Zinsen runter!

EZB in Frankfurt
Tobias ToBeFree Frei, CC0, via Wikimedia Commons

In der Europäischen Währungsunion sind, wie Eurostat gerade meldet, die Verbraucherpreise im Oktober nur noch um 2,9 Prozent gestiegen.

Nachdem in den Vormonaten schon für einige Länder Raten unter zwei Prozent verzeichnet wurden, stehen für den Oktober auch für Deutschland beim europäisch harmonisierten Index nur noch 3 Prozent in der Statistik.

Damit tritt fast exakt das Szenario ein, das Friederike Spiecker und ich bereits im März dieses Jahres beschrieben hatten. Was nichts anderes heißt, als dass man ohne weiteres schon im Frühjahr erkennen konnte, dass es keine wirkliche Inflation in Deutschland und Europa gegeben hat, sondern lediglich temporäre Preissteigerungen, deren deutliches Abflachen seit Langem für jeden objektiven Beobachter zu erkennen war.

Wer schweigt, ist mitverantwortlich

Spätestens jetzt ist klar, dass die EZB und all jene Inflationswarner fundamental falsch lagen, die so getan haben, als gäbe es seit dem vergangenen Sommer einen gefährlichen Inflationsprozess, der nur mit einer durch die EZB inszenierten Bremsung der Konjunktur zu stoppen wäre. Die darauf folgenden Zinserhöhungen durch die EZB haben schon jetzt enormen Schaden angerichtet.

Angesichts der Rezession in Deutschland und der drohenden Rezession in ganz Europa, ist es unumgänglich, dass sich die Spitzen der deutschen und der europäischen Politik unverzüglich mit der Spitze der EZB zusammensetzen, um die sich abzeichnenden deflationären Gefahren anzusprechen und auf eine rasche Kehrtwende der Geldpolitik zu drängen.

Wenn die EZB noch weiter mit einer Entscheidung in Richtung deutliche Zinssenkung wartet, kann die übrige Politik nicht mehr verhindern, dass die Wirtschaft nicht nur in diesem, sondern auch im nächsten Jahr schwer in Mitleidenschaft gezogen wird. Wer jetzt schweigt, ist unmittelbar mitverantwortlich für die gewaltigen Schäden, die diese fehlgeleitete Politik mit sich bringt.

Der Artikel erschien erstmals auf »Relevante Ökonomik«.

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25 Kommentare

  1. Was die Preise anbelangt, so macht der deutsche „Normalo“ andere Erfahrungen als im Artikel beschrieben. Die Lebensmittelpreise sind hoch und steigen weiter. Ein Restaurant- Besuch wird zunehmend ein Event für die Mittelklasse. Die Spritpreise sind weiter viel höher als vor dem Ukrainekonflikt, aber sie sind deutlich unter Höchstniveau. Ein Barrel Brand-Öl wird z.Z. bei ca 80 Dollar gehandelt. Allerdings könnte politisch bedingt eine neue Ölkrise drohen, wenn einige Ölstaaten ganz langsam den Westen den Ölhahn zudrehen, wie 1973. Glücklicherweise ist China an höheren Ölpreisen nicht interessiert und hat Einfluß in der Golfregion.

    Das die Zinspolitik der EZB kontraproduktiv ist, ist selbsterklärend, da hat der Autor vollkommen recht!

    1. Ich vermute, dass die Verrücktheiten unserer Regierungen inzwischen so weit fortgeschritten sind, dass sie zwar schon gesehen haben, dass die Corona-Maßnahmen und Energiesanktionen weltweit schwere Schäden verursacht haben, aber weil sie in der Machtposition sind, weiterhin selbstschädigende Politik zu machen und es oberflächlich so aussehen zu lassen, als würde für sie eine ganz andere Realität stattfinden, taten sie einfach so, als kämen die massiven Teuerungen nicht von der von ihnen mitgetragenen und mitverursachten Politik, sondern von einer überhitzen Wirtschaft.

      So lange die Energiepreise nicht weiter steigen, pegelt sich nach etwa einem Jahr die Inflationsrate Rechenmethoden-bedingt wieder ein.

      Die Gierflation kann noch etwas andauern.

