Endstation Sehnsucht – wie sich die LINKE zerlegt

Schriftzug, Logo "Die Linke", steht auf dem Kopf
n.n., Public domain, via Wikimedia Commons

Die Linke will ohne Sahra Wagenknecht weitermachen – und wie Phönix aus der Asche steigen. Gelingt das? Oder läuft die erwartete Wagenknecht-Partei den Linken den Rang ab?

“Seid ihr die Volksfront von Judäa? Nein, wir sind die judäische Volksfront. Okay, wir müssen dann mal weitersuchen.”

In der Kultsatire „Das Leben des Brian“ konnte man sich über die Spaltung und Zersplitterung der Linken noch amüsieren. Für die Partei DIE LINKE ist es allerdings bittere Realität.

Es gab, folgt man Gregor Gysi, zwei Versuche von außen, die LINKE zu zerstören. Zunächst über die moralische Diskreditierung – und danach über die Finanzen. Da es beide Mal schiefging, haben sich einige in der Partei entschlossen, die Sache selbst zu erledigen, fasst er die Lage ironisch-sarkastisch zusammen. Darin liegt die Tragik.

Täter-Opfer-Umkehr

Das Tischtuch ist zerschnitten. Der Parteivorstand der Linken entscheidet sich, nachdem ein Ultimatum an Wagenknecht verstrichen war, für eine Zukunft ohne sie und fordert die Rückgabe des Mandats, sollte sie eine neue Partei gründen. Einstimmig.

Die Fraktion ist gespalten. Bartsch schließt sich dem Vorstand an. Amira Mohamed Ali hält den Beschluss für falsch. Die Anhänger der Wagenknecht-Position fordern den Rücktritt des Parteivorstands. Beide Seiten, soviel Einigkeit besteht im Gegensatz, werfen sich öffentlich „Täter-Opfer-Umkehr“ vor.

Kein Narrativ aber ist ungeeigneter, den Konflikt, der zum Existenzkampf wird, zu erklären.

Die Abgeordnete Sevim Dağdelen spricht von „Säuberung“. Das hat eine andere Qualität. Entweder ist sie historisch ungebildet, was für ein Mitglied des Deutschen Bundestags peinlich wäre, oder sie meint es ernst. Sie zieht damit einen Vergleich, der untragbar ist. Egal auf welcher Seite man stehen mag, der Begriff der „Säuberung“ steht im Kontext des Stalinismus. Es ist skandalös, ihn in der aktuellen Krise zu verwenden. Mag sein, dass man sich nichts mehr zu sagen hat. Schlimm genug, aber solche Aussagen dokumentieren den Hass, der inzwischen jeden Dialog verhindert.

Hier werden die Grenzen überschritten. Das zeigt, wie tief die Spaltung der Lager vorangeschritten ist. Man muss fast hoffen, dass die Trennung nun auch zügig erfolgt.

Beide Seiten haben ihren Beitrag geleistet

Es ist nicht das erste Mal, dass in der Geschichte der linkssozialistischen und kommunistischen Parteien Konflikte eskalieren – bis hin zur Vernichtung des politischen Gegners. So weit ist es zum Glück in der Linkspartei nicht.

So sehr man in der Programmatik die großen Werte Solidarität, Gerechtigkeit und Humanismus mit der Gewissheit der Überlegenheit des Sozialismus überhöht, so wenig verzeiht man den Genossinnen und Genossen den vorgeblichen Verrat. Getrieben von dieser Angst werden „die Anderen“, egal ob man sie Revisionisten, Renegaten oder sonst wie nennt, zu Feinden. Insofern ist die aktuelle Krise nicht neu. Sie dreht sich wie immer um die wahre Lehre. Als hätte man aus der Geschichte nichts gelernt.

Schon deshalb verbietet es sich, mit eindeutigen Schuldzuweisungen ein Urteil zu fällen. Beide Seiten, Flügel – oder wie immer man sie nennen mag – „Identitäts-oder Klassenpolitiker“ haben ihren Beitrag geleistet.

Wenn Wagenknecht heute den Dialog mehr oder weniger verweigert, hat das eine Vorgeschichte. Vor sieben Jahren wurde ihr von einem angeblichen „Antifaschisten“ eine Torte ins Gesicht geklatscht, weil sie zur Flüchtlingspolitik eine andere Auffassung als die offizielle „Willkommenskultur“ (die nicht lange hielt) vertrat. Das wirkt nach. Dazu muss man nicht Psychologie studiert haben. Umgekehrt hat sie mit ihrer Selbstgewissheit, die richtige Linie zu vertreten, Andersdenkende häufig vor den Kopf gestoßen.

Ihr ist hoch anzurechnen, dass sie sich entschieden gegen den Krieg und die Militarisierung der Gesellschaft wendet. Sie erkennt richtig, dass die Linke zwar in Beschlüssen, die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt, aber medial andere Botschaften ankommen. Woran sie selbst Anteil hat, wenn sie die eigenen Genossen als Livestyle-Linke kritisiert.

Der Wagenknecht-Partei wird kein Zauber innewohnen

Der Abstieg der Linken begann nicht, wie manche meinen, mit dem Buch „Die Selbstgerechten“. Das bestätigte nur, was längst offensichtlich war: Den Bruch zwischen denen, die die Partei nicht ohne Grund (zu Recht) öffnen wollten und jenen, die mit dem gleichen Recht die Gefahren erkannten, da ein anderer Teil der Wähler ignoriert wurde.

Die Spekulationen, ob, wann und wie sie eine Partei gründet, werden zu einer „Never Ending Story“. Zu einer Story, in der sich Wagenknecht vielleicht inzwischen selbst wie der Zauberlehrling des von ihr geschätzten Goethe fühlt.

“Ach! Nun wird mir immer bänger! Welche Miene! Welche Blicke!“ Denn klar ist: die Ressentiments, die sie teilweise bediente und deren potentielle Wähler wird sie nicht mehr los.

Immer weiter schiebt sie die Entscheidung nach hinten, spürend, dass sie eigentlich gar keine Wahl mehr hat. Eine Parteigründung ohne Wagenknecht ist eine Farce. Das weiß sie. Genauso wie sie weiß, dass wenn sie nicht springt, nicht nur ihre Anhänger enttäuscht sind. Sondern auch die Gefahr besteht, dass sie politisch keine Rolle mehr spielen wird.

Die Gründung mit Wagenknecht als Spitzenkandidatin wird kommen. Aber dieser neuen Partei wird „kein Zauber innewohnen“. Schon deshalb nicht, weil sie eine Gründung ohne Zukunft und Utopie sein wird. Eine Partei, die weder links noch rechts einzuordnen ist, sondern fast ganz allein von dem Charisma ihrer Anführerin leben wird. Das kann und wird wahrscheinlich zu Beginn bei der Europawahl gutgehen.

Bindung der AfD-Wähler?

Unzufriedene aller Lager werden ihr ihre Stimme schenken. Es kostet nichts. Der mögliche Name „Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden“ bietet jedem etwas, aber nicht für alle inhaltlich das Gleiche. Wagenknecht selbst weiß, dass sie weder Organisatorin noch Teamplayer ist. Es werden andere machen. Die lassen sich finden und arbeiten ja schon an Überläufern, Neumitgliedern und Gründern. Aber diese bunte Mischung ist explosiv. Man mag sich noch auf ein paar Grundsätze verständigen – viel Sozialstaat, Abgrenzung von sogenannten Lifestyle-Linken, den Grünen, Frieden mit Russland.

Aber die neue Partei steckt spätestens nach ihrer Gründung bereits in einer Zwickmühle. Folgt sie wirtschaftspolitisch dem ordoliberalen Ansatz ihrer Protagonistin, kann sie nicht zugleich kapitalismuskritisch sein. Hat sie Erfolg, stellt sich die Frage der Mitverantwortung, vielleicht sogar einer Koalition. Spätestens dann ist Schluss mit der reinen Lehre. Es wird sie zerreißen, denn noch in jeder Partei schielen die Glücksritter nach Macht und Prestige.

Anderseits gilt, dass die Chance besteht, AfD-Wähler wieder an eine demokratische Partei zu binden. Das werden absehbar die etablierten Parteien nicht schaffen. Es wäre tatsächlich ein großer Verdienst, wenn dies einer Wagenknecht-Partei gelingt.

Was wird aus der (Rest-)Linken?

Viele empfinden den Beschluss des Parteivorstands als große Entlastung. Die Widersprüche interessieren nicht.  Wenn Ramelow und Lederer Waffen für die Ukraine gegen bestehende Beschlüsse des Parteitages fordern, wird es geduldet. So gnädig war man mit den Anhängern von Wagenknecht nicht. Die Erleichterung, „endlich“ die Scheidung eingereicht zu haben, wiegt schwerer. Man glaubt, sich stabilisieren zu können, wenn erst der Konflikt durch Neugründung/Austritt oder Niederlegung des Mandats erfolgen wird. Zutreffend ist, dass der Schritt überfällig war. Eine Partei kann dauerhaft nicht dulden, wenn aus ihren eigenen Reihen eine Konkurrenz aufgebaut wird. Die Hoffnung jedoch, man werde nach den Querelen aus den Ruinen auferstehen, scheint doch zugleich trügerisch. Sicher werden viele in der LINKEN bleiben. Schon weil sie Mandate oder Funktionen haben. Und trotz aller Fehler und Irrungen, weil die Partei auch auf eine eigene und lange Geschichte aufbaut.

Der Wandel von der SED zur PDS und zur Linkspartei hat zudem dokumentiert, dass sie aus ihrer Geschichte gelernt hat. Nicht an jedem Punkt, wie der aktuelle Konflikt zeigt. Aber immerhin programmatisch und personell, in dem es gelang aus der Ost-Partei eine gesamtdeutsche Linke neben der SPD und den Grünen zu etablieren. Darin liegt noch immer ihre Chance.

