Alles gut oder Balken im eigenen Auge?

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Ist doch alles gut mit der Freiheit von Forschung und Lehre an deutschen Hochschulen? Zur Studie “Akademische Redefreiheit”.

Sind es wirklich nur die viel beschworenen Ausnahmen, welche die Regel bestätigen, wenn öffentliche Vorträge und Diskussionen wegen umstrittener Inhalte oder Personen verhindert werden oder “umstrittene” Kolleginnen und Kollegen diszipliniert und hinausgeworfen werden? Die Zwischenergebnisse einer groß angelegten Studie “Akademische Redefreiheit”[1] scheinen jedenfalls Entwarnung zu geben: “Forschung und Lehre können an deutschen Hochschulen frei ausgeübt werden, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie”, behauptete jüngst der Deutsche Hochschulverband.[2]

Heike Egner und Anke Uhlenwinkel sehen das “Einzelfall-Argument” indes als “Abwehrwaffe”, die ihrer Forschung zur Entlassung oder Degradierung von Professorinnen und Professoren schon seit 2020 entgegengehalten werde (inzwischen haben sie 60 Fälle erfasst, 50 alleine seit 2015, wobei als Grund immer häufiger “politische Unbotmäßigkeit” genannt wird.[3] Tatsächlich häufen sich die Berichte und Forschungen zur Einschränkung der Freiheit des Denkens und Redens an deutschen Hochschulen.[4] Ergänzend sei erwähnt, dass auch ich selbst infolge kritischer Äußerungen zur Corona-Politik von Studierenden angegriffen wurde und darauf “meine Uni verlor” (in Anlehnung an Michael Meyens Buchtitel).[5]

Versperrt also nicht der berühmte Balken im eigenen, befangenen Auge derjenigen, die erfolgreich mit dem großen Strom schwimmen, den Blick auf die Wirklichkeit? Bekanntlich werden die Grenzen der Freiheit des Denkens und Redens umso eher sichtbar oder “evident”, wenn aus dem herrschenden Konsens der Mehrheit ausgeschert wird. “Nur wer sich bewegt, spürt seine Fesseln”, heißt es. Tatsächlich bietet der vorgelegte Kurzbericht der Studie selbst genug kritische Befunde, so zeigt die folgende Betrachtung.

Zwiespältige Zielsetzung

Als Ziel der Studie wird zunächst erklärt, dass über “anekdotische Evidenz” hinaus empirisch “fundiert” ermitteln werden soll, ob Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Einschränkungen in ihrer Forschung und Lehre betroffen sind. Soweit so gut, auch wenn bereits durchaus “fundierte” Ergebnisse vorliegen, auf die nicht Bezug genommen wird und die mittelbar als ‘Anekdoten’ abgewertet werden. Zudem will die Studie eine “emotional und politisch aufgeladene Diskussion” um Zensur und ‘Cancel Culture’ an Hochschulen in “versachlichte” Bahnen lenken und eine “Orientierungshilfe” in kontroversen Diskussionen geben, “gegen die Tendenz einer zunehmenden Polarisierung”.[6] Damit klingt ein zwiespältiger politischer Anspruch der Studie an, wenn auch verklausuliert oder verschleiert.

Dass damit eine unliebsame Diskussion um Cancel Culture beigelegt werden soll, wie im Bericht des DHV, drängt sich jedenfalls als Verdacht auf. Um kontroverse wissenschaftliche Diskussionen an Hochschulen zu führen, braucht es übrigens keine “Orientierungshilfe” – die Achtung wissenschaftlicher Grundregeln und rechtsstaatlicher Verfahren (‘sine ira et studio’) würde ausreichen (zivilisierte, höfliche Umgangsformen nicht zu vergessen).

Repräsentativität und mögliche Verzerrungen?

Eher am Rand sei angemerkt, dass die Behauptung der Repräsentativität der Befragung (S. 3) angesichts einer Teilnahmequote von 17% zumindest etwas gewagt erscheint. Jedenfalls kann eine systematisch verzerrte Beteiligung nicht ausgeschlossen werden, angesichts des politisch wie moralisch aufgeladenen Themas. Die beachtliche Größe von über 9.000 antwortenden wissenschaftlich Tätigen (min. mit Doktorat oder dieses anstrebend) hilft hierbei bekanntlich nicht viel und auch die Gewichtung nach bestimmten Merkmalen der antwortenden Personen kann das Problem nicht sicher lösen (wobei das Vorgehen dazu nicht dargelegt und nachvollziehbar wird). Nicht nur, dass sich kritische, an den Rand gedrängten Geister vielleicht weniger an der Befragung beteiligten.

