lediglich – in ihrem Bezug auf die Sitzordnung in der verfassunggebenden französischen Nationalversammlung von 1789 – historische Einteilungen entlang einer eindimensionalen Eigenschaft. Als solche wären sie in der Tat nicht nur historisch überholt, sondern auch hoffnungslos unterkomplex.

Links steht vielmehr für die normativen moralischen und politischen Leitvorstellungen, die über den Menschen und über die Möglichkeiten seiner gesellschaftlichen Organisation in einem langen und mühsamen historischen Prozeß gewonnen wurden und die in der Aufklärung besonders prägnant formuliert wurden. Den Kern dieser Leitvorstellungen bildet ein universeller Humanismus, also die Anerkennung einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen. Bereits aus dieser Leitvorstellung ergeben sich schwerwiegende und weitreichende Folgerungen. Beispielsweise schließt ein universeller Humanismus Positionen aus, die auf der Überzeugung einer prinzipiellen Vorrangstellung der eigenen biologischen, sozialen, kulturellen, religiösen oder nationalen Gruppe beruhen; er schließt also Rassismus, Chauvinismus, Nationalismus oder Exzeptionalismus aus. Zudem beinhaltet er, dass alle Machtstrukturen ihre Existenzberechtigung nachzuweisen und sich der Öffentlichkeit gegenüber zu rechtfertigen haben, sonst sind sie illegitim und somit zu beseitigen.

Aus dem universellen Humanismus ergibt sich also das spezifische Leitideal einer radikal-demokratischen Form einer Gesellschaft, in der ein jeder einen angemessenen Anteil an allen Entscheidungen hat, die die eigene ökonomische und gesellschaftliche Situation betreffen; er schließt also Gesellschaftsformen aus, die auf einer Elitenherrschaft oder auf einem Führerprinzip beruhen. Diese in der Aufklärung erstmals klar formulierten Leitideale sind seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert worden und stellen den Identitätskern des linken Projektes dar.

Da diese Leitideale gewaltige politische Konsequenzen haben, wurden sie seit je auf das schärfste bekämpft; historisch war das der Kern der sogenannten Gegenaufklärung, der es wesentlich um die Wahrung des jeweiligen Status quo ging. Die Behauptung, eine Links-Rechts-Unterscheidung hätte sich historisch überlebt, würde also letztlich beinhalten, dass sich die Leitideen einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen und einer ernsthaften demokratischen Gesellschaftsorganisation überholt hätten – eine These, die natürlich gerne von denen vertreten wird, deren Macht gerade auf rassistischen, chauvinistischen, nationalistischen oder exzeptionalistischen Ideologien basiert.“
(Die Links-Rechts-Demagogie. Ein Interview mit Rainer Mausfeld, NachDenkSeiten vom 5. August 2016)

Ich verwende die Begriffe „Linke“ sehr bewusst und gewollt, denn ich bin fest davon überzeugt, dass „links“ und „rechts“, „oben“ und „unten“ als grobe Orientierungsmarker nicht überholt sind. Sie sind mehr denn je wichtige Koordinaten, die auch unterscheiden lernen, was eine radikale, was eine vorgetäuschte Revolte ist.

Wenn ich hier also an „die Linke“ adressiere, dann verstehe ich das als eine inhaltliche Bestimmung, unabhängig davon, ob man sich als Partei organisiert oder als Bewegung versteht.

Unter „links“ ist eine Kritik zu verstehen, die für die herrschenden Verhältnisse die Kapital-Eigentümer und die politische Klasse verantwortlich macht, die Macht und Herrschaft also dort in Frage stellt und angreift, wo sie sind.

Ganz im Gegensatz zur „rechten Kritik“, die nicht die Gesetzmäßigkeiten dieser Herrschaft meint, sondern ihre Halbherzigkeit. Diese stellt sich der Herrschaft nicht in den Weg, sondern agitiert und „rebelliert“ für ihre Entfesselung.

Wenn man also nicht diese Begriffe aufgibt, weil sie missbraucht und stumpf gemacht worden sind, dann kann man auch aus der Reflexhaltung herauskommen, die nur in blanker Oberflächlichkeit münden muss. Die einen zählen die Deutschlandfahnen, die anderen sind einfach nur dankbar für jeden Protest, der sich gegen die „Ampel“ richtet und das eigene Stillhalten in den Schatten stellt.

Man kann es bodenständig auch so zusammenfassen:

„Rechts ist jemand, der die Reichen schützt, indem er die Armen glauben lässt,

dass noch Ärmere schuld an ihrer Situation sind.“

Wenn man sich also dieser Koordinaten nicht beraubt, dann kann man mehr als Deutschlandfahnen übersehen bzw. zählen. Dann kann man anfangen, zu begreifen und diese Fragen beantworten:

  • Stehen die kleinen Bauern tatsächlich in einer Reihe mit den Agrarkonzernen?
  • Will man die Logik des „Marktes“, aber nicht, wenn man dabei auf der Strecke bleibt?
  • Sind die vielen Deutschlandfahnen auch ein Ausdruck davon, dass man lieber den Nationalstaat Deutschland anruft, als sich über die ruinöse kapitalistische Logik Gedanken zu machen, in der der Ruin der „Kleinen“ kein Fehler ist, sondern ein „gefundenes Fressen“.
  • Lohnt es sich, den „Freien Bauern Deutschland“ zuzuhören, die eine Zerschlagung der Monopole in Handel und Lebensmittelindustrie fordern. Dafür müssten „Freihandelsabkommen“ gekündigt, zollfreie Importe verboten werden, ferner gentechnisch manipulierte Nahrungsmittel und Laborfleisch.
  • Wie wäre es, die Milliarden an „Subventionen“ zu thematisieren, die dadurch gewährt werden, indem man dafür sorgt, dass Milliarden-Unternehmen so gut wie keine Steuern bezahlen?

 

Quellen und Hinweise

Rechts und links = Null? Wolf Wetzel, 2023: https://wolfwetzel.de/index.php/2023/07/04/rechts-und-links-null/

#allesaufdentisch … und die Schädlingsbekämpfung, Wolf Wetzel,2021: https://wolfwetzel.de/index.php/2021/10/06/allesaufdentisch-und-die-schaedlingsbekaempfung/

Offener Brief an Markus Lanz, Wolf Wetzel,2023: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-2-0/offener-brief-an-markus-lanz/

Wenn Kabarettisten von Bord gehen und Abtrünnige über Bord geworfen werden, Wolf Wetzel, 2023: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/wenn-kabarettisten-von-bord-gehen-und-abtruennige-ueber-bord-geworfen-werden/

„Teils von Putin bezahlt“ – Kann Habeck seine Vorwürfe in Bezug auf die Bauernproteste belegen, NDS vom 11.1.2024: https://www.nachdenkseiten.de/?p=109373#more-109373

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121 Kommentare

  1. Der Artikel lässt sich durch den Schüttelreim zusammenfassen: Ist der Bauer unquem, nennt man ihn rechtsextrem. D.h. jede Gegenwewegung, die irgendwie anti (extrem dagegen) ist, hat dieses Konzept mittlerweile verinnerlicht. Bleibt noch anzumerken, das rechts und links relative Angaben zur Position des Wahrnehmenden sind.

    Identitätspolitisch ist Bauer nicht mehr trag- und sagfähig und »die Bauern« ist eine ziemlich ungültige Verallgemeinerung einer inhomogenen Gruppe, vertreten durch Interessenverbände, die sich durch den Bestiz eines Traktors und Teilnahme an Protesten dieser Gruppe definieren lässt. Ergo, wären die Nazis auch Bauern.

    Eine durchaus gültige Hypothese, wenn man Menschen und deren Anliegen nicht vorverurteilt, eskaliert es weniger und Dialog ist miteinander sprechen, nicht übereinander. Die Ursache ist schlicht und ergreifend, das selbstverschuldete Loch im Bundeshaushalt der Ampel sollen nun Land- und Viehwirte kompensieren, und diese Menschen sind darüber nicht erfreut und werden von rechts unterstützt.

    Märkte sind nicht logisch, weil Nachfrage volatil und Angebot immer bregrenzt ist, ist das nicht das Fall spricht man von Überfluss, was eine schöne Undeutung und Überleitung auf die systemimmanenten Klimaprobleme ist, die alle Lebensmittelproduzierenden betreffen wird.

    Nach dem Superwahljahr 2024 sind wir alle ein bissen mehr rechts vom links. Die Mehrheit ist 2024 bereits ärmer als vorher.

  2. @Wolf Wetzel

    Ziemlich einverstanden (auch wenn ich meine, hier und da noch ein bisschen Staats- und Demokratieidealismus zu erkennen. Zur Ehrenrettung: Aber nicht nur, sondern auch gute materialistische Kritik).

    Auch wenn man Habaerbock besser gar nicht mehr antworten, sondern allenfalls deren Adressaten (also: ihre Opfer) immer wieder darauf aufmerksam machen sollte, dass die Habaerböcke es sind, die Worte durch Gewalt ersetzen und die in aller Welt genau wie hierzulande im Namen und zugunsten ihres Systems Jahr für Jahr millionenfach Leichen und andere Opfer (also: ihre Adressaten) produzieren.

    Habaerbock und Konsorten selbst braucht man das aber nicht zu sagen, die wissen das natürlich. Aber sie sind eben Charaktermasken dieses barbarischen Systems und als solche eben nicht nur als Massenmörder und Mordgehilfen zugunsten des Kapitalstandortes unterwegs, sondern auch nie um das Absondern der Heuchelei verlegen, dass Gewalt, zumal bestialische, kein Mittel unserer schönen Demokratie wäre bzw. nicht sein dürfte.

    “Klar, die „Russen“ lauern immer noch und sind auf dem Weg, zum dritten Mal Deutschland zu überfallen.”

    Vorsicht, Herr Wetzel. Jenen Foristen vom Stoßtrupp Hitler und vom Stoßtrupp Habaerbock könnte hier die Ironie entgehen.

    “Will man die Logik des „Marktes“, aber nicht, wenn man dabei auf der Strecke bleibt?”

    Das verstehe ich als solidarische Kritik an den Bauern(protesten). Gut so!

    Zu den Bauern selbst möchte ich wiederholen, was ich schon an anderer Stelle geschrieben hatte:

    Trotz fehlendem revolutionären Bauernelan wünscht man sich in dieser bleiernen Zeit ja doch, „dass mal irgendwas passiert und dann ist alles anders“, um mal den kritikablen Rudi Dutschke zu zitieren.
    Angesichts des stimmungsvollen Schlüttsiel-Dramas keimten deshalb gewisse Hoffungen auf. Aber auch der in Schlüttsiel längst abwesende Dutschke wusste schon, dass das so nicht geht.

    Eine kleine Korrektur: Der pseudodemente Schloz hatte was mit der Warburgbank. Um die War t burg kümmerten sich Studenten. Und auch da gabs jene Menge Schlandstandarten.

    Ihr Tucholsky erinnert mich an den Klassiker von Weinert/Busch aus derselben Zeit:

    “Arbeiter, B a u e r n, nehmt die Gewehre
    Nehmt die Gewehre zur Hand”

    1. Vielen Dank Herr Nolte,
      so wünsche ich mir einen Austausch, der Freude macht. Anregungen, denen man gerne nachgeht und Freude, das etwas (halbwegs) gelungen ist.
      Ja, meine Fragen an das “Bauernbündnis” haben einen sehr konkreten Hintergrund. Solche Proteste, die anhaltend und ausdauernd sind, verändern nicht nur die “da oben” – sie wirken auch belebend und hinterfragend die eigenen Strukturen. Dann fragt man eben nicht mehr nur nach der “Ampel”, sondern auch nach nach den inneren Strukturen – im Bauernverband. Sitzen die Chefs mehr mit dem Chefs aus Politik und Agrarindustrie zusammen, als mit den “Kleinbauern”. u.s.w.
      Und noch ein Frage an Sie: Woran würde Sie mein Demokratie- und Staatsidealismus festmachen?
      mit herzlichen Grüßen Wolf Wetzel

      1. Immer gerne. Fragend schreiten wir voran.

        Da ich eigentlich gar nicht viel rummäkeln möchte an Ihrem Artikel, hier nur ganz kurz auf Ihre Frage nach dem Quäntchen Staats- und Demokratieidealismus:

        “Würden Sie endlich einmal mit denen diskutieren, die bisher nur Argumente hatten, während die Chefetagen nur mit Bashing, Ausladungen und Auftrittsverboten um sich warfen?”

        Mein diesbezüglicher Hinweis steckt schon in meinem ersten Kommentar: Die braucht und sollte man nix fragen. Mit einem Anliegen an Baerbock bzw. die Charaktermaske “Außenminister”, ” Wirtschaftsminister” (oder irgendeine andere Systemcharge) heranzutreten, ist aus sagen wir mal systemüberwindener Sicht (denn es geht ja um Staats- und Demokratieidealismus) bereits ein Fehler ums Ganze. Und zwar selbst dann, wenn die Frage, wie hier, bloß rhetorischen bzw. Aufforderungscharakter hat.

        Denn sich an Baerbock etc. mit dem Anliegen/der Forderung zu wenden, sie möge diskutieren, bedeutet

        a) Baerbock als entscheidungserhebliche bzw. sogar entscheidungsbefugte Machtinstanz über sich anzuerkennen (sowohl grundsätzlich-abstrakt als auch im hiesigen konkreten Einzelfall), an die man sich mit einem Bittgesuch/Appell (egal, wie es konkret vorgetragen wird) wendet. Also sein Anliegen, wie es sich demokratisch gehört, aus der Hand und abzugeben, zu überantworten, zu delegieren an eine demokratische “Volksvertreterin” (hier eben Baerbock, könnte aber auch jeder andere Vertreter sein, im Bauernfall eben Schlüttsiel-Habeck).

        b) bewusst* auszublenden, wozu die demokratische Diskussion – und deren (mediale) Inszenierung – mit den Funktionseliten taugt und wozu nicht, was dabei herauskommt und was garantiert nicht.

        Es bedeutet, sich der – demokratisch weit verbreiteten – Illusion hinzugeben bzw. für die demokratieidealistische Illusion zu werben, die Funktionseliten wüssten bloß nicht genau, wie dreckig es ihren Opfern geht, was “die da unten”, das von ihnen kommandierte Menschenmaterial bewegt, sodass bei den Herrschenden eine Art “Informationsdefizit” vorläge, das zu beheben sich die Diskussion nun anschickt.

        Unterstellt ist damit gleichzeitig auch folgendes Fehlurteil (bzw. Hoffnung –> hier dann wieder der Verweis auf a)): Wenn die Herrschenden nur endlich wirklich wüssten, wie es uns geht, dann würden sie uns niemals antun, was sie uns antun – sei es aus Empathie, die den Herrschenden unterstellt wird und/oder aus unterstelltem “Verantwortungsbewusstsein” für das Gelingen unseres schönen Staatswesens, des “großen Ganzen” .

        Ein solches Fehlurteil übersieht jedoch, dass Empathie mit seinem Menschenmaterial überhaupt kein entscheidungsrelevantes Handlungskriterium für einen demokratischen Staats(unter)führer im Kapitalismus ist.

        Ein solches Fehlurteil geht zudem davon aus, dass der (von Pfarrer Nolte rundheraus abgelehnte) nationalistische Maßstab der Untertanen, wann und wodurch “unser Land vorankommt” mit dem gleichlautenden nationalistischen Maßstab der Staats(unter)führer übereinstimmen würde.

        In Wahrheit haben demokratische Staatsführer meistens einfach ganz andere Maßstäbe. Sie sind führende Charaktermasken, die tun, was in der kapitalistischen Staatenkonkurrenz getan werden muss.

        Dieses Fehlurteil hält sich übrigens hartnäckig, trotz unendlichen Anschauungsmaterials, das jeden Tag das Gegenteil belegt.