Die Linke ohne Wagenknecht wird nicht, wie es Lafontaine und Gysi einmal erhoffte, eine zweite linke Volkspartei neben der SPD sein. Möglich, dass sie es schafft als kleine, linkssozialistische Partei bundesweit zwischen 5 bis 7 Prozent zu navigieren. Wenn es ihr gelingt, enttäuschte Grüne, Sozialdemokraten und zivilgesellschaftliche Kräfte zusammenzubringen. Viele Linke, nicht nur in den Parteien und Gewerkschaften, fühlen sich in der Polykrise heimatlos. Weder eine Erzählung, geschweige denn eine Utopie leuchten am Horizont. Es gibt viele Gründe zu verzweifeln. Aber kein Recht aufzugeben.

Vielleicht hilft, sich an das Ende des oben genannten Kultfilms von Monty Python zu erinnern. Am Kreuze hängend singen Brian und seine Genossen “Only look on the bride site of Live “.

Vielleicht keine schlechte Idee gegen die Verbitterung.

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107 Kommentare

  1. Ich fürchte, die Braut kam in der Kreuzigungsszene gar nicht vor. Sie haben wohl eher „Always Look on the Bright Side of Life“ gesungen.

    1. Die Linkspartei ist endlich Geschichte sie wird sich unter 5% wiederfinden. Die Leute im Osten würden sie gerne als Kanzlerkandidatin der AfD sehen nur das würde sie vermutlich nicht machen. Schade.

      1. “Kanzlerkandidatin der AfD”

        Das alles hätte sich die Linke sparen können, wenn sie sich von der neoliberalen Hegemonie nicht hätte einreden lassen, dass identitäre Politik links sei.

        Auch die Idee, dass Frau Wagenknecht, bei der AfD gut aufgehoben wäre, kommt von da.

        Auch der Artikelschreiber meint “die die Partei nicht ohne Grund (zu Recht) öffnen wollten”. Wohin öffnen? Antwort: Zu identitären Themen.

        Nach meinem Verständnis ist links – mal ganz einfach erklärt – das Wohl der Mehrheit und rechts die Freiheit des Einzelnen.

  2. “[…]In der Kultsatire „Das Leben des Brian“ konnte man sich über die Spaltung und Zersplitterung der Linken noch amüsieren. Für die Partei DIE LINKE ist es allerdings bittere Realität[…]”

    Bin auch ein Fan dieser Kultsatire und die Zeit, ab 2023, zeigt, dass nicht nur in Hinsicht “Spaltung….” die Satire ein zeitlos, prophetischer Augenöffner ist. Hielt die lange Jahre für reine Religionskritik, aber beim mehrmaligen Ansehen habe ich entdeckt, dass darin auch eine gehörige Portion Gesellschaftskritik steht, und manches davon konnte Monty Phyton nicht vorausahnen – schade, dass es diese Satire-Truppe heute nicht mehr gibt, wenn auch einzelne Akteure dieser Truppe noch schauspielerisch, manchmal sogar regiseurmäßig, an Spielfilmen beteiligt waren, und sind.

    Danke “Ampel” sag ich da nur, und danke “Linke” – ihr habt aus einer einstigen, sehr kritischen “Jesus-Parodie” einen zeitlos gültigen Film der Gesellschaftskritik gemacht – kein Wunder, dass die Woken. Cancel-Culture und “Selbstgerechten” diesen Film auch kritisieren, der hoffentlich noch Generationen von Nachgeborenen global als Augenöffner dient (wie übrigens auch alle anderen Produktionen von Monty Phyton, aber hier bleibe ich mal bei das “Leben des Brian”)

    Was die Linkspartei angeht, da war schon der Name eine reine Anmaßung, die Linke (im alten Sinne, heute ist der Begriff ja so inflationär mißbraucht, dass sogar Merz (CDU/Blackrock) sich als “Linker” ausgeben kann) ist eigentlich viel größer, und vielfältiger, gewesen als die Partei selben Namens – bin kein Freund der AfD, aber mich wundert es nicht, dass denen die ehemaligen Enttäuschen Wähler in Scharen zurennen – nicht nur die der Linkspartei, auch der anderen Parteien aus der großen “Neoliberalen Einheitspartei Deutschlands” (NLEP).

    Weit haben wir’s gebracht von der SED zur NLEP, und, dass sei hier enttäuschen AfD-Wähler/.-innen gesagt, die ist auch Teil der NLEP, aber das zeigen die natürlich erst wenn die mal an der Regierung sein dürften, was ich nicht hoffe…..enttäusche Billiglöhner, oder Arbeitslose, die diese Partei wählen schießen sich ins berühmte “eigene Knie”…..sorry, meine Meinung, und ich sehe keine Partei, ausser vielleicht Martin Sonneborn (DIE PARTEI – Satirepartei) mehr als wählbare Alternative zur NLEP an – der eben auch die AfD, und manche Teile der sogenannten Linkspartei – angehören.

    Die PARTEI, und Marin Sonneborn, sind ja durchaus auf den Wegen von Monty Phyton unterwegs, deswegen ist die als reine “Protestwähleralternative” die bessere Option als die AfD für mich…..Herr Sonneborn richtet keinen politischen Schaden an, da der sich selber nicht ernst nimmt – Sarkasmus eben…….;-)

    Übrigens zu Sahra Wagenknecht, die finde ich auch mehr als gut, aber leider wird die ja von der eigenen Partei verraten, was mir, als Kenner der Geschichte Deutschlands, und Rosa Luxemburgs, auch nichts Neues ist…..hab gestern schon gedacht, die gute Sahra Wagenknecht muss aufpassen, dass sie nicht denselben Weg geht wie Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, und seit ich gestern ein Interview mit Eugen Drewermann verfolgt habe, wo er meinte, dass jeder, der als “Lumenpazifist” für den Frieden eintrat – ganz egal in welchem Land oder Kontinent, oder geschichtlichen Epoche (er bezog sich auf Jesus Christus) – noch brutaö ermordet wurde, mache ich mir ehrlich gesagt Sorgen…..hoffe, dass Drewermann nicht recht hat mit seiner These, aber nachdenkenswert ist die schon……kann durchaus was dran sein 😉

    Sarkastische Grüße
    Bernie

    PS: Was den inflationären Mißbrauch, und die völlige sinnfreie Verwendung von Ausdrücken angeht, die sich selber entwerten, dass gilt natürlich auf für den Begriff “rechts…”….der hier, auch eine Ironie der Geschichte, demselben inflationären Mißbrauch eines ursprünglich bedeutsamen Begriffes unterliegt, der den eigentlichen Sinn mehr als entwertet…..wie der Begriff “links…..”

  3. Es geht mir komplett am Arsch vorbei, was aus dieser Partei wird. Möge sie in der Versenkung verschwinden! Sie haben während Corona ihren maximalen Hass auf Freiheit und Grundrechte zelebriert. Mögen sie nun die Ernte einfahren… egal ob mit oder ohne Wagenknecht.
    Und da bin ich als Einzelschwurbler übrigens nicht alleine. Kenne genug andere ehemals Linkenwähler, die ganz sicher niemals wieder dieser Partei ihre Stimme geben werden.

      1. @Jock the Prepper
        na, dann aber ab zum Handel und kauf Dir eine Schwurbel-Kurbel zu Weihnachten. Schwurbeln soll sehr anstrengend sein.
        Die “Schwurbel-Kurbel” verfügt über einen integrierten Zufallstextgenerator. So generierst Du täglich frische Fake News – im Handumdrehen!
        Durch den eingesparten Zeitaufwand werden die Vorräte im Prepperkeller/Prepperbunker auch nicht schlecht.

        1. Schwurbeln ist überhaupt nicht anstrengend. Es ist vielmehr die Befreiung des Geistes von auferlegten Denktabus. Ich schwurbel mittlerweile sehr frei durchs leben und bin tief in meiner Mitte! ;D

        2. Lieber Otto,
          ein Jock ist in Amerikanischen eine Sportliche Person und Preppen meint daß Ich meinen Körper/Tempel pflege und trainiere. Frei nach dem Motto nur in einem gesunden Körper lebt auch ein gesunder Freigeist.
          Darfst du auch gerne mal versuchen “Calisthenics” trainieren wo immer du willst!
          Ps. Mit SCHWURBEL bezeichnen mich Andere ich selbst nenne mich Halbgott

          Gruß der Prepperoni

          1. Ein Prepper ist nicht nur im Amerikanischen ein Endzeitspinner. Identifizierst Du dich als socher? Schade, ich mag Deine Beiträge eigentlich..

      1. Hast du geschlafen in der Zeit?
        Oder läuft das jetzt so, dass Impfpflicht , Zero Covid, Lockdowns… das man damit jetzt nichts mehr zu tun haben möchte, obwohl man das 2 Jahre lang groß mitgefeiert hat?

        Davon ab reicht mir als Beleg, dass ein Großteil der Linken -auch im Freundeskreis- mich als rechts, Schwurbler, Verschwörungsmystiker und was weiß ich nicht noch alles beschimpft hat.

        Und das sind keine Selbstmitleidsrituale, sondern Erkenntnisse dazu wie diese Linke tickt, autoritär und Freiheitsrechteverachtend.
        Davon ab ists mir ziemlich latte ob ich dich in irgendeiner Form nerve. Angesichts des Zivilisationsbruchs, den Leute wie du mehr als 2 Jahre lang mitgetragen haben, werde ich noch sehr sehr lange weiternerven. Das Ding kriegt ihr nicht wieder eingepackt, no way!

  4. „Anderseits gilt, dass die Chance besteht, AfD-Wähler wieder an eine demokratische Partei zu binden.“
    Schade das Overton hier die selben Phrasen drischt, wie ansonsten die Haltungs- und Hofberichterstattermedien, die mit ihrer selbst überhöhten Moral nicht mehr erträglich sind.
    Zugern möchte ich Wissen, an welchen Punkt(en) festgemacht wird, dass die AfD nicht wie jede andere Partei im Bundestag auch, demokratischen Grundsätzen folgt.

    1. Sehe ich mittlerweile auch so. Habe die selbst gewählt, weil sie in der Opposition für mich wichtige Positionen vertritt. Beim Wirtschaftsteil gehe ich nicht wirklich mit, aber der ist mir ehrlich egal. Was soll bei denen denn schon schlimmer werden als das, was wir gerade erleben?

