China, Russland, Indien: Eine neue Epoche der Weltgeschichte

Putin, Xi und Modi, Shanghai Cooperation Organization
Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Deutschland wird sich entscheiden müssen: Entweder ein Bündnis mit den BRICS oder ein „Weiter so“ als Frontkämpfer der NATO.

Johann Wolfgang von Goethe stellte angesichts des Sieges der französischen Revolutionstruppen über die Reaktionäre der Koalition bei der Kanonade von Valmy am 20. September 1792 fest:

„Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen.“

Nicht mehr, aber auch nicht weniger muss von diesen Tagen in Peking gesagt werden. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs in China im Rahmen der Shanghai-Kooperationsorganisation im Sommer 2025 markiert einen Wendepunkt in den internationalen Beziehungen. Während der Westen sich im Niedergang befindet – gefangen in Stellvertreter- und Wirtschaftskriegen, um den Absturz der US-Hegemonie zumindest zu bremsen –, bildet das Treffen der Staaten des eurasischen Doppelkontinents eine attraktive Alternative zum westlichen Kolonialmodell.

Ein Bündnis gegenseitiger Sicherheit

Ganz wie Zauberlehrlinge schmiedeten die USA und ihre europäischen NATO-Verbündeten ein Bündnis Chinas, Russlands und Indiens für eine multipolare Welt. Sowohl die jüngsten Zollattacken Trumps auf die BRICS-Staaten – allen voran auf Indien – als auch die deutsche Außenpolitik, die auf eine deutsch-japanische Rüstungszusammenarbeit setzt, die sich gegen China richtet, waren unfreiwillige Treiber dieser Entwicklung. Washington und Berlin dürfen also mit Fug und Recht als Geburtshelfer des eurasischen Bündnisses gelten – bei gleichzeitigem Niedergang eines Euro-Atlantizismus‘ im Rahmen der NATO, der sich seit 1945 als einzig gültige weltpolitische Alternative und seit 1990 als weltpolitischer Sieger mit den USA als „einzig verbliebener Weltmacht“ präsentiert hatte.

Und während die NATO durch Überspannung ihrer Kräfte – da sie es mit Russland und China zugleich aufzunehmen gedenkt – ihre eigene Existenz infrage stellt und die europäischen NATO-Verbündeten in den Status willfähriger Vasallen herabsinken, die gewillt sind, ihre eigenen Ökonomien zum Erhalt der US-Hegemonie zu opfern, entsteht in Eurasien ein Bündnis gegenseitiger Sicherheit, das zugleich Institutionen aufbaut, die sich finanzpolitisch als Alternative zu den vom Westen dominierten Institutionen wie Weltbank und IWF präsentieren.

Der Westen verliert 

Wie konnte es so weit kommen, dass der Westen derart an Attraktivität eingebüßt hat? Ein Schlüssel zum Verständnis des Niedergangs ist sicherlich die eklatante Verweigerung, die neuen Realitäten des globalen Südens anzuerkennen – gepaart mit einer kolonialen Haltung, die man meinte, gerade auch durch die Wirtschaftskriege zum Ausdruck bringen zu müssen.

In Indien etwa fühlte man sich zu Recht in die Zeit des britischen Empires zurückversetzt, in der andere dem Subkontinent vorzuschreiben glaubten, mit wem er Handel treiben darf – und mit wem nicht. Durch den Versuch, Indien einem kolonialen Kommando zu unterwerfen, haben die USA das Land in das gegnerische Lager getrieben.

Europas Vasallentreue führt in die Selbstzerstörung

Die EU aber ist, was die Beschleunigung des Niedergangs angeht, so etwas wie eine Avantgarde. Unter Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) agiert die EU als Wurmfortsatz einer Weltmacht und lässt sich auch bei den Handelskriegen in die erste Reihe schieben. Zugleich träumt die EU-Kommission vom EU-Truppeneinsatz im Osten.

Während die USA gegenüber China weiterhin zögern, den Handelskonflikt vollständig eskalieren zu lassen – zu groß scheinen die potenziellen Folgeschäden in den USA zu sein –, riskiert die EU mit Sekundärsanktionen gegen China, den wirtschaftlichen Austausch mit ihrem größten Handelspartner zu minimieren.