        Da Sie ja gelegentlich über (angeblichen) Antisemitismus schreiben, hier eine Analogie aus diesem Spektrum: Dem hier Beschreibenen entspricht analog das Fehlurteil der deutschen Weltkriegsveteranen jüdischen Glaubens, die dem Gröfaz ihre Eisernen Kreuze und Gefrierfleischorden in der festen Ueberzeugung zugeschickt hatten, der Führer müsse dadurch doch erkennen, dass die so Dekorierten doch gute und vor allem echte Deutsche sind. (Vorsorglich: bloß eine Analogie zwecks Verstehensförderung, kein Antisemitismus bei Pfarrer Nolte, auch kein Adorno-sekundärer oder struktureller).

        Dasselbe ergibt sich übrigens, wenn man statt Baerbock Habeck und Schlüttsiel nimmt. Hätten die Bauern mit Habeck “diskutieren” dürfen, hätte sich auch dann nichts geändert, wenn statt der zugelassenen 3 einfach 30 oder alle 300 Bauern mit Habeck “diskutiert” hätten.
        Auch hätte sich nichts geändert, wenn die Bauern, statt zu diskutieren, Habeck hätten kielholen lassen. Der Robert wäre dann einfach durch eine andere Charaktermaske mi der Berufsbezeichnung “Wirtschaftsminister” ersetzt worden.

        (*”bewusst” meint, dass Sie aufgrund Ihrer Lebens- und Politikerfahrung und aufgrund der Zusammenhänge, aus denen Sie kommen, mit hundertprozentiger Sicherheit wissen, was es bedeutet, wenn eine Politschranze diskutiert und was nicht).

        Wenn also a) und b) nicht staats- und demokratieidealistisch sind, will ich nicht mehr Pfarrer Nolte heißen.

        “Aber fragen Sie doch die nun Verbrämten und Verbrannten selbst. Laden Sie sie ein. Zeigen Sie einfach, was eine lebendige Protestkultur ist.”

        Auch das ist wieder der (rhetorische und aus meiner Sicht demokratieidealistische) Appell, die Habaerböcke mögen doch den schönen Segnungen (“lebendige Protestkultur”) aus dem Handbuch der Demokratie und den Sonntagsreden endlich (wieder) in der Praxis Geltung verschaffen.

        Und ensprechend sind auch alle Namen, die Sie hier aufzählen – Guerot, Krone-Schmalz, Baab, Schröder (von dem Fußballer weiß ich zu wenig) – allesamt selbst ehemalige, größere oder kleinere demokratische Funktionseliten, Staats- und Demokratieidealisten, die heute schwer enttäuscht sind vom “Machtmissbrauch” der aktuell amtierenden Figuren und die auch heute nicht nur immer noch an jeder Wahl teilnehmen, sondern ganz sicher auch “Willi wählen” würden, wenn Willy mal wieder antreten würde.

        Bitte verstehen Sie mich richtig: Ich anerkenne, dass das System diesen Leuten wirklich schlimm mitgespielt hat und Baab und Krone-Schmalz sind sogar sehr informativ, authentisch und sympathisch. Hier war allerdings ja nach der Struktur gefragt, deshalb meine Einschätzung.

        So viel zum von mir ausgemachten Quäntchen Staats- und Demokratieidealismus in Ihrem Artikel.
        Sollte ich etwas falsch verstanden haben, korrigieren Sie mich gerne.

        Besonders treffend dagegen finde ich z. B. folgende Passage:

        “Unter „links“ ist eine Kritik zu verstehen, die für die herrschenden Verhältnisse die Kapital-Eigentümer und die politische Klasse verantwortlich macht, die Macht und Herrschaft also dort in Frage stellt und angreift, wo sie sind.

        Ganz im Gegensatz zur „rechten Kritik“, die nicht die Gesetzmäßigkeiten dieser Herrschaft meint, sondern ihre Halbherzigkeit. Diese stellt sich der Herrschaft nicht in den Weg, sondern agitiert und „rebelliert“ für ihre Entfesselung.”

        Beste Grüße von
        Pfarrer Nolte

    2. Kann man den Marxisten Pfarrer Nolte zum Kanzler wählen? Oder muss man darauf hoffen, dass die Republik umstürzt und Pfarrer Nolte per Selbstermächtigung die neue Gesellschsftsordnung anführt?
      Wetzels Kritik bewegt sich im Rahmen des demokratischen Diskurses. Pfarrer Noltes Umsturzfantasien verachten die Demokratie und damit auch den demokratischen Diskurs. Hat man im OM-Forum nur die Wahl zwischen Marxismus und Faschismus?
      Danke, Herr Wetzel, für Ihre gelungene Kritik!
      Pfarrer Nolte wünsche ich weiterhin subversive Tagträume.

  3. Bauern wählen schwarz. Das ist seit Kriegsende eine der wenigen Konstanten und noch 2017 hatte die Union an dieser Stelle 61 Prozent.

    https://www.agrarheute.com/politik/bundestagswahl-diese-parteien-haben-landwirte-gewaehlt-585757

    Ob sie sich damit einen Gefallen getan haben, ist zumindest bei den kleinen Bauern fraglich, denn CDU-Politik war immer Politik für die Großen. Sodass im Jahr 2021 doch etwas Bewegung in die Sache kam (siehe Artikel). Eine überdurchschnittliche AfD-Affinität ist jedenfalls nicht zu erkennen.
    Aber was, wenn dieser Umsturz denn gelungen wäre? Dann hätte der Kanzler nicht Weidel, sondern Merz geheißen. Schon das Plakat mit “Ampel-Wahnsinn”. Das ist O-Ton Bildzeitung und die will Merz.
    Ich sehe das als nochmaligen Versuch, die Ampel zu sprengen. Eben weil die CDU in der Bauernschaft so verankert ist, kann sie auch bewirken, dass der Protest ein wenig überproportional ausfällt. Was sie wohl tat.
    Aber nochmal und auch an dieser Stelle ist die Ampel nicht zu sprengen. Sollen sie mal froh sein: dieser Merz ist als Rächer der enterbten NATO gedacht, der jeden Cent zusammenkratzen soll, um ihn in die Ukraine zu transformieren. Um die ausgefallenen USA zu ersetzen.
    Unter diesen Umständen würden sie sich die Ampel ganz schnell zurück wünschen.

    1. Niemand bei Verstand wird sich je die Ampel zurückwünschen. Klar, dass Blackrock-Merz nicht besser wird als CumEx-Scholz und die halbdebil plappernde Puppe und der Schwiegersohn, den Reichenritter gar nicht erwähnt, der ist bereit für die nächste Koalition.

      Aber diese Regierung hat fertig.

    2. Systemgetreue Narrative zu Ideologien verbreiten, ist eine Kunst für sich!
      Es war ja die Merkel Regierung die die angeblichen CDU bäuerlichen Wähler vergraulte, aber was soll’s!
      Hauptsache Artur_C betreibt sein tägliches links rechts Schema nach persönlichen Bedarf!
      Das lustige an der Politik selbst ist, das wenn Politiker wie aD BK Merkel von sich gaben, das D eine Politik der Mitte vertritt.
      Solche Aussagen sollten doch besser verstanden werden, als unsere Medien sie versuchen zu deuten.
      Schau mal die Währungstabelle an, wo steht der $€¥£ ++ im Verhältnis zu sog. Weichwährungen? Die sog. Hartwährungen mit ihren extremen Schulden stehen weit oben im Umtauschindex. Jetzt fang mal an zu denken wie in der Sesamstraße :
      wieso weshalb warum und wer nicht das macht bleibt dumm

    3. “Bauern wählen schwarz.”

      Die demonstrierenden Bauern interessieren sich auch nicht sonderlich für internationalen Humanismus, sondern kennen ihre finanziellen Möglichkeiten (inkl. staatlich gewährter Subventionen) und haben je größer ihre Traktoren werden, ein ziemlich aufgepumptes Einzel- und Gruppen-Machtbewusstsein.

      Aber sie sind eben die einzigen, die wie in Frankreich die Gelbwesten die Regierung auf der Straße darauf hinweisen, dass es den Bauern (Gelbwesten: der Bevölkerung) nicht so gut geht, dass man ihnen zusätzliche Steuerlast aufbürden kann, um weiße Elefanten wie aktuelle den Ukrainekrieg und die Erbfeindschaft mit Russland finanzieren zu können.

      Da gilt es, zum Schaden der hochmütigen Regierung um jeden Demonstranten dankbar zu sein, der sie in Erklärungsnot bringt, weil diese Konstellation, für sich genommen, eine linke ist. Die heutigen Linken, die sich links nennen, sind dazu nicht in der Lage.

  4. Sprache fängt dort an wie man diese erlernt.
    ‘„Es ist ein Wesenszeichen der liberalen Demokratie, dass sie auch ihren Gegnern Platz gibt. Aber unser Grundgesetz setzt Verfassungsfeinden Grenzen. (…) Social-Media-Kampagnen, die teils von Putin bezahlt werden, in denen man sich als Opfer inszeniert, um Gewalt gegen Personen und Dinge zu rechtfertigen …“
    (NDS vom 11.1.2024)’
    Wenn ein Politiker solch eine Aussage trifft, dann wird es Zeit sich um den Inhalt dieser gewählten Worte zu bemühen!
    Ein Verfassungsfeind setzt eine Verfassung voraus und nicht ein illegitimes GG.

    1. Das ist Stuss. Das GG ist oder war eine vollwertige Verfassung für die BRD, an der auch die KPD konstruktiv mitgearbeitet hat. Ihre Ablehnung beruhte auf der “Wiedervereinigungsklausel”, Bayern hat auch dagegengestimmt, 6 der 8 CSU-Abgeordneten und der bayrische Landtag. Aber das Grundgesetz wurde rechtskräftig beschlossen, und Max Reimann sagte prophetisch, dass die Kommunisten einmal dieses Grundgesetz gegen seine Feinde verteidigen müssten. Das Verbot der KPD 1954, einer Verfassungspartei, war bereits ein Putsch gegen die Verfassung. Danach erfolgte stufenweiser Abbau der Verfassungsrechte, von den Notstandsgesetzen 1968 über die Asylgesetze 1991 bis zu den Corona-Beschlüssen des BVerfG, die Abschaffung des Versammlungsrecht, der Unverletzlichkeit der Wohnung, der Persönlichkeitsrechte und der Freizügigkeit durch einfache Verordnungen “legalisierten”, nachdem Merkel das Gericht gesäubert und mit Parteisoldaten besetzt hatte.

      Die Annexion der DDR durch den “Anschluss” war natürlich ein Bruch des GG. Nicht der erste. Aber zu behaupten, das GG sei keine Verfassung, ist ein Kniefall vor den Verfassungsbrechern seit 1954.

      1. Lieber A²,
        wenn die gültige deutsche Verfassung, durch eine ‘Siegermächtekommission’ in ein GG umgewandelt worden ist, warum durften die deutschen damals ihre Gedanken über ein Referendum mit einbringen?
        Eine Verfassung die schon existierte und daraufhin geändert wird, benötigt die ‘Zustimmung’ vom Volk.
        Damals gab es noch nicht die parlamentarische Demokratie, um sich gegen den Willen vom Volk durchzusetzen! Leider, tatsächlich ist das so geschehen.

  5. @Wolf Wetzel

    Immer gerne. Fragend schreiten wir voran.

    Da ich eigentlich gar nicht viel rummäkeln möchte an Ihrem Artikel, hier nur ganz kurz auf Ihre Frage nach dem Quäntchen Staats- und Demokratieidealismus:

    “Würden Sie endlich einmal mit denen diskutieren, die bisher nur Argumente hatten, während die Chefetagen nur mit Bashing, Ausladungen und Auftrittsverboten um sich warfen?”

    Mein diesbezüglicher Hinweis steckt schon in meinem ersten Kommentar: Die braucht und sollte man nix fragen. Mit einem Anliegen an Baerbock bzw. die Charaktermaske “Außenminister”, ” Wirtschaftsminister” (oder irgendeine andere Systemcharge) heranzutreten, ist aus sagen wir mal systemüberwindener Sicht (denn es geht ja um Staats- und Demokratieidealismus) bereits ein Fehler ums Ganze. Und zwar selbst dann, wenn die Frage, wie hier, bloß rhetorischen bzw. Aufforderungscharakter hat.

    Denn sich an Baerbock etc. mit dem Anliegen/der Forderung zu wenden, sie möge diskutieren, bedeutet

    a) Baerbock als entscheidungserhebliche bzw. sogar entscheidungsbefugte Machtinstanz über sich anzuerkennen (sowohl grundsätzlich-abstrakt als auch im hiesigen konkreten Einzelfall), an die man sich mit einem Bittgesuch/Appell (egal, wie es konkret vorgetragen wird) wendet. Also sein Anliegen, wie es sich demokratisch gehört, aus der Hand und abzugeben, zu überantworten, zu delegieren an eine demokratische “Volksvertreterin” (hier eben Baerbock, könnte aber auch jeder andere Vertreter sein, im Bauernfall eben Schlüttsiel-Habeck).

    b) bewusst* auszublenden, wozu die demokratische Diskussion – und deren (mediale) Inszenierung – mit den Funktionseliten taugt und wozu nicht, was dabei herauskommt und was garantiert nicht.

    Es bedeutet, sich der – demokratisch weit verbreiteten – Illusion hinzugeben bzw. für die demokratieidealistische Illusion zu werben, die Funktionseliten wüssten bloß nicht genau, wie dreckig es ihren Opfern geht, was “die da unten”, das von ihnen kommandierte Menschenmaterial bewegt, sodass bei den Herrschenden eine Art “Informationsdefizit” vorläge, das zu beheben sich die Diskussion nun anschickt.

    Unterstellt ist damit gleichzeitig auch folgendes Fehlurteil (bzw. Hoffnung –> hier dann wieder der Verweis auf a)): Wenn die Herrschenden nur endlich wirklich wüssten, wie es uns geht, dann würden sie uns niemals antun, was sie uns antun – sei es aus Empathie, die den Herrschenden unterstellt wird und/oder aus unterstelltem “Verantwortungsbewusstsein” für das Gelingen unseres schönen Staatswesens, des “großen Ganzen” .

    Ein solches Fehlurteil übersieht jedoch, dass Empathie mit seinem Menschenmaterial überhaupt kein entscheidungsrelevantes Handlungskriterium für einen demokratischen Staats(unter)führer im Kapitalismus ist.

    Ein solches Fehlurteil geht zudem davon aus, dass der (von Pfarrer Nolte rundheraus abgelehnte) nationalistische Maßstab der Untertanen, wann und wodurch “unser Land vorankommt” mit dem gleichlautenden nationalistischen Maßstab der Staats(unter)führer übereinstimmen würde.

    In Wahrheit haben demokratische Staatsführer meistens einfach ganz andere Maßstäbe. Sie sind führende Charaktermasken, die tun, was in der kapitalistischen Staatenkonkurrenz getan werden muss.

    Dieses Fehlurteil hält sich übrigens hartnäckig, trotz unendlichen Anschauungsmaterials, das jeden Tag das Gegenteil belegt.

    Da Sie ja gelegentlich über (angeblichen) Antisemitismus schreiben, hier eine Analogie aus diesem Spektrum: Dem hier Beschreibenen entspricht analog das Fehlurteil der deutschen Weltkriegsveteranen jüdischen Glaubens, die dem Gröfaz ihre Eisernen Kreuze und Gefrierfleischorden in der festen Ueberzeugung zugeschickt hatten, der Führer müsse dadurch doch erkennen, dass die so Dekorierten doch gute und vor allem echte Deutsche sind. (Vorsorglich: bloß eine Analogie zwecks Verstehensförderung, kein Antisemitismus bei Pfarrer Nolte, auch kein Adorno-sekundärer oder struktureller).

    Dasselbe ergibt sich übrigens, wenn man statt Baerbock Habeck und Schlüttsiel nimmt. Hätten die Bauern mit Habeck “diskutieren” dürfen, hätte sich auch dann nichts geändert, wenn statt der zugelassenen 3 einfach 30 oder alle 300 Bauern mit Habeck “diskutiert” hätten.
    Auch hätte sich nichts geändert, wenn die Bauern, statt zu diskutieren, Habeck hätten kielholen lassen. Der Robert wäre dann einfach durch eine andere Charaktermaske mi der Berufsbezeichnung “Wirtschaftsminister” ersetzt worden.

