Was die neoklassischen Ökonomen wohl niemals begreifen

Ökonomie, Symbolbild
Debangana.mukherjee, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Jeffrey Sachs: Der gleiche Fehler wie bei den anderen Neoklassikern.

Jeffrey Sachs sagt: „Das Handelsdefizit eines Landes (genauer gesagt, sein Leistungsbilanzdefizit) ist kein Hinweis auf unfaire Handelspraktiken der Überschussländer. Es deutet auf etwas ganz Anderes hin. Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass das Defizitland mehr ausgibt als es produziert. Das heißt, es spart weniger als es investiert.“

Ja, so ist es. Ein Leistungsbilanzdefizit ist ein Leistungsbilanzdefizit, weil es ein Leistungsbilanzdefizit ist. Eine Definition ist leider keine Erklärung. Definitionsgemäß kann kein Land mehr ausgeben als es einnimmt, ohne ein Leistungsbilanzdefizit zu haben. Kein Land kann weniger ausgeben als es einnimmt, ohne einen Überschuss zu haben. Ein Land (die USA) lebt über seinen Verhältnissen, ein anderes (Deutschland) darunter. Immer noch wissen wir absolut nichts.

Wenn der Wille eines Landes, ordentlich zu sparen, zu Leistungsbilanzüberschüssen führen würde, könnten doch alle Länder Leistungsbilanzüberschüsse haben – oder? Komischerweise ist das unmöglich. Alle Länder können sparen wie verrückt, aber sie können nicht alle Leistungsbilanzüberschüsse haben. Der Leistungsbilanzüberschuss der Welt ist exakt null. Daraus folgt mit zwingender Logik: Mit dem Sparen kann man keinen einzigen Leistungsbilanzsaldo erklären (wie zuletzt hier erklärt).

Was die neoklassischen Ökonomen wohl niemals begreifen: Der Versuch der Erklärung von Leistungsbilanzsalden mit Spar- und Investitionsentscheidungen ist von vorneherein verfehlt (wie in meinem Grundlagenbuch in aller Ausführlichkeit gezeigt), weil die Leistungsbilanzsalden der Welt ein Nullsummenphänomen sind (der Leistungsbilanzsaldo der Welt ist immer exakt gleich null). Nullsummenphänomene aber kann man logischerweise nur mit Nullsummenfaktoren erklären. Was heißt, dass die Veränderung der Faktoren, die Leistungsbilanzsalden erklären können, auf der ganzen Welt ebenfalls null sein muss. Nullsummenfaktoren sind reale Wechselkurse (also die Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit), die Terms of Trade oder Wachstumsdifferenzen zwischen den Ländern.

Keinerlei Überschüsse im Handel untereinander anstreben?

UNCTAD hat 2008 in einer großen empirischen Untersuchung der Ursachen der Veränderung von Leistungsbilanzsalden genau das herausgefunden. Reale Wechselkurse und die Veränderungen von Terms of Trade, also der Austauschrelationen, sind die entscheidenden Determinanten von Änderungen der Leistungsbilanzsalden. Folglich liegt die amerikanische Administration unter Donald Trump vollkommen richtig mit ihrem Ansatz, denn Zölle verändern die Austauschrelationen. Eine Abwertung des US-Dollar um 20 oder 30 Prozent, die mit einer deutlichen realen Abwertung einhergegangen wäre, hätte das Problem allerdings weit eleganter lösen können.

Es ist übrigens eine gute Idee, den USA einen Freihandelsvertrag mit Nullzöllen vorzuschlagen, wie das die EU-Kommission in Erwägung gezogen und auch Elon Musk erwähnt hat. Trump wird den sicher annehmen, wenn man das tut, was dabei selbstverständlich ist, aber von der EU-Kommission natürlich übersehen wird. Der erste Paragraph dieses Vertrages muss in etwa so lauten: Die Partner dieses Vertrages verpflichten sich, keinerlei Überschüsse im Handel untereinander anzustreben und sorgen dafür, dass die bestehenden Überschüsse innerhalb eines Jahres vollständig abgebaut werden.

Über Nullzölle zu reden, ohne die deutschen und europäischen Überschüsse zu erwähnen, ist schwachsinnig. Auch die Versuche, den Amerikanern mit europäischen Gegenmaßnahmen Angst zu machen, wie das der immer noch amtierende Wirtschaftsminister tut, sind mehr als lächerlich. Bei einer Zolleskalation gewinnt immer das Defizitland, also die USA. Verlieren wird mit Sicherheit das Land mit dem größten Überschuss, nämlich Deutschland. Doch die deutschen und die europäischen Politiker haben sich, wie schon einige Male in den letzten Jahren, total verrannt und sind unfähig, ihre Fehlentscheidung auch nur zuzugeben, von korrigieren gar nicht zu reden. Schlafwandler der ganz besonderen Art!

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75 Kommentare

  1. Jeffrey Sachs – vergiss es- unser Heiner weiß alles. Die Arroganz und Überheblichkeit mit der Flassbeck immer argumentiert, geht mir ziemlich auf die Nerven, selbst dort wo er recht hat.

    Vorneweg: Ich bin kein Volkswirt (uaaaa, jetzt müssen sie ganz stark sein Herr Flassbeck!!!), sondern Regelungstechniker (früher war das Berufsfeld weiter gefasst und nannte sich Kybernetik). Regelungstechniker denken immer in Rückführungen bzw. Rückkopplungen. Wenn Geld- und Warenströme im Gleichgewicht sind, führt das Nachlassen der Wirtschaftskraft eines Landes im Wettbewerb mit anderen Ländern zu einer Abwertung der Währung. So entsteht ein Anreiz die Wirtschaftskraft wieder zu steigern und das System bleibt stabil. In dem Punkt hat Flassbeck recht – ebenso früher mit seiner Analyse der Unwuchten im Euro-Raum. Auch die Summe aller Leistungsbilanzen über alle Länder ist natürlich 0. Die Überschüsse der einen sind die Schulden der anderen. Logisch. Wer Überschüsse erwirtschaftet der geht es wie dem, von dem die Bibel sagt: „Du sollst den Wein, den du anbaust nicht trinken.“ Statt dessen stehen dann irgendwo Zahlen auf dem Guthaben-Konto dieses fleißigen Sparers. Auch hier hat Flassbeck recht.

    Und Ja, Importbeschränkungen können sinnvoll sein, um in der Entwicklungsphase der heimischen Wirtschaft zu pushen und den Vorsprung weiter entwickelter Wettbewerber zu kompensieren. Brasilien hat das mal sehr erfolgreich gemacht. Manchmal tun einem auch andere Länder diesen Gefallen und beschränken so die Möglichkeiten ihrer eigenen Wirtschaft (Die Sanktionen gegen Russland führt dort zu einer Import-Substitution und züchtet so Wettbewerber heran. Hätte man wissen können: Genau auf diese Weise ist ja „Made in Germany“ entstanden – als Kennzeichnung von kontinentaler Billigware, die dann zur Qualitätsware wurde).

    Nun kommen aber zwei Punkte, die Flassbeck offenbar übersieht:

    1) Beim Dollar sind Geld und Warenstrom nicht im Gleichgewicht, schon seit über 50 Jahren nicht. Mit dem Petrodollar hat man das versucht das System auszubalancieren, aber die Scheichs konnten gar nicht so viele Waffen und Luxuskram kaufen und investieren wie sie Öl exportiert haben. Sie lieferten und liefern Öl und bekommen dafür Dollar, die sie aber nicht komplett wieder in den Verkehr bringen, sondern sie horten einen Teil davon. Sie holen den Dollar raus aus dem System und legen es in einen Geldspeicher wodurch der Dollar immer weiter überbewertet wird. Und das ist nicht nur in den Golfstaaten so. Die Leute denken, hast du Rubel oder Yuan – schnell wieder ausgeben, aber den Dollar behält man als Reserve, das ist sicher, man kann dafür jederzeit wieder was anderes kaufen. Und genau das ist das Problem. Das Dollar-System ist innerlich instabil, aber äußerlich sieht es stabil aus. Der Status des Dollars als Reservewährung ist der Segen des amerikanischen Finanzkapitals aber der Fluch der amerikanischen Realwirtschaft. Die Zölle können dieses Problem nicht beheben.

    2) Die US-Zölle werden wohl die Inflation in den USA anheizen, und damit auch die Zinsen, so dass das hochverschuldete Land Schulden machen muss um Zinsschulden zu bezahlen. Das ist ein Punkt, den Flassbeck generell nicht interessiert, aber er sollte. Das kann nämlich das ganze US-Schuldenimperium zum Platzen bringen. Irgendwann ist jedes Schneeballsystem mal zu Ende. International dürften die Golfstaaten und die Japaner die großen Verlierer sein, denn pro Kopf halten sie wohl die meisten US-Schuldentitel und in absoluten Zahlen natürlich die Chinesen. Der Donald kann den Dollar von der Reservewährung zur toxischen Währung machen, wodurch die Amis vom Regen in die Traufe kommen. Die Brics-Staaten wollen nicht den Aufwand treiben und eine eigene Reservewährung einführen, aber sie werden wohl gar nicht drum herum kommen. Elwira Nabiullina, die Chefin der russischen Zentralbank, wäre die richtige Frau, um das hinzubekommen. Und die Europäer wären gut beraten, da Kontakt aufzunehmen.