  2. Die Zinsen im Euroraum/Deutschland sind historisch betrachtet nach wie vor nicht hoch, sie liegen gerade mal im Mittelfeld. Die ultraniedrigen Zinsen des letzten 15 Jahre kann nicht als Normalzustand angesehen werden, das war hoffentlich eine Ausnahme die sich nicht wiederholt.

    Durch diese niedrigen Zinsen bis hin zur Nullzinsphase wurden Preisblasen an den Immobilienmärkten, aber auch an anderen Märkten erst möglich. Das war sicherlich keine gesunde Entwicklung. Auch die Staatshaushalte müssen nun mit Blick auf die kommende Zinsbelastung wieder genauer betrachtet werden. Die Verschuldung ohne Reue ist Vergangenheit. Preisblasen bilden sich zurück.

    Wer nur ein Mantra kennt, “Zinsen runter, Konjunktur hoch”, muss sich fragen lassen, warum es überhaupt Zinsen gibt. Wie gesagt, das Niveau ist maximal im Mittelfeld und dass nach einer unnatürlich langen Niedrigzinsphase.

      1. Wie bereits angesprochen und in den letzten 10-15 Jahren sichtbar, führt kostenloses Geld zur Blasenbildung auf den Märkten.
        Z.B. Immobilien werden erstellt/erworben ohne Vermietungsabsichten. Der reine Wertzuwachs genügt, damit dass Projekt lukrativ ist. Die lfd. Kosten liegen bei einer Fremdfinanzierung bei null.
        Es werden nicht nur Projekt realisiert, die sich vernünftig rechnen, auch die „ renditeschwachen Projekte werden umgesetzt. Das verknappt die Ressourcen und treibt die Preisblase an.
        Der Preis für das Geld (Zins) siebt je nach seiner Höhe unrentable Investitionen aus, was sich wieder vorteilhaft auf eine Volkswirtschaft auswirkt.

      2. Eine Beschäftigung mit dem Begriff “natürlicher Zinssatz”, also dem Zusammentreffen der Zinsinteressen von Finanzierenden und Investierenden, würde hierbei schon helfen.
        Und die Unterscheidung zwischen Nominal- und Realzins sollte auch kein Buch mit 7 Siegeln darstellen.

    1. Das ist so weit richtig, aber die Argumentstion bleibt auf halber Strecke stehen. Warum wurden denn die Leitzinsen dermassen gesenkt? Das hat mit Konjunkturpolitik zu tun. Die USA haben Wachstum auf Pump geradezu zur Königsdiszplin gemacht. Jeder Dödel konnte sich ein Haus kaufen und sein Haus mit steigendem Wert weiter für Konsumausgaben belehnen. Das ging so lange gut, bis die Ersten ihre Schulden nicht mehr bedienen konnten. Die Folge war erst eine Immobilienkrise und dann eine globale Finanzkrise. Diese wurde wiederum mit milliardenschweren staatlichen Rettungspaketen kuriert, was die Staatsverschuldung in die Höhe jagte. Das alles nur, um Bankruns und Massenarbeitslosigkeit zu verhindern. Gleichzeitig wurden die Reichen immer reicher und die anderen ärmer. Heute spricht niemand mehr von Wachstum, weil klar ist, dass Wachstum auf Pump
      nicht nachhaltig ist. Heute leidet die breite Bevölkerung an Kaufkraftverlust, und die Staaten müssen teure Schulden finanzieren und Leistungen abbauen. Das nennt sich Wohlstandsverlust. Ist heute offizielle Doktrin der Regierung. Wer beim heutigen Schuldenstand für „normale Zinsen“ plädiert, begrüßt den Wohlstandsverlust für viele zugunsten des Reichtums für wenige.

      1. Die wenigsten “Reichen” haben ihr Vermögen in Form von verzinsten Anlagen auf dem Konto oder im Depot liegen. Deren Reichtum liegt in Form von Unternehmensanteilen und Immobilien vor, und ist damit inflationsgesichert. Üblicherweise wird dieser Effekt durch eine teilweise Fremdfinanzierung noch gehebelt.
        “Die Reichen” freuen sich über niedrige Zinsen, das lässt den Rubel noch schneller rollen, den der rollt in Form von Dividenden, Wertsteigerungen und Kursgewinnen und nicht in Form von Zinsen.

