Trumps „Mar-a-Lago Accord“: Weit weniger unvernünftig als behauptet

Mar-a-Lago
The White House from Washington, DC, Public domain, via Wikimedia Commons

Über kaum etwas ist in den vergangenen Wochen mehr geschrieben und gesprochen worden als über das Papier von Trumps neuem ökonomischen Berater, Stephan Miran, das die Basis für den sogenannten Mar-a-Lago Accord bildet, also eine Neuauflage des Versuchs, multilaterale Lösungen für die globale Währungsfrage zu finden.

Die Anleihe beim Plaza-Accord aus den 1980er Jahren ist offensichtlich, aber der Versuch von Miran, auch unilaterale Lösungen für ein multilaterales Problem zu finden, führt nicht weiter. Zudem ist er der herrschenden Lehre der Ökonomik zu sehr verhaftet, um realistische Lösungen zu finden.

Doch grundsätzlich ist der Ansatz, das Währungssystem mit dem Handelssystem zu verschränken, vollkommen richtig. Das gegenwärtig praktizierte Währungssystem ist, was kein Trump-Kritiker zur Kenntnis nehmen will, chaotisch, dysfunktional und auch für die USA nicht hilfreich. Trumps Finanzminister Scott Bessent hat in seiner ersten großen Rede vor einigen Tagen (weiter unten verlinkt) den angemessenen Ton gefunden: Es geht um Kooperation und um ein grundsätzliches Nachdenken über das Weltwährungssystem.

Triffin-Dilemma ist abwegig

Die Konfusion, die diesen ganzen Komplex umgibt, ist gewaltig. Sogar das uralte „Triffin-Dilemma“ wird von vielen Autoren (einschließlich Miran) aus der Kiste geholt, weil sie zeigen wollen, dass die Leistungsbilanzdefizite der USA auch für die Versorgung der Welt mit US-Dollars unumgänglich sind. Doch das ist abwegig. Es wird nämlich schon nicht klar unterschieden, ob wir von einem Währungssystem mit prinzipiell festgelegten Währungsrelationen wie unter Bretton Woods reden, von flexiblen Wechselkursen oder von einem chaotischen Mischsystem wie heute.

Empirisch ist Triffin ohnehin evident falsch. Selbst unter dem Bretton Woods System (also bis etwa 1970), wo man am ehesten hätte vermuten können, dass die Reservewährung US-Dollar unmittelbar in allen Ländern gebraucht wird, hatten die USA niemals ein nennenswertes Defizit in der Leistungsbilanz, wie die Abbildung 1 zeigt.

Abbildung 1

Ab den 1970er Jahren gab es einige Schwankungen über und unter null, aber erst in den 1980er Jahren infolge einer spekulativ getriebenen massiven Aufwertung des US-Dollars entstand eine wirklich große Defizitposition, die allerdings rasch von der Abwertung des Dollars, die dem Plaza-Accord folgte, wieder korrigiert wurde. Ein dauerhaftes Defizit gibt es erst seit 1990. Offensichtlich ist die Welt bis 1990 an genügend Dollars gekommen, ohne dass der Dollar dauernd nominal und real aufwertete (Abbildung 2).

Abbildung 2

Das vermeintliche Privileg der USA

Auch die häufig anzutreffende Klage, die USA könnten – via andauerndem Leistungsbilanzdefizit – ihr Privileg, über die Reservewährung zu verfügen, ausnützen, ist viel weniger dramatisch als es klingt. Die USA brauchen in der Tat keine Reserven, da sie die weltweit am ehesten akzeptierte Währung besitzen. Bei einem funktionierenden System flexibler Wechselkurse oder einem gut konstruierten Festkurssystem bräuchte allerdings kein Land Reserven in Form von fremden Währungen, weil Interventionen am Devisenmarkt nur im äußersten Notfall einer unerwünschten Abwertung erforderlich sind und man dann die notwendigen Summen sehr schnell bei den Aufwertungsländern leihen kann.

Das, was heute (bei flexiblen Wechselkursen in weiten Teilen der Welt) als „Reserven“ existiert, wird in der Regel von kleinen und schwachen Ländern gehalten, die sich gegen Spekulation auf eine Abwertung ihrer Währungen wappnen wollen, weil sie mit flexiblen Wechselkursen nicht zurechtkommen. Zu den Reserven zählen auch Kredite vom Internationalen Währungsfonds, die von den USA und den anderen Industrieländern gedeckt sind. Eine gesonderte Klasse bilden solche großen Länder, die versuchen, ihre Währung gegen übermäßige Aufwertungen in Relation zum US-Dollar zu verteidigen. Die klassischen und quantitativ bedeutsamen Fälle sind China, Japan und die Schweiz. In dem Fall geht es eigentlich nicht um Reserven, sondern um die Anlage von US-Dollars, die im Zuge der Intervention an den Devisenmärkten gekauft werden.

Hier liegt in der Tat ein großes und absolut ernstzunehmende Problem für die USA. Nehmen wir die Schweiz. Die Schweiz verfügt über den schönen „Schatz“ von etwa 750 Milliarden Euro an Staatsanleihen bei der Notenbank, weil die Schweizer Notenbank über viele Jahre mit gedruckten Schweizer Franken am Devisenmarkt Dollars und Euros gekauft hat. Der Schatz ist also aus dem Nichts entstanden (siehe dazu auch diesen Artikel). Damit hat die Schweiz aus der Sicht der USA etwas getan, was den USA schadet, nämlich sie hat weniger aufgewertet, also weniger an Wettbewerbsfähigkeit verloren als es von den Marktbedingungen her angemessen gewesen wäre. Zugleich haben sie die aus dem Nichts geschaffenen Franken in US-Dollars getauscht und damit amerikanische Staatsanleihen erworben.

Das ist ein doppeltes Ärgernis für die USA. Jetzt zahlt der amerikanische Staat Zinsen an einen Staat, der nur deswegen die Staatsanleihen hält, weil er den USA via Geldschöpfung geschadet hat. Anders ausgedrückt: Das Vermögen der Schweiz ist zwar aus dem Nichts, aber zulasten der USA geschaffen worden, und die USA müssen dafür zahlen. Das ist in der Tat unvernünftig. Folglich darf man die vom Trump-Team ventilierten Vorschlag, die von den Notenbanken gehaltenen Staatsanleihen in Sonderanleihen umzutauschen, die weniger hoch verzinst werden und länger laufen, nicht einfach als schwachsinnige Idee von der Hand weisen.

Die Akkumulation von Staatsanleihen in der Hand einer Notenbank wäre in der Tat unproblematisch, wenn es relativ symmetrische Schwankungen der Wechselkurse gäbe. Dann würde die Notenbank bei der nächsten Schwäche ihrer Währung die Staatsanleihen verkaufen und mit den erworbenen Dollars Schweizer Franken kaufen, um den Kurs zu stützen. Franken, die in die Hand der Notenbank zurückgeraten, werden aber vernichtet. Dann wäre das „schöne Vermögen“ über Nacht wieder weg. Doch das ist jetzt seit zwanzig Jahren nicht mehr passiert.