    Ich weiß nicht ob ich da richtig liege, ich bin ja nur ein dummer Regelungstechniker.

    1. Na, er sagts ja selbst:

      „Eine Abwertung des US-Dollar um 20 oder 30 Prozent, die mit einer deutlichen realen Abwertung einhergegangen wäre, hätte das Problem allerdings weit eleganter lösen können.“

      1. Also bspw. Absenkung des Leitzins, um den Dollar für Aufkäufer weniger attraktiv zu machen. Also Reduzierung der Dollar-Reserven anderer Länder.

        China hat immer noch große Dollar-Reserven. Die könnten ja für alle Chinesen mit eigenem Haushalt US-Pay-TV abonnieren.

        Wobei ich nicht sicher bin, ob das als Ware gilt oder als Dienstleistung, was dann wie der nicht in die Handelsbilanz eingerechnet würde.

        Vielleicht ist die ganze Handelsbilanzierung, so wie sie jetzt gemacht wird, nur ein groß angelegter Rechenfehler?

    2. Ich fand das Argument im Artikel von Simplicius ganz interessant, dass ein Land mit der Welt-Leit-Reservewährung zwangsweise ein Defizit haben muss, solange die internationale Wirtschaft (die diese Reservewährung akzeptiert) wächst. Denn eine international wachsende Wirtschaft erzeugt wachsende Reserven. Diese werden vom Inhaber der Reservewährung generiert und im Austausch gegen Waren weltweit verteilt, in Folge schrumpft logischerweise die heimische Wirtschaft.

      https://simplicius76.substack.com/p/trumps-liberation-day-another-pr

      Es ist also systemimmanent, solange eine Währung als Leitreservewährung existiert.

      Die Frage ist, ob eine Bewegung des US-Saldos in Richtung Ausgleich automatisch den Status als Leitwährung untergräbt. Schließlich werden dann nicht mehr genug Dollars gegen Waren „exportiert“ und die Weltwirtschaft muss entweder stagnieren oder sich eine andere/zusätzliche Reserve suchen. Das will aber Trump auch nicht, die BRICS aber schon. Die Geister die er rief … wären dann schließlich mehr und andere als gerufen.

      Schade, dass die meisten Top-Politiker nicht mehr selber denken und sich zudem von Leuten beraten lassen, die entweder eigene Ziele haben oder deren Meinungen gerade ins eigene Bild passen.

      1. Ich halte das nicht für schlüssig. Das Handelsbilanzdefizit der USA resultiert daraus, daß ausländische Produkte besser und/oder günstiger sind. Die Firmen, die nach USA liefern, wollen schlicht Gewinne machen, egal in welcher Währung.
        Erhebliche Dollarreserven und damit Schulden für die USA werden wohl in erster Linie mit Wertpapieren, vornehmlich Staatsanleihen, aufgebaut.

      2. Ist das Leistungsbilanz-Defizit nicht Ausdruck des US-Empire, dem alle Völker Tribut zahlen müssen?
        Die USA mit dem $ als Leitwährung und einer Kriegsmaschinerie, die sicherstellt, dass die USA das attraktivste Land für Investition bleiben, können sich das LBD ja leisten. Gerade weil sie Supermacht sind, dürfen sie mehr konsumieren als produzieren, resp. lassen die anderen für sie produzieren.
        Solange die US-Hegemonie nicht in Frage gestellt ist, bleibt der $ die Leit- und Reservewährung. (Mit BRICS+ und insbesondere der China-Russland Allianz ist jedoch die US-Vorherrschaft in Frage gestellt.)
        Ich denke, diese Zölle dienen nicht dem, was Trump angibt, sondern es geht um etwas anders.
        U.U. sollen mehr europäische Firmen zum Übersiedeln gezwungen werden. Oder EU wird mehr geschädigt als die USA (Wirtschaftskrieg)? Europa muss das NATO 5% Ziel für Rüstung akzeptieren? etc.

    3. Es ist wirklich nicht das erste Mal, dass von dem so Schwachsinn erscheint…. Wo Flassbeck drauf steht… nicht öffnen, sondern wegschmeissen!
      Und dann die ganz offensichtliche AI Übersetzung!

    4. Wie besonders schlimm anmaßend Flassbeck hier ist, seh ich grad nicht.
      Ansonsten ist die aufbrausende Art wohl auch schlechthin Merkmal der Person F.
      Der ist ja im persönlichen Auftreten nicht anders.

      Im Übrigen beobachte ich bei meinem Vater, der im hohen Alter nun auf völlig anderem Niveau ebenso frustriert ist wie ein F. oder ein O. Lafontaine, selben raunzenden Umgangston.

      Bei Lafontaine lässt es sich vielleicht am Ehesten nachvollziehen eingedenk der Exkommunikation die vom Mainstream gegen ihn ausgesprochen wurde vor 25 Jahren. Und dann baut er zweimal was auf mit LINKE und BSW und zweimal machen es ihm wieder dieselben Arschlöcher kaputt?

      …trotz allem: lohnt sich das Flassbecksche Buch denn?

      Sonst: So recht urteilen kann ich im Detail nicht (ich bin nicht mal Regelungstechniker – das ist bitte selbstironisch zu verstehen) – irgendwie sagt jeder was andres – was schon merkwürdig ist – Varoufakis, Wolfstreet, Sachs, FT – aber dass die Hampelmänner auf Nabiullina hören sollten – dem kann ich nur beipflichten.

      1. Denke, sofern man sich für Ökonomie interessiert, ist erst mal alles interessant, das die herrschenden Dogmen hinterfragt.

    5. Ich bin nur ein dummer hobbyphilosoph, soll ich was über Regelungstechnik schreiben? Wohl besser nicht.

      „Geld und Warenstrom nicht im Gleichgewicht“

      so geht das dann nämlich los: also bei der regelungstechnik, da sind regelung und ihr gegenstand nicht im gleichgewicht. das ist ein mangel, der sich befreien will, dafür gibts die regelungstechnik!

  2. Was nicht nur Ökonomen wohl niemals begreifen werden, ist, das ein auf Profit und Wachstum basiertes Wirtschaftssystem niemals den Interessen der Menschheit dienen wird!

    1. Das ist mir dann doch zu pauschal – Menschen machen das „böse“ Profit und Wachstum orientierte Wirtschaftssystem. Zumindest den Interessen der Profiteure, auch Menschen, dient das System. Das dann alle anderen hinten runterfallen ist auch etwas kurz, um nicht zu sagen gar nicht, gesprungen. Irgendwoher muss ja Entwicklung – Wachstum – kommen.
      z. B. Mal einen Baum zum Hausbau mit der Hand zu fällen ist eine interessante Körperertüchtigung, aber immer und alle Bäume so zu fällen ?????? Da ist mit Verstand eingesetztes Werkzeug doch wohl hilfreich.

  3. Was nicht nur Ökonomen wohl niemals begreifen werden, ist, das ein auf Profit und Wachstum basiertes Wirtschaftssystem niemals den Interessen der Menschheit dienen wird!

    1. Ich verstehe ja, was gemeint ist, aber ein bisschen übertrieben ist das schon: jedes Wirtschaftssystem dient den Interessen der Menschen, sonst wäre es kein Wirtschaftssystem. Jeder Profit basiert letztlich darauf, dass Güter konsumiert werden. Auf dem Weg vom Produzenten zum Konsumenten wird jede Menge Geld gemacht, das dann im Kapitalismus in nur wenigen Händen landet, aber das ändert nichts daran, dass die Produkte, mit denen Geld gemacht wird, der Menschheit dienen. Eine nicht-kapitalistische Ordnung ändert m.E. an diesem System die Verteilung des Geldes, aber nicht unbedingt die Verteilung der Güter.

      1. Bringt nichts, Panicman ist Anarchist oder Kommunist oder sowas und würde am liebsten jeden meucheln, den er für „herrschende Klasse“ hält, zumindest interpretiere ich seine Äußerungen so. Argumente wirst du eher nicht bekommen.

        Das sagt eigentlich schon alles, da ist null System- und Menschenverständnis da… aber immerhin lächelt er wie der Dalai Lama, in der sicheren Gewissheit, dass er es besser weiß, als wir…

        1. Keine Angst, ich habe führe eine Liste™1974 , die ständig aktualisiert wird.
          Ich weiß das, weil ich aus dem selben Schoß gekrochen bin.
          Erst wenn die herrschende Klasse restlos beseitigt ist, kann neues und besseres entstehen.
          Und ja: „jedes Wirtschaftssystem dient den Interessen der Menschen“! kicher

          1. Feindeslisten führen, ist das nicht mittlerweile verboten?

            Wenn du aus der „herrschenden Klasse“ kommst, wie du immer wieder behauptet hast, warum hast du deine ererbte Position nicht benutzt, um was zu verbessern (es gibt Leute die das tun)? Ist das nicht ein bisschen infantil, jetzt aus der Opposition heraus Feindeslisten zu führen und eine Revolution anzustreben (während du von der postrevolutionären Gesellschaft sehr wahrscheinlich allenfalls vage Vorstellungen hast und ziemlich sicher böse überrascht wärest).

            Pflegst du nicht eigentlich dein gekränktes Ego mit diesen Phantasien (offenbar kam es zum Zerwürfnis mit deiner Familie)?

