Chinas neue Wirtschaftspolitik

Moderne Industriefertigung in China
Bildquelle: KI

Der neue Fünf-Jahr-Plan gilt als weiterer Schritt zur Verwirklichung einer modernen sozialistischen Gesellschaft in China. Dieses Ziel soll 2049 zum hundertjährigen Jubiläum der Volksrepublik erreicht werden. Welche Rolle spielt dabei die wirtschaftliche Entwicklung?

Für den Aufbau einer neuen Gesellschaft ist die Entwicklung der Produktivkräfte von entscheidender Bedeutung. Bis zu Beginn der 2020er Jahre bestand Chinas Wirtschaftspolitik weitgehend in der Bekämpfung der Armut im eigenen Land bei gleichzeitigem Ausbau der Exportwirtschaft. Mit deren Überschüsse wurden Ausbau und Modernisierung der Wirtschaft gefördert. Die Nachfrage am chinesischen Markt selbst war nicht so groß, dass sie unter den Exporten gelitten hätte, geschweige denn dass sie diese hätte ersetzen können.

Chinas Wirtschaftswunder

Menschen, die bittere Armut gewohnt waren, bleiben noch lange bescheiden und streben nach der Überwindung der Armut nicht gleich nach Luxus. Das war auch so bei den europäischen Völkern nach den Entbehrungen der Weltkriege. Das Konsumverhalten erstreckte sich in erster Linie auf die Deckung der Grundbedürfnisse. Darüber hinaus legte man das Geld zurück. Chinas Sparquote ist seit Jahren eine der höchsten der Welt. Doch Sparneigung und Kaufzurückhaltung wurden immer mehr zum Problem für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Die geringe Konsumneigung, Corona und Donald Trumps erster Zollkrieg am Ende der 2010er Jahre führten zu einer starken Beeinträchtigung der chinesischen Wirtschaft. Besonders die Exporteinnahmen gingen zurück, und die inländische Nachfrage reichte nicht aus, um diese Einbußen wett zu machen. Diesen wirtschaftlichen Schwierigkeiten begegnete die chinesische Führung mit dem Konzept der zwei Kreisläufe.

Zusätzlich zur Exportwirtschaft wurde der inländische Konsum stärker gefördert. Die Sozialsysteme wurden ausgebaut, der Mindestlohn erhöht, Familien und Einkommensschwache erhielten mehr Unterstützung. Das Dienstleistungsgewerbe wurde insgesamt gefördert und ausgebaut. Gezielte Subventionen im Bereich E-Commerce-Logistik, Straßenbau, digitale Netze und sonstige Maßnahmen sollten besonders die Armut im ländlichen Raum bekämpfen und dessen Haushalte stärker am Binnenmarkt teilhaben lassen.

Für die chinesische Exportwirtschaft rückten besonders die Märkte in Südostasien, Afrika und Südamerika in den Vordergrund, mit denen im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI) die Zusammenarbeit bereits stark gewachsen war. Die Bedeutung der USA als Exportmarkt für chinesische Waren ging zurück. China hatte sich auf eine Entwicklung eingestellt, die sich mit Trumps erstem Zollkrieg schon angedeutet hatte, die zunehmende Einschränkung des freien Warenverkehrs. Auch die Europäer schwenkten unter den Begriffen „De-Risking“ und „Diversifizierung“ auf diese Linie ein. Die Zeitenwende betraf nicht nur den Umgang mit Russland, sondern auch mit China.

Denn die Volksrepublik war unter der Losung „Made in China 2025“ zu einem Wirtschaftsgiganten aufgestiegen, der den bisherigen Platzhirschen am Weltmarkt schmerzhaft Konkurrenz machte. Im Verlauf der 2020er zeigte sich neben der politischen Zweiteilung der Welt immer mehr auch die Zweitteilung des Weltmarktes. Diese Entwicklung hatten die Kommunistische Partei und die chinesische Gesellschaft dank ihrem materialistischen Denken vorweggenommen. Trumps zweiter Zollkrieg traf sie deshalb nicht unvorbereitet. Unvorbereitet war dagegen Trump, der offensichtlich nicht damit gerechnet hatte, dass die Chinesen ihm derart hartnäckig und erfolgreich Widerstand leisten könnten.

Ertragsschwäche

Aber alle Vorbereitung auf diese Veränderungen konnten das Kernproblem der chinesischen Wirtschaft nicht aufheben: die niedrige Inlandsnachfrage und die hohen Produktionskapazitäten, die einen offenen Weltmarkt brauchen. „Von 2020 bis 2024 stieg Chinas Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe von 26,6 Billionen Yuan (3,69 Billionen US-Dollar) auf 33,6 Billionen Yuan [4,7 Billionen US-Dollar]“(1). Damit deckt die Wirtschaft der Volksrepublik etwa dreißig Prozent der weltweiten Industrieproduktion ab.

Das bedeutet aber auch, dass ein erheblicher Teil der weltweiten Nachfrage für Chinas Warenausstoß zur Verfügung stehen muss. Diese Nachfrage wird durch Trumps Zölle künstlich eingeschränkt, gleiches versuchen auch die Europäer. Wenn auch Chinas Ausfuhren und Wirtschaft wachsen, so hat seit Trumps erstem Zollkrieg die Ertragskraft der chinesischen Wirtschaft dennoch nachgelassen. Die chinesischen Erzeugerpreise sanken und damit sanken auch die Erträge ihrer Wirtschaftstätigkeit.

Staatliche Programme zur Inzahlungnahme von Gütern des täglichen Bedarfs steigerten die Umsätze der Unternehmen. Mit Zuschüssen verbilligte der Staat künstlich den Erwerb solcher Erzeugnisse. Man vermied staatlich verordnete Preissenkungen zur Nachfragebelebung, weil diese gerade das Problem der Ertragsschwäche verstärkt hätten. Die Zuschüsse förderten die Nachfrage und brachten zusätzliche Gelder von den Sparkonten der Chinesen in den Wirtschaftskreislauf.

Die Einzelhandelsumsätze erreichten mit 12,47 Billionen Yuan(etwa 1,6 Bill Euro) im ersten Quartal 2025 einen Zuwachs von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch mit der Ausweitung der Umsätze ist das Problem der mangelhaften Ertragskraft nicht behoben. Auch wenn Chinas Wirtschaftswachstum im Vergleich mit den führenden kapitalistischen Staaten immer noch sehr gut dasteht, ist man sich dessen bewusst, dass die Wirtschaft produktiver werden muss. Die Lösung sieht die kommunistische Partei in einer neuen Wirtschaftspolitik unter dem Begriff „qualitativ hochwertige Entwicklung“.

Modernisierung der Industrie

Dieses Konzept betrifft nicht nur die Förderung von Zukunftstechnologien, sondern auch die Ergebnisverbesserung der herkömmlichen Industrien. China will deren Massenproduktion nicht aufgeben. Es hat aus den Fehlern der führenden kapitalistischen Staaten gelernt, durch die der Aufstieg der Volksrepublik begünstigt worden war. Seit den 1960er Jahren hatten die westlichen Staaten Wirtschaftszweige mit geringerer Wertschöpfung und Qualifikationsanforderungen wie Textil-, Schuh- und andere Industrien in Billiglohnländer ausgelagert.

Teilweise machen das auch chinesische Unternehmen. Pekings Ziel aber ist es, die Massenproduktion in China zu halten, sie jedoch so weit zu modernisieren, dass weiterhin eine ertragreiche Produktion im Inland stattfindet. Diese ist derzeit noch gekennzeichnet durch umfangreiche Überkapazitäten in manchen Wirtschaftsbereichen. Deren gewaltiger Warenausstoß verursacht Druck auf die Preise nicht nur in China, sondern weltweit. Dadurch sinkt die Wertschöpfung. Denn auch andere Länder drängen mit ihren Massenprodukten wie Stahl oder Kraftfahrzeuge auf den Weltmarkt.

Die kapitalistische Lösung für Überkapazitäten und nachlassende Ertragskraft besteht darin, den  Ausstoß der Produktion weiter zu erhöhen, um die Konkurrenten unter Preisdruck zu setzen und aus dem Markt zu drängen. Dieses Verfahren ist teuer und riskant. Erhebliche Kapitalmengen müssen für Ausbau oder Rationalisierung von Produktionsanlagen aufgewendet werden, und es ist nicht klar, wer am Ende den längeren Atem hat. Aber dieser westliche Weg kennt keine andere Lösung, weil allein die Besitzer der Produktionsmittel über deren Verwendung bestimmen. Staat und Gesellschaft können nur am Ende die Scherben dieses Konkurrenzkampfes beseitigen.

Um die herkömmliche Industrie zu modernisieren, betrachtet Peking es als nötig, alte und unproduktive Kapazitäten allmählich abzubauen und durch leistungsfähigere zu ersetzen. Die Produktion soll der Nachfrage angepasst werden durch eine effizientere Produktion unter dem Einsatz modernerer Herstellungsverfahren. Ablauf und Steuerung der Produktion erfahren einen „umfassenden Wandel, bei dem KI [Künstliche Intelligenz] schnell zum unverzichtbaren Motor der industriellen Entwicklung Chinas wird“(2).

Schon jetzt „steht China an der Spitze der weltweiten KI-Innovation und -Bereitstellung und dient als beispielloser Maßstab für die Unternehmenstransformation.“(3). Der Anteil chinesischer Industrieunternehmen, die große KI-Modelle einsetzen, „ist von 9,6 Prozent im Jahr 2024 auf 47,5 Prozent im Jahr 2025 sprunghaft angestiegen.(4) Verstärkt führen staatliche Stellen nun Gespräche mit Unternehmen und Verbänden über Abbau und Regulierung der Überkapazitäten sowie die Neugestaltung der Produktion.

Man will die eigene Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt erhöhen bei gleichzeitiger Steigerung der Wertschöpfung. Wenn China auch die Entwicklung von Hochtechnologie massiv fördert, will man dennoch die industrielle Basis nicht verlieren. Diesen Fehler haben die USA gemacht, indem US-Unternehmen Spitzenleistungen in der Hochtechnologie erreichten, aber gleichzeitig durch Vernachlässigung und Auslagerung der Industriebetriebe die eigenen Lieferketten schädigten.

Chinas Modernisierungspläne bedeuten ein Umdenken in der Produktion und eine Neugestaltung der Produktionsgrundlagen in der herkömmlichen Industrie: Weg von der Muskelkraft hin zur Kraft der Roboterarme, die um ein Vielfaches schneller, genauer und belastbarer sind, also insgesamt wirkungsvoller als die Muskelkraft. So wie die Dampfmaschine, Verbrennungs- und Elektromotoren die Zugkraft von Mensch und Tier ersetzten, so setzen nun Roboter in den Industriebetrieben diese Entwicklung fort. Sie steigern die Ergiebigkeit menschlicher Arbeitskraft, indem sie deren Muskelkraft und Motorik nicht nur ersetzen, sondern um ein Vielfaches steigern. Damit steigt der Ertrag von Arbeitskraft und Unternehmen.

Chinas Entwicklungsphilosophie

Noch ist die „qualitativ hochwertige Entwicklung“ in China ein Schlagwort, das sich zwar immer mehr in der Öffentlichkeit und den Medien niederschlägt, aber wie sie umgesetzt werden soll, ist offiziell noch nicht festgelegt. Diese Klarstellung wird sicherlich Bestandteil des 15. Fünf-Jahr-Planes werden, der in den nächsten Monaten mit der Unterstützung der Bevölkerung aufgestellt werden wird.

In einer öffentlichen Befragung waren vom 20. Mai bis 20. Juni waren über 3,11 Millionen Meinungen und Vorschläge zu diesem Vorhaben eingegangen. „Diese Ansichten werden gesammelt und veröffentlicht, um als Grundlage für den Entscheidungsprozess zu dienen.“(5).

Solche Befragungen sind Bestandteil des chinesischen Verständnisses von Demokratie. Sie finden zu wesentlichen gesellschaftlichen Fragen und Entscheidungen statt. worin sich die chinesische von den Vorstellungen der westlichen repräsentativen Demokratie unterscheidet. Das gilt für den neuen Fünfjahrplan ebenso wie für die Wege der qualitativ hochwertigen Entwicklung. Die chinesische Führung vertritt den Grundsatz, „dass die Früchte der Modernisierung dem Volk zugutekommen sollen, dass die Zufriedenheit des Volkes der Maßstab für den Fortschritt ist“(6).

Das sind Denkweisen, die den meisten Menschen im politischen Westen fremd sind, besonders den Feinden Chinas und den westlichen Meinungsmachern, die seit Jahr und Tag kein gutes Haar an der Volksrepublik lassen. Diese lassen lieber die überschaubare Zahl der Kritiker Chinas in ihren Medien zu Wort kommen als Stimmen aus jenem Millionenheer, das durch die Politik der kommunistischen Partei der bitteren Armut und der Hoffnungslosigkeit des Elends entkommen ist. Wie sich die Politik der „qualitativ hochwertigen Entwicklung“ auf China und das Leben der Menschen auswirkt, wird zu beobachten bleiben.