    (*”bewusst” meint, dass Sie aufgrund Ihrer Lebens- und Politikerfahrung und aufgrund der Zusammenhänge, aus denen Sie kommen, mit hundertprozentiger Sicherheit wissen, was es bedeutet, wenn eine Politschranze diskutiert und was nicht).

    Wenn also a) und b) nicht staats- und demokratieidealistisch sind, will ich nicht mehr Pfarrer Nolte heißen.

    “Aber fragen Sie doch die nun Verbrämten und Verbrannten selbst. Laden Sie sie ein. Zeigen Sie einfach, was eine lebendige Protestkultur ist.”

    Auch das ist wieder der (rhetorische und aus meiner Sicht demokratieidealistische) Appell, die Habaerböcke mögen doch den schönen Segnungen (“lebendige Protestkultur”) aus dem Handbuch der Demokratie und den Sonntagsreden endlich (wieder) in der Praxis Geltung verschaffen.

    Und ensprechend sind auch alle Namen, die Sie hier aufzählen – Guerot, Krone-Schmalz, Baab, Schröder (von dem Fußballer weiß ich zu wenig) – allesamt selbst ehemalige, größere oder kleinere demokratische Funktionseliten, Staats- und Demokratieidealisten, die heute schwer enttäuscht sind vom “Machtmissbrauch” der aktuell amtierenden Figuren und die auch heute nicht nur immer noch an jeder Wahl teilnehmen, sondern ganz sicher auch “Willi wählen” würden, wenn Willy mal wieder antreten würde.

    Bitte verstehen Sie mich richtig: Ich anerkenne, dass das System diesen Leuten wirklich schlimm mitgespielt hat und Baab und Krone-Schmalz sind sogar sehr informativ, authentisch und sympathisch. Hier war allerdings ja nach der Struktur gefragt, deshalb meine Einschätzung.

    So viel zum von mir ausgemachten Quäntchen Staats- und Demokratieidealismus in Ihrem Artikel.
    Sollte ich etwas falsch verstanden haben, korrigieren Sie mich gerne.

    Besonders treffend dagegen finde ich z. B. folgende Passage:

    “Unter „links“ ist eine Kritik zu verstehen, die für die herrschenden Verhältnisse die Kapital-Eigentümer und die politische Klasse verantwortlich macht, die Macht und Herrschaft also dort in Frage stellt und angreift, wo sie sind.

    Ganz im Gegensatz zur „rechten Kritik“, die nicht die Gesetzmäßigkeiten dieser Herrschaft meint, sondern ihre Halbherzigkeit. Diese stellt sich der Herrschaft nicht in den Weg, sondern agitiert und „rebelliert“ für ihre Entfesselung.”

    Beste Grüße von
    Pfarrer Nolte

    1. @Pfarrer Nolte:

      Warum verschwenden Sie hier so viele Worte, um für den Systemumsturz zu werben? Sie verachten die Republik und wollen eine marxistische Gesellschaftsordnung. Es gibt andere Foristen, die verschwenden hier ebenfalls viele Worte und sehnen sich nach einer deutschfaschistischen Gesellschaftsordnung. Beschränkt euch doch auf die Essenz eurer Kommentare, z.B. so:
      “Nieder mit der Republik! Deutschland den Marxisten!”
      bzw.
      “Nieder mit der Republik! Deutschland den Faschisten!”
      Das würde dem Publikum den Aufenthalt in einem pseudodemokratischen Diskurs ersparen. Sie wissen ja: Zeit ist Geld.

      1. Dann erspare uns doch generell dein infantiles Gesülze, das du hier als “Artikel” verkaufst. Beschränke dich auf deinen Lebenschant: “Biland hat rrrrrächtärrrr, Määäh”.

      2. “Beschränkt euch doch auf die Essenz eurer Kommentare” – Warum? Weil Marxisten Bilandfreunde sind und dem Biland gerne Zeit oder Geld ersparen? Oder damit der Biland, ob der einfachen Slogans, die er vorschlägt, sich wieder angemessen überlegen vorkommen kann? Oder damit der Biland den Marxisten und Faschisten ihre einfach gestrickten Schlachtrufe vorwerfen kann?

        Außerdem: Widerspricht sich das nicht ein bisschen sich auf einer Plattform rumzutreiben, die für offenen Diskurs steht und dort die Teilnehmer aufzufordern, den Diskurs einzustellen, um es dem Herrn Biland leichter zu machen. Wegen des Diskurses bin ich schließlich hier. Also ne: Wer sich Diskurs sparen will, der soll halt wegbleiben oder die Beiträge nicht lesen, die ihm missfallen. Bin ich für Bilands Zeit-Management verantwortlich.

        1. @Krim:
          Ein “offener Diskurs” mit strammen Marxisten wie Pfarrer Nolte und Krim ist ein Ding der Unmöglichkeit. Marxisten haben immer recht. Andersdenkende sind immer Idioten. Es gibt nichts Diskursfeindlicheres als Kommentare von strammen Marxisten. Ich kann das beurteilen, weil ich eure Kommentare seit Monaten zur Genüge gelesen habe. Das OM ist keine Plattform für ideologische Propaganda.

          1. Hmm, woran könnte das liegen, hmmm?!

            Vielleicht daran, dass z.B. der Kommunismus die modernste und wissenschaftlichste Gesellschaftsform ist und den Begriff “Volksherrschaft”* vollkommen integriert?

            *Demokratie (das ist das, was man bei uns mit alle vier Jahre, nach einem verlogenen Wahlkampf, ein Kreuzchen machen meint)

    2. Hallo Pfarrer Nolte,
      danke für Ihre Ausführungen .. und ich teile sie. Es ist in der Tat ein großer Trugschluss, wenn man glaubt, dass man der Regierung nur die richtigen Argumente liefern muss, damit sie davon überzeugt wird, dass sie falsch liegt. Diesen “Aufklärungswillen” kenne ich seit Jahrzehnten. Dass die Regierungen sehr genau wissen, für wen sie Politik machen und wer dafür bezahlen muss, ist die Voraussetzung dafür, dass die, die die Macht haben und nicht gewählt werden, sie machen lassen. Es wird nicht an der Wahlurne “gewählt” …
      Meine “demokratie-idealistischen” Vorschläge zielen in diese Lern-Richtung.

      1. “Es wird nicht an der Wahlurne „gewählt“ …”

        Lieber Herr Wetzel
        Wo in einer Demokratie wird denn gewählt, wenn nicht an der Wahlurne?
        Mit wem soll man denn in einer Demokratie diskutieren, wenn nicht mit den gewählten Repräsentanten?
        Halten Sie Wahlen in Deutschland für Betrug am Wähler?

        1. Mal zur Erinnerung: die Auswahl der Kandidaten erfolgt nicht an der Wahlurne, sondern vor der Wahl, und zwar nicht durch die Bevölkerung, sondern durch “Repräsentanten” der Bevölkerung. Alles was der Bevölkerung zur Wahl gestellt wird, ist vorher schon von jemandem ausgewählt worden.
          Daß man hier noch solche Binsen in Erinnerung bringen muss…🙄

          1. Die Parteien präsentieren Wahlprogramm und Kandidaten. Die Wähler wählen ihre bevorzugten Kandidaten. So funktioniert die repräsentative Demokratie. Wo ist das Problem? Wollen Sie die Parteien abschaffen? Oder den Parteien vorschreiben, wen sie auf die Wahlliste setzen dürfen?

            1. Die Wähler wählen ihre bevorzugten Kandidaten.

              Meine Gegenthese:
              Die Wähler wählen einen der bevorzugten Kandidaten der Parteien.
              Erkenne den Unterschied: ersteres wäre die demokratische, zweites die repräsentative Variante.

              So funktioniert die repräsentative Demokratie.

              Tja. Gerade ein Schweizer sollte sich doch den Unterschied zur direkten Demokratie schon mal klargemacht haben?
              Und: Wieso sollte ich die Parteien abschaffen wollen? Aber es gibt halt kein Vorschlagsrecht für das einfache Wahlvolk ohne Parteibindung. Daß die Parteien es in immer mehr Fällen eben nicht schaffen, den Volkswillen zu repräsentieren, erkennt man imho auch deutlich an der stetig steigenden Anzahl parteiloser Wahlgewinner bei Kommunalwahlen. Leider eben nur bei diesen.

      2. @Wolf Wetzel

        Vielen Dank für die Klarstellung. Freu mich, dass ich Sie falsch verstanden habe bzgl. der “demokratie-idealistischen Vorschläge” .

        Aber auch andernfalls hätte ich das einfach unter der Rubrik “Anschlussfähigkeit” verbucht. Ist ja hier schließlich keine politische Kaderschmiede, sondern ein freies, oftmals kritisches Medium, dass ein breiteres Leserspektrum dort abholen möchte und sollte, wo dieses Leserspektrum steht.

        Beste Grüße von
        Pfarrer Nolte

  6. “Die Selbstunterwanderung als Regierungsagenda

    Natürlich mag man die Bauern irgendwie immer noch. Aber sie müssen sich dafür auch erkenntlich zeigen und sich distanzieren. So viel Knicks darf man erwarten. Noch sind die Bauern nicht rechts. Noch können sie liefern.”

    => warum sollen die Bauern “liefern”?

    Der Autor meint doch tatsächlich immer noch, daß Leute sich vor Angst in die Hose machen, wenn man sie “rechts” nennt.

    DerAutor darf froh sein, wenn er von den Bauern in naher Zukunft noch Lebensmittel “geliefert” bekommt. Bei solch schlechten, eigentlich sinnlosen Artikeln (was wollte der Autor mit seinem Text aussagen?) wäre ich für Streichung sämtlicher Honorare.

    1. Ich wäre ja auch für ihre Streichung, so ganz grundlegend. Dünnschiss am laufenden Band kann ich auch an anderer Stelle bekommen. Aber man kann nicht alles haben.

      1. Nationalsozialisten, also deine Gülle, findest du bestimmt bei Compact. Da kannst du dann auch deiner chronischen Verbalgonorrhoe ungestört nachgeben, da bist du unter gleichgesinntem, asozialem Gesellschaftsbodensatz.

        1. Ich bin mir fast sicher, dass sich selbst deine multiplen Geisteskrankheiten irgendwie in den Griff bekommen ließen. Was so grenzdebile Schwachköpfe wie du nie kapieren: wenn die von dir so feucht und innig verehrten Nazis wieder den Finger am Abzug haben, seid ihr Schwachköpfe die ersten, die ein Ticket bekommen. Wohl bekomm’s, Piel.

      2. “Aber das ändert sich. Dann bin ich mal gespannt, wie ihr den lokalen Bauern um einen Sack Kartoffeln anfleht und nichts bekommt. Da ihr ja auch zu dumm seid, selbst was anzubauen.”

        Ich betreibe einige Hochbeete,so, wie es mein Grundstück hergibt. Also kläff’ wen Anderes von der Seite voll, Gabi Goebbels. Klotzehohl und hier die infantile Klappe aufreißen, typisch rechte Güllegundula.

        1. Ich setze einen großen Haufen darauf, was so Geschmeiß wie du braucht oder nicht. Bist zu dumm, dir die Schuhe zu binden, musst vor lauter Dauerfrustgeschiebe deine asoziale Rotze in die virtuelle Welt husten, weil sich sonst keine Sau für dich wandelnden Minderwertigkeitskomplex interessiert.

    2. Volle Deckung!

      Stoßtrupp Hitler wieder beim Frontalangriff.

      Wird Ihr Sturmlokal beim III. Weg aktuell nicht beheizt?

      Ist Kubitscha und Kositzek der Schafskäse ausgegangen?

      Falls ja: Wo war der Meldegänger? Feigheit vor dem Feind? Wehrkraftzersetzung?

      Lieber schnell zur Winterakademie in Schnellroda anmelden. Sonntags auch für ältere Semester.

      1. @Pfarrer Nolte
        Ich würde den Waldschraten ein One-Way- Ticket an die ukrainische vorderste Front empfehlen, die suchen doch händeringend Söldner
        Dann würde das braune Pack hier keine braunen Hasstiraden verbreiten.

        1. Das rote Pack mit seinen roten Hasstiraden ist aber auch nicht übel. Wohin müsste man die schicken?

          Ich bin generell gegen Hasstiraden im OM. Aber scheinbar ist das ein frommer Wunsch.

          1. “Ich bin generell gegen Hasstiraden im OM.”

            Hier sind ja eine Menge Heuchler unterwegs, aber du bist mit weitem Abstand der mieseste von allen.

  7. Kürzlich ließ der Chef des Bauernverbands vernehmen, die Regierung solle statt der Subventionen für den Diesel (wofür sie sowieso schon nur 47 Cent bezahlen und die Subvention nachträglich nochmal ca. die Hälfte einspart, wenn ich das richtig verstanden habe) doch lieber das “Bürgergeld” kürzen.

    Im Übrigen wage ich zu behaupten, daß sie nur durch den Gebrauch ihrer monströsen Traktoren (was kostet so ein Teil eigentlich?) soviel Durchsetzungskraft hatten. Man stelle sich eine Demo von Linken mit solchen Geräten vor.

    Hier in der Region werden übrigens kaum Lebensmittel angebaut. Allenfalls Futtermittel für Mastbetriebe, und ein bißchen Getreide. Der Begriff “Bauer” ist irreführend und verkärend. Die meisten sind Betriebe mit Angestellten. Hinzuverdienen können sie mit dem Aufstellen von Biogasanlagen, Windrädern oder ihre Dächer mit Solar bestücken. Spritzen und düngen was die Düsen hergeben…und wehe man kommt mit Kritik, da können sie ganz schnell rabiat werden. ErntehelferInnen meist aus Osteuropa werden ausgebeutet.

    Wurde darüber geredet? Ich habe nichts davon mitbekommen.

    Sicher gibt es auch andere, die sich bemühen, umwelt- und sozialverträglich zu wirtschaften, was sicher nicht einfach ist, insbesondere für kleinere Betriebe.

    Zu Reichsbürger und Co. empfehle ich die Lektüre von “Staatsgwalt: Wie rechtsradikale Netzwerke die Sicherheitsbehörden unterwandern”.

    Auch wenn ich die Corona-Politik mehr als fragwürdig finde, umso mehr befürchte ich die Unterwanderung durch rechtsextreme Kräfte der Proteste.

    So schwach wie zur Zeit war die kritische Linke noch nie.

    Wo bleibt die Antikriegs-bewegung? Was ist mit der Antifa passiert?

    1. Die Antifa diffamiert in altem bekanntem Stil, aber unwirksam, Leute, die sich politisch für ihr Land einsetzen.
      Also in Ihren Augen böse Rechte.

      Übrigens gibt es hier Bauern mit Vieh – sogar auf der Weide. Und ganz viel Getreide – nicht alles Mais. Aber ich fürchte, Sie würden Lebensmittel nicht erkennen, wenn Sie direkt reinlaufen würden.

      “rechtsextreme Kräfte der Proteste”

      Zuviel geraucht, gesoffen oder zuviel das Falsche gelesen.
      Nur noch Gehirngewaschene hier.

    2. Die Antifa, die Sie so sehr lieben, verprügelt auch gerne “Rechte” und schlägt sie krankenhausreif, oder zündet deren Gartenhäuser an – ohne Rücksicht auf Verluste.

      Das ist die typische menschenhassende Agenda der ach so “toleranten” Linken: BÖSE Faschisten sind immer die anderen, nie sie selbst.

      1. Nun ja, bevor du und deine asozialen Gesinnungsgenossen wieder damit beginnen, Konzentrationslager zu errichten, wehren sich die Aufrechten halt.

      2. Ach, übrigens, Piel, immer wieder “beeindruckend”, wie schnell du die Hasskappe aufhast. Kein Wunder, dass dein Leben eine einzige, traurige Farce ist 😁.

