Geistige Mobilmachung gegen Russland

Deutsche und russische Flagge.
Quelle: Dieses Bild wurde mittels Grok entwickelt.

Krieg beginnt nicht mit Panzern, sondern mit Lüge, Kontaktverbot und Denunziation.

Die EU verhängt immer neue Sanktionen gegen russische Politiker. 1.700 Namen umfasst die Schwarze Liste Brüssels mittlerweile. Ziel der Strafmaßnahmen ist auch, jegliche diplomatischen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Insbesondere deutsche Politiker sollen durch die Listung sämtlicher Gesprächspartner in Russland von einer Kontaktaufnahme abgehalten werden. In letzter Konsequenz sollen diese administrativen Maßnahmen helfen, einen Krieg gegen Russland vorzubereiten. Denn wo Begegnungen und Diplomatie enden und verunmöglicht werden, bleibt am Ende nur die Sprache des Krieges.

Hetzjagd auf Andersdenkende

Wer sich dem Verdikt der Kriegsvorbereitung nicht beugt, trifft auf mediale Hetzkampagnen. Der Vorwurf: Kontakt mit dem Feind. Das traf zuletzt nicht nur Abgeordnete der AfD. Im Fokus stehen auch BSW-Politiker wie die Europaabgeordneten Michael von der Schulenburg und Ruth Firmenich. Beide reisten im Mai 2025 zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus mit drei weiteren Kollegen aus Zypern, Tschechien und der Slowakei nach Russland. Zugleich versucht man, auch über Bande, die entsprechenden Parteiführungen zu Distanzierungen zu drängen.

Die jüngsten medialen Angriffe folgen wenige Tage, nachdem die beiden BSW-Parlamentarier ein Rechtsgutachten vorgestellt haben. Dieses weist die EU-Sanktionen insbesondere gegen Journalisten als willkürlichen Eingriff zurück. Die Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch das neue EU-Sanktionsregime gegen „Desinformation“ hätten den Rubikon überschritten, urteilen die ehemalige Richterin am Europäischen Gerichtshof Ninon Colneric und die Professorin für internationales Recht an der Universität Angers Alina Miron. „Mit diesen Maßnahmen zur Einschränkung der Meinungsfreiheit schränkt die EU eine Freiheit ein, die für ihre Identität von grundlegender Bedeutung ist“, so das Fazit der zwei Rechtsgutachterinnen.

Der neue McCarthyismus

Es droht, ein neuer McCarthyismus etabliert zu werden. Während es in den USA der Jahre 1950 bis 1956 um eine antikommunistische Hysterie und geistige Mobilmachung gegen die Sowjetunion ging, geht es heute um eine geistige Mobilmachung gegen Russland. Die antirussische Kampagne zielt darauf, jeglichen Gesprächskontakt mit russischen Politikern zu unterbinden und die Hemmschwelle in der Gesellschaft zu senken, Gewalt gegen Russland anzuwenden. Man rüstet nicht nur mit Fünf-Prozent-Ziel und Bedarfswehrpflicht, sondern auch geistig auf einen Krieg mit Russland.

Teil dieser geistigen Mobilmachung ist die Verwirklichung des Andi-Möller-Prinzips in der deutschen Politik. Zur Erinnerung: Andi Möller wurde berühmt durch seine   „Schutzschwalbe“ im gegnerischen Strafraum. Fern fremder Einwirkung, ließ er sich einfach fallen, um ein angeblich geplantes Foul zu verhindern.

Boris Pistorius ist der Andi Möller dieser Tage. Erst jüngst warnte der deutsche Verteidigungsminister vor einem Angriff Russlands auf die NATO. Dagegen könnte sich die NATO aber auch wehren, so Pistorius.

Die Rede vom möglichen Angriff Russlands soll offenbar Aufrüstung und die Aufstellung einer deutschen Massenarmee per Bedarfswehrpflicht verdecken. Der Rekurs auf den Militärpakt NATO, der zehnmal so viel für Rüstung ausgibt wie Russland und dessen europäische Mitglieder das Vierfache der russischen Militärausgaben tätigen, soll Stärke demonstrieren, steht aber, wenn man sich das Rüstungsverhältnis anschaut, in Wirklichkeit für ein Dementi der angeblichen russischen Aggressionspläne in Bezug auf die NATO. Die geistige Mobilmachung soll auch die Ursache des Ukraine-Krieges, das vom Westen gebrochene Versprechen, die NATO nicht nach Osten zu expandieren, verdecken helfen.

Sogar Dieter Bohlen stört die Kriegstreiber

Wer das Welttheater genau betrachtet, erkennt in den Angriffen von US-Präsident Donald Trump auf Lateinamerika und der bedingungslosen Unterstützung für die Ukraine eine Arbeitsteilung in der NATO. Wie moralisch verkommen die NATO insgesamt ist, lässt sich unschwer an der Unterstützung des Völkermords Israels in Gaza durch die Waffenhilfe der beiden führenden NATO-Mitglieder USA und Deutschland erkennen. Wer dies ausspricht, riskiert Pranger oder EU-Sanktionsliste.

Es ist bemerkenswert, dass sich Popstar Dieter Bohlen von der antirussischen Hetze überhaupt nicht beeindrucken lässt. „Deutschland und Russland zusammen sind ein Dream-Team – wie Modern Talking“, sagt er. Ein Fall für die Sanktionsliste, werden die Kriegstreiber in Berlin und Brüssel denken.

Sevim Dagdelen

Sevim Dagdelen war von 2005 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Politikerin ist außenpolitische Sprecherin der Gruppe „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) und war Obfrau im Auswärtigen Ausschuss. Die Abgeordnete war Mitglied in der Parlamentariergruppe USA, in der Deutsch-Chinesischen sowie Deutsch-Indischen Parlamentariergruppe. Sevim Dagdelen war viele Jahre Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO, in der Abgeordnete aus den Mitgliedsländern des Militärpakts über sicherheits- und verteidigungspolitische Themen beraten.
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75 Kommentare

  1. Is mir egal, ob ich von deutschen Oligarchen (= ehrbare Unternehmer) ausgebeutet werde, oder von russischen ehrbaren Unternehmern (= Oligarchen).
    Is mir egal, ob meine digitalen Bücher von Heiko Maas & Co. verbrannt werden (Stichwort Netzwerkdurchsetzungsgesetz) oder von russischen Zensurbehörden.
    Is mir egal, ob ich Zwetschge, Korn, Kümmel, Whiskey oder Wodka trinke.
    Sicher: demokratische Verhältnisse – ganz gleich unter welcher Regierung (Regime?) – wären auch nicht schlecht. Alles nur ein feuchter Traum…?

    1. Selbst den bisherigen Hartgesottenen, die sich erstmal spontan und mit Enthusiasmus als Reservisten in den Kampf gegen das böse Russland jüngst begeben wollten, stellen sich inzwischen die Frage von Kosten und Nutzen im weitesten Sinne. Das sind keine Menschen vom abgehobenen philosophischen Schlage, es handelt sich um sehr bodenständige Menschen, die man in Schützengräben wegen ihrer praktischen Fähigkeiten und ihrer Genügsamkeit dringend benötigt.

      Das sind Entwicklungen und Erfahrungen, die hoffentlich nicht auf mein persönliches Umfeld beschränkt sind.