      Als die letzten verkündet habe, dass sie darüber nachdenken einen Beschluss zum Austritt aus der EU zu fassen, da hatten sie moch sogar rüchwirkend positiv überrascht.
      Es ist nicht so, dass ich eine europäische Gemeinschaft generall ablehne, aber DIESE Art von EU kann man leider nur mit Aufkündigung begegnen. Der Vertrag von Lissabon steht als “Verfassung” dieses Konstruktes unumkehrbar fest und somit ist auch keine Reform dieses Molochs möglich.

    2. Daniela – falsche Denkweise !!!!
      Demokratische Grundsätze sind nur vorgespielt – von allen Parteien. Parlamentarische Demokratie wie in D ist
      nur Augenwischerei.
      Die Frage sollte sich jeder stellen, ob die AfD sich auch von BlackRock kaufen lässt, um mitreden zu können.
      Ich befürchte der Wähler wird wie immer verar…..t .
      Und vor allem sollte der Deutsche auch mal WISSEN aneignen – Das Volk darf nur ihren Schlachter wählen, aber
      kein Bestimmungsrecht darüber hat, wie er geschlachtet wird. Zu Hoch für sie ????

    3. Traurig ist, dass viele dem Märchen der AfD als Rächer der Enterbten auf den Leim gehen. Glaubt man denn wirklich, dass die AfD Friede, Freude, Eierkuchen bringt? Das krasse Gegenteil würde bei einer AfD-Regierung eintreten. Zerstörung des Sozialstaats, weitere Privatisierungen, und man würde einen Sch… auf die Grundrechte geben, ja auch das Russland-Gschmuse halte ich für Fake. Denn der braune Kern will es “besser“ als die Jetzigen machen und sinnt auch auf Rache für die “Schmach von 1945“.
      Eine Wagenknecht-Partei käme zur richtigen Zeit und wäre keine Totgeburt, wie der Autor insinuiert. Die heutige Linke hat definitv fertig. Wer braucht schon eine schlechte Kopie der Olivgrünen? Außerdem: weniger (falscher) Zauber täte unserem Land gut…

      1. “Zerstörung des Sozialstaats, weitere Privatisierungen, und man würde einen Sch… auf die Grundrechte geben, ja auch das Russland-Gschmuse halte ich für Fake.”

        Grundrechte… wow, gerade Grundrechte gegen die AFD ins Feld zu führen ist schon erstaunlich, nachdem praktisch alle anderen Parteien diesen bereits großen Schaden zugefügt haben.
        Und ich kann dir als AFD Wähler sagen, dass ich mit meiner Wahl keine Rächer der Enterbten wähle, sondern Opposition. Ich erwarte von einer AFD an der Regierung NULL, so wie von allen anderen Parteien auch. Allerdings halte ich das Gelaber vom braunen Mob, der dann das Land übernimmt, für genauso absurd.

        1. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass die AfD eine Kreation des neoliberalen Mainstreams sein könnte? Sie drückt innenpolitisch nur das aus, was sich die anderen nicht zu sagen trauen und sie dient praktischerweise gleichzeitig als willkommenes Drohgespenst zur Disziplinierung der Schafe. Eine wirkliche Opposition kann ich nicht erkennen. Und Stichwort “Grundrechte“: dass sich die AfD als Verteidiger der “Querdenker“ aufspielt, ist eine billige PR-Nummer, sonst nichts. S’ kost ja nix.

          1. Das ist mir ehrlich gesagt egal, was die AFD ist oder nicht.

            Sie macht Oppositionsarbeit und dabei ist es vollkommen unerheblich ob sie das ehrlich meint oder nicht. Die Linke hat sich während Corona dazu entschieden genau das nicht zu tun, ganz im Gegenteil hatte sie sogar einige besonders kranke Vorstellungen. Dabei wurde gerade ihr -vermeintliches- Klientel der Arbeiterklasse besonders brutal getroffen.
            Und es endet ja auch nicht mit Corona. Sie ist nun grün, woke, divers, bald wohl auch 100% NATO kompatibel und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie eigentlich auch gar nichts gegen Waffenlieferungen an Kriegsparteien hat. Also weiter wählen, weil die AFD ja nur als billige PR-Nummer Querdenker bedient? Was ist für dich schlimmer? Soll ich eine Partei wählen, die im Sinne meiner Grundrechte eine schwachsinnige Corona Impfpflicht ablehnt oder die, die mich wegen meiner Vorbehalte auch noch mit Dreck überschütten und beschimpfen?

            Davon ab: Wer ist denn für dich wirkliche Opposition?

            1. Das ist ja das Dilemma. Es gibt derzeit aus meiner Sicht keine wirkliche Opposition. Deswegen ruhen die Hoffnungen vieler auf einer Wagenknecht-Partei. Du wirst sehen, sollte daraus wirklich etwas werden, wird der Mainstream (inkl. AfD) Gift und Galle spucken, wenn sie nicht schon vorher etwas finden, um alles kaputt zu machen. Denn eine wirkliche Opposition macht denen wirklich Angst.

              1. Ich mache das Spiel jetzt schon ein paar Jahrzehnte mit. Eine Wagenknecht Partei wird nicht die Lösung sein.
                Sie wird sicherlich viele Menschen sammeln können, aber ändern wird das gar nichts, genauso wenig wie eine AFD etwas ändern wird.
                Es geht nur, wenn man bereit ist sein Leben zu ändern. Leider passiert das bei den wenigsten Menschen durch Einsicht, sondern fast immer nur durch Druck von außen.
                Durch die Corona Politik haben viele Menschen das erste Mal in ihrem Leben diesen Druck gespürt. Du glaubst gar nicht wie viele Gespräche ich geführt oder mitbekommen habe, wo Menschen wirklich innerlich erschüttert davon waren, was hier abgeht und dass damit ihr Weltbild zusammengebrochen ist. Diese Menschen sind nicht mehr erreichbar für die Kartenspielertricks der Politiker!
                Erst wenn es einer relevanten Zahl von Menschen ähnlich geht, dann wird sich auch was im Großen ändern. Daher sehe ich es übrigens mittlerweile auch positiv, wenn die ihre Wahnsinnsspirale konstant weiter nach oben drehen. Ist vielleicht so ein Menschheitsding, anders können wir es nicht.

  5. Die LINKE hat fertig, muss man darüber noch diskutieren?
    Wissler und CO träumen von einem Erstarken der Linken ohne Änderung ihrer neoliberalen Positionen.
    Da kann man nur noch sagen: “Träumt weiter”

    Die U-Boote des Neoliberalismus haben der LINKEN den Todesstoß versetzt und wollen jetzt Wagenknecht dafür verantworlich machen, geht´s noch?

    Bartsch u. a. wollen jetzt sogar Waffen für den Krieg liefern, schlimmer geht´s nimmer.

    Ich bin schon gespannt in welcher Partei einige von denen später samt Pöstchen wieder auftauchen.
    Es ist halt wie bei den Schuldzuweisungen wegen der AFD: Nicht das eigene Versagen – Politk gegen den Willen der Bevölkerung – führt die Wähler zur AFD sondern es ist die Blödheit der Wähler.

    So viel Arroganz muss sein!!!

    Damit sind die restlichen Schein-Linken, GRÜNE und SPD die besten Wahlhelfer der AFD!

    Lasst uns lieber in die Zukunft schauen als uns noch lange mit den restlichen “Schein-Linken” aufzuhalten.

    1. Ich möchte noch anfügen:
      Die neoliberale AFD sollte nicht die Zukunft sein. Die AFD ist eine Partei nur für die Eliten/Oligarchen.
      Hoffnung auf die AFD sollte man nicht setzen, sonst befindet man sich ganz schnell wieder im Nationalsozialismus wieder.
      Das Desaster ist doch folgendes: Wir wählen irgendwelche Leute/Führer und hoffen, die werden es für uns richten. Leider führt das immer wieder zu Enttäuschungen.

      Wie wäre es, sich andere Alternativen zu überlegen und zu entwickeln?
      Gut, das geht nicht von HEUTE auf MORGEN aber wä zumindest eine Change.

      Wir brauchen keine neuen Führer, wir brauchen dafür nur unseren Willen und unsere eigene Kraft!
      …und komme mir keiner mit dem Scheinargument: “Allein kann ich doch nichts machen!”

      Doch, man kann, man muss es nur wollen!!!

      1. @Otto0815

        Seh ich ganz genauso, und wer auf die “Alternative für Deutschland” reinfällt, der sollte einmal nachdenken, dass “sozialistisch” bei der “National-sozialistischen-Partei” Deutschlands war, rein zeithistorisch gesehen, von Anfang an ein Etikettenschwindel, das sollten Geringverdiener, Normalbürger, Erwerbslose, und andere Abgehängte mal überdenken…..korrekt hätte die doch eigentlich “National-faschistischkapitalistische-Partei Deutschlands” heißen müssen, aber da wäre der Spuk um Hitler schon vor 1933 als solcher schnell erledigt gewesen…..und diese Form der Wählertäuschung betreibt eben auch die “Alternative für Deutschland”, die ist keine Alternative, eher das Gegenteil weil wirtschaftspolitisch eben auch Teil des neoliberalen Kapitalismus, dass ich sie zur Neoliberalen Einheitspartei Deutschlands (NLEP) mit dazu zählen muss – sorry, is leider so….

        “MOATS” mit Dieter Dehm schon gesehehen?

        In diesem neuen Youtube-Format meinte Dieter Dehm erst kürzlich, dass sich die heutigen Parteien – und damit meint er alle, auch die Linkspartei – nach dem Stil “Follow the money” aufbauen

        Ein wichtiges Motto, welches schon vor, und während, Hitlers Zeit für die Nazis galt…..die waren keine “Sozialisten” sondern astreine Kapitalisten, die sogar Geldgeber, auch in Kriegszeiten, aus den USA hatten……;-)

        Zynische Grüße
        Bernie

        Sarkastische Grüße
        Bernie

        1. @Bernie
          “die sogar Geldgeber, auch in Kriegszeiten, aus den USA hatten”

          Das stimmt und es waren nicht nur CocaCola und General Motors =OPEL

          Danke noch für den Hinweis auf Dieter Dehm

    2. So ist es.

      Es ist das Versagen der etablierten Parteien, das die AfD stark macht.

      Aber statt den Kurs zu überdenken und zu korrigieren, prügelt man auf die Wähler ein.