In China liegt der Fall ein wenig anders und das zeigt, dass die Vorwürfe der USA viel zu einfach gestrickt sind. Auch die Chinesen haben interveniert, um die Aufwertung ihrer Währung gering zu halten. Sie haben aber gleichzeitig großzügige Lohnzuwächse im Land gefördert, so dass der reale Wechselkurs (die Wettbewerbsfähigkeit), auf den es letztlich ankommt, wesentlich stärker aufgewertet hat als der nominale. Damit haben sie das getan, was die USA wollen, fallen aber dennoch durch das amerikanische Raster, weil dort vor allem auf den nominalen Wechselkurs geschaut wird und auf den bilateralen Saldo mit den USA. Letzterer ist aber prinzipiell ungeeignet als Indikator.

Nur ein globales Währungssystem kann das Problem lösen

Doch die Ursache der ganzen Misere ist mindestens so unvernünftig wie das Ergebnis, sie wurde bisher jedoch von den USA nicht zur Kenntnis genommen. Die Währung der Schweiz wäre nämlich über jedes vernünftige Maß hinaus aufgewertet worden, nur weil es auf den „Märkten“ die Erwartung gab, der Franken werde immer noch weiter aufgewertet und die Schweiz sei für alle Zeiten ein „sicherer Hafen“. Eine unbegrenzte Aufwertung aber kann kein Land zulassen, wie die USA am besten wissen, weil es dann Gefahr läuft, seine Industrie vollständig zu verlieren. Das zeigt aber, das es vordringlich nicht um eine unangemessene Währungspolitik der Schweiz geht, sondern primär um den Wahnsinn des Währungssystems, in dem wir leben.

Vor wenigen Tagen allerdings hat der neue amerikanische Finanzminister Bessent immerhin anerkannt (hier nachzuhören), dass die Grundidee von Bretton Woods, nämlich dass eine globale Wirtschaft globale Koordination und Kooperation braucht, richtig ist. Das ist für die USA ein großer Schritt in die richtige Richtung und ein Schritt weg von der „Wall Street über alles-Mentalität“ die bisher in Washington geherrscht hat. Ja, es ist geradezu revolutionär, so etwas von dem verantwortlichen Minister des Landes zu hören, das über 50 Jahre lang die „Freiheit“ der Kapitalmärkte und die „Rationalität“ der Devisenmärkte wie ein Berserker verteidigt hat.

Und auch seine Aussage, dass der IWF sich auf seine Kernaufgabe besinnen und Ungleichgewichte im Handel stärker untersuchen und auch anprangern sollte, ist vollkommen richtig. Er hätte noch hinzufügen müssen, dass sich der IWF dann allerdings, wie die Mehrzahl der amerikanischen Topökonomen, von der dummen Idee lösen muss, man könne Leistungsbilanzsalden mit dem Sparwillen der beteiligten Länder erklären (hier wird dargelegt, warum das falsch ist). Hätte er das gemacht, hätte er allerdings gemerkt, welche intellektuelle Herkulesaufgabe vor ihm liegt. Außerdem wäre ihm klar geworden, dass mit den libertären Freunden von Trump und Vizepräsident Vance niemals ein vernünftiges Konzept zu entwickeln ist.

Viele sehen auch die USA unmittelbar in der Pflicht, sich zu ändern. Doch das ist nicht einfach zu begründen. Die wirtschaftliche Lage dort ist weiter gut und viel besser als in Europa. In Europa aufkommendes Gerede von Staatsbankrott und Zahlungsunfähigkeit (wie hier von Hans-Werner Sinn) ist schlichter und sogar gefährlicher Unsinn. Die Neuverschuldung und die Gesamtverschuldung des Staates liegen nicht in einem Bereich, der in irgend einer Weise problematisch wäre (wie hier erklärt). In der Tat könnte der Staat jedoch seine Neuverschuldung von Jahr zu Jahr herunterfahren (insgesamt um etwa vier Prozent des BIP), wenn es gelänge, das Leistungsbilanzdefizit zu verringern und schließlich zu eliminieren.

In dem chaotischen Währungssystem, in dem wir leben, kann den USA niemand einen Vorwurf machen, wenn sie versuchen, die gewaltigen Defizite im Außenhandel zu verringern. Das geeignete Mittel ist eine Abwertung des US-Dollar, die auch eine entsprechende reale Abwertung nach sich zieht. Würde der Indexstand in Abbildung 2 auf 80 fallen, wäre ein Großteil der Arbeit erledigt, ohne dass dadurch der Status der US-Dollars als wichtige und meistgehandelte Währung berührt und ein Zollchaos angerichtet würde.

Offenbar scheuen jedoch die Berater von Trump davor zurück, weil sie – als gute Monetaristen – inflationäre Folgen fürchten. Miran schreibt:

If the Fed prints dollars to buy foreign currency, it must do something with that foreign currency. It can leave foreign currency at a foreign central bank, but that requires cooperation from that central bank and offers a relatively low yield. Since increasing money supply is inflationary, doing so imposes a cost on Americans, and using the proceeds to earn low levels of interest at a foreign central bank isn’t a productive use of funds. (Wenn die Fed Dollar druckt, um Fremdwährungen zu kaufen, muss sie etwas mit diesen Fremdwährungen tun. Sie kann Fremdwährungen bei einer ausländischen Zentralbank hinterlegen, aber das erfordert die Zusammenarbeit dieser Zentralbank und bietet eine relativ geringe Rendite. Da eine Erhöhung der Geldmenge inflationär ist, entstehen den Amerikanern dadurch Kosten, und die Verwendung der Erlöse zur Erzielung niedriger Zinsen bei einer ausländischen Zentralbank ist keine produktive Verwendung der Mittel).

Das ist falsch. Im Zuge einer solchen Invention entstehen keine inflationären Gefahren. Inflation hat, wie viele Male auf dieser Seite gezeigt, nichts mit einem wie auch immer definierten Geldangebot zu tun. Die Erträge der Anlage des bei einer Intervention eingenommenen Geldes in anderen Ländern mögen gering, sein, aber es geht um aus dem Nichts geschaffenes Geld und jeder Ertrag darauf ist quasi ein Geschenk. Auch braucht man dafür keine Kooperation mit den anderen Notenbanken, die eigene Zentralbank kann das Geld direkt auf dem Kapitalmarkt investieren, wie die Schweiz und die anderen Länder das auch getan haben.

Weg mit dem Bilateralismus

Historisch gesehen leiden die meisten amerikanische Administrationen und ihre Berater unter einer Multilateralismus-Phobie. Amerika muss doch in der Lage sein, seine Probleme selbst zu lösen. Das ist ein Irrtum. Die globalen Währungsverhältnisse sind nun mal kein bilaterales Problem und Spekulation mit Währungen ist eine der wichtigsten Ursachen für die großen Handelsverzerrungen. Um rational Handel miteinander treiben zu können, brauchen alle Länder der Welt ein Währungssystem, das dafür sorgt, dass sich die realen effektiven Wechselkurse praktisch nicht verändern. Das hat enorme politische Konsequenzen. „Wettbewerbsfähigkeit“, das wichtigste Ziel Europas und Deutschlands, muss als Politikziel global geächtet werden. Nur der Ausgleich der Inflationsdifferenzen zwischen den Ländern durch systematische und schnelle Wechselkursanpassungen sorgt für Bedingungen im internationalen Handel, die rational sind und denen des nationalen Handels ähneln (wie hier gezeigt). Hier hätte ein reformierter Internationaler Währungsfonds in der Tat seine Kernaufgabe.