Es wird auch zu beobachten bleiben, wie diese sozialistische Gesellschaft aussehen wird, die China anstrebt. Das ist eine ganz neue nicht nur gesellschaftliche Entwicklungsstufe, sondern auch neu für die marxistische Gesellschaftsanalyse. Denn so weit war die praktische Verwirklichung des Sozialismus bisher noch nie vorangeschritten. Erstmals in der Menschheitsgeschichte gestaltet er eine Gesellschaft, deren wirtschaftliches Niveau weit vorangeschritten ist und das der entwickelten kapitalistischen Länder bereits teilweise überholt hat.

 

Quelle

(1) Global Times 23.9.2025 MIIT-Chef fordert technologiegetriebene Förderung der neuen Industrialisierung

(2, 3, 4)  Chinanews (ecsn) 18.8.2025 KI treibt Chinas industrielle Entwicklung voran

(5)  Chinanews 4.8.2025 Xi betont Schlüsselrolle der öffentlichen Meinung

(6)  China Global Television Network 18.8.2025 Die „menschenzentrierte“ Philosophie ist die Werteorientierung der chinesischen Modernisierung

 

Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.

Rüdiger Rauls

Rüdiger Rauls
Erlernter Reprofotograf und Lernsystemlektor, später selbständig als Betreiber von Nachhilfe- und Sprachinstituten in Rheinland-Pfalz und im angrenzenden Luxemburg. Neben zahlreichen Artikeln zu gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen auf meinem eigenen Blog „Politische Analyse“ sowie namhaften Foren und Zeitschriften habe ich seit 2012 mehrere Sachbücher und Romane veröffentlicht.
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76 Kommentare

    1. @Motonomer
      Nichts gegen China aber wer nicht in der Lage ist im eigenen Land etwas zu verändern muss natürlich zwecks Ablenkung nach China schauen.
      riedrich Merz hat mit seiner Aussage „Wir sind nicht mehr im Frieden“ Recht. Offensichtlich hat er zunächst der eigenen Bevölkerung den Krieg erklärt.

      „Sozialabbau für die Kriegswirtschaft stellt eine Kriegserklärung an das eigene Volk dar.“
      https://www.manova.news/artikel/der-asozialstaat

    2. Eine interessante Erkenntnis aus diesem Artikel fand ich, dass der Mangel an Wohnraum nicht nur ein soziales Problem ist, das vor allem einkommensschwache Menschen betrifft, sondern dass bezahlbare Wohn- und Geschäftsräume auch essentiell für die Entwicklung von Kultur und öffentlichem Leben sind („[…] the main issue affecting the game is facilities, and that the average club is under threat of closure at all times. That is not because they’re not busy. It’s not because it’s not a good business. It’s because every landlord wants to turn it into flats. […]“).

      Hohe und ständig steigende Mieten können wohl auch dazu führen, dass sich kulturelle Angebote mehr und mehr auf hochprofitable Unternehmungen beschränken und kleinere Vereine und Clubs sich nicht mehr halten können. Das dürfte auch nicht ganz ohne Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung und deren Zusammenhalt bleiben.

      Das ist etwas, das bei uns in der Diskussion um dieses Thema praktisch nicht vorkommt. Da scheint es irgendwie den sozialen Aspekt zu geben.

  1. Die kapitalistische Lösung für Überkapazitäten und nachlassende Ertragskraft besteht darin, den Ausstoß der Produktion weiter zu erhöhen, um die Konkurrenten unter Preisdruck zu setzen und aus dem Markt zu drängen. Dieses Verfahren ist teuer und riskant. Erhebliche Kapitalmengen müssen für Ausbau oder Rationalisierung von Produktionsanlagen aufgewendet werden, und es ist nicht klar, wer am Ende den längeren Atem hat. Aber dieser westliche Weg kennt keine andere Lösung, weil allein die Besitzer der Produktionsmittel über deren Verwendung bestimmen. Staat und Gesellschaft können nur am Ende die Scherben dieses Konkurrenzkampfes beseitigen.

    Um die herkömmliche Industrie zu modernisieren, betrachtet Peking es als nötig, alte und unproduktive Kapazitäten allmählich abzubauen und durch leistungsfähigere zu ersetzen. Die Produktion soll der Nachfrage angepasst werden durch eine effizientere Produktion unter dem Einsatz modernerer Herstellungsverfahren. Ablauf und Steuerung der Produktion erfahren einen „umfassenden Wandel, bei dem KI [Künstliche Intelligenz] schnell zum unverzichtbaren Motor der industriellen Entwicklung Chinas wird“(2).

    Das klingt, als ob China irgendwas anderes machen würde, es steht nur nicht da, was. Auch in China herrscht m.W. knallharte Konkurrenz zwischen den Herstellern.

    Die chinesischen Erzeugerpreise sanken und damit sanken auch die Erträge ihrer Wirtschaftstätigkeit.

    Was sind „Erträge ihrer Wirtschaftstätigkeit“? Sorry für die dumme Frage, aber das ist für mich nicht offensichtlich, Gewinne der Unternehmen? Diese sinken nicht automatisch, wenn die „Erzeugerpreise“ sinken, was ja auch auf eine Ausweitung der Produktion zurückgehen kann.

    In einer öffentlichen Befragung waren vom 20. Mai bis 20. Juni waren über 3,11 Millionen Meinungen und Vorschläge zu diesem Vorhaben eingegangen. „Diese Ansichten werden gesammelt und veröffentlicht, um als Grundlage für den Entscheidungsprozess zu dienen.“(5).

    Das wäre einen eigenen Artikel wert. In Deutschland scheint man mit sowas ja massiv überfordert zu sein.

    Solche Befragungen sind Bestandteil des chinesischen Verständnisses von Demokratie. Sie finden zu wesentlichen gesellschaftlichen Fragen und Entscheidungen statt. worin sich die chinesische von den Vorstellungen der westlichen repräsentativen Demokratie unterscheidet.

    China ist plötzlich nicht nur „sozialistisch“ (nach diesem Standard ist Deutschland auch sozialistisch) , sondern auch „demokratisch“? Weshalb das, Herr Rauls? Weil die eine Umfrage machen? Reicht Ihnen das?

    Das gilt für den neuen Fünfjahrplan ebenso wie für die Wege der qualitativ hochwertigen Entwicklung. Die chinesische Führung vertritt den Grundsatz, „dass die Früchte der Modernisierung dem Volk zugutekommen sollen, dass die Zufriedenheit des Volkes der Maßstab für den Fortschritt ist“(6).

    Das sollte in jedem Land gelten, dass es nicht so ist, liegt an der Dysfunktionalität unserer Parteisysteme, bei dem Dummköpfe und Verbrecher an die Spitze purzeln, während jeder integre Mensch sich angewidert abwendet.

    Das Gekungel in der kommunistischen Partei dürfte dem nicht unähnlich sein, ich habe starke Zweifel, dass das frei von Korruption ist und dass verantwortliche und kluge Führer dort Standard werden, es widerspräche so ziemlich in allen Punkten meiner Lebenserfahrung.

    1. Du hast es doch gerade geschrieben, was sie anders machen. Es herrscht Konkurrenz, im Westen hingegen herrscht Monopolismus. Selbst die großen konkurrieren nicht mehr miteinander, weil sie beide zu einem Vermögensdienstleister wie z.B. Blackrock gehören und wenn der eine Konzern dem anderen Anteile abluchst, dann ist das bestenfalls ein Nullsummenspiel, da der Eigentümer der gleiche ist. In China ist das anders.
      Deswegen, und das ist das witzige, wenn irgendwann ein einzelnes Unternehmen alles besitzen würde, dann wäre das das Ende, es wäre die komplette Stagnation. Der größte Sieg des Kapitalismus ist auch sein unvermeidlicher Untergang.

      1. Du musst schon innerhalb seiner Darstellung bleiben und da beschreibt er Konkurrenz, ich zitiere:

        Die kapitalistische Lösung für Überkapazitäten und nachlassende Ertragskraft besteht darin, den Ausstoß der Produktion weiter zu erhöhen, um die Konkurrenten unter Preisdruck zu setzen und aus dem Markt zu drängen. Dieses Verfahren ist teuer und riskant. Erhebliche Kapitalmengen müssen für Ausbau oder Rationalisierung von Produktionsanlagen aufgewendet werden, und es ist nicht klar, wer am Ende den längeren Atem hat. Aber dieser westliche Weg kennt keine andere Lösung, weil allein die Besitzer der Produktionsmittel über deren Verwendung bestimmen. Staat und Gesellschaft können nur am Ende die Scherben dieses Konkurrenzkampfes beseitigen.

        Davon abgesehen ist deine Behauptung Unsinn, es mag Kartelle und Oligopole geben, aber das ist extrem branchenabhängig und wird (zumindest theoretisch) über das Kartellrecht bekämpft (es wirkt nur nicht mehr wirklich, wenn man sich den nationalen Handlungssspielraum weggeschossen hat).

        1. Das, was Sie zitieren, soll aber, so verstehe ich die Textstelle, das beschreiben, was der Westen macht, China aber gerade nicht. Der Fokus des Textes scheint mir darauf zu liegen, dass solche krisenhaften Erscheinungen über die staatliche Wirtschaftspolitik moderiert und quasi nach vorne gelöst werden, oder gelöst werden sollen, indem man technologische Weiterentwicklung gezielt fördert.

          Generell ist ein solcher Kapitalismus kein westlicher Raubtierkapitalismus, weil die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Niederlage eines Unternehmens im Konkurrenzkampf vom Staat aufgefangen werden.

          Es ist m.E. richtig, dass so etwas im Westen kaum zu finden ist im Moment, aber historisch gab es das auch mal (Nachkriegszeit bis 70er Jahre) und im Moment ist es nur weg wegen der Dominanz des Finanzkapitals und der neoliberalen Ideologie. Eine Umkehr ist im Prinzip jederzeit möglich. Die Politik müsste dafür „nur“ die Kasinos schließen oder wenigstens zurechtstutzen und auf eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik umschwenken – man darf ja noch träumen.

          Keine der ökonomischen Strategien, die Rüdiger Rauls hier beschreibt, scheint mir jedenfalls prinzipiell im westlichen Kapitalismus ausgeschlossen. Die Herrschaft der kommunistischen Partei sichert aber ab, wenn und solange es funktioniert, dass die Entwicklung der chinesischen Marktwirtschaft nachhaltig dem Gemeinwohl dient. Das ist immerhin schon mal was.

          1. Das, was Sie zitieren, soll aber, so verstehe ich die Textstelle, das beschreiben, was der Westen macht, China aber gerade nicht. Der Fokus des Textes scheint mir darauf zu liegen, dass solche krisenhaften Erscheinungen über die staatliche Wirtschaftspolitik moderiert und quasi nach vorne gelöst werden, oder gelöst werden sollen, indem man technologische Weiterentwicklung gezielt fördert.

            Und das ist in Deutschland nicht so? Seit ich die deutsche Politik verfolge, gehts darum, wer für was Förderung und Subventionen bekommt, die ganze „Energiewende“ gäbe es nicht ohne.

            Generell ist ein solcher Kapitalismus kein westlicher Raubtierkapitalismus, weil die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Niederlage eines Unternehmens im Konkurrenzkampf vom Staat aufgefangen werden.

            Und das ist in Deutschland nicht so? Seit ich die deutsche Politik verfolge gehts darum, wie man Massenkündigungen auffängt, wieviel man an Sozialhilfe usw. zahlt (von wegen Raubtierkapitalismus, ihr wisst nicht, von was ihr redet) und welche Bürgschaften man Konzernen angedeihen lässt usw. usf.

            In Deutschland heißt es dann immer weinerlich von links „Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert“, ist das in China anders, wenn der Staat einspringen muss? Man erfährt es nicht, weil Herr Rauls halt m.W. kein wirkliches Wissen von und über China hat, er will nur seine sozialistische Utopie irgendwo bestätigt sehen (nachdem der real existierende Sozialismus nach Marx, überall krachend gescheitert ist).

            Interessant wäre durchaus, was die Chinesen anders (und vielleicht besser) machen, aber das steht nicht im Artikel.

            Keine der ökonomischen Strategien, die Rüdiger Rauls hier beschreibt, scheint mir jedenfalls prinzipiell im westlichen Kapitalismus ausgeschlossen.

            In der Tat, sie sind vermutlich mehrheitlich kopiert von dort (wie die Technik auch).

            Die Herrschaft der kommunistischen Partei sichert aber ab, wenn und solange es funktioniert, dass die Entwicklung der chinesischen Marktwirtschaft nachhaltig dem Gemeinwohl dient. Das ist immerhin schon mal was.

            Ja, nee, ist klar, das liegt nicht an den konkreten Menschen, sondern an der Einparteienherrschaft (die im Übrigen eine ziemlich lange Leitung hatte, bis sie kapiert hat, was Wohlstand schafft und bis sie den marxistisch/maoistischen Gedankenmüll weitgehend entsorgt hatte).

            1. „Interessant wäre durchaus, was die Chinesen anders (und vielleicht besser) machen, aber das steht nicht im Artikel.“

              In der Tat, das wäre interessant. Da war vor kurzem von einer großen Immobilien-Krise die Rede, der Leerstand vieler neu gebauter Wohnungen, die Immobilien-Konzerne bekamen sie nicht mehr verkauft und gerieten in Finanznot. Im Westen hätte sich daraus ein großes Problem entwickelt – in China anscheinend nicht. Wie wurde das Problem gelöst?