  2. @Sevim Dagdelen
    Ein sehr guter Artikel.
    Gestern in den Tagesthemen konnte man ein Interview mit dem US-Nato-Botschafter sehen, damit dürfte ja alles klar sein.
    – Deutschland sollte sich vom russischen Öl und Gas komplett trennen und alles in den USA einkaufen
    – Europa, vorwiegend wohl Deutschland soll die Waffen in den USA kaufen und in die Ukraine liefern.
    Wie sich das für artige Kinder gehört werden „Daddys“ Wünsche selbstverständlich erfüllt 🙂

    1. Wenn Propaganda nicht mehr getarnt wird, wenn solch offensichtlicher Schwachsinn geblubbert wird wie „Russland will NATO – Staaten angreifen“, dann geht es nur noch um das Provozieren des versteckten Gegners, um ihn sichtbar zu machen und gleichzeitig um die Sichtbarmachung der eigenen „Systemhuren“, auf die unbedingter Verlass ist, da sie in ihrem Opportunismus selbst den größtmöglichen Unsinn nachblaffen und nicht mal ein Problem damit haben, sich vor aller Welt ganz bewusst zum Löffel zu machen. Ich glaube eine durchaus sinnhafte Konterstrategie wäre, sich bei dem von der eigenen nationalistischen Kapitalfraktion im Interesse dieser schmarotzenden Ausbeuter unserer Arbeits- und perspektivisch: Kampfkraft geplanten Großkrieg nicht groß gegen die Einziehung zu sträuben. Statt dann jedoch im Schützengraben zu versuchen, irgend einem armen russischen Tropf, der ja kein Feind ist, sondern nur als ein solcher von der Kriegsverbrecherpropaganda markiert wurde, die Rübe wegzuballern und früher oder später selber weggeballert zu kriegen, einfach bei nächstbester Gelegenheit dem höchstmöglichst erreichbaren Offiziersarsch aus den „eigenen“ Reihen, der in dieser Funktion ja tatsächlich Feind ist, in den Rücken schießen. Machen das genügend, kommt das Volk so auch an die Spitzenfunktionäre des bisher nur geplanten, alsdann manifesten Abschlachtens, an die großen Fische der Kriegs- und Menschheitsverbrecher heran und kann ihnen ihre eigene blei-vergiftete Medizin zu schmecken geben. Ganz gleich, ob sie ihren Massenmorddreck in lateinischen oder kyrillischen Lettern verfasst hatten.

  3. Ich hatte erwartet, der Artikel sei ein historischer Abriss des Werdegangs der Russophobie.

    Geistige Mobilmachung gegen Russland

    gibt es mit der momentanen Konnotation schon seit zwei Jahrzehnten. Vielleicht der aktuelle Hinweis, dass sie gegen Ungarn und auch Polen bereits läuft.
    Je mehr Feinde drumherum, um so schneller treiben sich die Menschen selbst zusammen…

    Aber die »Schutzschwalbe« ist ein schönes Bild, wobei mir bei Herrn Pistorius eher der Marabou in den Sinn kommt.

  4. Mein Eindruck: Deutschland und grosse Teile Westeuropas werden von einer neokonservativen / neofeudalen Einheitspartei regiert. Die klassischen Parteien wurden entkernt und das Personal durch US-Blockflöten ersetzt, die man mit Geld bzw. Karierreversprechen und / oder Geheimdienst-Kompromat gefügig gemacht hat.

    Diese Marionetten tanzen zwar nicht ausschliesslich nach der US-Pfeife, sondern versuchen durchaus, für die heimischen Oligarchen etwas heraus zu holen, aber die grosse Linie wird in den USA gestaltet (wobei die USA kein Monolith sind, sondern sich dort mehrere Oligarchen-Fraktionen um die Pfründe streiten).

    Leider wird nach meinem Eindruck das BSW ebenfalls entkernt. Gute Leute wie Frau Dagdelen, Fabio de Masio, Andrej Hunko und Sahra Wagenknecht selbst werden an den Rand gedrängt und durch Karriereristen ersetzt. Nach meinem Eindruck hat Frau Wagenknecht sich etwas übernommen; sie ist zwar klug und gradlinig, aber zu wenig „Volkstribunin“ und zu wenig „Managerin“, um die Karierristen-Meute in Schach zu halten.

    Und wer auf die AfD setzt: da läuft die gleiche Show. Leute, die der AfD hinterher laufen, werden bitter enttäuscht werden und bei der übernächsten Wahl weg bleiben. Ist wohl Teil der Oligarchen-Stategie.

    1. Das ist sehr gut analysiert.
      Nur mit der Alice Weidel von der AFD bin ich nicht ganz einverstanden.
      Ich denke daß sie Deutschland gut tun wird

      1. Frau Weidel ist Diejenige, die sich die Unterstützung der USA gesichert hat und nun in Russophobie umgeschwenkt ist. Chrupalla ist dem noch nicht gefolgt, wird es aber aus Parteizwang tun. Damit ist auch die AFD eine Luftnummer, zu der nun definitiv BSW geworden ist, und zwar aus eigener Schuld heraus. Die Halbierung der Umfragewerte durch Thüringen reichte dem BSW nicht, da wurde nun in Brandenburg, insbesondere mit dem BSW Finanzminister, nachgeholfen, der den Medienstaatsverträgen, entgegen der ursprünglichen Parteilinie, aufgeschlosen gegenübersteht und sie durchwinken wird. Also im Klartext: Z.B. ein Herr von Hirschhausen darf für sein 2-Minuten-Gelaber 19.45 Uhr, welches keinerlei neue Erkenntnisse bringt, aber der Indoktrination Nachschub verleiht, weiterhin ca. 1/2 Million Jahresgehalt vom Beitragszahler, der ggf. Mindestlohn bezieht, abzwacken und BSW stimmt zu. Das hat zur Folge, dass die Umfragewerte derzeit noch einmal halbiert sind und das BSW teilweise ganz aus den Umfragen verschwunden ist. Aber man war und ist arrogant genug, die tausenden warnenden Stimmen zu ignorieren.

        1. Ich denke das die Nazis recht erfolgreich waren.
          Ohne das Eingreifen der guten Alliierten, hätten wir jetzt Zucht und Ordnung in unserem Lande, 😉

          P.S. Wie es ausschaut, bekommen wir das, wenn auch mit etwas anderer Verpackung auch wieder serviert.

      2. Wobei in den Medien auch schon genüsslich auf ein angebliche oder reale Spaltung innerhalb der AfD gesetzt wird – eine Spaltung in einen westlichen eher NATO-affinen und russlandkritischen „Weidel-Flügel“ und einen östlichen eher russlandfreundlichen „Chrupalla-Flügel“.

        1. Ich glaub da verunglimpfst Du den falschen Herrn Sachs. Der eine war ein ehrbarer Konstrukteur aus Schweinfurt, der andere amerikanischer Bankster, pardon, Bankier.
          Die Geldklitsche ist von 1869, die Kugellager- und Fahrradbude von 1895.

    2. De Masi hat gerade den Parteivorsitz übernommen. Von „an den Rand gedrängt“ und „ersetzt“ kann also absolut keine Rede sein.
      Und über die Karrieristen braucht beim BSW niemand jammern, die wurden alle handverlesen in die Partei geholt. Ist halt schade, wenn man eine Kaderpartei möchte aber keinerlei Menschenkenntnis da ist, um passende Kader zu wählen. Der Drops ist jetzt eh gelutscht. Den Wahlbetrug bei der Bundestagswahl hat man zahm akzeptiert. Blieb auch nichts anderes übrig, denn um auf die Barrikaden zu gehen hätte man eine Massenbasis gebraucht. Aber die wollte man beim BSW ja nicht.