    3. Das sehe ich ähnlich, danke.
      Wenn ich diese Monster sehe, frage ich mich, was das noch mit Natur zu tun hat und der wertschätzende Umgang damit sollte ja die Grundlage von Landwirtschaft sein.
      Stattdessen Tierfabriken mit Millionen letztlich weg geworfener Tiere, weil selbst die hartgesottensten Karnisten nicht so viel Fleisch essen, wie erzeugt und erquält wird, Monokulturen, zerstörte Böden, Gülleseen, Pestizide ohne Ende.
      Und die Subventionen landen großenteils bei den Großagrarindustriellen und nicht da, wo sie wirklich Gutes bewirken würden.
      Für mich ist das vor allem ein eher reaktionärer Aufstand oder hat da jemand die Umleitung der Rüstungsmilliarden gefordert?!

      1. Völlig richtig: Wenn die Großkapitalisten à la Bill Gates, der größte Landbesitzer der USA, endlich das Land der Bauern übernommen haben, werden sie mit Pferden ackern lassen, Schweine in die Landschaft treiben und eine fast unberührte Natur wiederherstellen. Und Sie und wir alle werden glücklich sein, wie die Kühe, Pferde Schweine und Hühner.

    4. … monströsen Traktoren (was kostet so ein Teil eigentlich?) …

      Da gibt es riesige Unterschiede, wie z. B. bei LKW: Es gibt kleine und große, mäßig oder gewaltig motorisierte usw.
      Wenn ich einigermaßen richtig recherchiert habe, dann geht das so bei ca. 20.000 EUR für einen kleinen kompakten los und hört bei 400.000 EUR für einen dicken Brummer mit guter Ausstattung noch nicht unbedingt auf.

      Welche Leistungs- und Preisklasse aber für einen Durchschnitts-Familienbetrieb als üblich anzusehen ist, weiß ich nicht. Dazu kann ich nur sagen, dass mir bei meinen Spaziergängen durchs Feld gelegentlich so ein Ding entgegenkommt. Mitunter kann man da Angst kriegen …

    5. Danke für den Hinweis:
      “Kürzlich ließ der Chef des Bauernverbands vernehmen, die Regierung solle statt der Subventionen für den Diesel (wofür sie sowieso schon nur 47 Cent bezahlen und die Subvention nachträglich nochmal ca. die Hälfte einspart, wenn ich das richtig verstanden habe) doch lieber das „Bürgergeld“ kürzen.”
      Keine Frage, der Protest kann in diese Richtung gehen bzw. gelenkt werden. Das heißt also, er kann durchaus rechts gewendet werden (im Sinne meiner Definition). Es kommt auf die offene Auseinandersetzung an, die weder die Bundesregierung, noch die Bauernverbandsfunktionäre wollen.

    6. 47 Cent Kosten je Liter Diesel für Landwirte nach Beihilfe-Erstattung?

      Gehts noch uninformierter und dümmer?
      Wer solchen Unsinn hört und glaubt, muss einen an der Klatsche haben.

      Die Gasölverbilligung wird im Nachhinein auf Antrag mit entsprechenden Hürden gewährt.
      Im Verhältnis zum gestiegenen Preis ist sie relativ nix.
      Großlandwirte mitentsprechend ausgelasteten und effizient eingesetzten Traktoren machen weder die Streichung der Gasölverbilligung, noch die der Kfz-Steuer wirklich etwas aus.
      Bei kleineren Betrieben mit etwas mehr alten, aber unausgelasteten Schleppern sieht es dann in Bezug auf Kffz-Steuer schon etwas anders aus.
      Was die Landwirte aber massiv aufregt, hat weniger mit der aktuellen Regierung, sondern mehr mit dem Marktgeschehen der letzten Jahre zu tun mit massivst volatilen Märkten.
      Jetzt kostet Weizen nicht die Hälfte vom Höchststand etwa Mai 2022 als Folge der Sanktionen und des Arbirage- bzw. Non-Arbitrage-Effektes von den Terminmärkten auf die Spotmärkte.
      Viele Bauern verdienen lieber etwas weniger und fühlen sich dafür aber gebraucht und anerkannt, weil sie eine gesellschaftlich nützliche Funktion ausüben.
      Aber nachhaltig soll es sich natürlich schon rechnen.
      Das wäre aber keineswegs ein Problem.
      Und Bauern hier wissen auch, dass sie gegenüber den Großstrukturen in der Ukraine keine Chance haben. Das wissen aber auch insbesondere die Polen und die Ungarn oder die
      Rumänen.
      Die nach Fläche verteilten “Subventionen” sind übrigens sogenannte Ausgleichszahlungen für höhere Auflagen in der EU nach der Marktreform Ende der 80er-/Anfang der 90er-Jahre, als die Interventionspreise gesenkt wurden und als Ausgleich dafür Flächenprämien vergeben wurden.
      Bewirtschaftungsauflagen und Ökoprämien etc. gibt es daneben auch, sind aber meist keine wesentlichen Einkommensträger, sofern die Preise stimmen und damit sind dann (meist) Weltmarktpreise gemeint.
      Landwirte ließen sich in eine “linke” Politik ziemlich gut einbinden, wenn man etwas davon verstehen würde und sich nicht vatikanisch anmutenden Dogmen unterwerfen müsste.

  8. Die Bauern haben leider vergessen, Klebstoff mitzubringen. Nicht mal Schweinemist hatten sie dabei um ihn auf die Treppen des Reichstags zu kippen.
    Alles in Allem gibt es eine gewisse Analogie zu Bauern Bonzen Bomben, aber der Biss fehlt.

  9. Allzu viel mag ich zu diesem Artikel nicht sagen, vielleicht sollte ich ihn besser gar nicht kommentieren. Aber kleine Anmerkungen möchte ich doch machen.

    → Ein Teil der Bauernschaft hat sich sehr wohl in Richtung „Umsturz“ (selbstnatürlich nuuur ganz demokratisch gemeint, eh klar!) ausgesprochen. Diese ungemein zierlichen Fahrzeuge mit der am Galgen hängenden Ampel oder dem Spruch „die Ampel muss weg“ waren ja schwer zu übersehen, und Plakate dieser Art waren überall bei den Aktionen vorhanden.
    Das heißt, es ging keineswegs nur um die Sache. Die angebliche Existenzbedrohung der Bauernschaft durch die jüngsten politischen Entscheidungen ist ohnehin gelogen, siehe weiter unten.

    → Die Proteste waren in einer Weise durchorganisiert und orchestriert, dass man von einer qualifizierten Planung ausgehen muss, die keineswegs spontan erfolgt sein kann und längst vor den politischen Entscheidungen durchgeführt sein musste.

    → Diese planlose Regierung hat sehr schnell nach der ersten Kritik bereits nennenswerte Teile der kritisierten Planung zurückgenommen. Das hat die sich verzweifelt gebende Bauernschaft keineswegs beruhigt. Die durchorganisierte Protestplanung wurde abgearbeitet und die Drohungen, die aktuell beendeten Proteste wieder aufleben zu lassen, sind bereits ausgesprochen. Das sieht sehr nach Machtkampf der Bauernverbandsfunktionäre mit einer ihrer Ansicht nach „unbotmäßigen“ Politik aus. Die wollen abräumen, die wollen „alles“. Wer das Schauspiel rund um den Lindner-Auftritt gesehen hat, wird mir wohl zustimmen, dass die davon träumen, die aktuelle Regierung zu stürzen. Und ja, das geht ganz eindeutig nach der Devise „der Feind meines Feindes ist mein Freund“.

    → Als Schmankerl noch ein Link auf die Seiten des Deutschen Bauernverbands. Die Buchführungsergebnisse des abgelaufenen Wirtschaftsjahres der darbenden Bauernschaft finden Sie hier: Klick!
    Nehmen Sie sich bitte etwas Zeit dafür und lesen Sie auch sorgfältig die Erläuterungen. Das Unternehmensergebnis wird da je Familienarbeitskraft ausgewiesen. Arbeiten also zwei Familienmitglieder (z.B. Mann und Frau, oder Vater/Mutter und Sohn/Tochter) gemeinsam im Unternehmen, wovon man wohl zumeist ausgehen sollte, dann sind die Zahlen der Übersicht zu verdoppeln.

    Vielleicht erscheinen Ihnen dann die historisch hierzulande einmaligen Wallungen der organisierten Bauernschaft in einem anderen Licht. Ob Sie diese Wallungen dann „konservativ“ oder lieber „rechts“ nennen, ist mir wurscht.

  10. Der Artikel ist ganz gut gelungen, nicht nur halb. Ich bin ja immer wieder erstaunt, mit welcher selbstverständlichen Dreistigkeit die Vertreter der staatlichen Gewalt, Protest, der ihnen nicht passt als unrechtmäßige Gewalt markieren. Eigentlich sagen sie auf 100 verschiedene Arten nur: Wir sind die Staatsgewalt und Ihr seid die Untertanen. Wenn wir etwas zu Gewalt erklären, dann seid ihr automatisch im Unrecht, egal wie berechtigt euer Anliegen ist. Das ist dann auch schon der Grund für diese Vorgehensweise. Schließlich ist es Protest – also irgendwas wird sich immer finden, um den Gewaltvorwurf auszusprechen, notfalls muss man eben die Fakten kreativ interpretieren. Wie auch im vorliegenden Fall. Ausgerechnet der Bundesschlumpf beklagt die “Verrohung der politischen Sitten” und das weil der Herr H., mit den demonstrierenden Bauern und Handwerkern nicht reden wollte:

    Malte Massow war wie andere Bauern aus der Region nach Aufrufen in Chatgruppen am Nachmittag des 4. Januar zum Anleger in Schlüttsiel gekommen. Es sei darum gegangen, mit Robert Habeck zu sprechen, sagt er gegenüber dem NDR: „Niemand war in der Absicht da, irgendwelche Schlägereien anzufangen. Wir wollten einfach nur da sein, um ihn zu empfangen und ein paar Worte auszutauschen.“ Nachdem ein Gespräch mit dem Minister trotz Vermittlungsversuchen der Polizei nicht zustande gekommen war, hatte die Fähre den Hafen mit Robert Habeck an Bord wieder verlassen. Mehrere Medien hatten danach von einem Erstürmungsversuch durch einen wütenden Mob berichtet. Massow bestreitet das. Im Moment des Ablegens der Fähre sei es durch das Gedränge zum Durchbruch einiger Teilnehmer durch die Polizeikette gekommen: „Das passiert, wenn da so viele Menschen auf einmal mit Körperkontakt sind und irgendwo Schub reinkommt, das ist definitiv klar. Aber ich kann ganz klar sagen, dass von unseren Landwirten keiner ihn (Robert Habeck) auf irgendeine Weise überhaupt angefasst hätte.“

    Der Minister wollte nicht reden und hat deswegen die Fähre wieder ablegen lassen. Daraus hat die Presse dann einen Erstürmungsversuch gemacht. Cem Özdemir eine Nötigung und der Bundeskanzler eine beschämende Verrohung der politischen Sitten. Dabei war es wohl der Minister, der wohl der Ansicht war, dass er es nicht nötig hat, sich mit den Betroffenen seiner Politik auseinanderzusetzen.

    Auch Landwirt Torben Jacobsen hält Berichte über einen Erstürmungsversuch oder einen rechten Mob am Anleger für nicht vereinbar mit den tatsächlichen Ereignissen. Er bedauert die Eskalation des Protestes, aber die Handyvideos würden nicht den gesamten Ablauf wiedergeben: „Was man nicht sieht, ist, dass Polizei und Demonstranten sich danach wieder normal die Hand gegeben haben.“ Er habe angesichts einiger Berichte unmittelbar nach dem Vorfall den Eindruck gehabt, er sei auf einer anderen Veranstaltung gewesen.

    https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/Blockade-der-Habeck-Faehre-nach-Recherchen-des-NDR-kein-Erstuermungsversuch,pressemeldungndr24378.html

    Da fragt man sich doch, wessen politische Sitten verroht sind? Die der Demonstranten oder die der Medien und Politiker, die diesen Protest aufs Übelste verleumden und durch den Dreck ziehen.

    Ein wütender „Mistgabelmob“ mit gefährlichen „Umsturzfantasien“ – so bezeichnete man die protestierenden Landwirte, nachdem eine Gruppe von Bauern in der vergangenen Woche Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) an einem Fähranleger Schlüttsiel (Kreis Nordfriesland) blockiert hatten. Oder besser gesagt: Nachdem sie versucht hatten, die Fähre zu „stürmen“.

    https://apollo-news.net/eine-luege-faellt-zusammen-polizei-stellt-klar-es-gab-kein-erstuermen-der-habeck-faehre/
    https://apollo-news.net/vermeintliches-foto-von-bedraengten-habeck-entlarvt-sich-als-fake/
    https://www.youtube.com/watch?v=G_LSwKEIcsI

    Zur Einebnung von rechts und links in Verbindung mit dem angeblichen Satz von Schäuble “Wir können uns auf die Dauer das SOZIALE nicht mehr leisten, so Schäuble, wir müssen es durch das NATIONALE ersetzen. Volksgemeinschaft.” aus Arno Luiks Artikel: “Brief an eine alte Studienfreundin” kam mir der Gedanke, dass das ein faschistischer Standpunkt ist: Der demokratische Streit zwischen rechts und links spaltet den nationalen Zusammenhalt und wirkt sich zersetzend auf die Volksgemeinschaft aus. Bei Scholz wird das einerseits noch als “lebendige Protestkultur” positiv angesprochen, aber andrerseits schon mit der Weisung versehen, dass Protest an den “Regeln des demokratischen Miteinanders” (die der Bundesschlumpf vorgibt) seine Grenze hat. Wie lang dauert es wohl noch, bis auch die “lebendige Protestkultur” von den Vertretern des Zeitgeists als die nationale Einheit prinzipiell störend einkassiert wird?

  11. Die Weber
    Im düstern Auge keine Thräne,
    Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:

    Paroles Die Weber
    Deutschland, wir weben Dein Leichentuch,
    Wir weben hinein den dreifachen Fluch –

    Wir weben, wir weben!

    Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
    In Winterskälte und Hungersnöthen;
    Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
    Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt –

    Wir weben, wir weben!

    Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
    Den unser Elend nicht konnte erweichen,
    Der den letzten Groschen von uns erpreßt,
    Und uns wie Hunde erschießen läßt –

    Wir weben, wir weben!

    Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
    Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
    Wo jede Blume früh geknickt,
    Wo Fäulniß und Moder den Wurm erquickt –

    Wir weben, wir weben!

    Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
    Wir weben emsig Tag und Nacht –
    Altdeutschland, wir weben Dein Leichentuch,
    Wir weben hinein den dreifachen Fluch,

    Wir weben, wir weben!

    Aus: Album. Originalpoesien. S. 145-146
    Herausgeber: H. Püttmann
    Erscheinungsdatum: 1847
    Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
    Interprète
    Liederjan
    Label
    KTR
    Paroles ajoutées par nos membres
    https://greatsong.net/PAROLES-LIEDERJAN,DIE-WEBER,106581325.html

    1. Um mal einen bekannten Spruch leicht zu paraphrasieren:
      Otto0815 bin ich Fan von!

      Vielen Dank für die Gelegenheit, ein klassisches Gedicht an dieser Stelle lesen zu dürfen.