Diese könnten auch schon längst aus Hochschulen entfernt oder abgedrängt worden sein, so dass sie weniger Chancen gehabt hätten, in die Stichprobe zu kommen. Auch die im Bericht verwendete Benennung von Geschlechtern könnte zur verzerrten Beteiligung beigetragen haben, falls diese bei der Kontaktaufnahme oder in Fragestellungen verwendet wurde, worüber ich mangels Informationen dazu nur mutmaßen kann. Die modischen Sprech- und Schreibweisen treffen nämlich oft auf Ablehnung, zumal damit neue Ungleichheiten geschaffen werden.[7] Wie auch immer: Diese Schreibweise verrät auch einen politischen ‘Bias’ der Autorinnen und Autoren.

Zwiespältige Ergebnisse

Die Ergebnisse der besagten Studie zeigen zwar zunächst, dass die “Autonomie und Freiheit” an Hochschulen tatsächlich ‘nur’ von 22% der Antwortenden als “eher schlecht” (19%) oder “sehr schlecht” (3%) beurteilt werden (unter ges. ca. 9.000 antwortenden wissenschaftlich Tätigen); dagegen sehen 61% die Freiheit und Autonomie als “eher gut”, 18% sogar als “sehr gut” an (a.a.O. S. 9). Wie aussagekräftig die Gesamteinschätzung ohne Konkretisierung ist, sei dahingestellt.[8] Auch lässt sich streiten, ob es nun wenig oder viel ist, wenn gut ein Fünftel der Antwortenden mehr oder weniger große Defizite der “Freiheit und Autonomie” an Hochschulen wahrnehmen (wobei ja auch “eher gut” ‘Luft nach oben’ oder Verbesserungsmöglichkeiten anzeigt). Im Übrigen ist jeder einzelne Fall der offenen oder verdeckten Unterdrückung des freien Denkens und Redens an Hochschulen problematisch und wirkt wie ein Tropfen Gift in einem Brunnen.

Der Tenor im Bericht ist ungeachtet dessen, eher die Seltenheit von Freiheitseinschränkungen zu betonen. Da z.B. nur bis ca. 10% der Antwortenden bejahen, dass sie Forschungen oder Lehrveranstaltungen aufgrund von befürchtetem Druck oder Nachteilen nicht wahrnehmen würden, sei das “eher vernachlässigbar” und nicht “charakteristisch” für die “Wirklichkeit” an Hochschulen, so die Ko-Autorin Paula-Irene Villa (DIE ZEIT Nr. 43, S. 32). Dem widerspricht zwar der Kollege Richard Traunmüller (ebd.), aber dieser scheint im Forschungsteam in einer randständigen Position gewesen zu sein.

Das eigentlich erschreckende, entlarvende Ergebnis findet sich aber im hinteren Teil des Berichts, wo die konkreten Einstellungen und Grenzen der akademischen Redefreiheit an Beispielen deutlich werden: So finden 64% der antwortenden wissenschaftlich Tätigen, es sollte an Hochschulen nicht erlaubt sein, “den Klimawandel zu bestreiten”.[9] Nur eine Minderheit von 31% der Antwortenden finden entsprechend, das Bestreiten des (menschengemachten) Klimawandels sollte an Hochschulen erlaubt sein (S. 25).

Ein weiteres Indiz für die an Hochschulen weithin offen proklamierten autoritären Haltungen ist, dass 33% der Antwortenden den Erlass von Denk- und Sprechgeboten an Hochschulen unterstützen, indem sie finden, eine “gendergerechte Sprache verpflichtend einzuführen” sollte erlaubt sein. Diese Befunde werden im Bericht nicht ansatzweise problematisiert, nur der Ko-Autor, Richard Traunmüller sieht dieses in seinem Kurzkommentar kritisch (DIE ZEIT No. 43, S. 32).