      1. Okay, das mit de Masi hatte ich nicht mitbekommen; da muss ich zurück rudern.

        Das mit der Kaderpartei vs. Massenbasis könnte daran liegen, dass man beim BSW fürchtete, (wie seinerzeit die Piraten) von innen heraus zersetzt und zum Kentern gebracht zu werden.

        1. Hätte auch klappen können mit der Kaderpartei, wenn eben die Menschenkenntnis vorhanden wäre. Jetzt ist man genauso unterwandert wie die Piraten, nur ohne alle Vorteile einer Massenpartei.

    1. Vielen Dank für die Bestätigung dafür, daß die „geistige Mobilmachung gegen Russland“ vor allem auch von den Geheimdiensten durchgeführt wird, die die „neokonservativen / neofeudalen Einheitspartei[en]“ (das sagte „@who_cares?“ weiter oben) steuern …

            1. @Trog:
              Ach so, reden ist schlecht? Klar, warum miteinander sprechen, wenn man sich auch einfach gemütlich in die Katastrophe schlafwandeln kann. Ist doch viel angenehmer, die Welt wie ein brennendes Lagerfeuer zu beobachten und sich einzureden, das sei ‚Notwendigkeit‘. Diplomatie? Igitt. Verantwortung? Bloß nicht. Hauptsache die eigene moralische Reinheit glänzt wie frisch poliertes Messing, während im Hintergrund schon die Geschütze warm laufen.

              Aber hey: Wenigstens konsequent. Wenn man schon keinen Frieden will, dann wenigstens Apokalypse mit Ansage. Mit Tränen, Gebrüll und dem obligatorischen: ‚Das konnte ja keiner wissen!‘

                1. @Trog

                  Würde er, wenn sich die Ukraine an das hielte, was sie 1991 für ihre Unabhängigkeit zugesagt und in ihre Verfassung geschrieben hat, wie Neutralität und Gleichbehandlung der sprachlichen Minderheiten.

                  Wortbruch findet halt immer sein Echo.

                2. Ob du es willst oder nicht, seit dem hat sich einiges getan und Russland hat nun einmal auch Sicherheitsinteressen und gibt nicht so einfach nach wie ihr NAFO-Progandisten es wollt…

                  Und nun ENDE: Du landest jedenfalls auf meiner Adblock-Liste für NAFO-Kriegstreiber!

                  1. Welche Sicherheitsinteressen sind den für ein Land mit den meisten Atombomben der Welt gefährdet welches damit den gesamten Planeten in die Luft jagen kann?

                    1. Möglicherweise geht es um die Erhaltung deiner Zweitschlagfähigkeit, wenn dein Endboss in Übersee sitzt während er Atomraketen auf deiner Fußmatte positioniert?

    2. Wolodin ist Sprecher der Staatsduma, da ist wohl klar, dass sich eine Delegation von Politikern mit ihm trifft. Egal was der NAFO-Faschist und Bandera-Nazi „Vic“ auf X geifert.

      Ist „Trog“ die Ablösung für Hautono und GBU-Knallfrosch?

  5. Hätte ja nie gedacht, dass ich mal was gut finde, was der Dieter Bolen so los lässt. Diesmal hat er aber wirklich mal recht gehabt. Russland und Deutschland wären zusammen tatsächlich das Dreamteam gewesen und die Geschichte der letzten hundert Jahre mit seinen kalten und heißen Weltkriegen, dreht sich im Grunde nur darum, dass es den Mächten westlich von Husum nicht gefällt, wenn dieses Dreamteam zusammenkommt.
    Nun, mittlerweile hat Russland mit China einen Partner mit dem die Musik so richtig ab geht. Noch in den 1990zigern hätte Deutschland einen wichtigen Part spielen können. Damit das aber nicht passiert, hat man Herrhausen umgelegt. Und mittlerweile spielt Deutschland nur noch Kamikaze und jeder der es daran hindern will Suizid zu begehen wird weg gemobbt. In 2-3 Jahren werden wir dieses Land nicht wieder erkennen. Schneller als der Fritz hat selbst der Adolf den Untergang nicht hingekriegt. Aus die Musik.

    1. Zitat:
      „Hätte ja nie gedacht, dass ich mal was gut finde, was der Dieter Bolen so los lässt.“

      Wobei ich etwas vorsichtig war, als ich das las und mich fragte, ob er das mit dem Dreamteam Modern Talking nicht vielleicht ironisch gemeint hatte.

    2. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Bohlen das bewusst war, aber er hat damit wohl die weit zurückreichende Grundursache für diesen Konflikt auf den Punkt gebracht. Auch wenn ich den Vergleich mit Modern Talking für ziemlich daneben halte. Aber bei Musikgeschmack scheiden sich bekanntlich die Geister und wer kann es ihm bei seinem Ego verdenken.

      1. Hab jetzt auch zufällig das Originalzitat in youtube ansehen müssen.
        Da kommt noch das Wörtchen „wirtschaftlich“ vor und wirtschaftlich gesehen, war Modern Talking tatsächlich ein Dreamteam.

  6. Schöne Wort Frau Dagdelen, nur leider wie immer in der Politik ohne Taten.
    Ja die Analyse ist korrekt, ein Kireg wird zunächst medial vorbereitet. Ohne Propaganda, kein Krieg.
    Nur dann Frau Dagdelen stellt sich die Frage, was macht man mit dieser Erkenntnis?
    Und wie sind ihre Prioritäten und die des BSW?
    Was ist wichtiger, mit aller Kraft zu verhindern, dass es Krieg gibt oder ein wenig „linke“ Showpolitik?
    Eigentlich dachte ich immer, Kriegs zu verhindern ist der essentielle Kern echter linker Politik, denn Krieg treffen die ärmsten und sozial Schwachen immer am stärksten. Es sind nicht i.d.R. nicht die Politiker- und Oligarchenkinder, die an der Front verrecken, sondern die Kinder derjeniger, die sich nicht freikaufen können.
    Schlechte Arbeitsbedingungen sind schlimm, im Graben zerfetzt zu werden ist schlimmer.
    Wenn also die höchste Maxime linker Politik sein müsste Krieg zu verhindern und man wie Sie Frau Dagdelen erkennt, dass Krieg durch Propaganda erst ermöglicht werden, warum handelt das BSW dann nicth entsprechend?
    In einem ostdeutschen Landesparlament gäbe es eine Mehrheit zur Kündigung des Rundfunkstaatsvertrages.
    DAS wäre ein starkes linkes Zeichen gewesen, und nicht diese pseudolinke Symbolpolitik!

    1. Das hat Wagenknecht leider – ich fürchte final – verbockt. Weil sie nicht wollte, dass ihre Partei, die bei ihrer Entstehung viele Linke (wie Sevim) enthielt, eine dezidiert linke Partei wird, hat sie Linken die Aufnahme verwehrt (extrem übel zuletzt ihre Hetzkampagne gegen ihren Mentor Dieter Dehm), während irgendwelche Kapitalisten und (ehemalige) hohe Beamte mit Kusshand genommen und sofort mit Posten und Mandaten bedacht wurden.
      Und jetzt wundert sie sich, dass ihre Partei eine halbe FDP ist …

    1. Au weia.

      Vielleicht trifft tatsächlich das Monotone Gekreische zu: „Die werden uns alles nehmen“.