              1. Mein Kommentar mit Links auf das Thema ist leider in der Moderation gelandet (keine Ahnung warum).

                Der youtube-Kanal „mysteriosundkomplex“ hat einige gute (analytisch-neutrale) Videos über China gemacht, u.a. auch über die Immobilienkrise „Warum China eine Stadt baut in der Niemand lebt | Forest City“ (ich habe aber auch noch nicht alle gesehen)

              1. Du bist also in allem, was ich geschrieben habe meiner Meinung?

                Dann reden wir offenbar irgendwie aneinander vorbei, denn ich hatte mich ja auf konkrete Textpassagen von dir bezogen.

    2. „China ist plötzlich nicht nur „sozialistisch“ (nach diesem Standard ist Deutschland auch sozialistisch) , sondern auch „demokratisch“?“

      Das „chinesische Verständnis von Demokratie“ ist natürlich ein anderes als das des Westens. Ausgehend von der Definition, die mit Demokratie lediglich Volksherrschaft meint, sind Wahlen also keineswegs zwingend notwendig. Die Volksherrschaft wird über die Kommunistische Partei sichergestellt, der jeder Chinese beitreten kann, soweit er die Aufnahmebedingungen (dem Wohl des Volkes zu dienen) erfüllt. Meines Wissens musste der aktuelle Führer Chinas 6 Mal einen Aufnahme-Antrag stellen bis er endlich für würdig befunden und aufgenommen wurde,

      1. „Ausgehend von der Definition, die mit Demokratie lediglich Volksherrschaft meint, sind Wahlen also keineswegs zwingend notwendig. Die Volksherrschaft wird über die Kommunistische Partei sichergestellt, der jeder Chinese beitreten kann, soweit er die Aufnahmebedingungen (dem Wohl des Volkes zu dienen) erfüllt.“

        Das hat mich Volksherrschaft natürlich nichts zu tun, insbesondere da man vorher eine Prüfung ablegen muss und der Zuwachs per Kooptation stattfindet (d.h. diejenigen mit Macht, können Neue oder Opposition raushalten und geben außerdem strikt die ideologische Richtung vor, wenn man das für Demokratie hält, ist fast jedes Land demokratisch).

        Interessant und anders ist der Aufbau aber schon (natürlich darf man Wikipedia nicht auf die Goldwaage legen):

        „Die KPCh ist nach dem Prinzip des demokratischen Zentralismus aufgebaut, das heißt, die Leitungen werden von unten nach oben gewählt, Weisungen gehen (immer) von oben nach unten. Die Partei hat ihre Strukturen auf den Staat übertragen. Der Nationale Volkskongress entspricht dem Zentralkomitee, sein ständiger Ausschuss dem Politbüro der Partei.“

        https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistische_Partei_Chinas#Aufnahme_in_die_Partei

        Also wenn man erstmal drin ist, gibt es eine Art Repräsentativdemokratie, die am Ende („auf Vorschlag des Parteipräsidiums“, was immer das heißt…) ein Zentralkomitee wählt, dessen „ständiger Ausschuß“ (das Politbüro) dann die tägliche Macht ausübt. Bei mir hinterlässt das einiges an Fragezeichen.

        soweit er die Aufnahmebedingungen (dem Wohl des Volkes zu dienen) erfüllt

        *lol*
        Genau, dem Wohl des Volkes dienen unsere Minister auch, sie schwören sogar einen Eid darauf, dummerweise sind solche Phrasen faktisch beliebig dehn- und auslegbar und in einer Prüfung kann man alles schreiben, noch kann niemand Gedanken lesen…

        Überzeugt mich nicht das System, das kann bei jeder Gelegenheit wieder aus der Kurve fliegen und die Fehlentwicklung ist quasi vorprogrammiert. Zur Zeit sind die noch mit ihrem wirtschaftlichen Aufstieg beschäftigt, das hat Europa ja auch noch gut hinbekommen, irgendwann kommt dann die Dekadenz und dann wird es interessant…!

  2. Auch der Boom in China wird irgendwann zu Ende sein, wenn die Märkte gesättigt sind. Alles hat seine Grenzen. Aber die Herangehensweise über Volksabstimmungen und Auswahl der besten Vorschläge dürfte mittelfristig den Erfolg Chinas fördern. Wenn dann mal alle ihre Buden mit Konsumgütern in hoher Qualität voll haben und keine Innovationen wirkliche Verbesserungen mehr bringen können, muss umgedacht werden. Mit dem chinesischen System dürfte das eher funktionieren als mit dem westlichen. Man könnte nach materieller Sättigung das kulturelle Level heben, mit mehr Freizeit und zwischenmenschlichen Beziehungen zum Beispiel. Der Westen geht den entgegengesetzten Weg, Profit des Einzelnen geht vor Profit einer Gesellschaft. Ich denke, der Westen wird weiter zurückfallen und dies auch mit Kriegen nicht ändern können. Am besten wäre, chinesisches teilweise zu übernehmen, aber dazu sind unsere Könige zu verbohrt und dumm, wie halt früher die Betonköpfe z.B. in der DDR.

    1. Das wird nicht passieren, eher zünden die Amis einen Atombombe!
      Für die Meisten der Amerikaner, ist die Apokalypse eine Erlösung.
      Das ist natürlich alles religiös motiviert, wie so viele Verbrechen auf der Welt.

      1. @Motonomer
        „Für die Meisten der Amerikaner, ist die Apokalypse eine Erlösung“

        Für die Deutschen in der Zeitenwende trifft das aber auch zu und Omid Nouripour (GRÜNE) hat gestern nochmal bestätigt, die Deutschen hätten viel zu viel Angst die sie nicht haben müssten. Die Apokalypse ist also gar nicht so tragisch und Putin hat ja Angst wgen der Wehrerfassung und wird sich keinen Atomangriff trauen.

        Ich vermute Nouripour hat sich als Agent in Putins Kopf eingeschleust und weiss daher was Putin zu tun gedenkt. 🙂

        1. Hm, wenn ich keine Angst haben muß, brauch ich doch auch keine Wehrpflicht. Oder darf ich erst nach der Wehrpflicht keine Angst mehr haben müssen? Selbst wenn, ist das zweifelhaft, die wollen ja weitere Fantastilliarden für ihre Aggressionspolitik abzocken und das können sie nur mit breit gestreuter Angst.

  3. Es wird auch zu beobachten bleiben, wie diese sozialistische Gesellschaft aussehen wird, die China anstrebt. Das ist eine ganz neue nicht nur gesellschaftliche Entwicklungsstufe, sondern auch neu für die marxistische Gesellschaftsanalyse. Denn so weit war die praktische Verwirklichung des Sozialismus bisher noch nie vorangeschritten. Erstmals in der Menschheitsgeschichte gestaltet er eine Gesellschaft, deren wirtschaftliches Niveau weit vorangeschritten ist und das der entwickelten kapitalistischen Länder bereits teilweise überholt hat.

    Na wenn Ihnen das innere Ruhe verschafft, dann sehen sie das halt so, Herr Rauls.

    Eine autoritäre kapitalistische Gesellschaft, die nationalzentriert für ihr Volk agiert (machten die Nazis übrigens auch, ebenfalls mit planwirtschaftlichen Ansätzen, die wollt ihr aber keinesfalls als „Sozialisten“ bewertet sehen, die üblichen Doppelstandards) mit „marxistische(r) Gesellschaftsanalyse“ zu analysieren… viel Spaß, ich freue mich auf diese geistigen Ergüsse, das gibt wieder ordentlich was zum Lachen!

    1. Solange wie der Kapitalismus noch als „Systemgegner“ existiert müssen Wege gefunden werden damit umzugehen. Ein Weg wäre es und China hätte selbstverständlich die Mittel dazu, den Kapitalismus zu beseitigen, in dem es einfach mal ein paar Atombomben auf Tokio, Okinawa, Guam und Melbourne wirft. Wenn die Russen zeitgleich Berlin, Warschau, Brüssel London, D.C. und L.A. mit Atombomben bedenken hat sich das Kapitalismus-Problem erledigt. Die Menschheit vermutlich auch. So geht es also nicht. Also müssen angesichts von 1989-1991 Wege gefunden werden jene Zeit zu überbrücken indem der Kapitalismus im Weltmaßstab abgelöst wird. Denn tatsächlich ist der Kapitalismus seit geraumer Zeit überfällig und während China in die Zukunft schaut, beschäftigt man sich hier ständig mit der Vergangenheit oder der Angst vor Technik. Schuld sind immer die anderen, der Kanzler meint es gäbe das Problem des „Stadtbildes“ wo ihm eindeutig zu viele Ausländer vorkommen. Das in einer Stadt zu sagen in der 155 Nationen leben finde ich ausgesprochen mutig oder besser gesagt ziemlich dämlich. Und wärend sich Villa Germania hauptsächlich um seine Hausgemachten Probleme kümmert, startet Villa China einfach durch.

    2. „Eine autoritäre kapitalistische Gesellschaft, die nationalzentriert für ihr Volk agiert (machten die Nazis übrigens auch, ebenfalls mit planwirtschaftlichen Ansätzen, die wollt ihr aber keinesfalls als „Sozialisten“ bewertet sehen, die üblichen Doppelstandards)“

      Ja, da ist in der Tat viel Moralismus dabei. Denn vom Grundsätzlichen her sind National-Sozialismus (und Faschismus) wie auch Kommunismus/Sozialismus kollektivistische Ideologien, im Gegensatz zur individualistischen wie Liberalismus, Libertarismus oder Anarchismus. Der Konservatismus lässt sich in dieser Art kaum kategorisieren, der ist ein Sammelsurium von beidem, ebenso dessen aktuelle Form der Populismus.

      1. Jein, ich sehe da einen (beliebten und weit verbreiteten) Kategorienfehler:

        „Denn vom Grundsätzlichen her sind National-Sozialismus (und Faschismus) wie auch Kommunismus/Sozialismus kollektivistische Ideologien, im Gegensatz zur individualistischen wie Liberalismus, Libertarismus oder Anarchismus“

        Wir leben (bzw. sollten es) in einer Demokratie, eine Demokratie kann aber genauso kollektivistisch, wie individualistisch sein (sie muss z.B. auch die Verfassung ändern können, sonst ist es keine echte Volksherrschaft), liberalistisch ist lediglich der Zeitgeist im Westen bzw. halt eine politische Richtung.

        Der Konservatismus lässt sich in dieser Art kaum kategorisieren, der ist ein Sammelsurium von beidem, ebenso dessen aktuelle Form der Populismus.

        Konservatismus ist auch nur eine (sehr grobe) politische Richtung in einer Demokratie, „Populismus“ ist hingegen noch weniger, nicht mehr als ein dümmlicher Kampfbegriff (populus=demos=Volk), man sollte den Begriff am besten vermeiden, er ist unseriös.

        Erst die Vermischung dieser Kategorien führt dann zu Unsinn, wie „unsere Demokratie“ oder dazu, dass man eine Partei „undemokratisch“ nennt, obwohl sie es nicht ist…

    3. Das kann man schon sehr ernsthaft diskutieren und ich denke mal, dass du nicht bloß rumtrollen willst. Mit der Frage, ob den der deutsche NS überhaupt noch Kapitalismus ist, hat sich schon Franz Neumann in den 40ern in seinem unfassbar detaillierten „Behemot“ befasst. Ein Werk, das in, wie ich vermute, unerreichter Tiefe das Funktionieren Deutschlands unter den Nazis untersuchte. Nicht „moralisch“, was für einen jüdischen Sozialdemokraten sicher eine Option gewesen wäre, sondern wissenschaftlich als Soziologe und Staatstheoretiker. Und er bringt es auf den Punkt, dass eben bei allem Dirigismus, bei aller Planung, bei der Zuteilung von Ressource, bei Preis- und Organisationsdiktaten das Eigentum des „deutschen“ Kapitals unangetastet blieb. Der Raubzug am jüdischen Kapital endete auch nicht in einer Vergesellschaftung, sondern in den Taschen von Bonzen und der Kapitalfraktionen, die mit ihnen paktierten. Dem Pöbel gestattet man dann noch, sich an der Plünderung der Hinterlassenschaften der deportierten Nachbarn zu vergreifen.

      Staatlicher Dirigismus zur Krisenverwaltung und um eine Kriegswirtschaft zu organisieren, ist aber keine Besonderheit des deutschen NS. Auch wenn es in Deutschland mit KZ und Sklavenarbeit besonders widerwärtige Formen fand. Ich möchte hier wieder an den New Deal erinnern, wo zeitweilig bis zu 90% Einkommenssteuer erhoben wurde, um mit der „Großen Depression“ fertig zu werden und Kriegswirtschaft funktioniert sowieso nicht ohne staatliche Dirigismus, wenn die kriegerische Auseinandersetzung eine Größenordnung erreicht, die eine solche Konzentration von Rohstoffen, Arbeitskräften, Transportkapazitäten verlangt. Nichts daran ist sozialistisch.

