Naturschutz: Wirtschaftswachstum macht die Umwelt sauber

Umweltverschmutzung
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Wussten Sie, dass wir in der besten Welt aller Zeiten leben? Trotz Kriegen, Klimawandel und anderen Krisen.

Daten offenbaren Grund zur Hoffnung, denn es gibt viele positive Entwicklungen, die in der Kakophonie der Negativ-Schlagzeilen oftmals untergehen, sagt Axel Bojanowski: Jeden Tag befreien sich Zehntausende Menschen aus extremer Armut, nie starben weniger Menschen in Wetterkatastrophen. Und die meisten Inseln der Südsee gehen nicht unter – sondern werden größer. Bojanowski zeigt in seinem neuen Buch auf Basis aktueller wissenschaftlicher Daten und erstaunlicher Grafiken „33 erstaunliche Lichtblicke, warum unsere Welt besser ist, als wir denken“. So zeigen Daten zum Naturschutz Überraschendes: Naturschutzgebiete haben Rekordgröße erreicht, und Wirtschaftswachstum sorgt für saubere Luft und sauberes Wasser. Eine einfache Grafik, die Hoffnung macht.

Dass Wohlstand nicht zwangsläufig Raubbau an der Umwelt sein muss, veranschaulichte der Vergleich der Landschaften von DDR und Bundesrepublik: Das kommunistische Ostdeutschland mit seiner ineffektiven Wirtschaft musste alles aus dem Land herauspressen. Böden wurden überdüngt, mit minderwertiger Kohle wurde geheizt, Fabriken leiteten ungefiltert Giftbrühe in die Gewässer.

Die meisten Flüsse der DDR waren verseucht – etwa Elbe, Saale, Spree, Werra, Leine, Jeetze, Röden –, die Hälfte war biologisch tot; die Ströme wurden als Abwasserkanäle genutzt. Umweltschutz kostet Geld, das durch eine wettbewerbsfähige Produktion erwirtschaftet werden muss. Während in der Bundesrepublik Entschwefelungsanlagen und Staubfilter, Kläranlagen und Abwasserkanäle Luft und Gewässer aufklaren ließen, blieb der Bau solcher Anlagen in der DDR aus, es mangelte an Überschüssen für die Finanzierung.

Umweltzerstörung geht zurück

Warum die Welt besser ist als ihr Ruf: Ab heute im Handel!

Die Innovationsschwäche der Planwirtschaft, in der das Streben nach Gewinn ausgeschaltet war, mündete in einen Mangel an Investitionsmitteln, der sich im Umweltschutz verheerend auswirkte. Das Phänomen begleitete die Industrialisierung: Sie hatte Menschen von mühsamer Landwirtschaft befreit, reduzierte dank Dünger, Bewässerung und Traktoren den Flächenbedarf für den Anbau von Getreide.

Die Suche nach Wirtschaftlichkeit ermöglichte die Umstellung der Energieversorgung von Holz über Kohle auf Erdgas und Uran. Marktkapitalismus belohnte Effizienz und einen schonenden Verbrauch natürlicher Ressourcen. Die »Umwelt-Kuznets-Kurve« zeigt das Phänomen: Emissionen von Umweltschadstoffen nehmen zu bis zu einem Maximum, aber bei weiter zunehmendem Pro-Kopf-Einkommen stetig ab.

Umweltzerstörung geht zurück, sobald Menschen wohlhabend genug sind, um sich keine Sorgen mehr um ihr tägliches Überleben machen zu müssen. Jüngst scheinen asiatische Staaten die Schwelle überschritten zu haben: Die Waldflächen in China, Russland, Indien und Vietnam wachsen wieder – nach langem Raubbau. In Nordamerika und Europa gibt es bereits mehr Bäume als noch vor einem Jahrhundert. In armen Ländern Afrikas und Lateinamerikas hingegen geht die Entwaldung weiter.

Die Umwelt-Kuznets-Kurve gilt für Umweltprobleme, die mit Geld behoben werden können. Verzwickte Probleme aber wie Treibhausgasemissionen, die aufgrund wirtschaftlicher Zielkonflikte komplexer sind, folgen nicht der Kurve. Gleichwohl hat sich in reichen Ländern das Wirtschaftswachstum längst von der Menge an CO₂-Emissionen abgekoppelt: Die Wirtschaft wächst, der CO₂-Ausstoß geht zurück – wobei sich ein Teil des Rückgangs mit Verlagerung von Industrie ins Ausland erklärt.

Zunehmender Wohlstand sorgt für Verbesserungen

Entgegen verbreiteter Vorstellung von unweigerlichem Raubbau hat sich auch die geschützte Naturfläche ausgedehnt: Sie bedeckt mittlerweile knapp ein Sechstel der Landoberfläche der Erde, das entspricht der doppelten Fläche der USA. Zudem sind sieben Prozent der Ozeane vor direkten Eingriffen des Menschen geschützt, was der doppelten Fläche Südamerikas entspricht. Der Trend für Naturschutzgebiete an Land und im Meer zeigt steil aufwärts.

Rund die Hälfte der globalen Landfläche bedecken Wälder und dichte Vegetation. Ein Drittel sind Landschaften, die als Weideland genutzt werden. Der Rest ist großteils Ackerland.
Nur zwei Prozent sind Städte und Verkehrswege. Westliche Staaten haben den Höhepunkt der Landnutzung bereits in den 1970er-Jahren überschritten, seither ist die Ackerfläche insgesamt um fast ein Sechstel kleiner geworden, gleichzeitig wurden Wälder aufgeforstet.

Auch global scheint der Höhepunkt der Landnutzung inzwischen erreicht, das zeigte etwa 2018 eine Studie in »Global Change Biology«. Trotz wachsender Weltbevölkerung dürfte die Größe der Ackerflächen in der zweiten Jahrhunderthälfte aufgrund steigender landwirtschaftlicher Produktivität zu schrumpfen beginnen, erwartet die Welt-Ernährungsorganisation FAO.

Zwar wuchern Metropolen einstweilen weiterhin ins Umland, das Ausmaß der vom Menschen intensiv genutzten Fläche dürfte dennoch nicht größer werden als ein Zwanzigstel der bewohnbaren Landfläche. Größte Unsicherheit der Prognose ist der Ausbau der Anlagen Windkraft und Solarenergie, die beträchtliche Areale beanspruchen.

Trotz positiver Entwicklung gibt es Probleme: Die Verschmutzung von Gewässern mit Plastik etwa nimmt weiter zu. Und weiterhin sterben viele Menschen vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Hoffnung macht die Kuznets-Kurve – zunehmender Wohlstand dürfte auch dort für sauberere Luft sorgen.

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78 Kommentare

  1. Oberflächlich betrachtet könnte man zu solchen Auffassungen kommen, die Frage ist allerdings, warum entspricht diese optimistisch gefärbte Betrachtung nicht der Wirklichkeit? Schon der Vergleich zwischen den beiden deutschen Staaten hinkt, denn der Unterschied war wohl nur ein temporärer.

    1. „Schon der Vergleich zwischen den beiden deutschen Staaten hinkt, denn der Unterschied war wohl nur ein temporärer“

      Wieso temporär? Ich habe das bis zur Wende mitbekommen, die DDR war ziemlich dreckig und kaputt und wer der Umweltbewegung nahestand und Probleme ansprach, konnte leicht selbst welche bekommen. Das betraf natürlich vor allem die Industriezentren, auf dem Land mag es etwas besser ausgesehen haben, keine Ahnung.

      1. Nur dass es mit ineffektiver Wirtschaft gar nichts zu tun hatte. Der Rhein war auch lange Zeit sehr dreckig. Dass die DDR (und nicht das kommunistische Ostdeutschland) ärmer war, wegen Reparationen, fehlendem Marshal-Plan …, und deshalb manche Investitionen zu kurz kamen, ist unbenommen. Nur es gibt auch kapitalistische Staaten mit wirtschaftlichen Problemen.

        Doch wenn es an der Wirtschaftsform gelegen hätte, warum haben wir dann aktuell so einen Investitionsstau bei Strassen, Bahn und Brücken?

      2. „Wieso temporär?“

        Weil hier die Fische auch mit dem Bauch oben im Fluß geschwommen sind, was der Marktromantiker einfach unter den Tisch fallen läßt.

