Buchbaustelle

Das ganze Jahr draußen: Hier arbeiten Rinder im Naturschutz und sind gleichzeitig Teil eines landwirtschaftlichen Projekts, das Landschaft und Biodiversität wiederherstellt. | Foto: Florian Schwinn
Das ganze Jahr draußen: Hier arbeiten Rinder im Naturschutz und sind gleichzeitig Teil eines landwirtschaftlichen Projekts, das Landschaft und Biodiversität wiederherstellt. | Foto: Florian Schwinn

In diesem Monat gibt es keinen Blog und keinen Podcast. Das ist hoffentlich schade für viele, die gerne gelesen oder gehört hätten.

Aber es gibt einen guten Grund dafür: Ich bin in der Endfertigung des nächsten Buches. Das soll im Januar erscheinen und es hat mir keine Zeit gelassen für Blog und Podcast.

Die Klima Kuh

Unbedingt vorbestellen!

Es geht um eine Ehrenrettung der Kuh und um Tierwohl und Artenschutz und die Klimakrise. Und darum, wie uns Rinder dabei helfen können, die Mehrfachkrisen zu bewältigen.

Wieso ausgerechnet Rinder? Sie sind doch verantwortlich für all die Krisen: Die Kuh ist ein Klimakiller, weil sie das hochwirksame Treibhausgas Methan ausstößt. Bei der Produktion eines Kilos Rindfleisch werden 15 000 Liter Wasser verbraucht. Die Gülle der Rinder verseucht Gewässer und belastet das Trinkwasser.

Es gibt viele Narrative über die Landwirtschaft, die schlicht falsch sind oder die gerne mal falsch verstanden werden. Das bisweilen auch absichtlich. Gezieltes Missverstehen ist eine Form der politischen Auseinandersetzung. Entsprechend schwer sind solche Erzählungen als Märchen zu entlarven und aus der Welt zu schaffen.

Also versuchen wir es mal andersherum: Das Buch zeigt, wie wir mit Kühen den Klimawandel aufhalten, die Biodiversität wieder herstellen, die Landschaft verschönern und den Naturschutz stärken können. Nebenbei retten wir die Wälder und schaffen neue, vernetzte Lebensräume für Wildpflanzen und Wildtiere und Erholungsgebiete für gestresste Städter.

So wie die Kuh der Nukleus unserer ganzen Kultur ist, weil wir unsere Zivilisation auf dem Rücken der Rinder aufgebaut haben, so kann die „Kuhwende“ der Nukleus einer umfassenden Agrarwende werden. Mit der sichern wir unsere Zukunft – die Landwirtschaft.

Darum geht’s. Als Thema ein wenig zu groß für einen Blog oder einen Podcast. Deshalb dann halt als Buch.

Nur Muht!

Was wir dazu brauchen: den Mut, diese Landwirtschaft neu zu denken und neu aufzustellen, sie aus der Sackgasse der Industrialisierung herauszuholen und regional angepasst auch mal kleinräumiger zu gestalten. Außerdem brauchen wir robuste Kühe, die ganzjährig draußen leben können, die ohne Kraftfutter auskommen und dennoch Milch geben und Fleisch ansetzen.

Die gute Nachricht: Den Mut gibt es schon. Allerdings nur bei einzelnen Bäuerinnen und Bauern. Und die Rinderrassen, die das mitmachen, gibt es auch – noch. Die schlechte Nachricht: Wir entwerfen hier gerade einen kompletten Umbau der Landwirtschaft. Und der wird viele Feinde haben, die mit bäuerlichen Strukturen gebrochen und sich der Agrarindustrie verschrieben haben. Das macht aber nichts, weil wir im Falle der großen „Kuhwende“ klein anfangen können und anschauliche Beispiele generieren, die viele Nachahmer finden werden. Manche dieser Beispiele gibt es schon. Sie müssen nur breiter bekannt gemacht und dargestellt werden. Das unter anderem soll dieses Buch tun.