      Interessanter ist eigentlich eine andere Frage, mit der sich Neumann tatsächlich auch schon vor fast hundert Jahren, und zwar in Bezug auf die Zeit vor den Nazis beschäftigte. Und damals stand die Entwicklung noch ganz am Anfang. Nämlich, dass relevante wirtschaftliche Entscheidungen oftmals nicht mehr von den „Eigentümern“, sondern von einer technokratischen Elite in den Vorständen und auf den Direktorenposten getroffen werden. Oftmals wissen die „Eigentümer“, also die Inhaber von Aktien usw. nicht mal mehr, was ihnen da gehört. Auch wenn es spektakuläre Gegenbeispiele gibt: Quandt, Musk, Bezos, Thiel uä. Würde ein Asteroid (sagen wir mal ein sehr kleiner) die ganze Sippschaft auf einer Eppsteininsel bei einer Trauerfeier auslöschen, würde es für die Produktion keinerlei Bedeutung haben.

      Die Frage, ob das chinesische Modell ein „sozialistisches “ ist, vermag ich auch nicht zu beantworten. Meine Zweifel ähneln da den deinen. Dass eine „Umfrage“ unter Teilen der Bevölkerung dafür steht, glaube ich auch nicht. Aber ich bin da nicht ausreichend beschlagen, um das zu beurteilen.

    4. Klar, dass Du mit Deinen Nazis kommen musstest.
      „Eine autoritäre kapitalistische Gesellschaft, die nationalzentriert für ihr Volk agiert (machten die Nazis übrigens auch, ebenfalls mit planwirtschaftlichen Ansätzen,..“
      Soso. Die Nazis hatten die Gewerkschaften zerschlagen, der Reallohn lag trotz Rüstungskonjunktur unter dem Vorkrisenniveau (1929) bei gestiegener Wochenarbeitszeit, 900.000 Menschen von 70 Mill. sassen im KZ, eine Viertelmillion war emigriert. Und ohne den Krieg wäre die braune Blase schnell geplatzt.

      1. Die Nazis hatten die Gewerkschaften zerschlagen

        Finde den Unterschied:

        „In China sind nur Gewerkschaften zugelassen, die dem Allchinesischen Gewerkschaftsbund (ACGB) angehören, der der Kommunistischen Partei untersteht…“

        vs.

        „Unmittelbar danach wurden sie durch die von der NS-Führung kontrollierte Einheitsorganisation Deutsche Arbeitsfront (DAF) ersetzt.“

        der Reallohn lag trotz Rüstungskonjunktur unter dem Vorkrisenniveau (1929) bei gestiegener Wochenarbeitszeit

        Nicht trotz, sondern wegen. Reallohn ist inflationsbereinigt und Rüstung heizt in erster Linie die Inflation an, weil sie keine (für normale Bürger erwerbbare) Waren herstellt.

        Man kann aufgrund der kurzen Dauer des „dritten Reiches“ argumentieren, dass es nur und alleinig zum Kriegführen gedacht war und daher „kriegswirtschaftliche Ansätze“ hatte, ich halte das allerdings nicht für ausreichend belegbar, es war von Anfang an national und auf (das deutsche bzw. „arische“) Volk ausgerichtet und hatte ansonsten ein „sozialistisches“ (kein kommunistisches) Wahlprogramm, es verbesserte die Situation auch in der Anfangszeit (u.a. schuf es Vollbeschäftigung, schuf technische Innovation und sorgte für Infrastruktur).

        Es war die undemokratische Ausrichtung („Führerprinzip“) und der von Hitler kolportierte Expansionismus, die den Karren in die Schei**e fuhr.

        900.000 Menschen von 70 Mill. sassen im KZ, eine Viertelmillion war emigriert

        Ich dachte es wurden allein 3 Millionen im KZ umgebracht? Und was spielt das für eine Rolle? Mao war auch nicht zimperlich und über Stalin schweigen wir lieber. Wie die aktuelle chinesische Regierung ist, kann ich nicht beurteilen, weil wir nur die Propaganda von beiden Seiten haben, mit etwas Glück können wir das in 40 Jahren einschätzen.

        1. „…. hatte ansonsten ein „sozialistisches“ (kein kommunistisches) Wahlprogramm“

          Wird auch durch ständiges Wiederholen nicht richtiger. Ein paar soziale Phrasen, die zum Teil dem Berliner Strasserflügel geschuldet waren und die das Kapital hätten beunruhigen können, wurden von Hitler gegenüber Hugenberg, dem Architekten der ersten Koalition mit Papen, überzeugend dementiert, worauf auch 1932 richtig Geld floß. 3 Millionen RM, was damals sehr viel Geld war. Daraus wurde dann 1933 die Adolf-Hitler-Spende- Der-Deutschen-Wirtschaft. Hitler hatte zuvor das, was er mit Hugenberg und führenden Wirtschaftvertretern im Hinterzimmer besprach, in seiner Rede zum „Schutz des Privateigentums“ , öffentlich gemacht.
          Gregor Strasser, der prominenteste Kopf des „nationalen Sozialismus“ – ein widerwärtiges Gemisch aus Antisemitismus, Nationalismus und einigen sozialen Phrasen- wurde dann 1934 ermordet, spielte aber schon lange keine Rolle mehr bei den Nazis.

          Ich vermag nicht zu beurteilen, warum du an dieser These, die Nazis wären irgendwie „sozialistisch“ gewesen und die du nicht mal zu belegen versuchst, festhälst. Ist deine Angelegenheit. Seit Jahren versuche ich auch niemanden im Netz persönlich anzugreifen. Ich finde es einfach uncool. Aber ich komme nicht umhin festzustellen, dass du vom NS, den Umständen seiner Machtergreifung und seinem Funktionieren – auch wenn du in der Beurteilung seiner Nationalismen aus meiner Sicht richtig liegst- einfach keine Ahnung hast. Oder bewusst davon absiehst, was ich allerdings übel fände.

        2. Die Nazis hatten die Gewerkschaften zerschlagen

          Finde den Unterschied:
          „In China sind nur Gewerkschaften zugelassen, die dem Allchinesischen Gewerkschaftsbund (ACGB) angehören, der der Kommunistischen Partei untersteht…“
          vs.
          „Unmittelbar danach wurden sie durch die von der NS-Führung kontrollierte Einheitsorganisation Deutsche Arbeitsfront (DAF) ersetzt.“

          Du Trottel bist nicht einmal in der Lage Wikipedia aufzurufen, wo man lesen kann:
          „Deutsche Arbeitsfront (DAF) war in der Zeit des Nationalsozialismus der Einheitsverband der Arbeitnehmer _und_ Arbeitgeber“

          Die deutsche Arbeitsfront war also KEINE Gewerkschaft (und auch Streikversuche außerhalb der Arbeitsfront wurden im Dritten Reich gnadenlos niedergeschlagen. Dazu gibt’s einzelne Untersuchungen.)

          Wie nun wiederum die im Allchinesische Gewerkschaftsbund zusammengeschlossenen Gewerkschaften in der chinesischen Realität agieren, das kann man nicht – und du ohnehin nicht – aus der Entfernung einschätzen. Merke: Die dortigen Gewerkschaften vertreten ja nicht nur Lohnabhängige in staatlichen Betrieben (wie beispielsweise in der DDR), sondern auch in privaten Konzernen. Die Hälfte der chinesischen Wirtschaft ist privat.

        3. Du schwafelst rum. Bis 1939 sassen 900.000 Menschen im KZ, das war vor der Vernichtungspolitik. Es geht darum, dass Deine Nazis eben keine „sozialistische“, sondern erzkapitalistische Politik gemacht haben. Den Lebensstandard haben sie auch nur gegenüber dem Tiefpunkt der Krise verbessert. Danach kam der Krieg, der nicht „national“, sondern auf Eroberung und Vernichtung ausgelegt war, mit dem Plan, Osteuropa und die UdSSR zum „neuen Indien“ zu machen, Hunderte Millionen „Untermenschen“ zu versklaven und zig Millionen zu vernichten, nicht nur Juden (Generalplan Ost).
          Was die NS-Wirtschaftspolitik angeht, zeigt Avraham Barkai (Das Wirtschaftssystem des Nationalsozialismus, Frankfurt/M. 1995) die Parallelen zum Rathenauschen Kriegswirtschaftssystem im 1. Weltkrieg.
          Was die chinesischen Gewerkschaften angeht, werden ständig unabhängige Gewerkschaftsorganisationen gegründet. Die werden nicht verboten, sondern in die bestehenden Organisationen integriert.
          Was man, wenn man nicht ständig Naziapologetik betreibt, an China beurteilen kann, ist, dass sich die Einkommen der Bevölkerung seit der Öffnungspolitik gut verfünfzigfacht haben. Was in 40 Jahren sein wird, weiss ich natürlich auch nicht. Aber natürlich hoffen bräunlich Angehauchte, Atlantiker und westliche „Marxisten“ auf den grossen Crash in China.

  4. Xi Jinping ist überzeugter Marxist-Leninist. Was eben nicht heißt, dass er nur Planwirtschaft zulässt. Aber das Wissen ist vorhanden und wird genutzt. Es hat die Chinesen bislang von einer Konzerndiktatur bewahrt, im Gegensatz zu uns. Man findet im chinesischen System schon noch unschöne Seiten. Aber die Richtung stimmt.
    Die Energieseite fehlt im Artikel. Die aber wäre wichtig, denn sie ist die Grundlage von Chinas Außenpolitik. Überall stellen Chinesen Solarkraftwerke und Windanlagen hin, wir die einstigen Pioniere können nur zuschauen. Und dann kommen noch die umweltfreundliche Züge aus China. Was lassen die uns noch übrig? Nun ja, die Radwege.

    Man sieht einen systematischen und geplanten Ausbau der Erneuerbaren. Im Gegensatz zu uns, wo CDU und Rechtspopulisten versuchen, das Rad zurück zu drehen:

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/china-ausbau-windenergie-solarenergie-100.html

    Gleich kommt: aber die Kohlenutzung wurde doch ausgebaut. Richtig, nachdem beschlossen wurde, keine Kohlekraftwerke mehr im Auslsand zu bauen. Um die Branche nifcht einbrechen zu lassen, baute man dann im Inland. Ich hatte damals 2021 schon vermutet, dass niemand mehr ein Kohlekraftwerk fertig bringt ohne chinesische Beteiligung. Da lag ich offenbar richtig und das ist ein riesiger Schritt hin zur Klimaneutralität.
    Last not least überholen sie uns mit den Elektroautos. Und bei uns meinen sie, es wird besser, wenn man das Verbrennerverbot kippt. Sorgt sicher für Erheiterung in Peking.

    1. Xi Jinping ist überzeugter Marxist-Leninist.

      Er wäre ziemlich dämlich, wenn er was anderes behauptete, in der „kommunistischen Partei“, nicht?

      Tatsache ist, dass die Chinesen wirtschaftliche und monetäre Zusammenhänge verstehen, die für Marxisten nichtmal existieren. Wäre interessant, ob die ihre Erkenntnisse irgendwo schriftlich niedergelegt haben, eine Art „Xi Jinping“-Bibel wäre vielleicht ein Weg, Marxisten endlich mal ein Update schmackhaft zu machen.

      Man sieht einen systematischen und geplanten Ausbau der Erneuerbaren. Im Gegensatz zu uns, wo CDU und Rechtspopulisten versuchen, das Rad zurück zu drehen:

      Du siehst auch nur, was du sehen willst:
      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/china-kohlekraftwerke-erneuerbare-energien-energiewende-100.html
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/atomkraft–warum-china-so-viele-akw-baut—und-wir-nicht-35003070.html

      Richtig, nachdem beschlossen wurde, keine Kohlekraftwerke mehr im Auslsand zu bauen. Um die Branche nifcht einbrechen zu lassen, baute man dann im Inland.

      Klingt nach Marxistenlogik. Wir sind ganz doll in „Erneuerbaren“!1!! Spätestens 2030 wollen wir den Höchsstand an CO2-Emissionen erreicht haben und dann wirds weniger (bei uns wird es übrigens seit Jahren weniger) und schon 30 Jahre später ist alles im Sack, durch, ähm „intelligente, hochwertige und umweltfreundliche Entwicklung“ der, ähm, Kohlenutzung:
      https://german.chinatoday.com.cn/ch/wirtschaft/202402/t20240222_800357283.html

      Der Grund, weshalb die Chinesen an uns vorbeiziehen, ist, dass sie weniger grüne und rote Ideologen (wie dich) haben, als wir dekadenten grüblerischen Deutschen. Die Chinesen kommen aus bitterer kommunistischer Armut, sie sind euphorisch über die kapitalistisch entfesselte Entwicklung (ihr würdet sie zerquatschen und bekämpfen), sie sind nationalistisch und sie sind vor allem PRAGMATISCH!

      Last not least überholen sie uns mit den Elektroautos. Und bei uns meinen sie, es wird besser, wenn man das Verbrennerverbot kippt. Sorgt sicher für Erheiterung in Peking.