Was Russland angeht, jagt ein EU-Sanktionspaket das nächste – zum eigenen massiven Schaden. Indem Europa unfähig und unwillig ist, einen Interessenausgleich mit Russland zu suchen, ergibt sich das „Kap Asiens“ einer furchtlosen Eskalationsstrategie, die auf eine wirtschaftliche und soziale Katastrophe zusteuert – und sonnt sich darin, Bauernopfer der USA auf dem eurasischen Schachbrett sein zu können.

Am Ende wird sich Europa – bei Strafe des eigenen Untergangs – entscheiden müssen: zwischen einer Emanzipation von den USA, die Europa lediglich als „Brückenkopf“ auf dem Doppelkontinent betrachten, verbunden mit einem Bündnis mit den BRICS, oder einem „Weiter so“ als Frontkämpfer der NATO – sich wiegend in der Illusion, einen Krieg gegen die Atommacht Russland gewinnen zu können, während man folgenlos immer mehr eigene Ressourcen ins Feuer wirft, bis Sozialstaat und wirtschaftliche Prosperität auf dem Altar der „Kriegstüchtigkeit“ geopfert sind.

Sevim Dagdelen

Sevim Dagdelen war von 2005 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Politikerin ist außenpolitische Sprecherin der Gruppe „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) und war Obfrau im Auswärtigen Ausschuss. Die Abgeordnete war Mitglied in der Parlamentariergruppe USA, in der Deutsch-Chinesischen sowie Deutsch-Indischen Parlamentariergruppe. Sevim Dagdelen war viele Jahre Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO, in der Abgeordnete aus den Mitgliedsländern des Militärpakts über sicherheits- und verteidigungspolitische Themen beraten.
Mehr Beiträge von Sevim Dagdelen →

Ähnliche Beiträge:

30 Kommentare

  1. Deutschland wird sich entscheiden müssen: Entweder ein Bündnis mit den BRICS oder ein „Weiter so“ als Frontkämpfer der NATO.

    Als wäre die Frage nicht schon längst entschieden oder überhaupt ein gangbarer Weg. Europa und insbesondere Deutschland ist viel zu abhängig von den USA, als dass man sich auch partiell entfernen könnte. Außerdem will das niemand in Europa.

    Mal ganz abgesehen davon, finde ich es absurd, sich Gedanken über den richtigen Erfolgsweg der Nation zu machen. Frau Dagdelen sollte sich klarmachen, dass wir hier über imperialistische Alternativen reden.

    1. 1. Ja, das ist längst entschieden 2. Die Abhängigkeit von den USA folgt aus dem imperialistischen Willen. Europa könnte seine Feindschaft gegen Russland auch aufgeben. Dann wäre es nicht mehr von den USA abhängig, dafür vielleicht von Russland. Genau – das sind imperialistische Alternativen.

      1. Abgesehen davon, dass man eine Abhängigkeit gegen eine andere austauscht, dürfte es praktisch unmöglich sein. Bei einem Austritt aus der NATO wäre mit massiver Vergeltung seitens der USA zu rechnen. Strafzölle wären mit Sicherheit zu erwarten.
        Anschläge auf die Infrastruktur sind auch denkbar (Nordstream sollte eine Warnung sein).

        1. Ah, Duldungsstarre, ist ja ganz was Neues. Ein gewohntes Rezept für den bewährten Hamster. Früher gab’s noch sowas wie ne Blockfreienbewegung. Und mal davon abgesehen, „die Blöcke“ wenden annähernd schablonenhaft die gleichen Methoden zur Kontrolle ihrer Bevölkerungen und der angeschlossenen Peripherie an.

          Was sind „wir“ doch multipolar.

          1. Warum sollte mich das stören, dass Deutschland ein Vasall ist? Meinen Sie, dass sich für Sie etwas zum positiven ändern würde?
            Und was glauben Sie, was passiert, wenn Deutschland sich an die BRICS annähert? Wie werden die USA reagieren, und wie wird sich das auf die Ökonomie auswirken?

        2. Mann brauch Frau, auch Abhängigkeit, von der Evolution vorgegeben ..

          Handel gibt es nicht ohne Abhängigkeiten ….

          Und Nordstream 7 Milliarden Sachschaden, Folgekosten noch nicht eingepreist , Konsequenz Ukraine bekommt noch Milliarden vom Steuerzahler.. Demonstrant Berlin weil „falsches “ gesagt, 6000€ Geldstrafe .
          Und so eine Welt findest Du ok ? wow ..