      Nun, ich hoffe immer noch, dass die zwar große Teile der Bevölkerung finanziell ruinieren werden (das kann man wohl mittlerweile als gesetzt ansehen), aber nichts mehr wirklich hinbekommen; nicht mal den kollektiven Selbstmord.

      Und es könnte unsere Rettung sein, dass Blackrock und die hatinter stehenden Oligarchen hier zu viele Assets abschreiben müssten.

      1. Es geht um ein zukünftiges Wirtschaften, indem der Pöbel (Human Ressources, Yuval Harari WEF, 15 Minutenstädte, alles natürlich CO2 konform) einfach nicht mehr gebraucht wird.
        Weder als Arbeitskraft und schon gar nicht mehr als Konsument, respektive in stark verminderter Anzahl.
        Die werden uns alle Freiheiten nehmen.
        Das Reisen, den Individualverkehr, selbst das Essen wird reglementiert werden, alle Ressourcen werden unter Zuhilfenahme von KI, in der präventiven Aussortierung der Menschen schon in der Schule mit der allgemeinen Digitalisierung der E-ID, den CBDC´s, dem kapitalistischen Verwertungszwang unterworfen.
        Ich rede hier auch von Wasser und Land Bäume und Felder (Anbauflächen, Bill Gates lässt grüßen) die zukünftig unter privaten Firmen (Blackrock und Konsorten) weltweit aufgeteilt werden.

        1. Ja, Ja….
          Aus Zeiten, als es noch keine Internet-Foren gab, sondern in (per Telefon-Modems vernetzten Bulletin Boards diskutiert wurde), stammt der Spruch:
          „Meinungsbildung ist, dass 20 Leute ein Mal ihre Meinung kund tun, nicht, dass einer 20 mal seine Meinung kund tut“
          Aber heute ist man weiter; man hat sich dran gewöhnt, die meisten Beiträge der Vielschwätzer auszublenden bzw. nur noch punktuell Beiträge gemäss einer persönlichen „Whitelist“ zu lesen.

  7. Die geistige Mobilmachung beginnt nicht erst, wenn man den Bürgern Russland als Feind in die Köpfe schreibt. Sie beginnt dort, wo eine Klasse gelernt hat, ihre eigenen Interessen als „Förderpolitik“, ihre Bereicherung als „Strukturwandel“, ihre Kriegsvorbereitung als „Kriegsdüchtigkeit“ zu tarnen. Man spricht von Sicherheit, Resilienz, Bündnisfähigkeit – und meint die systematische Ausrichtung ganzer Volkswirtschaften auf einen permanenten Ausnahmezustand, finanziert aus Töpfen, die nicht die Subventionisten füllen, sondern jene, die morgens zur Arbeit gehen und abends das Gefühl haben sollen, sie hätten „ihren Beitrag geleistet“.

    Die Bourgeoisie hat ihr Kostüm gewechselt, nicht ihr Wesen. Aus den Fabrikhöfen ist sie in die Ministerien gezogen, aus den Kontoren in die Förderausschüsse, aus den Rauchsalons in die Studios der öffentlich alimentierten Medien. Wo früher der Zylinder und der Spazierstock die Herrschaft markierten, genügen heute ein Dienstsiegel, ein Projekttitel, ein Förderbescheid. Dieselben Familien, dieselben Netzwerke, dieselben Kreise, die einst mit Kohle, Stahl und Kolonialware reich wurden, sitzen heute in Investitionsräten, Stiftungsbeiräten, Lobbyzirkeln. Sie haben begriffen, dass man Fabriken verkaufen kann – Macht aber behält, wenn man an den Schaltstellen der Verteilung sitzt.

    Aus dem Kapitalisten ist der Subventionist geworden. Der alte Kapitalist beherrschte Maschinen und Menschen, der neue Subventionist beherrscht Förderlogiken und Haushaltszeilen. Er lebt nicht mehr in erster Linie von der Auspressung im Werk, sondern von der Umleitung im Etat. Er muss nicht unbedingt ein Unternehmen besitzen; es genügt, Zugang zu den Programmen zu haben, in denen öffentliche Mittel konzentriert werden. Der Subventionist ist der Bourgeois, der verstanden hat, dass der sicherste Profit nicht an der Börse, sondern im Staatsanzeiger steht.

    Die Macht der Subventionisten liegt nicht im sichtbaren Eigentum, sondern in der unsichtbaren Vorarbeit an den Förderrichtlinien. Nicht die Ausschreibung selbst ist die eigentliche Tat, sondern ihre Konstruktion. Schon bevor der Bürger das Wort „Programm“ liest, haben Lobbyisten, Berater, Verbände, Ministerialbeamte die Weichen gestellt: Fördervoraussetzungen, Eigenmittelquoten, Antragsfristen, Berichtspflichten, „zertifizierte“ Partner. Die Tür scheint offen zu stehen, aber die Klinke liegt in Händen einer Klasse, die genau weiß, welche Kreise sie hineinlässt.

    Die Subventionisten sind die neue Adelsschicht der abgeleiteten Macht. Sie besitzen nicht unbedingt die Fabrik, aber sie bestimmen, welches Werk als „systemrelevant“, welche Branche als „zukunftsfähig“, welcher Kreis als „förderwürdig“ gilt. Sie tragen weder Krone noch Uniform, doch ihr Stempel entscheidet, wer wachsen darf und wer verödet. Gemeinden, Betriebe, Universitäten, Kulturprojekte, ganze Regionen hängen an ihren Zusagen. Wer Zugang hat, lebt im Schutz der Gießkanne; wer draußen bleibt, wird dem „Markt“ überantwortet – jenem Markt, den dieselben Kreise an anderer Stelle mit Subventionsfluten verformen.

    In dieser Ordnung ist Korruption nicht verschwunden, sie ist institutionalisiert worden. Man hat den Umschlag unter dem Tisch durch den Gesetzestext ersetzt, den Handschlag im Hinterzimmer durch den Haushaltsbeschluss. Man verfolgt die sichtbare, plumpe Bestechung mit großer Geste, weil sie das Bild stört; die große Bereicherung dagegen läuft über förmlich einwandfreie Wege. Anträge, Gremien, Rankings, Prüfberichte – alles sauber, alles geordnet. Und doch fließt das Geld verlässlich dorthin, wo die Subventionisten ihre Finger im Spiel haben: in die immer gleichen Unternehmensgruppen, in die immer gleichen Verbände, in die immer gleichen Apparate.

    Die Rüstungsindustrie ist in dieser Logik nicht Ausreißer, sondern Krönung. Sie ist der Lieblingssubventionist des Kriegsstaates. Kein anderer Sektor erhält so verlässlich, so langfristig, so politisch abgesichert Ströme öffentlichen Geldes wie jene Unternehmen, die Waffen, Munition, Systeme der Überwachung und Zerstörung liefern. Was als „Sondervermögen“ für Sicherheit verkauft wird, ist in Wahrheit ein gigantischer Fördertopf, der mit jeder neuen „Bedrohungslage“ weiter gefüllt werden kann. Die Subventionisten an der Heimatfront sind die ökonomischen Mobilmachungsbeauftragten; sie richten die Produktionsketten ein, aus denen später Granaten und Drohnen fallen.