      Sehr überzeugend 😉

    1. Hallo Alexander, danke für die Links.
      Zum Lesen komme ich aber erst später, geht bei dem Wetter auf der Terrasse schlecht zu hell für den Laptop

      Wünsche noch einen schönen Sonntag
      LG Otto

  6. In diesem Artikel steht nichts, was man nicht schon längst in nahezu jedem msm gelesen hat. Gut abgeschrieben.

    Die Linke zerlegt sich selbst. Nicht wegen Sahra Wagenknecht, sondern wegen ihrer Anbiederung an gängige Machtpolitik, Wokeness, Genderitis, Russland – Politik usw. und dabei die Bürger vergisst, die linke Politik, die den Namen verdient, benötigen.

    Wir wollten bei der letzten Wahl eine andere Politik, die sich wieder um die Menschen kümmert, die in Deutschland zunehmend durchs Raster fallen, die die marode Infrastruktur angeht, in Bildung und Forschung investiert und das ausgelaugte Land nach Jahrzehnten des Neoliberalismus wieder auf die Füße stellt.

    Bekommen haben wir eine Katastrophe, eine Dilettantentruppe reinsten Wassers, die das Land gerade heroisch an die Wand fährt. Die teuersten Azubis des Landes sitzen an den wichtigsten Schalthebeln. Wer sich für Zahlen interessiert, dem sei das neue Buch von Michael Lueders empfohlen. “Moral über alles?” Wir werden das Gegenteil von dem bekommen, was wir mit der Wahl erreichen wollten.

    Welche Wahl haben die Wähler?

    Weiter so mit dieser “Koalition der Unwissenden?”
    CDU? – heisst auch weiter so.
    AfD – Extreme Rechtslastigkeit, ansonsten neoliberal vom Feinsten.
    Kleinstpartei?
    Nichtwaehler? – bei der letzten NRW Wahl mit 45% die stärkste Kraft.

    Wohin also mit uns?

    Diejenigen, die sich so über Wagenknecht und ihr Buch “Die Selbstgerechten” echaufffieren, haben es offensichtlich nicht ordentlich gelesen. So mein Eindruck. Dass sie mit ihren Plänen aktuell nicht öffentlich hausieren geht, halte ich für klug. Eine Wagenknecht Partei würden wir wählen, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie nachweislich über ökonomischen Sachverstand verfügt.

    1. Sehr richtig. Nicht Wagenknecht hat die Linke verlassen, sondern Die Linke haben klassisch linke also soziale Themen aufgegeben und biedern sich dem Neokapitalistischen anderen Parteien als Steigbügelhaltende Hure an, in der Hoffnung selbst ein Pöstchen für sich mit zu ergattern.
      Aber dieses Thema ist schon Jahre hier in der Diskussion und es wird Zeit das Fakten geschaffen werden.

      1. Die machen es halt den GRÜNEN und der FDP nach, die steigen auch mit jedem ins Bett. Hauptsache sich am Trog des Steuerzahlers laben.
        Herr Weil und seine Kollegen sollen sich auch mal wieder einen Schluck aus dem Trog genehmigt haben.
        War eine Kurzmeldung auf der NDR-HP, finde ich jetzt aber nicht wieder, vermute, wurde schnell wieder gelöscht???

    2. Ungültig wählen als alternative zum nichtwählen?
      Ungültig wählen müßte vor der wahl entsprechend propagiert und begründet werden – ähnliche bewegungen gabs afaik schon in Südamerika. Wenn plötzlich 20-30% ungültig wählen ist das ein statement.

      1. Das kümmert doch die Ekelparteien überhaupt nicht. Was schert die der Wähler oder Nichtwähler? Die regieren einfach weiter auch bei weniger als 50 % Wahlbeteiligung.

        1. Wenn die ungültigwählenbewegung vorher erklärt warum ungültig wählen und sich die zahl der ungültigwählerenden signifikant erhöht (von ca 1% bei der 21 auf zb 30%) wird das imho sehr wohl interessieren und thematisiert werden.

          Die wahlbeteiligung ist für die gültigkeit einer wahl rechtlich völlig irrelevant.

        2. Die würden auch regieren wenn nur hundert Leute zur Wahl gehen würden. So weit ich weis, gibt es keine Untergrenze für die Ungültigkeit einer Wahl.

  7. Leider ist Letzteres ein Irrtum. Wagenknecht hat zwar Ökonomie studiert, aber eben nur Sozialistische Volkswirtschaft, und hat keine Ahnung von den theoretischen Grundlagen, Werttheorie. Ihr Ideal endet in betrieblichen Stiftungen a la Zeiss, die ja der Anfang vom Ende der revolutionären Arbeiterbewegung waren, “Stehkragenproleten” und damit Opportunismus bis heute.
    Aber besser als die jetzige Linkenmeute ist sie dennoch.

    1. Das sehe ich anders.

      Ihr ökonomischer Sachverstand übersteigt jedenfalls den der aktuellen Regierungsmitglieder zusammen genommen um ein Vielfaches. Sie scheint auch die Einzige zu sein, die sich um Einnahmen und Ausgaben, sprich Bilanzen, von kleinen und mittleren Unternehmen noch fachkundige Gedanken macht.

      Für Habeck hören Betriebe einfach auf zu produzieren und zu verkaufen. Sie gehen aber nicht pleite 😀

      1. Genaue darin bestehen ihre Grenzen. Sie ist in der Lage, die wirtschaftliche Lage einzuschätzen, aber aus der Sicht der “sozialistischen Warenproduktion”, d h, sie liegt auf dem theoretischen Niveau von Gysi, der sich keine Produktion ohne Waren/Wert vorstellen kann, und für den es deshalb keine geben kann.
        Eine realistische linke Wirtschaftspolitik muss jedoch auf der Analyse der Produktionsverhältnisse, deren alles bestimmende der Wert ist, basieren, egal ob das jetzt unmittelbar in aktuelle Politik umsetzbar ist oder nicht.
        Ohne die Wertformanalyse begibt man sich unaufhaltsam auf den falschen Weg. Gysi war der 1. Sargnagel Der Linken, Wagenknecht wäre in jetziger politischer Situation die bessere Alternative, aber nicht für die Zukunft, genau wie es mit Gysi auch war. Der war für Die Linke zu einem bestimmten Zeitpunkt goldrichtig, aber dann die Katastrophe. Mit Gysi begann die Verburgerlichung Der Linken.

        1. Das ist wirklich falsch, was Sie da schreiben.

          Wagenknecht hat erst in 2012 promoviert mit einem Thema, das nichts mit sozialistischer Volkswirtschaft zu tun hatte.

          1. Das eine hat nicht unbedingt mit dem anderen zu tun. Ihre Bücher und Interviews, vor allem mit Albrecht Müller, ihr geistiger Mentor, belegen das, was ich oben feststellte.

        2. “Sie ist in der Lage, die wirtschaftliche Lage einzuschätzen, aber aus der Sicht der „sozialistischen Warenproduktion“, d h, sie liegt auf dem theoretischen Niveau von Gysi, der sich keine Produktion ohne Waren/Wert vorstellen kann, und für den es deshalb keine geben kann.”

          LOL.
          Wenn Sie mal ein wenig nachdächten würden sie feststellen, dass gerade der Staatssozialismus – sprich: die “sozialistische Warenproduktion” – bei der _Aufhebung des Tauschwertes_ (also der Aufhebung der Wirkung des Wertgesetzes) bisher am weitesten gekommen ist.
          Oder wie sollte die massive Subvention (ohne Ansehung der Person) aller Waren und Dienstleistungen, welche die Grundbedürfnisse befriedigten (Wohnen, Strom, Gas, Lebensmittel, öffentliche Transportmittel, Bücher, Ferienlager usw.) sonst eingeordnet werden?
          (Ganz im Unterschied übrigens zum Vorgehen des westeuropäischen Sozialstaates, der das Wertgesetz selbstverständlich unangetastet lässt und stattdessen von der Bevölkerung Abgaben erhebt, um sie den Bedürftigen und nur denen zukommen zu lassen.)
          All das Genannte hatte, wie wir uns erinnern, sowohl positive als auch negative Folgen, sprich es ergaben sich daraus neue unvorhergesehene Widersprüche.

          Und von welcher praktischen Bedeutung wäre es, ob sich Frau Wagenknecht nun vorstellen kann, dass alle Bundesbürger irgendwann einmal in Kommunen – oder wie’s bei Lenin heißt: in Produktions- und Konsumtionsgemeinschaften – leben?

          Und was soll denn bitte das hier:
          “Eine realistische linke Wirtschaftspolitik muss jedoch auf der Analyse der Produktionsverhältnisse, deren alles bestimmende der Wert ist, basieren, egal ob das jetzt unmittelbar in aktuelle Politik umsetzbar ist oder nicht.
          Ohne die Wertformanalyse begibt man sich unaufhaltsam auf den falschen Weg.”

          Sind das Notizen für Parteitagsreden? Sie machen Sie ja nicht einmal die Mühe, Ihre kategorischen Behauptungen ansatzweise zu begründen.

    2. Wagenknecht hat sicher nicht sozialistische Volkswirtschaft studiert. Und in Bezug auf die Werttheorie habe ich hier schon Andeutungen gemacht und die Wertabspaltungstheorie heute jenseits von economies-of-scale-Strukturen zu verorten, dürfte ein Holzweg sein.
      Aber der Kapitalismus wird sich mit schwierigeren Gretchenfragen auseinander zu setzen haben als mit theoretischen Grundkonzepten, welcbe so manches Attribut übersehen und damit prädikative Mängel nicht ausschließen können.

      1. Den Zusammenhang mit der “Wertabspaltunggs-Theorie ” verstehe ich jetzt nicht. Ich habe auch den Faden verloren und weiß nicht, worauf du antwortet.

        Ich schätze die Schöpferin dieser Theorie – Roswitha Scholz – sehr, halte diese selbst, also die Theorie, wenn ich sie nichtig verstanden habe, für nicht überzeugend.