          1. Ich halte ganz generell nichts davon mir konstruktive Gedanken zu einen Problem zu machen. Ich möchte nicht lauter Möglichkeiten diurchdenken, wie man Kapitalismus erfolgreicher macht, wie man seinen Machtanspruch erfolgreicher durchsetzt usw..

            Frau Dagdelen sieht das offenbar anders. Sie möchte ein erfolgreiches Deutschland, fragt sich nur wieso? Als wäre Wirtschaftswachstum gleichbedeutend damit, dass es Arbeitern besser geht.

            Abgesehen davon braucht man sich keinerlei Gedanken über mögliche Alternativen machen, es gibt schlicht keine für Deutschland.

      2. Krim: „Dann wäre es (Europa) nicht mehr von den USA abhängig, dafür vielleicht von Russland. Genau – das sind imperialistische Alternativen.“

        Und deshalb sind Sie dagegen? Eine potentielle Abhängigkeit von Russland zu konstatieren, dürfte der westlichen Russophobie geschuldet sein, denn die russische Abhängigkeit von Europa dürfte mindestens ebenso groß sein, wenn nicht noch größer. Auch Sie haben ja letztlich keine sonstige Alternative zu bieten. Russland wäre der natürliche Partner Europas – in ökonomischer Hinsicht.

      3. Ich denke, dass durch die leichtfertigen Sanktionen seit Wiederangliederung der Krim aber besonders seit dem März 2022, die Abhängigkeit von den USA verstärkt wurde. Vorher hatte man mehrere Alternativen, z. B. von Energielieferungen und konnte quasi auf Preis und Qualität achten. Heute ist man zum größten Teil von US Frackinggas bzw . von russischem Gas über Indien abhängig. Das erpresserische Potential einer solchen Situation war von vorneherein klar, da die USA seit Jahrzehnten nur mit Druck, Erpressung und Krieg reagieren, sollte sich einer ihrer Vasallen oder Nicht-Vasallen quer legen.
        Die EU – unter deutscher Führung – hat sich freiwillig in die fast völlige Knechtschaft der USA begeben und scheint unbelehrbar, dies zu erkennen. Ganz im Gegenteil forciert sie den eigenen Niedergang immer mehr durch Rüstungswahn, weitere Sanktionen etc.

    2. Was haben Sie den für „Alternativen“ zu bieten? Da konnte ich noch nichts Konkretes vernehmen – außer eine Frontal-Opposition, der ewige Nein-Sager.

          1. Was haben Sie davon, wenn ich Ihnen eine Alternative nenne, die aber nicht als praktische Alternative -quasi schlüsselfertig- anreichen kann?

            Ansonsten: wandern Sie aus. Das kann ich Ihnen als Alternative raten. An den Verhältnissen werden wir nichts ändern können.

        1. Nee, das ist wirklich nicht deine Aufgabe. Tatsächlich demokratische Alternativen zu unterdrücken dann schon eher:

          im-vertrauen-gesagt
          08.08.2025 14:55 Uhr

          Da findet mal wieder jemand Demokratie „an sich“ ganz toll, aber natürlich nicht die real existierende Demokratie. Die ist ja nicht so, wie sie „eigentlich“ ist.

          Wann lernt ihr es endlich?

          Demokratie ist eine Herrschaftsform.

          https://overton-magazin.de/top-story/das-wachstum-der-demokratie/#comment-272224

          Eine fasziniernde Feststellung. Man könnte es auch Selbstbeherrschung durch den tatsächlichen Souverän nennen.

          1. wo gibt es denn die Demokratie, die dem entspricht, was ihr immer mit „eigentliche Demokratie“ bezeichnet? Wo ist denn der Bürger der „wahre Souverän“?

            Euch wird seit Jahrzehnten bei der Wahl gratuliert. Und das wars dann auch schon mit der Hochachtung vor dem Wählerwillen. Das ist in jeder Demokratie so. Wäre doch mal an der Zeit, sich zu überlegen, ob das nicht der Sinn und Zweck der Demokratie ist: die Bestellung des Herrschaftspersonals.