Fazit

Zusammengefasst lavieren die Autorinnen und Autoren der Studie herum, wenn sie behaupten, Einschränkungen der akademischen Redefreiheit sei kein flächendeckendes Phänomen an deutschen Hochschulen, obwohl sie zugeben müssen, dass sich Einschränkungen nicht auf Einzelfälle beschränken (S. 32). Besonders entlarvend ist die lapidare Aussage, dass “Grenzen der Redefreiheit unterschiedlich gezogen werden” (ebd.), womit Zensur verharmlost wird. Zwar ist es keine Mehrheit, die Denk- und Redeverbote befürwortet, aber eine sehr große Gruppe, je nach Thema (siehe Klimawandel und ‘Gendersprache’). Dass dieses nicht kritisch diskutiert wird, lässt mich als einer der kritischen Kolleginnen und Kollegen, die aus Hochschulen entfernt wurden, fassungslos zurück.[10]

Dass Wissenschafts- und Redefreiheit an Hochschulen auch Grenzen haben müssen, die in den Gesetzen (Verfassung, Strafrecht usw.) oder der Vernunft und des zivilisierten Umgangs liegen, ist zwar selbstverständlich und unbestritten. In einer freiheitlichen Ordnung sollten die Grenzen aber so weit wie nur möglich gesteckt werden, zumal an Hochschulen, wo das freie, kreative Denken ‘out of the box’ und Kontroversen die Regel sein sollten, nicht das kritiklose Herbeten und Verteidigen des herrschenden Konsenses oder angesagter Moden.[11] Offenkundig frönen erschreckend viele an Hochschulen einem wachsenden Autoritarismus des vermeintlich einzig “Wahren und Guten”, der (politisch v.a. von links kommend) weithin verkannt wird.[12]

Insgesamt wird mit der Studie eindrucksvoll und wider Willen erneut bestätigt, dass Denk- und Redeverbote an Hochschulen auch hierzulande weit verbreitet sind und ‘System haben’. Abschließend und ausblickend bleibt aber noch etwas Hoffnung auf den Endbericht, in dem vielleicht auch besagte kritische Forschungen einbezogen und mögliche kontroverse Sichtweisen der Autorinnen und Autoren deutlich werden. Denn es lebe die freie, kontroverse wissenschaftliche Diskussion.

 

Fußnoten

[1] ZEIT-Stiftung Bucerius/Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (Ed.) (2024), Akademische Redefreiheit: Kurzbericht zu einer empirischen Studie an deutschen Hochschulen (verfasst von: Gregor Fabian, Mirjam Fischer, Julian Hamann, Anna Hofmann, Matthias Koch, Uwe Schimank, Christiane Thompson, Richard Traunmüller, Paula-Irene Villa), https://read.zeit-stiftung.com/report_akademischeredefreiheit/docs/Report_AkademischeRedefreiheit_RGB_RZ_2.pdf (30. Oktober 2024; letzter Zugriff: 18.11.2024).

[2] Deutscher Hochschulverband, Forschung und Lehre, 10.10.2024, „Wissenschaftsfreiheit: Studie bestätigt Freiheit an deutschen Hochschulen“.

[3] Egner, Heike/Uhlenwinkel, Anke (2024): Wer stört, muss weg! Die Entfernung kritischer Professoren aus Universitäten, Neu-Isenburg, Westend Verlag, S. 18.

[4] Vgl. z.B.: Hopf, Wilhelm (Ed.) (2019): Die Freiheit der Wissenschaft und ihre ‘Feinde’. Münster: LIT Verlag Münster; vgl. Revers, Matthias/Traunmüller, Richard (2020): Is Free Speech in Danger on University Campus? Some Preliminary Evidence from a Most Likely Case. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 72(3): 471–97. doi:10.1007/s11577-020-00713-z; Traunmüller, Richard/Revers, Matthias (2021): Meinungsfreiheit an der Universität. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 73(1): 137–46. doi:10.1007/s11577-021-00758-8; Meyen, Michael (2023). Wie ich meine Uni verlor: Dreißig Jahre Bildungskrieg. Bilanz eines Ostdeutschen. Berlin: edition ost. Und:  Netzwerk Wissenschaftsfreiheit e.V.: Dokumentation: https://www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de/dokumentation/.

[5] Vgl. Roth, Günter: Lagerdenken, Herdentrieb und ‘Cancel Culture’ an Hochschulen, https://einfachkompliziert.de/cancel-culture-an-hochschulen/, 5. Aug. 2024.

[6] ZEIT-Stiftung/Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (Ed.) (2024), Akademische Redefreiheit, https://read.zeit-stiftung.com/report_akademischeredefreiheit/docs/Report_AkademischeRedefreiheit_RGB_RZ_2.pdf (30. Oktober 2024), S. 3.

