Kriegslüge mit Effet

Haupteingang Bundesnachrichtendienst (BND)
Bjs, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Geheime Quellen: Der scheidende BND-Chef wähnt Russland in wenigen Jahren vor einem Angriff auf die NATO. Die Geschichte erinnert fatal an „Curveball“, dessen Mär von den Massenvernichtungswaffen im Irak einst den illegalen US-Krieg rechtfertigen sollte.

Das Ende für BND-Präsident Bruno Kahl kam schnell. Bereits bekannt war, dass Bundeskanzler Friedrich Merz den Chef des Bundesnachrichtendienstes auf einen der wichtigsten deutschen Botschafterposten – im Vatikan – abschieben wollte. Nun aber wurde über die Presse bereits die Nachricht von seinem Nachfolger durchgestochen. Künftig soll der Kriegsfalke Martin Jäger, bisher deutscher Botschafter in der Ukraine, übernehmen. Seine Sporen hatte er sich bereits während des Afghanistan-Feldzugs in Kabul verdient. Er gilt ohne Wenn und Aber als der Mann für deutsche Kriegsbeteiligungen und Stellvertreterkriege.

Der letzte Dienst des scheidenden Präsidenten

Der glücklose Kahl, der am 24. Februar 2022 vom Ukraine-Krieg in Kiew überrascht wurde, war damit endgültig erledigt. Doch fast wie zum Dank dafür, dass man ihn nicht ins Bodenlose fallen ließ, erwies er seinen Arbeitgebern noch einen letzten Liebesdienst. Kurz vor dem Verlassen des BND-Schiffs kam Kapitän Kahl zu der Erkenntnis, dass ein Angriff Russlands auf die NATO in wenigen Jahren zu erwarten sei. „Wir sind sehr sicher und haben dafür auch nachrichtendienstliche Belege, dass die Ukraine nur ein Schritt auf dem Weg nach Westen ist“, postulierte der BND-Chef. Und weiter zu den russischen Angriffsabsichten: „In Moskau gibt es Leute, die glauben nicht mehr, dass Artikel 5 der NATO funktioniert. Und sie würden das gerne testen.“

Geheimnisse statt Beweise

Genau bei diesen angeblichen Belegen für die geplante Aggression beginnt das Problem. Denn es handelt sich um geheimdienstlich gesammelte Informationen, die nicht veröffentlicht werden dürfen – dies würde wiederum die Quellen gefährden, durch die sie gewonnen wurden.

Kahls Prophezeiungen sind für die deutsche Politik nicht unerheblich, da sie die gigantische Aufrüstung Deutschlands rechtfertigen sollen, die auf dem kommenden NATO-Gipfel als gemeinsames Ziel aller Mitglieder des Militärpakts verankert werden soll: 5 Prozent des BIP, 225 Milliarden Euro jährlich fürs deutsche Militär – die Hälfte des deutschen Staatshaushalts. Eine historische Aufrüstung zur größten Armee Europas ist geplant, legitimiert durch die nicht überprüfbaren Erkenntnisse des deutschen Auslandsgeheimdienstes. Aus jahrelanger eigener Erfahrung als Mitglied diverser Bundestagsausschüsse muss ich feststellen, dass dieser neue Alarmismus von Kahl nicht zu seinen bisherigen parlamentarischen Auftritten passt.

Die alte Lüge lebt: Rückkehr von „Curveball“

Unwillkürlich wird man an eine andere nachrichtendienstliche Quelle des BND erinnert, die half, den US-Angriffskrieg gegen den Irak 2003 zu legitimieren: „Curveball“ – so der Tarnname eines irakischen Chemikers, der in Deutschland Asyl suchte und sein Gesuch mit einer erfundenen Geschichte überfahrende irakische Chemiewaffenlabore untermauerte. Der BND nahm diese Lügengeschichte für bare Münze und leitete sie als „nachrichtendienstliche Erkenntnis“ an die Kollegen in den USA weiter. Deren Außenminister Colin Powell trug die Räuberpistole dann eindrucksvoll bebildert im UN-Sicherheitsrat vor. Die USA hatten endlich ihren Kriegsgrund – und der BND hatte dabei wertvolle Hilfe geleistet.