            1. Das, was wir zu erwarten haben, wird weit schlimmer sein, als jede vermeintliche postrevolutionäre Gesellschaft.
              Es sei den du gehörst zur Funktionselite.
              Aber alles nur unter der Voraussetzung, dass es keine thermonukleare Auseinandersetzung geben wird.
              Und, nein, ich hatte nie Geld, weil mein Vater enterbt wurde, weil er bisexuell war.

  4. -Trade- ist ein Kartenspiel bei dem man die eigenen Warenkarten an die Mitspieler loswerden muss.
    Warenkarten sind Getreide, überflüssiges elektronisches Gerät, Overtonium (ein ganz seltenes Mineral mit dem man auch würzen kann) und nützliche Waffe.
    Kola steht für kohlensäurehaltige Limonade.
    Karten die gekauft wurden sind nicht mehr im Spiel.
    Um die Gewinnsucht der Mitspieler zu zügeln kann man Tarife festsetzen. Der Mitspieler kennt den Tarif nicht und muss versuchen seine Warenkarte mit Gewinn loszuwerden.
    Das Spiel ist vorbei wenn der erste Mitspieler keine Warenkarten mehr hat.
    Gewonnen hat wer am meisten mit den Tarifen eingenommen hat.
    Wie man sehen kann verschiebt sich der Unternehmergewinn in Richtung des Tarifs.

  5. Was Ökonomen wohl nie begreifen – das wäre der passende Titel für einen Artikel, der ganz grundsätzlich klärt, was das für eine Lage ist, auf die sich Trump mit seiner Zollpolitik bezieht.
    Trump hat nicht schlicht ein Problem mit Defiziten. Die sind ihm lediglich ein Indiz dafür, dass die Staaten der Welt die USA ausnutzen, sich auf Kosten der USA bereichern, ihre Macht ausbauen usw..

    Es ist eine ganz grundsätzliche Kritik an der Weltordnung, bei der die USA als Erster unter Gleichen zwar die Konkurrenz (meist) dominieren, aber der Konkurrenz selber nicht enthoben sind. Trump beabsichtigt diese „Schwäche“ zu korrigieren und immer und überall die USA an die erste Stelle zu setzen, was gleichbedeutend mit einem prinzipiellen Unterordnungsverhältnis des Rests der Welt.
    Das nennt man „Imperialismus“. Und dem kommt man nicht mit einem Freihandelsabkommen bei, das sind Gewaltfragen der höheren Art.
    Europa wird sich entscheiden müssen, ob es sich den USA unterwirft, oder den Kampf aufnimmt – mit all den Konsequenzen. Die alte Weltordnung mit den USA als Fpührungsmacht und den Europäern als Mit Nutznießer ist jedenfalls aufgekündigt. Die Zölle und der Rohstoff-Deal sind ein erster Vorgeschmack.

    1. Aber die USA werden doch nicht mächtiger, wenn sie sich von ihren europäischen Vasallen loslösen. Für mich sieht es eher so aus, als würden Trump und seine Leute die USA für die – im Grunde schon eingetretene – Zeit nach der alleinigen US-Dominanz aufstellen. Immer noch ein Imperium, aber ein kleineres, und im Konzert mit anderen.

      1. Der Standpunkt von Trump und anderen Republikaner ist, dass die Europäer schmarotzen, also eine Last für die USA sind.
        Dieser Standpunkt wird mehr oder weniger offen ausgesprochen, und nun auch praktiziert.

        Ob das am Ende der Vormachtsstellung der USA gut tun, oder ein Schuss ins eigene Knie ist, wird man dann sehen.

      2. Genauso sehe ich das auch, wenngleich Trump da ein bisschen laviert. Er ist kein Isolationist und versucht bei der Abwicklung des Imperiums zumindest das Beste für sein Land herauszuholen.

    2. Es stimmt ja nicht, dass alle anderen Staaten die USA ausnutzen. Die verkaufen auf dem amerikanischen Markt d.h. sie setzen sich gegen US-Produkte durch. Die USA ist von der Produktivität her den chinesischen und anderen Waren nicht mehr überlegen. Das beweisen die Zölle. Zölle sind ein Mittel die niedrigen Preise ausländischer Waren nach oben zu korrigieren. Es zeigt sich darin eine wirtschaftliche Schwäche der USA. Zölle reduzieren den Handel mit den USA. Es ist sehr fraglich, ob das dazu führt, ob die Abschottung von der Konkurrenz dazu, das die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit wieder steigt. Trump hat sich das ja so gedacht, dass er mit der Zolldrohung günstige Deals für das heimische Kapital einheimsen kann und dadurch amerikanische Waren wieder wettbewerbsfähiger werden. Umgekehrt funktioniert das, wie man an Deutschland sieht. Wenn das günstige Russische Gas und Öl wegfällt, geht es mit Deutschland bergab. Trump versucht das, was früher vor allem Deutschland gemacht hat. Der Kauf von Nordstream durch amerikanisches Kapital, die beim Telefonat mit Putin angesprochenen Rohstofflieferungen gehen in diese Richtung.

      1. Es sind Kapitale, die im Ausland produzieren und auf dem US Markt verkaufen – auch US Kapitale, z.B. Apple oder Ford.

        Die Zölle „beweisen“ gar nichts, sie sind willkürlich und werden von Trump auch gerne als allgemeines Erpressungsmittel benutzt, z.B. wenn er Kolumbien zwingt abgeschobene Häftlinge aufzunehmen.

        Dass Firmen wie Apple oder Ford im Ausland investieren, war ja lange Zeit gewünscht und ist Ausdruck von einem erfolgreich expandierenden Kapital. Dass das eine Kehrseite hat, und dem Staat Steuereinnahmen (Lohnsteuer) entgehen und er Sozialfälle an der Backe hat, ist nicht unbekannt, war bislang aber kein Grund den Kapitalexport zu unterbinden.

  6. „Die Partner dieses Vertrages verpflichten sich, keinerlei Überschüsse im Handel untereinander anzustreben und sorgen dafür, dass die bestehenden Überschüsse innerhalb eines Jahres vollständig abgebaut werden.“

    Wer keine weltmarktgerechten Produkte hat verkauft nichts. Das passiert ja durch den Markt. Sich hinzustellen: du darfst aber nur 3 Audis pro Jahr kaufen, wäre keine freie Marktwirtschaft mehr.

    Was dagegen hilft sind nunmal Zölle. Allerdings mit dem Nachteil das die heimische Industrie keinen Anreiz hat weltmarktgerechte Produkte herzustellen. Das Problem der USA, und bald auch unseres China gegenüber. Weshalb die EU da auch bereits zu Zöllen gegriffen hat. Trump macht nur das was die EU grad erst vorgemacht hat.

  7. Arroganz & Überheblichkeit bis zum Erbrechen vom Herrn Nachfragepolitikökonomen, und wer nicht zustimmt, gilt als „schwachsinnig“. Soll an diesem Wesen die Weltökonomie genesen?

    1. An den Werten vielleicht nicht, an den Modellen vielleicht schon.

      Da du substantiell leider nichts geschrieben hast, fällt dein Kommentar allzu offensichtlich in die selbe Kategorie, in die du Herrn Flassbeck eingeordnet hast…

  8. Flassbeck ist auch nur ein neoliberaler Ökonom. Ein Sozialdemokrat, nicht mehr, nicht weniger. Einer, der nach H. Schmidts Maxime lebt: Geht es den Unternehmern, der Wirtschaft gut, dann geht es den Menschen gut. Flassbeck kritisiert in keiner seiner Ausführungen die kapitalistische Ökonomie – er tut nur so, als ob – er seziert die sog. „Soziale Marktwirtschaft“, findet Fehler – logisch – und zeigt, wie es besser zu machen wäre. Wohlgemerkt im Kapitalismus! Auch er begreift nicht, dass dieses System der Ausbeutung niemals den Menschen an sich im Blick hat, haben kann. Es geht ausschließlich um Profit. Um nichts anderes. Auch Flassbeck will den Kapitalismus nur etwas besser ausgestalten, abschaffen will er ihn auf gar keinen Fall. Er gibt Lösungsvorschläge die sich innerhalb des Systems bewegen.
    Marx würde ihm seine Bücher links und rechts um die Ohren hauen und auf jeder Seite haarsträubende Fehlinterpretationen rot – wohlgemerkt ROT – anstreichen.
    Flassbeck, auch Sie unterscheiden sich von den Sinns, den Fuests, den Schularicks nur marginal, versuchen aber, sich als den „besseren“ zu verkaufen. Simpel gesprochen: Schei..e bleibt Schei..e. Und Kapitalismus ist Schei..e. Nur bei Ihnen, Herr Flassbeck soll sie besser stinken.

      1. Ein richtiger Gedanke, und auch der einzig brauchbare in diesem ganzen Salonrevolutionslärm.
        Das bisherige Geld hat einen sakralen Ursprung ( B.Laum Heiliges Geld, Jean Pierre Baudet :Opfern ohne Ende)
        Das künftige Geld muss gebunden werden an die landwirtschaftliche Urproduktion. Jedem steht rechnerisch ca 2000 m2 Ackerland zur Verfügung, der darauf erzielbare Jahresernteertrag ist das Weltgrundeinkommen für jeden.
        Ausgearbeitet bei: Alexander Caspar, Das neue Geld. Das größte Hinderniss bei der Verwirklichung: Ärzte und Apotheker. Die werden Ihre Pfründe nicht kampflos aufgeben.