[7] Vgl. Roth, Günter (2021): ‘Gendergerechte’ Sprache, Ungleichheit und Bildung, https://einfachkompliziert.de/gendergerechte-sprache-ungleichheit-und-bildung/ (31. März 2023).

[8] Nur am Rand sei bemerkt, dass ein nicht ganz eindeutiger, doppelter Stimulus in der Frage vorliegt und die genauen Fragestellungen der Studie im Bericht fehlen.

[9] Gemeint ist der “menschengemachte” Klimawandel, der übrigens wissenschaftlich unsicherer und umstrittener ist, als meist behauptet wird; vgl. Roth, G. (2024): Technokratische Krisenpolitik und ‚Klimakrise‘: Weitere Aushöhlung oder Ende der Demokratie? https://einfachkompliziert.de/technokratische-krisenpolitik-und-klimakrise-weitere-aushoehlung-oder-ende-der-demokratie/ (10. Feb. 2024).

[10] Siehe ausführlich: Roth, Günter (2024): Lagerdenken, Herdentrieb und ‘Cancel Culture’ an Hochschulen, https://einfachkompliziert.de/cancel-culture-an-hochschulen/ (5. Aug. 2024).

[11] Eine Anekdote am Rande: Die gegen meine kritischen Äußerungen zur Corona-Politik protestierenden Studierenden beklagten sich u.a. darüber, dass sie nicht wüssten, ob ich “wissenschaftlichen Konsens” lehren würde, womit mein Anliegen, zum selbständigen, kritischen Denken und Sprechen anzuregen, konterkariert wird. Statt sich überhaupt auf Diskussionen, z.B. zur Impfpflicht, einzulassen, wählten sie zudem eine anonyme Denunziation bei der ‘Obrigkeit’, welche dieses unwissenschaftliche Verhalten auch noch unterstützte und belohnte.

[12] Vgl. Roth, Günter (2023): Krisenpolitik und Autoritarismus des ‚Guten und Wahren‘, https://einfachkompliziert.de/krisenpolitik-und-autoritarismus-des-guten-und-wahren/ (6. Januar 2024); Roth, Günter (2024): Technokratische Krisenpolitik und ‚Klimakrise‘: Weitere Aushöhlung oder Ende der Demokratie?, https://einfachkompliziert.de/technokratische-krisenpolitik-und-klimakrise-weitere-aushoehlung-oder-ende-der-demokratie/ (20. Juli 2024).

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22 Kommentare

  1. Irgendwas kann da nicht stimmen. Wenn 900.000 Antwortende 17% darstellen, müßten die deutschen Hochschulen über mehr als 5 Millionen Wissenschaftler verfügen.

    Bei der Interpretation müßte man auch andere Faktoren berücksichtigen, z.B. die Parteipräferenzen.
    Wie man weiß, sind ja Grünen-Anhänger als einzige mehrheitlich der Ansicht, daß man seine, d.h. ihre, Meinung frei äußern könne.

      1. Und ja, die Grünen-Anhänger weisen vermutlich am Häufigsten den Widerspruch auf, einerseits pro Einschränkung der Meinungsfreiheit zu agitieren und andererseits der Meinung zu sein, damit ‘unsere Demokratie’ zu verteidigen. Der Endbericht wird wohl die Parteipräferenzen mit ausweisen, so hörte ich.

  2. So finden 64% der antwortenden wissenschaftlich Tätigen, es sollte an Hochschulen nicht erlaubt sein, “den Klimawandel zu bestreiten”

    Da würde mich ja mal die Fragestellung interessieren. Wurde da wirklich nach “dem Klimawandel” gefragt, oder dem “menschgemachten Klimawandel”? Erstes wäre nämlich kompletter Unsinn, denn natürlich wandelt sich das Klima. Und zwar seit es das Klima gibt. Lange vor der Entwicklung der Affen zum modernen Menschen. Und das Zweite wäre schlicht unwissenschaftlich, denn natürlich muß es in der Wissenschaft erlaubt sein, ALLE möglichen Ursachen für klimatische Veränderungen erforschen zu dürfen, und nicht im Stile einer Religion von vornherein auf DIE EINE “Ursache” festgelegt zu werden. Und wenn bei diesen Forschungen – erwartbar – herauskommt, daß nicht (allein) menschgemachtes Co2 “den Klimawandel macht”, sondern der Ursachen viele sind, dann muß es natürlich “erlaubt sein”, das auch zu sagen.