        1. „Marktromantiker“ ist ein schönes Wort. Darf ich das frei und marktkonform auch benutzen oder muss ich dann erpresserische Marktabgaben(Urheberrecht) fürchten?😉

  2. Ich glaube ja nicht, dass Herr Bojanowski hier wirklich schreibt (oder gar Kommentare liest), sondern, dass es eine Korrelation mit dem Erscheinen seines Buches in einem bestimmten Verlag gibt; möchte aber festhalten, dass die Neocon-Kohlekraft-Rheinmetall-„Grünen“ alles, was mit relevanten ökologischen Anliegen zusammenhängt, so dermaßen in den Bereich des Lächerlich-Unglaubwürdigen gerückt haben, dass das Thema bei Wahlen in Dummland für mindestens eine halbe Generationsdauer „verbrannt ist“!

    1. Es hätte eigentlich „dass es mehr als nur eine Korrelation mit dem Erscheinen seines Buches“ heißen sollen, aber ob man hier eine Editiermöglichkeit erhält, ist wohl reiner Zufall?

  3. Naja, das übliche antikommunistische Gepöbel musste ja kommen. Da war „die innovationsfeindliche Planwirtschaft“ schuld, nicht etwa Kapitalmangel, technischer Rückstand, Embargos und selbst Terror (z.B. CIA-Pipelineanschläge). Deshalb ist ja auch die chinesische Planwirtschaft so „wenig erfolgreich“ bzw. innovativ.

    Aber sicher wird der globale Süden so „sauber und ökologisch“ sein wie „wir“, wenn er erstmal seine Neger gefunden hat, zu denen er Externalitäten verschieben kann,.

    1. Naja, das übliche antikommunistische Gepöbel musste ja kommen. Da war „die innovationsfeindliche Planwirtschaft“ schuld, nicht etwa Kapitalmangel, technischer Rückstand, Embargos und selbst Terror (z.B. CIA-Pipelineanschläge).

      Ja, am Scheitern des Kommunismus sind immer reaktionäre Kräfte schuld, niemals die eigene Ideologie! Die Tatsache z.B. dass man i.d.R. nicht studieren konnte, wenn man nicht systemtreu war, die Tatsache, dass auch die Russen ihre Rohstoffe lieber gegen Devisen verkauften, das Problem mangelnder Redundanz, fehlender Motivation, zögerlicher Automatisierung, träger Wirtschaftspläne etc. pp.

      Deshalb ist ja auch die chinesische Planwirtschaft so „wenig erfolgreich“

      Eine kommunistische Planwirtschaft, die Milliardäre hervorbringt, ist keine:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_reichsten_Chinesen
      Die Chinesen waren arme Hunde, bis sie ihre Wirtschaftspolitik geändert haben.

      Aber sicher wird der globale Süden so „sauber und ökologisch“ sein wie „wir“, wenn er erstmal seine Neger gefunden hat, zu denen er Externalitäten verschieben kann,.

      Das Verlagern von Problemen ins Ausland, ist ein ernsthaftes Problem. Das passiert aber (meist) nicht deshalb, weil wir nicht in der Lage wären, die Probleme selbst zu lösen, sondern deswegen, weil das Ausland halt billiger ist. Müsste nicht so sein, ist aber die aktuelle Wirtschaftspolitik. Wenn ein Staat seinen Markt davor zu schützen versucht, so wie Trump, wird er dafür verteufelt und sogar Linke entdecken plötzlich ihr Herz für Freihandel…

      1. Die Chinesen sehen ihren Sozialismus durchaus als sozialistisch an, auch wenn es antikommunistiscehn Fanatikern nicht passt. Ohne die Grundlage der in den ersten zweieinhalb Jahrzehnten geschaffenen administrativen, industriellen und infrastrukturellen Basis wäre die Entwicklung nach 1976 nicht möglich gewesen. Immerhin war schon vor der Reformperiode das Prokopfprodukt Chinas zweieinhalbmal so hoch wie das Indiens, das 1949 ein Drittel mehr als das kriegs- und bürgerkriegszerstörte China produzierte.

        Du bist doch bloss sauer, dass es nicht in Deine Lüge vom „Scheitern des Kommunismus“ passt. Der Kapitalismus hat in gut 400 Jahren seiner rund fünfhundertjährigen Geschichte zu zahllosen Genoziden und einer massiven globalen Verarmung geführt. Siehe u.a. Mike Davis, Die Geburt der Dritten Welt. Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen Zeitalter, Berlin 2004, ISBN 3-935936-43-5. Vor der „Bürde des weissen Mannes“ war der Lebensstandard in China und Indien deutlich höher als in Europa. Gegen die Hunderten Millionen Opfer von Sklavenhandel, Kolonialismus und Imperialismus kann „der Kommunismus“ nicht anstinken. Selbst das Pamphlet „Schwarzbuch des Kommunismus“ kommt nur auf einen Bruchteil davon.

        1. bessere Antwort als Meine.

          Generell wenn man was über die Politik von Mao oder Stalin finden will, dann stößt man auf einen gigantischen Haufen Lügen im Netz, z.B. habe ich versucht etwas „Zum großen Sprung nach vorne“ zu finden. Wiki klappt nicht, voll mit Propaganda. Sufu fällt auf, dass in den Ergebnissen Springer dominiert und Epoch Times, das der anti-kommunistischen Falun Gong-Sekte gehört. Die ist wie die Moonies in Japan und Südkorea eine Organisation, die eng mit der CIA verbunden ist, bzw. den Imperialisten und Faschisten, Kalte Krieger also, die gegen die Maoisten verloren haben im sogenannten Bürgerkrieg.

          Auch müsste man die Annäherung zwischen China und USA berücksichtigen, nach dem Kissinger-Besuch 1971, bzw. den diplomatischen Initiativen davor. Die sogenannte Globalisierung entstand durch Kompromisse von beiden Seiten.

        2. „ Die Chinesen sehen ihren Sozialismus durchaus als sozialistisch an, “
          Das ist ein Irrtum inzwischen, die Chinesen und auch die Nordkoreaner behaupten nicht mehr Sozialismus zu haben und Kommunismus zu erreichen, Sozialismus zu erreichen ist jetzt das Ziel.
          Das ist imho realistisch.
          Fernziel bleibt natürlich Kommunismus, steht aber nicht mehr auf der Fahne. Wie Kommunismus funktionieren soll wusste auch kein Marx.

      2. Vor dem Maoismus im 20. JH war die Wirtschaft in China super und alles dufte, das Land so wohlhabend wie jetzt, denn da herrschte ja Kapitalismus. Dann kam der Mao, hat alle verarmt und erst als sie wieder Kapitalismus machten, ging es wieder aufwärts. Tja, und wie toll wäre es erst in China heute, wenn es die kommunistische Partei nicht mehr gäbe und alles so schön wäre wie früher vor dem Kommunismus? Also wenn es noch viel mehr Kapitalismus gäbe als die zulassen?

        vgl.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Jahrhundert_der_Dem%C3%BCtigung

        https://www.mlpd.de/2014/kw01/wenn-sogar-nicht-gezeugte-kinder-zu-201emordopfern201c-mao-zedongs-werden

        1. Ja nun… Der westliche Kaputtalismus muss diese Propagandamethoden nutzen. Sonst könnte die Bevölkerung auf die Idee kommen, wie bescheuert diese doch wären, dass niemand Kontrolle über die extrem reichen Drecks-Psychopathen „oben“ hat…

      3. Als ich 1990 Stadtrat in Dresden wurde, waren die vorderen Bänke von CDU/FDP/Grünen alle mit Doktoren und Professoren belegt. Wie ging das, wenn sie doch gar nicht studieren durften.

        Es gab aber ein Leistungsprinzip, da ja maximal 2-5 Leute jeder POS-Kasse zum Abi kamen. Man konnte sich selbst als Spezialschüler nicht einfach einschreiben, sondern bewarb sich um einen Studienplatz.

        Heutzutage erzählen viele, dass sei von jemand gehört hatten, dass der gehört hat….

        1. Der Vorposter hat was anderes geschrieben als den Strohmann, den Du gebaut hast. Er schrieb „durfte man idR nicht studieren wenn man nicht systemtreu war“. Das war in der sozialistischen Diktatur die ich von innen kenne zweifellos so, und nach allem was mir ältere Ossis erzählten, auch in der DDR so. Willst Du das wirklich wegzudiskutieren versuchen?

          Ohne jetzt Namen des Dresdener Stadtrats von 1990 zu recherchieren: Wenn da Leute mit höheren akademischen Weihen reichlich vorkamen dann waren das entweder Westimporte oder ganz sicher systemtreues Ostpersonal.

            1. Muss ich nicht, aber vermutlich so oppositionell wie zB der Gauck?

              Ich kenne Lebensläufe von braven Bürgern die gedanklich ganz sicher nicht mal in die Nähe von gewaltsamem Umsturz kamen, aber den Fehler machten zB einen Ausreiseantrag (für eine vorübergehende Reise zum Klassenfeind) zu stellen oder Mißstände anzusprechen, deren Karriere dann umgehend in Richtung Produktion umgebogen wurde. Solche allgegenwärtigen Auswüchse einer widerlichen Diktatur werden auch nicht schöner wenns nicht alle getroffen hat.