        1. der titel ist schon zum totlachen, ich habe das darum mal kurz gecheckt. und siehe da, wir landen wieder bei wirtschaftstheorien von zürcher privatbanker rudolf steiner fans. hach, was soll ich da noch dazu sagen.. gibts eigentlich eine einzige schwurbelei auf der welt, die nicht aus der schweiz kommt?

        2. Das künftige Geld muss gebunden werden an die landwirtschaftliche Urproduktion. Jedem steht rechnerisch ca 2000 m2 Ackerland zur Verfügung, der darauf erzielbare Jahresernteertrag ist das Weltgrundeinkommen für jeden.

          Wo hast du die Zahl her? Passt die wenigstens für Deutschland? Weltweit dürfte sie nicht stimmen, würde mich zumindest sehr wundern.

          Der ganze Ansatz ist naiv, weil wir keine Agrargesellschaften mehr sind, sondern sowas wie hochkomplexe Maschinen bauen (du sitzt gerade an einer). Davon abgesehen dürfte es schwer fallen, sowas wie einen „Jahresernteertrag“ pauschal festzumachen. Wieviel du erntest, hängt von zahlreichen Faktoren ab, u.a. was du anbauen kannst, was gerade nachgefragt wird und in welcher Klimazone du lebst.

          1. Für die komplexe Maschine, an der ich gerade schreibe waren mindestens 1.000.000 Leute tätig. Die Nahrung für diese Leute wird auch mit den komplexen Maschinen kultiviert. Wenn mal wieder die nächste Chip- oder Batteriefabrik gebaut wird, geht meistens Ackerfläche verloren, also eine Teufelsspirale hin zu immer mehr Extraktivismus – wird verdeckt durch medizinisch-therapeutische Verschleißregulation (incl. Schweizer Euthanazi-Vereine).

            Der Ertrag der Urproduktion ist nicht exakt berechenbar (im Gegensatz zu dem co2 Stoffumsatz der Industrieprodukte)
            eben genau darum geht es!
            Eine völlige Neugestaltung der eigenen Bewußtseinslage und gleichzeitig eine völlig neue Art des assoziativen Wirtschaftens ist möglich und hat schon längst begonnen.
            Es steht jedem frei sich an den alten -auf Patientenmord basierenden – Verhältnissen festzukleben. Nutzt halt den Ärzten die noch jede Sauerei für therapeutisch beherrschbar erklärt haben und dafür reichlich Schenkgeld der Gesellschaft einstreichen (Bismarcksche Befriedungsstrategie, Sozialstaatsverdummung)

            Die 2000 m2 nennt der Weltackerverein als grobe Orientierung.

        1. @ Krim:
          Danke, aber ich habe die Befürchtung, dass Marc Stadtfeld es in Zweifel zieht. Als Befürworter des kapitalistischen Ausbeutersystems wird er sicherlich schon vom Sozialismus gehört haben, diesen aber verteufelt.

    1. Ich lese das als kräftiges -weiter so, Herr Präsident- und gleichzeitiges Demokratenbasching, weil alles, was Demokraten wollen, angeblich aus der linken Ecke kommt.

  9. Bräuchte es nicht, angesichts der revolutionären technischen Entwicklungen der letzten, sagen wir drei Jahrzehnte, ingesamt völlig neue Erklärungsansätze, auch in der Ökonomie?

    Beispiel Ricardo-Modell: Länder sollen sich auf die Produktion spezialisieren, bei der sie einen komparativen Vorteil haben, was durch Freihandel zu Wohlstandsgewinnen für alle Beteiligten führt.

    Nun, was kann die USA heutzutage an modernen Gütern (also Autos und Computer und nicht Tuch und Wein wie noch bei Ricardo) herstellen, was Deutschland nicht kann und umgekehrt? Wenn beide Länder Autos und Computer herstellen können, warum diese dann noch untereinander tauschen? (Nicht, dass ich es verbieten möchte, ich meine es nur prinzipiell.) Oder besser ausgedrückt: Ein Land A hat nicht mehr die ökonomische Legitimation, ein zweites Land B in Bezug auf dessen Produkte zu dominieren, wenn Land A nicht besser ist bei der Produktherstellung.

    Noch seltsamer wird es bei Produkten wie Software, der Plattformökonomie, Stichwort SaaS oder eben KI. Komparative Kostenvorteile – wo denn? Das erklärt vielleicht auch ein Stück weit, warum überraschenderweise das Trump-Modell – Zollschranken hoch – für viele ein Aufatmen bedeutet. Freihandel, Globalisierung und Digitalisierung bis zum Anschlag hingegen haben im Moment so gar nichts Befreiendes mehr und wirken wie das ewige Mantra aus einer vergangenen Zeit. Zudem sieht man förmlich die endlose Kette riesiger Frachtschiffe vor seinem inneren Auge.

    Ich erinnere mich noch sehr gut an die 90er und später, bei denen, dazu im Gegensatz, der Freihandel gepredigt wurde. Der Protest kam damals von der linken Seite, den sog. Globalisierungsgegnern.

    1. Bräuchte es nicht, angesichts der revolutionären technischen Entwicklungen der letzten, sagen wir drei Jahrzehnte, ingesamt völlig neue Erklärungsansätze, auch in der Ökonomie?

      Beispiel Ricardo-Modell: Länder sollen sich auf die Produktion spezialisieren, bei der sie einen komparativen Vorteil haben, was durch Freihandel zu Wohlstandsgewinnen für alle Beteiligten führt.

      JA!

      Ricardo dachte m.W. noch sehr national, dass es etwas wie internationale Unternehmen geben könnte, die allein aufgrund der Lohnunterschiede und Steuern komplett in ein anderes Land wechseln, war ihm m.E. gar nicht bewusst.

      Wie überhaupt in der neoklassischen VWL, die sich auf solche unvollständigen Überlegungen und Theorien stützt, spielt auch da das Geldsystem keine Rolle, wird Vollbeschäftigung als Naturzustand vorausgesetzt (was grober Unfug ist, wenn man nicht weiß, wie sie herzustellen ist und Neoklassiker stochern da m.E. fast immer nur im Nebel ihrer fehlerhaften Lehre und sehen das Heil meist in Liberalisierung und Lohnverzicht, daher der Spitzname „Neoliberale“).

      Ricardo hat durchaus recht, aber eben nur unter der Prämisse, dass beide Handelspartner Vollbeschäftigung sicherstellen können… Dank der Blödheit der (Geld)Politik und VWL, gelingt das aber kaum einem Land, so dass es zu regelrechter Deindustrialisierung und Massenarbeitslosigkeit kommen kann und dann greift der „komparative Kostenvorteil“ eben nicht mehr!

      Der Treppenwitz ist, dass sich der Westen mit seiner dämlichen neoklassischen Pseudowissenschaft selbst entmachtet hat. Die Chinesen haben jeden einzelnen Fehler dieser Ideologie analysiert und gnadenlos ausgenutzt… wenn Ideologie gegen Intelligenz antritt, gewinnt am Ende halt immer letztere… es wäre lustiger, wenn ich nicht selbst im Westen leben würde 🙁

      Aber immerhin sollte es uns ein bisschen Demut lehren, das kann ganz sicher nichts schaden.

  10. Mich würde interessieren, wie sich die hohen Einfuhrzölle, die für den Aufbau amerikanischer Industrien sorgen sollen, gewissermaßen als Backlash die Dedollarisierung beschleunigen.

    Wenn viele Länder wegen der Zölle neue Handelspartner suchen und bei den BRICS aber auch sonst wo einsteigen, könnte sich das auch auf die Weltwährung auswirken. Und wenn tendenziell weniger Dollar nachgefragt wird, wie wirkt sich das in den USA aus?

    Aber gut, Herr Flassbeck hat, und dass zu Recht, ein Problem mit der spezifisch deutschen Aussenhandelsökonomik. Aber auch dann hätte er ein paar Worte dazu verlieren können, ob die schlagartig erhöhten Zölle nicht viele Brüche in Handels-und Lieferketten hervorrufen, die sich am Ende als schädlich für die USA erweisen.

  11. Das Bemerkenswerte an der aktuellen Debatte Protektionismus versus Freihandel, interessanterweise auch noch personalisiert mit den beiden MAGA-Talking-Heads Trump versus Musk, ist doch: Dieser Disput kann nun wirklich nicht mehr moralisch aufgeladen werden, er ist rein technischer Natur und damit jenseits von Gut und Böse. Mehr noch: Selbst das Ziel der beiden gegenpoligen Werkzeuge Protektionismus oder Freihandel – Wohlstand für alle via industrieller Fertigung – ist in den letzten Jahren in Verruf geraten, siehe etwa der Ruf nach Deindustrialisierung oder auch nur nach weiterem Umweltschutz.

    Wem soll ich nun folgen, wenn ich Gutes bewirken und das Böse vermeiden möchte? Dem Butzemann Trump, Skynet-Musk oder der engelsgleichen Beschützerin Europas, van der Leyen?

  12. Was ich nicht verstehe. Handel ist ein Nullsummenspiel. Ich kaufe etwas für 100 Euro und bekomme etwas für 100 Euro. Da kann ich es doch auch sein lassen. Und mein Handelsparter verkauft etwas für 100 Euro und bekommt dafür 100 Euro, macht zusammengezählt Null. Oder?