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25 Kommentare

  1. Ich hoffe in dem Buch liest man auch etwas dazu mit wie viel Vieh man welche Weiden oder Biotope bestückt ohne sie zu überweiden? Wie sich das dann überhaupt noch wirtschaftlich lohnt? Oder ein Betrieb macht eine Mischform aus konventioneller Grünfläche und ökologischer Bewirtschaftung von artenreichen Biotopen.

    Überhaupt ist Überweidung auch bei staatlichen Pflegeverträgen (?) ein großes Thema. Viele Viehhalter kennen sich oft nicht gut aus, was das für ein Biotop ist, das sie beweiden, welche Pflanzen und Tiere sie schützen müssen, was Mehrarbeit bedeutet. Dann muss z.B. nur das Vieh zum falschen Zeitpunkt eine Pflanze abfressen und das war es. Keine Aussaat, Vorkommen erloschen, wenn nicht noch Samen aus Vorjahren im Boden sind oder von wo anders eingetragen werden. Oder der Viehhalter treibt sein Vieh kurz vor und während der Brut von Wiesenvögeln auf die Weide, die die Gelege zertreten. Dazu müsste sich der Viehhalter mit den vorhandenen Wiesenbrütern beschäftigen. Gleiches gilt für Wildbienen usw.

    Das sind alles Fragen, die geklärt werden müssen, wenn Viehhalter beanspruchen, dass sie ökologische Landwirtschaft betreiben.

    Oft wird absichtlich gedüngt und gekalkt, um Fettwiesen zu erhalten, also mehr Futtermittel und mehrfache Mahd. Auf solchen Flächen ist nichts mehr mit Artenvielfalt. Bei vielen Grünflächen sieht man die Artenvielfalt nur noch im Straßengraben, oft nur für kurze Zeit, z.B. im Frühjahr in Form von ein paar Blühpflanzen. Es sind die letzten Reste von dem, was es früher gab.

    Letztens schrieb Jemand bei einem Umweltthema, dass es früher in Kornfeldern Korn- und Mohnblumen gab. Man stelle sich das einmal vor!

    1. “Letztens schrieb Jemand bei einem Umweltthema, dass es früher in Kornfeldern Korn- und Mohnblumen gab. Man stelle sich das einmal vor!”

      Ha…das könnte ich gewesen sein 😊!
      Aaaaber – in den letzten Jahren sah ich dies auf kleineren (Bio)Flächen öfter ….
      es war wie ein kleines, großes und beeindruckendes Wunder!🌈

      1. Genau, ich erinnere mich wieder.

        Ich habe bisher eines mit Mohnblumen und eines mit Kornblumen und noch ein Foto von einem Bekannten gesehen, auch ein Feld mit Mohnblumen. Beide waren wirklich neben NSG, also wohl weniger gespritzt. Bei einem war ich noch Einmal ein Jahr später, aber da lag das Feld brach und keine Mohnblumen.

        Wenn das nicht so viel Ertrag kostet, könnte das auch eine Methode sein, Artenvielfalt zu schützen. Denn die Blühpflanzen werden angenommen von bestimmten Insekten. Jedenfalls besser als so manche Blühstreifen an der Straße wieder oder wo es sonst noch keinen Sinn macht, mit biotop-fremden Pflanzen.

        Ich bewundere auch die großen Grünstreifen in der Ukraine, die man dort in den Feldern sieht, die der Krieg dann verschlingt und als Trümmerwüste ausspuckt.

    2. Die meisten Deiner Fragen sind längst beantwortet und Deine ganzer Beitrag lässt nur einen Schluss zu: Wenn Dich das Thema tatsächlich bewegt, dann KAUF DAS BUCH!

      😉

      1. Ich bezog mich auf die Praxis, wo ich gesehen habe, dass davon ziemlich wenig ankommt.

        Das ist fast so wie bei unserem Bauer Willi, der davor in der Chemieindustrie als Vermarkter tätig war und leider vergas das zu erwähnen.

        Es gibt natürlich auch eine Lobby für Viehzüchter, die gerne ihre Tiere verkaufen wollen. Mit so Beweidungsverträgen wird es erschwinglich auch alte Rassen zu halten (und erhalten). Die versprechen dann das Blaue vom Himmel, was solche Beweidung alles für Wunder wirkt.