Nur ein kleines Publikum interessierte sich Jahre später für die Enthüllungen, die den BND-Sumpf rund um „Curveball“ offenlegten. Vielleicht kam die Offenlegung den USA sogar gelegen, um Deutschland mit in die Verantwortung nehmen zu können. Kahl wird – wie der BND damals bei „Curveball“ – auch jetzt auf der Geheimhaltung seiner Quellen bestehen. Damit aber ist der Boden bereitet: für Lügen, die nicht nur die NATO-Hochrüstung rechtfertigen, sondern letztlich auch einen Krieg gegen Russland legitimieren könnten. Und auch wenn sich später kaum jemand an den Mann im Vatikan erinnert – seine Kriegslügen werden weiterleben und Deutschland womöglich ein Stück näher an einen Kriegseintritt gegen Russland gebracht haben.

Die Wahrheit – bewusstlos geschlagen

Oft heißt es, die Wahrheit sei das erste Opfer des Krieges. Doch das stimmt so nicht. Die Wahrheit wird lange vor einem Krieg bewusstlos geschlagen, um diesen vorzubereiten. Es liegt an uns allen, dieser Wahrheit wieder auf die Beine zu helfen.

Sevim Dagdelen

Sevim Dagdelen war von 2005 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Politikerin ist außenpolitische Sprecherin der Gruppe „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) und Obfrau im Auswärtigen Ausschuss. Die Abgeordnete ist Mitglied in der Parlamentariergruppe USA, in der Deutsch-Chinesischen sowie Deutsch-Indischen Parlamentariergruppe. Sevim Dagdelen war viele Jahre Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO, in der Abgeordnete aus den Mitgliedsländern des Militärpakts über sicherheits- und verteidigungspolitische Themen beraten.
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35 Kommentare

  1. Zur Wahrheit – die hierzulande schon lange gestorben ist – gehört auch die neuen Spannungen in Middle-East wahrzunehmen. Israel droht mit einen Angriff auf die Atomanlagen des Iran. Die USA beginnen Personal aus den gefährteten Gebieten wie den Irak usw. abzuziehen. Die Börsen sind heute trotz guter Nachrichten eingebrochen und der Ölpreis steigt. RT weißt auf diese neuen gefährlichen Spannungen hin aber hierzulande bekommt der dumme deutsche Michel von alledem nichts mit, dank der wunderbaren deutschen Presse.

    Erwacht aus Euren Tagträumen, schlimme Zeiten drohen!

    Nur die BSW-nahe Berliner Zeitung berichtet:

    https://www.berliner-zeitung.de/news/trump-zieht-personal-aus-nahem-osten-ab-israel-soll-angriff-auf-iran-planen-li.2332667

    1. @ Freedomspeech
      „… aber hierzulande bekommt der dumme deutsche Michel von alledem nichts mit, dank der wunderbaren deutschen Presse.“

      Das bekommt er schon noch früh genug mit; spätestens wenn ihm dank Vollbeschäftigung an der Front die Zeit zum 24/7 posten hier schlichtweg fehlt…

      Bis dahin wünsche ich allen Kriegsspezialisten hier noch viel Freude mit ihren Online-Wargames und den daraus abgeleiteten Kommentaren „echter Experten“…

      1. ist schon witzig, alles super „Experten“ aber im Krieg waren sie alle nicht mal in der Nähe…
        wessen Brot man(n)*frau isst…

        1. Ich war 79 / 80 beim Bund. 1983 stand die Welt dann nur einen Knopfdruck
          vor dem Aus. Wenn ein Sowjetoffizier nicht ob den Meldungen skeptisch
          gewesen wäre und nicht den Knopf drückte, wären wir mit großer Sicherheit
          nicht mehr hier. Belohnt wurde er damals nicht für das Retten der Welt.
          In den 15 Monaten beim Bund gab es 3 x Natoalarm, 2 x mußten wir raus.
          Das hätte damals schon schief gehen können.

    2. Hier wird es nicht viele Leser geben, die noch träumen und aufwachen sollten.
      Aber es ändert nichts. Die politische Klasse unseres Landes hat vollkommen den Verstand verloren und sie hat sichtlich die Mehrheit der Bürger auf ihrer Seite. Das ist nicht das erste Mal in der deutschen Geschichte, sondern eher der Normalfall. Aber es bleibt der „Trost“, dass es diesmal das letzte Mal sein wird.

      1. Nicht nur undere Politische Klasse ist durchgeknallt. Auch in anderen Europäischen
        Ländern und in Israel scheinen Psychopaten die beste Wahl für die Regierungen
        gewesen zu sein. Das sie die Bürger auf ihrer Seite haben denke ich nicht. Die
        Bürger sind eher so mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich gar keinen Gedanken
        um die brenzliche Situation machen können. Das können hauptsächlich die,die
        da immer noch in ihrer Grün / Braunen blase schweben und die glauben, das ein
        Krieg die Welt ökologisch wieder sauber macht.