    1. du kaufst für 100 euro und bei kauf bekommst du das gegen 100 euro und 100 euro gibst du aus für den kauf und für 100 euro verkauft das gegenüber und und.. schon ziemlich beeinruckend, wie oft man dasselbe sagen kann? warum hast abschicken gedrückt, wenn ich fragen darf? möchtest du verstehen was du eigentlich machst, wenn du etwas kaufst? du tauscht durchschnittlich notwendige arbeitszeit + mehrarbeitzeit gegen durchschnittlich notwendige arbeitszeit, so die „sinnlose“ leerform, die natürlich nicht sinnlos ist, wegen der mehrarbeit. das ist jetzt „körperlos“ gesprochen, das reine verhältnis beim warenkauf, als tausch von geld gegen ware, völlig ohne den nutzen der ware zu betrachten, der – interessanterweise!!!!!(hier kann man nicht genügend ausrufezeichen machen um bürgerliche ökonomen zu nerven) – überhaupt nichts mit der transaktion zu tun hat, und zwar da draussen in der richtigen welt! wie nützlich das ding ist – null zusammenhang zum preis! vielleicht möchte ja einer von den gelernten ökonomen widersprechen, das ist nämlich nicht was man an der uni lernt! oder habe ich hier eine super feine polemik von dir verpasst, die sich über neo-irgendwas zirkulations-theorien lustig macht? dann bitte ich um verzeihung.

        1. ich dopple noch nach in der konsequenz, hab offenbar gerade ein manische phase 🙂 wenn ein einziges arschloch in der welt findet er müsse jetzt eine 300 meter yacht mit 27 persönlichen dienern haben und er legt dafür die dollars auf den tisch: dann wird das auch gemacht von der gesellschaft! so am arsch sind wir!

    2. Was ich nicht verstehe. Handel ist ein Nullsummenspiel. Ich kaufe etwas für 100 Euro und bekomme etwas für 100 Euro. Da kann ich es doch auch sein lassen. Und mein Handelsparter verkauft etwas für 100 Euro und bekommt dafür 100 Euro, macht zusammengezählt Null. Oder?

      Du handelst eigentlich mit Qualitäten/Produkten und zahlst mit Verrechnungsmittel. Du gibst etwas weg, was du zuviel hast und bekommst dafür Verrechnungsmittel (Geld) und kannst dir davon dann was kaufen, wovon du zu wenig hast. Im Prinzip hättest du auch die Produkte tauschen können, aber über den Umweg des Geldes ist es viel einfacher handelseinig zu werden. Ohne Geld wäre eine hochspezialisierte, arbeitsteilige Gesellschaft schlicht nicht denkbar.

      Auf internationaler Ebene ist das eigentlich nicht viel anders, der Unterschied besteht darin, dass normalerweise niemand meckert, wenn du als Privatmann das Geld für später zur Seite legst, es juckt niemanden. Auf internationaler Ebene führt das aber zur Verschuldung deines Handelspartners, er kauft von dir, aber du kaufst im Gegenzug nichts von ihm, es findet zwar ein Handel statt, aber kein Produktaustausch. Kurzfristig kann man das mal machen, aber wenn das länger andauert, hat das entsprechende Land ein Problem (siehe z.B. Griechenlandkrise), weil ihm das Geld ausgeht, weil halt keines zurückkommt.

      1. Was geschieht mit den durch Exportüberschüsse generierten Einnahmen, die nicht zum Import von Waren verwendet werden.
        Sie können im Empfängerland investiert werden und zu dessen Industrialisierung beitragen. Beispiel China, das der Westen durch seine Exportüberschüsse industrialisierte, wodurch er sich selbst eine Konkurrenz schuf. Die westlichen Exportüberschüsse hatten für China also großen Nutzen.
        Weniger fair wurden die USA behandelt. Die Einnahmen aus den Exportüberschüssen in die USA wurden in Mexiko investiert, z. B. in VW Werke, und trugen nicht zur Industrialisierung der USA bei, sondern zum Aufbau einer mexikanischen Konkurrenzindustrie für deren Autoindustrie.
        Die dritte Möglichkeit Handelsüberschüsse anzulegen, ist der Kauf von Staatsanleihen des Landes, in das die Überschüsse exportiert wurde.
        Für das Verhältnis BRD zu USA gilt also, dass die BRD die Überschüsse nutzte, um im Mexiko Konkurrenzindustrien aufzuziehen und den USA Kredite für weitere, schuldenfinanzierte Importe zu gewähren. Damit trägt die BRD zu Deindustrialisierung und Verschuldung der USA bei

        1. Was geschieht mit den durch Exportüberschüsse generierten Einnahmen, die nicht zum Import von Waren verwendet werden.

          Gute Frage. Ich würde sie andersherum stellen: wieso werden sie nicht verkonsumiert? Das dürfte daran liegen, dass nicht die breite Masse diese Überschüsse einsteckt (die das Geld zweifelsohne ausgeben würde)… ich vermute das meiste landet an der Börse.

          In Deutschland hat man ja extra „Lohnzurückhaltung“ gepredigt, um mehr exportieren zu können. Die Folge ist, dass sich viele Deutsche ihre eigenen Autos nicht mehr leisten können.

          Sie können im Empfängerland investiert werden und zu dessen Industrialisierung beitragen.

          a) ist das nicht nötig, in einem Land mit Binnenwährung hast du genug Geld um zu investieren, Devisen sind dafür da, um im Ausland einzukaufen

          b) in einem Währungsraum (wie beim Euro) ist das nicht nachhaltig, weil deine Abnehmer sich überschulden, um bei dir zu kaufen, früher oder später gehen sie pleite (oder du musst ihnen Schulden erlassen), jedenfalls bricht ihr Konsum ein und dein scheinbares Guthaben steht auf der Kippe (davon abgesehen sollte man Handelspartner nicht so behandeln)

          Beispiel China, das der Westen durch seine Exportüberschüsse industrialisierte, wodurch er sich selbst eine Konkurrenz schuf.

          Handelsbilanz China vs. USA:
          https://newsv2.orf.at/static/images/site/news/20180727/china_handel_a_o.4828819.png
          Quelle: https://newsv2.orf.at/stories/2445846/

          Für das Verhältnis BRD zu USA gilt also, dass die BRD die Überschüsse nutzte, um im Mexiko Konkurrenzindustrien aufzuziehen und den USA Kredite für weitere, schuldenfinanzierte Importe zu gewähren. Damit trägt die BRD zu Deindustrialisierung und Verschuldung der USA bei

          Ja, wobei ich aber nicht BRD und USA geschrieben hätte, denn im Endeffekt sind es unternehmerische Entscheidungen, die ihrer eigenen Logik folgen (müssen). Will man da die Gewichtungen verschieben, braucht man halt z.B. Zölle. Es nützt ja nichts, wenn VW ein Werk in den USA baut, dann aber aufgrund der hohen Preise dort nicht genug verkaufen kann, damit es sich rentiert…

  13. flassbeck ist nationalökonom. der wird dir niemals erzählen, daß nationalstaat-zölle scheisse sind.
    im grunde genommen ist er deswegen autist, ähnlich wie lafontaine und inzwischen, was ökonomie angeht, leider auch wagenknecht. ist auch alles nebensächlich, denn die wichtige nachricht, die von diesem gequatsche pseudowissenschaftlich überdeckt wird, ist die: wir sind nationalisten und wir wollen das auch nicht ändern.
    was implizit auch bedeutet dem kapitalismus treu sein zu wollen.
    das ist wie mit den typen, die mit gewalt erzogen wurden. die erzählen dir auch bis ins grab bei jeder scheissgelegenheit, daß man hart durchgreifen müsse, eine ohrfeige noch nie jemandem geschadet hat und alle nur verweichlicht seien.

    1. wir sind nationalisten und wir wollen das auch nicht ändern

      Abgesehen davon, dass „Nationalisten“ einen negativen Anstrich hat, kannst du die Nationalstaaten nicht einfach abschaffen, aus vielen Gründen. Der eine ist Mitbestimmung des Volkes (die immer ineffizienter wird, je weiter du dich der internationalen Ebene annäherst, u.a. aufgrund der Sprachen- und Mentalitätsvielfalt).

      Zweitens brauchst du einen überschaubaren Regelungsrahmen, der immer nur lokal sein kann, weil international einfach die Vorstellungen und Lebenswelten zu sehr differieren. Würdest du quasi in einer WG mit dem Kongo oder Saudi-Arabien leben, dann wäre es fast unmöglich Gesetze und Institutionen zu finden, die mit den Problemen beider Länder angemessen umgehen können.