    Gelddrucken ist in dieser Ordnung die höchste Kunst der Subventionisten. Man pflegt Korruption im kleinen zu verachten und im großen zu verehren. Derjenige, der einen Beamten mit einem Gefälligkeitsscheck schmieren will, wird – zu Recht – verfolgt. Derjenige, der in einem Gremium sitzt, das mit einem Federstrich Hunderte Milliarden „bereitstellt“, gilt als verantwortungsvoller Staatsmann. Doch in beiden Fällen geschieht im Kern dasselbe: Die Reichtümer der Gesellschaft werden zugunsten weniger verschoben, ohne dass der Betroffene gefragt würde. Die kleine Korruption versteckt sich im Umschlag, die große Korruption versteckt sich im Gesetzblatt.

    Wenn neue Geldmengen geschaffen werden, sind die Subventionisten die ersten am Brunnen. Banken, Großkonzerne, staatsnahe Institutionen, Rüstungscluster, Großprojekte – sie alle stehen in der ersten Reihe, wenn frisches Geld durch die Leitungen schießt. Sie kaufen zu alten Preisen, sie sichern sich reale Werte, während die Löhne, die Ersparnisse, die kleinen Renten das Nachsehen haben. Gelddrucken ist die Enteignung auf Raten: kein Gerichtsvollzieher, keine offene Pfändung, nur ein langsames Gleiten der Preise davon, dem der Lohn nicht folgt. Was bei den vielen fehlt, sammelt sich bei den wenigen, die das neu geschaffene Geld zuerst in der Hand halten.

    In dieser Lage wäre es naiv zu glauben, Aufrüstung und Kriegsdüchtigkeit seien bloß Antwort auf äußere Gefahr. Sie sind zugleich Ausweg aus innerer Widerspruchslage. Eine Ordnung, die auf ständiger Umverteilung nach oben beruht, braucht – will sie sich selbst retten – immer neue Felder, in denen Geldströme legitimiert werden können. Der Klimafonds, der Transformationsfonds, der Digitalisierungsfonds, der Verteidigungsfonds – es sind verschiedene Namen für denselben Vorgang: öffentliche Mittel werden zentralisiert, umgelenkt, konzentriert. Der Krieg, ob heiß oder kalt, ob unmittelbar oder drohend, ist das größte aller Argumente. Wo man „Sicherheit“ ruft, fragt kaum noch jemand, wer an dieser Sicherheit verdient.

    Zu Marx’ Zeiten stand die Figur des ausgebeuteten Fabrikarbeiters im Mittelpunkt. Heute steht vor ihm die ausgebeutete Erde. Wälder werden bilanziert, als seien sie bloß vorläufiges Holz; Böden werden bewertet, als wären sie bloß Bau- oder Abbaufläche; Flüsse werden in Megawatt gerechnet, Meere in Tonnen Fracht, Gestein in Förderquoten. Die Natur, die niemand von der Bourgeoisie geschaffen hat, wird als erste in die Bilanz der Subventionisten aufgenommen. Man berechnet ihren Wert, um ihn in Form von Rechten, Lizenzen, Zertifikaten und Programmen an genau die Kreise zu verteilen, die bereits an allem anderen verdienen.

    Gleichzeitig arbeitet die Maschine, und der Mensch wird zum Bittsteller. Computer, Automaten, algorithmische Systeme, künstliche Intelligenz – sie verrichten mehr und mehr jener Arbeit, für die einst Menschen ihre Körper und ihre Nerven verschlissen. Theoretisch wäre dies der Hebel für eine Befreiung der Vielen. Praktisch aber wird der freiwerdende Mensch nicht befreit, sondern zur „Überkapazität“ erklärt. Der Apparat, der ihn nicht mehr als Arbeitskraft braucht, braucht ihn als Steuerzahler, als Konsument, als Soldaten, als Schuldner – als alles Mögliche, nur nicht als souveränen Träger eigener Rechte an der Erde, der Zeit und den Früchten des Fortschritts.

    Die perfideste Lüge der Gegenwart besteht darin, dem gewöhnlichen Menschen einzureden, er habe kein Recht an den Gaben der Natur, weil er sie sich nicht „verdient“ habe. Als ob der Wald vom Konzern gepflanzt, der Fluss vom Ministerium gegraben, die Luft von der Zentralbank gelüftet worden wäre. Ein kleiner Kreis von Eigentümern und Verwaltern beansprucht, stellvertretend für die Menschheit, die Erde aufgeteilt zu haben, und verlangt nun Mieten, Zinsen, Gebühren, Beiträge für das bloße Weiterleben. Wer nicht zahlen kann, wird aus seiner Wohnung gedrängt, aus seinem Land vertrieben, in Zonen geschoben, in denen seine Existenz nicht stört.

    Man sagt gern, es sei doch vieles besser geworden. Die Kinder sterben seltener an Infektionen, die Arbeit ist sauberer, das Leben bequemer. Das stimmt – und dennoch ist die Schlussfolgerung falsch, die man daraus ziehen möchte. Nicht die Einsicht der Herrschenden hat die Pest zurückgedrängt, nicht die Moral der Subventionisten hat das Licht in die Wohnungen gebracht. Es waren Forscher, Bastler, Krankenpflegerinnen, Techniker, Bauern, Handwerker, die Stück für Stück Verbesserungen erkämpft haben. Die Bourgeoisie, alt wie neu, hat diese Fortschritte dort zugelassen, wo sie ihre Macht stärkte, und dort gebremst, wo sie ihr gefährlich wurden. Dass der Fabrikarbeiter des 19. Jahrhunderts nicht mehr in derselben Hölle lebt, ist weniger ein Akt der Güte von oben als das Ergebnis eines langen, mühsamen Ringens von unten – und eines technischen Fortschritts, dessen Erträge nun von einer neuen Schicht abgeschöpft werden.

    Über allem steht die Herrschaft des staatlichen Geldes. Sie ist die stille Krone der Subventionisten. Wer das Recht beansprucht, das Maß allen Wertes zu setzen, beansprucht in Wahrheit, über alle anderen zu verfügen. Der moderne Staat und seine Verbündeten in den Finanzhäusern erschaffen Geldzeichen, die anfangs nur auf dem Papier existieren, später in den Konten der Subventionisten aufleuchten und erst ganz am Ende als Teuerung im Leben der einfachen Leute ankommen. Diese Herrschaft über das Geld ist die Voraussetzung dafür, Krieg als normale politische Option zu behandeln. Denn ohne zentrale Geldhoheit wäre keine Kriegsdüchtigkeit in dieser Größenordnung finanzierbar.

    In dieser Situation tritt der Sozialstaat auf den Plan – nicht als Korrektur, sondern als zweischneidiges Instrument. Auf der einen Seite verhindert er den offenen Zusammenbruch, auf der anderen Seite lenkt er die Empörung in eine bestimmte Bahn. Der Sozialhilfeempfänger, der Arbeitslose, der Kranke, der Ausgebrannte werden nicht als Opfer eines Systems behandelt, das sie verschlissen hat, sondern als moralisch Verdächtige. Sie müssen sich nackter machen als ein Subventionsmilliardär: Formulare, Nachweise, Termine, Sanktionen. Jeder Fehler, jede „Lücke“, jeder Einbruch in ihrem Lebenslauf wird ihnen persönlich angelastet.