Alle Länder der Welt und nicht nur die USA sind aufgefordert, wirtschaftliche Dynamik im Inneren zu suchen. Das hat jedoch Folgen, die gerade von den Europäern gefürchtet werden. Es mag paradox klingen: Weil der Handel allen helfen kann, aber keinem eine Extrawurst braten darf, gilt es, sich auf die eigenen Möglichkeiten zu besinnen. Kooperation, nicht Konfrontation ist dazu unumgänglich. Im besten Fall ist der derzeit laufende amerikanische Versuch, mit nationaler Macht die eigene Sicht der Dinge durchzusetzen, ein Weckruf für diejenigen, die das derzeitige Non-System seit Jahrzehnten brutal ausnutzen und so tun, als seien sie die Bewahrer des „Freihandels“ oder gar einer „regelbasierten Ordnung“. Deutschland steht hier in der ersten Reihe.

Heiner Flassbeck

Heiner Flassbeck studierte Volkswirtschaft in Saarbrücken und wurde 1987 an der FU Berlin promoviert. Er arbeitete im Stab des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und danach im Bundesministerium für Wirtschaft. Im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin war er von 1988 bis 1998 Leiter der Abteilung Konjunktur. Im Jahr 1998 wurde Heiner Flassbeck zum beamteten Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen ernannt. Von August 2003 bis Dezember 2012 war er bei UNCTAD in Genf Direktor der Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien. Mit Friederike Spiecker zusammen hat er in den Jahren 2020 und 2022 einen „Atlas der Weltwirtschaft“ herausgebracht, der bei Westend erschienen ist. 2024 erschien sein Buch: Grundlagen einer relevanten Ökonomik ebenfalls bei Westend.
Mehr Beiträge von Heiner Flassbeck →

Ähnliche Beiträge:

61 Kommentare

  1. Flassbeck-Hasser von links wie rechts, Schuldenschlotterer und sachfremde Debatten in 3… 2… 1… 🍿🎆🍾

    Und zum Thema vielleicht wann anders. Lieber erst ad hominem! 😎🎉🍔

      1. Ist ein nicht enttäuschender Kommentar für Sie nur einer, der Flassbeck in Bausch und Bogen verdammt?

        Ansonsten – schön, dass Sie festhalten, dass das gesamte Kommentariat hier aus Flassbeck-Hassern und Schuldenschlotterern besteht. Gut zu wissen. Um die ging es mir nämlich, ganz sicher nicht ums ganze Forum. Aber wenn die Gruppen jetzt deckungsgleich sein sollten…

        1. Ich bin zwar kein Flassbeckhasser, aber auch kein Trump-Apologet und Imperialismus-Verharmloser wie er.

          Der von ihm so hochgelobte Plaza Accord war eine brutale Erpressung Japans, die diesem einen Zusammenbruch des Immobilisenmarkts und eine über zehnjährige Stagnation bescherte, klassischer Imperialismus. Einen „Mar a Lago Accord“ anzustreben hat bezüglich Diplomatie und Takt Baerbocksche Dimension. Flassbeck merkt da nichts.

          Und „Schuldenschlottern“? Ach wo, wir nennen das „Sondervermögen“.

          Zur Flassbeckschen Inkompetenz gehört zu verschweigen (oder nicht zu wissen, selbst das schliesse ich nicht aus), dass Aussenwirtschaftsbilanz nicht nur Handelsbilanz ist. Das Volumen des Austauschs zwischen USA und EU beträgt 1600 Mrd.$, das Defiziz unter Berücksichtigung der Dienstleistung und „intellectual property“ nur 48mrd., das ist nahezu vernachlässigbar und würde bestenfalls 3%ige Zölle rechtfertigen.

          Deutschland ist (obwohl Teil der EU) insofern anders zu bewerten, als es sowohl gegenüber anderen EU- und Eurozonenstaaten als auch ausserhalb eine Austeritätspolitik betrieben hat, die Flassbeck mehrfach zu Recht kritisiert hat. Das ändert aber wenig an oben Gesagtem.

          Davon ab ist Flassbeck auch nur ein weiterer Hohepriester der Religion „Ökonomik“. Er betet „die Märkte“ an wie alle anderen. Ich könnte erklären, was Ergodizität ist und warum für die „klugen Gedanken“ der Ökonomen ex falso quodlibet gilt.

          Dafür sollte für gleichen Diskussionsstand die Lektüre der drei Bände „Sozialökonomische Studientexte“ (Dunker&Humblot 1979 Hrsg. Werner Hofmann) Pflichtlektüre sein. Leider vergriffen, aber bei annas-archive,org downloadbar.

          Aber für das Youtube-Niveau hier ist das wohl eher zu viel verlangt.

    1. Hmm, schlecht geschlafen? Werde da nicht so recht schlau draus.

      Wird angenommen, dass jetzt viele Flassbeck-Hasser entsprechend kommentieren oder sachfremde Debatten geführt werden? Da würde ich es mit Spruch halten, der so vielen zugeschrieben wird: Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

      Oder ist das mit Selbstbezug?

      Oder eine Aufforderung zu ad hominem sub mente?

      Verstehe es nicht und zumindest scheint es sachfremd.

      1. Werde da nicht so recht schlau draus. Wird angenommen, dass jetzt viele Flassbeck-Hasser entsprechend kommentieren oder sachfremde Debatten geführt werden?

        Ja, war meine These. Fußt auf einer rein persönlichen Beobachtung, die ich über die Jahre gewann.

        Man kann einfach den Wecker danach stellen – kommt irgendwo ein neuer Flassbeck-Artikel, kommt irgendwo ein neues Flassbeck-Interview, kommt: „Flassbeck ist dumm“, „Flassbeck ist arrogant“, „Flassbeck ist alt“, „Flassbeck hat nix drauf“, „Flassbeck ist linksextrem“, „Flassbeck ist kein Marxist“, „Flassbeck ist ein Systemknecht“, „Flassbeck ist (nicht) dies“, „Flassbeck ist (nicht) jenes“… irgendwas ist immer.

        Für die einen ist er ein gefährlicher Schuldenapologet und Verbreiter der MMT-Ideologie, für die anderen ist er ein Marktfundamentalist und Prediger von ewigem Wachstum, auf jeden Fall sollte ihm kein Forum mehr geboten werden. Die einen stört, dass er der Deutschen Lieblingsängste (Schulden, Inflation, Klima) nicht mitträgt und anheizt, die anderen, dass er nicht Crashpropheten wie Otte, Sinn, Friedrich lobpreist, die dritten, dass er des lieben Vaterlands heiligen Exportüberschuss kritisiert (Sakrileg!), wo doch jeder weiß, dass ein hoher Exportüberschuss nicht die Folge von Dumping, sondern der Stärke guter teutscher Produkte ist. Wieder andere jammern über seine Selbstverliebtheit oder darüber, dass er wettert – als wären ihre angeführten Götter und andere Ökonomen weniger selbstverliebt oder wetternd. Und dann gibt es immer Debatten über irgendwas, das Flassbeck gar nicht geschrieben hat.