  12. Abscheulich. Ich bin erstmals auf dieser Plattform und finde den Ton, der hier leider von manchen angeschlagen wird, unsachlich bis abscheulich. Die Entwicklung der Landwirtschaft habe ich in den letzten Jahrzehnten mit großem Interesse und in Kontakt mit Landwirten verfolgt. Mich erschüttert die Kontextlosigkeit der Darstellungen. Nach meiner Beobachtung ist die Landwirtschaft (die es so homogen nicht gibt) nicht nur Opfer, sondern auch Täter und vor allem haben sie sehr unterschiedliche Interessen. Leider hat sich in der Vergangenheit der Bauernverband als Interessenvertreter der großen Betriebe durchgesetzt und sich sehr früh und anhaltend im Widerstand zum Naturschutz definiert. Jetzt die Tatsache zu vergessen oder zu leugnen, dass wir eine naturverträglichere Landwirtschaft brauchen und dass der Klimawandel – der nicht aufzuhalten ist – entschleunigt werden muss. Das Gemeinwohl und die Interessen künftiger Generationen muss auch in der Landwirtschaft wichtiger sein, als die kurzfristigen und kurzsichtigen wirtschaftlichen Interessen landwirtschaftlichen Großbetriebe. Es gab und gibt Lösungen, die auf dem Tisch lagen, um die bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten. Eine Förderung, die nicht an die Fläche gebunden ist und andere, naturverträgliche Landwirtschaft fördert, Preise garantiert und Selbstvermarktung und regionale Strukturen fördert. Denn wir sollten alle zusammen nicht vergessen: Egal wie laut uns die Bauern ins Gesicht schreien, dass sie uns satt machen. Es stimmt nicht und wird durch Schreien auch nicht wahrer. Erstens braucht es die ganze Wertschöpfungskette, damit Nahrung auf unserem Tisch kommt und zweitens ist es zunächst einmal die Natur, ihre Reproduktionsfähigkeit und ihre Fruchtbarkeit, der wir verdanken, dass es Essen auf unserem Tisch gibt. Ihre Gesundheit und Produktivität, sauberes Wasser und ein berechenbares Klima sind Werte, die über allem stehen müssen, weil sie die Voraussetzung dafür sind, dass Landwirte heute und in Zukunft die Lebensmittel liefern können, die wir brauchen. Dazu braucht es mehr Rücksichtnahme vieler Landwirte auf die Gesundheit der Natur – und in der Folge auch auf unserer Gesundheit. Natürlich kann man versuchen, den Klimawandel und das Artensterben mit Traktorprotesten zu bekämpfen. Das wird aber nicht funktionieren. Sonst käme ich mit.

  13. Abscheulich. Ich bin erstmals auf dieser Plattform und finde den Ton, der hier leider von manchen angeschlagen wird, unsachlich bis abscheulich. Die Entwicklung der Landwirtschaft habe ich in den letzten Jahrzehnten mit großem Interesse und in Kontakt mit Landwirten verfolgt. Mich erschüttert die Kontextlosigkeit der Darstellungen. Nach meiner Beobachtung ist die Landwirtschaft (die es so homogen nicht gibt) nicht nur Opfer, sondern auch Täter und vor allem haben sie sehr unterschiedliche Interessen. Bedauerlicherweise hat sich in der Vergangenheit der Bauernverband als Interessenvertreter der großen Betriebe durchgesetzt und sich sehr früh und anhaltend im Widerstand zum Naturschutz definiert. Jetzt die Tatsache zu vergessen oder zu leugnen, dass wir eine naturverträgliche Landwirtschaft brauchen und dass der Klimawandel – der nicht aufzuhalten ist – entschleunigt werden muss. Das Gemeinwohl und die Interessen künftiger Generationen muss auch in der Landwirtschaft wichtiger sein, als die kurzfristigen und kurzsichtigen wirtschaftlichen Interessen landwirtschaftlichen Großbetriebe. Es gab und gibt Lösungen, die auf dem Tisch lagen, um die bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten. Eine Förderung, die nicht an die Fläche gebunden ist und andere, naturverträgliche Landwirtschaft fördert, Preise garantiert und Selbstvermarktung und regionale Strukturen fördert. Denn wir sollten alle zusammen nicht vergessen: Egal wie laut uns die Bauern ins Gesicht schreien, dass sie uns satt machen. Es stimmt nicht und wird durch Schreien auch nicht wahrer. Erstens braucht es die ganze Wertschöpfungskette, damit Nahrung auf unserem Tisch kommt und zweitens ist es zunächst einmal die Natur, ihre Reproduktionsfähigkeit und ihre Fruchtbarkeit, der wir verdanken, dass es Essen auf unserem Tisch gibt. Ihre Gesundheit und Produktivität, sauberes Wasser und ein berechenbares Klima sind Werte, die über allem stehen müssen, weil sie die Voraussetzung dafür sind, dass Landwirte heute und in Zukunft die Lebensmittel liefern können, die wir brauchen. Dazu braucht es mehr Rücksichtnahme vieler Landwirte auf die Gesundheit der Natur – und in der Folge auch auf unserer Gesundheit. Natürlich kann man versuchen, den Klimawandel und das Artensterben mit Traktorprotesten zu bekämpfen. Das wird aber nicht funktionieren. Sonst käme ich mit.

    1. Danke für ihre Ergänzungen. Natürlich gibt es nicht “die Bauern” … deshalb habe ich die Fragen an das Ende meines Beitrages gestellt. Die Bauernverbandspräsidenten haben genauso Angst vor den “Kleinbauern” wie die Regierung. Aber das müssen die Bauern thematisieren und auf den Punkt bringen.

    2. “Abscheulich. Ich bin erstmals auf dieser Plattform und finde den Ton, der hier …”

      Daran werden Sie sich wohl auf Dauer, so angestrebt, leider gewöhnen müssen, denn es ist vielfach nur der “Olympische Gedanke”, der zählt.😞🤫

  14. @Guaido Biland

    Spazierte eben im Seitenschiff. Aus dem Beichtstuhl wehte Gestank herüber. Wenig überraschend: In einem Abteil moderte alter Schweizer Käse.

    Neulich hatten Sie noch heulend und zähneknirschend gejammert, ich würde mich so schlimm an Ihnen abarbeiten. Hab mir das zu Herzen genommen und Ihnen jede Kritik an Ihrem absolut matten WEF-Artikel erspart. Auch wollte ich Sie in Ihrer Eselsecke generell ungestört weiter dilettieren lassen. Denn des Bilands Wille ist bekanntlich sein Himmelreich.

    Wie sich zeigt, ist es genau umgekehrt: Der Biland Guaido kann nicht mehr leben, ohne sich an Pfarrer Nolte abzuarbeiten. Biland vermisst Pfarrer Nolte! Der Biland rennt Pfarrer Nolte virtuell nach!
    Natürlich nur, solange Guaido dabei in seiner Eselsecke feststecken bleiben darf.

    Jetzt kommen Sie hier angewanzt, wo Wetzels Artikel sich schon fast versendet hat und halten erneut Ihren heißen Scheiß feil.

    Nochmal kurz zum Mitschreiben: Pfarrer Nolte wirbt gar nicht für einen “Umsturz”. Hat Pfarrer Nolte auch geschrieben mit Verweis auf Dutschke. Den Dutschke werden Sie aber wahrscheinlich ebenso wenig kennen und können wie die Möglichkeit, sich kognitiv außerhalb der staatsideologischen Phrasenwirtschaft zu bewegen. Kein eigener Gedanke dürfte je den mit Teflon beschlagenen Hohlraum passiert haben.

    Statt Umsturz muss analysiert und überzeugt werden, “dass der Mensch anders werden muss”.
    Ist doch klar beschrieben bei Pfarrer Nolte: Umsturz bringt nix. Außer die Umstürze von Bilands liberaldemokratisch-wertewestlichem Lieblingskapitalismus – von der ursprünglichen Akkumulation bis zur Farbrevolution: Jede Menge Tod und Leichen, “die letzte Hoffnung der Reichen” , wie im Altertum bereits Minnesänger Wigald Boning schrieb.

    Guaido Biland, dem Elendsquartier des Intellekts, dem Marktschreier der bleieren Zeit, ist einfach keine Peinlichkeit zu peinlich, keine Phrase zu abgedroschen, kein Grabbeltisch zu abgegrast.

    Dem ist sogar egal, dass seine Leser ständig bemerken, dass er gar nicht verstanden, geschweige denn durchdrungen hat, worüber er spricht, was er referiert. Da sind Pfarrer Noltes Beiträge nur das geringste Problem.
    Echte Kalauer ploppen auf, wenn Biland raushaut, er hätte den Cechura begriffen und jetzt den Wetzel und wäre “weitestgehend einverstanden”.

    Und jetzt, alter Dünnbrettbohrer, einfach wieder den liberalkapitalistisch regulierten Volksempfänger aufdrehen und laut mitsingen, sobald das Wunschkonzert für Fotzenfritz intoniert:

    “Wenn alle untreu werden,
    so bleiben wir doch treu”

  15. @ Pfarrer Nolte:

    In Ihrem Weltbild gibt es nur zwei Sorten Menschen: Die “Systemlinge” und die Erleuchteten. Selbstverständlich zählen Sie sich als strammer Marxist zu den Erleuchteten. Darum sind Sie überzeugt, “dass der Mensch anders werden muss”. Darum verfassen Sie hier ellenlange Kommentare, um “Systemlinge” als minderwertiges Menschenmaterial zu beschimpfen und zu verhöhnen. Alle, die der Meinung sind, dass sie selbst ganz okay sind und keinen Bock darauf haben, “anders zu werden”, sind in Ihren Augen Opfer eines “notwendig falschen Bewusstseins”.
    Selbstverständlich wollen Sie einen Umsturz. Sie verschmähen den Liberalismus, den Kapitalismus und die Demokratie. Sie verschmähen Andersdenkende. Sie verachten das System und die Menschen, die es unterstützen. Das geht aus zahlreichen Kommentaren hervor.
    Fühlen Sie sich ruhig attackiert. Marxisten Ihres Schlags, die Andersdenkende zum Marxismus zwangskonvertieren wollen, sind gefährlich. Sie wollen keinen demokratischen Diskurs, sondern eine neue Weltordnung, die nicht weniger totalitär ist als die, die sie unablässig kritisieren.
    Als linksliberaler Schweizer wehre ich mich gegen alles, was totalitäre Züge hat. Also auch Ihre Kommentare. Ihre degoutante Gegenattacke bestätigt nur die Richtigkeit und Notwendigkeit meiner Attacke.

      1. Landolf Ladig ist das Pseudonym eines Verherrlichers des NS-Regimes.
        Schade, dass wir uns nicht persönlich kennen.
        Ich würde dir bei nächster Gelegenheit dein unverschämtes Maul stopfen.

          1. “Ein Taugenichts ist ein Ofen voll Unheil, auf seinen Lippen ist es wie sengendes Feuer.”

            Der Prototyp Woody Guthrie wurde schon im Alten Testament beschrieben.

            Spr 16,27

            1. Da hast du deine Weisheiten her? Echt beeindruckend. Man sieht ja, was diese Weisheiten aus Menschen machen: Mit Gewalt drohen…..ähm, warte mal.
              Hast du nicht immer gesagt, die Linken sind so extrem Gewalttätig und aggressiv?

              Deine braune Bürgertumssoße ist so primitiv wie schlecht.
              Welch’ Niveau die tollen Schweizer hier so aufwarten.
              Ich rufe nach Ausschaffung der Schweizer aus diesem Forum 😉 Warum? Gastrecht verwirkt!

              1. @wilhelmine:
                Wenn es wenigstens zu 50% wahr wäre, was du hier schreibst. Aber es ist zu 90% Unfug. Du hast keine Ahnung.
                Was deinen Aufruf zur Remigration betrifft: Keine Angst, diesen übel riechenden Sumpf, der sich Forum nennt, überlasse ich gerne quakenden Deutschen.

    1. “Marxisten Ihres Schlags, die Andersdenkende zum Marxismus zwangskonvertieren wollen, sind gefährlich.”
      LOL – Das möchte ich sehen, wie die “Zwangskonversion” in einer Kommentarspalte vonstatten gehen soll.
      Aber gut. Immerhin ziehen Sie jetzt vom Leder. Das ist ehrlicher als diese nonchalante Großzügigkeit, die vorgibt über den Dingen zu stehen.

  16. @An den Biland Guaido, das Fleisch gewordene notwendig falsche Bewusstsein, den Landolf Ladig der westlichen Wertegemeinschaft

    Eine Blamage toppt die nächste. Schlag auf Schlag den ganzen Tag.

    Dass Ihr schönes System Sie und uns alle notwendig und systemisch bedingt als auszubeutendes Menschenmaterial behandelt und benutzt, je nach Marktlage und Weltgegend manchmal als minderwertiges, manchmal als höherwertiges Menschenmaterial, wollen Sie jetzt dem Pfarrer Nolte unterschieben.

    Da weiß man gar nicht, ob man noch lachen oder schon weinen soll.

    Konfuzius sagt:

    Das System braucht Knechte. Die besten Knechte sind stolze Knechte. Unter allen Knechten ist Biland Guaido der stolzeste.

  17. @ Pfarrer Nolte:

    Sie bezeichnen mich oben als “Landolf Ladig der westlichen Wertegemeinschaft”.
    Sie erniedrigen meine Person öffentlich als Verherrlicher des Nazi-Regimes.
    Nun, damit liegen Sie natürlich falsch.
    Ich denke, dass diese Äusserung den Tatbestand der Verleumdung und üblen Nachrede erfüllt.
    Es ist gut, dass Sie Ihre marxistische Persönlichkeit hier im Forum zur Schau stellen.
    So kann sich jeder selber vom Marxismus ein Bild machen.

    @Redaktion: Sind die Kommentare von Pfarrer Nolte und Woodie Guthrie mit den Hausregeln vereinbar?

  18. @Guaido Biland

    Angesichts des emotionalen Ausnahmezustandes, in den Sie sich offenbar gerade hineinmanövriert haben, möchte man Ihnen zurufen:

    Mensch Guaido, jetz reiß di doch amoal aweng zsamm!

    Auch jetzt wieder zum anfängerfreundlichen simultanen Mitdenken: In die Nähe von NS-Verherrlichung wären Sie möglicherweise gerückt worden, hätte ich Sie den Ludolf von Alvensleben des III. Weges genannt oder den Hans-Adolf Prützmann der AfD. Der Landolf Ladig der westlichen Wertegemeinschaft ist etwas ganz anderes.

    Einfach nochmal lesen und nochmal versuchen mitzudenken. Nichts liegt mir ferner, als ausgerechnet Sie der NS-Verherrlichung zu bezichtigen. Ganz ehrlich.

    Vielmehr möchte ich sagen und hiermit nochmal ausdrücklich klarstellen, dass ich meine, dass jene Leichenberge weltweit, mit denen auch Ihre „gemütliche Eselsecke“ unterfüttert ist, allesamt auf das Konto des demokratischen Kapitalismus gehen. Notwendig auf das Konto des demokratischen Kapitalismus gehen.

    In der Selbstbeschreibung von Overton ist zu lesen, dass die sich gegen „Debatteneinengung und Moralismus“ stellen. Und was tun Sie, zumal als OT-Autor? Sie drohen mit dem staatlichen Gewaltapparat und werden gegen Foristen genau so gewalttätig („bei nächster Gelegenheit dein unverschämtes Maul stopfen“), wie Sie es irrigerweise z. B. der marxistischen Gesellschaftsanalyse andichten. Sind ganz geknickt ob der vermeintlichen Erniedrigung Ihrer werten Person.

    Und erflehen dann gleich weitere Gewalt gegen Andersdenkende, nämlich in Form von Häschern und Zensur („Kommentare mit den Hausregeln vereinbar“?)

    Herr Biland, was hätte aus Ihnen alles werden können, wären Sie nicht bei Overton abgestiegen!

    Um Debatteneinengung und Moralismus zu überwinden und damit OT nicht weiterhin als Guidos Kummerkasten intellektuelle Flauten verbreitet, mahnt Pfarrer Nolte hiermit eine Versachlichung der Debatte an!

    Also los, Guido Biland, dann diskutieren Sie doch mal mit Ihren Kontrahenten!

    Weil Sie marxistische Argumente stärker meiden als der Teufel das Weihwasser, beginnen wir einfach beim Naheliegenden, Unverfänglichen. Und da schauen wir mal ganz genau hin.

    Sie behaupten, und jeder kann das nachlesen, Landolf Ladig wäre ein „Verherrlicher des Nazi-Regimes“. Das bestreite ich. Landolf Ladig hat zwar viel deutschnationalen Unsinn verzapft, völkisch-nationalistische Ideologie verbreitet, aber das Nazi-Regime verherrlicht hat Landolf Ladig nicht.