        Die triviale Feststellung, dass es im Kapitalismus Bereiche des menschlichen Lebens gibt , die nicht den Gesetzen der Wertvergesellschaft unterliegen, als Grundlage einer geschlossenen Gesellschaftstheorie? Weiß nicht, ob das wirklich so bahnbrechend ist.
        Schon klar, dass Mutterliebe und ihre Fürsorge nicht aus den Gesetzen der Wertproduktion abgeleitet werden können. Aber was ist da “abgespalten”? Ihre Existenz und die ihres Kindes sind in der kapitalistischen Gesellschaft vollkommen unabgespalten von der Wertvergesellschaftung. Bei aller Fürsorge wird sie Nahrung oder Schuhe Kaufen müssen. Ja, Kaufen…

        Nochmals, auch wenn ich wirklich nicht befähigt bin, mich an einer ernsthaften theoretischen Debatte zu beteiligen, hat mich das was ich in diesem Zusammenhang aufgenommen habe, nie überzeugen können.

      1. So ist es: Sie promovierte 2012, also lange nach der Wende mit einem Thema, das rein gar nichts mit sozialistischer Volkswirtschaft zu tun hat.

        “Wagenknecht promovierte mit dem Thema „Die Grenzen der Auswahl. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern“ beim Chemnitzer Mikroökonomie-Professor Fritz Helmedag, der die Arbeit seit 2005 betreute. Ihre Promotionsschrift reichte die Politikerin in englischer Sprache ein.”

        https://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article110551032/Sahra-Wagenknecht-promoviert-mit-magna-cum-laude.html

  8. “…denn noch in jeder Partei schielen die Glücksritter nach Macht und Prestige.”

    Eine, bereits im Feldversuch der Geschichte der Menschheit, bestätigte Wirkweise, die im Kleinen wie im Großen und jedem Bereich gilt. Dem ist auch für die Zukunft nichts mehr hinzuzufügen!

    @ Otto0815
    “….schlimmer geht´s nimmer.”
    Huch, da hat sich wohl ein kleiner Fehlerteufel in Form eines überzähligen N eingeschlichen!?😉

  9. Unabhängig von der Person Wagenknecht, welche auf Basis ihrer Äußerungen auch nicht die hellste Kerze auf der Torte sein dürfte, wird sich eine gesellschaftliche Emanzipationsbewegung so oder so organisieren (müssen!), falls nicht wesentliche Teile dieser Gesellschaft massivst verarmen und sich nicht dagegen wehren wollen.

    1. Nach 25 Jahren als Betriebsrat in einem einigermaßen grossen Unternehmen (ca. 1000 Mitarbeiter) hab ich jegliche Hoffnung auf Veränderungen aufgegeben. Die Leute wissen, wie sie verarscht werden und wer sie verarscht. Sie tun trotzdem nix dagegen. Bin kein Freund der Verelendungstheorie, aber den meisten geht’s offenbar noch zu gut. Wobei ich mir über die wahren Motive nicht im klaren bin, die gibt mMn keiner preis. Ob’s Angst ist, Bequemlichkeit, oder was weiss ich. In unserem Laden hat nicht mal eine Massenentlassung von 112 Kollegen für nennenswerten Aufruhr gesorgt.

      1. Zwar wird’s durch Wiederholung auch nicht besser, aber es gibt eine Quintessenz:
        geht es mir “gut”, kümmern mich die anderen nicht. Geht es mir schlecht, dann denke ich an mich. Doch soll es bitte immer andere geben, die UNTER mir sind.
        Und da ich “schlau” bin, geht der Kelch stets an mir vorbei.
        Das Prinzip kennt man aus der Schule: wenn ich den Zampano nicht sehe, sieht er mich auch nicht.

        Die einzig schlüssige Erklärung für das “freiwillige Grab” schaufeln: Infantilisierung; nennen wir es beim Namen: Verblödung auf breiter Front.

        1. Ja, wurde schlimmer nach Kohl´s geistig-moralischer Wende.
          Ist aber kein Grund zu resignieren und aufzugeben. Wäre ja noch schöner!

          Frage: Welches “N” ist zuviel? Keine Brille aufgehabt?

          1. Realismus wird stets mit Pessimismus verwechselt.

            Wieviele Ns gibt es denn in dem Spruch, die zu viel sein könnten?
            Sollte verständlich sein, dass es IMMER schlimmer geht!

  10. Ich vermute das die meisten Leser und Kommentatoren ein ‘deutsches’ überdurchschnittliches Alter besitzen.
    Wenn wir uns über Politik unterhalten ist in den meisten Fällen eine Voraussetzung vorhanden, daß das jede Generation auch versteht, welch ein Irrtum. Warum scheitern Ideologien? Weil diese nur mit sich selbst beschäftigen und den Rest aussen verlassen.
    Diese Art der spaltenden Kommunikation ist, für mich, das grösste Problem unserer Zeit.
    Ob Alt oder Jung, man benötigt eine Sprache die jeder versteht.
    Der altruistisch Links/Rechts Flügel hat das versäumt, nur die doofen grünen scheinen zu ‘ahnen’ wie man das bewerkstelligt.
    Wenn heute ‘bezahlte’ Aktivisten etwas tun, ist das Manipulation an ihrer vorgegebenen Ideologie und hat rein gar nichts damit zutun was politische Meinungsbildung ist, da diese finanziell manipuliert wurde und so agieren auch Parteien!
    Die Demokratie könnte die beste Form politischen Handelns sein, aber dazu muss das Kapital vom Demos gezähmt werden.
    Gibt es Hoffnung dazu?

  11. Ich kann mich an ein Konzert von KRAFTWERK anfang der 70-er Jahre erinnern, wo im Foyer Büchertische mit linker Literatur standen , allerdings von konkurrierenden Gruppen, die meistens ein d,k,oder p im Namen hatten und die Betreiber alle gleich zugewachsen aussahen -wie ich auch- und wo die gleichen Schriften auf mehreren Tischen zu finden waren.
    Ein bisschen mehr Toleranz hätte damals schon ganz gut getan und wäre auch heute noch ein Kitt.
    Aber das lässt sich ja theoretisch nicht lösen, sondern nur praktisch und daran mangelt es gewaltig.
    Un po ‘più tolerance per favore !

    1. Jepp, und dazu spielten sie Ruckzuck, war ne schöne Zeit, schön auch, dass die Haare bei mir auch heute noch wachsen 🙂 , wenn auch nicht mehr ganz so üppig wie früher 🙂 aber noch keine kahlen Stellen 🙂
      https://www.youtube.com/watch?v=XIu2Fr2nIhI&ab_channel=2glenside

      Zu den K-Gruppen will ich mich jetzt nicht äussern, das Jepp bezieht sich nur auf Kraftwerk, mehrmals gesehen. Kraftwerk waren, was elektronische Musik betrifft, ihrer Zeit weit voraus.

  12. @Kübi
    Zwei wissenschaftl. Hinweise:
    a) Apathie umschreibt Nichthandeln, Unterlassen, Dulden immer dann und dort wenn rationales interessenbezogenes Handeln gefordert oder auch erwartbar wäre; b) Frau Dr. Wagenknecht, inzwischen als Bestellerautorin vermutlich Doppelmillionärin, vertrat schon Anfang der Zehnerjahre die Erhard´sche “Wohlstand für alle Position” der 1950er Jahre. Das war pol. reaktionär. Und wenn sie seit Jahren “seriöse und risikolose Geldanlagen mit einer angemessenen Rendite für alle” öffentlich fordert, so zeigt das nicht nur ihr Unverständnis eines Wirtschaftssystems mit Mehrwert und Kapital als “Wert; der Wert gebiert” (Marx). Sondern ist eine zu Recht als “reaktionärer Bourgeoissozialismus” (http://www.trend.infopartisan.net/trd0918/t260918.html) bewertete pol. Position.
    Gruß, Sent

    1. Die Forderung “Wohlstand für alle” ist reaktionär?
      Dann bin ich sehr gerne reaktionär. Aus Überzeugung.
      Die Gegenposition hieße ja: Einige/viele Leute sollen gefälligst arm bleiben.

      Und statt neidisch auf eine erfolgreiche Buchautorin zu sein, sollten Sie mal nachdenken, warum Sie selbst es nicht zu was Ähnlichem gebracht haben.

      1. Reaktionär ist nicht die Losung, sondern die Erwartungshaltung zu wecken, dies sei unter kapitalischen Bedingungen mit den vorhandenen Mitteln zu realisieren.
        Die Einkommensschere geht immer weiter auf, wobei dies keineswegs Resultat unterschiedlicher Anstrengungsbereitschaft oder Leistung ist, sondern hauptsächlich windfull profit als Folge von economies-of-scale-Strukturen.
        Wenn man 50 % der Leistungselite und Bürokratenbonzen auf eine einsame Insel verfrachten würde, käme nach einem Jahr die Forderung, ob man es mit der Hälfte des Rests nicht ebenso machen sollte. Die einsame Insel wäre ja wieder größtenteils entvölkert, weil Kannibalismus nur bei Mitbewohnern möglich und sinnvolle und funktionale Organisation weitgehend fremd geblieben ist.
        Fukuyama & Konsorten können noch so viele Loblieder auf die bürgerliche Gesellschaft trällern. Die Widersprüche des Marktes ohne wirksame Lenkung der Nachfrage anhand von Bedarfen berührt dies nicht. Da hilft auch nicht noch so viel Beifall unbedarfter Speichellecker.

    2. Wer Erhard auch nur den Hauch ökonomischer Kompetenz unterstellt, qualifiziert sich selbst…
      Wagenknecht weiß, dass sie die Leute in ihrem Denkgebäude abholen muss, falls etwas fundamental geändert werden soll.
      Reinheitslehren mit pseudomaterialistischem Anstrich und dabei grotesk das “sui generis”-Prinzip verletzende “Weisheiten” haben die Welt bisher nicht gerettet und werden es auch künftig nicht tun.

  13. Ja wird das denn etwas mit der Wagenknecht-Partei? Mit 800.000 Stimmen für ihre Petition hat sie einen Achtungserfolg erzielt. Die Gegenpetition von Roderich Kiesewetter hatte das letzte Mal 37.600 Stimmen, bevor sie dann verschwand. Ich finde sie nicht mehr. Insofern schon mal ein Fortschritt. Aber die Linkspartei hätte sich schon 2014 eindeutig zum Ukrainekonflikt positionieren müssen. Klassische Imperialismusanalyse wäre angesagt gewesen. Was versäumt wurde. Jetzt passt das nicht mehr richtig in die Landschaft.