        Das nervt einfach. Man klickt einen Beitrag an und hat 50 Kommentare oder 150 YouTube-Posts dazu was Flassbeck alles ist oder sein soll und findet vielleicht mit Mühe irgendwo jemanden, der die Flassbecksche Position gescheit kritisiert, Argumente pro oder kontra vorbringt, oder sich mit dem Thema des Artikels überhaupt auseinandersetzt. (Was übrigens notwendig wäre, nur als Stichworte: Lage der Ami-Wirtschaft, Passage zum IWF…).

        Ich habe nichts dagegen, wenn Leute Flassbeck doof finden und das schreiben. Dieses Forum dient ja auch zum Dampf ablassen. Es langweilt mich bloß, wenn fast alle Kommentare daraus bestehen. Bei anderen Autoren gibt es ja auch gescheite Debatten drunter. Und ich finde – muss man das ad hominem jedes Mal drunter kleistern? Bringt das was? Einmal – verstehe ich. Aber jedes Mal? Was ist da der Sinn? Zumal ich nicht mal weiß, ob er überhaupt hier mitliest (im Gegensatz zu anderen Autoren) und es ihn juckt. (Und würde es dann was bringen, wenn man dann nur ad hominem geht?) Und ich gehe auch nicht auf Tichy’s Einblick und schreibe unter jede seiner Kolumnen, dass er eine rechte Nulpe sei.

        Flassbeck ist kein Verrückter, kein Troll oder gefährlicher Prophet. Er hat seine Meinung und Theorie und die kann er auch gerne haben und vertreten. Beim ÖRR darf er ohnehin nicht mehr seine Nase vor Mikros halten, also habe ich kein Problem damit, wenn wenigstens hier ab und zu seine Blogbeiträge gespiegelt werden – und sei es zum dran reiben (vice versa für Autoren wie Poschardt oder Tichy – die könnten hier auch posten, warum auch nicht).

        Wen seine Artikel so gar nicht interessieren, kann sie ja ignorieren. Oder zumindest mehr drunter schreiben als „Flassbeck stinkt“.

        Darum ging’s mir.

        Verstehe es nicht und zumindest scheint es sachfremd.

        Ich hoffe meine Motivation beziehungsweise mein Punkt ist etwas deutlicher geworden. Für mich war das absolut sachbezogen gemeint gewesen, da es hier um den Umgang mit dem Autor des Artikels ging sowie über den Mangel an inhaltlicher Auseinandersetzung mit seinen Inhalten.

  2. ich verstehe kein Wort, sry., für Leihen absolut unverständlicher Artikel

    aber was schon vorher verstand: der US-$ ist massiv unterbewertet und das unausweichliche Platzen der US-Schuldenblase wird eine Hyperinflation auslösen, die die USA schlimmer treffen wird als der Zusammenbruch des Ostblocks Russland in den 90ern. So erklären sich auch Zoll-exzesse von Trump, er hat gar keine andere Möglichkeit mehr dem Unausweichlichen so zu begegnen: der Hegemon hat keine Macht mehr der Welt seine Dominanz und Schulden aufzulasten. Es wird sehr schmerzlich für den Westen,

    1. …US-$ ist massiv unterbewertet
      umgekehrt … Der Dollar ist überbewertet !
      Daher kann die USA nicht exportieren um z.B. mit China und Japan zu konkurrieren. Sie bekommt also weniger Geld rein.
      Deutschland hatte mit der “ Mark “ eine Währung die sehr solide war … und daher den Export erschwert hat.
      Mit dem schwächeren Euro wurden die Produkte und Dienstleistungen billiger für andere Staaten und wir wurden Export – Weltmeister …
      Von 2003 bis 2008 war Deutschland Exportweltmeister. 2009 war erstmals die Volksrepublik China Exportweltmeister.

      1. Euro plus Lohndrückerei mit Hartz IV oder auch schon ab Mitte der ’80er mit den Arbeitslosenzahlen.

        Wenn Herr Flassbeck seine Gedanken immer noch soweit auserzählen würde, wäre er deutlich verständlicher.

        Die USA hat schon einen großen Billiglohnsektor. Deswegen sollte der Abwertungsweg über Währungsgeschäfte besser erklärt werden.

        Man kann nicht einfach kritisieren, dass der Schweizer Franken enorm begehrt ist und die Schweiz zum Schutz gegen immer mehr Aufwertung Franken druckt, um damit Dollar zu kaufen. Oder ist die Idee der Minderverzinsung, wenn Notenbanken Devisen halten, d e r Weg. Der einzige Weg?

        Die USA könnten sowas gegenüber kleinen Ländern durchsetzen, indem sie z.B. mit Zöllen drohen, aber andere werden es schwer haben. Speziell die Schweiz musste auf Druck der USA auch schon ihre Bankgesetze Schwarzgeld betreffend ändern.

        Fraglich ist aber auch, ob sich die Schweiz abhalten lässt, bei Aufwertungstendenz des Franken, eben einfach niedriger verzinste US-Anleihen zu kaufen. Bei den Riesensummen, die die USA in die Rüstung steckt, wird sie immer das Problem haben, dass die unproduktiven Militärinvestition, Konsumgüterimport nach sich ziehen, weil die US-Amerikaner eben konsumieren wollen und sollen.

        Noch ein Gedanke dazu: Waren die frühen 80er als das permanente Leistungsbilanzdefizit der USA ihren Anfang nahm, nicht auch die Zeit, als Ronald Reagan damit anfing, die UDSSR mit dem Aufrüstungswettlauf und SDI in den Ruin zu treiben?

        1. Noch ein Gedanke dazu: Waren die frühen 80er, als das permanente Leistungsbilanzdefizit der USA ihren Anfang nahm, nicht auch die Zeit, als Ronald Reagan damit anfing, die UDSSR mit dem Aufrüstungswettlauf und SDI in den Ruin zu treiben?

          [War als Edit-Text schon mal da, war jetzt aber wieder weg und ist später vielleicht doppelt da.]

    2. @ Zombienation

      ich verstehe kein Wort, sry., für Leihen absolut unverständlicher Artikel

      Nageln Sie mich nicht fest, aber es lassen sich m.E. fünf Kernthesen identifizieren, die Flassbeck zum internationalen Währungssystem und den gegenwärtigen Herausforderungen der Weltwirtschaft aufstellt. Aufhänger ist für ihn der sog. „Mar-a-Lago Accord“, eine Neuauflage multilateraler Lösungen für globale Währungsfragen, ähnlich dem Plaza-Accord der 1980er.

      1️ Das derzeitige globale Währungssystem sei chaotisch und ineffizient. Es begünstige weder die USA noch andere Länder und erfordere seit langem eine grundlegende Reform.

      2️⃣ Das sog. „Triffin-Dilemma“ (Leistungsbilanzdefizite der USA seien für die Versorgung der Welt mit US-Dollar unumgänglich) sei empirisch widerlegt. Bis 1990 habe die Weltwirtschaft ohne dauerhafte US-Defizite funktioniert, ergo seien solche Defizite auch nicht zwangsläufig für die Dollar-Versorgung notwendig.