    Bitte belegen Sie das Gegenteil, da Sie es ja so genau wissen! In welchem seiner Ergüsse hat Ladig den NS verherrlicht? Bitte zeigen Sie es mir! Zeigen Sie mir die Textstellen. Da können Sie mal so richtig punkten. Auch bei mir.

    Ich vermute jedoch, dass Sie über Landolf Ladig und sein Geschreibsel, von dem wir alle überhaupt nur deshalb wissen, weil die Systemmedien wollten, das wir es wissen, auch nicht mehr wissen als die paar abgedroschenen Phrasen, die die Systemmedien Ihnen als Skandal im Sinne der Gesellschaft des Spektakels serviert haben. Und die beten Sie jetzt unreflektiert nach, so meine dringende Vermutung. Genau wie die sonstige Phraseologie des demokratischen Kapitalismus.

    Haben Sie denn auch nur einen Abschnitt von Ladig gelesen? Nur einen? Zeigen Sie es! Bitte belegen Sie Ihre Behauptung mit der NS-Verherrlichung! Ganz konkret.

    Und sollte bei Ladig tatsächlich NS-Verherrlichung dingfest zu machen sein, sollten wir das nicht wie die Systemmedien – und Sie! – als „Skandal“ verhandeln und verharmlosen und uns anschließend „Debatteneinengung und Moralismus“ hingeben, sondern das Zeug analysieren und darüber diskutieren, was der Ladig womit meint und inwiefern Ladigs Ideologie auf derselben Grundlage fußt und dieselben Voraussetzungen benötigt wie der demokratische Kapitalismus als aktuelle Herrschaftsform.

    Das wäre doch mal eine Diskussion! Die man selbstverständlich auch dann führen könnte, wenn Ladig keine Nazi-Verherrlichung nachzuweisen ist. Da könnte und müsste Guido Biland mal Farbe bekennen.

    Zur weiteren Versachlichung der Debatte: Hier ist ja der Kommentarbereich von Wolf Wetzels Artikel.

    Diesen Artikel habe ich kommentiert. „Ellenlang“ wie Guido Biland sich moralisch echauffiert, ohne auch auf ein einziges meiner Argumente einzugehen. Stattdessen liest Guido Biland auch noch falsch und dichtet, wiederum moralisch angefressen, mir „Umsturzphantasien“ an.
    Also Guido Biland: Dann zeigen Sie jetzt doch mal ganz analytisch-argumentativ, was an meinem Kommentar sachlich falsch ist. Wo und inwiefern. Zeigen Sie das doch mal!

    Ist meine Auffassung etwa unzutreffend, dass es ihm überhaupt nix bringt, wenn sich der „kleine Mann“ (m/w/d) mit seinen Anliegen diskursiv an die Habaerböcke dieser Welt wendet?

    Dass solche Veranstaltungen wie dem „Volk aufs Maul“ zu schauen und schöne „Bürgerdialoge“ zu veranstalten, allenfalls als Inszenierung der Herrschenden und ihrer Herrlichkeit und „Bürgernähe“ dienen, in denen die Bürger und die ihnen von der Herrschaft eingebrockten Sorgen und Nöte allenfalls als Staffage vorkommen und mit der als Versprechen verkleideten Drohung, die Bürger ab sofort noch effektiver kapitalistisch zu strangulieren? Ist das falsch?

    Ist es ein Irrtum, wenn Pfarrer Nolte behauptet, dass die Berechnungen der Herrschenden ganz andere sind und ganz anderen Maßstäben folgen als die von Oma Erna?

    Stimmt all das nicht, Herr Biland? Dann zeigen Sie es!

    Ist es falsch, dass Schröder, Krone-Schmalz, Baab, Guerot usw. dickere oder schmalere Ex-Funktionseliten des Systems sind, nun bitter enttäuscht, weil Sie – tatsächlich – teilweise verfolgt und niedergemacht werden vom System, dem sie weiterhin die Treue halten, nur eben konstruktiv-kritisch.

    Zeigen Sie, dass ich mich irre, Guido Biland!

    All das hat nichts mit Marxismus zu tun. Versuchen Sie also gar nicht, wieder irgendeine Systemphrase gegen „Marxisten“ abzunudeln in der durchschaubaren Absicht, sich inhaltlich nicht auseinandersetzen zu müssen.

    Wenn Sie belegen können, dass ich irgendwo falsch liege, unterschreibe ich ein Unterlassungspapier zum „Landolf Ladig der westlichen Wertegemeinschaft“ und nenne Sie ab sofort den Augusto Pinochet der Demokratiebewegung.

    1. “Angesichts des emotionalen Ausnahmezustandes, in den Sie sich offenbar gerade hineinmanövriert haben, möchte man Ihnen zurufen:

      Mensch Guaido, jetz reiß di doch amoal aweng zsamm!”

      Da hast du mich wirklich zum Lachen gebracht. Wenn einer seine emotionalen Ausnahmezustände wenigstens ohne geistige Totalausfälle zelebrieren konnte, dann der Mensch, auf den dein mundartlicher Zuruf vermutlich anspielte.
      Danke dafür und die trefflichen (und überbordende Polemiken in Zaume haltenden) Zeilen.

  19. Ein guter pointierter Artikel.
    Kleiner Schönheitsfehler: “So gehen 47 Millionen Euro, die die Wartburgbank eigentlich hätte zahlen müssen, flöten und Olaf Scholz kann sich an nichts erinnern.” Der Name kommt nicht von einer DDR-Automarke, sondern ist ein “zufälliger” Anglizismus von Kriegsfinanzierung: Warburg.
    Kann man sich so doch gut merken…

  20. @ Pfarrer Nolte:

    Heute ist Ihr Glückstag!
    Ich habe die OM-Redaktion heute nach unserem Disput und den Endlos-Beschimpfungen durch „Woodie Guthrie“ angewiesen, sämtliche Artikel von mir im OM zu löschen. Ich habe keinen Bock mehr auf diese Art Debattenraum. Weder als Autor noch als Kommentator. Nicht weil ich das Argumentieren scheue. Sondern weil mich die Gossen- und Pöbel-Rhetorik einiger Foristen anwidert. Die aktive Teilnahme an der OM-Community mit Klarnamen schadet der Reputation. Die meisten schützen sich mit Nicknamen. Ich habe den Riesenfehler gemacht, mit offenem Visier anzutreten. Würde ich heute niemandem empfehlen. Besser maskiert debattieren, damit die Reputation intakt bleibt.
    Sie haben also einen Kritiker weniger. Freie Fahrt für freie Marxisten und Faschisten in diesem liberalen Forum!
    Tschüssikowski.

    1. Hallo Guido,
      man kann sich für die deutschen Volksgenossen nur Fremdschämen Rechts wie Links nicht umsonst gab es hier zwei Diktaturen die auch daß richtige Personal dafür brauchten und auch immer finden konnten. Wie sagte Richard Wagner so schön “Deutsch sein” heißt eine Sache um ihrer selbst Willen zutun, und zwar so grundsätzlich bis alle schlechte Laune haben.

      Vielleicht schreibst du unter dem Nick deiner Katze, gruß der Prepperoni

      1. Die Ergüsse der Katze wären zumindest deutlich interessanter und lesenswerter. Aber es scheint gefruchtet zu haben. Qualitativ definitiv ein riesengroßer Fortschritt.

        1. Ich habe es mir gerade anders überlegt. Ich dreh den Spieß einfach um und trete dir fortan in deinen hässlichen deutschen Arsch. Mit wechselnden Nicknamen, damit es nicht langweilig wird. Freu dich, ich folge dir.

          1. Ist mir sowas von schnuppe, mir ist schon klar, dass du ein nichtsnutziger, großmäuliger Gernegroß bist. Dich feudel’ ich mit dem Wischmop weg, anytime, anywhere.

    2. Was den Nickname angeht hat sich endlich mal der gesunde Menschenverstand durchgesetzt. Hab ich dir jedes mal geschrieben, wenn du wieder mit der Anonymitäts-Keule um die Ecke kamst und mich beschimpft und beleidigt hast.

      Wenn jetzt noch öfter bei dir die “Was nicht sein darf kann nicht sein-Einstellung” ändert, besteht noch Hoffnung.

      1. Habe ich dich beschimpft und beleidigt? Das war unfair. Ich erinnere mich, dass du bezüglich Umgangston immer ein Musterknabe warst. Ein echter Gentleman. Ich bitte dich hiermit um Verzeihung und wünsche dir alles Gute. An meiner Einstellung werde ich selbstverständlich hart arbeiten. Von dir kann ich noch viel lernen.

    3. Ich habe die OM-Redaktion heute nach unserem Disput und den Endlos-Beschimpfungen durch „Woodie Guthrie“ angewiesen, sämtliche Artikel von mir im OM zu löschen. Ich habe keinen Bock mehr auf diese Art Debattenraum. Weder als Autor noch als Kommentator.

      Ich bedaure das sehr!
      Aber ja, mit Klarnamen kanns hier schwierig werden.

  21. Es ist einfach ekelerregend, was manche “Diskutanten”, egal aus welchem “Lager”, hier absondern können. Insofern kann ich einem hier nicht zu benennenden (oppositonell, linkem) Journalisten ziemlich und leider zustimmen, der in einem Gespräch schon vor Monaten äußerte, er halte es für einen Fehler, dass Florian R. diese Kommentarseiten geöffnet hat. Schade!

  22. Woher sollen wir wissen, dass “Guido Biland” kein Pseudonym ist??
    In Internet-Foren sind alle Namen gleich, ob sie nun wie RL-Namen klingen oder nicht. Mein Tip: “Panzerhaubitze” heißt RL Panzerhaubitze Müller, “Guido Biland” Guido Biland, “Ottono” Otto Schlonz und “So und nicht anders” heißt RL so und nicht anders, wenn auch nicht “So und nicht anders”.
    @ “Guido Biland”: Liberalismus heißt nicht “Wohlstand für Alle”, sondern Herrschaft der Eigentümer. Liberalismus heißt auch nicht Demokratie, sondern ist als Prinzip der Demokratie entgegengesetzt. Früher wusste man das, heute verarscht man die Leute mit dem Oxymoron von der “Liberalen Demokratie”.
    Auf deutschem Boden gab es in der Geschichte drei Demokratien: die Deutsche DEMOKRATISCHE Republik, die Mainzer Republik von 1793 und die Wiedertäufer (sowie einige sehr schnell wieder zerschlagene Räterepubliken).

  23. @Guido Biland

    Über Ihren Abschied bin ich nun doch erschrocken. Tut mir ehrlich leid.

    Schon gestern Abend nach dem Kommentar dachte ich, dass ich es wohl übertrieben habe.

    Inhaltlich-sachlich stehe ich weiterhin komplett zu meinen Kommentaren. Und ich bedauere wirklich, dass Sie nicht die NS-Verherrlichung von Landolf Ladig gezeigt und/oder sich sonst mal inhaltlich eingelassen haben.

    Daraus hätten nämlich interessante Diskussionen entstehen können. Wahrheitsgehalt und Schlüssigkeit von Argumenten hängen nämlich nicht davon ab, ob sie von Marxisten vorgetragen werden. Auch würden Sie nicht wie von Geisterhand stante pede zum Marxisten mutieren, wenn Sie mal mit einem diskutieren.

    Mein Ton war manchmal aber doch grenzwertig oder sogar grenzüberschreitend. Das gebe ich zu. Die medial vermittelte Kommunikation (meist sogar unter Pseudonym) und der fehlende persönliche Kontakt begünstigen das.
    Auch wenn man berücksichtigen sollte, dass Sie ebenso rabiat ausgeteilt haben und Ihr ausgesprochen militanter Liberaldemokratismus nicht eben zur sachlichen Diskussion einladen.

    Als ich gerade von Ihrem Rückzug gelesen habe, habe ich Sie mal gegoogelt und bin dabei auf Ihr Xing-Profil mit Foto gestoßen. Auf dem Foto sind Sie mir sehr sympathisch, weshalb es mir umso mehr leid tut, Sie vergrault zu haben oder zumindest federführend daran mitgewirkt zur haben.

    Vielleicht würde auch mir eine Auszeit mit Funkstille gut tun. Und wenn Sie gerne für Overton Texte verfasst haben, kann Sie das vielleicht zur Umkehr bewegen.

    Ich möchte in Frieden von Ihnen scheiden. Deshalb bitte ich Sie um Verzeihung. Vielleicht können Sie das ja annehmen. Obwohl es von einem Marxisten kommt.

    Alles Gute und adieu
    Pfarrer Nolte

    1. Danke für Ihre persönliche Nachricht, Pfarrer Nolte. Ich habe sie mit Wohlwollen gelesen und nehme Ihre Entschuldigung an.

      Das ist sehr anständig von Ihnen.

      Ich habe gewiss auch ein paar Fehler gemacht und meinem Temperament allzu freien Lauf gelassen. In der Hitze des Gefechts …

      Es ist bedauerlich, dass sich in einem Medium wie OM die Kontrahenten gleich fragwürdig verhalten wie all die arroganten und aggressiven Eliten, die wir hier zu Recht immer wieder kritisieren. Wir müssten es eigentlich besser können. Aber vielleicht ist dieser Ort auch nur ein Spiegel der profanen Verhältnisse in der Gesellschaft.

      Ich wünsche Ihnen auch alles Gute.

      Friedliche Grüsse aus der Schweiz
      Guido Biland

    2. Es freut mich sehr, dass wir nicht nur über die “Welt” reden können, sondern auch über “uns” und unseren Umgang. Ich bin dankbar, wenn man Unterschiede gut und produktiv austrägt .. und dabei auch über sich selbst nachdenken kann.
      Dabei steht für mich als gemeinsamer Kompass fest, dass wir uns die (notwendigen) Unterschiede erklären können, ohne sie durch Diffamierungen zu ersetzen.
      Es geht doch hier, im Forum, darum, dass wir es ein bisschen besser machen, als in Talkshows a la Lanz. Wenn uns das gelingt, wäre das schon wohltuend.

  24. Vorweg; Da der Konflikt zwischen Guido Biland und Pfarrer Nolte friedlich beigelegt ist,
    hier ein Lied für die beiden:
    https://www.youtube.com/watch?v=J7s3z4PzY7o
    darf ich vielleicht jetzt auch mal einen Kommentar zum Artikel posten.

    Den Artikel von Wolf Wetzel finde ich gut und die Beschreibung von Mausfeld als gute Grundlage für Definitionen.

    Meine eigene Meinung zum Thema „links-rechts“ möchte ich hinzufügen:

    Die Geschichte der (ursprünglich freien Menschen nachfolgenden) Gesellschaft ist eine Geschichte der Klassenkämpfe.

    Kleiner Exkurs:
    Weil irgendwann eine Riege pervertierter Affen auf den Plan trat, die Totschlag, Mord, Räuberei und andere schicke Sachen für „ihr Ding“ hielten, darin von Kriechaffen unterstützt und von den Friedfertigen nicht daran gehindert wurden.

    Mathematisches Modell:
    Mittlerweile sind mehr Menschen von dieser Riege abgeschlachtet worden, als jemals gelebt hatten.
    (Aktuell sind ja mathematische Modelle als „Beweis“ der Wissenschaft für die Richtigkeit politischer Meinungen und Interessen sehr beliebt; Müll rein, Müll raus, Stadtreinigungen wollen auch Geld verdienen. Aussage also bewiesen.)

    Ende des Exkurses.

    Links-rechts in der französischen Nationalversammlung: aufstrebende Bürger versus altabgesessenen Adel. Also Bürgerliche vs. Adelspack. Wie ging es weiter? Die Bürgerlichen übernahmen die Macht und wandelten sich zu Geldadeligen, unter Erhaltung des Adelspacks, das sie sich einverleibten und zu Repräsentationszwecken aus Weinkellern oder Schlössern holten. Dieses Bürgerpack wanderte also von links nach rechts, und da blieb es hocken.