      Der dritte Punkt, ist die Produktivität, also der Wohlstand. Wenn es keine Grenzen mehr gibt, hättest du eine katastrophale Migration in unsere Staaten, allein weil hier der Lebensstandard höher ist, Einkommen, Sozialhilfe usw. Abgesehen davon, dass wir schon überbesiedelt sind, wäre unsere Kultur damit vollkommen überfordert, ist sie ja jetzt schon.

      was implizit auch bedeutet dem kapitalismus treu sein zu wollen

      Dem muss man nicht treu sein, der kommt immer automatisch wieder, wenn eure linken Experimente mal wieder alle gescheitert sind 😉

      1. du erzählst immer wider nur deinen wunschtraum, der zufälligerweise der propaganda der herrschenden enstpricht, raus. 1. die bürgerliche staatsgewalt als passgenaue antwort auf kulturverschiedenen regelungsbedarf. 2. das gleiche, nochmals anders geschrieben (hier sieht man ganz schön wie du eifach vor dich hinträumst, zweimal das gleiche? null problemo). und dann klassiker 3. migration :(((((( wie kommst du überhaupt auf migration? sind die armen russen nach der oktoberrevolution alle nach deutschland eingefallen? irgendwie schon lol. also für dich sag ich das mal so: du solltest dich selbst sehr viel ernsthafter drannehmen beim unterscheiden zwischen wirklichkeit und idee.

        1. du erzählst immer wider nur deinen wunschtraum, der zufälligerweise der propaganda der herrschenden enstpricht

          Sieht für mich genau andersherum aus. Leute wie du, wollen alle Staaten schleifen, sie sind mit EU und Euro (das ambitionierteste Globalisierungsprojekt des letzten Jahrhunderts) leider schon sehr weit gekommen und wenn nicht China und Russland gegenhalten würden, hätten wir bald eine Weltregierung unter US-Führung. Willst du ernsthaft da hin?

          Natürlich nicht, du träumst, wie alle Linken, davon, dass es am Ende eine große Revolution gibt und alles gut wird. Das wird aber nicht passieren, ihr seid für die globalen Eliten nur die nützlichen Idioten…

          raus. 1. die bürgerliche staatsgewalt als passgenaue antwort auf kulturverschiedenen regelungsbedarf

          Und dein Gegenargument?

          3. migration :(((((( wie kommst du überhaupt auf migration?

          Weil sie passiert?

          sind die armen russen nach der oktoberrevolution alle nach deutschland eingefallen?

          Sie wären gar nicht über die Grenze gekommen, deinesgleichen sorgt ja mittlerweile dafür, dass jeder hier ins Land kommt und dann einen Anspruch hat, von uns vollversorgt zu werden…

          irgendwie schon lol. also für dich sag ich das mal so: du solltest dich selbst sehr viel ernsthafter drannehmen beim unterscheiden zwischen wirklichkeit und idee.“

          Schreibst ausgerechnet du. Argumente? Keine!

          1. ich hab dir deinen wunschtraum erklärt, kannst jetzt schon ein bisschen rhetorisch brillieren, aber nimms mal ernst. zum beispiel schweiz. weisst du was eine willensnation ist? darum habe ich meinen schlusssatz gesagt. prüf erst mal deine eigenen ideen, mach dir einen begriff von dem zeug, hör auf zu träumen.

            1. ich hab dir deinen wunschtraum erklärt

              Du hast mir deine Projektion auf mich „erklärt“ (genau genommen nichtmal das).

              aber nimms mal ernst. zum beispiel schweiz. weisst du was eine willensnation ist

              Ja, ich weiß, was eine „Willensnation“ ist. Mir ist auch bewusst, dass die Schweiz drei (mit Rätoromanisch vier) Sprachen hat. Das ist aber schon in der Schweiz nicht ganz unkompliziert, die meisten Leute bleiben in ihrer Sprachregion, was in der Schweiz aufgrund eines allgemein recht hohen Lebensstandards auch ganz gut funktioniert. Die Differenzen werden über die starke Mitbestimmung und über die Kantonszuständigkeiten geregelt.

              Ich bin wirklich gespannt, wie du dieses Modell weltweit praktizieren willst.

              Überhaupt warte ich noch auf Argumente von dir, bisher kamen keine, schon gar nicht irgendwelche überzeugenden.

              1. ich erkläre dir gerne nochmals das argument. deine behauptung: die moderne staatsgewalt gibt es, weil es kulturell so verschieden zu und her geht (sagt sie auch selbst im begriff der kulturnation). dagegen sage ich: guck mal in die schweiz, hier gehts kulturell zwischen den landesteilen viel mehr unterschiedlich zu und her als zwischen deutschland-schweiz, frankreich-schweiz, italien-schweiz und kein schweizer würde je sagen er sei wegen einer gemeinsamen kultur schweizer, sondern die schweizer schwafelten schon von werten als deutschland noch die blut und boden ideologie verfolgte (was du ja immer noch machst, btw, afd-wähler halt). sagst du: überzeugt mich nicht. hatte ich auch nicht gedacht! weil du halt einfach irgendwelche dogmen in den raum stellst, von denen du AB DA zu denken beginnst, nimm zum beispiel deine aussage anderenorts, dass eine hochspezialisierte arbeitsteilung nicht ohne geld zu bewerkestelligen wäre. argument? nada. dogma halt. mit menschen wie dir spreche ich normalerweise nicht, und ich bereue es auch jetzt schon wieder, weil ausser blöden unterstellungen zu was ich alles angeblich politisch möchte und lahmen antworten wie „wo ist das argument“, wenn du das argument einfach nicht beachten willst.. keinen bock! nochmals: die selbstrechfertigung von staaten sollte man nicht mit dem tatsächlichen grund für staaten verwechseln: der notwendigkeit eines gewaltmonopols für.. sagen wir mal unbestimmt, zwecke.

                1. Na wenigstens versuchst du es.

                  gemeinsamen kultur schweizer, sondern die schweizer schwafelten schon von werten als deutschland noch die blut und boden ideologie verfolgte

                  Werte und Einstellungen sind genau das, was eine Kultur definiert, oder nicht? Die Schweizer sind sich sehr bewusst, dass sie nur hinsichtlich ihrer Demokratie/Herrschaftsform kulturelle Übereinstimmungen haben, sprachlich-kulturell aber voneinander abweichen. In der Praxis ist das alles andere als einfach.

                  In einer idealen Welt, wären die einzelnen Landesteile vermutlich eigenständig und damit wahrscheinlich viel zufriedener.

                  „dass eine hochspezialisierte arbeitsteilung nicht ohne geld zu bewerkestelligen wäre. argument?“

                  Du kannst dir eine hoch arbeitsteilige Gesellschaft also ohne Geld vorstellen? Beschreib mir doch mal, wie die aussehen soll…

                  mit menschen wie dir spreche ich normalerweise nicht, und ich bereue es auch jetzt schon wieder,

                  Na vielen Dank. Der Gewinn, wenn du es nicht tust, liegt allerdings bei mir. Ich kann keinen einzigen Kommentar von dir finden, der logisch stringent wäre oder sinnvolle Argumente hätte. Aber trotzdem glaubst du, jeden belehren zu können.

                  Ich weiß z.B. immer noch nicht, auf was du mit deinem Schweizbeispiel hinauswolltest und ich warte immer noch darauf, dass du erklärst, wie du das auf die ganze Welt verallgemeinern willst (falls du das willst, was du eigentlich willst, wird auch schon nicht klar).

                  weil ausser blöden unterstellungen zu was ich alles angeblich politisch möchte und lahmen antworten wie „wo ist das argument“, wenn du das argument einfach nicht beachten willst.. keinen bock!

                  Was soll das Argument gewesen sein, die Schweiz? Und gegen welche Aussage von mir hast du damit argumentiert?(Zitieren ist durchaus eine sinnvolle Diskussionstechnik) Die Schweiz ist ein Nationalstaat (im Übrigen viel patriotischer als wir), die sind nichtmal der EU beigetreten, obwohl (oder weil?) sie schon mehrsprachig sind und die Probleme kennen. Wo also liegt der Überzeugungswert deines Argumentes?

                  nochmals: die selbstrechfertigung von staaten sollte man nicht mit dem tatsächlichen grund für staaten verwechseln: der notwendigkeit eines gewaltmonopols für.. sagen wir mal unbestimmt, zwecke.

                  Genau, es gibt Staaten nur, damit die Ausbeutung effektiv organisiert werden kann. Diese cleveren Bürgerlichen !1!! All die anderen Gründe sind nur Verwechslungen, etwa die Vorteile, wenn man nur eine Amtssprache hat, statt zweihundert. Die Vorteile gemeinsamer Werte, Geschichte, Mentalität und Religion usw…. alles nur eingebildet und verwechselt. Oder auf was wolltest du hinaus?

                  1. nein, gemeinsame werte sind eben NICHT was eine kultur definiert, aber hab ich schon erwartet, dass du den begriff durchstreichst und eine kulturnation mit der willensnation in eins setzen willst, damit mein argument „weg geht“. idiot. leider muss ich los, sonst würde ich dir die kappe noch weiter waschen, aber ich komme wieder zurück, also halt dich schon mal bereit, wir sind hier noch nicht fertig.

                    1. *lol*

                      na gut, dann bis auf Weiteres (nicht dass ich noch irgendein sinnvolles Argument erwarte, du konntest ja auch bisher nicht liefern, außer was Beleidigungen angeht)

                    2. So, da bin ich wieder, mein Lieber! Natürlich bist du kein Idiot, das sage ich manchmal einfach wenn ich mich ärgere, aber du hast eine IDIOTISCHE STAATSERKLAERUNG aufgestellt, genauer des Nationalstaats, also des bürgerlichen Staats! Und die argumentierst du so:

                      1. Der eine ist Mitbestimmung des Volkes

                      Das das schon mal kein Grund ist, kann man daran sehen, dass die Errichtung von Nationalstaaten und die Einführung des allgemeinen Wahlrechts zwei völlig verschiedene Sachen sind, die zum Teil Jahrhunderte auseinanderliegen. Die bürgerliche Revolution hat zwar den König beseitigt, aber dass jeder mitwählen darf, ist eine viel neuere Sache, Frauen zum Beispiel erst seit Kurzem, am Anfang galt das Wahlrecht überhaupt nur für ein paar Hundert oder Tausend reiche männliche Bürger, so ähnlich wie in der Antike. Also historisch einfach daneben hier, das hätte mich aber noch nicht auf die palme gebracht, denn das war noch wenig ideologisch.