        1. @Träumer:

          Das sie die Bürger auf ihrer Seite haben denke ich nicht. Die
          Bürger sind eher so mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich gar keinen Gedanken
          um die brenzliche Situation machen können.

          Die meisten die ich kenne, wollen nichts mehr wissen, da diese in der Tat ganz andere Probleme haben und sich nicht noch zusätzlich belasten wollen! Und dann gibt es leider noch diejenigen die dem Mainstream blind vertrauen, und 1 zu 1 den Mist nachblubbern was dort so verbreitet wird!
          Also von so ca. 50 Leuten die ich in meiner Bekanntschaft habe, ist einer an Politik interessiert. Und das bin ich selbst!

    3. Ich denke nicht das die Berliner Zeitung besonders mit dem BSW kuschelt. Die bildet nur ein grösseres Meinungsspektrum ab als vorher. zu jedem BSWnahen Artikel kommt auch ein anderer Artikel der die heftigst kritisiert. Ob die tatsächlich die Waage halten weiss ich nicht, Bin ja seit Ende der 90er kein Abonnent mehr.Der Eigentümer hat zwar gewechselt und sich was verändert
      Ich kann nur die kostenlosen und kurzfristig kostenlosen Artikel lesen.
      Daher nur Eindruck.

    4. @Freedomofspeech
      Lumpenpazifist reciht nicht mehr

      RT weist auch hierauf hin
      „Das Russische Haus in Berlin und andere Einrichtungen, die im Zusammenhang mit den diplomatischen und kulturellen Aktivitäten der Russischen Föderation in Deutschland stehen, müssen geschlossen werden, da sie zur Anwerbung niedrigrangiger Geheimagenten genutzt werden“, forderte kürzlich der CDU-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums der deutschen Nachrichtendienste, Roderich Kiesewetter.

      Seiner Meinung nach sind alle, denen russische Traditionen und Kultur am Herzen liegen, Kremlagenten. Spione und Saboteure.“

    5. @Freedomofspeech

      Weiterhin Goldene Zeiten für Waffenlieferanten,selbst auf die Gefahr eines Dritten Weltkriegs.

      „Erwacht aus Euren Tagträumen, schlimme Zeiten drohen!“

      Volle Zustimmung!!!

      1. @Otto0815:

        Unendliche Gier schlägt Vernunft… So sind „wir“ Menschen (zumindest im Westen) im Durchschnitt gepolt… Und da die besonders irren Psychos bei uns ganz „oben“ mitspielen…

  2. Interessantes, symbolisches Bild. Hat da jemand einmal das erste s (Das jetzige scheint eine andere Schriftart zu sein, dazu noch krumm und schief eingesetzt. Facharbeiter mit oder ohne Schlapphut am Werk?) gestohlen um die opportunistischen kadavergehorsamen Befehlsempfänger an ihre kunterbunte Gesinnungsmission zu erinnern? Würde passen.
    Ansonsten, wie gehabt: Alles Lüge. Von Amtes wegen quasi.
    Wusste schon Reisers Rio. https://m.youtube.com/watch?v=wWwVXa5xQ5M

  3. Die NATO will von den Bevölkerungen nur die Daten haben damit die Amerikaner für ihre Behörden und Unternehmen die Angestellten suchen können.

  4. Ich kann euch auch ein Geheimnis verraten:
    Der Russe kommt nicht.

    Aber wenn Merz so weiter macht, dann wird Deutschland bald zur atomaren Wüste werden.

    1. Ich bitte dich! Natürlich kommt er, der Russe. Du hast es doch gelesen, dass der BND es dem Bundestag enthüllte und es ist doch wohl klar, dass der Nachrichtendienst niemals das Parlament belügen würde!
      Oder?

    2. @Trux
      Mist, elender! Jetzt habe ich eine Fuhre besten Wodkas geordert, um den Russ‘ zu bestechen und ihn trunken machend zu überlisten. Jetzt kann ich das Zeug selbst picheln! Hilft wenigstens jemand dabei?