    Eine neue Klasse betrat die Weltgeschichte, die Arbeiterklasse. Genauer: Die Arbeiter- und Bauernklasse. Mit „Arbeitern“ sind weder „Arbeitnehmer“, noch „Arbeitgeber“ gemeint (Schwurbelausdrücke des Bürger- und Adelspackes), sondern Arbeitsleister, die den Reichtum der Welt produzieren. Und mit „Bauern“ sind keine Agro-Konglomerationen von Blackrock gemeint, sondern Menschen, die Felder bestellen, um Nahrung, echte Nahrung, nicht Laborzeugs, für echte Menschen zu produzieren, zum größten Teil ausgebeutete Saisonarbeiter aller Länder auf dem Land.

    Diese neue Klasse trat erst einmal für ihre Interessen und ihre Rechte, insgesamt für Menschenrechte ein. Das empfand das Bürger- und Adelspack als abscheulichen Anschlag auf ihre Westen. Nein. Auf ihre Werte. Ihre Westenwerte. Ihre werten Westen. Was auch immer.

    Bis hierhin lässt sich schon feststellen, dass die personen- oder gruppenbezogene Verortung nach „links“ und „rechts“ nicht statisch, sondern in steter Bewegung ist. Von der Opposition über eine Neu-Disposition zur Herrschaftsposition, also zu Massagesitzen in Dienstwagen. Zu Hintern, die sich nicht selbst bewegen, sondern bewegt werden, Fortschritt genannt.

    Anmerkung: Da wesentliches Ziel der selbsternannten „Eliten“ Massagesitze sind, könnte man auch sagen, dass Wahlen dazu dienen, Hinterteilen Sitze zuzuordnen. Viel Spaß bei der nächsten Wahl!

    Arbeiterklasse also. Soll ich jetzt „SPD“ sagen? Wäre heutzutage aberwitzig, allerdings meine ich das historisch. Bebel und Liebknecht (sen.), die standen doch einmal für etwas. Liebknecht (jun.) und Luxemburg (Frau, nicht Land) noch strikter. Wer hat die Ermordung dieser beiden veranlasst und vorangetrieben, wer kam ungeschoren davon, wurde mit Ehren überhäuft, nach wem wurde sogar eine Stiftung benannt?

    Also weitere Bewegung von links nach rechts. Von der Opposition über Anbiederei zur Herrschaftsposition als oberste Stiefelknechte („dienende Führung“).

    In den „Corona-Jahren“ geradezu eine Explosion des Wechsels von links nach rechts. Bis auf wenige wechselte die Partei „Die Linke“ fast geschlossen zur Herrschaftsseite über, gab sämtliche Prinzipien der Humanität preis und schloss sich der weit rechts stehenden Herrschaft (CDSFUPD+“Grün“) an. Parteien, die extrem rechts stehen, sind nunmehr: CSU, CDU, FDP, SPD, Grüne, Linke und AFD. Viel Spaß beim Wählen!

    Man könnte noch außerparlamentarische Bewegungen betrachten oder die (staatstreuen, regierungshörigen) „NGO“. Forget it. Beispiel: „Antifa“, der Witz, nicht in Tüten, sondern in Masken. Anscheinend teils dem BfV, teils dem BND angehörig, von herrschenden Parteien über Steuermittel finanziert, vom Staatsfunk und Konzernmedien unterstützt, ein Stoßtrupp der Rechtsextremen.

    Meine Meinung. Wer anderer Meinung ist, sollte anderer Meinung sein und mal wieder Obst essen.

    Links ist, wer sich gegen diesen zunehmenden Totalitarismus, die Ausplünderung der Bevölkerung und die Kriegsbesoffenheit dieser Rechtsextremen stellt, die gerade den nächsten Weltkrieg anzetteln. Die Regierung ist weder links, noch rechtsoffen, sie ist eindeutig rechts. Und alle, die diese Regierung unterstützen, allen voran die Staats- und Konzernmedien sind rechts. Genauer: Rechtsextrem.

    Noch eine Anmerkung:
    Diese Bezeichnungen (links, rechts) werden heutzutage/seitens der Propagandablasen nicht mehr zu einer politischen Verortung genutzt, sondern ausschließlich in einem „moralisch“ wertenden Sinne, dazu noch in einem verqueren (links=gut, rechts=böse) und ausgerechnet die versemmelte Gesamtschaft der rechtsextremen selbsternannten „Elite“ nennt sich „gut“, behauptet sie sei links und ihre Kritiker seien „rechtsoffen, rechts“. Absurd.

    Man muss nicht die Bezeichnungen selbst über Bord werfen, sondern sollte jegliche Äußerung irgendeiner Herrschaft als Propaganda, die sie ist (Propaganda für ihren Wunsch nach Bewegung ihrer Hinterteile) ignorieren und in der öffentlichen Diskussion die Bezeichnungen adäquat verwenden.

    Privatisierte staatliche Herrschaft = rechtsextrem.
    Staatsfunk- und Konzernmedien = rechtsextreme Propaganda.
    Regierungskritiker = links.
    Foristen bei Overton: Überwiegend freundlich, einzelne Schauder möglich. Bewahren Sie Ihre Contenance und behalten Sie die Hausschuhe an, denn: „Füße warm, Kopf kalt, so wirst du 100 Jahre alt!“

    1. @Ohein:

      Nicht schlecht.

      Apropos links: Im “Tages-Anzeiger” stand heute folgende Meldung:

      Lesbisches Paar statt Mann mit Hut: Zürcher SP fordert geschlechtsneutrale Ampeln und Tafeln
      Neue Ampeln und Verkehrsschilder für Zürich: Geht es nach der SP, sollen auch eine Schwangere, ein lesbisches Paar oder eine Seniorin am Stock dargestellt werden. Die heutigen Ampeln würden suggerieren, dass der öffentliche Raum vor allem Männern gehöre, findet die SP.

      Man darf die Bedeutung der Linken (Sozialdemokraten) nicht unterschätzen. Ohne sie wäre die Welt noch barbarischer.

  25. @Biland/Nolte
    Wenn wir diese Vorkriegszeiten noch ein paar Jahre überleben wollen, müssen wir trotz unterschiedlichster Auffassungen den Dialog suchen und führen, darüber, wie wir gemeinsam (oder eben jeder auf seine Weise) Mittel und Wege finden, den Mächtigen in die kriegerische und autoritäre Suppe spucken können. Das ist nicht nur nicht Friede, Freude, Eierkuchen oder wir haben uns alle lieb, sondern eine Notwendigkeit, wenn man in dieser Welt überhaupt noch einmal praktisch in Erscheinung treten will.
    Ich hoffe ihr seht das ähnlich.

    1. Die Mächtigen haben die Angewohnheit, auf Suppen zu spucken. Und auf die Lakaien, die sie servieren. Man kann beinahe zufrieden sein, wenn sich die Lakaien nicht gegenseitig in die Suppe spucken.

      Die Mächtigen müssen nur den Verteilkampf am Laufen halten. Und schon ist die Welt, wie sie ist.

  26. Seltsam. Bisher dachte ich immer, dass es automatisch links ist, wenn kleine Leute für ihre eigenen Interessen kämpfen.
    Mausfeld und mit ihm Wetzel basteln sich ihre eigene Definition von links, wonach übrigens Gewerkschaftler keineswegs mehr automatisch “links” sein müssten.

    Das nachfolgend zitierte Begriffsverständnis entspricht im Grunde dem der heutigen Linkspartei und orientiert sich nur noch an “Werten”, nicht aber an “Interessenvertretung”. Hinzu kommt das Problem, dass diese Werte (Gleichheitsgebot, Diskriminierungsverbot) in der hier formulierten Allgemeingültigkeit nicht mit der Natur des Menschen und der Alltagsrealität zu vereinbaren sind. Man fühlt sich an ein religiöses Dogma erinnert.

    Zitat:
    “Den Kern dieser [linken] Leitvorstellungen bildet ein universeller Humanismus, also die Anerkennung einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen. Bereits aus dieser Leitvorstellung ergeben sich schwerwiegende und weitreichende Folgerungen. Beispielsweise schließt ein universeller Humanismus Positionen aus, die auf der Überzeugung einer prinzipiellen Vorrangstellung der eigenen biologischen, sozialen, kulturellen, religiösen oder nationalen Gruppe beruhen; er schließt also Rassismus, Chauvinismus, Nationalismus oder Exzeptionalismus aus.”

    Irgendwie seltsam, dass das in etwa genau zur Ideologie der neoliberalen Globalisten im WEF gehört … !
    -> Das vollkommen vereinzelte und atomisierte Individuum!

    Mausfelds Definition läuft im Grunde auf eine Art Menschheitskult hinaus.
    Die “Menschheit” als Heilige Kuh.
    Dazu das Verbot, Differenzierungen vorzunehmen, sofern aus ihnen eine unterschiedliche Behandlung von Menschen resultiert.
    Das ist das Denken von Leuten, die einen globalen Kommunismus anstreben.
    Die Menschen wollen aber unterscheiden. Sie wollen nicht alle gleich behandeln.
    Der Witz ist nun aber, dass es gleichzeitig auch das Denken von Leuten ist, die einen globalen neoliberalen Korporatismus anstreben – mit dem einzigen Unterschied, dass sie es mit der sozialen Gleichheit dann nicht ganz so genau nehmen …

    Irgendwer, ich glaube Carl Schmitt, sagte mal: “Wer ´Menschheit´ sagt, will betrügen.”
    Das muss man erst mal widerlegen.
    Und da “Menschheit” auch in den Verlautbarungen des WEW eine so große Rolle spielt, muss einem das Wort seeehr verdächtig vorkommen.

    “Menschheit” ist ein vollkommen abstrakter, rein theoretischer Begriff, der in der Praxis nicht funktioniert, nicht anwendbar ist, daher wertlos ist und gleichzeitig alle anderen sozialen Zusammenschlüsse (z.B. Nation, Religionsgemeinschaft, Verwandtschaft) zu entwerten sucht. Ein gefährlicher Begriff.
    Dass Mausfeld, von dem ich bisher einiges hielt, allen ernstes in diese Richtung denkt, entsetzt mich.

    1. Mir macht es große Mühe, Ihr Entsetzen zu verstehen, wenn man das universelle Menschenrecht betont. Mich erschrecken solche Leute, die plötzlich “Kommunismus” schreien, wenn man individuelle Rechte nicht gegen universelle Rechte ausspielt. Dass es dabei auch um Kapital-und Verwertungsinteressen geht, in denen der Mensch nur als (reduzierbarer) Kostenfaktor vorkommt, wird bei Ihnen gleich wieder den “Kommunismus” wachrufen. Welches Schreckgespenst reitet Sie da?

      1. Hallo Herr Wetzel,

        bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Natürlich sind die Menschenrechte eine große postive Errungenschaft. Wer will sie missen? Ich nicht!

        Für meine Begriffe geht es in Mausfelds Definition allerdings gar nicht explizit um Menschenrechte. Ich habe die Passage eben noch einmal durchgelesen und sehe, dass das Wort “Menschenrechte” dort gar nicht vorkommt.

        Der von ihm gewählte zentrale Begriff ist stattdessen “universeller Humanismus”. Man kann darüber diskutieren, wie groß die Schnittmenge dieses Begriffs mit den Menschenrechten gemäß der “Allgemeine Erklärung der Menschenrechte” von 1948 ist. Natürlich gibt es eine Schnittmenge, aber gibt es auch eine vollkommene Deckungsgleiche?
        Im Folgenden beziehe ich mich auf die Aufstellung von 2023 aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Erkl%C3%A4rung_der_Menschenrechte

        Das Charakteristische der Menschenrechte ist ja der Umstand, dass sie sich gegenseitig begrenzen und ausbalancieren.
        So befinden sich etwa Artikel 17 (Recht auf Eigentum) und Artikel 25 (Recht auf Wohlfahrt) in einem Spannungsverhältnis. Die Verabsolutierung einzelner Menschenrechte beschädigt daher – von wenigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Artikel 3 (Recht auf Leben und Freiheit) – mitunter andere Menschenrechte.

        Allerdings wäre auch das fortlaufende Hinzukommen neuer Rechte vor dem Hintergrund möglicher politischer Interessen zu diskutieren. Heute gibt es sogar Leute, die ein “Recht auf Migration” proklamieren, Genauso gut könnte man ein Recht auf “Fortbestand der traditionellen Kultur eines Gebiets” aufstellen.

        Das oben erwähnte Prinzip der Ausbalancierung fehlt für meine Begriffe bei Mausfeld.
        Das Kernproblem besteht darin, dass in der von ihm gewählten universalistischen bzw. GLOBALISTISCHEN(!) Verabsolutierung die Rechte aller zwischengeschalteten sozialen Gruppen (zwischen Individuum und “Menschheit”) nachrangig oder sogar irrelevant sind. Das wird im nun zitierten Absatz deutlich:

        “Beispielsweise schließt ein universeller Humanismus Positionen aus, die auf der Überzeugung einer prinzipiellen Vorrangstellung der eigenen biologischen, sozialen, kulturellen, religiösen oder nationalen Gruppe beruhen; er schließt also Rassismus, Chauvinismus, Nationalismus oder Exzeptionalismus aus.”

        Das Neue bei ihm ist, dass er den Humanismus und die Menschenrechte nicht im Rahmen einzelner souveräner Staaten verwirklicht sehen will, sondern in einem (unausgesprochen) grenzen- und staatenlosen Raum. Also eben in der sog. “Einen Welt” der Globalisten vom WEF und der Amerikaner.

        Aber:
        Wer wollte denn aber etwa den Arabern verbieten, in ihrem Land den Islam für höherwertig zu halten?

        Wer wollte es einem Nationalstaat verübeln, wenn er die eigenen Staatsbürger (gemäß Ius sanguinis) gegenüber Personen anderer Abstammung bevorzugt?

        Wer dürfte sich beschweren, wenn eine Familie oder Sippe Verwandte bevorzugt?

        Und ist die Vorstellung, die eigene vertraute Kultur für wünschenswerter und besser zu halten als andere, nicht etwas so Selbstverständliches auf der Welt, dass der Zweifel hieran bei den allermeisten Menchen und in fast allen Ländern nur verständnisloses Kopfschütteln bewirken würde?!!
        Das heißt nicht, dass andere Kulturen für minderwertig gehalten werden, sondern, dass die vertraute Kultur einen Vorrang genießt, weil sie die eigene und vertraute ist.

        Eben dieses banale Prinzip des Vorrangs für das Eigene wird mit Mausfelds Definition unmöglich gemacht. E gibt dann im Grunde nichts Eigenes mehr, sondern nur noch eine Pflicht zur Angleichung und ein Verbot der Unterscheidung.
        Das wiederum passt ebenso gut zum Kommunismus wie zum globalistischen Neoliberalismus.

        Nun haben Sie und Mausfeld ja auch erklärtermaßen nicht Ihre Definition für “konservativ” oder “liberal” liefern wollen, sondern die für “links”. Das ist ja auch völlig okay und legitim. Sie müssen dann aber auch damit leben, dass Menschen, die nicht links sind, dieses Konzept problematisch finden.

        Was mich übrigens wundert, ist der Umstand, dass Sie auf meinen Gedanken “links ist Interessenvertretung von unten” gar nicht eingegangen sind.
        Andererseits war eben das bis in die 1970er Jahre hinein DAS ENTSCHEIDENDE Merkmal linker Positionen.

        Ich hoffe, dass Sie mein Denken jetzt besser nachvollziehen können.