      3️⃣ Länder wie die Schweiz oder China manipulierten ihre Währungen durch Devisenmarkt-Interventionen, um Aufwertungen zu verhindern oder gering zu halten. Dies schade den USA, weil sie Zinsen auf Staatsanleihen zahlen müssten, die durch solche Interventionen entstünden. Solche Praktiken gehörten laut Flassbeck eingedämmt und unterbunden.

      4️⃣ Flassbeck spricht für multilaterale Kooperation statt unilateraler Lösungen aus, um ein stabiles Währungssystem zu schaffen. Er lobt den US-Finanzminister Bessent, der neulich erklärt habe, dass eine globale Wirtschaft globale Koordination und Kooperation brauche und sieht darin eine Abkehr von der bisherigen „Wall Street über alles-Mentalität“. In puncto multilaterale Kooperation sieht Flassbeck dabei ausgerechnet den IWF in der Rolle desjenigen, der die Handelsungleichgewichte überwachen und Wechselkursanpassungen fördern soll. Dies ist laut ihm dessen eigentliche Kernaufgabe.

      5️⃣ Flassbeck sieht in der gezielten Abwertung des US-Dollars das geeignetste Mittel der Wahl, um das US-Leistungsbilanzdefizit zu reduzieren, ohne den Dollar-Status zu gefährden. Dieses sei der Zollverhängung vorzuziehen. Trumps Berater scheuten davor in seinen Augen jedoch zurück, da sie Monetaristen seien. Die Abwertung würde jedoch keine Inflation hervorbringen, denn Inflation habe nichts mit einem wie auch immer definierten Geldangebot zu tun. Demgemäß seien zirkulierende Inflationsängste unbegründet.

      Soweit will ich es zumindest verstanden haben. Vielleicht sind noch ein paar andere Punkte zu nennen (z.B. Ami-Wirtschaft brumme) – aber so was bringt er ständig.

      1. Danke für die Zusammenfassung. Ich muss mir den Text von Flassbeck auch noch einmal in Ruhe durchlesen und z.B. zum Triffin-Dilemma noch andere Quellen lesen. Das hätte ich auch falsch erwähnt, wenn er Recht hat.

        1. @ Garry und Mitleser

          Danke für Ihre Rückmeldung!

          Bezüglich des „Triffin-Dilemmas“ – das läuft dann auf eine Schlacht der Zitate und Statistiken heraus, weil die andere Seite natürlich ihrerseits Belege auffährt. Muss man schauen, wem und welcher man mehr Glauben schenkt.

          Kurz noch für Interessierte:

          Die These stammt aus den 1960ern und lässt sich wie folgt umreißen, wenn ich es richtig mitgeschrieben habe: Triffin argumentierte, dass die USA zwangsläufig Defizite anhäufen müssten, um die wachsende Weltwirtschaft mit Dollars zu versorgen, was letztlich das Vertrauen in die Golddeckung untergraben und zum Zusammenbruch des Systems beigetragen habe.

          Das wie folgt:

          Um die Weltwirtschaft mit ausreichender Liquidität zu versorgen, muss der Reservewährungsausgeber (Emittent, in diesem Falle die USA) mehr von jener Währung ausgeben, als er durch Handelsüberschüsse einnimmt. Dies führe zu Leistungsbilanzdefiziten, da Dollars ins Ausland flößen, um als Reserven oder für den Handel genutzt zu werden. Die dauerhaften Leistungsbilanzdefizite gefährdeten jedoch die Stabilität jener Währung, da das Vertrauen in sie schwände, wenn die USA immer mehr Schulden anhäuften und / oder die Währung an Wert verlöre.

          Dilemma: Die USA müssten entweder die globale Liquidität zu gewährleisten suchen (durch Defizite) oder ihre eigene wirtschaftliche Stabilität sichern (durch ausgeglichene Bilanzen). Beides zugleich gehe nicht.

          Flassbeck jedoch hält das Triffin-Dilemma wie geschrieben für empirisch widerlegt, da die Weltwirtschaft bis 1990 ohne dauerhafte US-Defizite ausgekommen sei und verweist in seinem Beitrag hierzu auf Abbildung 1. Den Punkt hätte er vielleicht noch anschaulicher und deutlicher machen können – ich weiß nicht, inwiefern er das vielleicht in seinem Wälzer getan hat. Ich habe kein Geld für 70-Euro-Schinken über. Auf seinem Blog habe ich keine weiteren Artikel von ihm zu dem Thema gefunden. Unten habe ich der Antwort an den Mitforisten @who_cares? noch einen Absatz zur MMT beigefügt (so ich deren Punkte zu diesem Thema richtig mitgeschrieben habe).

      2. Danke für die übersichtliche(re) Zusammenfassung.

        Bei Punkt 2 hat sich Herr Flassbeck m.E. zu weit aus dem Fenster gelehnt. Der „empirische Beweis“ ist vermutlich gar keiner:
        Bis in die 70iger Jahre dürften die USA grosse Eportüberschüsse gehabt haben (die US-Kriegswirtschaft hatte auf den zivilen Wiederaufau Europas umgeschaltet). Der US-Dollar wurde überwiegend in bilateralen Handelsgeschäften zwischen den USA und Europa eingesetzt. Öl war spottbillig.
        Die Rolle des Dollar als „Weltwährung“ kam erst danach auf, durch den Ölpreis-Schock, den Rückgang der US-Exporte und dem Aufstieg der neuen „Export-Weltmeister“, die ihren Handel (als Drittstaaaten) in Dollar abwickelten.
        Erst ab da gingen US-Leistungsbilanz-Defizite und die Rolle als „Weltwährung“ Hand in Hand (wie im Triffin-Dilemma beschrieben).

        1. @ who_cares?

          Bis in die 70iger Jahre dürften die USA grosse Eportüberschüsse gehabt haben (die US-Kriegswirtschaft hatte auf den zivilen Wiederaufau Europas umgeschaltet).

          Das negiert Flassbeck doch nicht? Er hat ja geschrieben, dass die USA bis in die 1980er Jahre keine dauerhaften Leistungsbilanzdefizite von signifikanter Größe gehabt hätten und sich hierzu auf die Daten der FED gestützt (Abbildung 1). Hohe Exportüberschüsse fördern eine positive Leistungsbilanz. Und es ist ja auch allgemein bekannt, dass während des Bretton-Woods-Systems die US-Defizite entweder minimal oder gar nicht vorhanden waren, zumal der Dollar an Gold gebunden und die Wechselkurse weitgehend festgelegt waren. Nach dessen Ende gab es Schwankungen, aber erst ab den 1990er Jahren entwickelten sich anhaltende und große Leistungsbilanzdefizite, für die Flassbeck die im Artikel genannten Gründe angibt.

          Die Rolle des Dollar als „Weltwährung“ kam erst danach auf

          Da ist die Frage, wie man eine „Weltwährung“ definiert oder was man darunter versteht. Im Allgemeinen gilt ja, dass der Dollar schon in den 50ern und 60ern unangefochtene „Weltwährung“ war. Das findet sich zumindest in jedem Lehrbuch oder so gut wie jedem Blog. Denn immerhin hat man ihn 1944 im Rahmen von Bretton-Woods ja zur zentralen internationalen Reservewährung erhoben. Und er schon davor das Britische Pfund abzulösen begonnen (wenn ich mich nicht irre).