              1. Schau einfach mal in den Wikipedia-Artikel zu Bärbel Bohley rein und versuche mal einen der dort zitierten Geführten ohne akademischen Abschluss zu finden. Ich selber kenne aus der Halleschen Provinz auch (fast)nur Oppositionelle mit Akademischen Background, inkl. Heidi Bohley.
                Die meisten führten einen Dr. In ihrem Namen.

      4. Jetzt wird schon wieder diese ewige Leier vom nicht studieren können aufgewärmt.

        Es gab genug Leute die, als es im direkten Anlauf nach der Schule über Abi bzw. Beruf mit Abi nicht geklappt hat, über den zweiten Bildungsweg studiert haben, ganz ohne systemtreue. Eine Freundin von mir hat nach 3 Monaten politischem Knast in Hoheneck noch ein Journalistikstudium drangehängt.

    2. @aquadraht
      Zeitenwende heißt wohl auch, mehr Stahlgewitter reinigen die Luft mit Pulverdampf. Hat sich dieser verzogen, dann ist die Luft wieder rein und es riecht nicht mehr nach Russen.
      Könnte man diesen Artikel so kommentieren?
      Dieser ganze Hass auf Russen, Palästinenser, Hartz-vierer etc. geht mir sowas von auf den Keks….

      In der DDR gab es doch Vorgaben wie lange z. B. eine WM, etc. halten mußte. Hier werden Sollbruchstellen eingebaut damit die Geräte nicht soooo lange halten um neue zu produzieren und zu verkaufen.
      Das steigert nicht nur den Gewinn sondern das ist auch gut für die Umwelt.

      Sarkasmus aus.

    3. @ aquadraht : schön formuliert: wenn der
      Globale Süden seine Neger gefunden hat dann wird er seine Probleme, seine Über- schüsse, seinen Dreck zu denen exportie ren,

  4. „Marktkapitalismus belohnte Effizienz und einen schonenden Verbrauch natürlicher Ressourcen.“ – also wenn ich alles glaube, aber DAS ist definitiv ein Märchen. Dieser Punkt kommt überhaupt erst zum Tragen, wenn die natürlichen Ressourcen bereits soweit geplündert sind, daß ein weiterer Verbrauch das Produkt nicht mehr rentabel macht. Bis dort hin wird geraubt, was das Zeug hält, so waren ja die Entschweflungsanlagen und Katalysatoren im Westen auch keine aus wirtschaftlichen Überlegungen entstandenen Errungenschaften, sondern wurden knallhart und unter massiven Mehrkosten für die „Wirtschaftssubjekte“ von der Politik verordnet, weil der saure Regen die Schirme und irgendwann auch die Dächer weggefressen hätte.

    Und ansonsten mag das alles stimmen, wird aber dadurch komplett entwertet, daß die Zahl der Menschen schneller steigt, als das Maß an Zerstörung des Einzelnen abnimmt, womit effektiv in Summe ein dickes, fettes Minus in der Gleichung steht. Welches in der westlichen Welt – die den Löwenanteil am Raubbau beansprucht – noch dadurch vergrößert wird, daß der Wohlstand abnimmt (dank der Gier einzelner, sich immer größere Teile der Produktivität anzueignen, statt zu verteilen) und damit wieder ineffizientere, dafür billigere Handlungsweisen an Zuspruch gewinnen, wie zB das Heizen mit Holz. Kann man im Winter auf den Dörfern jeden Morgen riechen.

  5. „ Die meisten Flüsse der DDR waren verseucht – etwa Elbe, Saale, Spree, Werra, Leine, Jeetze, Röden –, die Hälfte war biologisch tot; die Ströme wurden als Abwasserkanäle genutzt. Umweltschutz kostet Geld, das durch eine wettbewerbsfähige Produktion erwirtschaftet werden muss.“

    Danke für diesen Blödsinn.
    Wussten Sie lieber Herr lieber Autor das der Rhein in den 70ern so verseucht war das man quasi Filme darin entwickeln konnte und all die anderen Gewässer in der BRD?
    Umweltschutz war erst ab da interessant für die Bevölkerung. Ich gebe recht das es in der DDR erst 10 Jahre später so weit war.

    1. Das stimmt zum Teil. Was vergiftete Flüsse und Umwelt in Westdeutschland betrifft, stimme ich zu. Den Bojanowski hätten wir damals mit dem Töpfer schwimmen schicken sollen nach dem Chemie-Unfall im Rhein.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Grossbrand_von_Schweizerhalle

      Zu Naturschutz in der DDR, nur ein Beispiel:

      In der DDR war die Landwirtschaft nicht so intensiv automatisiert wie in Deutschland. Entsprechend gibt es dort noch mehr Agrarstrukturen, die hier schon lange der Flurbereinigung oder Forstplantagen zum Opfer gefallen sind und dem entsprechend dort auch gebietsweise mehr Artenvielfalt.

      Ein anderer Aspekt wäre z.B. in Mecklenburg-Vorpommern wurden viel größere Flächen für den Naturschutz aufgekauft, weil das Land dort viel günstiger ist als in Westdeutschland. Das hat natürlich auch geholfen nach der Wende. Der Bojanowski sieht ein Mini-NSG neben der Autobahn, wo man kein Vogelzwitschern mehr hört wegen dem Autolärm und jedes Tier, was auf die Autobahn gerät, plattgefahren wird, für genauso wertvoll wie die flächenmäßig größten NSG. Typen wie der wollen nicht verstehen, dass ein Biotop oft nicht einfach zu Ende ist außerhalb der Grenze eines Schutzgebietes oder wenn ein bedrohtes Tier sich aus dem Schutzgebiet bewegt hat oder eine bedrohte Pflanze nicht in einem Schutzgebiet vorkommt. Was macht dann oft der konventionelle Landwirt oder sonstige Betriebswirt? Schnell vernichten, weil sonst könnte es Profit kosten.

      Wir sind Beide Wessis. Ein Ossi, der sich ausgekennt, könnte das sicher noch besser erklären. In der DDR gab es auch Naturschutz. Bojanowski ist ein Besserwessi, vom Springer-Verlag halt. Die sind alle bigotte Besserwessis. Das ist Blattlinie:

      https://swprs.org/axel-springer-und-die-cia/

    2. Das kann ich als „alter Binnenschiffer“ bestätigen.
      Bis Anfang der 70er war der Rhein und seine Nebenflüsse bestimmt nicht sauberer als die vom Autoren aufgezählten Flüsse in der DDR.
      Ein schöneres Blau als das an den Wassern bei den Dükern von Bayer in Leverkusen habe ich, mal abgesehen von den Augen meiner Frau, nirgends mehr gesehen. 😉Auch die anderen Farben leuchteten damals, abwechselnd, aus den dreckigen Fluten des Rheins hervor.😉

  6. Der nächste Springer-Mitarbeiter, der hier eine Plattform kriegt.

    Was ist los? Ist eine der größten Medienplattformen Deutschlands für diese Autoren zu klein?

    Gibt es irgendeinen Vertrag zwischen Westend und Springer, den wir Leser leider noch nicht erfahren haben?

    Dass Springer-Autoren hier so negative Kritik bekommen, könnte vielleicht daran liegen, dass die meisten Leser OM lesen, als „Alternativmedium“, weil sie gerade nicht Springer-Presse lesen wollen.

    Der Autor ist „Wissenschaftsjournalist bei der Welt. Sein Text wimmelt nur so von Metaphern, die irreführend sind. Weil das so viele sind, ist eigentlich klar, dass er absichtlich irreführen will. Über ihn steht auch genug in der wiki.

    „Er teilt den wissenschaftlichen Konsenz, dass der Klimawandel real ist.“ Donnerwetter! Tolle Sache! Nur wenn man wie z.B. die Clintons (oder alle DAX-Konzerne) nichts dagegen machen will und z.B. Fracking oder AKWs als grün erklärt, gilt: Lieber das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus. Das nennt man auch Astroturfing.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Bojanowski#Rezeption

    Der Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf hat nach eigenen Angaben „mehrfach sachliche Fehler von Bojanowski bei Redaktionen beanstandet“.[29] Bojanoswki hatte zudem die Meeresspiegeluntersuchungen vom Meeresforscher Simon Holgate so interpretiert, dass es laut den Daten keine Beschleunigung des Anstiegs des Meeresspiegels gebe. Laut Rahmstorf antwortete ihm Holgate auf Nachfrage dazu, dass Bojanowski seine Ansichten falsch dargestellt habe.[30]

    vgl. aus dem Teaser dieses Textes, bzw. dem beworbenen Buch:

    Und die meisten Inseln der Südsee gehen nicht unter – sondern werden größer.