        1. @Wolfgang Wirth

          Ich möchte mich in Ihre Konversation mit Herr Wetzel nicht einmischen, aber an dieser Stelle meinen Dank für Ihre Erläuterungen aussprechen. So wünschenswert es ist, dass sich die ganze Menschheit auf einheitliche Werte und Verhaltensregeln einigen kann, so weltfremd ist diese Vorstellung. Die menschliche Zivilisation ist ein chaotisches Sammelsurium von Interessenlagen und Interessenkonflikten. Es gibt keinen Zauberstab, der die Welt ordnen und harmonisieren kann (ausser man glaubt an einen Gott). Daraus folgt, dass sich Menschen immer gegenseitig bekämpfen und bekriegen werden. Was die Menschenrechte leisten können und was nicht, erleben wir aktuell wieder in verschiedenen Kriegsgebieten. Menschenrechte sind ein nobler Versuch, die Welt zu ordnen und zu befrieden. Dasselbe gilt für verschiedene Ideologien mit oder ohne Gott im Zentrum. Doch wenn es um vitale Interessen geht, konzentrieren sich die Menschen zuerst auf ihre eigenen. Erfreulicherweise sind diese individuellen Interessen meistens kooperativer und friedlicher Natur.
          Ein menschenfreundliches politisches System sorgt dafür, dass Menschen gerne kooperativ und friedlich sind. Dazu braucht es ein gewisses Mass an Gerechtigkeit, Wohlstand und Vertrauen. Kooperative und friedliche Menschen können auch problemlos mit Menschen umgehen, die nicht dieselben Traditionen und Werte teilen.
          Alle Ideologien, die Menschen ausgrenzen und verurteilen, die nicht dieselben Traditionen und Werte teilen, produzieren Konflikte und Kriege. Wahrscheinlich meint Mausfeld mit Rassismus, Nationalismus, Chauvinismus und Exzeptionalismus solche toxischen Ideologien. Vielleicht meint er mit Humanismus einfach die Fähigkeit zur Kooperation und gewaltfreien Konfliktbeilegung unabhängig von biografischen Identitäten. Der Humanismus wird immer ein Postulat bleiben, wie alle anderen Ismus-Konzepte auch.

          1. @ Guido Biland

            Zunächst meine Freude, dass Sie hier immer noch bei OT schreiben!

            Ich stimme Ihnen vollkommen zu.
            Und ja, es kann von Mausfeld so gemeint gewesen sein, wie Sie schreiben.
            Nun ist er allerdings (wenn ich mich nicht irre) ein Psychologe und weder Politologe noch Philosoph. Mir scheint, dass er sich über die von mir skizzierten Konsequenzen und Folgen eines “humanitären Universalismus” gar nicht recht im Klaren zu sein scheint. Da denkt er entweder etwas romantisch-naiv und nicht weit genug – oder ich hatte ihn bislang falsch eingeschätzt.

            Ich bin gegen diesen Begriff “humanitären Universalismus” auch deshalb so empfindlich, ja allergisch, weil er sich eben exakt auf der Agendalinie der Großen und Mächtigen dieser Welt findet (Stichwort: “Davos”) und dazu dient, dass zu ruinieren, was einem weiteren Machtausbau dieses neoliberalen Korporatismus im Wege steht – nämlich störrische Staaten (z.B. Ungarn) und Kulturen mit Selbstbehauptungswillen.
            Am Rande bemerkt: Was hätte Wilhelm Tell dazu gesagt?

            “Humanitärer Universalismus” ist ein Begriff, der über Agendasetting von bestimmten Leuten und NGO´s verbreitet und verankert wurde und wird und ein erheblicher Teil der (Neuen) Linken – insbesondere jene, die nicht Sahra Wagenknecht folgen – hat dieses Gedankenkonstrukt bereitwillig seit den 1990er Jahren übernommen und verinnerlicht, während das alte Muster (Interessenvertretung der kleinen Leute gegenüber den Mächtigen) nahezu aufgegeben wurde.

            Genau über diesen Punkt hatte ich kürzlich auch mit
            @ Altlandrebell einen interessanten Austausch, bei dem er mir übrigens zustimmte. Leider scheint er im Moment wieder viel mit anderem beschäftigt. Aber das muss eben auch sein.

            Warum ich dann trotz dieses Verständnisses für linke traditionelle linke Positionen – Altlandrebell sieht mich sogar etwas als “Lasalleaner” – doch nicht links bin, liegt daran, dass die heutige Linke, aber auch jene des 20. Jahrhunderts, letztlich doch noch sehr viel mehr als Lasalle vor 150 Jahren von einem Neuen Menschen und anderen Wolkenkuckucksheimen träumt. Und den Neuen Menschen gibts nicht, was dann ja wiederum stramme Linke so sehr aufregt, weil an DIESEM einen Punkt ihr ganzes Utopiegebäude hängt.

            Gruß

            1. @ Wolfgang Wirth:

              Ich sehe Ihren Punkt.
              Ich bin allerdings vorsichtiger bei der prinzipiellen Gleichsetzung von Humanismus mit Neoliberalismus (oder habe ich Sie da falsch verstanden?). Der Humanismus ist ein aufklärerisch-pazifistisches Projekt, der Neoliberalismus ein kapitalistisch-bellizistisches. Ersteres setzt auf Verständigung und Kooperation, Letzteres auf Expansion und Wettbewerb. Der ursprüngliche Liberalismus lag dem Humanismus näher als der heutige Neoliberalismus, der eindeutig autoritäre und militante Züge aufweist. Vielleicht ist der Liberalismus auf diese Weise entartet, weil ihm die sozialistische Gegenmacht abhanden kam. Was heute als Gendervielfalt und Wokeness („Identitätspolitik“) daherkommt und bei Konservativen verständlicherweise Allergieschübe auslöst, ist nur noch Pseudoliberalismus, das Feigenblatt des Neoliberalismus.

              1. @ Guido Biland

                Nur kurz.
                Nein, Missverständnis – ich möchte den „Humanitären Universalismus“ und den “globalistischen Neoliberalismus” keineswegs gleichsetzen.

                Es ist aber so, dass ein erheblicher Teil des „Humanitären Universalismus“ für den globalistischen Neoliberalismus nützlich ist. Man bedient sich dieses Konzepts, weil es einerseits die eigene Agenda befördert (Dekonstruktion störender nicht-globalistischer Strukturen), einen selbst gut aussehen lässt und andererseits die Linke bindet, sodass sie nicht auf andere Gedanken kommt.
                Mehr wollte ich nicht ausdrücken.

                Jetzt muss ich mich um meine Frau kümmern.

        2. Ich habe ganz vergessen, Ihnen zu antworten. Ich freue mich immer wieder, wenn man sich erklärt und verständlich macht, da wir ja alle nur kleine Referenzgrößen haben, um etwas einzuordnen.
          Was Ihre Fragen “links” im Sinne von “Interessenvertretung von unten” angeht, so würde ich Ihnen sofort zustimmen.
          Mausfelds Definition ist sehr universalistisch und vermeidet, zu erklären, wie das in Herrschafts- und Klassenverhältnissen verwirklichbar ist. Erst wenn man diese benennt, also erkennt, wird klar, dass die beschriebenen Wertsetzungen kein individuell-gleiches Anliegen sein kann.

    2. “Man fühlt sich an ein religiöses Dogma erinnert.”
      Biologistisch unterfütterte Behauptungen sind generell “religiös-medizinpsychologische” Dogmen.
      So auch deine spiegelbildliche Verwerfung, welche diesen dummen Biologismus teilt, nur nicht den oben behaupteten Inhalt eines angeblich in der Menschen-Natur determinierten “Verhaltens”.

      1. @ Phineas

        Wenn Sie biologische und damit naturwissenschaftliche Gegenheiten leugnen, dann ist kein Gedankenaustausch möglich.

        Es gibt biologische Tatsachen!

  27. Wie schön, dass wieder etwas Verständnis und Harmonie auf dieser Welt eingekehrt sind.

    Zur Polarisierung über die “Einordnung” vom protestierenden Bauern hat vielleicht auch der Artikel selbst ein wenig eingeladen. Ein “Koordinatensystem” zur “Orientierung” mit “Orientierungsmarkern” legt nämlich nahe, eine solche “Einordnung” der Bauern vorzunehmen. Nach “Definitionen” von “rechts” oder “links”, “groß und klein”, “oben und unten”, nach Anzeichen für Bauernwohlstand oder -Armut, nationalistischen Deutschlandfahnen oder revolutionärem Protestantentum. Und alles nur für die eine Frage, ob man sich dazu “solidarisch” erklären oder eher ablehnend verhalten soll oder darf.

    Worum es da in der kapitalistisch bestimmten und von Subventionen gesteuerten Landwirtschaft eigentlich geht und warum der “kleine Bauer” darin mit seinen Entbehrungen und “harter” Arbeit grundsätzlich eher selten auf einen grünen Zweig kommt, ist bei einem solchen Einordnungsbedürfnis als “(il-)legitimer Protestfigur” leider zweitrangig.

    Die Bauern selbst weisen eingehendere Beschäftigung mit ihrem eigentümlichen Geschäft meist von sich. Erklärungen oder gar Kritik der Bedingungen, in denen sie stecken, “hilft ihnen nichts”, sagen sie – um darin besser zurechtzukommen. Ganz ähnlich wie die Lohnabhängigen.

    Klar wie Kloßbrühe, von ihrer notwendig ruinösen Konkurrenz wollen sie nichts wissen, ihr Interesse gilt der noch produktiveren Mähmaschine, ihrer Verschuldung dafür, den staatlichen Zuschüssen und Verordnungen und den tausend anderen praktischen Überlegungen, wie sie selbst diese fiese Konkurrenz überleben könnten. Ihre “Existenz” ist ihnen schon wichtig, ihre Existenzbedingungen aber komischerweise nur in dem Maße, wie sie sie für ihre kapitalistische Überlebensfähigkeit nutzen können, durch Gewinnmaximierung und allerlei damit verbundene Praktiken, mit denen sie ihre Böden, ihre Erzeugnisse und schließlich auch ihre Gelderträge immer weiter ruinieren.

    Das ist alles andere als eine Frage ihrer “eigenen Schuld”, sondern liegt bekanntlich im stummen Zwang der marktwirtschaftlichen Verhältnisse begründet, dem sie sich natürlich schon selbstbewusst verpflichtet sehen, statt sich darüber Klarheit zu verschaffen.

    Wem Schuldzuweisungen und die Unterscheidung von “guten und schlechten” Bauern und Regenten nicht ausreichen, und wem ausführlichere Erklärungen zur Sache der Agrarwirtschaft keine Zumutung sind, den interessieren vielleicht einige empfehlenswert nachhaltige marxistische Vorträge dazu auf youtube. Es gibt gleich 3 davon, etwas unterschiedlich, auch durch die Diskussionen mit Bauern und Bäuerinnen. Die sind zwar von 2020 und behandeln zum Teil die Bauernproteste um neue Düngemittel- und andere Verordnungen aus dieser Zeit und nicht speziell die aktuellen Subventionskürzungen; die “Grundprobleme” sind jedoch dieselben wie heute. Ich verlinke hier nur einen, die anderen mit ähnlichem Titel dürften ebenfalls dort zu finden sein:

    Landwirtschaft im Kapitalismus – unvernünftig, unverträglich, unverbesserlich
    https://www.youtube.com/watch?v=aLBuyzc_f3c

    1. @ Mikrowelle

      wie würden Sie denn analog zu Ihrem letzten Satz …

      “Landwirtschaft im Kapitalismus – unvernünftig, unverträglich, unverbesserlich
      https://www.youtube.com/watch?v=aLBuyzc_f3c

      … die Landwirtschaft in einem fiktiven nichtkapitalistischen System charakterisieren?

      P.S.
      Der anderthalbstündige und von Ihnen verlinkte Film ist mir ehrlich gesagt zu lang. Vielleicht können Sie Kernaussagen zusammenfassen?!

      Dass sich der fünfzackige Stern der kommunistischen Diktaturen am Anfang findet, stimmt allerdings sofort misstrauisch. Außerdem waren die Ostblockstaaten damals an und für sich nicht gerade für eine erfolgreiche Landwirtschaft bekannt … ! Selbst die Obstversorgung war in der DDR etwas heikel, von anderen Problemen ganz zu schweigen.

      1. Schade, dem Vortrag, der bereits eine auf wesentliche Punkte konzentrierte Zusammenfassung darstellt, hätten Sie vielleicht einige Anhaltspunkte für eine vernünftige Lebensmittelproduktion entnehmen können. Die würde sich z.B. darum kümmern brauchbare, bekömmliche Lebensmittel zur Versorgung eines Bedarfs danach herzustellen, Schädigungen von Boden, Wasser und sonstiger Natur zu vermeiden oder möglichst gering zu halten und natürlich sollten die damit Beschäftigten ein gutes Auskommen haben und sich dabei weder arm noch krank arbeiten.
        Ich vermute mal Sie würden auf Ihrer fiktiven Parzelle mit Tomaten, Kartoffeln oder Äpfeln auch nicht viel anders denken und kämen gar nicht auf die Idee für die Verkäuflichkeit dieser Sachen massiv Dünger und Pestizide einzusetzen. Die meisten “Hobby-Gärtner” vermeiden jedenfalls geradezu alles, was in der realen Landwirtschaft als geschäftlich nötig geboten ist.

        Das “fiktive”, ideale Bild von Landwirtschaft wird gerade im Kapitalismus sehr gepflegt. Als Werbung für Zustände, die zum großen Teil das glatte Gegenteil hergeben. Von glücklichen Kühen auf der grünen naturbelassenen Alm, DLG-prämierten Produkten, die allesamt von “Gesundheit” und Umweltverträglichkeit künden und sauber arbeitenden Bauern, die nur unser Bestes wollen – so soll man sich Landwirtschaft vorstellen.
        Da brauch ich mir keine großartig anderen Ideen ausdenken, wie Landwirtschaft in einer nicht existierenden, “fiktiven” Gesellschaft aussehen könnte.
        Versuche mit der Bio-Landwirtschaft, als Nische neben der konventionellen, eine umweltschonendere Bewirtschaftung mit weniger belasteten “gesünderen” Lebensmitteln hinzubekommen gab und gibt es ja reichlich, allerdings treffen die mit ihren etwas idealeren Vorstellungen auch immer wieder auf die Zwänge des Marktes zur Kosten- und Gewinnrechnung und geben, fast wie die konventionellen Bauern auch, zu Protokoll, dass eine andere, bessere Landwirtschaft unter diesen Bedingungen “nicht geht”. – Wird im Vortrag ebenfalls behandelt, aber der ist ja “zu lang”.

        Bayerische Bauern hat das Wort “Kapitalismus” jedenfalls nicht von der lebhaften Diskussion abgeschreckt. Wenn der rote Stern bei Ihnen schon Misstrauen weckt und Vergleiche zu “kommunistischen Diktaturen” und Mangelwirtschaft hervorruft, dann würde bei meinen angefragten “fiktiven Ideen” am Ende sowieso nur der Einwand herauskommen, dass es “fiktive Ideen” sind.

        Über die kapitalistischen Erfolge in der Landwirtschaft – auf Kosten der Bauern, der Konsumenten und der Natur – geht natürlich nichts – daher “unvernünftig, unverträglich, unverbesserlich”.
        – Ich hatte ja drauf hingewiesen, dass der Vortrag vielleicht für Leser zu empfehlen ist, die sich für die Gründe der bäuerlichen Misere interessieren und nicht nur für Fingerzeige auf gute oder böse Bauernproteste.

        1. @ Mikrowelle

          Danke für Ihre ausführliche und durchaus interessante Antwort,
          die mich nun doch dazu bewegt, mir morgen das Video anzusehen.

          Übrigens gehöre ich zu jenen, die noch im eigenen Garten Gemüse anbauen – natürlich ungespritzt und mit Kompost. Mit marxistischen Utopien habe ich allerdings nichts im Sinn.

          1. @ Mikrowelle

            Also ich habe mir das Video angehört.
            Die Argumentation des Dozenten über die Problematiken bäuerlicher Produktion scheint mir durchaus plausibel.
            Ja, mit seinen Hinweisen auf Produktionsunsicherheiten, Weltmarktaspekte und ökologische Schäden hat er durchaus recht.
            Andererseits sind das nun eigentlich keine neuen Erkenntnisse.

            Allerdings wird nicht erkennbar, WO ER HIN WILL ?
            Oder habe ich da etwas überhört? Vielleicht.

            Welche Alternative hat der Dozent denn im Sinn?
            Dass er im Rahmen von “Marxismus Vorträge” spricht, lässt natürlich gewisse Vermutungen zu.

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