      Für Erheiterung (eher für Unverständnis, die Chinesen mögen die Deutschen m.W.) sorgt unsere selbstzerstörerische Ideologie und die Unfähigkeit uns aus der amerikanischen Fesselung zu lösen, Pragmatismus verstehen sie hingegen ziemlich gut.

      1. Na, das Artur-Zehchen Frühstückt doch jeden neuen Morgen mit einem anderen wichtigen Arbeiterführer der Welt. Nicht gewusst?

        So Blödsinn wie „Man sieht einen systematischen und geplanten Ausbau der Erneuerbaren“. Die Chinesen sind nicht so dumm wie wir hier. Aber natürlich mischen die beim Geschäftemachen mit. Wenn bei uns Autos mit Holzvergaser in Mode kämen – die Chinesen lieferten schnell, sicher und in Weltspitzenklasse.

        Warum sollten die Chinesen nicht an der Dummheit der Welt mitverdienen? Und so Figuren wie das Arturzehchen sind genau die richtigen Adressaten dafür.

  5. Bin noch nicht ganz durch, aber mir gefällt die chinesische Politik vor allen Dingen in einer Hinsicht: Chinas Führung ist am Fortschritt des ganzen Landes interessiert. Im Westen ist es genau umgekehrt. Hier bestimmt eine winzig kleine rechtsradikale Nazi-Elite die Politik. Das Resultat dieser Politik ist der pure Hass auf die Menschen, denen sie die Entwicklung auf jegliche Weise vergälen, vergraulen wollen. Und sie manipulieren die Menschen, um ihnen das Gegenteil einzureden. Sie sollen glauben in einer freien liberalen Demokratie zu leben, wo sie demokratisch mitbestimmen können und das Recht auf freie Meinungsäußerung genießen. Das Gegenteil ist richtig. Es handelt sich um keine Demokratien, sondern auf eine von einem permanenten tiefen Staat gelenkte Monarchie auf Zeit. Vertreten wird nicht das Volk, sondern dieser tiefe Staat, der militärisch industrielle Komplex. Das „Recht auf freie Meinungsäußerung“ existiert bei kritischen Themen (durch Wokismus sehr weit gesteckt) auch nur, wenn man die Meinung der herrschenden Klasse vertritt oder man keine Reichweite hat. Bei letzterem gibt es allerdings keine Garantie drauf. Der ganze Apparat, inkl „Justiz“ ist darauf ausgelegt dieses eine Narrativ durchzusetzen, welches sich inzwischen derart radikalisiert hat, dass schon doe Frage im Raum steht das eigene Volk dafür zu opfern, zur Schlachtbank des Krieges zu schicken, damit der militärisch industrielle Komplex unfassbar reich werden kann. Eine derart bösartige Politik, wo die Politik die Menschen HASST (das eigene Volk sowie auch ausgemachte Gegner), gibt es nirgendwo auf der Welt. Keine Politik hat zum Kern des Wirtschaftsmodells die Auslöschung von Menschen, Genozid, wie der Westen. Sie glorifizieren und feiern den Genozid, ja erklären ihn zur Staatsräson. Wer die offen und für jeden auch nur halb intelligenten Menschen ersichtliche Nazi-Ideologie dahinter anprangert, bekommt die faschistische Gestapo auf den Hals gehetzt (siehe aktuell Todenhöfer). Da verstehen sie keinen Spaß, weil eines ihrer wichtigsten Instrumente die Manipulation der Massen ist. Diese oder den Geist dahinter mit deutlichen Worten zu entlarven, stört die Politik der bösartigen Täuschung und des Betrugs.

    Wie gesagt. Es gibt niemanden, der sonst so bösartig ist, wie westliche Führer. Es mag auch andere böse Führer geben, aber entweder sind die vom Westen gekauft bzw werden geduldet, weil sie die gleiche Denkweise haben (das Volk niederpeitschen und alle Reichtümer des Landes in die Hände ganz weniger Eliten leiten) oder sie können diesen nicht das Wasser reichen, siehe Gaza, ein vom kollektiven Westen begangener Völkermord, jetzt (vermutlich) fortgesetzt unter Trump’schem „Friedens“banner. Selbst wenn einem in anderen Ländern zB die Todesstrafe droht, wegen Nichtigkeiten…. der Westen übertrifft sie alle (siehe ukrainisches Volk, welches sie mit ihrem Krieg in die Millionen gehend zum Tode verurteilt haben).

    Warum hasst der Westen China eigentlich? Die lange unmenschlichen Arbeitsbedingungen und Ausbeutung haben ihn nicht zu Kritik veranlasst (inzwischen kann man in China besser verdienen als in manch europäischem Land), im Gegenteil. Das war Einladung zum Investieren. Allenfalls einzelne, teils erfundene Themen, die zum Rassismus schüren geeignet sind (angebliche Verfolgung der Uiguren, social score; beides gibt es so nicht) und dem gemeinen Westler seine angebliche kulturelle Überlegenheit als Teil seiner rassistischen Einstellung preisen soll, lösen „Kritik“ aus.

    Warum wird China von westlichen Eliten als „Diktatur“ bezeichnet, obwohl die dortige Regierung vollstes Vertrauen in der Bevölkerung genießt, da dieses erkennt, dass die Politik zu ihren Gunsten ist? Genau deswegen! Die Menschen bei uns sollen glauben, dass die chinesische Politik, die die Interessen, den Wohlstand des ganzen Volkes im Blick hat diktatorisch sei, während der Umstand, dass bei uns eine ganz winzig kleine Elite die Politik zum eigenen Vorteil (inkl das Volk als Kanonenfutter zu betrachten) bestimmt, als „demokratisch“ erscheinen soll.

    Anders ausgedrückt: die chinesische Führung hat das westliche Modell von „Demokratie“ nicht verstanden: eine winzig kleine Elite bekommt alles, dem Volk wird alles streitig gemacht, auch schwer erkämpfte Errungenschaften, es wird unterdrückt und in Ersatzfeindbildern, Hass ertränkt.

    Was sind sie alle ausgeflippt, als die chinesische Führung Jack Ma, dem Gründer von Alibaba („die Menschen brauchen keine Freizeit, ihre Arbeit ist ihre Freizeit“), die Grenzen seiner Macht aufgezeigt hat.

    Für den Westen ist Diktatur, wenn KEINE winzig kleine Elite sich alle Reichtümer des Landes unter den Nagel reißt und die Politik des Landes bestimmt, NICHT das Volk unterdrückt, KEINE korrupt kriminelle Elite hat oder wenn das Land über Rohstoffe verfügt und sich die Eliten des Landes nicht entsprechend korrumpieren lassen.

    Was ich sagen will: bei Lichte betrachtet erfüllt China vermutlich mehr Ideale als der Westen und als uns die Propaganda vom Gegenteil überzeugen will. Ehrlich grsagt ist das auch für mich eine bittere Erkenntnis. Auch ich hab mich vom Westen verarschen lassen.

    1. Wir brauchen nicht darüber diskutieren, dass der Westen am Ende ist, dass er keine wirklich Demokratie hat, dass die Mehrparteiensysteme die falschen Leute an die Spitze befördern (in Einparteiensystemen ist es oft auch so, aber noch weniger transparent, gute Führer sind da ebenso reines Glück).

      Das heißt aber nicht, dass die westlichen Werte an sich schlecht sind, nur weil unsere Elite sie selbst mit Füßen tritt (ich halte das für einen der Gründe, weshalb wir überall zurückfallen und uns in Selbsthass suhlen). Ich würde das autokratische China ungern als Vorbild nehmen (davon träumen unsere Eliten übrigens, die wissen nämlich auch genau, was für uns angeblich gut ist und unabwählbar zu sein, ist unglaublich praktisch fürs „Durchregieren“).

      Wir sollten unsere Gesellschaften nach unseren Wünschen und Bedürfnissen reformieren und weiterentwickeln, das sind nämlich ziemlich andere, als in einem (sehr kulturfremden) Aufsteigerland wie China.

        1. Ich glaube er meint die, von denen Richard spricht, und die von der chinesischen Regierung gerade beherzigt werden, also an Fortschritt, Wohlstand, Sicherheit (auch ökonomischer) und Frieden des ganzen Landes interessiert zu sein usw., also das, was man „bei uns“ mal idealistisch unter einer aufklärerischen Vision von der Zukunft verstand (und wohl so ähnlich schon bei Konfuzius und Laotse hätte nachlesen können):

          1. Ganz genau, man kann natürlich auch bei Wikipedia nachschauen:
            https://de.wikipedia.org/wiki/Westliche_Welt#Begriffsinhalt

            Wobei da schon allerlei Vermischung und Zeitgeistinterpretation mit dabei ist, ich würde es konzentrieren auf:

            1) Rechtsstaatlichkeit (inkl. Gleichheit vor dem Gesetz, sowie Bürger- und Menschenrechte)

            2) Gewaltenteilung

            3) Individualismus/Freiheit (inkl. „Toleranz“, so weit als möglich ausgelegt, so weit wie nötig eingeschränkt)

            Wobei all das durch Demokratie ausbalanciert und gewichtet werden muss, die daher am höchsten einzustufen ist.

          1. Die westlichen Werte hat doch unser aller Vorbilddemokratie – der King im Fighterjet – gerade vorgeführt: Scheiß aufs Pack!

            Nein, schei** auf westliche Werte führen die „Eliten“ vor (Trump m.E. weniger als die aktuelle deutsche Nomenklatura).

    2. “ Eine winzig kleine Nazi- Elite bestimmt…“ Jetzt bin ich aber mal gespannt wer das sein könnte, vielleicht Zuckerberg, Soros, oder vielleicht doch Willy Herrenknecht, der Herr der Tunnelbohrmaschinen ?

  6. China hat, im Gegensatz zu Deutschland, keine Diktatur der Konzerne und auch keine Kleptokratie als politisches Grundgerüst, wie es im ganzen Westen inzwischen der Fall ist. Natürlich gibt es auch in China Korruption, nur eben enorm viel weniger als etwa in Deutschland weil in China Korruption, nicht wie etwa in Deutschland, weder gefördert, noch durch eine korrupte Justiz aus Parteisoldaten legalisiert ist.
    Ein deutscher Mandatsträger hat als einzige Verpflichtung, die, sich die Taschen so schnell wie möglich zu füllen, ansonsten ist für diese Leute alles eine Frage des Gewissens, welches die meisten nicht einmal besitzen.
    Dadurch ist China definitiv erheblich freier als „unsere“ Despotie, in der der Bürger trotz angeblichen Wahlrecht keinen Minister und keinen Kanzler wählen kann, sondern dieser Despot wird von den anderen Mandatsträgern ausgekaspert. Und auch Wahlfälschung ist hier inzwischen völlig normal, in dieser Pseudodemokratie in der die Untertanen zwar nichts zu sagen haben, welche sich trotzdem als Demokratie bezeichnet. Naja, bei der DDR stand ja das demokratisch sogar im Namen und war ähnlich der BRD, diese Demokratie irgendwie nicht zu sehen und zu hören war.
    Und natürlich haben die Regimes die so schön Grundgesetz und Verfassung ignorieren und Brechen, keinerlei demokratische Legitimation, ob Merkel, der Cum Ex Verbrecher Olaf Scholz, oder der auch an diesen Verbrechen beteiligte Führer Merz, Demokraten sind die alle nie gewesen. Dazu noch einer der Architekten des Cum Ex betruges als Häuptling des Verfassungsgerichts und schon weiß eigentlich jeder, in Deutschland, wo die Despotie herrscht, da alle Parteien geschmiert sind, gibt es weniger Demokratie als in China wo es nur eine Partei gibt. Diese sich allerdings darum bemüht, eine Politik für alle Chinesen zu machen und nicht nur, wie im Westen für die Oligarchie.

  7. Chinas Ökonomie dient offenbar nicht der Produktion von Mitteln fürs Bedürfnis. Die sind umgekehrt Mittel für die Wirtschaft. Mit Kaufkraft ausgestattet, sollen die „Verbraucher“ der Wirtschaft beim wachsen helfen. Der Binnenkonsum wird gestärkt, damit die Wirtschaft wächst, und nicht umgekehrt, wird soll die Wirtschaft wachsen, damit all die nützlichen Dinge hergestellt werden können, die das Volk so braucht.

    Wer daran nichts verwerflich findet, weil ja immerhin Konsum zustande kommt, und sogar verstärkt stattfinden soll, der übersieht das Mittel/Zweck Verhältnis, dass hier vorliegt. Der Konsument ist Diener am Wachstum, aber eben auch als Lohnarbeiter Kostenfaktor.

  8. Und China hat dank Konfuzius etwas, was man im Westen vergeblich sucht: Meritokratie. Ge-/befördert wird nach Eignung und Leistung unabhängig von der Herkunft.

    1. Unsinn, der Beamtenapparat der Mandarine ist seit Jahrhunderten nahezu undurchdringlich. Das gleiche gilt für den Apparat der KP, wer nicht konform ist, hat keine Chance. Im übrigen sind die Mandarine der Kaiserzeit durch rote Mandarine abgelöst worden, Mao hieß nicht umsonst der “ Rote Kaiser“, im Prunk leben, sich Mätressen halten und auf das Leben der Bauern scheißen.

  9. @scheinregen
    Sie haben sicherlich den ein oder anderen Beitrag hier geliefert, der eigentlich interessant wäre zu diskutieren. Aber ich mache es nicht. Nicht weil ich die Auseinandersetzung mit Ihnen scheue, sondern weil ich keinen Sinn darin sehe. Ich bezweifle Ihr ernsthaftes Interesse an der Klärung der FRagen und Themen, die Sie hier aufgeworfen haben. Und mit Leuten, die erkennbar kein ernsthaftes Erkenntnisinteresse haben, denen es entweder um Selbstdarstellung, Rechthaberei oder Gestänkere geht, diskutiere ich nicht. Da kommt nix Vernünftiges bei heraus. Die behaupten im Handumdrehen das Gegenteil von ihrer vorherigen Aussage, nur um Recht zu behalten. Das ist es mir nicht wert.

    1. Ich bezweifle Ihr ernsthaftes Interesse an der Klärung der FRagen und Themen, die Sie hier aufgeworfen haben. Und mit Leuten, die erkennbar kein ernsthaftes Erkenntnisinteresse haben, denen es entweder um Selbstdarstellung, Rechthaberei oder Gestänkere geht, diskutiere ich nicht

      Ich habe kein ernsthaftes Erkenntnisinteresse? Na wenn Sie das sagen, Herr Rauls.

      Ich bemühe mich zu argumentieren, während Sie sich aus der Affäre ziehen, indem sie mir unlautere Absichten unterstellen und mich als eine Art Troll darstellen? Sie versuchen ja nichtmal mit mir zu diskutieren (wäre jetzt auch zu spät, ich werde vermutlich erst am Mittwoch wieder hier reinschauen können).

      Die behaupten im Handumdrehen das Gegenteil von ihrer vorherigen Aussage, nur um Recht zu behalten

      Zufällig bilde ich mir auf meine weitgehende Widerspruchsfreiheit einiges ein, aber Sie haben sicher ein Beispiel, wo ich mich so verhalten habe? Ich kann Rabulistik nämlich auf den Tod nicht ausstehen und bin durchaus in der Lage, Fehler einzugestehen oder Synthesen zu bilden.

      Ich glaube Sie haben gerade mehr über sich preisgegeben, als Ihnen lieb sein kann. Einen schönen Tag noch…

  10. Es gab mal eine Situation vor langer Zeit, da hatte China ihre Seidenstraße mit Indien geteilt.
    Beide Staaten besitzen bis heute, die grössten Menschenanzahl im Ausland. Durch die alten Handelswege hatten sich diese Menschen überall angesiedelt. Dann kamen in den letzten 2 WW zusätzlich postmoderne Ideologien hinzu, die noch mehr Menschen bewegten umzusiedeln.
    Das Kapital sucht seit ein paar Jahrzehnten grosse Märkte, diese sind dort wo Menschen existieren. Das heisst Indien, China, Indonesien in Asien. Jeder Markt hat aber seine eigenen kulturellen Strukturen und der Westen Weiß das, aber tut so als das er darüber nichts wisse. Na klar, ihre Sauereien sind bis dato nicht vergessen.
    Die heutige gelebte Welt wird sich rapide ändern durch die neuen etablierten ‚Parteien‘.
    Ich erinnere mich was Herr Putin in mehreren öffentlichen Gesprächen sagte, eine simple gerechtere Welt in denen die Bürger ein besseres Leben davon tragen können. Es ist im Prozess und natürlich gibt es Gewinner und Verlierer auf jeder Seite.

  11. Erstaunlich ist, wie alle Leser über die jeweilige Ideologie im Ausland Bescheid wissen.
    Ein Kracher für mich.
    Bevor ihr Leser euch über diverse Ideologien streitet, versucht einfach mal selbst euren staatlichen Zustand auf seine ideologischen Istzustand zu definieren!
    Man schreibt ja gerne über Länder, die die meisten nicht kennen, ohne selbst zu reflektieren wo ich lebe!
    China ist nicht von selbst gross geworden, das habt ihr bezahlt, in dem WIR unsere Produktionen verlagert haben.
    Diese Scheindiskussion über Wirtschaft ist eben der Bestandteil vom Nihilismus.
    Der Nihilismus ist voll fortgeschritten im lande der ehemaligen Dichter und Denker.

    1. Spricht eine deutsche Langnase!

      Den Aufstieg Chinas haben in der ersten Etappe Millionen von Wanderarbeitern bezahlt, die zuerst Eure Hemden nähten und dann eure Handys montierten. Sie leben in den großen Städten in Massenunterkünften, aber es ging ihnen besser als zuhause. Einige erhielten in den Städten Bleibeerlaubnis.

      Sie schaffen mit ihren Schweiß und ihren Fleiß die erste Stufe der Kapitalakkumulation. Da die chinesische Kultur ansprengungsorientiert ist, wurden aus den Wanderarbeitern von einst ID-Experten.

      China ist eine Welt für sich, abgeschlossen und in sich selbst ruhend. Es ist den Chinesen scheißegal was die Welt über sie denkt, wichtig ist ihnen was für sie selbst von Bedeutung ist.

      Corona hat in China auch in der Mittelschicht Spuren hinterlassen, die tief sitzen, wie auch hier, aber anders.
      Aber das Punktesystem findet jeder gut, ob er die KP mag oder nicht. Wenn du mit den superschnellen Zügen fährst hat jeder einen Sitzplatz in einen pünktlichen und sauberen Zug. Wenn aber jemand den falschen Sitzplatz einnimmt und sich hartnäckig weitert diesen den eigentlichen Besitzer zu übergeben, dann droht bis zu einen Jahr Fahrverbot in Zug.

      Kriegstüchtig ist die Bevölkerung nicht. Aber unter 1,4 Milliarden Chinesen finden sich leicht und ohne Wehrpflicht 2 Millionen Menschen, die gerne den Soldatenberuf ergreifen. Unter 1,4 Milliarden Menschen ist die Konkurrenz groß. Du mußt laut und durchsetzungsfähig sein, sonst wirst du überhört.

      Xi Jinping ist in erster Linie Chinese, denn wahrscheinlich Marxist, so genau weiß das niemand.

      Aber so genau können wir Langnasen wahrscheinlich China nicht verstehen, es ist und bleibt ein Rätsel .

      Ein Land in dem man ca 4000 Schriftzeichen für den Alltag braucht, ist ansprengungsbereiter als wir hier. Wenn du dann soviele Zeichen gelernt hast kannst du via WeChat, Essen ordern, Taxis bestellen, einen Tisch im Lokal reservieren usw. Das alles kann WhatsApp nicht.

      Wer China wirklich kennenlernen will, muß das Land besuchen und die zahlreichen Sicherheitskontrollen einfach ertragen.

  12. Die geringe Konsumneigung, Corona und Donald Trumps erster Zollkrieg am Ende der 2010er Jahre führten zu einer starken Beeinträchtigung der chinesischen Wirtschaft. Besonders die Exporteinnahmen gingen zurück, und die inländische Nachfrage reichte nicht aus, um diese Einbußen wett zu machen. Diesen wirtschaftlichen Schwierigkeiten begegnete die chinesische Führung mit dem Konzept der zwei Kreisläufe.

    Kapitalismus ist schon eigenartig. Da leidet eine Wirtschaft(!), wenn zu wenig konsumiert wird.

    Ein vernünftiger Mensch würde hier stutzig werden, und sich fragen, was denn eigentlich das Probleme und für wen sein soll, wenn die Menschen saturiert sind. Und falls sie das nicht sein sollten, wieso dann kein Konsum stattfindet.

    Überhaupt würde man sich als vernünftiger Mensch fragen, warum denn überhaupt die Wirtschaft das Sorgeobjekt ist. Sollte die nicht das Mittel sein, und zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung die Produkte bereitstellen, die gewünscht sind.

    In China läuft es offensichtlich wie in jeder kapitalistischen Gesellschaft. Die Geldvermehrung ist der Zweck des Wirtschaftens. Der Erfolg wird als „Wirtschaftswachstum“ gefasst, dass möglichst und und aber auch stabil stattfindet soll.
    Was bitteschön ist daran eigentlich so toll, Herr Rauls? Ganz offensichtlich hat Chinas Kapitalismus dieselben Probleme wie jeder Kapitalismus. Überakkumulation ist genauso Thema, wie Spekulationsblasen etc..

    1. Mit Ihnen ist es doch immer die selbe Leier:
      • China? – Check!
      • Kapitalismus? – Check!
      • Rüdiger Rauls? – Grrrrrrrrh!
      Der Beissreflex funktioniert zuverlässig, diesmal haben Sie zwei Hosenbeine namens „Wirtschaft“ und „Kapitalismus“ erwischt, die gibt’s weltweit an jeder Jeans. Tun Sie mir nur einen Gefallen: Kauen Sie nicht zu lange drauf rum. Mit dem „Konzept der zwei Kreisläufe“ hat Ihnen der Rauls einen ganz anderen Knochen hingelegt. Da lohnt sich das Kauen wenigstens.

  13. Herzlichen Dank an R.R. Immer wieder stellt er seine Artikel, die sich mit China, mit der chinesischen Politik, der Wirtschaft des Landes auseinandersetzen, ein. Es ist für mich spannend zu sehen, wie sich China entwickelt, wohin die Reise wohl gehen wird. Auch der chinesische Weg verläuft nicht ohne Widersprüche – zwei Schritte vorwärts, einen Schritt zurück. Es wird nach neuen Wegen gesucht.
    Und was macht die Mehrzahl der hier diskutierenden? Sie finden immer und immer wieder Haare in der Suppe. R.R. ist zu positiv, er schreibt nicht ausführlich, er begründet nicht usw.
    Diese Besserwisser erklären dann ausschweifend, was in China falsch läuft, das auch China kapitalistisch ist, dass XI Ping kein Marxist sei, die Partei selbst auch korrumpiert ist, das auch der chinesische Aufschwung bald beendet ist usw. Diese Leute können sich gar nicht vorstellen, das die kommunistische Partei einen Plan hat, einen Plan, der jederzeit verändert werden kann – eventuell sogar verändert werden muss – dass die Kommunisten auf alles werden vernünftig reagieren können, das Fehler korrigiert werden, denn die chinesische Politik ist nicht fehlerfrei. Wo Menschen agieren, passieren Fehler. Aber es sieht doch alles danach aus, dass die 100 Millionen Mitglieder der Partei, dieses Land auch durch die raue See der Weltwirtschaft navigieren können, ohne das es zu größeren Verlusten kommt. Sogar die Erhöhung des Militärhaushalts konnte die Partei problemlos der Bevölkerung vermitteln, angesichts der immer aggressiver werdenden Politik der Trump Administration. 90% der Bevölkerung sind mit der Herangehensweise ihrer politischen Führer einverstanden, auch damit, dass es Milliardäre im Land gibt. Und wenn ich 90% schreibe, dann heißt das bei 1,3 Milliarden ja immer noch, dass 130 Millionen wohl nicht ganz einverstanden sind. Jetzt muss aber hier sofort zum Aufschrei kommen bei den wichtigsten Marxisten in diesem Forum. Das sind ja mehr als alle Bundesbürger, einschließlich der Nichtdeutschen. Skandal!!
    Also…….. nochmals danke R.R.
    Und was juckt es eine Eiche, wenn sich einige Säue an ihr reiben, oder, anders ausgedrückt: was interessiert die Chinesen das Geschreibsel einiger wirrer Deutschen.

  14. Zum „Konzept der zwei Kreisläufe“:

    Neu ist das alles nicht. Überlegungen, wie man die Kapitalakkumulation gegen die – offenbar immer vorkommenden – Risiken absichert, gibt es schon lange – und in jedem Staat. Der heimische Konsum ist – weil eben Kaufkraft- überall einerseits willkommen, (solange man ihn nicht selber stiften muss) und andererseits nie der Erfolgsweg, weil der Lohn eben Kost ist.

    Interessant ist, dass der Autor das abfeiert, als wäre es zu begrüßen, dass der Binnenmarkt dem Wirtschaftswachstum dienlich ist. Denn umgekehrt heißt das eben auch: nur solange der Binnenmarkt für den übergeordneten Zweck der Ankurbelung (oder Stabilisierung) des Wachstum einen Beitrag leistet, und nicht etwa die Stiftung Kaufkraft eine ungehörige Belastung der Wirtschaft ist (und deshalb die Löhne gesenkt gehören), gibt es solche Programme.
    Der grundsätzliche Widerspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital wird darüber nicht aufgehoben. Der Lohn ist Kost, und darf aktuell etwas höher ausfallen, um die wegbrechenden Exporte als Kaufkraft auszugleichen. Gleichzeitig wird die Modernisierung der Produktion vorangetrieben, also der Ersatz von angewendeter Arbeitskraft durch Maschinerie. Auch das ist nichts Neues, sondern dasMittel die Kapitalakkumulation voranzubringen. Mit eben denselben Widersprüchen, die das mit sich bringt.
    Die modernisierte Produktion wirft ein vermehrtes Produkt auf einen Markt, bei dem die eingesparten Löhne als Kaufkraft fehlen.

    1. So ist’s brav, darüber können wir reden, obwohl – oder gerade weil – ich Ihre Ansicht nicht teile. Aber das kennen Sie ja schon…

      Interessant ist, dass der Autor das abfeiert, als wäre es zu begrüßen, dass der Binnenmarkt dem Wirtschaftswachstum dienlich ist.

      Moment mal! Eine Stärkung der inländischen Nachfrage, also mehr Kaufkraft für die eigene Bevölkerung, ist doch das glatte Gegenteil dessen, was die BRD unter Schröder begonnen hat: Hier hat man bewusst einen Niedriglohnsektor (Schröder prahlt, „den größten in Europa“) eingeführt, um den Export zu pushen. Das war ein Angriff auf das Lohnniveau der Nachbarstaaten und hat hierzulande zu der viel beklagten Verarmung der Arbeiterschaft geführt. Die Schere zwischen Arm und Reich wurde also bewusst weiter aufgerissen.

      Wenn China jetzt das Gegenteil tut, ist dies eine Umverteilung von oben nach unten – ein Vorgang, der von unseren Ideologen als Schritt in den Sozialismus verteufelt wird. Ich dagegen halte dies für eine gute Sache. Höchstens könnte man sich Sorgen um Chinas Position auf dem Weltmarkt machen, weil ein höheres Einkommensniveau im Inneren der ausländischen Konkurrenz (also anderen Billiglohnländern) Wettbewerbsvorteile verschafft. – Ach, was schreiben Sie hier?

      Der grundsätzliche Widerspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital wird darüber nicht aufgehoben.

      Wem sagen Sie das? Der kompletten Leserschaft ist – u.A. durch die Artikel von R. Rauls – aufgegangen, dass die KPCh eine kapitalistische Produktionsweise für ihre Zwecke zu nutzen versucht. Die spannende Frage ist doch, wieviel die Kapitalseite bei dieser Politik zu melden hat – noch jedenfalls hat die KPCh die Nase vorn.

      Die modernisierte Produktion wirft ein vermehrtes Produkt auf einen Markt, bei dem die eingesparten Löhne als Kaufkraft fehlen.

      Warum müssen Sie sich nur immer so umständlich ausdrücken wie die Ökonomen des 19. Jahrhunderts? Sagen Sie doch einfach, dass höhere Löhne im Kapitalismus zwangsläufig zur Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen führen. Gemeint ist die Produktivitätssteigerung durch technische Innovation, angetrieben durch die Konkurrenz der Produzenten. Hm, ist doch prima, wenn ein Gegenstand mit weniger Aufwand hergestellt werden kann, finden Sie nicht?

      Natürlich haben Sie recht: Der Kapitalismus in seinem Lauf produziert dann eben Lohndrückerei, Arbeitslosigkeit und Verarmung. Wissen wir doch; ja, wir dürfen sogar annehmen, dass die KPCh bereits vor Einführung der „zwei Kreisläufe“ Kenntnis von diesem Mechanismus hatte. Wie man hört, soll es dort sogar Politik-Ökonomen geben, die ihren Marx gründlich studiert haben – was man vom Personal unseres Staates, also des ideellen Gesamtkapitalisten, nicht unbedingt behaupten kann.

      Wir dürfen also zuverlässig annehmen, dass die Wirtschaftsplaner der KPCh nicht einfach eine neue Wirtschaftspolitik anstoßen, sondern sich auch ihrer (widersprüchlichen) Folgen bewusst sind. Vielleicht haben sie sogar dafür bereits einen Plan in der Schublade, als geübte Dialektiker eventuell auch zwei oder drei… Die sind schließlich nicht blöd, sie wissen was es bedeutet, den kapitalistischen Tiger zu reiten. Entscheidend ist die Frage, wer oben sitzt.

      1. Wir dürfen also zuverlässig annehmen, dass die Wirtschaftsplaner der KPCh nicht einfach eine neue Wirtschaftspolitik anstoßen, sondern sich auch ihrer (widersprüchlichen) Folgen bewusst sind. Vielleicht haben sie sogar dafür bereits einen Plan in der Schublade, als geübte Dialektiker eventuell auch zwei oder drei… Die sind schließlich nicht blöd, sie wissen was es bedeutet, den kapitalistischen Tiger zu reiten. Entscheidend ist die Frage, wer oben sitzt.

        Sie, der von der Marxschen Analyse recht wenig bis gar keine Ahnung hat, bescheinigt einer Partei, die zwar „kommunistisch“ im Namen trägt, mit Kommunismus aber nichts am Hut hat, dass sie sich der „Folgen bewußt“ ist, die wären ja schließlich nicht blöde, sie wüssten, was es bedeutet den kapitalistischen Tiger zu reiten.

        Die Widersprüche, von denen ich rede, sind der Sache immanent, und egal, wer die „reitet“, sie bleiben als Widersprüche erhalten. Der Gegensatz zwischen Lohnarbeit und Kapital verschwindet nicht, wenn man ihn kennt. Überakkumulation findet auch dann statt, wenn man weiß, dass sie notwendigerweise Resultat des Wirtschaftszwecks sind.

        1. Sie dürfen mir gerne Ahnungslosigkeit bezüglich der Marx’schen Analyse vorwerfen – das kratzt mich nicht. Wenn Sie der KPCh dasselbe Zertifikat ausstellen, bin ich ja in guter Gesellschaft. Allerdings spricht aus Ihrem Urteil ein gerüttelt Maß an Hybris (vulgo: Größenwahn). Wenn nun die Chinesische Partei, wie Sie schimpfen, „mit Kommunismus nichts am Hut“ hat, sollten Sie in den nächsten Flieger steigen, um diesem Umstand abzuhelfen: Die Chinesen sind gewiss ganz wild darauf, sich den einzig wahren Marxismus von einem Meister dieses Fachs buchstabieren zu lassen.

          1. Wie kommen Sie darauf, dass China irgendetwas mit Kommunismus am Hut hätte?

            Offenbar hat China dieselben Probleme wie andere kapitalistische Staaten, verfügt über dieselben Instrumente wie andere Staaten und verfolgt dieselben Ziele wie andere Staaten.

            Was ja auch nicht so verwunderlich ist, denn Chinas Ökonomie folgt denselben Prinzipien. Das scheinen weder Sie noch Rauls zu begreifen. Der Spruch „den Tiger reiten“ besagt ja nichts anderes, als dass man auch in China Kapitalismus einführen wollte, es gemacht hat, und nun den kapitalistischen Notwendigkeiten mit den (mehr oder weniger) üblichen Methoden und Programmen nachkommt.

        2. Die Widersprüche, von denen ich rede, sind der Sache immanent, und egal, wer die „reitet“, sie bleiben als Widersprüche erhalten. Der Gegensatz zwischen Lohnarbeit und Kapital verschwindet nicht, wenn man ihn kennt.

          Ja doch, das ist eine Binse. Würden Sie meinen Beitrag lesen, statt Ihrem Beißreflex zu folgen, müsste Ihnen auffallen, dass ich die Widersprüche nicht wegdiskutiere, sondern ganz konkret benenne, inklusive der unausweichlichen Folgen. Mit denen muss die KPCh umgehen, genau deshalb mein Bild vom Tiger, den sie reitet.

          In letzter Konsequenz ist es eine Machtfrage, nämlich „wer oben sitzt“. Sie dagegen predigen ein ehernes Gesetz, wonach der Kapitalismus zwangsläufig in den Abgrund führt. Da haben Sie den Marx aber gründlich missverstanden: Der sagt unüberhörbar, dass wir unser Schicksal ändern können, wenn wir es selbst in die Hand nehmen.

          Exakt dies versucht die KPCh, aber diesen Part ignorieren Sie geflissentlich, stattdessen halten Sie die Bibel hoch, als seien MEW die Zehn Gebote. Wahrscheinlich sind Sie noch nicht zum Marx’schen Begriff der Dialektik vorgestoßen, sonst wäre Ihnen längst ein Kronleuchter aufgegangen.

          1. Ja doch, das ist eine Binse. Würden Sie meinen Beitrag lesen, statt Ihrem Beißreflex zu folgen, müsste Ihnen auffallen, dass ich die Widersprüche nicht wegdiskutiere, sondern ganz konkret benenne, inklusive der unausweichlichen Folgen. Mit denen muss die KPCh umgehen, genau deshalb mein Bild vom Tiger, den sie reitet.

            Und Sie meinen, andere Staaten würden nicht mit den Widersprüchen „umgehen“? Was unterscheidet China denn von anderen kapitalistischen Staaten, und welche Mittel haben die, die andere Staaten nicht auch haben oder hätten?

            In letzter Konsequenz ist es eine Machtfrage, nämlich „wer oben sitzt“. Sie dagegen predigen ein ehernes Gesetz, wonach der Kapitalismus zwangsläufig in den Abgrund führt. Da haben Sie den Marx aber gründlich missverstanden: Der sagt unüberhörbar, dass wir unser Schicksal ändern können, wenn wir es selbst in die Hand nehmen

            Und Sie meinen, dass man sein „Schicksal“ ändert, wenn man dieselbe Scheiße macht – nur diesmal „bewusster“?
            Marx hat nicht gemeint, dass man den Kapitalismus besser managen müsste. Den Mist haben die Realsozialisten seit der Zeiten von Lenin erfunden. Marx hat von der Ökonomie, die er vorgefunden hatte, so wenig gehalten, dass er die abschaffen und nicht verbessern wollte.

            Eine Ökonomie, bei der die verausgabte Arbeit das Maß des Reichtums ist, wird nie etwas taugen. Sie wird immer dieselben Widersprüche zu Lasten der Arbeiter austragen. China hatte seine ersten Spekulationsblasen, es wird weitere geben. Der nationale Erfolgsweg der Nation hat eine Zeit lang auch Verbesserungen für das Volk hervorgebracht und wird es vielleicht auch noch ein paar Jahre tun. Auch das hats in anderen Nationen schon gegeben. Und letztlich fällt dann doch immer alles wieder auf die entscheidende Frage zurück, ob die Geldvermehrung gelingt, und wie man das hinbekommt.
            Und um es noch einmal zu sagen: die Existenz des Volkes ist Kost, zwar eine notwendige Kost, steht aber im Gegensatz zum Zweck der Ökonomie.

            1. Eine Ökonomie, bei der die verausgabte Arbeit das Maß des Reichtums ist, wird nie etwas taugen.

              Sie sind ein Steinzeitkommunist, wenn Sie sich eine Gesellschaftsform vorstellen, in der die Basis der Werttheorie (JEDER Wert entsteht durch Arbeit) nicht mehr gilt. Ein guter Sozialist freut sich über den Reichtum und fordert: Her damit! Die Umverteilung scheitert im Kapitalismus an den Machtverhältnissen, die Kapitalisten streichen den Mehrwert lieber alleine ein. Damit das so bleibt, haben sie sich den Staat (als ideeller Gesamtkapitalist) einverleibt, und damit auch dessen Gewaltmonopol. In China ist gewiss nicht der Sozialismus ausgebrochen, aber die Staatsmacht liegt bei der KPCh, sie bestimmt die Politik.

              Man kann darüber streiten, ob es sich bereits um eine Diktatur des Proletariats handelt, in der Realität ist die Sache wohl ein wenig komplizierter. Das hindert Sie nicht daran, die unbestreitbaren Erfolge (z.B. in der Armutsbekämpfung) als Allerweltsereignis abzutun und der KPCh jegliche kommunistischen Ambitionen abzusprechen. Anders ließe sich ihr plattes Weltbild nicht halten, nur so können Sie hier Ihr immer gleiches Sprüchlein wiederkäuen. Es ist eine Schande, dass Sie sich dabei ausgerechnet auf einen der größten Denker der Neuzeit berufen. Sowas wie Sie hat der Marx echt nicht verdient.

              Damit keine Missverständnisse aufkommen: Hier ist Ende der Diskussion, die ohnehin fruchtlos ist, weil Sie Argumenten nicht zugänglich sind. Verlegen Sie sich lieber auf das Herabwürdigen anderer Standpunkte, Ihre Pose als überheblicher Besserwisser kauft Ihnen ohnehin kein Schwein mehr ab.

              1. Sie sind ein Steinzeitkommunist, wenn Sie sich eine Gesellschaftsform vorstellen, in der die Basis der Werttheorie (JEDER Wert entsteht durch Arbeit) nicht mehr gilt.

                Sie kennen die Werttheorie nicht. Sie bezieht sich ausschließlich auf den Kapitalismus, weil nur im Kapitalismus gibt es den Wert. Das werden Sie nicht begreifen, weil Sie Wert und Gebrauchswert nicht auseinanderhalten können.
                Mal so gefragt: wenn Sie zwischen Arbeit und Produkt der Arbeit wählen könnten/müssten, würden Sie dann die Arbeit (den Aufwand) nehmen? Vermutlich haben Sie als Konsument eher das Interesse an dem Produkt. Im Kapitalismus ist das Produkt aber nur Träger des Tauschwertes.

                Die Umverteilung scheitert im Kapitalismus an den Machtverhältnissen, die Kapitalisten streichen den Mehrwert lieber alleine ein. Damit das so bleibt, haben sie sich den Staat (als ideeller Gesamtkapitalist) einverleibt, und damit auch dessen Gewaltmonopol. In China ist gewiss nicht der Sozialismus ausgebrochen, aber die Staatsmacht liegt bei der KPCh, sie bestimmt die Politik.

                Tun Sie sich einen Gefallen und lesen Sie Marx, wenn Sie sich schon über dessen Theorie äußern wollen.
                Die Kapitalisten eignen sich den Mehrwert immer an, das ist der Begriff des Mehrwerts. Die Verteilung ist mit dem Arbeitsvertrag vor der Produktion geklärt. Der Lohnarbeiter erhält einen Lohn, das Produkt seiner Arbeit erhält der Kapitalist. Da wird nichts mehr verteilt.
                Die Staatsmacht liegt immer beim Staat (deswegen heißt sie ja so), der als ideeller Gesamtkapitalist hierzulande ebenso funktioniert wie in China: als Hüter der Kapital-Akkumulation, indem er die privaten Interessen begrenzt und so die Akkumulation versucht auf insgesamt Dauer zu stellen. Er agiert insofern immer im Interesse des Kapitals, auch in China. Auch dort ist die Kapitalakkumulation die Basis des nationalen Reichtums.

                Das hindert Sie nicht daran, die unbestreitbaren Erfolge (z.B. in der Armutsbekämpfung) als Allerweltsereignis abzutun und der KPCh jegliche kommunistischen Ambitionen abzusprechen.

                Da könnten Sie genauso gut den Wideraufstieg Deutschlands vom Kriegsverlierer zur europäischen Vormacht abfeiern. Denn auch da kann man „Armutsbekämpfung“ entdecken (wenn man will). Auch Deutschland hat einen Sozialstaat, staatliche Programme wie Wohnungsbau usw.. Und würden Sie Deutschland kommunistische Ambitionen bescheinigen? Wohl eher nicht.
                China hat die Armut bekämpft. Die Frage ist eher wieso sie das gemacht haben. Wegen der Leute, oder weil die als das Menschenmaterial der Nation brauchbar sein sollten, produktiv und so den Reichtum schaffen, auf dem heute die Macht Chinas beruht.

              2. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Hier ist Ende der Diskussion, die ohnehin fruchtlos ist, weil Sie Argumenten nicht zugänglich sind. Verlegen Sie sich lieber auf das Herabwürdigen anderer Standpunkte, Ihre Pose als überheblicher Besserwisser kauft Ihnen ohnehin kein Schwein mehr ab.

                Wenn jemand Argumente bringt, gehe ich darauf ein. Bei Ihnen oder Rauls gibt es allerdings recht wenig Substanz. Beispiel:

                Sie sind ein Steinzeitkommunist, wenn Sie sich eine Gesellschaftsform vorstellen, in der die Basis der Werttheorie (JEDER Wert entsteht durch Arbeit) nicht mehr gilt. Ein guter Sozialist freut sich über den Reichtum und fordert: Her damit!

                Es ist eine Behauptung, dass „JEDER Wert durch Arbeit entsteht“. Die lässt zwar erkennen, dass Sie die Marxsche Wertanalyse nicht kennen, aber dann müsste man dort einsteigen und klären, was Marx unter Wert versteht, und was an dem zu kritisieren ist.
                Es ist schwierig mit jemanden zu diskutieren, der sich zwar gerne auf „die Klassiker des Marxismus“ bezieht, aber die Theorie nicht kennt.

              3. @Jenseits von Böse

                Hier ist Ende der Diskussion, die ohnehin fruchtlos ist, weil Sie Argumenten nicht zugänglich sind. Verlegen Sie sich lieber auf das Herabwürdigen anderer Standpunkte, Ihre Pose als überheblicher Besserwisser kauft Ihnen ohnehin kein Schwein mehr ab.

                Noch mehr Projektion geht nicht: Du bist in dieser Diskussion derjenige („Sie“ von mir aus), der Argumenten nicht zugänglich, fortlaufend herablassend, beleidigend, überheblich, unfreundlich und besserwisserisch ist. Extrem unangenehm – völlig ohne Not. Schade.

        3. Was mich mal interessiert: Kennst du die Ökonomik der Transformationsperiode? Den Krizman? Die Sozialismusdebatte der 20er Jahre? Die Industriialisierungsdebatte in der UdSSR?
          Ich frage nicht nur wegen Deiner Argumentationsweise, die abgehoben und verstaubt daherkommt. Ich frage auch, weil ich weiss, dass die chinesischen Ökonomen und Sozialwissenschaftler all das kennen, gelesen haben, und alles wesentliche ist ins Chinesische übersetzt. Du stempelst sie aber als Idioten ab.

          1. Hast du dich jemals gefragt, warum der reale Sozialismus gescheitert ist, bzw. woran er gescheitert ist? Hast du dich jemals gefragt, warum eigentlich alle linken Arbeiterbewegungen früher oder später bürgerlich/nationalistisch enden?
            Hast du dich mal gefragt, warum es bei den frühen Grünen die „Fundis“ und die „Realos“ gab? Und warum Erstere inzwischen weitgehend verschwunden sind?

            All diese Menschen wollten eine „bessere“ Gesellschaft, einen „gerechten Lohn“, „mehr“ Umweltschutz, „weniger“ Militär usw.. Anders gesagt, die haben ihre Kritik an den Verhältnissen immer schon als konstruktive auf Veränderungen ausgerichtet. Wer einen „gerechten Lohn für ein gerechtes Tagewerk“ fordert, der hat eben keine Kritik an der Lohnarbeit, sondern findet den Lohn zu niedrig. Wer im Kapitalismus für mehr Umweltschutz eintritt, der will an dem Zweck der Produktion nichts ändern, und vom Grund für die Umweltverschmutzung nichts wissen, usw..
            Und alle waren sie überzeugt, das Richtige zu wollen, und – wenn man nur entschlossen genug fordert – dann auch das zu erreichen, was man für notwendig und geboten erachtet.
            Und allesamt sind sie daran gescheitert, dass die Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Ökonomie eben auch dann gelten, wenn man selber edlere Zwecke verfolgt. Wer sich in der Konkurrenz bewähren will, muss nach deren Regeln handeln – oder er fliegt raus.

            Keiner von denen hat begriffen, dass es der Zweck der kapitalistischen Ökonomie ist, der menschenfeindlich ist, und es immer sein wird. Am Geld haben diese Leute keine Kritik, das könne – richtig eingesetzt – doch allerhand Gutes verrichten. Die DDR hat sogar dem Marx (dem größten Kritiker des Geldes) einen eigenen Geldschein gewidmet.

            Aber so ist das eben, wenn man die Kritik nicht versteht, man macht idiotische Dinge, weil man nicht begreift, dass die idiotisch sind.

            Was KP Chinas gemacht hat, kann man Renate Dillmann nachlesen. Die waren schon immer (mindestens aber seit 1949) nationalistisch eingestellt, und wollten als Führung was auch dem Volk und der Nation machen.

            BTW: ja, ich halte gar nichts von Leuten, die mit Nationalflaggen rumlaufen, an internationalen Wettbewerben teilnehmen um dort Medaillen zum Ruhme der Nation einzufahren, um so die Überlegenheit des „Sozialismus“ zu beweisen.

      1. Wie üblich liefern Sie keinerlei Argumente. Was bitteschön ist denn jetzt neu an Chinas Wirtschaftspolitik?

        Kapitalistische Staaten bewirtschaften ihren Standort. Dazu gehört z.B. auch die Stärkung des Konsums als eine Maßnahme, um dem Kapitals den Absatz zu sichern, den es für seine Akkumulation benötigt. Das Wohngeld z.B. sichern dem Wohneigentum eine Rendite, auch wenn die Löhne dafür nicht reichen. Eine zeitlich „Abwrackprämie“ kurbelt das Geschäft an, Subventionen im Bereich der PV etc. ebenso.

        Das generelle Problem beseitigen solche Maßnahmen nicht. Die nationale Lohnsumme reicht nicht aus, um die Gewinnansprüche des Kapitals zu bedienen.

  15. Scheinregen gestern 15:58 Uhr

    Zitat von IHnen:
    „Ich bemühe mich zu argumentieren, während Sie sich aus der Affäre ziehen, indem sie mir unlautere Absichten unterstellen und mich als eine Art Troll darstellen? Sie versuchen ja nichtmal mit mir zu diskutieren.“

    Stimmt, ich habe kein Interesse an einer Diskussion mit IHnen aus den weiter oben (Rüdiger Rauls
    gestern 15:09 Uhr) erwähnten Gründen. Vllt fällt Ihnen Ihr Stil, was Sie für Diskussion und Argumentation halten, nicht auf. Das passiert, wenn man Jahre lang so diskutiert wie Sie. Aber Sie stellen hier ein Bild von sich selbst vor, das ein Hirngespinst ist.
    Ich will das mal an Ihrem ersten Kommentar darlegen. (gestern 09:27 Uhr).
    Da zitieren Sie über 11 Zeilen aus meinem Text. Sie antworten darauf mit zwei mageren Sätzen ohne eine Aussage.
    „Das klingt, als ob China irgendwas anderes machen würde, es steht nur nicht da, was. Auch in China herrscht m.W. knallharte Konkurrenz zwischen den Herstellern.“
    Das wurde in meinem Artikel und anderen von mir auch niemals anders dargestellt. Und wenn Sie meine Beiträge zu dem Thema vorurteilsfrei gelesen hätte, hätte Ihnen vllt sogar auffallen können, dass selbst China sich dessen bewusst ist und Maßnahmen dagegen unternimmt. Was also wollen Sie damit sagen, was ich selbst nicht sage. Eine weitergehende Aussage als meine eigene oder gar einen neuen Gesichtspunkt bringen Sie nicht. Tun aber so, als würden Sie mich widerlegen. Halten Sie das für Argumentation?
    So geht es weiter. Sie zitieren und geben mehr oder weniger intelligente Widerworte dazu, die aber in keiner Hinsicht einen anderen Gedanken offenbaren. Siehe dazu auch Ihren Kommentar von gestern 09:59 Uhr. Das hat mit Argumentation gar nichts zu tun. Da geht es nur um das Widerkäuen westlicher Propaganda im Stile des Mainstreams.
    Sie suchen Haare in der Suppe und wenn Sie keine finden, dann erklären Sie die Suppennudeln zu Haaren.
    So weit zu Ihrer Selbsteinschätzung: „Ich bemühe mich zu argumentieren“
    Es kann sein, dass Sie sich bemühen, aber es gelingt Ihnen nicht oder aber Sie halten Ihr Gestänkere für Argumente.

    Beispiel gefällig? Sie zitieren meinen Text:
    „Solche Befragungen sind Bestandteil des chinesischen Verständnisses von Demokratie. Sie finden zu wesentlichen gesellschaftlichen Fragen und Entscheidungen statt. worin sich die chinesische von den Vorstellungen der westlichen repräsentativen Demokratie unterscheidet.“
    Darauf reagieren Sie:
    „China ist plötzlich nicht nur „sozialistisch“ (nach diesem Standard ist Deutschland auch sozialistisch) , sondern auch „demokratisch“? Weshalb das, Herr Rauls? Weil die eine Umfrage machen? Reicht Ihnen das?“
    Mir reicht das, um zu erkennen, dass Sie kein ernsthaftes Interesse haben, sondern rumstänkern wollen. Können Sie gerne machen, aber ohne mich. Jetzt wissen Sie, warum ich mit Ihnen nicht diskutiere. Was Sie daraus machen, ist Ihre Sache.
    Ich könnte nach weiteren Beispielen suchen. Ist mir aber zuviel Arbeit, wobei nach meiner Einschätzung Ihrer Persönlichkeit auch nicht mehr herauskommen würde. In einem gebe ich Ihnen recht: Ich konnte nicht feststellen, dass SIE im Stile eines Rechthabers Aussagen gegen ihr Gegenteil austauschen, wenn es gerade in den Kram passt. Die Aussage war nicht ausdrücklich auf Sie bezogen sondern auf Rechthaber generell. Aber ich gebe zu, dass man das missverstehen konnte. Ich muss aber auch erwähnen, dass ich mir all Ihre Kommentare nicht unter diesem Gesichtspunkt angesehen habe. Die ersten haben mir gereicht, um nicht weiter mich mit Ihnen abzugeben.

  16. Statt Rauls-Geseire was nachhaltiges:

    h#ttps://seniora.org/politik-wirtschaft/politik/china-neu-denken-weder-kommunismus-noch-kapitalismus-eine-leistungsmeritokratie-mit-chinesischem-charakter

    Einstieg:
    „Westliche Mythen über China bröckeln. Von „verbotenen Cartoons“ bis hin zu „vollständigen Lockdowns“ – die Realität sieht anders aus: Es gibt Debatten, Minderheiten bewahren ihre Kultur, und Unternehmer sind erfolgreich.

    Fast alles, was man in westlichen Medien über China liest, erweist sich bei näherem Hinsehen als falsch: Nein, es gibt kein „Sozialkreditsystem“. Und nein, der chinesische Präsident fürchtet sich nicht vor Winnie Puh.“

    Rauls ist in Allem mehr als halbblind – dank festgetackerter Marxismusbrille.

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