      1. Ich bin dabei. Kann leider keinen eingelegten ukrainischen Speck dazu mitbringen, Aber das gute Zeug aus Italien ist ja fast genausogut.
        Allerdings kann es besser sein den Wodka für die Russen aufzuheben, wenn die Natostaaten inein paar Jhren aufgerüstet haben, und als kriegerische Handlung die Ostsee sperren. Dann sind natürlich auch die Russen schuld, ohne die würde man ja sowas nie tun….
        So ein bisschen Gössenwahn tat ja den Deutschländerwürstchenstaaten schon immer gut. Aller guten Welltkriege sind ja drei.
        😉

      2. Klar, wenn der Russe nicht kommt, dann müssen wir eben alleine trinken.
        Wir könnten dabei das Video von „Eins, Zwei, Drei“ anschauen und uns rührselig der Zeiten erinnern als es noch echte Diplomatie gab. 😉

  5. Der BND-Sumpf rund um „Curveball“? Hab ich da was verpasst?

    Meines Wissens haben das CIA-Direktor Tenet und sein Deputy McLaughlin zu verantworten (Machtkampf Rumsfeld vs Powell). Es gab diverse Warnungen, vom einzigen CIA Mitarbeiter der Kontakt mit der Quelle hatte bis zum European Operations Division Chief der sogar am Vorabend der Präsentation Tenet am Telefon gewarnt haben soll die mobilen Labore zu erwähnen. Selbst der BND hatte seine Zweifel, es war nicht einmal klar ob der Mann tatsächlich war wer er vorgab zu sein.
    Tenet (der bei der Präsentation anwesend war) liess Powell trotz allem eiskalt ins Messer laufen. Danach stritt er ab jemals über die Zweifel informiert gewesen zu sein.

    Und anders als der Kahl jetzt präsentierte Powell wenigstens die fabrizierten „Beweise“ und produzierte nicht nur heisse Luft.

    Etwas ausführlicher eine Übersicht hier (auf englisch): https://nsarchive2.gwu.edu/NSAEBB/NSAEBB234/

    Trotzdem ein gutes Beispiel, weil der Kahl natürlich dasselbe tat wie Tenet. „Fearmongering“ als Gefälligkeit für die neuen Bosse, wer weiss, vielleicht war das finden dieser „Beweise“ die Voraussetzung um den Botschafterposten zu erhalten?

  6. „Kurt Tucholsky, den die Nationalsozialisten noch nach seinem Tod als „jüdischen Schmierfinken“ und „vielköpfiges Ungeheuer“ schmähten, wurde nach dem Untergang der NS-Diktatur als hellsichtiger Warner vor dem von ihr angerichteten Unheil wiederentdeckt. Erich Kästner beschrieb ihn als „ein kleiner dicker Berliner, der mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten wollte.“

    Warum ich ausgerechnet heute mit dem Tucholsky hier ankomme? Eigentlich hätte ich diese Zeilen ja besser im Artikel „Vorkiriegszeiten“ als Kommentar hinterlegen wenn nicht verstecken sollen. Es vergeht kein Tag, an dem nicht noch ein paar Zahnrädchen mehr auf die Kriegsantriebswelle gelegt werden. Nein, ich will die von mir schon immer hochgeschätzte Frau Dagdelen nicht mit Tucholsky gleichsetzen. Aber hinsichtlich der Situation in der sie wie auch wir alle – jedenfalls die Meisten hier, der Fähigkeit des Denkens mächtig – uns befinden, drängen sich Paralleln mit den Umständen auf, mit denen sich Kurt T. herumzuschlagen hatte.

    Gewiß doch, sowas wie den o.g. ‚Nachruf‘ der Nazis dürfte es heute nicht mehr geben, das Attribut mit dem ‚j‘ davor und dem ‚dischen‘ dahinter hat tunlichst im Orkus der Staatsräson zu verschwinden. Das folgende Substantiv jedoch ist selbstredend gerne wieder oder immer noch im Einsatz, nur die, die es heuer eigentlich verdient hätten sind die Benutzer höchstselbst. Ich übertreibe? Mitnichten! Seit gestern haben wir ja sowas wie wieder eine USPD, wie lange noch. Vor dem Krieg hatte selbst Tucholsky noch geglaubt, die Sozialdemokraten unterstützen zu müssen, 1919 war seine Hoffnung die damaligen Unter-Sozen.