    Neuerdings ist sie ideologisch angetan von Ludwig Erhard. Nein Sahra, Erhard ist nun mal für Linke auf der Gegenseite. Ein altes Juso-Konzept könnte wieder belebt werden, das der Investitionslenkung, denn eben das bildet den Kern des chinesischen Wirtschaftserfolgs. Da ist natürlich mit Empörungsorgien zu rechnen und es wird der Neubau einer Mauer ins Spiel gebracht. Aber die Partei hätte dann eine Kontour. Und die Gegenseite würde auf dem falschen Fuß erwischt. Gegen echt linke Projekte fehlen ihnen die Argumente. Die hat man ja 33 Jahre lang nicht mehr benötigt.

    Wer will, dass die Energiewende sabotiert wird, wählt AfD, hingegen wer sie gegen die Wand fahren will, wählt grün. Da wäre eine Lücke, indem man ernsthafte Klimapolitik verspricht. Das würde aber ein ungeheures Stehvermögen erfordern, was Wagenknecht mit Sicherheit nicht hat. Sie hat schon ihr Knickschen bei den Klimaleugnern gemacht. Was das soll, weiß nur sie selbst. Von der AfD holt sie damit keine einzige Stimme, verbaut sich aber links die Chance.

    1. “Wer will, dass die Energiewende sabotiert wird, wählt AfD, hingegen wer sie gegen die Wand fahren will, wählt grün. Da wäre eine Lücke, indem man ernsthafte Klimapolitik verspricht. Das würde aber ein ungeheures Stehvermögen erfordern, was Wagenknecht mit Sicherheit nicht hat. Sie hat schon ihr Knickschen bei den Klimaleugnern gemacht. Was das soll, weiß nur sie selbst. Von der AfD holt sie damit keine einzige Stimme, verbaut sich aber links die Chance.”

      Du klingst wie eine springende Schallplatte… vom Coronaleugner, zum Klimaleugner, was kommt danach?

      Ich kann Wagenknecht nur wünschen, dass sie sich das nicht antut! Am Ende tritt sie eh wieder allen auf die Füße, weil sie sich nicht genug von x oder y distanziert und gar -oh Gott bewahre!- mit irgendeiner Leugnergruppe des aktuellen politischen Zeitgeistes redet oder gar diskutiert.

    2. Eine sogenannte Energiewende, die ein gigantisches Verarmungsprogramm sein wird, muss von links bekämpft werden. Sonst werden noch mehr Leute sie mit der AfD bekämpfen.
      Der Denkzettel von Sonneberg sollte nicht ignoriert werden.

  14. Die brdgmbh diskutiert über politische Ideologien, sie vergisst gerne das das Land nur dazu gedacht war, andere ihren Status zu ermöglichen.
    Die angebliche Flügel Diskussion ist für Leute gedacht die daran glauben.
    Die Kapitalisten = Kontrollierer in Form von Kapital.
    Was bitte schön können die Uralten ‘gmbhs’ heute durchsetzen?
    Sie die Kontrolleure haben ihren MIK ins lächerliche gezogen um daraus einen PR Sieg zu generieren. Die Schmach liegt in der Verpönung derer, die angeblich gewinnen, nur sie benutzen diese PR um das später umzumünzen !

  15. Kennt hier jemand die Wendung “Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.” ?
    Dass alles so kommt, wie es sich der Denker zurecht gelegt hat, dürfte im individuellen und im politischen Leben die Ausnahme sein. Fast immer. Ich glaube nicht, dass dabei der liebe Gott seine Hand im Spiel hat, aber die erfolgreiche wissenschaftliche Planung der menschlichen Zukunft wird noch ein bisschen auf sich warten lassen. Diejenigen, die hier gerne als die Uninformierten und Dummen hingestellt werden, sind offensichtlich der Kern menschlicher Gesellschaften. Einer der ersten Dummies, die angenommen haben, man könne durch Verbreiten von Weisheit Tyrannen “wenden”, soll gezwungen worden sein, Gift zu trinken. Menscheitsträume und ihre “Enden” haben eine lange Tradition.
    Vielleicht auf Chaos-Theorie umstellen? Fristet spätestens seit der Durchsetzung des Panikmodus hinsichtlich viraler Erkrankungen und dem Ende der Geschichte wegen zu hohen CO2-Ausstoßes ein Nischendasein. Für Menschen die meinen, mensch könne aus der Geschichte lernen, ein echtes Muss.

      1. Vorschlag: Ganz einfach über sich selbst nachdenken. Wieviele der eigenen Lebensplanungen gehen auf? Wo muss(te) zumindest nachjustiert werden? Man möchte einfach nicht zur Kenntnis nehmen, dass sich Dinge nur sehr selten so entwickeln wie geplant. Weder gut informierte Historiker noch Soziologen noch Zukunftsforscher können die Zukunft besser vorhersagen als die Dame mit der Glaskugel auf der Kirmes. Woher kommt die Annahme, natürliche Intelligenz sei größer als digitalisierte Dummheit – oder doch andersherum?
        Ich gehörte zu den Mitgründern der Linken als Aktivistin vor Ort (WASG) und später i. S. eines Mandats für Gründungsparteitag und Programmparteitag. Kipping gewählt habe ich bei keiner sich jemals bietenden Gelegenheit. Ausgetreten bin ich 2017. Wäre doch eine Forschungsaufgabe: Wieviele der damaligen Delegierten sind heute noch Mitglieder? Wer nicht mehr? Warum? Bin glücklicherweise weder Politologe noch Soziologe. Vielleicht erbarmt sich ja ein solcher und berät die Leute. So als Wissenschaftler. (Als hätten die davon nicht genug in Abgeordnetenbüros, bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und in den Parteibüros.)

  16. die frage ist eher, ob wagenknecht ohne “die linke” weitermacht und wer dann mit ihr geht. letzteres ist fast die wichtigere frage, denn wie es aussieht ist die “die linke” vollgestopft mit inhaltsleeren, mitläufern, nato-bellizisten und pseudolinken. ich bin mir aber ziemlich sicher, daß sahra wagenknecht alleine, mit ihrem persönlichen beraterstab und einigen echtne inhaltlich “links stehend”en, aus dem stand 10% erreichen könnte. abgeleitet vo nden angeblichen protestwählerInnen, die der afd zugelaufen sind. wenn das nicht so wäre, kann mans eh knicken inm schland, denn das rennt dann seinem erneuten naziuntergang entgegeben mit der afd.

    es darf alles entstehen, nur keine personenkultwagenknecht-partei, die rechtsnationalen medien, also in etwa alle, werden genau das zur demontage nutzen, denn inhaltlich würden sich sich OUTEN. es geht um emanzipierte, progressive, soziale programme der neuen partei, die kann auch durchaus, wie es die linke ja tatsächlich mal gemacht hat “konservative” programmatiken der union der 50er udn 60er übernehmen, die inzwischen sogar als linker unfug agekanzelt wird

    1. Die Frage ist, ob sich Wagenknecht mit anderen zusammentun kann, die es durchaus gibt. MERA zum Beispiel. Wir hatten die ganze Sache doch schon einmal, mit “Aufstehen”. Alle kamen, wer seine Wünsche nicht erfüllt bekam, war schnell wieder weg.
      Es kann sich nicht alles um eine Person drehen. Die etablierten Parteien sind unwählbar geworden und es gibt keine vernünftigen Alternativen weil es nur Splitterparteien gibt, die sich nicht einig werden und so die Stimmen schlicht verpuffen. Da kann man auch gleich ein Kreuz über den gesamten Wahlzettel machen.
      Die nächste “Regierung” hat zwar eigentlich keine Legitimation, aber regiert trotzdem.

  17. Das alles wird nix werden, weil alle nur danach schielen, Mehrheiten zu erlangen. Das wäre aber nur sinnvoll, wenn die dazu notwendigen Wählerstimmen von “vernünftigen” Menschen kämen. Ob es die in ausreichender Anzahl gibt?

  18. »Es ist mir scheißegal, ob die SPD die Mehrheit hat, wenn sie CSU-Politik macht.« [Siegmar Geiselberger]

    Wer alles was da ist, Staat, Wirtschaft, “Volk” idealistisch für eine Gemeinschaft hält, ein sittliches Unternehmen wo der eine dem anderen verpflichtet wäre und das nur deshalb seinen Anspruch verfehlt weil ein paar böse Personen pflichtwidrig gemeinschaftswidrig in Privatinteresse handeln, der und die verfehlt die Kritik ums Ganze.
    Auch die Nazis haben eine Kritik und kommen sich “links” vor.
    Aber eine Kritik ist nicht schon deshalb “links” weil sie Kritik ist, es kommt sehr auf die Gründe an, die Analyse.
    Wirkliche Kritik findet in diesem Land medial nicht statt. Nur moralische Pseudokritik ist erlaubt.
    Deshalb wird Stork auch veröffentlicht.
    PS: Das einzige Programm von Wagenknecht ist Wagenknecht. Ob der Pickel am Arsch da ist oder nicht spielt keine Rolle, nur Jurnis leben davon Pseudounterschiede aufzublähen. “Halt Du sie arm, ich halt sie dumm.”

    1. “Wirkliche Kritik findet in diesem Land medial nicht statt. Nur moralische Pseudokritik ist erlaubt.”
      Sehe ich genauso – und ebenso scheint der Begriff Selbstkritik inzwischen völlig unbekannt zu sein. Huch, die AfD steht demnächst bei 20%???? Kaum eine der sich als demokratisch bezeichnenden Parteien stellt sich die Frage, was sie selbst zu diesem Ergebnis beigetragen haben – nein, sie haben alles richtig gemacht. Das liegt an den dummen Bürgern selbst, die Rechstradikalen auf den Leim gehen. Das Ergebnis: ein Weiter so und demnächst 25 %.