        Zur Zeit gehen die Immobilienpreise in D zurück (vermutlich nicht nur in D). Es wird Luft aus der Blase abgelassen und das ist auch gut so, wäre mit den niedrigen Zinsen aber nicht geschehen.

        1. Einverstanden.
          Das Problem ist, dass sich Besitzlose und Durchschnittsbürger immer weniger leisten können, weil die Kosten steigen und die Löhne nicht mithalten. Der Wohlstandsverlust trifft die große Mehrheit der Gesellschaft, die eben nichts hat, das inflationsgesichert ist. Man müsste also anders umverteilen, um eine gewisse soziale Gerechtigkeit herzustellen – und auch den Industriestandort wieder attraktiver machen. Das ist bekanntlich das große Anliegen von Sahra Wagenknecht. Es müsste Aufgabe der “Volksparteien” sein, den Wohlstand der Mehrheit der Gesellschaft zu schützen. Scheinbar sind sie darin nicht besonders erfolgreich.

          1. Welche Volkspartei hat eine einigermaßen vernünftige Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse, auf deren Basis sich überhaupt auch nur rudimentäre Lösungen heraus kristallisieren lassen?
            Ist die Weltwirtschaftskrise durch den Börsencrash 1929 verursacht worden oder war dieser nur der Auslöser dafür, weil kreditfinanzierte Beteiligung an Asset Inflation so nun nicht mehr mangelnde Kaufkraft ersetzen konnte?

            Aber das Problem ist lösbar und anfangs auch innerhalb kapitalistischer Strukturen. Und weil diese dann auch noch als angebliche Wohlstands-Garanten entzaubert werden, kann dies auch als point of no return fungieren.
            Ich bin zuversichtlich!

    2. Da hat der ottono das Mantra gut verschleiert über Zinsen. Auf die Frage vom erst kommentierenden Heinz, geht er wie gewohnt aus dem Weg und verfällt ins Nirvana.
      Das Kernproblem “Zinsrn” beruht auf WAS?
      Hier ältere Modelle als absurd zu bezeichnen ist ja korrekt, aber die alten oder neuen Zinsmodellen beruhen auf dem gleichen Tatbestand.
      Die politische Wirtschaftspolitik hat seit geraumer Zeit nichts mit der Realwirtschaftspolitik zu tun. Die einen agieren und andere reagieren …

      Die Welt besitzt zwei Blöcke, ein Block will die Politische Verantwortung über Finanzen und die andere möchte die Privaten den politischen Teil walten lassen.
      Die Zinspolitik hat eine Auswirkung, aber abhängig von der jeweiligen Seite.

      1. Kann schon sein, dass PRO1 oder Heinz meine Antwort nicht verstehen. Wenn es bei Heinz auch der Fall ist, kann er ja gerne nachfragen.
        Seine Frage ist nun mal nur ein Zweizeiler, die in verschiedene Richtungen ausgelegt werden kann.
        Warum PRO1 genau weiß wie Heinz die Frage gemeint hat, ist sein Geheimnis.

        Warum das Überlassen einer Sache und Geld ist auch eine Sache Kosten verursacht liegt vermutlich daran, dass es niemand überlassen würde, hätte er nicht einen Vorteil.
        Auf jeden Fall war das Zinsverbot in der christlichen wie auch in der islamischen Welt eine Reinfall und hat die wirtschaftliche Entwicklung über Jahrhunderte behindert.

        In Utopia soll das schon mal geklappt haben, mit der Wirtschaft ohne Zinsen, also auf nach Utopia.

        1. “Auf jeden Fall war das Zinsverbot in der christlichen wie auch in der islamischen Welt eine Reinfall und hat die wirtschaftliche Entwicklung über Jahrhunderte behindert.”

          Hat man vor allem von 1914 bis 1945 wieder locker reingeholt…Feuerwerk und fliegende Korken ohne Ende.
          Und weil es so schön war, geht es bald in die nächste Runde.

          Aber schön, daß OT durchgeknallten Spinnern wie dir eine Heimat bietet.