    3. Ich finde es gut dass Sie so eine Organisation wie die Nato in Frage stellen. Letztendlich arbeiten die Nationen den fremden amerikanischen Interessen zu. Begründet wird das mit „Sicherheit“. Aber diese gibt es nur für die USA. Für die Sicherheit in einem Land ist das Land zuständig und kann diese Aufgabe bewerkstelligen. Es sollen die Bevölkerungen der Länder kontrolliert werden. Dabei machen dann auch noch viele mit.
      Damit diese wenigen die vielen kontrollieren können braucht es solche Organisationen. Und die Bevölkerungen haben nur Nachteile deswegen.
      Man sieht wie mit SAFE die „Europäische Union“ an den Regierungen der Länder vorbei militärischen Konflikten zuarbeitet.
      Die Ukraine ist nicht in der EU und nicht in der NATO. Und um die toten Kinder in Gaza tut sich auch niemand scheren.

  2. „Ganz wie Zauberlehrlinge schmiedeten die USA und ihre europäischen NATO-Verbündeten ein Bündnis Chinas, Russlands und Indiens für eine multipolare Welt.“

    Zu dieser interessanten Formulierung aus dem Text würde ich die folgende direkt als kritische Entgegnung anführen wollen:

    „Ein Schlüssel zum Verständnis des Niedergangs ist sicherlich die eklatante Verweigerung, die neuen Realitäten des globalen Südens anzuerkennen“

    Mir geht es um Folgendes: China, Russland und Indien brauchen keinen Westen und keine NATO, die ihnen ihr Bündnis zusammenschmieden. Das machen sie selbst. SCO und BRICS würden auch Sinn machen, wenn der Westen nicht so doof wäre. Die Arbeit an diesen Bündnissen begann schon in den 90er Jahren in einer, was das angeht, entspannteren Atmosphäre. Es sollte ja für alle Länder auf der Welt die Normalität sein, dass sie sich nach ihren Bedürfnissen mit anderen Ländern austauschen und zusammenschließen dürfen wie sie wollen, erst recht ihren Nachbarn, vorausgesetzt, sie stören damit nicht das friedliche Zusammenleben der Völker.

    Die Mitgliedsländer werden auch nicht müde, zu betonen, dass sich ihr Bündnis nicht gegen irgendjemanden richtet. Das meint natürlich auch, nicht gegen EU, USA, NATO – auch wenn man mit Kritik an deren Gebaren nicht spart und sie als Störenfriede sieht, redet man doch mit denen. Natürlich wäre es schöner, wenn die NATO sich endlich benehmen würde.

    Die multipolare Welt entsteht so oder so und sie ist nichts, vor dem irgend jemand Angst haben müsste. Sie ist eine historische Selbstverständlichkeit. Die westliche Reaktion darauf, die die Autorin natürlich m.E. völlig zurecht kritisiert, wirkt auf mich eher kindisch und irgendwie beleidigt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Irrsinn, den die NATO-Staaten in Reaktion auf diese eigentlich in jeder Hinsicht gutzuheißenden Entwicklungen betreiben, von Dauer sein wird.

    Es ist richtig, dass die geschätzte Frau Dagdelen das alles kritisiert, aber gemessen an ihrem Einstieg mit den epochemachenden Ereignissen bleibt sie in ihrer Diskussion für mich einen Tick zu sehr in der Gegenwart und an der Tagespolitik hängen.

    1. Ja, Frau Dagdelen klebt immer viel zu sehr im hier und jetzt. Darüber hinaus aber, benennt sie die Urheber der katastrophalen Entscheidungen des Westens höchst ungenau.

      Es ist zwar so, dass der Zauberlehrling Trump die 50% Zölle für Indien erlassen hat, aber die Hexenmeister im Hintergrund heißen Graham, Blumenthal, Macron, Starmer, Merz und Co. Die 50% Zölle sind nur die abgespeckte Variante der 500% Bone-crushing-sanktions dieses Personals. Diese Konstellation hat für unsere Hexenmeister den Vorteil, dass sie für den offenkundigen backlash nicht verantwortlich gemacht werden und unbeschädigt weiter machen können. Leider.