  19. “Wirkliche Kritik findet in diesem Land medial nicht statt. Nur moralische Pseudokritik ist erlaubt.”
    Sehe ich genauso – und ebenso scheint der Begriff Selbstkritik inzwischen völlig unbekannt zu sein. Huch, die AfD steht demnächst bei 20%???? Kaum eine der sich als demokratisch bezeichnenden Parteien stellt sich die Frage, was sie selbst zu diesem Ergebnis beigetragen haben – nein, sie haben alles richtig gemacht. Das liegt an den dummen Bürgern selbst, die Rechstradikalen auf den Leim gehen. Das Ergebnis: ein Weiter so und demnächst 25 %.

  20. Sevim Dagdelen hat vollkommen recht mit dem Begriff “Säuberung”.
    Der Linken-Vorstand verhält sich 1:1 wie das SED-Politbüro im Spätsommer 1989.
    Die Linke war noch nie so sehr SED-Nachfolgepartei wie jetzt.
    Und ist Euch aufgefallen, dass die Parteiführung sich vor allem auf Menschen mit Migrationshintergrund (Wagenknecht, Dagdelen, Zaklin Nastic, bis zum Parteiaustritt Fabio de Masi) eingeschossen hat? Auch das ist vielsagend…

    1. @Sevim Dagdelen
      Sevim Dagdelen finde ich argumentativ persönlich besser als Sahra Wagenknecht. I
      Soll abernicht als Abwertung von Wagenknecht verstanden werden, die sind beide wichtig.

      Wie auch immer, ob Wagenknecht-Partei oder nicht, es wird Austritte geben und der Rest ist überflüssig wie ein Kropf.

      Die LINKE hatte gute Chanchen, leider hat sie die komplett verspielt.

    2. “Der Linken-Vorstand verhält sich 1:1 wie das SED-Politbüro im Spätsommer 1989.
      Die Linke war noch nie so sehr SED-Nachfolgepartei wie jetzt.”

      Vielleicht begründen Sie solche steilen Behauptungen in Zukunft für Leute wie mich, die ein schlichtes Gemüt haben und Ihren Andeutungen nicht folgen können?

      Wen hat denn das SED-Politbüro im Spätsommer 1989 ausgeschlossen? Ich habe das für diese Zeit genau umgekehrt in Erinnerung. Nach der “demokratischen antistalinistischen Wende” der Partei Anfang Dezember 1989 wurden massenweise ehemals führende Mitglieder (das komplette ehemalige Politbüro; Generäle, ehemalige Vorsitzende des FDGB usw.) ausgeschlossen.

  21. Kern der Nazi-Ideologie ist die vorpolitische Gemeinschaft “Volk” die sich einen Staat macht.
    Demokraten suchen die Gemeinschaft im Rousseauschen Sozialstaat, der Staat macht sein Staatsvolk.
    Öffentlich verhandelt wird Nazi als falsches Gefühl, seine Zeichen (Ui, der hat Neger gesagt), Analogieschlüsse, guilt by association etc. Offiziell ist Nazi nur Schimpfwort ohne Inhalt. Stork schiebt nur Worte.
    Ma muß leider sagen daß Wagenknecht Naziphrasen ventiliert, wie ihre Gegner übrigens auch.
    Mit Marx und Kritik hat das alles nix zu tun.
    Es geht um Rang und Macht statt Erkenntnis. Das System wird Kritik erst diffamieren, dann kriminalisieren.
    https://www.lunapark21.net/doppelte-agenda-und-halbe-lunge/

    1. Der Volksbegriff ist viel älter als die Nazis.
      Ohne Volk keine wirkliche Demokratie.
      Die Ultralinken mit ihrer Volksverachtung sind nützliche Idioten jeder Elitenherrschaft.

      1. Wieso braucht das Volk den Staat? Staat heißt Herrschaft durch Gewalt, also jmd zwingen zu was er nicht will. Wie kann das sein wenn das “Volk” einig Brüder sind? Das “Volk” existiert nur in Ihrer Fantasie.

        Wo Sie “wirkliche” Demokratie hernehmen i Ggs zur falschen wär noch eigene Diskussion.
        Sie kriegen im Kapitalismus keine andere Demokratie als was sie haben.

        1. Auch Sie brauchen den Staat.
          Post, Müllabfuhr, steuerfinanzierte Einrichtungen. Wenn’s brennt (was ich Ihnen nicht wünsche!), werden auch Sie die 112 wählen.
          Und Volk wird es auch nach dem Kapitalismus noch geben.

        2. Das Volk braucht meist Schutz vor dem Staat und dem Markt und traut ersterem noch eher zu, eine gewisse Affinität für seine Anliegen zu finden.
          Es gibt zwar durchaus auch Andere, welche den Volksbegriff instrumentalisieren und daraus nicht nur ein Herrschaftsrecht, sondern sogar eine -notwendigkeit ableiten.
          Dies nicht zu unterscheiden und alles in eine Tonne zu werfen ist Zeichen gebildeter Ungebildetheit. Schmeichelarien tun den Gemüt gut, vor allem dem mit ausreichender Buckelerfahrung und sollten in diesem Kontext auch ei geordnet werden.

    2. Dank für Ihren Hinweis auf die Fülbert-Kritik an SW´s Selbstgerechten-Buch. Ist halt´n andrer Schnack als das Jein- und Jabergesabbel von dieser Kolumne hier und heute.

  22. Währenddessen in Sonneberg:

    https://www.n-tv.de/politik/AfD-stellt-erstmals-einen-Landrat-article24217148.html

    “Der Kandidat der AfD siegt bei der Landratswahl im Kreis Sonneberg in Thüringen. Damit gewinnt die Partei erstmals ein kommunales Spitzenamt in Deutschland. Thüringens Innenminister spricht von einem “Alarmsignal”. ”

    Und nebenbei überlegt Faser ein Parteiverbotsverfahren anzustoßen.

    Jep, so muss man damit umgehen! Bitte weiter so! 😀

  23. “Egal auf welcher Seite man stehen mag, der Begriff der „Säuberung“ steht im Kontext des Stalinismus.”

    Nö.
    Die ersten “innerparteilichen” Säuberungen sollen schon von den Jakobinern durchgeführt worden sein, die in ihren Clubs, die nicht nur in Paris existierten, Mitglieder zur Rede stellten und gegebenfalls ausschlossen.

    Der Ausdruck “Säuberung” für derlei Handlungen stammt aus einem Zeitungsartikel von Lenin vom September 1921. Die Mitgliederzahl der siegreichen bolschewistischen Partei war zu diesem Zeitpunkt auf 730.000 Mitglieder angestiegen und Lenin empfahl seinen Genossen, doch mal zu schauen, wer der Partei zwischenzeitlich nur deshalb beigetreten war, weil sie im Bürgerkrieg gesiegt hatte. Nach relativ kurzer Zeit hatte man mehr als ein Drittel der Mitglieder vor die Tür gesetzt. Ganz unblutig.
    Gut, und die Stalinsche Parteisäuberung Mitte der 1930-er Jahre, die einen ähnlichen Umfang wie die vorhergehende Säuberung hatte, aber nicht so unblutig verlief, kennt ja jeder.

    Soweit der historische Hintergrund.
    Warum der Ausdruck Säuberung nicht statthaft sein soll, obwohl ein erheblicher Teil der Linkspartei seit Jahren lautstark äußert, dass Wagenknecht nicht in die Partei gehört (und dies mit Tortenwürfen unterstrichen hat), bleibt mir unverständlich.

  24. Vor Jahren war ich Teilnehmer bei “Team Sahra” dem Nachrichtenportal und Vorläufer von Aufstehen. Mein Eindruck war: da fährt jemand zick-zack durch die Republik, um Vorträge zu halten. In Zeiten der Informationstechnik ist das ein unnötiges und viel zu zeitraubendes Verfahren. Kurze Zeit später hat sie ja eine Auszeit genommen.
    “Aufstehen” war hier in des Dussels Dorf (NRW) von vornherein gekapert und die Interessenten wurden erfolgreich vergrault.
    Die Diskussion um die W-Partei halte ich für überflüssig. Wir gründen eine Partei hinein in ein politisches System, das durch und durch marode ist und das nur noch mit Kriterien der Sozialpsychologie zu erklären ist. Wer Schulmeister, Mausfeld und Hofbauer gelesen hat, kennt den desolaten Zustand unseres Gemein-Wesens. Was soll da eine neue Partei?
    Vielleicht sollten wir uns an die Bezeichnung von Marx (“…previous organisation of the working class …”, das steht in Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses) erinnern: die Gewerkschaften. Warum sagen und tun die nichts? Warum ist die erfolgreichste Spartengewerkschaft, die GDL, nicht im DGB? In 47 Jahren Mitgliedschaft in ÖTV/Verdi habe ich nur Niedergang erlebt und zuletzt auch noch das abseitige “Gendern” in ihren Publikationen. Warum haben wir nur 25 % der abhängig Beschäftigten als Gewerkschaftsmitglieder und Dänemark 68?
    Die politischen Arme der working class sind aus Gewerkschaften entstanden. Vielleicht sollten wir dort wieder anfangen, bevor eine Partei gegründet wird. Mit dem Apparat der Gewerkschaften als Grundlage.

  25. Der Autor mahnt sowas, wie die Einheit und Geschlossenheit der Partei an. Ich hoffe, ihn da nicht falsch zu interpretieren?
    Ich weiß nur nicht, wozu? Ich kann wirklich keinen einzigen Bereich des gesellschaftlichen Lebens erkennen, in dem politisches Agieren der Partei irgendeine gescheite Wirkung hatte. Und in Berlin, meiner Heimatstadt waren sie viele Jahre im Senat. Mit linker Beteiligung wurden Kommunale Wohnungen und Versorger verkauft, kam der soziale Wohnungsbau zum erliegen und auch sonst jeglicher Wohnungsbau. Die städtische Verwaltung ist in einem Maße dysfunktional, dass man sagen muss, dass es keinen Bereich gibt , der funktioniert. Ich breche das hier ab , sonst schreibe ich die ganze Nacht und es wird kein Liebesbrief.
    Dass man mit linker glaubwürdiger Politik erfolgreich sein kann, bewies die winzige KPÖ in Graz. Die LINKE hatte in Berlin mehrmals die Chance und hat versagt. Vollständig versagt und ohne, dass ich eine Entschuldigung akzeptieren könnte.
    Warum haben sie unter Wowereit den Verkauf der Wohnungen mitgemacht? Was haben sie dafür bekommen? Für sich selbst ein paar beschissene Senatoren-Posten. Für die Berliner nichts, rein gar nichts. Sie hätten da nicht mitmachen dürfen.
    Darf ich an meine Ausgangsfrage erinnern? Wozu braucht man die?