                      „(die immer ineffizienter wird, je weiter du dich der internationalen Ebene annäherst, u.a. aufgrund der Sprachen- und Mentalitätsvielfalt“

                      das scheibst du dann auch noch zu punkt 1, ist aber schon punkt 2 vorgriff, dein nächster gedanke, du erklärst den staat nicht mehr aus einem spezifischen dienst an seinen untertanen („mitreden“), sondern aus einem „regelungsbedarf“. dass es verschiedene staaten gibt, ist dem verschiedenen regelungsbedarf verschuldet. hier sind wir schon bereits hochideologisch unterwegs: wenn der staat etwas regelt, dann gibt es ganz offensichtlich „regelungsbedarf“, nur von wem und für was, dazu machst du unter 2. diese angabe:

                      „weil international einfach die Vorstellungen und Lebenswelten zu sehr differieren.“

                      soso. damit ist deine theorie nämlich fertig: weil es überall so verschieden zu und her geht, kann der nationalstaat nicht überall einer sein, sondern muss überall verschiedene sein. das ist genau genommen überhaupt keine erklärung von nationalstaat, höchstens davon, warum es davon mehrere gibt. es erlaubt aber die fortsetzung in das „wir sind der staat“ über die ecke der „verschiedenheit“: weil wir alle so verschieden sind, können wir einfach nicht in einem staat zusammenleben. das ist eigentlich der kern deiner staats-„theorie“ (ideologie).

                      also dazu sage ich folgendes: erstens ist es faktisch falsch und zweitens sieht man was für eine pfeife im denken du bist, weil es gar keine STAATSTHEORIE ist sondern eine VOLKSTHEORIE. das einzig staatstheoretische was du gesagt hast, ist „regelungsbedarf“! also wenn du schon so ideologischen blödsinn absondern willst, dann komm doch wenigstens mal in die moderne mit und hatl dich an den rest der bürgerlichen, die sagen: wir wollen den staat, weil er gut für uns ist! du aber bist immer noch feudal unterwegs: wir sind der staat, weil wir so deutsch sind! beides völliger quark, warum es bürgerlichen staat gibt, ist ganz einfach zu verstehen: privateigentum, nicht des königs, unpersönliche herrschaft, kann man anders nicht haben, es braucht dazu ein rechtsobjekt wie „die person“. den könig kann man lassen oder nicht, ist egal, solange die freiheit einzug hält.

                      also das thema ist so weit von irgendeiner objektivität im kopf der leute, so viel ideologischen quark wie bei den staatstheorien findet man zu keinem thema, nicht mal wirtschaft. ich habe hier nur wenig punkte ein bisschen angestupst, aber list dir doch mal das aufmerksam durch in einer ruhigen stunde, etwas besseres in dieser länge kenne ich nicht:

                      https://libcom.org/article/der-politische-liberalismus-max-stirner

                      p.s. auf den rest von all deinen sachen, die du mir dann angetragen hast, gehe ich NICHT ein, weil das immer von dem thema wegführte, das mich gerstört hat: deine staatsERKLAERUNG.

  14. Was ist denn das für ein Mist? Ist das eine AI Übersetzung? Kein Wunder, dass der Ruf von dem Zeug immer schlechter wird, und sein Wert auch.
    Was soll denn so ein Satz bedeuten: „Das heißt, es spart weniger als es investiert.“ Soll es die Billion an „Sonderguthaben“ auf ein Sparbuch einzahlen?
    Wtf ist ein „Ein Leistungsbilanzdefizit“? Vom Inhalt her scheint es sich um ein „Aussenhandels Defizit „zu handeln. Und von den Overton Lesern sollten wohl die meisten weniger blöd als die Politiker sein und wissen, dass es selbstverständlich nicht möglich ist, dass alle einen Überschuss haben, sondern dass es sich dabei um ein Null Summen Geschäft handelt….

    Am frühen Morgen schon so ein Mist….

    1. Google sagt:

      „Der Leistungsbilanzsaldo errechnet sich dann aus der Handelsbilanz zuzüglich des Nettofaktoreinkommens (wie Zinsen und Dividenden aus Auslandsinvestitionen oder Überweisungen von Arbeitnehmern) und der Überweisungen aus dem Ausland (wie Entwicklungshilfe), die normalerweise nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtsumme ausmachen.“

      Leistungsbilanz enthält sozusagen Geldleistungen noch mit. Keine Ahnung, ob es sinnvoller ist Handelsbilanz oder Leistungsbilanz zu betrachten, ich tendiere zu Leistungsbilanz.

      „Und von den Overton Lesern sollten wohl die meisten weniger blöd als die Politiker sein und wissen, dass es selbstverständlich nicht möglich ist, dass alle einen Überschuss haben, sondern dass es sich dabei um ein Null Summen Geschäft handelt“

      Das wäre wünschenswert, angesichts der Tatsache, dass selbst bekannte Ökonomen (wie Sachs) das offenbar nicht kapieren, würde ich aber nicht drauf wetten.

      Das Problem bei dem Thema ist ja u.a. dass da oft Begriffe aus der normalen Betriebswirtschaft verwendet werden (etwa „Einnahmen“, „verdienen“ usw.) was suggeriert, man müsse Exportüberschüsse erzeugen, um genug Geld zu haben (ala „wir müssen was verkaufen, um Geld reinzubekommen“). Das ist in der VWL und betreffs der Geldsysteme aber eine vollkommen dysfunktionale (leider aber sehr plausibel klingende) Sichtweise, die komplett in die Irre führt…

  15. Sehr gut!

    Endlich mal ein Artikel von Herrn Flassbeck, dem ich vollkommen zustimme!

    Da man die Überschüsse nicht per politischem Entscheid wegreduzieren kann, muss die EU eigentlich gar nichts machen, sie muss nur warten, bis die US-Zölle ihre Arbeit erledigt haben und dann Trump darum bitten, den Zoll neu zu berechnen. Wenn auf US-Seite kein Defizit mehr vorliegt, sollten sie entsprechend auf Null oder irgendeinen Übergangswert fallen.

    Aber vielleicht könnte man bei unserer super-kompetenten (und überhaupt nicht korrupten) EU-Führung ja mal darüber nachdenken, ob man nicht ein ähnliches System INNERHALB der EU einführt?! Bekanntlich haben wir große Probleme mit unausgeglichenen Leistungsbilanzen… Dank dem Euro, der einfach nicht für derart unterschiedliche Volkswirtschaften geeignet ist. Die Sache über Zölle bzw. Export/Import-Steuern oder sowas auszugleichen, wäre vielleicht keine sehr elegante aber durchaus praktizierbare Methode (den Euro abschaffen, wäre mir aber lieber).

  16. Heiner Flassbeck sagt: „Schumpeter ist wichtiger als Keynes“
    Schumpeter geht von »dynamischen Unternehmern« aus, die Innovationen durchsetzen, Pioniergewinne erzielen und den Konjunkturaufschwung herbeiführen. Dieser Prozess der »schöpferischen Zerstörung« ermögliche Wachstum und technischen Fortschritt.

    Der heutige Wirtschaftswettbewerb wird dann aber zum großen Teil einfach nur mit Macht gewonnen. Dies funktioniert deshalb so gut, weil es im System mit der Zeit immer mehr Schulden gibt, die niemand später jemals wieder zurückzahlen kann.

    Dirk Müller – Gesamtschulden im System
    https://www.dailymotion.com/video/x6qg286

    Wir haben eben auch ein Schuldgeldsystem, bei dem es nur dann Geld geben kann, wenn sich irgendjemand entweder mit seinen Ausgaben oder sonst wie verschuldet.

    Das Online Magazin Makroskop sagt es nicht so richtig, dass Geld etwas Ähnliches wie ein Schuldschein ist. Die Diskussion von Herrn Flassbeck um höhere Löhne etc. würde es dann auch gar nicht geben.

    Mit Geld gibt es auch keine Chancengleichheit, weil Superreiche und Konzerne einfach nur immer reicher und mächtiger werden.

    Die Politik denkt nicht darüber nach, dass wir unser nicht zu Ende gedachtes Schuldscheingeld völlig fehlplatziert für einen Wirtschaftswettbewerb bzw. für vermeintliche Tauschgeschäfte und vieles mehr verwenden.

    Heiner Flassbeck fordert in einem Video der Mission Money noch viel mehr Schulden, weil „sonst alles den Bach runtergeht“.

    Der irische Wirtschafts- und Sozialphilosoph Charles B. Handy hat hierzu folgendes herausgefunden:

    Wenn man einen Frosch in einen Topf gibt und das Wasser darin langsam zum Kochen bringt, unternimmt der Frosch trotzdem keine Fluchtversuche.