    Ganze zehn Jahre später, verließ er das baldige Großdeutschland für immer, nach Schweden, wo er sich nach sechs, sieben Jahren (1935) – wie gewöhnlich besonders gut informierte Kreise bis heute zu berichten wissen – das Leben. Argumente, die dem widerspreche, haben es nie in die Öffentlichkeit geschafft, doch – in einer Biographie – verlegt in der DDR – wurden sie doch tatsächlich erwähnt. Wie die ‚echten‘ Nazis zuvor hinter ihm her gewesen waren, wie der Teufel hinter der armen Seele nämlich, war wahrlich nicht die feine englische Art, egal. Um einen Geschmack um nicht zu sagen Gschmäckle davon zu bekommen, wie das heutzutage aussehen dürfte, empfehle ich einen heutigen Beitrag einer ‚Marie von den Benken‘ – uralter (?), verarmter (ß) Junker-Landadel also – zu der causa USPD 2.0. (https://www.n-tv.de/politik/Ralf-Stegner-der-Geisterfahrer-auf-der-Autobahn-zum-Frieden-article25828997.html)

    Schon bei Tucholsky also nahm das Auswandern kein gutes Ende, zuhause bleiben aber auch nicht. Wie er an seinem Weltbühne-Kollegen ‚Ossietzky, Carl, verfolgen konnte. Allerdings nicht bis zu dessen Ende anno 1938, wohl wegen heftigeren Misshandlungen aus dem KZ in ein Sanatorium verbracht. Und weshalb befand er sich im KZ? Warum? Darum! Mit untertänigstem Verlaub, zitiere ich dazu doch wieder einmal Wiki:

    „Als Herausgeber der Zeitschrift Die Weltbühne musste sich Ossietzky mehrfach wegen Artikeln, die illegale Zustände in der Weimarer Republik zum Thema hatten, vor Gericht verantworten. Im international aufsehenerregenden Weltbühne-Prozess wurde er 1931 wegen Spionage verurteilt, weil seine Zeitschrift auf die verbotene Aufrüstung der Reichswehr aufmerksam gemacht hatte. Kurz nach seiner Entlassung kamen die Nazis an die Macht. Ossietzky wurde am 28. Februar 1933 in die sogenannte Schutzhaft genommen.“

    Wenn da mal nicht … Nein, Nein! Geschichte wiederholt sich nicht, natürlich nicht, wo kämen. Wir denn dahin! Da wäre ich mir nicht so sicher. Klar, dass sich vielleicht ein Michael Ballauf – so wie Ossietzky – in. Schutzhaft vor sich selbst über den zugesprochenen Friedensnobelpreis freuen dürfte, wird wohl kaum passieren, aber sonst? Na ja, hoffen wir doch mal das Beste, lieber Leser!

    Da allein schon die größtenteils faktenfreie Berichterstattung der Qualitäts&Premiumsmedien derzeit und bis auf unabsehbar Weiteres geradezu im Klimax Tendenzen erfährt, gut geschützt von bedenklichen aber rechtzeitigen ‚Anpassungen‘ des Rechtsstaates – Danke dafür Frau Faeser, Herr Dobrindt übernehmen sie.

    Was wollte ich jetzt – nochmal: eigentlich – zu den Äußerungen heute und im allgemeinen von Frau Dagdelen verlautbaren? Ach ja, der Herr Kahl, der Bruno! Hatte ich nicht erst gestern hier im OM-Land irgendwo was zu seinem heimlichen ‚Doktor-Vater‘ – einem gewissen Schmitt, Carl – insbesondere zu dessen frühen und danach auch fortwährenden Dunstkreisen erwähnt? Da hieß es „2008 wurde er in Bonn zum Dr. iur. promoviert. Er verfasste seine Dissertation über Elemente des katholischen Denkens in der säkularen politischen Theorie von Carl Schmitt.“ Übrigens genau jene Alma mater, die neulich auch einer Frau Guérot glaubte den Stiefel angedeihen zu lassen, passt scho! Nun gut, er scheidet jetzt ja aus dem schönen Amt aus, bei der ehemals Organisation Gehlen, fremde Heere Ost. Kann man ihn überhaupt noch ziehen lassen, wo er doch demnächst geradezu einen Top-Experten abgeben könnte. Was nicht ist, kann ja noch werden.

    1. Da bin ich wieder, habe lange suchen müssen. Nicht, dass mir jemand unterstellt, ich hätte was gegen „katholisches Denken“.

      Also, von gestern im Beitrag zum Seketär-General, da war Folgendes zu lesen :

      Beginnend mit Ralfs dankenswertem Kommentar um 20:40. Zuletzt daraus das hier zu Dr. Kahl, Bruno, habe das Faktum gecheckt, eben war es noch da auf Wiki:

      „2008 wurde er in Bonn zum Dr. iur. promoviert. Er verfasste seine Dissertation über Elemente des katholischen Denkens in der säkularen politischen Theorie von Carl Schmitt.“

      Antworten
      Mischa sagt:
      11. Juni 2025 um 13:28 Uhr
      Na ja, bei dem Basiswissen ist ja alles klar. Was sagt das neutrale Wikipedia unter anderem zu Carl Schmitt? Genauuuu!