          Der Dollar wurde in der Folgezeit die Hauptwährung für den internationalen Handel, für Investitionen und Devisenreserven, zumal die USA auch noch über die größten Goldreserven verfügten. Und auch nach 1971 blieb er die primäre Reservewährung, da es keine echte Alternative gab (die Reichsmark oder der Yen waren global nicht sonderlich akzeptiert). Zumal dann ja ab dann bald auch die Ölverkäufe in Dollar abgerechnet wurden, was andere Länder dazu zwang, (noch mehr) Dollarreserven zu horten. Aber das war ja keine neue „Einführung“ einer „Weltwährung“, sondern eine Konsolidierung oder eher Ausweitung einer bereits bestehenden Rolle.

          Verwechselten Sie vielleicht diese Konsolidierung der Dollar-Dominanz (nach Bretton-Woods) mit ihrer Entstehung?

          Erst ab da gingen US-Leistungsbilanz-Defizite und die Rolle als „Weltwährung“ Hand in Hand (wie im Triffin-Dilemma beschrieben).

          Für MMT-Anhänger haben Länder wie die USA, die ihre eigene Währung ausgeben (und in dieser Währung Schulden machen), keine Zahlungsbilanzkrisen wie andere Länder, da sie immer Dollars drucken können, um ihre Schulden zu begleichen. In ihren Augen ist das Triffin-Dilemma deshalb weniger relevant, da das Vertrauensproblem (Dollar-Überflutung durch Defizite) durch die Nachfrage nach Dollars als Reservewährung gemildert wird. Leistungsbilanzdefizite seien keine Schwcähe, sondern ein Vorteil und obendrein ein Spiegelbild der globalen Nachfrage nach Dollars. Solange diese Nachfrage hoch bliebe und andere Länder Dollars halten wollten, sei alles okay. (Zumindest, wenn ich Kelton und Wray richtig mitgeschrieben habe – ich bin kein Wirtschaftsexperte.)

          1. Mein Satz:
            „Die Rolle des Dollar als „Weltwährung“ kam erst danach auf“ war quantitativ gemeint, nicht formal. Der Dollar mag vor der Ölkrise bereits als Weltwährung gegolten haben, aber m.E. wurde er als universelles Zahlungsmittel zwischen Drittataaten erst in den 70iger Jahren bedeutsam.
            Und mein Verdacht war, dass Herr Flassbeck Koinzidenz als Kausalität behandelt hat.
            Aber ich latsche da zugegebenermassen auf dünnem Eis herum 😉

      3. Genau das entlarvt Flassbeck als Traumtänzer und Schaumschläger. In seinen „Langzeitcharts“ werden sowohl der Vietnamkrieg als auch die Aggressionswelle nach dem Ende der UdSSR (Jugoslawien, Syrien, Irak, Libyen, Jemen) ausgeblendet, die Rolle, die die Kriege und die >800 Militärbasen um die Welt für die US-Zahlungsposition spielen, sowieso. Um den Elefanten Imperialismus im Raum wird herumgetanzt.

        Stattdessen Schuldzuweisungen an die Schweiz, deren Kanonenboote auf dem Zürichsee wohl auf die EZB und die Fed von St.Louis gerichtet waren, um die hilflosen USA/EU zum Kauf von SFR zu zwingen.

        Nebenbei: Warum nicht „den Dollarstatus gefährden“? Der ist doch das Problem. Flassbeck möchte waschen, aber den Pelz nicht nass machen.

  3. Artikel:
    „ Jetzt zahlt der amerikanische Staat Zinsen an einen Staat, der nur deswegen die Staatsanleihen hält, weil er den USA via Geldschöpfung geschadet hat. Anders ausgedrückt: Das Vermögen der Schweiz ist zwar aus dem Nichts, aber zulasten der USA geschaffen worden, und die USA müssen dafür zahlen. Das ist in der Tat unvernünftig.“

    Mir stellt sich hier die Frage, inwiefern es denn für die USA vorteilhafter gewesen wäre, sich das Geld woanders für höhere Zinsen zu leihen. Warum sollte das vernünftiger sein? Der Wunsch, Anleihen zu möglichst günstigem Zins zu verkaufen, wurde der USA doch nicht von der Schweiz eingeflüstert.
    Oder soll man gar keine Anleihen mehr auflegen? Würde vielleicht noch mal lustiger werden, als es eh gerade schon ist.

  4. Ja nur mit dem kleinen Unterschied Heute haben wir Wasserstoffbomben und nicht abfangbare Trägersysteme (siehe Herstellerkatalog Russischer und BRICS Hyperschallwaffen) die fähig sind diese auch zu ‚delivern‘. Wir geben generell viel zu viel Geld dafür aus um herauszufinden wir wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen. Und Milliarden Menschen haben das schon längst richtig verstanden nur wir hinken mal wieder 100 Jahre hinterher.

    Versteht doch, es war NIEMALS so unwichtig einen „scheinbar guten Deal“ wie heute auzuhandeln, (die waren Dealmaker dieser Welt können uns sicher ein Lied davon singen) als vielmehr die Gemüter ein wenig abzukühlen.

    Nur komplette Vollidioten führen einen Krieg gegen die gesamte Welt!!

    Eine Golddeckung ist schon was feines, wenn man ausführlich mal darüber nachdenken würde. Mal Vorurteilsfrei.

  5. Bin absolut kein Finanzexperte, aber bei dieser Aussage des „Experten“ werde ich stutzig:
    „weil die Schweizer Notenbank über viele Jahre mit gedruckten Schweizer Franken am Devisenmarkt Dollars und Euros gekauft hat. Der Schatz ist also aus dem Nichts entstanden (siehe dazu auch diesen Artikel). Damit hat die Schweiz aus der Sicht der USA etwas getan, was den USA schadet, nämlich sie hat weniger aufgewertet, also weniger an Wettbewerbsfähigkeit verloren als es von den Marktbedingungen her angemessen gewesen wäre. Zugleich haben sie die aus dem Nichts geschaffenen Franken in US-Dollars getauscht und damit amerikanische Staatsanleihen erworben.“
    Was der Autor hier nämlich verschweigt, ist dass ja auch der US-Dollar aus dem Nichts geschaffen wurde (Stichwort Geldschöpfung). Und auch eine Staatanleihe wird ja quasi aus dem Nichts geschaffen und ist doch jediglich ein Versprechen nach X Jahren das Stück Papier auch hoffentlich gegen das andere Stückchen Papier – den US Dollar ( wie gesagt auch aus dem Nichts entstanden), umzutauschen und die Wartezeit mit etwas Stückchen Papier in Form von Zinsen zu versüßen.
    Es wurde also nur das schweizer Nichts gegen US Nichts getauscht.
    Und dieses Nichts – genannt Geld – ist ja auch nur ein Versprechen, es zukünftig gegen einen reallen Wert eintauschen zu können.
    Und der Wert des Geldes beruht meines Verständnis nach vor allem darauf wie groß die Hoffnung ist. für das Nichts zukünftig etwas Realles zu bekommen, was man benötigt.
    Weshalb sollte also das Verhalten der Schweiz dann den USA geschadet haben?
    Die USA haben ein Versprechen darauf in 10 oder 20 Jahren den „Wert“ der Staatsanleihe in zukünftige aus dem Nichts geschaffene Dollars zu bekommen, in ein bereits existierendes Nichts getauscht, mit dem sie bereits jetzt ganz reale Güter wie Emmentaler oder auch Luxusuhren, oder anderes was die Schweiz so bieten, kaufen könnten.