    Diese Frage ist also an sich schon ein schlechter Witz! Aber wenn dann auch noch tatsächlich 64% der in dieser “Studie” befragten Wissenschaftler sich dergestalt äußern, daß sogar in der Wissenschaft nur die Co2-Religion gelten darf, dann ist das Problem der mangelnden Wissenschaftsfreiheit im Lande in der Tat bestürzend groß!

    1. Zur CO2 Religion kann ich nichts sagen, aber ich hatte während des Coronawahns mehrere schlaue junge Leute (Doktoranden Informatik und verwandter Fachrichtungen mit regulärem Lebenslauf, also um die 25 Jahre alt) erlebt, die die Religion unkritisch und intensiv aufgesogen hatten. Da musste man bei subtiler Kritik fürchten, wegen Ketzerei angezeigt zu werden. Die gleiche Sorte verbildeter Menschen wird bei einem anderen religiösen Dogma nicht anders handeln.

      1. Ja, leider. Und die Medien vervielfältigen diese Religionen ja auch massiv. Das geht bis in den Unterhaltungssektor hinein.

        Ich schaue ja gern die Sendung “Wer weiß denn sowas?” und da gab es eine Ausgabe, in der ein Musiker im Rateteam war, der voll mit diesen religiösen “Weltverbesserer”-Dogmen war. Der haute ständig solche Sprüche raus, und zwar im Stil unhinterfragbarer Wahrheiten. Ein Spruch war “Ich bin froh, daß man hierzulande frei seine Meinung sagen darf”. Das könnte er ja mal im Gespräch mit Michael Ballweg ausdiskutieren, der 9 Monate im Gefängnis saß, und dem jetzt ein Schauprozeß (wegen “versuchter Steuerhinherziehung”) gemacht wird, der bis Ende nächsten Jahres angesetzt ist, nur weil er seine Meinung frei sagen und anderen die Möglichkeit geben wollte, dies auch zu tun.

        Und der andere Spruch war “Wir wir ja alle wissen, verbraucht ein Kilo Fleisch 15.000 Liter Wasser….”

        Erstens: NEIN, das “wissen wir” nicht “alle”, und zweitens ist die Nummer eine reine Propagandalüge.

        https://www.agrarheute.com/tier/rind/wieviel-wasser-verbraucht-fleisch-wirklich-587719

        Aber jetzt versuch mal, mit solchen Info-Zombies inhaltlich zu diskutieren!

  3. Dass nun 64 Prozent dafür sind, dass es nicht erlaubt sein soll, den Klimawandel zu bestreiten, hat seine Gründe. Man kennt diese Hütchenspieler von den Plattformen wie X und will diese nicht an der Uni.
    Aber genau da schießt man ein Eigentor. Was nützt es, einen Beitrag auf X oder Youtube zu widerlegen? Nichts natürlich, denn die Gläubigen hören nicht auf einen Professor.
    Dann lasst doch jemand vom EIKE-Institut den Unsinn in der Uni behaupten. Fraglich, ob sich überhaupt einer findet, der nicht allzu eindeutig von der Fossilindustrie gesponsort wird. Und dann soll er sein Sprüchlein sagen. Wobei er schlechte Karten hat. All das wurde x-mal widerlegt.
    Wenn das Falsche nicht gesgt werden darf, kann es auch nicht widerlegt werden. Das ist der Punkt.

    1. Richtig, lassen Sie uns vernünftig, sachliche Argumente austauschen. Dazu gehört aber auch zur Kenntnis zu nehmen, dass es eben wiss. längst nicht so eindeutig und sicher ist mit den gängigen Thesen zum menschengemachten Klimawandel (s.: https://einfachkompliziert.de/technokratische-krisenpolitik-und-klimakrise-weitere-aushoehlung-oder-ende-der-demokratie/)
      Übrigens: Ich wurde von niemandem finanziell unterstützt und bin absolut für Umweltschutz.

  4. Brüder!

    Der heilige Koran lehrt uns, dass Wissen nicht nur ein weltliches Gut, sondern eine Verpflichtung für jedermann ist. In den ersten Offenbarungen, die an den Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) herabgesandt wurden, finden wir folgende Aufforderung:

    „Lies im Namen deines Herrn, der erschaffen hat!“

    Dieser Vers in Sure 96,1 hebt hervor, wie wichtig das Streben nach Wissen in unserem Leben ist. Das Wort „Iqra“ – „Lies“ – ist dabei nicht nur ein Aufruf zur Lektüre, sondern zur aktiven Suche nach Wissen, sei es in der Religion, den Wissenschaften oder in den Künsten des Lebens. So wird auch deutlich, warum der Islam als Religion der Erkenntnis, der Weisheit und des Streben nach Wissen bekannt geworden ist.