      „Schmitt trat ab 1933 für den Nationalsozialismus ein und wurde am 1. Mai 1933 Mitglied der NSDAP. Die Morde zur vorgeblichen Prävention des sogenannten Röhm-Putsches von 1934 rechtfertigte Schmitt durch sein juristisches Prinzip der „Führer-Ordnung“. Die antisemitischen Nürnberger Gesetze von 1935 nannte er eine „Verfassung der Freiheit“.

      Na dann!

      Antworten
      Mischa sagt:
      11. Juni 2025 um 13:54 Uhr
      Jetzt hätte ich doch gleich diese Sätze unterschlagen zu dem Carl, das geht natürlich gar nicht!

      Nimm das zum Ersten:
      „Nach dem Ende des Nationalsozialismus verweigerte er sich einer Entnazifizierung und wirkte fortan als Privatgelehrter ohne Professur. Über seine Schüler und Bewunderer verfügte er über einen gewissen Einfluss in der westdeutschen Rechtswissenschaft. “
      Und das zum Zweiten:
      „Sein antisemitisches Weltbild war von den Thesen Bruno Bauers geprägt.“
      So, so! Von Bruno Bauers geprägt? Aha! Wer war das denn? Na, der hier:
      „Bauer hatte bereits 1843 seine antijüdische Schrift Die Judenfrage[3] und Die Fähigkeit der heutigen Juden und Christen, frei zu werden[4] veröffentlicht, auf die Karl Marx seine bekannte Replik Zur Judenfrage verfasste.[5] Sein letzter Verleger war Ernst Schmeitzner, Mitgründer der Allgemeinen Vereinigung zur Bekämpfung des Judenthums, “

      Fazit

      Sagen wir mal so, da muß ich doch dem Franz Josef, dem Degenhardt recht geben, nach dem Faktencheck kann man ihm nur beipflichten

      „Wie oft hat man sie schon totgesagt
      Doch hier im Innern des Landes leben sie noch
      Nach den alten Sitten und alten Gebräuchen
      Kaum dezimiert durch Kriege und Seuchen
      Stämmig und stark ein beharrliches Leben
      Den alten Führern in Treue ergeben …

      Nun, ganz so tief im Innern des Landes leben sie ja nicht mehr,
      sondern offen, flächendeckend und am hellichten Tage.
      Muss deshalb einem Bertold Brecht nicht nur beipflichten sondern
      ihn berichtigen – wenn ich überhaupt noch darf – und toppen noch dazu.
      Brecht mit seinem
      “ ….der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch …“
      Nein, der Schoss durfte längst werfen, nicht nur kriechen lassen!
      Oh, ihr Omas gegen rechts z.B. , kommt endlich zur Besinnung!
      Ihr dürftet doch wissen, was das tatsächlich zu bedeutetn ha!.

      1. Und Omas, aufgepasst! Es sind vor nehmlich eure Enkel und – so sieht es aus – auch Enkelinnen,
        die demnächst euren auf den Befehl neuen Führern und vielleicht auch Führerinnen in den
        Scnhützenräben. oder sonstwo verr……… dürfen und in weißen Säcken – wenn überhaupt nochmal
        zurückkommen werden. Der schnöde Mammon von den Eurigen, der ist schon längst weg, belastet
        für das Sondervermögen.. Herrschaftszeiten, ist das denn so schwer zu schnallen, was da so abläuft?

  7. Die tägliche Aufgabe eines Geheimdienstes ist es zu lügen, betrügen und zu täuschen…

    Wer auf diese Leute hört hat vom Leben keine Ahnung.

  8. Wenn man wähnt ist man im Wahn und projeziert die eigenen Absichten auf das selbst auserkorene Opfer.
    Schätze da beisst sich nur man nicht nur die Zähne aus, sondern diese Klasse der „Extraschlauen“ putzt ein wenig mehr alles weg. Gier ist halt grösser als Resthirn(Die Resthirnverstärker bei Conrad sind eh alle).
    Besiegt doch Russland ohne uns und geht für eure Gier selbst an die Front, mit Kindern und sonstigen Erbkrankheiten, damit man euch für immer. los wird.

  9. Sevim hat Kahl also bisher eher als einen der Besonnenen wahrgenommen, relativ zum Rest gesehen. Aber jetzt musste er nochmal auf den Putz hauen, weil die Hütte brennt, wegen diesem Stegner. Jetzt kommt ein Hardliner, der uns mit Sicherheit Curveballs serviert. Auch wenn er nicht in Details gehen will, könnte er doch verraten, welches Motiv die Russen haben sollen, uns anzugreifen. Wird nicht kommen. Er weiß, dass er sich blamieren würde.