    1. „Es wurde also nur das schweizer Nichts gegen US Nichts getauscht.“
      Ich habe auch keine Ahnung von Finanzen, aber damit haben Sie meines bescheidenen Erachtens nach haargenau unser Finanzsystem beschrieben.
      Ich würde es aber noch mit: „..,und damit wird Wachstum erzeugt“ ergänzen…

    2. An der Stelle wurde ich ebenfalls stutzig.
      Nach meinem Verständnis ist der Ablauf so:
      Die Schweiz hat einen Handels-Überschuss mit den USA, also mehr Waren geliefert als von dort zurückbekommen. Die schweizer Exporteure wurden aus den USA in Dollar bezahlt und haben die bei ihrer Notenbank in Franken umgetauscht.
      Die schweizer Notenbank sass also auf Dollars und hat die in „US-Wertpapiere“ „investiert“.
      Solange die Handelsbilanz sich nicht umkehrt, also die Schweiz mehr importiert els exportiert, ist das ein Geschenk ohne Gegenleistung an die USA.

      Vielleicht gibt es darüber hinaus den von Herrn Flassbeck angenommenen Ablauf: die Schweiz kauft mit aus dem Nichts geschaffenen Franken die aus dem Nichts geschaffenen US-„Wertpapiere“. Dann hätten die USA einen Bestand an Franken als Gegenposition (also Devisen eingenommen). Warum soll das ein Problem sein?

    3. Für einen schönen Überblick für Laien über die Mechanismen der kapitalistischen Wirtschaft empfehle ich das Büchlein des Ökonomen Silvio Gesell „die natürliche Wirtschaftsordnung“. Als pdf im Internet frei verfügbar.
      Man muss seinen Lösungsansätzen nicht zustimmen, aber die grundsätzlichen Erklärungen der Funktionsmechnanismen des Finanzsystems, das sich heute nur marginal von dem vor Bretton Woods unterscheidet, sind gut und leicht verständlich.

  6. Da schreibt der Flassbeck mal etwas, das nicht nur wie üblich richtig, sondern anders als bei vielen seiner sonstigen Artikel auch detailliert belegt ist – und dann will’s trotzdem keiner verstehen…

    1. Die Wirtschaft und Finanz Stärke der USA ist ja in zumindest Prozentual zur Rest Weltwirtschaft nicht mehr Dominant genug um als Maßstab und Anker für den Rest der Weltwirtschaft zu funktionieren.

      … habe ich so als Kernaussage verstanden … Danke für den Spannenden Artikel !

        1. 1971 hob Präsident Nixon die versprochene Gold-Umtausch-Garantie auf.

          Dollar ist also nicht an Gold gebunden… Ansonsten : USA hat das meiste Gold
          ( und BRD hat auch eine solide Menge )

    2. @ Agricola

      Verzeihen Sie, aber lesen wir beide denselben Flassbeck? Gerade seine Beiträge auf Relevante Ökonomik sind doch häufig mit Schaubildern und Quellen unterfüttert. Man mag von denen halten, was man will, aber es sind Belege, mit denen er seine Positionen zu unterstreichen sucht.

      (Es werden aber zugegeben nicht alle RÖ-Beiträge auch auf Overton veröffentlicht.)

      1. Schon recht. Aber auf diesem Forum hier sind ja letzthin ein paar seiner knapperen Meinungsbeiträge veröffentlicht worden, die sich (wie auch einige Interviewbeiträge) letztlich auf wenig mehr als das Schlagwort Saldenmechanik reduzieren lassen.

        Wie man an der Diskussion sieht, repräsentiert Flassbeck weiterhin eine Denke, auf die sich leider die an Wirtschaftsfragen interessierten Alternativmedienleser oft nicht einlassen wollen. Die Schreckbilder der Mainstreamdebatte – Inflation, unsolide Haushaltspolitik – funktionieren eben auch bei ihnen. Schade…

        1. Wie man an der Diskussion sieht, repräsentiert Flassbeck weiterhin eine Denke, auf die sich leider die an Wirtschaftsfragen interessierten Alternativmedienleser oft nicht einlassen wollen. Die Schreckbilder der Mainstreamdebatte – Inflation, unsolide Haushaltspolitik – funktionieren eben auch bei ihnen. Schade…

          Absolut. Deswegen gestern auch mein zynischer Kommentar zu den Flassbeckhassern jeglicher Couleur. Es nervt mich, dass hier – wie auf anderen Alternativmedien – Flassbeck zu oft einfach en bloc abgewertet wird – von welcher Seite auch immer. Man könnte ja auch einfach Gegenargumente vorbringen, klappt unter Artikeln anderer Autoren doch durchaus.

          Ich fand Flassbecks Hinweise und sein Anschreiben gegen die deutschen „Urängste“ wie Inflation, Schulden, oder (vermeintlich) „unsolide Haushaltspolitik“ immer sehr wertvoll, ebenso seine Positionen zum Euroraum oder den Ursachen von dessen strukturellen Problemen (z.B. deutsches Lohndumping). Auch seine Grafiken zur Weltwirtschaft fand ich recht hilfreich oder seine Position zum Thema Umweltpolitik und wie man jenes Pferd eigentlich aufzäumen müsste. Aber da wären wir dann bei der nächsten – austauschbaren – Angst, dem Klima, und auch da gibt es bei vielen Alternativen nur eine Lösung. In diesem Falle „Paech + Deutschland muss die Welt retten“, während Flassbeck nur als „dummer August“ und „ewiggestriger Wachstumsfetischist“ erachtet wird…

          1. Ich nehme in Ihnen einen Flassbeckanbeter wahr, der sich jeder inhaltlichen Debatte oder Kritik am Verehrtesten verweigert bzw. sich dagegen immunisiert.

            Schade, in anderen Themenbereichen sind Sie kompetenter und nicht so dogmatisch.

            1. Ihre Vorwürfe, ich sei dogmatisch und würde Kritik verweigern, sind Unterstellungen. Wo ist das denn geschehen? Jeder weiß, dass ich stets zu antworten versuche und mich gern auf Debatten mit den unterschiedlichsten Foristen einlasse, solange sie auf Augenhöhe geführt werden. Vorwürfe und vergiftetes Lob zählen ganz sicher nicht dazu. Mit Ihrem herablassenden „Kompliment“ lenken Sie bloß vom Thema ab.

              Übrigens habe ich oben selbst Punkte genannt, die man am Artikel kritisieren müsste – schon interessant, dass Sie die ignorierten. Wie @ Agricola bevorzuge ich statt Bashings Argumente. Sie dagegen suchten Bestätigung für Ihre Sichtweise – die lieferte ich einfach nicht. Ihr Tun bestätigt so bloß meinen Eingangskommentar. In weiterem Austausch auf diesem Niveau sehe ich keinen Sinn.