    Der lückenlose Lebenslauf ist zur Heiligenstatue der Unterordnung geworden. Nicht der Charakter eines Menschen, nicht seine Fähigkeit, zu denken, zu zweifeln, zu leiden, zu lieben, zu helfen, zu schützen, wird zum Maßstab genommen, sondern die Frage, ob in seiner Erwerbsbiographie keine Unterbrechung zu finden ist. Der Satz „Arbeit macht frei“ ist verschwunden, doch sein Geist sitzt tiefer als je zuvor. Frei ist, wer funktioniert. Wer nicht funktioniert, wer ausfällt, wer widerspricht, wird pathologisiert. Man erklärt ihn zum Problemfall, zum „Fall“ für die Verwaltung, zur Störung im gesunden Kreislauf von Arbeit, Zahlung, Gehorsam.

    So verschiebt der Apparat das Zentrum der Betrachtung: Nicht das Empörende steht im Mittelpunkt, sondern der Empörte. Nicht die Tatsache, dass Milliarden in Förderströme für Subventionisten, Rüstungsprojekte und Apparate fließen, soll empören, sondern derjenige, der es wagt, diese Tatsache zu benennen. Er gilt als „Querulant“, als „Verschwörungstheoretiker“, als „unsachlich“. Man beschäftigt sich mit seinem Ton, seiner Wortwahl, seinem Temperament – nicht mit dem, was er sieht. Der Empörte wird zum Prüfgegenstand, nicht die Struktur, die ihn empört. Der Skandal ist nicht mehr die Enteignung, sondern die Unhöflichkeit, sie zu benennen.

    Hier tritt das Kartell der Juristen auf den Plan, flankiert von den Medien. Richter, Staatsanwälte, Anwälte wachen darüber, dass die Formen gewahrt bleiben. Sie sind es, die den Empörten in verwertbare Kategorien zwingen, ihm Aktenzeichen geben, ihn durch Verfahren schleusen, bis aus seiner Empörung ein „Gegenstand“ wird, den man abarbeiten kann. Die öffentlich alimentierten Medien wiederum sorgen dafür, dass die Rollen feststehen: hier der „verständige Bürger“, der brav zahlt und nickt, dort der „auffällige Fall“, der nicht versteht, dass alles doch seine Ordnung habe. Dass diese Ordnung den Subventionisten dient, nicht ihm, soll er nie ganz begreifen, nur ahnen – und sich schämen.

    Der Begriff des Volkes wird in diesem Spiel nach Belieben benutzt. Wenn es gilt, Kriege zu legitimieren, dient das Volk als heilige Quelle: „im Namen des Volkes“, „zum Schutz unserer Bevölkerung“, „für unsere Werte“. Wenn es gilt, Ansprüche abzuwehren, ist dasselbe Volk plötzlich die Last, die man verwalten muss: zu teuer, zu alt, zu krank, zu fordernd. Man reduziert das Volk auf ethnische und kulturelle Schablonen, benutzt es als Legitimation nach außen und entmündigt es nach innen. Das wirkliche Volk – die Lebenden mit ihren Familien, ihren Sprachen, ihren Landschaften – wird ersetzt durch eine hohle Vokabel, die man in Reden hin und her schiebt.

    In dieser verdrehten Ordnung geraten Links und Rechts zu zwei Händen derselben zentralisierten Macht. Die eine Hand reicht Subventionen aus, die andere fordert „Eigenverantwortung“. Mal tritt der Staat als Versorger auf, mal der Markt als Richter. Beide Hände aber gehören denselben Armen: der Bourgeoisie der Verwaltung und den Subventionisten an ihrer Seite. Links ruft nach neuen Programmen, Rechts nach neuen Anreizen, und doch fließen am Ende die großen Ströme in dieselben Becken. Die Arbeiter, die Armen, die Überflüssig-Gemachten sollen sich streiten, ob man ihnen Almosen in der Sprache des Sozialen oder des Liberalen auszahlt – während sich über ihren Köpfen die Lobbyisten und Subventionisten die wirklich großen Zuschläge sichern.

    Was fehlt, ist keine „Mitte“ zwischen diesen Lagern, sondern ein Ausbruch aus ihrer gemeinsamen Logik. Es genügt nicht, den Ton zu ändern oder die „Balance“ zwischen Staat und Markt neu zu justieren. Solange Geld, Recht, Medien, Verwaltung in den Händen weniger konzentriert sind, bleibt der Einzelne Objekt. Es braucht eine Zersplitterung der Macht, eine wirkliche Dezentralität: des Geldes, der Informationswege, der Entscheidungen. Eine Ordnung, in der weder eine Zentralbank noch ein Verteidigungsministerium, weder eine Rundfunkanstalt noch ein Förderausschuss verfügen können, als seien sie Herren über Zeit, Vermögen und Zukunft aller anderen.

    Ein dezentrales Geld, ein Netz dezentraler Strukturen, in denen Wert nicht von oben nach unten vergeben, sondern von unten nach oben getragen wird, wäre ein Angriff auf das Herz der Subventionsherrschaft. Denn ohne zentralen Geldhebel lassen sich weder gigantische Förderströme noch gigantische Rüstungssprünge so leicht organisieren. Wer Krieg ernsthaft verhindern will, muss nicht nur demonstrieren, er muss dem Krieg die Kasse schließen. Er muss der Logik widersprechen, nach der man Milliarden für Panzer aus dem Nichts erschaffen, Millionen für Menschen aber nur zuteilen kann, wenn „Spielräume“ bestehen.

    Sapere aude – habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen – heißt unter diesen Bedingungen: Habe den Mut, deine moralische Selbstsicht umzudrehen. Frage nicht zuerst, ob der Empörte zu laut ist, sondern ob das, worüber er sich empört, wahr ist. Frage nicht, ob der Sozialhilfeempfänger „auf deine Kosten lebt“, sondern wem das System deiner Zahlungen wirklich dient. Frage nicht, wie du möglichst geräuschlos durchkommst, sondern wie du den Ballast loswirst, den dir die Subventionisten, die Medien, die Verwaltung in den Kopf gepflanzt haben. Frage dich, ob deine „Aufgeklärtheit“ nicht in Wahrheit nur Bildung in fremder Sprache ist – eine Sprache, in der deine eigene Ausbeutung als Vernunft erscheint.

    Solange der Subventionist als Wohltäter dasteht und der Empörte als Störenfried, solange der Rüstungskonzern als „Arbeitgeber“ gefeiert und der Erwerbslose als „Belastung“ gebrandmarkt wird, solange das Gelddrucken als „Stabilitätspolitik“ verklärt und die schleichende Enteignung als „Transformation“ beschönigt wird, bleibt die Gesellschaft kriegsbereit – ob sie es will oder nicht. Friedensparolen auf Plakaten ändern daran wenig, solange dieselben Strukturen weiterfinanziert werden, dieselben Kanäle gefüllt, dieselben Subventionisten hofiert.

    Wenn es einen wirklichen Bruch braucht, dann beginnt er nicht in den Sälen, in denen die Subventionisten sitzen, sondern in den Köpfen derer, die sie bezahlen. Er beginnt damit, den Blick von der Empörung auf das Empörende zurückzureißen, den Schleier der Form von der Gewalt der Inhalte zu ziehen. Er beginnt mit der nüchternen Einsicht, dass die Bourgeoisie der Verwaltung, die Subventionisten des Kriegsstaates, das Kartell der Juristen und die Chöre der Medien kein Naturgesetz sind, sondern historische Erscheinungen – und dass man sich ihnen entziehen kann, indem man ihnen das entzieht, wovon sie leben: Geld, Gehorsam, Glauben.