    Dass die LINKE zu einer wokeschistisch umgefickten Partei wurde, geht mich nichts an. Das ist nach den Regeln exekutiert worden. Und wenn das ihr Politikangebot ist – etwas, dass ich in jeder Hinsicht für falsch halte – dann ist das ihre Sache aber für mich nicht wählbar. Dass ich es trotzdem wider alle Vernunft tat, lag an den letzten Linken der Partei und das sind genau jene, die der Autor eher tadelt. Darunter eine von mir sehr geschätzte Autorin dieses Portals. Denke, ich würde, wenn eine neue Partei solche Personen sammelt, die auch wählen. Und wenn der Autor schreibt: “weil sie eine Gründung ohne Zukunft und Utopie sein wird ” widerspreche ich ihm eigentlich nicht. Nur bitte , was in Gottes Namen ist dann die bestehende LINKE, mit ihrer Mehrheit (Bolschewiki) von wokeschiitischen Underperformern?

    Aber mögen sie machen, was immer sie für richtig halten, mögen sie sich mit Vehemenz für die richtige Ansprache jeder Transe, nicht aber für vernünftiges Wohnen von Tausenden, darunter auch die drei Transen, klar doch, einsetzen . Ich bin raus. Wenn es ohne mich reicht und sie sich “stabilisieren” ok, sei ihnen gegönnt, könnte aber ein Problem sein, wenn sehr viel mehr Menschen es wie ich sehen?

      1. Stimmt. Es gab sogar Treffen mit großen Immobilienkonzernen und deren Aktionären in Spanien Ich habe mich damals gefragt was Mitglieder der LINKEN dort zu suchen haben,

        1. Ich habe meine Antwort auf Alexander falsch angehängt. Wollte nur sagen, dass es stimmt: mehr muss man nicht sagen. Und ja, sie haben da nichts zu suchen. Nicht in Spanien oder sonst wo.
          Man wird als einzige Leistung unter Beteiligung der LInken den vielseitigen Sprachleitfaden in Erinnerung behalten, mit dem gegendertes Idiotendeutsch in der Verwaltung erzwungen wird, um Mitarbeiter und Bürger zu tyrannisieren.

          1. “falsch angehängt”

            Ist mir auch schon passiert! Wenn man es rechtzeitig entdeckt, dann kann man seinen verrutschten Kommentar aber noch löschen.

            Diese sog. “Linken” sollen einfach im Mülleimer der Geschichte verschwinden!

            Mir fällt es übrigens schwer, an Zufälle zu glauben, wenn sich über Ländergrenzen hinweg sog. “linke” oder “grüne” Parteien beinahe ausnahmslos in die vom Imperium gewünschte Richtung bewegen.

  26. Das eine hat nicht unbedingt mit dem anderen zu tun. Ihre Bücher und Interviews, vor allem mit Albrecht Müller, ihr geistiger Mentor, belegen das, was ich oben feststellte.

  27. Es wird sich nirgendwo auf der Welt etwas ändern, so lange sich die Regierungbildung – meines Wissens – überall auf der Welt auf relative Mehrheiten unter den abgegebenen Stimmen bezieht. Wer die Schnauze voll hat, wählt nicht XYZ oder MNO sondern gar nicht. Eine Regierung, die sich wie die gegenwärtige deutsche ganz ohne Umfragen auf 57,7 % unter den Wahlberechtigten (Wahlergebnis 2021) stützt, hat keine Mehrheit in der Bevölkerung. ( Wahlberechtigt waren 74,3 % der Bevölkerung). Wer das nicht zur Kenntnis nimmt kann nicht rechnen und findet auch keinen Konsens. Kein politisch denkender Mensch verwechselt Wahlberechtigte und Bevölkerung. Sonst wären ja Athen, das mittelalterliche Venedig, das Königreich Preußen, die USA oder Israel als Demokratien zu bezeichnen.

  28. Sahra Wagenknechts Programm besteht im wesentlichen darin, die sozialen und antimilitaristischen Elemente sowohl aus der frühen BRD als auch der frühen DDR im heutigen Deutschland wieder aufleben zu lassen. Daran haben die bürgerlichen Klassen der aktuellen BRD kein Interesse. Hier fehlt der Sahra einfach das Verständnis der ökonomischen Verhältnisse und ihrer Dynamik im wiedererstarkten Deutschland.

    Die Führungsspitze und große Teile der Linkspartei reflektieren die neoimperialistische Entwicklung der aktuellen BRD ebenfalls in keiner Weise und reagieren darauf geradezu reflexhaft mit Anpassung. Extremes Beispiel: Ramelow, der genau so gut in die CDU passen würde und an dem nichts Linkes dran ist.

    Das heißt: Der Streit zwischen Wagenknecht und den Ramelow-Jüngern ist ein Streit zwischen politischem Anachronismus und politischem Opportunismus. Beide Richtungen haben sich von jeglicher radikaler Gesellschaftstheorie distanziert und landen letztlich just beim einschlägigen Pragmatismus der Sozialdemokratie.

    Übrig bleibt: ein bisschen Frieden, ein bisschen Soziales, ein bisschen Ökologie – und all das möglichst im Einklang mit Maximalprofit und Großmachtstreben. Also völlig illusionär, denn diese beiden Aspekte sind wie Feuer und Wasser. Wo die Kapitaldiktatur ist, kann das Soziale nicht sein und umgekehrt. Wo der Imperialismus ist, kann keine ökologische Politik sein und umgekehrt.

    Die heutige Linkspartei leidet unter theoretischer Amnesie und fröhnt einem kopflosen Pragmatismus und Opportunismus. Großen Teilen der Partei fehlt es durchaus nicht an gutem Willen und echtem Engagment. Aber ohne gute Theorie wird es eine bürgerliche Linke bleiben, die es nicht fertig bringt, über die bürgerlichen Verhältnisse hinaus zu denken und sich somit nur noch mit ihnen arrangieren kann nach dem Motto: Wir kämpfen für einen sozialen, friedlichen und ökologischen Kapitalismus. Aber das ist leider ein Oxymoron. Und es gab mal Bewegungen und Parteien, die haben das noch gewusst.

    1. 👍👍
      Kürzer könnte man das Dilemma der „Linken“ in Deutschland nicht präzise beschreiben.

      Logische Schlussfolgerung: Zu wählen in unsere Parlamente gibt es hierzulande nix. Es steht einfach keine Alternative zur Verfügung (dass diejenigen, die sich „Alternative“ nennen, eine solche genauso wenig sind wie jene, die sich „christlich“, „sozial“, „freiheitlich“ oder gar „links“ nennen, versteht sich wohl von selbst).

      Wie es außerparlamentarisch derzeit weitergehen könnte, weiß ich aber leider auch nicht. 🌩

  29. Wer den völlig verbrauchten PR-Begriff (politisch) “links” heute noch in die Hand nimmt, ist Teil der WEF-Verarschungsagenda

    Spalte und herrsche

    Ängstige und herrsche

    Verarsche und herrsche

    Es gibt heute nichts Spalterischeres und demokratische positiv Veränderungen Verhinderndes als “links”.

    Wenn die Wagenknecht so weitermacht, verliere ich jeden Respekt gegenüber dieser Person.

    Schon “aufstehen” war damals der Flop des Jahres. Was kommt jetzt für eine Verblödungs-Aktion?

    Naja, immerhin hat Lafontaine auf der Stopp-Ramstein-Demo gesprochen – und sehr gut. Aber ob die Wagenknecht diese Kragenweite hat bezweifle ich so langsam.

    In den Quatsch-Schaustücken (“Talkschaus”) gibt sie immer brav den Anstands-Gegenpart. Ohne Biss bisher.

    1. Wie Sahra kontrollierte Opposition in den Quatschmedien sein kann und Lafontaine und NDS nicht, dass müssen Sie mir allerdings noch erklären…Zur Rammstein-Demo fahr ich sicher nicht mehr, wenn das die Wortführer bleiben.

  30. Was eine marxistische Analyse braucht: eine sorgfältige Erfassung der materiellen Lage der Klassen. Wer das aktuelle Gemisch aus handwerklichen Einmann-“Betrieben”, prekarisierten Akademikern, leidlich bezahlten Facharbeitern in kleinen Betrieben mit weniger als 50-100 Beschäftigten, organisierten Beschäftigten in Großbetrieben, Transferleistungsbeziehern …, …, immer noch mit dem Begriff “Arbeiterklasse” verbindet, ist nicht in der Lage einen vermittelbaren, mobilisierend wirksamen aktuellen Begriff zu erarbeiten. D. h. im Klartext: Es gibt hierzulande keine klare, politisch umsetzbare Vorstellung der realen LagEN der arbeitenden Menschen. Die ständigen Appelle an das Bewusstsein einer Klasse, die weiter denn je davon entfernt ist, eine an sich und für sich zu sein, sind politischer Blödsinn. Kein Mensch, der seine 5 Sinne beieinander hat, kann das als einen Arbeitsauftrag an eine oder mehrere führende Personen begreifen.
    Es macht politisch mehr Sinn, die eigenen Fehler zu bearbeiten, als die des Gegners immer wieder von neuem aufzuzählen. Das wäre die Aufgabe derer, die sich als Linke bezeichnen.

  31. Was mir gerade in den Sinn kommt, sind Wolf Wetzels Artikel!
    Er ist einer von wenigen Autoren der sich für die Linke Seite ausspricht, was weiß er das die meisten nicht sehen?
    Herr Wetzel sieht Realitäten die durch seine Lebenserfahrung begründet ist. Er sieht, Unterstellung von mir, das die reale Politik schon längst Links ist nur wird den Leuten etwas verkauft unter anderen Namen.
    Erstaunlich dabei ist, daß die Menschen das nicht bemerken.
    Natürlich ist der Begriff links Auslegungssache, aber nicht die Taten.

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