      Auch die Rolle der Europäer als hilflose Vasallen entspricht nicht ganz dem Geschehen. Die Europäer haben durchaus einen Willen und verfolgen eine Politik. Verschleiert werden diese politischen Absichten der Europäer dadurch, dass sie sich gegen die eigenen Interessen richten und so entsteht der Eindruck, man handle im Interesse der Amerikaner. Aus meiner Sicht stimmt dies aber höchstens zur Hälfte. Zur anderen Hälfte glauben die europäischen Regierungschefs und die EU-Granden, sie hätten immer noch die Größe vergangener, kolonialer Jahrhunderte, in denen sie Weltreiche besassen.
      In dieser Woche wird wieder ein Ukraine-Gipfel in Paris stattfinden, der sich gegen die Politik Trumps richtet und in dem mindestens zwei Staaten – Frankreich und UK -, deren Haushalte auf der Kippe stehen, die aber trotz allem die Ukraine mit Waffen und Geld großzügig unterstützen wollen. Statt an den heimischen Problemen zu arbeiten, beschäftigen sie sich lieber großartig mit Problemen, zu deren Lösung sie weder die monetären und materiellen Mittel, noch die diplomatischen Fähigkeiten besitzen.

  3. Und noch zum Stichwort „der Westen verliert“:

    „Der Produktname Trans-Eurasia-Express wurde für eine kommerzielle Güterzugverbindung zwischen China in Asien und mehreren Zielbahnhöfen in Europa geschaffen. Inzwischen gibt es eine Reihe weiterer Anbieter solcher Verbindungen zwischen China und Westeuropa. Seit 2020 verkehren zwischen Shenzhen und Duisburg bis zu 60 Züge pro Woche.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Trans-Eurasia-Express
    https://www.sueddeutsche.de/politik/xi-jinping-auf-deutschland-besuch-duisburg-im-zeichen-des-drachen-1.1924708

    Wir sind doch dabei und profitieren längst davon. könnten es aber natürlich noch viel mehr. Es liegt an der Politik, das auch entsprechend zu würdigen und eine vernünftige Neujustierung ihrer Prioritäten vorzunehmen. Aber es ist nicht so, dass es gar keine Ansätze gäbe.

    Mir wird hier einfach zu viel in einer Geopolitik- und Blöcke-Logik gedacht bei der Bewertung dieser Vorgänge.

  4. Deutsche Nibelungentreue zu den USA.
    Dabei gehen unsere „Eliten“weit über das hinaus, was die USA derzeit wollen und erwarten.

    Sie wollen wohl selbst die Rolle des westlichen Hegemons einnehmen, jetzt, wo ein „unsicherer“ und „unberechenbarer“ US Präsident in USA herrscht. Zumindest in Europa wollen sie eine „dienende Führungsrolle“.

    Sie glauben immer noch (nach 18 erfolglosen Sanktionspaketen!), Russland wirtschaftlich und neuerdings auch militärisch ruinieren zu können.
    Das ist reiner Größenwahn, gepaart mit einer irren Lust am Untergang.
    „… und wenn alles in Scherben fällt.“
    Am Ende wird es unser Land sein, das aufgrund der Handlungen unserer „Eliten“ in Scherben fällt.

    Man kennt das aus der jüngsten deutschen Geschichte. Ich halte es auch für keinen Zufall, dass unser Kriegstüchigkeits-Kanzler aus einer Nazi-Familie stammt.

    Während in China ein großes Teffen stattfindet, bei dem auch der Opfer des 2. WK in Asien gedacht wird (die meisten Opfer hatte China zu beklagen, Haupttäter war Japan), versuchen unsere „Eliten“, die alte Achse zu Japan wieder herzustellen.
    Geht’s noch?!
    Das macht wirklich fassungslos!

    Als ob das Ukraine-Abenteuer für uns nicht bereits brandgefährlich genug wäre.

    1. Die ideologischen Narrative der Europäer zeigen Russland als existenzielle Bedrohung, weshalb sie entschlossen sind bis zum Äußersten zu gehen: Sieg oder Tod.

  5. Deutschland wird sich entscheiden müssen:
    Entweder ein Bündnis mit den BRICS oder ein „Weiter so“ als Frontkämpfer der NATO.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß die BRICS Staaten auch nur im entferntesten
    den Wunsch hegen, einem wirtschaftlich niedergehenden klitzekleinen Land, eine Aufnahme in
    diese Bündnis zu gewähren. Hier geht es um wirtschaftliche Interessen von Großmächten und
    zivilisierten Staaten.

    Die EU kann sich das, nach all den Aktionen die sie gegen Russland aufgefahren haben, zur Zeit
    diskutiert man über die Enteignung russischer Vermögenswerte, sowieso von vornherein komplett abschminken.

    Ich denke, viele haben überhaupt noch nicht verstanden was eine „Multipolare Weltordnung“
    überhaupt bedeutet.