  10. Die Autorin gibt an, dass es keine Hinweise auf eine geplante Aggression gebe. Es gebe jedoch eine ungeplante Aggression. Und es gebe Selbstverteidigung.

    Sie erinnern sich an die Erklärungen der russischen Regierung aus dem Jahr 2022: „Wir sind gezwungen …“.

    Vorsicht ist besser als Nachsicht.

  11. Das ganze Gerede und Getue um die „Kriegstauglichkeit“ entspringt einem revanchistisch-retromilitaristischen Gedankengebäude, wie es offenbar im Dunstkreis von März, Kieswetter, Freudling, Kaal, Masala und anderen vorherrscht. Demnach soll Russland mit den Strategien des Zweiten Weltkriegs zerschlagen werden. Hierfür soll es erst durch den Ukrainekrieg hinreichend geschwächt werden, um es dann in einem überfallartigen Panzerkrieg zu besiegen. Dies soll vermutlich über dem Baltikum als Landbrücke erfolgen. Deutschland soll dabei die Rolle einer „Panzerdrehscheibe“ spielen, die die Logistik aller Militärtransporte von West nach Ost sichert, Krankenhäuser bereitstellt und auch selbst massiv Truppen entsendet. Ich fabuliere hier nicht, ich weiss das aus glaubwürdigen Quellen aus dem Bekanntenkreis.
    Revanchistisch-retromilitaristisch ist dieser Plan, weil er schon jetzt von der Realität überholt wird und in anderen Punkten längst überholt wurde. So spielen z.B. Panzer heute nur noch eine Nebenrolle und Drohnen brauchen keine panzertauglichen Brücken. Außerdem wird die Entwicklung der letzten 80 Jahre – insbesondere die atomare Aufrüstung Russlands – praktisch ignoriert. Schon dies würde eine unmittelbare Vernichtung der „Panzerdrehscheibe“ zur Folge haben. Ebenfalls ignoriert wird, dass China tatenlos zusehen würde, wenn bereits mit Ansage klar ist, dass es das nächste Ziel ist – massive Drohnenlieferungen an Russland und vielleicht eine eigene Beteiligung wären die Folge. Ebenfalls ignoriert wird, dass sich aktuell eher die EU demilitarisiert und deindustrialisiert, da signifikante Waffenbestände in der Ukraine verheizt werden. Schließlich wird die Dynamik insbesondere angesichts einer frühzeitigen Reaktion Russlands ignoriert – insbesondere bei einem so offensichtlichen Plan.
    Es sieht also – brutal ausgedrückt – nach einer Nazi-Milchmädchenrechnung aus, die Lansder-Heftchen entsprungen zu sein scheint.

  12. „Nun aber wurde über die Presse bereits die Nachricht von seinem Nachfolger durchgestochen. Künftig soll der Kriegsfalke Martin Jäger, bisher deutscher Botschafter in der Ukraine, übernehmen.“

    Also ein Mann, der weiß, wie man stumpfsinnige Propaganda für geistig unterbelichtete in die Welt setzt, die es vielleicht glauben könnten… LOL

    „Seine Sporen hatte er sich bereits während des Afghanistan-Feldzugs in Kabul verdient.“

    Ah, Afghanistan – das war doch diese Region östlich des Himalaya, in der ein paar Ziegenhirten mit Sandalen und einer Kalaschnikow die hochgerüstete NATO- Elite in die Flucht geschlagen hat, oder? LOL

    „Er gilt ohne Wenn und Aber als der Mann für deutsche Kriegsbeteiligungen und Stellvertreterkriege.“

    Nach Baerbock, Habeck, Merz, Wadephul, Strack-Zimmermann und Kiesewetter wundert man sich nicht mehr im geringsten über US-hörige Vollpfeifen in deutschen Ämtern…. LOL

  13. Geheimdienste sind wegen mangelhafter Überprüfbarkeit ke8ne vertrauenswürdige Quelle.
    Zudem ist der Litauische Geheimdienst komplett anderer Ansicht.

    Das ganze Theater soll mir Jysterie und Angst schüren, damit die.Memschen bereitwillig 50% des Bundeshaushalts in die Rüstungsindustrie stecken und alles Soziale Schreddern lassen.
    Angst essen Aeele auf- sowie den Versrand und sie macht gefügig.