    Die neue Bourgeoisie trägt den alten Zylinder unter der Amtstracht. Solange sie ihn ungestört tragen darf, wird sie die Erde ausbeuten, den Menschen verwalten und den nächsten Krieg vorbereiten. Wenn sie ihn absetzen soll, wird das nicht durch höfliche Bitten geschehen, sondern durch die langsame, beharrliche, dezentrale Weigerung, ihr noch länger die Bühne, die Mittel und die moralische Deutungshoheit zu überlassen.

    1. was ein grossartiger komment ! – zu gut, um nur allein komment zu bleiben – telegra.ph ist zB. eine gute möglichkeit ad hoc was publizieren

      1. ich bin mal so frei und habe das extern gespeichert:

        https://telegra.ph/Re-Geistige-Mobilmachung-gegen-Russland-11-19

        ‚Kriegs-düchtigkeit‘ – ich dachte erst, das wäre ein Typo, aber gut gewählt. zum einen spiegelt es die Infantilität der Begriffe und dahinterstehenden Motive wieder, zum anderen regt es zum kreativen Falsch-lesen an: ‚Kriegs-dämlichkeit‘.

        weiters haben Sie das geschafft, was ich an einer Linken so scherzlich vermisse: außerhalb gewohnter Trampelpfade, die sich längst als Einbahnstrassen erwiesen haben, das grössere Bild zu betrachten um eine treffende Analyse der Dinge wie sie sind zu liefern. seit Marx hat sich da ja nicht wirklich viel getan, dabei ist das genau die Grundlage, diesen so fatalen, und sich selbst durch Massentraumatisierung erhaltenden Prozess zu durchbrechen.

    2. Falls der Text von ihnen stammt, sollten sie ihn der Redaktion als Artikel anbieten.
      Dann lesen ihn mehr Menschen, als hier unten in der Kommentarhölle.

    3. ob man ihnen Almosen in der Sprache des Sozialen oder des Liberalen auszahlt

      und

      deine „Aufgeklärtheit“ nicht in Wahrheit nur Bildung in fremder Sprache ist – eine Sprache, in der deine eigene Ausbeutung als Vernunft erscheint.

      W O W ! ! !

      Ich bin zutiefst beeindruckt und bezaubert von diesem Essay. Und nahezu devastiert von der minimalen, weil äußerst unwahrscheinlichen Handlungs-Perspektive, die als richtige und einzige angeboten wird.
      Vielleich wäre noch etwas zum Begriff Geld zu ergänzen. Ach was, heute nicht.

      Vielen Dank!!!

    4. Bester Beitrag seit langem, den ich hier gelesen habe. 👍👍👍 ♥☆༺ 💋 ♫ ☀️ ✌
      Genau darauf fußt m.E. die einzige Handlungsoption, sich der herrschenden Klasse und allen kapitalistischen Strukturen zu entledigen.

    5. Chapeau! Auch ich danke für Ihren Kommentar! Ich verfüge leider nicht annähernd über Ihr sprachliches und analytisches Niveau, ich freue mich schon darüber, dass ich so einen Beitrag zu schätzen weiß.

      Ich habe Teile dessen, was bei Ihnen als Subventionismus aufgezeigt wird, bisher lediglich als legalisierte Korruption aufgefasst. Mein Konstrukt greift eindeutig zu kurz, das konnte ich Ihrem Beitrag jetzt entnehmen.

      Ich möchte aber noch eine eher profane Frage anhängen. Was ist aus dem Antikorruptionsgesetz geworden, das einst in aller Munde war?

    6. Vielen lieben Dank auch von mir!
      Ich habe mir diesen Artikel ( Ja, Artikel!! )
      ebenfalls gesichert!
      Das Beste, was ich in diesem Forum seid langem gelesen habe!
      Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Denk- und Sprachvermögen!

    7. Muss mich auch den Kommentaren anschließen, ich finde den Essay auch super. Absolut toll.

      Ich frage jedoch wie immer, warum Texte solcher Qualität nicht zumindest ab und zu mal bei Overton direkt erscheinen und einem „größeren“ Publikum zugänglich gemacht werden.

      Ich denke, wenn man das als Autor (der ich wahrlich nicht bin) hier ein paar mal liest und es wirklich ernst meint, kann man sich eine Menge anderer Artikel doch eigentlich schenken und mal auf einem Text wie diesem weiter aufbauen.

      Alles andere ist doch langsam Zeitverschwendung.

  8. Der letztlich verbliebene Möglichkeit sich von den USA nicht völlig vereinnahmen zu lassen und politischen Gegendruck zu erzeugen hat sich die EU begeben, in dem sie auf Geheiß die Russophobie zur Staatsmoral erklärte; sprich, die EU schürt im Auftrag Ängste und Aggression gegen das größte und bevölkerungsreichste Land Europas mit den meisten Rohstoffen, mit den bekannten Folgen.
    Die vierte Macht retardiert zu zentralbeheizten und zentral gesteuerten Schreibtischtätern, europäische Politiker nicht mehr als Natodurchreichen, die die Bemühungen um friedliches Zusammenleben und gemeinsamen wirtschaftlichen Erfolg ihrer Vorgänger verächtlich machen und die wenigen Erfolge torpedieren.
    Und gleichzeitig verrecken deshalb Menschen, wird Infrastruktur zerstört, wird die Umwelt durch Produktion und Anwendung von Waffen nachhaltig vergiftet. Methodischer Irrsinn..

  9. Selbst zu den Hochzeiten des kalten Krieges lud man in Werner Höfers „Internationalen Frühschoppen“ sowjetische Journalisten ein und ging auf einem zivilisierten Niveau respektvoll miteinander um.

    Nach dem Die Linke ohne die Leute des BSW vollständig in das rechtswokeistische Lager abgedriftet ist, dafür steht das transatlantische U-Boot van Aken mit seinem tanzenden wokeistischen Geleitschutz Reichinnek, gibt es im Bundestag nur noch die AFD, die versucht kommunikative Kanäle nach Russland offen zu halten.

    Ich freue mich über jeden Politiker und jede Organisation, die diese Kanäle für den wichtigen politischen Gedankenaustausch auch unter den Bedingungen quasi politischer Verfolgung pflegt, das ist betont vorsichtig formuliert.

    Ich wünsche, dass es das BSW in der Zukunft auch wieder auf Bundesebene gibt und dann seine politischen Fehler nicht wiederholt. Zur Zeit gibt es nur die AFD als ernst zu nehmende Oppositionspartei und das nicht nur wegen ihrer zahlenmäßigen Stärke im Bundestag.
    Und selbst ein D. T., so schräg er auch sein mag, hat den Vorteil von Gesprächen erkannt, nicht in allen Fällen, aber zum Beispiel mit den Russen, aus welchen Gründen auch immer. Ich vermute nicht ganz unbegründet, dass wir mit Biden und Nachfolgerin diese Diskussion vielleicht gar nicht mehr hier führen könnten.

  10. Mir kommt Dagdelen selbst wie eine Hetzerin vor, nur dass sie ihre Hetze hinter ein paar vernünftigen Worten verbirgt. Immer geht es gegen AfD und Trump. Nein, Nato und Trump handeln nicht arbeitsteilig!

    1. Was du ausdrücken wolltest war: „Ich habe eine andere Meinung zu einigen Aussagen“. An dieser Stelle hättest du dann noch Argumente hinzufügen können, um deine Meinung nachvollziezbar zu begründen.