          1. Vielen Dank für Ihr Eingeständnis von der Materie keine Ahnung zu haben und aus lauter Verzweiflung das Thema Zinsen und die Zeit der Weltkriege miteinander zu vermengen um daraus Schlüsse zu ziehen.
            Jeder macht sich auf die Art lächerlich die ihm gefällt. Sie haben Ihre Wahl getroffen.

        2. Das tradierte Zinsverbot basierte dabei auf einer Ökonomie mit geringer Arbeitsteilung und bestenfalls Produktivitätssteigerungen im homöopathischen Bereich. Die Währung war kurantgesichert und damit herrschte ein Realzins- und kein Nominalzinsverbot (auf Basis heutiger Vergleichsgrundlagen).
          Die Umgehung dieses Zinsverbotes im Islam dadurch, dass man jeden potentiellen Finanzier zum Investor macht, verkennt den Umstand, dass jede gute Geschäftsidee damit vom Wohlwollen potentieller Investoren anhängig ist, Informationsbarrieren unberücksichtigt lässt und damit die Effektivität und Effizienz doch stark in Zweifel zu ziehen ist.
          Aber über den Zins gibt es viele Meinungen und wenig bis gar kein Wissen.
          So mancher Zinskritiker erkennt aus dem Zins (Höhe dabei beliebig) einen Wachstumszwang, kann aber zwischen nominalem und realen Wachstum nicht unterscheiden.
          Es gibt es nicht nur Menschen mit zwei linken Händen, sondern mit Vergleichbarem in der Birne.

  3. “wer jetzt schweigt, ist unmittelbar mitverantwortlich… ”
    Das schweigen im Walde ist bekannt, aber auch das Schweigen der Politik in der Vergangenheit bis heute zur ‘Kassandra’ Äusserung von Scholz, lässt hält jeden vergessen, was für einen Lügentisch täglich gedeckt wird.
    Die Fiskalpolitik ist nicht mehr unabhängig, die Schulden laufen ins Uferlose und wird am Knackpunkt ‘too big too fail’ von anderen bezahlt.

  4. +++Mit immer neuen Geldflutungen werden wir die Krise des Kapitalismus in unseren hoch-entwickelten Ländern nicht lösen können+++

    Es fehlt nicht an Geld, es fehlt in Folge von Globalisierung und Überakkumulation an Möglichkeiten dessen profitabler Verwertung in der Realwirtschaft. Deshalb spielt auch nach den Zinssteigerungen der EZB die Finanzspekulation mit Vermögenswerten weiter eine grosse Rolle, siehe aktuelles Börsengeschehen. Auch der Wohnungs- und Häusermarkt ist ausgereizt. Zehntausende leerstehender Neubau-Wohnungen dokumentieren, dass ihn zuletzt nicht die Nachfrage, schon gar nicht die nach günstigen und bezahlbaren Wohnungen, sondern die Nullzins-Politik und Geldschwemme der EZB in Schwung gehalten hat.
    Bei der vorläufigen Abschwächung der Inflationsrate sollte man zudem vorsichtig sein. Basiseffekte aus 2022 spielen eine Rolle und Sekundärrunden, siehe Lohnforderungen der Gewerkschaften, sind noch eingepreist. Zudem gewährt die Oligopolisierung im Produktions- und Handelsbereich vielen Firmen weiterhin Preiserhöhungs-Spielräume. Das ist einer der Gründe, warum Lebensmittelpreise deutlicher steigen als Dienstleistungs-Preise.

    1. Wenn es nicht an Geld fehlen würde, gäbe es dann Überakkumulation?
      Und wie ist das Feststellen dieser mit Oligopolprofite in Übereinstimmung zu bringen?
      Rechnungslegungsvorschriften bestimmen Bilanzen und diese sind der Orientierungsmaßstab wirtschaftlichen Handelns unter kapitalistischen Verhältnissen. Die Nutzung ist zweitrangig. Für die Privilegierten natürlich nicht. Die haben aber auch nicht das Problem, ihren Bedarf über den Markt nicht befriedigt zu bekommen.