    Ich könnte zu praktisch jedem Stichpunkt des feinen Herren etwas schreiben:

    – Raubbau in der DDR-Planwirtschaft und ihre vergifteten Flüsse – würde man z.B. Artenvielfalt vergleichen, wo sie größer ist: In Gebieten der Ex-DDR oder BRD? In der DDR war ja laut ihm wegen der kommunistischen Planwirtschaft alles vergiftet und zerstört …
    – Landnutzung der Deutschen, wo er vergisst land grabbing zu erwähnen oder warum manches Kulturland in Deutschland nicht mehr intensiv genutzt wird. Das Verhältnis ist genau umgekehrt zu dem, was er behauptet: Es gibt mehr Agrarwüsten und Forstplantagen als jemals zuvor – und das entsprechende Artensterben
    – Rekord an NSG-Flächen setzt er gleich mit mehr natürlichen Biotopen, was falsch ist, würde auch sofort auffallen, wenn man sich um Flächenversiegelung scheren würde usw. usf.
    – Eutrophierung und Verhurstung sieht er als positiv gegen den Klimawandel, klingt fast so fantastisch toll wie eine klassische Lüge von Klimaleugnern „mit mehr CO2 wachsen die Orangen schneller“ – schon seit Ewigkeiten widerlegt.

    usw. usf.

    1. „Was ist los?“
      Na Sie sind lustig.
      Wenn es erst jetzt, einigen wenigen durchaus, aber der Mehrheit nicht auffällt, dann ist nichts anderes als sonst auch los!
      🤫

  7. Windkraft ist die Pest. Riesige Areale gleichen Gewerbeparks und produzieren kaum Strom.
    Zufahrtsstrassen zu den Windrädern werden gebaut, Wald gerodet und riesige Sockel betoniert.
    Das ist destruktivste Ideologie der Grünen. Diese Partei ruiniert die Umwelt und zerstört die Wirtschaft.
    Atomenergie ist gefährlich aber nukleare Teilhabe wünschenswert. Kognitive Dissonanz pur.

    1. Windenergieanlagen haben den geringsten Flächenverbrauch je produzierte Leistung unter den Energieerzeugern, auch unter Berücksichtigung von Zufahrten, Leitungen etc. Die „riesigen Sockel“ sind selbst bei den grössten Anlagen nicht grösser als 100m^2. Soweit Anlagen im Wald gebaut werden, ist der Flächenverbrauch pro Anlage 300-400m^2 plus aufzuforstender weiterer ca. 600m^2. Die Wälder in Deutschland sind Wirtschaftswälder und werden ohnehin abgeholzt und wiederaufgeforstet. Dass sie „kaum Strom produzieren“ ist Stuss.

        1. Ist leider kein Blödsinn. Die Landschaft gleicht dem eines Gewerbegebiets.
          Aber dem modernen Homo Sapiens ist alles scheissegal, da völlig abgestumpft.

          1. Habe selber in der Windenergie gearbeitet und stehe der „Verspargelung“ trotzdem durchaus kritisch gegenüber, aber eine solche Landschaft kenne ich nicht!

    2. Man, da müssen dann vor allem auch die Dänen sehr destruktive Ideologen sein, die die dänische Umwelt seit den 70er Jahren zerstört haben.

  8. Na wunderbar, dann können wir ja einfach so weiter machen.
    Mit Wirtschaftswachstum die Welt retten!
    ist das noch Verblendung, oder schon gefährliche Propaganda?
    Die globale industrielle Zivilisation war nie weniger nachhaltig als jetzt, da kann auch keine kapitalistische Wohlfühlromantik mit Rosinenpickerei der Daten drüber hinweg täuschen.
    Sicher, verbesserte Technologie hat auch dazu beigetragen, dass die Ökosysteme vor unserer Haustür weniger belastet sind als vor einigen Jahrzehnten. Um das zu erreichen haben wir aber vor allem fleißig unsere Umweltzerstörung exportieren, und im Gegenzug Ressourcennutzung importieren müssen.
    „In armen Ländern Afrikas und Lateinamerikas hingegen geht die Entwaldung weiter.“
    Ja warum wohl? Großbritannien z. B. importiert 40% seiner Lebensmittel. Deutschland hat 2023 16,6 Millionen! Tonnen Nahrungsmittel mehr importiert als exportiert. Irgendwo muss das Zeug ja wachsen.
    „Trotz wachsender Weltbevölkerung dürfte die Größe der Ackerflächen in der zweiten Jahrhunderthälfte aufgrund steigender landwirtschaftlicher Produktivität zu schrumpfen beginnen…“
    Aha. Und wie sollen diese Produktivitätssteigerungen erreicht werden? Durch noch mehr Maschineneinsatz, schädliche Pestizide und Kunstdünger, alles möglich gemacht durch noch mehr Verbrauch fossiler Brennstoffe? Oder Gentechnik vielleicht?

    Die Menschheit zerstört in immer schnellerem Tempo systematisch die planetaren Grundlagen ihrer eigenen Existenz. Und dann kommt jemand im Jahr 2025 auf die Idee ein Buch darüber zu schreiben, warum MEHR von all dem, was uns in Richtung dieses Abgrunds geführt hat, uns jetzt retten wird. Realitätsverweigerung im Endstadium.

    1. Insbesondere Ihr letzter Absatz fasst die Zusammenhänge zutreffend zusammen. Mir stellt sich noch die Frage, warum OM diesem Autor ermöglicht, diesen realitätsfernen, manipulativen Unsinn zu verbreiten, ohne es als Satire zu kennzeichnen und ohne dies aus dem Zusammenhang als solcher zu erkennen wäre. In Kommentaren mag das als Stilmittel eben noch vertretbar erscheinen aber in einem Artikel?

      1. Oehm, Westend will Bücher verkaufen, und Overton ist nicht nur für Dich und mich da. Ich kann damit leben, ok und ablästern. Mal eine andere Meinung zu lesen tut nicht weh und macht keine Pickel am Arsch.

    2. Genau. Ich hatte das auch angedeutet, dass Deutsche pro Kopf immer mehr Land und Ressourcen verbrauchen, nicht weniger. Das Ackerland wird eben mit land grabbing in zunehmendem Maße im Ausland vereinnahmt. In Deutschland geht immer mehr in Maisanbau für Energieproduktion statt Nahrung, weil das profitabler ist. Der Typ ist halt so ein typischer deutschtümlerischer Springer-Besserwessi. Wenn die Wiese nebenan grün aussieht, schön kurz gemäht ist und da kein Müll drauf liegt, dann ist die Welt für ihn in Ordnung.

      Er studierte Geowissenschaften (nach eigenen Aussagen mit den Schwerpunkten Paläoklimatologie, Geophysik und Meereskunde) mit einem Diplomabschluss über Klimaforschung.[2] Studienorte waren Heidelberg, Kiel und London.[1]

      Man fragt sich schon wie z.B. sein angebliches Anerkennen der globalen menschengemachten Erwärmung und sein Fachwissen aus seinem Studium mit dem Fakt zusammenpasst:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid_in_der_Erdatmosph%C3%A4re#Anthropogener_Anstieg_der_CO2-Konzentration

      Im Sommer 2019 waren es saisonbereinigt etwa 412 ppm, wobei sich der Anstieg beschleunigt: Er betrug in den 1960er Jahren knapp 0,9 ppm pro Jahr, in den 2000ern 2,0 ppm pro Jahr und aktuell fast 3 ppm pro Jahr.[101][102][10] Im Jahr 2020 erreichte er laut Weltmeteorologieorganisation mit 413,2 ppm einen neuen Rekordwert. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr fiel noch höher aus als die durchschnittliche Zunahme in den vergangenen zehn Jahren.[103]

      Die gegenwärtige Konzentration von ca. 425 ppm des Jahres 2024[104] liegt mehr als 50 % über dem vorindustriellen Wert von 280 ppm[105] und über 33 % über dem höchsten in den vergangenen 800.000 Jahren jemals erreichten.[88] Auch während der letzten 14 Mio. Jahre (seit dem „Mittleren Miozän“) existierten keine deutlich höheren CO2-Werte als heute.[106]

      https://de.wikipedia.org/wiki/Keeling-Kurve

      „Die Welt“, wo der feine Herr Tschournalist arbeitet, bietet auch regelmäßig so Jubelperser-Dokus über die deutsche Industrie und das Militär, oft möglichst große Maschinen oder komplizierte Technik, die schlichte Gemüter besonders beeindrucken soll. Ach, ich sehe gerade die haben sogar einen Doku-Kanal, wo irgendwelche KI-Müll-Dokus in Serie verramscht werden. Wer wie ich schon älter ist, kannte diese Art „Dokus“ aus dem Kalten Krieg von N24, CNN deutsch etc. Damals wurden unzählige „Dokus“ gebracht über US-Waffen, sowjetische Waffen, z.B. riesige U-Boote – und das Fazit war immer das Gleiche: Unsere Superwaffen sind so unglaublich viel besser als die der Sowjets. Wir hätten die überlegene Technik dank Kapitalismus mit der wir alle Probleme lösen könnten. Wie bei der Kirche und der Beseitigung der Armut, könnte auch hier auffallen, dass das leider nie so richtig geklappt hat. Nun, da waren und sind sicher die Kommunisten dran schuld!

      In dem Stil ist auch der Wissenschaftsjournalismus vom Mr. Bojanowski: Er steht auf grünes Wirtschaftswachstum. Olivgrünes Wachstum wäre das Größtmögliche. Das wusste auch schon George W. Bush wie einmal Frau Kirchner meinte, kurz bevor Bush mit Blair den 3. Irakkrieg anfing – für den die Springer-Presse gerne trommelte und auch die Angie, damit sie Chancelloreuse werden konnte nach einem Kniefall in Brainwashington.

      1. Hallo Garry,

        danke für die erhellenden Hintergründe zum Autor. Ich war gerade zum ersten mal in meinem Leben bewusst auf Welt.de und hab mal geschaut, was der Herr Journalist dort so treibt. Da bleibt kein Auge trocken. Hier mal drei Artikelüberschriften des Herrn B., die es mir besonders angetan haben:

        „Rauchende Fabrikschlote schufen die Idylle“

        „Die Mär von der ausgebeuteten Erde“

        „Tiefseebergbau? Ja bitte!“

        Mir war bis eben überhaupt nicht bewusst, dass es in der Springerpresse auch Positionen für hauptberufliche Kapitalismus-Propagandisten gibt, die uns mit ebenso moralisch verwahrloster Schreibe in den globalen Ökokollaps jubeln wollen, wie ihre Kollegen aus dem Politikressort es mit dem dem dritten Weltkrieg versuchen.
        Wieder was gelernt.

  9. Hokuspokus:

    Nur drei Beispiele des Simsalabim:

    1) 1/6 der Erdfläche steht unter Naturschutz?? hää? – Weiß der Autor, wovon er redet?

    2) Naturschutz bestehe nur aus technischem Umweltschutz, den sich die DDR mangels Kapitalismus nicht leisten konnte. hää??
    Dementsprechend dürfte es in der ex-DDR keinerlei Naturschutzgebiete heute geben. Es gibt aber die größten und schönsten Nationalparks von ganz Deutschland, die die Naturschützer während der letzten DDR-Regierung für hoffentlich alle Zeiten gesichert haben.

    3) Wegen der Wirtschaftlichkeit wurde Energieversorgung vom steinzeitlichen Feuertopf auf Uran umgestellt? Schreibt der Autor.
    – Erstens fahren Autos heute immer noch mit Feuertöpfen: Hält der Autor die Blechmobile deshalb für unwirtschaftlich?
    – Zweitens war Atomkraft niemals wirtschaftlich! Ohne Atomwaffen gibt es keine Atomkraft und wäre keine müde Mark in diese teuerste aller Energien reingesteckt worden.
    Wer sich über die DDR so platt mokiert, wie Axel Bojanowski, sollte denselben Maßstab an die Atomkraft anlegen: Den Müll und die Super-GAUs einfach in die Landschaft schmeißen. Aus den Augen, aus der wirtschaftlichen Berechnung. = Ist der Autor deshalb in Wirklichkeit ein Ossi? Denken alle Ossis so?
    Weil Axel Bojanowski über die BRD so jubelt, sollte er auch wissen, wie Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß die Atomkraft einführte. Hat er die Milliarden Subventionen dort reingesteckt, um Energie zu erzeugen? Nie im Leben. Er wollte die deutsche Atomwaffe.
    Seitdem zahlen Steuerzahler Multimilliarden, das System der Energiekonzerne nennt sich Staatsmonopolistischer Kapitalismus. Im Einzelnen nachzulesen bei Joachim Radkau. Den sollte kennen, wer über Naturschutz schreibt.
    https://images.booklooker.de/x/036h3q/Joachim-Radkau+Aufstieg-und-Krise-der-deutschen-Atomwirtschaft-1945-1975.jpg

    Das sind nur 3 Punkte. Ich käme vermutlich auf 30 grobe Ungereimtheiten, suchte ich sie alle in dem Text des Axel Bojanowski.

    1. Axel Bojanowski ist eventuell nur eine fiktive Armgeige aus dem nächsten OM-Roman von zweifelhafter literarischer Qualität aber gut: Die journalistische Freiheit muss das abkönnen.

  10. @notabene:
    Wenn der Autor clever schreiben würde, ja, dann könnte man vielleicht ’ne Satire vermuten.

    Nee: OT positioniert IMHO oft Artikel als gezielte Provokation. Und das Forum antwortet schön scharf. Das ist eben das Zusammenspiel von These (oben im Artikel: einfache, platte, nicht nachvollziehbare Zahlenspielerrei, die auch schon Hans Rosling beherrschte) und Forum-Antithese. Manchmal gibt es für mich wirklich tolle Zusammenspiele, wie z.B. bei Herrn Lindenaus Artikel „Utopia“ gestern – das war sehr clever von beiden Seiten. Also funktioniert die Strategie von OT, oder?

    Zurück zum obigen Artikel: vergessen Sie nicht – frei nach Dr. Maaz wollen (ich polemisiere) 97% der Deutschen genau das hören wie von A. Bojanowski (Spiegel, Springer…, ja, das wird noch gelesen…)

    Das gehört nun einmal zur Matrix dazu: Die Welt ist so schön.

    Gezeichnet: „Cipher“,
    (nach meiner Erinnerung ein Steak probierend)

    1. „OT positioniert IMHO oft Artikel als gezielte Provokation“

      OT positioniert IMHO oft Artikel, die mit Büchern des Westend-Verlages zu tun haben!

      „ein Steak probierend)“

      Ich habe gehört, dass Kopfsalat ganz hervorragend schmeckt, wenn man ihn vor dem Verzehr durch ein Steak ersetzt?

  11. „Wirtschaftswachstum macht die Umwelt sauber.“ 😬😬😬

    Noch irgendwelche Fragen?
    Nein danke, Euer Ehren!

    Frei nach Roberto Blanco: „Ein bisschen Stuss muss sein…“

  12. Der Artikel enthält wirklich einige abstruse Behauptungen..

    Naja vermutlich braucht man derart verquere Ansichten um es zum es zum Leiter des Wissenschaftsresorts bei der Welt zu bringen..

    Das der Vergleich zwischen BRD und DDR Blödsinn ist weil es im Westen genauso verdreckt war wurde ja schon mehrfach erwähnt. Im westen hat erst das erstarken einer Umweltbewegung hervorgegangen aus der Firedens und Anti-Atom bewegung dazu geführt das es im Westen beser wurde. Natürlich hat die Wirtschaft seit dem immer darüber gejammert. Vorher waren auch im Westen die Flüsse vergiftet und die Wälder waren Müllhalden.

    Den dreckige Industrie hat man im Rahmen der Globalisierung einfach in die 3. Welt verlagert und somit auch den größten Umwelt Dreck, dafür sieht es in vielen Gegenden Afrikas heute schlimmer aus als es bei uns jemals war..

    https://enactafrica.org/enact-observer/toxic-trash-dumps-africa-in-the-danger-zone

    Das es so viele Naturschutzgebiete gibt liegt auch eher an der Wirtschaftskrise. Mangels sonstiger Banksicherheiten hat man hier Quasi Co2 Zertifikate als neue Geldanlage ins Spiel gebracht. Diese können nun wie Wertpapiere gehandelt und somit auch als Sicherheit bei Bankengeschäften dienen.

    https://carboncredits.com/teslas-carbon-credit-revenue-soars-to-2-76-billion-amid-profit-drop/

    Das dient natürlich dazu den Zusammenbruch des Westlichen Finanzsystems noch etwas weiter zu verzögern. Im Endeffekt wird wie bei allen Sicherheiten das Recht „Feuer zu machen“ und die Nutzungsrechte für die „Naturschutz Gebiete“ bei den Großbanken landen und die restliche Menscheit wird ihres Rechts und ihrer Freiheit (z.B auf Betreten dieser Gebiete) beraubt damit das Ausbeutersystem noch etwas weiter im Luxus schwelgen kann..

    Alles in allem also eher ein Rückschritt der vielleicht kurzfristig auch ein Paar positive Aspekte hat. Aber was soll man aus dem Hause Springer auch anderes erwarten außer Propaganda und Halbwahrheiten (Und wissenschaftliche Studien bei denen Springer leider auch eine sehr monopolistische Rolle einnimmt)..

    Mfg Makrovir

  13. > .. der CO₂-Ausstoß geht zurück…

    Und wie lange braucht es, um den ganzen CO2-Überschuss, den die reichen Länder während ihres wirtschaftlichen Aufstiegs in die Luft geblasen haben, wieder einzusammeln?

    1. Gute Frage.

      Der Co²-Ausstoß geht übrigens nicht zurück, sondern nimmt immer schneller zu sich weltweit gesehen und nur das zählt. Dazu hatte ich oben ein Zitat aus einem Wiki-Link:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid_in_der_Erdatmosph%C3%A4re#Anthropogener_Anstieg_der_CO2-Konzentration

      In Deutschland geht der CO²-Ausstoß angeblich „zurück“, weil die DDR deindustrialisiert wurde, energieintensive und umweltschädliche Industrie in das Ausland ausgelagert wurde. Bergbau findet hier auch kaum noch statt usw. Dann werden absolute Zahlen von Ländern genommen, aber nicht seit Beginn der Industrialisierung und nicht pro Kopf.

      Oder wenn er mit Technik kommt, nehmen wir mal E-Bikes. Wenn Diese etwaige Autofahrten ersetzen, tolle Sache, so Lastenräder auch, womit Eltern ihre Kinder in die Schule fahren statt im SUV. Aber oft ersetzen sie das herkömmliche Fahrrad und das Treten aus eigener Kraft. Dann kann man das auch zusammenzählen, wie viele Eltern bringen ihre Kinder im SUV zur Schule, wie viele im Lastenrad, wie viele Anders? Wie viele Lastenradler ersetzen einen SUV? So beschummeln sich eben so Besserwessis wie der gerne selbst.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Rebound-Effekt_(%C3%96konomie)

      Denn irgendwoher muss das Wirtschaftswachstum eben doch herkommen und die Ressourcen dafür. Und es gibt noch keine Pepetuum Mobile oder „freie Energie“.

      Oder wenn man sich alleine die Müllberge anschaut, die jeder Mensch in Deutschland produziert und wie gedankenlos das so viele Deutsche machen. Aber sich dann aufregen, wenn irgendwo im Park ein Zigarettenstummel oder eine Bonbonhülle auf dem Boden liegt. Das war dann sicher ein Ausländer!

      1. >Wie viele Lastenradler ersetzen einen SUV?<

        Die Antwort lautet: 1 Lastenrad.
        Allerdings glauben daran selbst die wenigsten Fahrradfanboys nicht.
        Erstaunlicherweise geht das (im Nahbereich zu mind. einem Hundertstel vom Energieaufwand im Vergleich zum Auto), wenn man es w i r k l i c h will (aber zugegeben: es ist unbequemer – und daran scheitert es meistens).

        Neben dem "unbequem" gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Verhinderungsgründe, die ich aber nicht anführen und ausbauen will, da das Thema hier doch etwas OT ist.

        PS nur zum Verständnis: das Lastenrad ist nur ein Baustein für bestimmte und keine Allgemeinlösung für jede Situation. Allerdings wird diese Variation seit einiger Zeit pragmatisch kanibalisiert und besonders auch politisiert & ideologisiert, was abträglich ist. Und wie bei jedem Hype wird kapitalisiert, was zu Mondpreisen führt…

        1. @Erna P:
          Kann ich nur zustimmen… Es wäre ein Baustein. Unbequemer? Mit Sicherheit, solange man die Häuser/Parkplätze für diese Art der Fahrräder nicht angepasst hat.
          Das interessante ist, dass man mit dem Lastenrad oder (E-)Fahrrad in einer Stadt deutlich schneller ist als mit dem SUV oder sonstigem Auto…
          Und jeder der ein Fahrrad statt ein Auto in der Stadt nutzt, hilft auch dabei den Stau allgemein zu reduzieren… Aber erzähl das mal einem Fahrradhasser!
          Das heißt nicht das Autos ihre daseinsberechtigung verloren haben. Selbst in einer Stadt werden diese doch oft genug gebraucht. Aber mit einer Verringerung des KfZ-Verkehrs wäre allen geholfen. Nur müssen dazu die Alternativen auch bequem, zuverlässig und praktikabel sein.
          Sowohl ÖPNV und auch die Infrastruktur für den Radverkehr lassen da doch arg zu wünschen übrig.

          Aber meine Meinung ist sowieso biased… Ich arbeite als Verkäufer im Fahrradhandel in einer E-Bikeabteilung.

          1. [+++]

            >Infrastruktur für den Radverkehr<

            Wenn man mal analysiert, was da in über Hundert Jahren im besten Deutschland aller Zeiten alles passiert ist, dann sind das nur ein paar Sandkörnchen am Meer.
            https://radunfaelle.wordpress.com/wp-content/uploads/2021/01/volker-briese-geschichte-radwegebau.pdf
            Insofern würde ich keine so großen Hoffnungen hegen bezüglich Parkhäuser usw, zumal in Zeiten von Militarisierung dafür eher keine Finanzen übrig sein werden.

            Da Bequemlichkeit sehr einlullend ist und verdummt, bin ich sehr dafür, dass Radverkehr das bleibt was es ist: unbequem und eine Nische, in der sich nicht zuviele Infantilisierte herumtreiben. Klein genug, um nicht den Bedarf nach Drangsalierung & Gängelung der Bundesworthülsenfabrik zu wecken.

            Das mit dem Lastenrad sehe ich (für mich!) etwas größer als nur die Kinder 500m zur Schule bringen. Vor über 10 Jahren wurde der Kleintransporter abgeschaft und durch das Cargo mit 300kg Nutzlast ersetzt. Verblüffenderweise funktionierte das ohne Einbußen (von der Bequemlichkeit abgesehen), eher mit einigen Gewinnen…und läuft seitdem (auch nach Umzug aufs Land) mit fünfstelligen Jahreslaufleistungen bei jedem Wetter zuverlässig & zufriedenstellend.
            Es ist keine "ökologische" Ideologie oder ähnliches Geschwafel dahinter… 😉
            Aber: jeder Jeck ist anders…und das ist gut so!

        2. Ja, der Teil war wirklich schlecht formuliert und off topic.

          Ich kam an dem Tag am Morgen an einer Schule vorbei, wo ich viele Kinder in Lastenrädern und Fahrradanhängern zur Schule kommen sah, in der Stadt natürlich. Die Kinder sahen dabei nicht unglücklich aus. Ich fand das klasse. Anderswo kommen sie mit dem tretroller etc. Aber es gab auch die Soccer Moms mit dem Monster-SUV.

          Ich meinte wie viele Lastenräder braucht man um den Ressourcenverbrauch eines SUV zu kompensieren? Oder wie viele Lastenräder könnte man mit den Ressourcen bauen, die in einen SUV gehen? Dazu der laufende Verbrauch, laufende Kosten usw.

          Wir sind uns einig, dass es in einem System mit Beliebigkeit immer darauf hinausläuft, wer was am bequemsten und für sich am Passendsten empfindet. Wer am Meisten zahlen kann, gewinnt bei freiem Markt. Es gibt Ausnahmen, kenne ich auch ein paar Familien, die tatsächlich ökologisch leben wollen.

          @ n.b.

          Das mit den Parkplätzen für Fahrräder oder gar Lastenräder ist auch ein großes Problem. Selbst in angeblich modernen Städten sieht man davon nichts. Es herrscht totaler Wildwuchs. Regelwut verhindert auch Umwidmung von öffentlichem Raum, z.B. PKW-Parkplätzen in Fahrrad-Parkplätze. Statt dessen wird überall versucht Autofahrern – und damit allen KfZ-Fahrern, auch LKW, Öffis etc. – das Fahren zu vergrätzen mit immer mehr Hindernissen, immer mehr Abzocke, was zu immer mehr Staus führt. Selbst in großen Städten, wenn ich da einen Stau sehe und umfahren will, fahre ich am Ende die Umfahrung der Umfahrung der Umfahrung – und wäre wohl doch im Stau schneller ans Ziel gekommen, weil überall Stau ist.

          Die Organisation des Verkehrs ist einfach unterirdisch schlecht in Deutschland und es wird immer schlimmer. Das, obwohl die Regierungsparteien alle behaupten, sie wären so pro-Wirtschaft. Nein, die sind pro-Autoindustrie, damit die mehr Fahrzeuge verkaufen. Ihre Gegner bei der Stadtplanung sind Anti-Auto. Beide Seiten scheren sich einen Dreck darum, wie man die immer größeren Verkehrsprobleme lösen kann, weil das unorthodoxe Lösungen beinhalten würde und ein schlüssiges Gesamtkonzept gegen ihre Interessen laufen würde.

  14. Zu diesem Artikel gibt es mehr zu sagen, als in einen Kommentar passt. Weil er einseitig eine Antithese zur (durchaus kritikwürdigen) „Klimahysterie“ verfolgt, die Herr Bojanowski allerdings nur schlagwortartig und einseitig beleuchtet. Eines dieser Argumente ist die Kuznets-Kurve, welche meines Wissens schon mehrfach widerlegt wurde und nicht mehr verfolgt wird.

    Eigentlich hätten vier Worte genügt, Herr Bojanowski: KAUFT ENDLICH MEIN BUCH!
    Frage: Ist das der Grund, weshalb Ihre Einleitung fast wortgleich dem Klappentext entspricht?

    Und einen zweiten Kommentar kann ich mir nicht verkneifen, quasi von Geologe zu Geologe:
    Dass manche Tiere vor dem Auftreten eines Erdbebens auffälliges Verhalten zeigen, ist bekannt. Dass diese Tiere allerdings nicht der Auslöser des kommenden Erdbebens sind, dürfte auch einleuchten. Das nennt man Scheinkorrelationen. Sie kennen das auch von der vermeintlichen Korrelation zwischen Störchen und der Zahl der Geburten.

    Genau diese Scheinkorrelationen bemühen Sie und fahren sie als Blendwerk auf, wenn Sie mit Chuzpe behaupten, Wirtschaftswachstum mache per se die Umwelt sauberer und daraus ableiten: Kapitalismus gut; Kommunismus und Planwirtschaft schlecht. Sie nennen das „planwirtschaftliche Innovationsschwäche“ – gerade so, als hätte beispielsweise die chinesische Planwirtschaft nur schwächelnde Innovationen hervorgebracht. Dass das blanker Unsinn ist, darauf haben auch bereits andere Kommentatoren hingewiesen.

    Als Sie geboren wurden, Herr B., haben die damals jungen Erwachsenen, darunter auch ich, mit großem Aufwand und Engagement Umweltschutzmaßnahmen gegen den massiven Widerstand kapitalistischer Interessen erkämpfen müssen. Das war kein Automatismus, der aus Wirtschaftswachstum erwächst und auch keine Folge einer systemimmanenten, kapitalistischen Wachstumsdynamik, wie das die Kuznets-Kurve interpretiert. Das war harte, nervenaufreibende Überzeugungsarbeit, kein wie auch immer gearteter systemimmanenter Automatismus.

    Aber gut, Sie wissen das vielleicht nicht, weil Sie diese 60er und 70er Jahre nicht bewusst erleben konnten. Ich finde es auch fraglich, ob Sie den Wachstumsbegriff in seiner Exponentialdynamik verstanden haben. Weil Sie das Wort „Wachstum“ wie ein Mantra beschwören, das „die Umwelt sauberer“ mache. Wer 1972 den ersten Club-of-Rome-Report aufmerksam gelesen hatte, der verstand, dass ein grenzenloses, exponentielles Wachstum auf Dauer unmöglich ist. Daher der deutsche Buchtitel. Aber gut, Sie konnten damals ja noch nicht lesen. Vielleicht ist das ja der Grund, weshalb Sie heute behaupten, Wirtschaftswachstum mache die Umwelt sauberer, so, als handele es sich dabei um ein Naturgesetz. Hinweis: Wirtschaftswachstum ist immer exponentiell, weil es auf dem Wachstum des jeweiligen Vorjahres basiert. So potenziert sich das. Leider auch die damit verbundenen Umweltprobleme.

    Wenn man trotz/wegen Wirtschaftswachstums weniger Umweltprobleme sieht, dann bedeutet das auch nicht zwangsläufig, dass es diese nicht gäbe. Sie werden nur outgesourct – nach Indien, Bangladesh, Nigeria usw. usw. Erzählen Sie, Herr B., mal einer am Existenzminimum lebenden Näherin aus Bangladesh, dass Wirtschaftswachstum ihre Flüsse und Bäche von Müll und Produktionsgiften befreit und ihre Luft wieder sauber und atembar macht. Weil die Kuznets-Kurve dies belege. Viel Erfolg dabei.

    Bei allem Respekt: Sie haben sich, nachdem unsereinem die Köpfe blutig geschlagen wurden, um nur ein Mindestmaß an Umweltschutz durchzusetzen, dann ins fertige Nest gesetzt und glauben nun zu wissen, dass die kapitalistische Wirtschaftsdynamik die Umwelt sauberer gemacht habe und ziehen dafür die Kuznets-Kurve als Argument aus dem Ärmel. Das ist falsch, denn es ist nur eine Scheinkorrelation. Eine saubere Umwelt ist kein Ergebnis des Wirtschaftssystems, sondern eines des Gesellschaftssystems. Sie verwechseln das. Der Idealkapitalismus ist totalitär, weil er maximalen Profit verspricht durch gänzlich unterdrückte Aktionen für Umweltschutz. Da gibt es keine Korrelation. Jenseits des Atlantiks können Sie diese Scheinkorrelation derzeit studieren.

    Geht es stattdessen um das Gesellschaftssystem, dann dreht sich alles um den Begriff der Freiheit. Der Freiheit bspw., für Umweltschutz demonstrieren und kämpfen zu dürfen und auch gewinnen zu können. Für die Generation vor Ihnen, Herr B., waren die Chancen, Umweltschutzbelange durchzusetzen durch bspw. die liberale Politik Willy Brandts günstig. Das, im Zusammenspiel mit renitenten, umweltbewussten Bürgern, ist die eigentliche Korrelation, die bestanden hat. Nicht das Wirtschaftswachstum und auch nicht das kapitalistische Wirtschaftssystem.

    Um Bücher zu verkaufen, mag Ihre Ansicht ziehen, wissenschaftlich gesehen, ist Ihre Behauptung meines Erachtens jedoch Unfug.

    1. Super geschrieben.

      Man hätte auch vor einiger Zeit zusehen können, wie ausgerechnet der „grüne“ Habeck viele Naturschutzrichtlinien zusammenstreichen lies, damit die Windenergieindustrie endlich wieder wachsen konnte. Ob die neuen Regelungen wissenschaftlich rechtfertigbar waren, ob sie dafür genug Daten hatten, hat sie doch nicht interessiert. Der CEO von Encavis bejubelte das dann im Investorentreffen, dass sie es endlich den fiesen Naturschützer-Querulanten gezeigt hätten. Da merkt man dann, dass Umweltschutz nur Marketing ist und Naturschutz geht der Industrie in einem Wirtschaftssystem, wo Profitmaximierung die oberste Maxime ist, am Arsch vorbei. Es geht nur um Greenwashing.

      Im Zweifel geht so ein Paradigmenwechsel ganz schnell, so schnell, dass Naturschützer gar nicht reagieren können und die zumeist staatlich kontrollierten großen Organisationen sich auch nicht trauen.

  15. Satire? Das fragt „notabene“. Leider ist aber die Antwort eine andere.

    Wenn sich ein alternatives Internet-Medium wie Overton ohne jede Kapitalismuskritik,
    aber mit reichlich bürgerlich-idealistischem Glaubensbekenntnis bis hin zu verdrehter
    AfD-Affinität, weil die Position der AfD wegen Meinungsfreiheit laut bürgerlich-idealistischem
    Bewusstsein nicht eingeschränkt werden darf, weil sonst die aktuelle Formation der
    bürgerlichen Herrschaft sich angeblich als Faschismus erweise, dann kommt exakt das heraus,
    was der Artikel von Bojanowski zum Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Umweltschutz
    herbeihalluziniert.
    Wahrscheinlich werden auch bald Artikel veröffentlicht, die zwischen Wirtschaftswachstum und
    Armutsbekämpfung oder zwischen Wirtschaftswachstum und Demokratisierung Zusammenhänge
    herbeiphantasieren.

    Intellektueller Dreck!

    1. Naja, was ich oben auf meine Antwort zu @notabene sagen wollte, ist: der Artikel ist intellektuell tatsächlich niedrigstes Niveau (halt Spiegel, Springer, Welt…) und nicht nachvollziehbar. Aber OT zuzuschreiben, dass es sich diese Meinung aneignet, ist vielleicht doch sehr hart?

      Natürlich, es gibt ein Buch des Autors, womit man Kohle machen kann im Kapitalismus, weil es wahrscheinlich viel gekauft wird, weil der brave Deutsche das gerne hören mag (=> Bestsellerkandidat?) und weil der Verkauf letztendlich OT unterstützt – ist das jetzt unmoralisch? Ist das Buch schon Propaganda? Oder fördert der Verkauf / die Veröffentlichung den geistigen Austausch? Man muss ja nicht kaufen. Wer’s tut, hat zumindest dieses Forum nicht gelesen und sich informiert. Oder auch: setzt sich bewußt mit der anderen Seite auseinander.

      Es gibt auf OT Kapitalismuskritik. Jede Menge. Und das Forum weiß die Provokation zu schätzen – mit sehr intelligenten Kommentaren, die den Autor trefflich auseinander nehmen.

      Und wenn die von Ihnen (zurecht) angedachten Artikel tatsächlich erscheinen, dann wäre das auch ein Spiegel der Zeit (womit wir schon wieder bei Baudrillard bzw. der Matrix wären).

  16. Mir fiel noch auf, dass die obige „These“ von dem Springer-Man identisch ist mit folgender „These“:

    „Weltweite Armut nimmt ab.“

    guckt man sich die Quelle an – Die Welt – abgeschrieben von einer PR-Mitteilung der Weltbank. Will ich nicht verlinken, denn „Die Welt“ kann man nicht ohne Tracking-Cookies lesen. Ist auch nur nachgekaut.

    vgl. Report of the Special Rapporteur on extreme poverty and
    human rights, Philip Alston

    https://www.derstandard.de/story/2000118699436/wie-sich-die-welt-bei-der-armutsbekaempfung-selbst-beluegt

    Die 1,90-Dollar-Grenze ist zudem dramatisch niedriger als die nationalen Armutsgrenzen in praktisch allen Ländern der Welt.

    Obwohl sich die Weltbank der Unzulänglichkeiten ihrer 1,90-Dollar-Armutsgrenze im Klaren ist, bleibt diese weiter ihr wichtigster Maßstab im Kampf gegen die Armut.

    Zwei Mal das gleiche Muster, wie Statistik manipuliert wird, damit der „Welt“Kapitalismus besser dasteht. Beide Male verbreitet Springer diese Thesen einfach weiter als Jubelperser. „Die Welt“, die steht ja für die Welt, Nachrichten aus aller Welt … und wie Fox News sind sie dabei sicher „fair and balanced“.

  17. Guter Artikel, dennoch jein. Probleme aus der „Nachbarschaft“, wie versiffte Flüsse und verrußte Städte sind besser geworden, aber die globalen Probleme eskalieren erst so richtig seit den 90ern, also der Zeit in der der Neoliberalismus den Wachstumsbegriff reduziert hat auf seine quantitative Seite.
    Leider hat mittlerweilen auch die Umweltbewegung diesen Move gemacht und beschränkt sich ebenfalls auf die quantitative Seite, sie will nur weniger davon.
    Wir brauchen einen klugen Mix aus Wachstum quantitativer und qualitativer Art, und da hat der Artikel recht mit seiner zwischen den Zeilen stehenden Aussage, daß man aus Krisen nur herauswachen kann- die einseitige Fixierung auf „Minuswachstum“ ist kontraproduktiv und dient eher der „grünen“ Selbstdarstellung als einer sinnvollen Methode.

    1. Wir wären uns einig, dass man quantitative und qualitative Konzepte verbinden muss, um weniger Umweltprobleme zu verursachen. Was das dann konkret bedeuten könnte, lassen wir mal dahingestellt.

      Das Dilemma ist, dass dann die Angst besteht, „wir“ (die Reichen, die für uns sprechen) würden überrannt von denen, die nur auf quantitatives Wachstum setzen, also immer mehr. Also wenn „wir“ jetzt bescheidener würden, aber die bösen Chinesen immer reicher, könnten sie uns irgendwann so kolonisieren, wie das die Europäer mit dem globalen Süden gemacht haben. Da steckt auch Fomo drin – fear of missing out.

      „Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen, mit Geld, das wir nicht haben.“ Robert Quillen

      Ich verstehe auch nicht, warum man nicht qualitatives Wachstum so auswählen könnte, dass man dadurch ein quantitatives Minus bei dem Gesamtwachstum hätte? Wenn sich die Parameter verändern würden zu mehr Lebenqualität oder „weniger ist mehr“ etc. ? Das ginge in Richtung der Ideen, die Niko Paech anspricht und von anderen Autoren gesammelt hat.

      Insgesamt weiß ich natürlich, dass dann der Kapitalismus am Ende wäre, denn ohne Wachstum können keine Schuldzinsen mehr bezahlt werden. Oder zumindest ist das auch ein tief verwurzelter Glaube und ein Taboo. Eine bekannte und immer wieder praktizierte Lösung dafür wäre bei Überschuldung ein Schuldenschnitt. Hier wird die Wirtschaftsideologie zu einem Dogma, zur Religion.

      1. Tolles Zitat von Quillen, beschreibt treffend unsere Arbeitswelt.
        Die Angst dessen der die ersten Schritte geht, ist was dran, man kann aber auch den Zeitpunkt verpassen. Die Welt beherrscht nicht nur der militärisch Starke sondern der der auch eine gute Idee der Zivilasition mitbringt, und die kann in Zukunft nur über die Federführung beim Umweltschutz laufen. Wer immer weiter auf Ausbeutung, z.B. fossiler Rohstoffe setzt, wird ins Hintertreffen geraten.
        Bsp. Erneuerbare Energien: Da haben wir massives qualitatives Wachstum wegen der viel besseren Form der Energie und auch wegen der positiven Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Sie sind aber auch quantitatives Wachstum, was eigentlich als negativ gilt in der Einseitigkeit der heutigen Ökobewegung.
        Nur weil hier bei der Quantität nicht so genau hingeschaut wird, gilt dieses Wachstum als positiv, Ansonsten steht sich die Ökologie selbst im Weg mit diesem einseitigen Forcieren von „Degrowth“.
        Natürlich ist weniger oft mehr, wie etwa beim Individualverkehr. Nur bedeutet das auch gleichzeitig quantitatives Wachstum, beim ÖPNV, bei der Gesundheit, beim Freiwerden von Arbeitskräften für bessere Bereiche,…einseitiges Minuswachstum gibt es eigentlich in keinem Bereich, was die Ideologie aber ständig behauptet.

  18. „Das kommunistische Ostdeutschland mit seiner ineffektiven Wirtschaft musste alles aus dem Land herauspressen. Böden wurden überdüngt, mit minderwertiger Kohle wurde geheizt, Fabriken leiteten ungefiltert Giftbrühe in die Gewässer.“

    Schon wieder so ein Ammenmärchen. Der Unterschied zwischen Deutschland Ost und West vor ’89 lässt sich leicht erklären indem nämlich die Sowjetunion den Osten „ausgeplündert“ hat, verständlich, als Reparationen für seine massiven Kriegsverluste – während der Westen von den USA zum Blinke-Blinke-Schaufenster gegen den Osten ausgebaut, gegen die „kommunistische Gefahr“ massiv subventioniert /darin investiert wurde.

    Was wir seit 1989 und gerade heute erleben ist nichts weiter als das Ende dieser bevorzugten Stellung (West-)Deutschlands als anziehendes Schaufenster gegen den zu verführenden Osten.

    Aber Lügen werden eben so geschickt gestrickt und verbreitet, dass sie zum Selbstläufer werden und jeder Dödel sie einfach immer wieder unkritisch (oder absichtsvoll) nachplappert.

    manchmal habe ich das Gefühl das solche Artikel wie dieser hier nur aus dem Grund geschrieben werden, um solche Lügen nebenbei und daher unauffällig in den Köpfen zu verankern. Diese restliche Geschichte mit den „guten Nachrichten“ ist geradezu grotesk angesichts immer dramatischerer negativer Technikfolgen, sinkendem Gesundheitsstand und sinkendem Sterbealter – zumindest hier bei uns im „Westen“.

  19. Es wird immer wieder der große Fehler gemacht, das was vor 30 oder 50 Jahren war, mit heutigen Maßstäben zu betrachten. Auch sonstige geopolitische und geowirtschaftliche Bedingungen werden ausgeklammert – das ist ahistorisch.
    Der Machtkampf zwischen Ost und West im „Kalten Krieg“ zwang zu Entscheidungen, die man liebend gerne vermieden hätte.

    1. „zwang zu Entscheidungen“ – aber sonst alles gut im Oberstübchen?

      Entscheidungen werden bei uns von denen getroffen, die daraus Profit schlagen können. Und dazu muss sie niemand oder irgendwas zwingen.

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