      Stattdessen hast rumgepöbelt wie ein typischer denkbehinderter AfD-Mongo. Schade eigentlich.

    2. Sicher geht es immer gegen die verheuchelte, faschistische AfD und den ebenso verheuchelten, verbrecherischen Faschisten Trump, genau das gebietet ja die Vernunft. Denn genau da sitzen die größten Hetzer, Lügner und bosdummen Menschheitsverbrecher, die größten Kriegstreiber und Kapitalverbrecher, die mensch sich vorstellen kann. Und zwar ganz egal, wieviel Kreide sie fressen. Am Ende tun Faschisten genau das, was Faschisten nunmal tun: Leben vernichten und zwar im größtmöglichen Umfang. Wie brainwashed du offensichtlich wurdest, ist schon an dieser Perle hier zu sehen: „Trump und Nato arbeiten nicht arbeitsteilig“ ist so lächerlich, obwohl es ja sogar stimmt: Wozu denn Arbeitsteilung: Trump als Repräsentant der US-amerikanischen Kapitalfraktion IST quasi die NATO. Die Tod und Elend, sogar über sich selbst, bringende Ignoranz (= gewollte Bosblödheit, nur zur Erinnerung) bei euch NSAfD-Freaks ist wirklich unfassbar und unsäglich widerwärtig.

  11. Die BSW-Königin geht von Bord und hinterlässt nichts als Chaos. Die Wahlprognosen sind verheerend und erste Auflösungserscheinungen unverkennbar.

    Die Zeit läuft gegen das BSW. Will das Bündnis noch etwas reißen gegen die Bundeswehrmacht und gegen die allgemeine Kriegshetze ist eine schonungslose Ist-Analyse notwendig, wieviel und wo es noch Widerstand geben kann.

    In Zeiten, in denen der deutsche Staat seinen jungen Männern wieder an die Eier/auf die Eier geht, ist fast alles möglich.

  12. Die Herren im schwarzen Anzug hinter dem Vorhang sind da schon wesentlich weiter.
    Eines dieser Hinterzimmer der Politik, die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) aka. German Council on Foreign Relations, lässt da schon ganz andere Töne vom Stapel und diese sollte einem die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. (https://www.manova.news/artikel/den-wahnsinn-in-betracht-ziehen)

    Die Angriffe auf das BSW waren schon erfolgreich, da muss ich nur die Demo mit Herrn Hallervorden am Brandenburger Tor nehmen:
    1. Es war wie eingepfercht da der Raum sehr eingegrenzt war und von daher die Personenzahl in Grenzen gehalten wurde (man konnte nicht einmal auf die Straße des 17. Juni). Ich musste irgendwann gehen weil die Enge bei mir PANIK aufsteigen ließ.

    2. Die Demo Wagenknecht/Hallervorden fand auf der Westseite des Tores statt, aber zeitgleich fand auf der Ostseite eine sagen wir mal „merkwürdige“ Pro Palestine Demo statt. Jetzt gab es Tageszeitungen die so gar keine Hemmungen hatten beide Demos als Liveticker und in der Berichtersttatung zu vermischen und so zu tun als wenn man die komischen Forderungen der Pro Palestine Demo „eins zu eins“ übernommen hätte.
    Allein aus dem U-Bahnhof zu kommen und man kam nicht auf direktem Weg zur Demo sondern musste um die „merkwürdige Demo“ erstmal um das Brandenburger Tor durchs Regierungsviertel zur Westseite gelangen. Wenn man schon von seinem eigentlich geschützten Recht gebrauch machen möchte fällt der OBRIGKEIT schon eine Schikane in letzter Sekunde ein.

    Die Umbenennung kam zu spät, da der Grundtenor des neuen Namens ja eigentlich schon so feststand, und selbst von mir in einer E-Mail so geäussert wurde.

    Das Menetekel aus Thüringen wird man nicht mehr los.
    In „direkter Nachbarschaft“ in Brandenburg zerbröselt man gerade wegen eines Rundfunkstaatsvertrages.
    So sehr ich auch einige Menschen im BSW politisch zu schätzen weis, geht eigentlich das Gehaue und Gesteche wie in der Linken weiter während diese komischerweise Erfolge einfährt und einen Teil der Unzufriedenden abholt. Für mich wird Diese dadurch auch nicht wählbar, aber Sie haben damit Erfolg.

    Und im Moment bleibe ich da lieber ohne politische Heimat. Ist zwar schwer seinen eigenen Kopf und eigenen Charakter zu haben, man wird müde.

  13. Wenn Propaganda nicht mehr getarnt wird, wenn solch offensichtlicher Schwachsinn geblubbert wird wie „Russland will NATO – Staaten angreifen“, dann geht es nur noch um das Provozieren des versteckten Gegners, um ihn sichtbar zu machen und gleichzeitig um die Sichtbarmachung der eigenen „Systemhuren“, auf die unbedingter Verlass ist, da sie in ihrem Opportunismus selbst den größtmöglichen Unsinn nachblaffen und nicht mal ein Problem damit haben, sich vor aller Welt ganz bewusst zum Löffel zu machen. Ich glaube eine durchaus sinnhafte Konterstrategie wäre, sich bei dem von der eigenen nationalistischen Kapitalfraktion im Interesse dieser schmarotzenden Ausbeuter unserer Arbeits- und perspektivisch: Kampfkraft geplanten Großkrieg nicht groß gegen die Einziehung zu sträuben. Statt dann jedoch im Schützengraben zu versuchen, irgend einem armen russischen Tropf, der ja kein Feind ist, sondern nur als ein solcher von der Kriegsverbrecherpropaganda markiert wurde, die Rübe wegzuballern und früher oder später selber weggeballert zu kriegen, einfach bei nächstbester Gelegenheit dem höchstmöglichst erreichbaren Rang eines Offiziersarsch aus den „eigenen“ Reihen, der in dieser Funktion ja tatsächlich Feind ist, in den Rücken schießen. Machen das genügend, kommt das Volk so auch an die Spitzenfunktionäre des bisher nur geplanten, alsdann manifesten Abschlachtens, an die großen Fische der Kriegs- und Menschheitsverbrecher heran und kann ihnen ihre eigene blei-vergiftete Medizin zu schmecken geben. Ganz gleich, ob sie ihren Massenmorddreck in lateinischen oder kyrillischen Lettern verfasst hatten.

  14. Was bezweckt Dagelen noch, außer Trump anzugreifen. Es ist allzu offenkundig, Das BSW wurde vom Mainstream gepampert, um der AfD Stimmen abzujagen. Das Blockparteiensystem benötigte eine Friedenspartei als Opposition, die für bedingten Frieden spricht, auf den Putin sich nicht einlässt, und die Friedensbewegung spaltet. Aber Brandmauer und Koalitionen mit CDU und SPD waren dann doch zu dummdreist. Nun wechselt man die Strategie und kuschelt sich ein wenig an die AfD, um sie auszunehmen. Ich hoffe, dass das auch nichts nützt. Denn das Ukrainethema ist bald vom Tisch. Trump und die Russen werden einen Frieden aushandeln, der Russlands zufrieden stellt, und die Restukraine der EU als Protektorat ans Bein hängt, vergleichbar Bosnien-Herzegowina, wo Hans Christian Schmidt von der CSU als hoher Repräsentant der EU herrscht.

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