  5. Schlauer Job da bei der EZB. Wenn Inflation, dann Zinsen rauf, mehr muss man nicht wissen. Jobs, die niemals durch ein KI ersetzt werden können. Diese wäre unterfordert.

    Das Prinzip ist richtig im Moment einer konjunkturellen Überhitzung. Die aber gab es zuletzt in den 60-er Jahren und mit der haben wir es garantiert nicht zu tun. Wenigstens jetzt sollte feststehen, um was es sich gehandelt hat. Der Preisanstieg der fossilen Energieträger hat das verursacht. Diese dienen nicht nur als Treibstoffe, sondern auch als Grundstoffe. Alles verteuert sich, wenn diese preislich anziehen.

    Als ob der Beweis nicht auf der Hand läge: die Klimaferkel Polen und Ungarn hatten 17 bzw. 19 Prozent Inflation, während die Schweiz mit ihren 87 Prozent Erneuerbaren bei 5 Prozent blieb. Kann es noch deutlicher sein?

    Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist das unumgängliche Resümee des Vorfalls. Aber genau das sollten die Leute nicht denken. Deswegen dieses Voodoo mit den Zinsen.

    Der Kapitalismus ist schon genug Problem für sich. Jetzt wird er auch noch mutwillig zum Zweck der Desinformation kaputt gehauen. Soll ich lachen oder weinen?

    1. Nein wir haben keine konjunkturellen Überhitzung. Wir haben aber auch keine Zinssätze wie in Zeiten einer Überhitzung. Hypothekenzinsen unter 4%, Basiszins 3,12%, Realzins seit langem mal wieder positiv.

      Damit wurde nur die Übertreibung der Zinsen nach unten ausgeglichen und die Geldschwemme der letzten Jahre etwas eingedämmt.

    2. Wer vom Merit-Order-Prinzip keine Ahnung hat,
      wer Oligopol-Strukturen aufgrund von economies-of-scale-Effekten nicht wahrnimmt (Gierflation),
      und wer daraus resultierende mangelnde Kaufkraft bei bestimmten Klientels mit marxistischen Klassenmodellen zu illustrieren versucht, sollte sich hüten, das Wort Realität in den Mund zu nehmen.

      Wenn man auf der richtigen, der emanzipativen Seite der Geschichte stehen will, sollte man auch seine Hausaufgaben machen und nicht nur liturgische Floskeln zum besten geben können.

  6. Die Schweiz mit zwei Ländern zu vergleichen, die eben keine eigene Währung haben ohne diesen offensichtlichen Kernpunkt auch nur zu erwähnen – und das noch mit “Ich-erklär-das-mal” Attitüde:
    Als Kabarettnummer grossartig.

  7. Natürlich müssen die Zinsen runter. Die EZB Zinspolitik ist auf ganzer Linie gescheitert und richtet nur Schaden an. Statt dessen müssen die “Gewinne” von Energie- und Lebensmittelkonzernen an der Wurzel, also am Umsatz, wegbesteuert werden. Insbesondere die Lebensmittelindustrie zeigt sehr starke Monopoltendenzen.

    Der nächste Schritt muss sein, die Giganten zu zerschlagen. Die politische Macht, die mit ihrer Größe verbunden ist, wird zu groß und die Tendenzen zeigen, dass es in absehbarer Zeit keinen Markt mehr gibt der den Preis regelt. Hat er zwar noch nie wirklich, aber dann haben wir nur noch das Preisdiktat.

    Interessant dazu der aktuelle Artikel von Lobbycontrol über eine Zerschlagung von Amazon. Die US Kartellbehörde ist da schon länger dran. Wir reden statt dessen immer noch von “Entlastung” der Giganten.

    https://www.lobbycontrol.de/konzernmacht/gutachten-bestaetigt-amazon-ist-zu-maechtig-und-muss-zerschlagen-werden-112421/

    1. Das Problem von Markteintrittshürden aufgrund von economies-of-scale-Strukturen und -Effekten bleibt dennoch bestehen und kann auch mit dem Versuch von mehr Wettbewerb nicht gelöst werden, Klare administrative Vorgaben und entschiedene Intervention gegen Entscheidungsträger bei Verstößen würde massiv disziplinieren und wesentlich effizienter wirken.

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