  2. “Bei der Produktion eines Kilos Rindfleisch werden 15 000 Liter Wasser verbraucht. “…. “Entsprechend schwer sind solche Erzählungen als Märchen zu entlarven und aus der Welt zu schaffen.
    https://www.agrarheute.com/tier/rind/verwirrspiel-ums-wasser-bulle-saeuft-ueber-11000-liter-pro-tag-583855 (ist zwar ebenfalls ein Interessenverband, aber argumentativ immerhin “logischer”)

    Was ist daran schwer zu verstehen oder müsste entlarvt werden?
    (Aktuell 10,94Mio Rinder in Deutschland x ) min. 150+ kg schieres Fleisch/Tier entsprechend Rasse, Alter und Geschlecht x 15.000 l H2O/kg!!!
    Wem es nicht direkt auffällt, leidet entweder unter Dyskalkulie oder Schlimmerem!

    “…die Biodiversität wieder herstellen, die Landschaft verschönern und den Naturschutz stärken können..”
    Nun ja – da fehlt nur noch die literarische Aufzählung, WELCHE Spezies zur Biodiversität gezählt werden. Wölfe – nach eindeutigem Bekunden – dürfen dieses Privileg NICHT genießen.
    Und Landschaft verschönern?
    Größenwahn! War und ist ohne das Zutun des Menschen schön, atemberaubend genug.

    P.S. Gestern im Feuilleton eine “Filmkritik”, heute eine Buchwarnung äh…- ankündigung. Danke, kam zur rechten Zeit.👍😬

  3. Die Ehre der Kuh muss nicht gerettet werden, es ist die Art der Wirtschaft und der Mensch, bzw. der Rinder in Massen haltende Agrarindustrielle ist der Klimakiller, nicht die Kuh.
    Hier ein Beispiel https://stolzekuh.de
    An solcher Rinderhaltung ist nichts auszusetzen.
    Achja und falls mal wieder über die achso bösen Wölfe geklagt wird, hier hätte ich was https://www.berliner-zeitung.de/open-source/tierfriedhof-autobahn-das-massensterben-auf-deutschlands-strassen-li.2152913

  4. In diesem Zusammenhang wäre es interessant, sich mit der Perspektive von Alan Savory auseinander zu setzen. Man kann mit dem Film von Marijn Poels “Return to Eden” anfangen:

    https://www.youtube.com/watch?v=1s4vWrHw3WY

    (und muss leider die unsägliche you-tube Reklame ertragen)

    In letzter Konsequenz weist Savory darauf hin, dass die technisch-funktionelle Herangehensweise an ökologische Probleme diesen nicht gerecht wird. Dass es nötig ist, dass die Menschen sich als Teil der Natur, als Teil des Ökosystems verstehen und ihre Rolle darin finden, um die Ökosysteme lebendig zu erhalten und damit auch die Existenz des Menschen auf Dauer zu sichern.

    1. “Dass es nötig ist, dass die Menschen sich als Teil der Natur, als Teil des Ökosystems verstehen und ihre Rolle darin finden, um die Ökosysteme lebendig zu erhalten und damit auch die Existenz des Menschen auf Dauer zu sichern.”

      Da haben Sie sich selber die Antwort gegeben. Das Begreifen dessen ist nicht mehr vorhanden und fast ausgestorben. Gehört eigentlich auf die Rote Liste des “Aussterbens kognitiver Leistungsfähigkeit “.😯

  5. Moin
    “Die Kuh ist ein Klimakiller, weil sie das hochwirksame Treibhausgas Methan ausstößt.” – so wie Kälber, Jungbullen, Färsen, Ochsen und Stiere. Wen vergessen?-Kann sein.
    Reicht mir bereits als Warnung vor diesem Buch, danke, Cb.

    “…robuste Kühe, die ganzjährig draußen leben können, die ohne Kraftfutter auskommen und dennoch Milch geben…”
    Hab’s befürchtet – robuster Schwachsinn.
    Entweder ganzjährig draußen oder ganzjährig Milch – beides geht nicht, weil bei den robusten Rassen der Fortpflanzungszyklus so angelegt ist, das es im Winter keine Milch gibt, weil das Euter der Kuh, auch wenn das behaart ist, zusammenschrumpelt um nicht zu erfrieren.
    Aber macht ja nüscht, kann man ja in der Zeit importieren – für die welche sich das ‘leisten’ können.

    Grüße an alle Rindviehcher

    1. Eben. Nur draußen ist nicht die einzig mögliche Lösung. Und Stallhaltung ist generell auch nicht falsch. Es kommt darauf an, wie man es macht. Einfach nur eine Form der Haltung pauschal zu verbieten und zu verteufeln ist ignorant und dumm. Es ist ja nicht so, daß man nicht nach Jahrzehnten moderner Tierverhaltensforschung nicht wüsste wie man Rinder artgerecht halten kann. Ganz im Gegenteil.

      1. Die Ignoranz -oder ist’s diesbezüglich gar Dummheit?- des Autors zeigt sich in seiner willkürlichen Verwendung der Begriffe.
        Ein Rind (w/m/d) wird durch sein erstes Kalb zur Kuh – Punkt.

        Weiterhin ist Natur kein Wunschkonzert.
        Auch wenn Winter mit einer halbmeter dicken geschlossen Schneedecke und/oder Temperaturen von minus 15°C über mehrere Wochen selten geworden sind reicht ein Ereignis um auch eine robuste Herde eingehen zu lassen, zumal die kälteresistenten Rassen schneearmen Regionen entstammen.
        Mit so etwas muss man halt rechnen – ob es günstiger ist, eine Herde neu aufzubauen wenn das gleichzeitig 10 andere in der Region versuchen oder Winterfutter und Stallungen vorzuhalten; nur um den Unsinn innert der Absolutierung zu illustrieren.

        Mit solchen Aussagen bzw Forderungen bringt der Autor seine Zielgruppe der “Kuh rülpst Methan=Klimaschädlich” zwar sicher zum träumen aber wenn er sich deren unsachlicher Termini bedient sicher auch zu weiteren unsinnigen Forderungen.

        Da Sie die Forschung zur artgerechten Haltung ansprechen – deren Erkenntnisse haben sich von allein durchgesetzt, sofern qualitative und quantitative Aspekte berücksichtigt und auch kommuniziert wurden, ganz ohne ‘Tierwohllabel’, was in seiner Ausgestaltung sicher geeignet ist, dem Handel höhere Margen zuzuführen aber an einem messbaren Einfluss auf das Wohl der Tiere zweifeln lässt.

        Das man ‘Streuobstwiesen’ besser als beschattete Sommerweide für trockene heiße Jahre bezeichnet ist dann schon wieder was anderes.

        Grüße vom Landei

    2. Noch nie etwas von der eierlegenden Wollmilchsau, die auch noch fliegen kann, gehört?
      Dazu gibt es sicher das passende Äquivalent bei der Kuh; zumal diese – weiß jedes Kind – auch lila ist!😉
      Außerdem: Fortpflanzungszyklus und evolutionäre Anpassung. Das zählt unter Natur/natürlich – kann man so nicht belassen, iiiihhh!👎

      1. Nein nein nein,

        lila allein reicht nicht, erst der tag* macht das Vieh zur Kuh, alles andere ist unnatürlich. 😀

        *engl. [teg] Bezeichnung/hier der Schriftzug

        1. Nun sende ich mal, was WIRKLICH natürlich, aber in mehrfacher Hinsicht verstörend ist!
          Warnhinweis: nur geeignet für psychisch Stabile und/oder Gegenteilige😂!
          Bis zum Schluss schauen ist zwingend erforderlich!

          https://youtu.be/cCYS_kmxyAc?feature=shared

          P.S. bei diesem Thema bitte nicht noch zu tags animieren, sonst kommt noch jemand auf die Idee, sich auf Tieren zu verewigen.😬

          1. Da dachte ich noch: “Ein Rind (w/m/d) …” wäre ein harmlos provokanter Spaß.
            Autsch, nichts mehr mit ‘auf der Höhe der Zeit’

            Kann ich noch’n Ja nee is klar

        2. @Element X
          Weder noch😂!
          Vor Monaten zufällig darüber gestolpert und über die Vielschichtigkeit “fasziniert”.
          Jeder darf sein, was er will und sich physisch anpassen. Chapeau!
          So lernen Eltern und Kinder endlich, wie das mit der Natur wirklich ist. Verstehe nur noch nicht, warum bellende Schafe Probleme mit Wölfen haben sollten☝️.🤣

          Aber immerhin scheint es einen Aufklärungsbedarf über Tiere/Geräusche zu geben, da knapp 80Mio Views.🤔
          Wo wären wir nur ohne Computer und Smartphones schon für die Jüngsten? 💀🤫

    3. “Da dachte ich noch: „Ein Rind (w/m/d) …“ wäre ein harmlos provokanter Spaß.
      Autsch, nichts mehr mit ‚auf der Höhe der Zeit‘” (1.48 Uhr)
      Da diese Nachricht erst wesentlich später erschien, kann ich erst jetzt darauf antworten.

      Tja, ich bin da schon “woker”😉, denn nur weil etwas einen äußeren Anschein erweckt, muss das Innere, das Eigentliche nicht zwangsläufig identisch sein!
      Daher ist ein muhendes Schaf eigentlich eine Kuh, und ein krähendes ein Gockel! Der Spruch lautet schließlich selbsterklärend: “Danach kräht kein HAHN”☝️
      Nun müssen die Kühe nur noch adäquate Töne (z.B. die des Dosos erlernen/ausgestorben) und schon sind sie aus dem Schneider! Alternativ wie Fische blubbern, dann wäre auch der “Wasserverbrauch” akzeptabel, da artgerecht!😂
      Ja, ja…mit der Zeit Schritt zu halten, kann schon irritierend sein! Aber nur Mut; es wird noch viele Möglichkeiten geben, sein ursprünglich “verqueres Halbwissen” anzupassen. 🤪🤢🤗

  6. Irgendwie erinnert mich das Thema an die „Cownomics“-Witze. Hier mal ein paar aus der Reihe (Kein Anspruch auf Korrekt- oder Vollständigkeit, das Forum möge ergänzen oder seinen Senf – pardon: seine Milch – dazu geben):

    Urgesellschaft:
    Es gibt Sie, Ihren Nachbarn und zwei Kühe.

    Taoismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine.

    Kapitalismus (Theorie):
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen einen Bullen, um eine Herde zu züchten. Das Geschäft brummt. Mit dem Gewinn aus der Zucht verschaffen Sie sich ein schönes Heim und einen netten Lebensabend.

    Kapitalismus (Gegenwart):
    Sie besitzen keine Kühe. Die Bank leiht Ihnen kein Geld, um Kühe zu kaufen, da Sie keine Kühe als Sicherheit anbieten können. Allerdings wäre der Zins günstig, wenn man den Stall mit der Milchabgabe der Kühe gegenfinanzieren würde.

    Anarchokuhmunismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar hilft beim Hüten und Sie teilen brüderlich die Milch mit ihm.

    Stalinismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Das Regime beschlagnahmt beide Kühe und verkauft etwas Milch, für die Sie nun aber stundenlang anstehen müssen. Außerdem ist die Milch sauer. Ihr Nachbar verschwindet eines Tages, weil er sich darüber beschwert.

    Syndikalismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Räte nehmen Ihnen eine ab und geben sie Ihrem Nachbarn. Anschließend werden Sie gezwungen mit Ihrem Nachbarn eine Genossenschaft zu gründen, um ihm bei der Tierhaltung zu helfen.

    Sozialdemokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie fühlen sich schuldig, weil Sie erfolgreich arbeiten und wählen Leute in die Regierung, die Ihre Kühe besteuern. Das zwingt Sie, eine Kuh zu verkaufen, um die Steuern bezahlen zu können. Die Leute, die Sie gewählt haben, nehmen dieses Geld, kaufen eine Kuh und geben diese Ihrem Nachbarn. Sie fühlen sich rechtschaffen. Jan Böhmermann singt für Sie.

    Christdemokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie behalten eine und schenken Ihrem armen Nachbarn die andere. Danach bereuen Sie es.

    Bürokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Der Staat verlangt, dass Sie diese registrieren. Hierfür müssen Sie 23 Formulare in dreifacher Ausführung ausfüllen und haben keine Zeit mehr sie zu melken.

    EU-Bürokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Brüssel nimmt ihnen beide ab, bezahlt Ihnen dafür eine Entschädigung, tötet eine, melkt die andere, bezahlt Ihnen auch dafür eine Entschädigung und schüttet die Milch anschließend in die Nordsee.

    Liberalismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Na und?

    Libertarismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Und was Sie den lieben langen Tag mit Ihren Kühen machen geht ihn auch nichts an.

    Feudalismus:
    Sie haben zwei Kühe, Ihr Nachbar besitzt keine. Dafür besitzt er aber eine Burg und jede Menge Soldaten. Also zwingt er Sie, die Milch, die Ihre Kühe geben, an ihn abzugeben.

    Theokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe, Ihr Nachbar besitzt keine. Er denunziert Sie als Kuhfrevler bei der Inquisition und bekommt dafür Ihre Kühe.

    Sklavenhaltergesellschaft:
    Sie haben zwei Kühe, hatten einen Nachbarn und haben jetzt einen kostenlosen Arbeiter.

    Totalitarismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Das Regime nimmt sie Ihnen weg und erklärt, dass diese nie existiert hätten. Milch wird verboten.

    Militarismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Die Regierung beschlagnahmt beide, während Sie und Ihr Nachbar zur Armee eingezogen werden.

    Handelsübliche Diktatur:
    Sie besitzen zwei Kühe. Die Regierung nimmt Ihnen beide weg und erschießt Sie.

    Faschismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Die Regierung nimmt Ihnen beide weg, stellt Sie als Kuhhirten an und verkauft Ihnen die Milch. Weil der Regierung die Nase Ihres Nachbarn nicht gefällt, wird er erschossen.

    Nationalsozialismus:
    Sie haben zwei Kühe. Ihr Nachbar hat keine, kann aber fabelhaft reden. Er bringt die Leute dazu, Ihre Nase nicht zu mögen, wonach Sie in ein Lager abtransportiert und getötet werden. Anschließend nimmt sich Ihr Nachbar dann Ihre Kühe.

    Anomie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihre Nachbarn erschießen Sie und klauen Ihre Kühe. Niemand schreitet ein.

    Demokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihre Nachbarn entscheiden wer die Milch kriegt.

    Repräsentative Demokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Ihre Nachbarn wählen jemanden, der Ihnen mitteilt wer die Milch bekommt.

    Westliche Demokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie können frei bestimmen, wer sie Ihnen wegnimmt.

    Singapur-Demokratie:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie bekommen eine Strafe, weil Sie sie ohne Lizenz in einem Apartment gehalten haben.

    Ampel-Regierung:
    Sie besitzen zwei Kühe, die Ihr Nachbar gegen einen Obulus für Sie melkt und deren Milch Sie gewinnbringend in die ganze Welt exportieren. Eines Tages werden Ihre Kühe auf mysteriöse Weise gesprengt und Sie müssen Ihren Nachbarn entlassen. Milch bekommen Sie jetzt teuer aus dem Ausland.

    Gutmenschentum:
    Sie besitzen zwei Kühe, Ihr Nachbar besitzt keine. Ab und zu schenken Sie ihm ein Glas Milch. Sie beschweren sich, dass niemand Ihrem Nachbarn eine Kuh schenkt.

    Transhumanismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie rüsten sie cybernetisch auf, damit sie Biodiesel geben. Um Milch zu haben, lassen Sie sich genetisch ein Euter wachsen.

    Postnukleare Gesellschaft:
    Sie haben zweidreiviertel Kühe und Ihr Nachbar eine halbe mit acht Eutern.

    Hinduismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie beten sie an.

    Décadence:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie tun Ihnen leid.

    Veganismus / Frutarismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie verjagen sie zu Ihrem Nachbarn, damit die Kühe nicht Ihr Essen fressen.

    Tierrechtsaktivismus:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie gründen ein Altersheim für Kühe und kaufen noch weitere Kühe dazu.

    Vegane Regierung:
    Sie besitzen zwei Kühe. Die Regierung verbietet Ihnen sich ihnen zu nähern, sie zu melken oder gar zu töten.

    Green politics:
    Sie besitzen zwei Kühe. Sie mögen sie und halten sie entsprechend den Neuland-Kriterien, damit Sie sie später guten Gewissens essen können. Die Regierung zwingt Sie nun eine Umweltzone einzurichten und die Kühe aus Klimaschutzgründen nur im Stall zu halten, um Methanemissionen zu filtern. Die neuen Tierschutzrichtlinien untersagen Ihnen dies jedoch bald, also lassen Sie die Kühe wieder auf die Weide und zahlen einen Klimaschadenkompensationsbeitrag um Ihr Gewissen zu entlasten. Ihre Nachbarn demonstrieren, weil die Milch immer teurer wird.

    1. 😂
      Nur ein Szenario vergaßen Sie dabei völlig und dürfen diesem auch einen Namen geben, da ich heute irgendwie unkreativ bin.
      NACH einem ordentlichen ‘Kawumm’ gibt es niemanden mehr, der KEINE Kuh besitzen kann oder Milch benötigte, da es weder “Niemanden” noch Kühe gibt!☝️

  7. Der Autor hat anscheinend keine Erfahrungen damit, über einen längeren Zeitraum Kühe selbst gemolken und gefüttert zu haben.
    Denn dann ergeben sich meist keine solchen Fragestellungen aus dem Reich der Hirngespinste, weil ein durch solche Arbeit geerdeter Erdenbürger unmittelbar mit einem ganz anderen Fragenkatalog konfrontiert wird und hinreichend damit ausgelastet ist.
    Wieviel Milchleistung ist mit ganzjähriger Weidewirtschaft möglich, welche zusätzlichen logistischen Restriktionen gibt es und wie wirkt sich das Ganze dann auf den Marktpreis aus?
    Man kann sich sein Wolkenkuckucksheim schön ausmalen und die damit verbundenen Belastungen outsourcen. Gibt ja genügend Depravierte, die Arbeit zu jedem Preis annehmen (müssen), um es mal etwas überspitzt auszudrücken.

  8. Ein wichtiger Aspekt wird in dieser seit Jahren ausufernden Debatte einfach ausgeblendet: In manchen Klimazonen (die sich gegenwärtig wieder einmal verlagern) ist menschliches Überleben ohne tierisches Eiweiß in der Form von Milch, Käse, Fleisch nicht möglich. Es gibt Tiere – auch Menschentiere – für die das anders ist. Sie haben sich auf Pflanzen, ihre Blätter, Früchte und Holz eingestellt. Dürfen sie. Ich bin nicht berufen, es ihnen zu verbieten.
    Es wird aber kritisch, wenn die Auswahl der Nahrungsmittel von der Fähigkeit bestimmt wird, diese unter Verwendung großer Energiemengen über den Erdball zu bugsieren. Ganz gleich ob man Avocados verschifft, Reis, Kokosfett, argentinische Rinder oder neuseeländische Lämmer.
    Es ist für mich ohne Zweifel eine Art Amtsanmaßung, sich als Mensch als qualifizierten Hüter dessen anzusehen, was man selbst als “Natur” definiert hat. Der Mensch ist eine der geschätzt ca. 8 – 10 Mio. Arten, für deren Existenz er sich verantwortlich fühlt, und die er – einschließlich seiner selbst – nur gelegentlich genauer beobachten und untersuchen kann. Das “sich-selbst-objektivieren” ist für die Gattung nicht einfacher als für die Exemplare der Gattung.
    Im kommenden Winter und in den folgenden Jahren gedenke ich das Persianerjäckchen meiner Mutter aufzutragen. Die dafür gestorbenen Tiere (auch die Seidenraupen für das Futter) sind seit ca. 60 Jahren tot. Ich glaube nicht, dass es im Sinne der Stoffkreisläufe angemessener wäre, eine mit großem Energie- und Materialaufwand hergestellte vegane Filzjacke zu erwerben und anzuziehen. Völlig unabhängig von der Frage, was meine Rente erlaubt und was nicht.

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