    Die Bedeutung des Wissenserwerbs wird auch in diesem Ausspruch des Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) deutlich (überliefert von Sahih Muslim):

    „Wer den Weg des Wissens geht, dem zeigt Allah den Weg zum Paradies.“

    Diese Worte sind ein klarer Aufruf, uns nicht nur mit den spirituellen Aspekten des Lebens zu beschäftigen, sondern uns auch intellektuell zu entwickeln und aktiv zur Gesellschaft beizutragen. Bildung ist unser Schlüssel zu einem besseren Leben, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits.

    Unser Wissen soll dabei nicht nur unser eigenes Leben bereichern, sondern auch anderen zugutekommen. Denn wie der heilige Koran uns in Sure 16,125 offenbart:

    „Und wir haben dich nur gesandt, damit du den Menschen das Gute zeigst.“

    Neben der Bedeutung des Wissenserwerbs müssen wir jedoch auch den Wert der Meinungsfreiheit und des respektvollen Dialogs erkennen. Der Islam hat immer den Dialog und die Verständigung geschätzt. Der heilige Koran ermutigt uns zur Reflexion und zum respektvollen Austausch von Ideen. So heißt es in Sure 2,256:

    „Es gibt keinen Zwang im Glauben.“

    Dies zeigt, dass der Islam die Freiheit des Denkens und die Wahl des Glaubens respektiert. Als Bürger sollten wir ebenfalls die Wichtigkeit der Meinungsfreiheit anerkennen, nicht nur in Bezug auf unseren jeweiligen Glauben, sondern auch in der Gesellschaft. Ob Muslim oder nicht, jeder ist aufgerufen, seine Meinung in einer respektvollen und konstruktiven Weise zu äußern. In einer Zeit, in der der Dialog und die Meinungsverschiedenheit oft zu Konflikten führen, sind wir alle verpflichtet, als Brückenbauer zu agieren. In einer Zeit, in der an Universitäten und Schulen die Debattenräume schwinden, sind wir verpflichtet, neue Orte des Austauschs und des Lernens zu schaffen, die auf Wissen und Toleranz basieren.

    Möge Gott (swt) uns helfen, den Weg des Wissens zu gehen, uns in der Wahrheit zu bestärken und uns die Weisheit schenken, mit Respekt und Verständnis in der Gesellschaft zu leben.

    Friede sei mit euch!

    1. Und jetzt wieder die religiösen Ereiferer 2…3…4…
      Meine Fresse…wenn wir die nicht auch loswerden, wird sich gar nichts auf diesem Planeten bessern!

      1. Areion zitiert wenigstens Suren, die den Frieden und Vernunft predigen.
        Aber zustimmen tu’ ich Ihnen trotzdem. Die großen Religionen, Buddhismus scheinbar etwas weniger, sind meist benutzt, um eine Form von Herrenrasse zu begründen.
        Sieht man ja seit Jahrhunderten.

  5. Ich habe einige Gedanken zu diesem Thema und hoffe einen Teil davon im Tagesverlauf niederschreiben zu können. Soweit möchte ich bloß festhalten, dass der Aspekt der akademischen Redefreiheit ja beileibe nicht nur die Dozenten und Forscher tangiert, sondern natürlich auch die Studenten und das sog. Campusleben.

    In einer verrohten, sich zunehmend abschottenden Meinungsblase wie der heutigen Universität, gelten andere Meinungen immer mehr als falsch, fremd und feindlich. Und somit als bekämpfungswürdig. Studenten, die nicht die Gesslerhüte grüßen, finden weniger Anschluss bei ihren Kommilitonen. Andere arbeiten mit der Schere im Kopf bei der Erstellung von Referaten, Präsentationen und Hausarbeiten (keine pösen Autoren verwenden, die richtigen (= vom Dozenten / der Mehrheitsgesellschaft akzeptierten und gewünschten) Bücher zitieren, Finger von potentiell brenzligen Themen lassen…), um keinen Punkt- und Notenabzug zu erhalten und legen ein beachtliches Duckmäuser-, Mitläufer- und Denunziantentum an den Tag. Die autoritären Haltungen (Stichworte: „Wir sind geboostert!“, „Follow the science!“, „Pulse of Europe!” …) finden sich somit nicht nur bei Dozenten, sondern auch schon beim „akademischen Nachwuchs“, der sich obendrein wieder bzw. immer stärker aus Mittel- und Oberschichten rekrutiert.