    Globale Allianz „gegen“ den Westen! Multipolare Welt auf dem Vormarsch

    Das Ende der Ära der Dominanz des Westens ist nun endgültig besiegelt und der objektive
    Prozess der Entstehung einer Multipolare Weltordnung ist nicht mehr aufzuhalten.

    https://www.youtube.com/watch?v=l3XFgQ2EfI4

  6. Das Beste kommt noch, Arktis …

    Russland wird da für eine USA zunehmend zum Partner , weil EU Politik für andere Konstellationen keinerlei Raum mehr lässt . Normale Menschen können das nicht mehr begreifen , was da abläuft..
    Das muss auch auf eine Konfrontation USA hinauslaufen mit Europa, wenn auch erst später..
    Ansonsten, Typischer Sevim Beitrag, mit wenigen Worten zum Kern einer Sache vordringen ..

  7. Ich frage mich, ob Frau Dagdelen wirklich so naiv ist, dass sie glaubt, die USA würden es hinnehmen, dass sich Deutschland den BRICS auch nur annähert?

    1. „Ich frage mich, ob Frau Dagdelen …“

      Sie können nicht in einen Swinger-Club gehen und sich hinterher beschweren, dass dort nicht über Hegel philosophiert wurde. Aber genau diese Methodik wenden Sie hier an.

  8. Die Kritik ist berechtigt und wohlfeil.
    Doch woher und woraus soll sich mangels kritischer Masse etwas anderes ergeben?
    Die Gesellschaft ist derart durchneoliberalisiert, v.A. seit `45 kulturell und seine politischen Führer samt Nachwuchs transatlantisch geprägt und ausgerichtet, dass man sich systemische Alternativen verbat und diese nicht mal mehr gedacht werden (dürfen). Dazu besteht „Bildung“ nur noch aus rein funktionalem (vermehrt digitalem) Anlernen bzw. dem Aneignen von „Kompetenzen“.
    Mit einem möglichen Erkenntnisgewinn alleine ist es nicht getan, da weder akademisch, noch politisch oder gesellschaftlich rational und ergebnissoffen diskutiert werden kann und es stattdessen systemisch auf eine ideologisierte, moralisch feindbildimmanente Schuldfrage hinausläuft.
    Die Verkehrung von Ursache und Wirkung zB ist nichts anderes als Ideologie, bei der der Maurer, der die Mauer hochgezogen hat, Schuld an meinen Kopfschmerzen hat und nicht ich, der permanent mit dem Kopf dagegen anrennt (auch wenn wir dafür unser tolles Gesundheitssystem und Big Pharma haben).

  9. Ich stimme Ihrer Enschätzung voll zu.

    Wobei unserer Bevölkerung immer nur die erste Alternative präsentiert wird (Sieg der Ukraine, Sieg der „Europäer“).
    Die zweite Alternative, Tod, ist aber bei einem Krieg gegen eine Atommacht wie Russland sehr viel mehr wahrscheinlich.
    Dieser Ausgang eines kommenden Krieges wird verdrängt, wer ihn anspricht, wird beschuldigt, russische Angstpropaganda zu verbreiten.

    Es ist eine ungheure Tragödie:
    Nachdem wir durch Glück und eine Politik, die den Einschlag sowjetischer Atombomben hierzulandr unbedingt vermeiden wollte, den kalten Krieg überlebt haben,
    stehen wir nun, durch das Wiederaufleben alten rassistischen Überlegenheitswahns und Größenwahns gegenüber Russland kurz vor dem Untergang.

  10. Und während Modi und Putin gemeinsam und händchenhaltend ihren Gastgeber Xi in Tianjin treffen:
    https://images.bild.de/68b5659d861a6b0577ff6932/b7caf3dbea07d42933eb7a00fe395381,6908c820

    und des Kanzlers ,Dienstherr‘ Indien gerade mit impertinenten Sekundärzöllen überzieht
    https://static01.nyt.com/images/2025/06/06/multimedia/06int-germany-analysis-fwmg/06int-germany-analysis-fwmg-jumbo.jpg

    bettelt ebendessen Aussenminister audgerechnet in Indien um Fachkräfte:
    https://www.deutschlandfunk.de/aussenminister-wadephul-wirbt-in-bengaluru-um-indische-fachkraefte-100.html

    Einfach irre.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert