Der strukturelle Neorassismus greift um sich

Schachbrett, Symbolbild Rassismus
Santeri Viinamäki, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Wer Menschen mit dunkler Hautfarbe farbenblind begegnet, ist nicht etwa modern und aufgeklärt, sondern von gestern und rassistisch. Über den neuen Rassismus in der westlichen Welt.

Critical Race Theory (CRT): Schon mal gehört? Sie zählt mittlerweile zu den einflussreichsten »soziologischen« Strömungen – Behörden und sogenannte Nichtregierungsorganisationen haben diese Theorie längst verinnerlicht und statten deren Theoretiker mit Steuergeldern aus. Die CRT nimmt somit nicht nur Einfluss auf gesellschaftliche Debatten, sondern auch auf die Gesetzgebung.

Ihren Ursprung hat die CRT in den Siebzigerjahren. Damals wurde sie als juristische Theorie entwickelt. Ihre Befürworter sehen in ihr ein Instrument zur Aufdeckung verborgener Machtstrukturen. Kritiker werfen ihr hingegen vor, eine illiberale Weltanschauung zu sein, die Wissenschaft nicht nur politisiert, sondern auch zu Ergebnissen drängt, die objektiv nicht haltbar wären. Objektivität ist ein wichtiges Stichwort: Die Vertreter der CRT halten die objektive Schau auf Phänomene für per se rassistisch. Die Gegner dieser Theorie merken zudem an, dass die CRT neue Formen moralischer Orthopraxie schafft, die mit dem Rechtsstaat unvereinbar sind. Wie wurde aus der akademischen CRT das, was man heute getrost als neue Stufe des Rassismus bezeichnen könnte?

Von der Rechtsphilosophie zur Lebensphilosophie

Entstanden ist die CRT aus den Critical Legal Studies (CLS), einer kritischen Rechtslehre, die von Linksintellektuellen als eine neue Rechtsphilosophie ins Leben gerufen wurde. Diese Bewegung innerhalb der amerikanischen Rechtswissenschaft deutete Recht grundsätzlich als Produkt sozialer Machtverhältnisse – die Justiz sei also ein Instrument der Herrschaft. Dass Justiz immer auch Klassenjustiz ist, war als Gedanke nicht ganz neu – und falsch ist sie auch nicht. Gerade in den Vereinigten Staaten zeigte sich das überdeutlich, wo Geld vor Gericht grundsätzlich die besseren Karten vorwies – bis heute scheint es so zu sein. Diese theoretische Grundlage übernahmen einige afroamerikanische Juristen. Sie argumentierten, dass die Klassen- eigentlich eine Rassenjustiz sei. Für amerikanische Verhältnisse traf das sicherlich zu – und tut es wohl heute noch.

Die schwarzen Juristen bastelten sich jedoch Thesen zurecht, die teilweise mehr an ein Mantra, denn als Rechtsgrundsätze erinnerten. Der Jurist Derrick Bell formulierte etwa die These, wonach Rassismus ein dauerhaftes Element der US-Gesellschaft sei – er würde ständig Form und Ausdruck verändern, sei aber immer präsent. Auf die Spitze getrieben bedeutet das – und auf die Spitze wurde es längst getrieben –, dass alles, was weiße Menschen tun, nichts weiter als ein Rassismus in neuer Form sei; der Rassismus sei also unaufhörlich. Die Juristin und Bürgerrechtsaktivistin Kimberlé Crenshaw führte den Begriff der berühmt-berüchtigten Intersektionalität ein. Gemeint ist damit die Überschneidung mehrerer Diskriminierungsherde. Neben Rasse seien das beispielsweise das Geschlecht und die Sexualität. Darauf gründend hat die moderne CRT ein Ranking entwickelt, welche Gruppen mehr Anspruch auf Diskriminierungsschutz haben sollte und welche nicht so sehr. Wer schwarz, Frau oder diversgeschlechtlich und homosexuell ist, liegt weit vor Menschen, die zwar schwarz sind, aber ein weißes Elternteil haben, heterosexuell und männlich sind.

Die CRT strebt nicht die Gleichberechtigung an. Das anzunehmen ist einer der größten Irrtümer derer, die in der CRT eine Emanzipationsbewegung wittern, die die Gleichbehandlung als Grundlage haben soll. Die formale Gleichheit wird sogar als Gefahr für die Antidiskriminierung begriffen. Martin Luther King strebte noch eine farbenblinde Gesellschaft an – aber dieser Ansatz, so die Apologeten der CRT, würde Machtungleichheiten verschleiern. Gleichheit darf nicht formal, sie muss substantiell sein: Mittels Quoten ist eine solche Gleichheit durchzuführen. Besser noch: Die Gruppen, die historisch bevorteilt waren, eben weiße Menschen, sollen nun dezidiert Nachteile erfahren.

Vom Akademischen ins Staatliche

Eine weitere sehr zentrale Grundannahme der CRT betrifft die Rolle der Erfahrung. Persönliche Narrative marginalisierter Gruppen gelten als privilegierte Wissensquelle, weil sie angeblich Perspektiven offenlegen, die »dominante Diskurse« ausblenden. Hegemoniale Narrative sollen durch subjektiv erlebte Begebenheiten in Frage gestellt werden. Objektivität gilt demnach – wie eingangs erwähnt – als überholte Praxis, die von Weißen geschaffen wurde, um deren weiße Bevorteilung zu erhalten. Damit verschiebt sich freilich auch der Anspruch wissenschaftlicher Rationalität hin zu einem Relativismus, der mittels subjektiver Erfahrungsberichte forciert wird.

In den späten Neunzigern und dann verstärkt im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts, verließ die CRT dann den akademischen Elfenbeinturm. Nun integrierten Universitäten sie in den Sozialwissenschaften wie den sogenannten Gender Studies. »Nichtregierungsorganisationen« und Behörden griffen die Theorie auf und konzipierten Diversity, Equity und Inclusion für ihren internen – und später auch externen – Gebrauch. Besonders im Zuge der Black Lives Matters-Bewegung wurden CRT-Ansätze popularisiert und den westlichen Gesellschaften übergestülpt. Unternehmen, Ministerien und Bildungsinstitutionen beugten sich der CRT und wuschen sich gewissermaßen, indem sie es aussehen ließen, als hätten sie jetzt endgültig verstanden, wie schrecklich sie bis dahin agiert haben, porentief rein. Aus der Theorie wurde – mit Hilfe philanthropischer Gönner und deren globaler Netzwerke – ein Handlungsrahmen gesponnen, der das Verhalten innerhalb der Gesellschaft unter Bezugnahme auf moralistische Stigmatisierung anordnete.

Dieser Prozess ließ eine paradoxe Situation entstehen: Aus einer Theorie, die ursprünglich Macht analysieren wollte, entstand eine Quelle neuer normativer Macht. Die Parteigänger der CRT implementieren und etablieren neue Sprachregelungen und Verhaltenskodizes. Sie führten Begriffe wie white privilege in den Diskurs ein, die von Anfang an deutlich machen sollen, dass die neue Macht bei denen liegt, die die Theorie durchdrungen haben und sie in ihrem Leben praktisch zum Einsatz bringen. Zugleich sprechen sie von einem strukturellen Rassismus, der unterstreicht, dass die Schuld der »weißen Mehrheitsgesellschaft«, wie sie sie nennen, institutionalisiert ist. Wer Kritik an den »Konzepten« der CRT übt, wird als Rassist deklariert, der die alten schuldhaften Strukturen beibehalten will. Die Theorie wird damit gleichermaßen – unfehlbar.

Eine selbsterklärend unfehlbare Theorie

Die Kritiker der CRT stammen aus unterschiedlichen Lagern: Es sind Liberale, Marxisten und auch ganz klassische Bürgerrechtler, die vereint sind im Vorwurf, wonach diese Theorie die gesellschaftliche Spaltung vertiefe und Rationalität durch Moral ersetze. Wobei sie nicht nur einfach die Spaltung vertieft: Sie ist angelegt zu spalten – denn sie möchte ja unbedingt ein neues Ungleichgewicht verfestigen. Im Sinne sogenannter »historischer Gerechtigkeit«. Dieser Begriff ist kurios, denn Gerechtigkeit ist eigentlich primär gegenwartsbezogen – gegenüber längst verschwundenen Generationen kann man nicht mehr gerecht agieren. Tut man es doch, etwa durch ein neues Wording, ist dies kein Akt, der jenen dient, die damals Ungerechtigkeit erlebten, sondern lediglich eine Handlung, mit der man sich selbst der Tugendhaftigkeit versichern möchte. Die CRT hat empirische Wissenschaft durch ein machtmissbräuchliches System ersetzt.

Zentraler Kritikpunkt ist die Unfalsifizierbarkeit der CRT – die Unfehlbarkeit, denn ihre Aussagen oder Theorien kann nicht durch Beobachtung oder Experimente widerlegt werden. Wer es dennoch versucht, muss mit einer modernen Form des Prangers rechnen, mit der gesellschaftlichen und beruflichen Ächtung. Da die CRT Rassismus als universelles Strukturmerkmal begreift, wird jede Abweichung – etwa das Fehlen sichtbarer Diskriminierung – selbst zum Beweis der These. Im Amerikanischen würde man von einem klassischen Catch-22 sprechen. CRT ist demnach ein Glaubenssystem, in dem Diskriminierung hierarchisiert und Rationalität durch persönliche Erfahrungen ersetzt wird. Wenn also eine schwarze Person aus ihrem Leben erzählt, ist das höher zu hängen als eine dessen Aussagen entgegenstehende Statistik: Denn eine Statistik ist der Versuch, gewisse Phänomene zu objektivieren. Wer aber objektiv sein will, stützt das System des »weißen Teufels«, wie schon in den Sechzigerjahren die Black Muslims zu den Weißen sagten.

Auch politisch ist die CRT problematisch, weil sie den Begriff der Gleichheit umdeutet. Der Liberalismus verstand Gleichheit stets als Gleichheit vor dem Gesetz und der Freiheit, das eigene Leben unabhängig von seiner Herkunft gestalten zu können. Die CRT ersetzt diesen Universalismus durch Kollektividentitäten. Das Individuum wird Teil einer rassischen Gruppe – eigentlich eine Einordnung, die längst als überholt gegolten hat, zumindest in aufgeklärten Kreisen. Farbenblindheit in Bezug auf die Hautfarbe wird als Angriff auf die schwarze Identität umgedeutet. Weißsein ist wiederum keine Hautfarbe, sondern Ausdruck für Dominanz und Macht. Als gäbe es keine Armut bei Menschen mit weißer Hautfarbe, als seien sie alle mit politischer Macht ausgestattet. Weißsein ist eine Hypothek: Denn egal was der Weiße tut, er gilt per se als rassistisch – auch im Moment, da er auf einer Antirassismus-Demo für Gleichheit eintritt, genießt er vermeintlich die Vorteile seines Systems, das ihn rassisch bevorzugt. Oder um es mit einem Zitat von Angela Davis zu sagen, das der Pressesprecher der NGO »Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland« teilte: »Weiße Menschen, niemand verlangt von euch, dass ihr euch für eure Vorfahren entschuldigt, wir verlangen von euch, dass ihr das System, das sie aufgebaut haben, niederreißt und demontiert.«

Ein Antirassismus als neuer struktureller Rassismus

Die Übernahme CRT-basierter Konzepte in diversen Einrichtungen hat Konsequenzen: Es bringt den Rassismus zurück in den Alltag. So haben Trainings, die unbewusste Vorurteile aufdecken sollen, selbst diskriminierende Effekte, indem sie Individuen nach ethnischer Gruppenzugehörigkeit beurteilen. Öffentliche Verwaltungen, die eigentlich Neutralität und Rechtsgleichheit wahren sollen, laufen Gefahr auf diese Weise nicht nur einfach ideologisch, sondern gar rassistisch aufgeladen zu werden. Hinzu kommt: Wenn Verwaltungssprache, Einstellungsverfahren oder Projektförderungen auf sogenannte »antirassistische Sensibilisierung« ausgerichtet werden, verschiebt sich der Fokus von Leistung, Qualifikation und Kompetenz hin zu Identität und Haltung. Brutal ausgedrückt: Nur wer bereit ist, den Neorassismus zu adaptieren und ihn im Alltag auszuleben, hat auch Chancen in Betrieben mit CRT-Kultur.

In regierungsfinanzierten Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen wird zunehmend verlangt, Projekte entlang »dekolonialer« und »antirassistischer« Kriterien zu gestalten. Diese auf CRT gegründete administrative Praxis führt dazu, dass politische und empirische Diskussionen moralisch aufgeladen werden und so in Totalität verwässern. Der Anspruch auf Objektivität wird zum Verdachtsfall für Meldestellen, empirische Daten gelten als »weiße Wissenschaft«, Mathematik als »weißes Konzept«. Die Folge ist eine intellektuelle Verwahrlosung, die Kritik delegitimiert und jede Form von Selbstreflexion als schweren Frevel interpretiert. Der CRT-Rassismus schafft weiße Rassisten, denn es sich weiße Menschen, die sich im Zuge der Reaktanz auf ihre Hautfarbe zurückgeworfen fühlen. Das wirft man ihnen zwar dann vor, ist aber eigentlich die ethnische Auffassung, die die CRT begünstigt.

Die CRT versteht sich als moralische Finalität – man könnte auch sagen, sie hat Moral zu einer Waffe umfunktioniert, die diese Theorie in höchstem Maße kriegstüchtig macht. CRT will nicht einfach Missstände erklären, sondern als moralische Instanz über der Gesellschaft wachen: Sie agiert mit Schuldbekenntnissen, die noch nicht mal akzeptiert werden, und mit Läuterung, die nie enden darf. Der weiße Mensch bleibt privilegiert, auch wenn er in der Gosse landet. In dieser Form nützt diese Theorie nicht dem vermeintlichen Anliegen, Rassismus zu beenden – noch ist sie ein Beitrag zur Demokratieförderung. Im Gegenteil, sie wurde früh von zweifelhaften Egomanen gekapert, um einen kuscheligen Gutmenschenrassismus zu etablieren, der dazu geeignet ist, die letzten Bande gesellschaftlichen Gemeinsinns zu untergraben. Die CRT hat sich Strukturen geschaffen, die es in der Tat erlauben, den Vertretern der CRT guten Gewissens strukturellen Rassismus zu unterstellen.

Roberto De Lapuente

Roberto J. De Lapuente, Jahrgang 1978, ist gelernter Industriemechaniker und betrieb acht Jahre lang den Blog »ad sinistram«. Von 2017 bis 2024 war er Mitherausgeber des Blogs »neulandrebellen«. Er war Kolumnist beim »Neuen Deutschland« und schrieb regelmäßig für »Makroskop«. Seit 2022 ist er Redakteur bei »Overton Magazin«. De Lapuente hat eine erwachsene Tochter und wohnt in Frankfurt am Main.
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18 Kommentare

  1. Ein weiteres Instrument der Oligarchie um die materiellen Verhältnisse zu zementieren.

    Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass die ganzen westlichen Fehlentwicklungen ohne eine Niederlage in einem großen Krieg noch korrigierbar sind.

    1. „Teile und herrsche“ ist schon sehr lange in Gebrauch. Die alten Römer haben das erfolgreich genutzt.
      Man könnte fast meinen, das derzeitige Imperium ist ein direkter Nachfahre des Römischen Imperiums.

      1. Ja natürlich. Die oligarchische Ordnung der Berufspolitiker besteht ganz genauso als scheinbare Entwicklung aus dem Feudalismus. Sogar der römische Jesus-Kult, damals als Sklavenreligion ins Leben gerufen, ist nach wie vor die offizielle Religion.

    2. „Fehlentwicklung“ …

      Die gingen schon los als man den Menschen den Status als einziges rational handelndes Wesen zuerkannte ..
      Eine wirklich moderne Gesellschaft hätte das schon längst korrigiert, auch wenn Folgen für Ökonomien ersteinmal schwerlich verdaubar wären.

  2. Immerhin setzen diese CRT- Leute nicht die Wahrnehmung außer Kraft. Farbenblindheit ist eine Täuschung. Um, was jeder sieht, zu unterdrücken, wird, was beobachtet werden kann, tabuisiert, verboten unterdrückt – aus Neger wird „ein Mann“, aus Mohrenapotheke wird Ambrosius, aus einem Messerstecher mit Migrationshintergrund wird „ein Deutscher“ usw.
    Ebenso wird es mit dem, was Mann/Frau voneinander unterscheidet, gemacht: Was jedes Kind interessiert beobachtet, soll und darf nicht sein. Wer das einmal richtig geschluckt hat, ist für alle weiteren Betrügereien einsetzbar.
    CRT ist anders: sie werten die Realität auf ihre Weise, jeder kann sie anders beurteilen. Ihre Vorschläge laufen allerdings darauf hinaus, das gesellschaftliche Unrecht beizubehalten und aus ihrer zufälligen Hautfarbe einen Vorteil zu ziehen. Nach dem Vorbild der Frauenbewegung – beide reaktionär bis zum Anschlag.

    1. „und aus ihrer zufälligen Hautfarbe einen Vorteil zu ziehen “

      Wenn wenigstens das Objektiv wäre könnte man noch ein Auge zudrücken, aber das ist nicht der Fall , weil Moral hier hier für Werkzeug Machtabsicherung steht und weniger progressive Entwicklung..
      DIe Schwarzen zb leben/ten zum Teil in noch extremerer Armut und Rechtlosigkeit , obwohl man Sie medial hofierte ..
      Ihr Leid, auch im Historischen Kontext , wurde zum Alibi dekradiert von den Herrschenden..

      1. Der Punkt ist auch, daß es keinem einzigen Schwarzen (stellvertretend für alle benachteiligten Gruppen) dadurch besser geht, daß man Weiße (stellvertretend für alle privilegierten Gruppen) benachteiligt. Ich schätze mal, genau aus dem Grund hat die CRT so großen Zuspruch unter den Reichen und Mächtigen, denn die stehen ja trotzdem über den Dingen, sichern sich dadurch gleich doppelt ab, die niederen Weißen werden zu Boden getrampelt und den diskriminierten Schwarzen nützt das nix. Perfekt!

    2. Alles nur ein Tamtam um in Wirklichkeit Frauenrechte nicht real werden zu lassen.
      Das Ganze bewirkt das Gegenteil von dem was postuliert wird.

  3. „Kollektividentitäten.“ als Ideologische Ausgansbasis in Klassengesellschaften kann eigentlich niemals zu etwas anderen als dominanten Oportunismus führen ..

  4. „Zentraler Kritikpunkt ist die Unfalsifizierbarkeit der CRT – die Unfehlbarkeit, denn ihre Aussagen oder Theorien kann nicht durch Beobachtung oder Experimente widerlegt werden.“

    Was ein klarer Beweis dafür ist, daß es sich dabei um eine moderne Religion handelt. Die sind per se „unhinterfragbar“, und wer es tut, ist ein Ketzer.

    Vor Monaten las ich bspw. daß in den USA, wo der ganze Schwachsinn (mal wieder) herkommt, teilweise schon die Auffassung vertreten würde, daß Mathematik rassistisch sei, weil Schwarze damit eher Probleme hätten als Weiße.

    Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

    Und wie rassistisch das Ganze ist, ergibt sich ja schon aus den Namen, wie „Black Lives Matter“. Warum nur BLACK Lives? Warum nicht „ALL Lives matter“? Und das gipfelt dann in Forderungen, daß sich jetzt die Weißen für die nächsten Generationen mit Ausbildung, Karrieren etc. zurückzuhalten hätten, bis die jahrhundertelang benachteiligten Schwarzen zahlenmäßig aufgeholt hätten. Was hat das mit Gerechtigkeit zu tun? Und was können heutige „Nicht-Schwarze“ für die Zustände von vor (über) 100 Jahren, daß sie mit einem Leben in Aussichtslosigkeit dafür betraft werden sollen?
    Das ist die bewußte und gewollte Umkehrung der Zustände des früheren Rassismusses der Weißen zu einem neuen Rassismus der Schwarzen.

    1. Indem man Schwarze für zu blöd für Mathematik hält ist dann wohl nicht rassistisch, meine Güte.
      „Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!“ Ja, da stimme ich Ihnen voll zu, die Menschheit wird verrückt.

      Wicked Games

      1. Denselben Ansatz verfolgte ja auch die Abschaffung der Eignungstests im Auswärtigen Amt unter Annalena Trampolina mit der Begründung, „Frauen würden dadurch systematisch benachteiligt“.

        „Feminismus“ in Reinkultur! 🙂

  5. Wer Menschen mit dunkler Hautfarbe farbenblind begegnet, ist nicht etwa modern und aufgeklärt, sondern von gestern und rassistisch. Über den neuen Rassismus in der westlichen Welt.

    Und wer solchen Quatsch schreibt ist zunächst erstmal ein Idiot. Farbenblindheit ist eine Krankheit und sie kann oft auf dem „Schwarzen Kontinent“ schlechter behandelt werden als in den angeblichen Zentren. Und der Rest ist auch nur 10x gehörte rechte Propaganda geschrieben um rechte Politik zu legitimieren.

    Inzwischen hat man ja die Auswahl (Trump machts möglich). Es gibt die sozialliberale Variante die bei weitem nicht perfekt ist, natürlich ist sie das nicht und sie ist selbstverständlich eine reformistische Variante innerhalb des Systems. Das ist die Variante die der Autor oben geißelt, die aber aus ihrer Entstehung heraus aber einen sozialen und liberalen Kern hat. Auch wenn da vieles falsch läuft, die einseitige Bevorzugung bestimmter Gruppen gehört dazu, so ist mir diese Politik 10x lieber als die Politik der Abrißbirne und seines Vereins von Vollidioten und Extremisten mit denen er sich umgibt. Die Abrißbirne treibt die Widersprüche innerhalb des Systems auf die Spitze – er führt den nackten puren Faschismus ein. Die Sozialliberalen stehen für eine Art Sozialdemokratie sind also „Arzt am Krankenbett des Kapitalismus“ – um die schlimmsten Widersprüche die das System hervorbringt nicht zu offenkundig werden zu lassen, während sie heimlich natürlich heimlich natürlich mitmischen.

    Welcher Weg ist der bessere? Keiner von den beiden – denn innerhalb des Systems führt jeder Weg in die Sackgasse (das wird auch China noch lernen). Roberto de Lapuente wünsche ich jedenfalls alles gute – möge er in Zukunft bessere Artikel schreiben …

  6. Am Beitrag ist gut, das er so kurz ist. Man liest ihn deshalb vollständig und setzt sich mit seinen Thesen auseinander. Einen langen Beitrag wie den von Schleim überfliegt man nur. Das als Vorbemerkung.

    Inhaltlich erzählt der Beitrag die Sichtweise, wie sie unter Konservativen im AfD-Umfeld diskutiert wird. Der alte weiße Mann, für den sich verständlicherweise keine Frau mehr interessiert, sieht sich rassistisch unterdrückt. Insofern ist der Artikel ein typischer Roberto. Von ihn erwartet man nichts anderes.

    Eine kritische Auseinandersetzung mit der CRT ist der Artikel aber nicht, vielmehr wird diese undifferenziert mit rechtskonservativen Argumenten niedergemacht. Ist Roberto noch nicht aufgefallen, das gerade die USA niemals eine Demokratie, ein Rechtsstaat war, sondern immer eine rassistische Oligarchie?

    Als Gegenbewegung zur kolonialrassistischen amerikanischen Klassengesellschaft entstand die CRT. Das eine berechtigte Gegenbewegung immer zu Übertreibungen neigt ist normal. Das sollte man einfach wissen und bei der Analyse berücksichtigen. Deshalb aber der ganze Bewegung pauschal antiweißen Rassismus zu unterstellen, ist ebenfalls eine Übertreibung, aber in die andere Richtung.

    Roberto braucht keine Angst zu haben, Trump und seine MAGA wird die CRT sicher niedermachen, ihr das Geld entziehen und ihre Anhänger kolonialrassistisch verfolgen…….wie das alte weiße Männer eben so tun. Sicher ist Trump glücklicher als mancher alter weißer Mann hier, denn er kann sich wenigstens jede Art sexueller Vergnügungen leisten/bezahlen. Die Welt ist eben doch eine große Klassengesellschaft mit starken kolonialrassistischen Zügen.

    Gelassenheit, liebe Freunde hier, würde eurer Gesundheit gut tun und logisches Denken, dialektisches Denken vielleicht auch, fördern

  7. Die Rassismus“Debatte“ ist un seiner Struktur nichts anderes, als die Corona“Debatte“, die Friedens“Debatte“, die Migrations“Debatte“ oder die Umwelt/CO2″Debatte“. Alles Nichtdebatten, aber hochgradige Glaubensoktroys. Geeignet, Menschen mundtot zu machen und genau dafür gedacht. Unsere Gesellschaft ist totalitärer als es je eine totalitäre Gesellschaft in der Geschichte der Menschheit gegeben hatte. Obwohl im Grunde der Begriff totaliär ja nicht steigerbar ist, denn mehr als alles kann eine Gesellschaft nicht kontrollieren. Somit waren alle vorherigen Totalitarismen bloß die Vorstufe der heutigen. Und die ist wiederum die Vorstufe der zukünftigen. Mir graut vor der Zukunft

  8. „Diskriminierungsherde. Neben Rasse seien das beispielsweise das Geschlecht und die Sexualität.“

    Es geht um empfundene und tatsächlich vorhandene Ungerechtigkeiten. Dass aber die grundlegende Ungerechtigkeit außen vor bleibt sollte nicht verwundern. Es ist die materielle Ungerechtigkeit und die größer werdende Kluft zwischen arm und reich, die zudem die Demokratie im Westen zunehmend zur Farce werden lässt.

    Warum sollten aber ausgerechnet die Reichen mit ihrem Herrschaftsapparat (dem bürgerlichen Staat) ein Interesse daran haben auf diese sie selbst betreffende Ungerechtigkeit zu lenken. Im Gegenteil, es ist im Interesse der Reichen von der materiellen Ungerechtigkeit abzulenken und stattdessen auf Rasse, Geschlecht, Sexualität usw. zu fokussieren, was sich ja als systemkonform erweist, wohingegen die materielle Ungerechtigkeit zum Funktionieren des Kapitalismus zwingend notwendig ist. Das Trauerspiel der Linken im Westen ist, dass sie auf dieses Ablenkungsmanöver der Herrschenden hereingefallen ist, sodass als Opposition nur die konservative Rechte übrigbleibt, die nun mit den Linksliberalen um die Macht im Westen streiten.

    Die liberalen Demokraten machen sich mit dem Vorantreiben der individuellen Freiheitsrechte (bis hin zu Normalisierung von Perversionen) bei der Mehrheit der Menschen mit „gesundem Menschenverstand“ keine Freunde, was eine Opposition in Form des Populismus erzeugt, der die geheuchelte „Gerechtigkeit“ der Liberalen demaskiert und sich mehr oder weniger offen zur kapitalistischen Demokratie als Oligarchie oder Plutokratie bekennt. Sie machen die Gerechtigkeits-Farce der liberalen Demokraten offensichtlich, ohne dass sie mehr Gerechtigkeit zu bieten hätten.

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