    Natürlich hat es Phänomene wie die „Schere im Kopf“ früher bereits gegeben, nur haben diese sich in puncto Qualität wie Quantität seither verstärkt. Was jedoch ebenfalls wenig gemessen und noch häufiger schlicht abgetan wird. Das Verfügen von Berufsverboten erfolgt heute gern im Stillen oder – bevor jemand Dozent werden kann – bereits durch die Bestrafung abweichender Meinungen mittels Notenabzug (wozu ein erfahrener Prof immer Gründe kreieren kann – Formalien, mangelnder roter Faden, Länge, Methodik…) oder die Nichtabnahme von Forschungsartikeln und Abschlussarbeiten.

  6. Drittmittel kann man auch nur einwerben, wenn man dem Geldgeber genehme Forschung betreibt. Das schränkt ganz sanft die Freiheit der Forschung ein.

  7. In führenden Universitäten in der USA (bspw. auch in Harvard) wird immer noch ein Impfnachweis verlangt.
    Ich hatte mich auf meiner USA Reise in den 70ern auch dort mal beworben, hatte es mir dann aber doch überlegt in Montpellier Frankreisch zu studieren. 😉

  8. Universitäten sind immer Teil der Gemeinschaft. Und unser Gemeinwesen zeigt seit zehn Jahren eine Tendenz der Verrohung, der Militarisierung und der Intoleranz. Wer, egal ob Lehrer oder Student, einige Jahre an einer Uni tätig war weiß, es geht dort zumeist noch schärfer zu als beispielsweise im Handwerk. Vielleicht wird mit feineren Klingen gefochten, diese sind aber schärfer. Deshalb ist diese Studie raus geworfenes Geld.

  9. Ich schließe mich Hadmut Danisch an:
    https://www.danisch.de/blog/2024/05/09/zum-ende-unserer-universitaeten/

    Dessen Doktor ist bekanntlich an einer Geheimdienstintrige gescheitert, weil er zu Verschlüsselung promovieren wollte, was den Amis damals nicht in den Kram passte. Falschgutachten, vom Richter umgeschriebene Gerichtsprotokolle, illegal geheimgehaltene Bewertungen, Lügen und am Schluß die unbegründete Weigerung des Verfassungsgerichtes, zu dem Thema zu urteilen (abgelehnt m.W. von Susanne Baer, einer Radikalfeministin, die nur Dank den Parteien dort am Gericht war und vermutlich gar keine ausreichende Qualifikation hatte). Wer so richtig tief in den stinkenden deutschen Hochschul-Kaninchenbau steigen möchte:
    https://www.danisch.de/blog/adele-und-die-fledermaus/

    Ein etwas älterer Blog von ihm (wird mittlerweile auf danisch.de weitergeführt), hieß:
    https://www.forschungsmafia.de/blog/
    in dem sammelte er Fälle massiver Korruption, Machtmißbrauch, Unwissenschaftlichkeit usw.

    Ich habe selbst sehr unschöne Erinnerungen an die Universität. Allein die Tatsache, dass sich dort ein komplett unwissenschaftliches Fach, wie “gender studies” durchsetzen konnte, sagt eigentlich alles. Auch die restlichen Geisteswissenschaften sind oft das Papier nicht wert, das sie produzieren, das wurde schon in den 90igern diskutiert (damals durfte man das noch), geändert hat sich nichts… zumindest nicht zum positiven.

    Ich halte das für unreformierbar, man müsste eine komplett neue Basis schaffen und das Uni-System neu aufsetzen (wer braucht im Zeitalter von youtube und Co. eigentlich noch “Hörsäle?), dabei aus den aktuellen Fehlern und Fehlanreizen lernen. Aber wer soll das umsetzen? Na ja, vielleicht ja nach dem nächsten Krieg.

  10. Persönl.-techn. Bitte
    Gern läse ich die Anmerkungen auch, aber nicht nur, zu diesem Beitrag. Wenn sie größer wären. Diese Miniverkleinerung der Schrift schaffen meine alten lesegewohnten Augen nicht mehr.

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