    1. So kann man es auf den Punkt bringen.
      Im Prinzip kann (hoffentlich) auch von unseren selbsternannten „Eliten“ erwarten, dass sie wissen, was ein Atomkrieg ist. Und sie wissen (hoffentlich) auch, dass die russische Regierung, Putin nicht und sein Nachfolger sicher noch weniger, dazu bereit ist, ihr Land den westlichen Oligarchen für lau zum ausbeuten der Bodenschätze zu verscherbeln. Darum geht es nämlich.
      Somit verhält es sich mit der Kriegshysterie in unseren Medien als Sprachrohr der Machthabenden in europäischen Regierungen wohl so wie schon bei Corona: um die Bürger noch hemmungsloser auszuplündern und gefügig zu machen muss ein äußerer Feind her, gegen den jedes finanzielle Mittel legitim ist und der sich zudem gut als Ablenkung der eigentlichen, inneren Probleme eignet. Wie es halt nun mal so ist in Autokratien und Diktaturen…. George O. lässt grüßen.

  14. „Der BND nahm diese Lügengeschichte für bare Münze und leitete sie als „nachrichtendienstliche Erkenntnis“ an die Kollegen in den USA weiter. „

    Das kenne ich aber ein wenig anders! Richtig ist, „Curveball“ bot dem BND seine Räuberpistole an. Der aber erkannte, daß das Unsinn war, leitete die Infos aber dennoch an die USA weiter, gab aber die Einschätzung, daß es sich dabei wohl um Unsinn handele, mit weiter.
    Das spielte später eine große Rolle, als die USA aus dem Mist die große Nummer mit „Saddams Massenvernichtungswaffen“ machten, und Powell in der UN mit einem Proberöhrchen wedeln ließen, wo schon klar war, daß da nichts drin war, was irgendwie gefährlich sein konnte.

    Wohl aus diesem Grund versagte die Regierung Schröder den USA dann auch die Gefolgschaft, und zog zumindest offiziell nicht mit in den Irakkrieg der „Koalition der Willigen“, unterstützte als treuer Vasall aber dennoch den Krieg mit einer ABC-Truppe in Kuweit, dem Bewachen der US-Kasernen und natürlich der Zuverfügungstellung des Gebiets der BRD als Flugzeugträger. Nach außen tat man so, als sei man nicht vom Erfolg überzeugt, da Washington kein Konzept für die Zeit nach dem Krieg hätte. Ich denke eher, daß es etwas damit zu tun hatte, daß Berlin die Curveboll-Nummer durchschaut hatte.

  15. Einerseits propagieren sie, „der Russe“ sei morgen schon in Berlin, andererseits sagen sie, dass „Kriegstüchrigkeit* in 3 Jahren erreicht werden soll. Entweder ist Putin morgen in Berlin, oder er kommt gar nicht, weil er in der Ukraine seit 3 Jahren von einer völlig unterlegenen Armee aufgehalten wird, oder er ist so kulant und wartet 3 Jahre ab, bis der Westen endlich kriegstüchtig ist.
    Also, ihr Westpropagandisten, was stimmt nun? Ach ich vergaß, der Russe hat ja keine Waffen mehr. O-Ton VonderKeyen. Frage, greift er dann mit Pferden und Degen an? Oder stürzen sich etwa kamikazemäßig Horden russischer Soldaten lebensmüde in den Kampf mit Panzern? Echt, mir reicht es langsam mit dieser völlig paranoiden Kriegspropaganda.

  16. Ich denke, das ist ein Narrativ, um den Bürgern zu verkaufen, dass in Zukunft für vieles kein Geld mehr da ist und dass man die Steuern erhöhen und Renten kürzen „muss“. Irgendwo muss das Einverständnis für die Ausgaben an die Ukraine und die Aufrüstung und eben auch für Kürzungen herkommen und dazu braucht man einen äußeren Feind. Ein Angriff Russlands auf die NATO ist unwahrscheinlich, es sei denn, man provoziert ihn. Ohne Rückendeckung der USA und besser auch damit, sollte man es besser bleiben lassen, denn Deutschland wird auf jeden Fall zerstört. Mit großen menschlichen Verluste – ist ja Logistikdrehscheibe und dicht besiedelt.
    Gleichzeitig wird in Israel hohl gedreht. Netanjahu macht alles, um an der Macht zu bleiben. Auch das kann in den 3. Weltkrieg führen.
    Wir sollten uns lieber damit beschäftigen, was uns trägt, mit dem ganzen negativen Zeugs bringen wir uns selbst um.

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