    1. Alles richtig, allerdings:

      Die Politik denkt nicht darüber nach, dass wir unser nicht zu Ende gedachtes Schuldscheingeld völlig fehlplatziert für einen Wirtschaftswettbewerb bzw. für vermeintliche Tauschgeschäfte und vieles mehr verwenden.

      Es funktioniert doch offensichtlich, oder nicht? Wie würdest du es anders machen?

      Mit Geld gibt es auch keine Chancengleichheit, weil Superreiche und Konzerne einfach nur immer reicher und mächtiger werden.

      Chancengleichheit ist auch nur eine ideologische Phrase, Menschen sind viel zu unterschiedlich um jemals gleiche Chancen (geschweige denn gleiche Ergebnisse) zu haben. Dass Konzerne und Superreiche immer mächtiger werden, ist ein großes Problem, aber auch nicht ganz so einfach zu lösen und es hängt nicht unbedingt mit dem Geldsystem zusammen. Wieso nicht? Weil die ihre Vermögen in aller Regel hauptsächlich in Sachwerten (Firmen, Aktien, Immobilien usw.) halten.

      Ein Schuldgeldsystem ist an sich gar keine schlechte Idee, weil damit sichergestellt ist, dass auch jemand das Geld abnimmt und etwas dafür leistet (was ja der Sinn einer Wirtschaft ist). Aber was schwebt dir vor?

      1. Bin in den letzten Jahren fast der einzige gewesen, der in der Facebook-Gruppe „Geldsystem Piraten“ noch etwas gepostet hat.

        Es gibt etwa den Ansatz, dass man die Guthaben begrenzen könnte, weil diese von der anderen Seite betrachtet die Schulden Dritter sind.

        Saldenmechanik und Guthabenkrise
        https://www.iromeister.de/saldenmechanik-und-guthabenkrise/

        Webseite der Geldsystem-Piraten:
        http://schwarzpress.de/

        Franz Hörmann wiederum will vom heutigen Schuldscheingeld völlig weg.

        Informationsgeld
        http://www.informationsgeld.info/

        Zweifel an Franz Hörmanns
        „Informationsgeld“
        http://www.franzhoermann.com/uploads/2/0/1/9/20192907/ig05.pdf

        Stellungnahme zu den geäußerten Zweifeln am Informationsgeld
        https://de.readkong.com/page/stellungnahme-zu-geauserten-zweifeln-am-informationsgeld-3206798

        Wenn man das Informationsgeld von Franz Hörmann einführen würde, dann hätte man nicht mehr das Preissystem, das es heute gibt.

        Franz Hörmann liefert zur Preissetzung beim Informationsgeld folgende Überlegung:

        http://www.informationsgeld.info/preissetzung.html

        Darüber hinaus gab es in Chile Anfang der 70er Jahre den Ansatz für eine kybernetische Steuerung der Wirtschaft:

        Cybersyn – Das Experiment in Chile für eine kybernetische Steuerung der Wirtschaft
        https://www.univativ-magazin.de/cybersyn-das-experiment-in-chile-fuer-eine-kybernetische-steuerung-der-wirtschaft/

      2. Zitat:
        Es funktioniert doch offensichtlich, oder nicht? Wie würdest du es anders machen?

        Hierzu:
        Beim heutigen Geldsystem gibt es einen Wachstumszwang, weil es ständig eine Konsumlücke gibt, die nur mit immer mehr Schulden machen kompensiert werden kann.

        Es gibt immer mehr Arbeit, die aber nicht bezahlt werden kann, weil kein Geld da ist.
        Bis 2049 sollen wohl 690.000 Pflegekräfte fehlen.

        Dann ist in Grundschulen wegen fehlender Deutschkenntnisse vieler Schüler kaum noch ein hinreichender Unterricht möglich.

        Zitat:
        Ein Schuldgeldsystem ist an sich gar keine schlechte Idee, weil damit sichergestellt ist, dass auch jemand das Geld abnimmt und etwas dafür leistet (was ja der Sinn einer Wirtschaft ist).

        Hierzu:
        Die Notwendigkeit Geld zu „verdienen“ gewährleistet es zwar, dass grundsätzlich gearbeitet wird. Aber große Teile der „Arbeitssuchenden“ werden in völlig sinnlose Bullshit-Jobs hineingedrängt.

        Beim heutigen Schuldgeldsystem werden wenige Personen extrem reich und die breite Bevölkerung schiebt wegen immer mehr Geld in der Welt immer größere Schuldenberge vor sich her, die jedoch niemand jemals später wieder zurückzahlen kann.
        Dadurch gibt es immer mehr Zinslasten, die etwa in den Einkaufspreisen einkalkuliert sind.

        Auf diese Weise wird Geld mit der Zeit immer mehr zum Zwang und zur Illusion. Die Wirtschaft wird nur noch durch den Zwang Geld verdienen zu müssen angetrieben. Niemand weiß es aber, wo diese Wirtschaft überhaupt hinsteuert und wann die große Schuldenblase platzt.

  17. Flassbeck hat natürlich recht mit der Logik, das die Summe sämtlicher Forderungen( Haben) der Summe sämtlicher Verbindlichkeiten( Schulden) entspricht. Die Bilanz ist null!
    Da dies für das Weltprodukt immer gilt, in den nationalen Ökonomien schwankt die Bilanzierung über die Zeit, stellt sich die Frage, wie man steigenden Wohlstand( als Motiv für kapitalistisches Wirtschaften) erzeugen kann?
    Wohlstandsvermehrung, incl. Daseinsfürsorge global, kann nur durch Wachsen der Bilanzsumme als Ganzes erreicht werden.
    Solange genug Ressourcen durch den Planeten bereitgestellt werden, kann dieses Spiel immer weiter gehen. Wie der Mehrwert , der durch menschliche Arbeit unter Einsatz von materiellen Ressourcen in Kapital umgewandelt wird dann verteilt wird, entscheidet nach Flassbeck darüber ob ein Wirtschaftssystem langfristig existieren kann.
    Bis hierher( goldene Lohnformel, Zielinflationsrate und ausgeglichene Saldenmechanik) ist Flassbecks Theoriegebäude richtig.
    Hätte Deutschland nicht durch Lohndumping qua Hartzregime und die “ beggar your neighbour“ Strategie, die durch im Euro versteckte und unsichtbar gemachte wachsende Wettbewerbsfähigkeit dazu genutzt gigantische Außenhandelsüberschüsse anzuhäufen, wäre die deutsche Bevölkerung nicht so extrem verarmt und die Infrastruktur so desolat wir heute im Jahr 2025.

    Der blinde Fleck im Sehen und Begreifen von Herrn Flassbeck besteht aus der Weigerung, die epochalen Veränderungen im derzeitigen Funktionieren des Kapitalismus wahrzunehmen.

    Da wir nur einen Planeten haben, auf dem wir Ressourcen durch menschliche Arbeit in Kapital über die Produktion von Waren verwandeln können, wird die Kapitalakkumulation in der Realwirtschaft immer langsamer ( innerer Widerspruch: Marx) und kann die Schöpfung von neuem Geld zur Schaffung und Ausweitung von Wohlstand( Mehrwert) nicht mehr begründet werden!
    Gewinnmargen, die die Zinszahlungen von Kapitalmarktspekulation, ein Geschäftsmodell, das als Alternative zu Realwirtschaften erfunden werden mußte, zu erzielen, sind in der Warenproduktion nicht mehr machbar.
    Seit einigen Jahren muß die Politik deshalb Krisen erfinden( Lehman Bros. war ein kalkuliertes Opfer) um die finanzpolitischen Massnahmen zu rechtfertigen.
    Geld wird schon lange nicht mehr in nennenswerten realen Produktionen verdient, die reichen Eliten (als bekanntestes Black Rock) halten die Zockerwirtschaft mit möglichst viel Liquidität am Leben. Aktien und Immobilienwerte wachsen in utopische Höhen, wodurch die kleinen Einkommen, das kleine Eigenheim immer weiter entwertet werden. Die sinkende Kaufkraft der Menge schmählert die Nachfrage und dadurch die Renditefähigkeit der Realwirtschaft ( VW läßt grüssen)

    All dies kommt bei Flassbeck nicht vor. Sein Jammern über das Sparen des Staates und der Wirtschaft, die Schuldenbremse und das Ausbleiben von überlebenswichtigen Investitionen in Infrastruktur verkennt, das die gigantischen Kurzkredite im Schattenbankensystem dieses kranke System immer weiter aufblähen und einem gigantischen Crash zutreiben!

    Da die Finanzeliten täglich unabhängiger von menschlicher Arbeitskraft werden( Automation und Robotik) besteht auf dieser Seite kein Interesse Milliarden von „nutzlosen Essern“ weiter durchzufüttern.
    Pandemie und Krieg und weitere Hysterien lassen den Menschen ausserhalb ihrer „gated Areas“ nur noch Angst und Mangel erleben.
    Die restlichen planetaren Ressourcen will eine entmenschlichte Elite doch nicht auch noch mit dem Pöbel teilen!

    Corona, Krieg und Crash des weltweiten Handels durch Zollkriege sind keine Taten von Wahnsinnigen, keine „Fehler in der Einschätzung“ sondern knallharte rationale Massnahmen zur Elitenrettung.

    wo der geneigte Leser in diesem Spiel steht, mag er/ sie selbst entscheiden( ES gibts nur bei Robotern)

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