  7. Ich gebe zu, ich habe den Artikel nur überflogen. Die Amis wollen also zurück zu Bretton-Woods? Nur zu!

    Es ist einfach zu viel Geld im System. Nur wegen diesem Geld ist der Westen, insbesondere Deutschland, in den Fängen der Lobbyisten, Investoren, NGOs und selbsternannten Finanz“eliten“. Diese dürfen nicht die Geschicke eines Landes bestimmen. Punkt.

    Deshalb sehe ich den einzigen Ausweg in einem echten Schnitt, vielleicht einem großen Crash, der alles wieder auf Null setzt. Diesmal hoffentlich ohne kriegerische Auseinandersetzungen.

    Der Markt und das Geld ist für den Menschen da, nicht umgekehrt. Mich würde interessieren, was hält der Wirtschaftswissenschaftler Flassbeck eigentlich vom „Erlassjahr“, dem Gebot der Tora? Ich hörte zum ersten Mal davon in D. Graebers „Debt, the first 5000 years“. Wussten die Menschen schon von Anfang an, dass ein solcher regelmäßiger Neustart notwendig ist, um den Frieden und den Zusammenhalt eines Volkes zu gewährleisten?

  8. So recht weiss ich nicht was ich davon halten soll, klingt nach der Judge Dredd Melodie, die Bösen eleminieren und danach weiter selbstherrlich Richter, Henker und Ankläger sein. Also ein System versuchen zu retten und zu flicken, dass weder funktioniert, noch zu Gerechtigkeit und Frieden führt.

    Geld ist ein Versprechen Waren im entsprechenden Gegenwert zu bekommen. Soweit, sogut. Aber wie kann sich ein Versprechen aus dem Nichts vervielfältigen? Zins und Zinseszins sind die Grundprobleme dieses Währungssystems. Genauso wie ewiges Wachstum das Grundproblem westlicher Wirtschaften ist.

    Wenn man Lösungen innerhalb der denkbaren Systemgrenzen sucht, verlängert man nur das Leid der Mehrheit der Weltbevölkerung. Irgendwie scheint es jene nicht mehr zu geben, die intelligent über den Tellerrand schauen.

    Kann das wirklich jemand wollen, dass dieses fehlerhafte und grausame System künstlich beatmet wird?

    1. Geld „aus dem Nichts“ – ein keyenesianisches Märchen.

      – Wie kann sich ein Versprechen aus dem Nichts vervielfältigen?
      – Geld ist ein Versprechen, Waren im entsprechenden Gegenwert zu bekommen.

      Marxisten sagen,
      1. das Geld, das eine Zentralbank ausgibt, ist vom Wert der jeweiligen Volkswirtschaft gedeckt.
      2. Der Dollar als Weltgeld dagegen ist vom Wert der Weltwirtschaft gedeckt.

      Und der Wert der Schweizer Banken ist natürlich außergewöhnlich.
      Würde dagegen die Zentralbank der Südseeinsel Vanuatu Millionen oder Milliarden Geldscheine „aus dem Nichts schaffen“, würde sich die Welt wohl eher totlachen – oder?

      1. Marxisten sagen,
        1. das Geld, das eine Zentralbank ausgibt, ist vom Wert der jeweiligen Volkswirtschaft gedeckt.
        2. Der Dollar als Weltgeld dagegen ist vom Wert der Weltwirtschaft gedeckt.

        Sind Sie sich ganz sicher, dass Marxisten so etwas sagen? Oder anders gefragt: was kennzeichnet Ihrer Meinung nach einen „Marxisten“?

        Und haben Sie vielleicht schon mal etwas von der (post)marxschen »Wertkritik« gehört. Oder gar gelesen?

  9. OMG – also die Schweizer haben mit aus dem Nichts entstandenen Geld die halbe USA aufgekauft ?
    Ja warum haben die dummen schweizer Idioten denn damit nicht gleich die ganze USA aufgekauft – dann hätten die Schweizer ja jetzt auch keine Probleme mit dem Zoll, die würden dem Präsi einfach mal durchgeben, was er sagen soll, was Sache ist.
    Nein, der ganze Artikel rund um dieses Thema ist – wie nennt man das ? kreationistisch?
    Nein, ich sag euch, wie das US Handelsdefizit entstanden ist – zur Hauptsache aus zwei Gründen.
    1) das Reservewährung-Ding. Alle Welt musste Dollars kaufen und hat damit eine Währung künstlich hochgetrieben. Sowas nenne ich dann Währungsmanipulation. Und die USA konnte damit gemütlich über ihren Verhältnissen leben, und das haben sie getan, ausgiebig und genussvoll.
    Dazu haben sie das damit grösste Militär aufgebaut und betrieben und damit – ungefragt – die ganze Welt beschützt – haha – völlig selbstlos – wie die Mafia, wa ? Allein der Aufbau und Betrieb des Militärs hat eine enorme Summe an Handelsdefizit produziert – wobei, wie gesagt, dieses Geld ist nicht verloren, es ist jetzt einfach woanders -beim MIC.
    2) Wer kauft denn eigentlich Made ins USA? Wer will denn bezahlen für diesen Scheiss? Ich hab jetzt schon gegen 20 Autos verbraucht in meinem Leben, aber keines davon war ein US-Auto. Und warum?
    Nicht etwa dass ich nicht mal damit kokettiert hätte, mir eine Corvette, einen Challenger oder einen Camaro zu gönnen – aber hey, zu der Zeit war das Fahrgestell dieser Autos schlicht Mist – mit der Motorleistung eine Karte erster Klasse um im Strassengraben zu landen. Da hab ich mir dann lieber europäische oder japanische Autos mit >300 PS gegönnt, die hatten sowohl beste Fahrwerke wie auch beste Bremsen, und seit 10 jahren auch die besseren Getriebe.
    Oder ein anderes Beispiel: welcher Camioneur würde schon einen Mac kaufen, hier in Europa? Zuwenig Leistung, Überhitzung, 3m Verlust wegen der zwar bullig-schönen, aber unnützen Motorhaube?
    Oder nehmen wir Fleisch? Wer zur Hölle will denn dieses Hormon-und Antibiotika-gepamperte Fleisch, dem das Mais aus jeder Pore quillt – und dabei noch in Kauf nehmen müssen, dass er im Fall der Fälle eine Antibiotika-Resistenz aufweist, oder dass ihm Brüste wachsen (wobei, den Tuntigen unter uns mag das ja willkommen sein).
    Kurz zusammengefasst: das amerikanische Handelsdefizit kommt eben auch daher, weil niemand den amerikanischen Scheiss auch nicht für den halben Preis kaufen will, weil andere dasselbe besser herstellen!
    Und genau darum wird Trump scheitern – sosehr ich ihn sonst unterstütze, weil er den Gender/Trans-Mist und die Klima-Leugnerei cancelt – er kann soviel Zoll machen wie er will, ich werde weder die US-Drecksautos noch das US-Drecksfleisch kaufen.
    Höchstens Bourbon – das rettet die USA aber auch nicht, soviel vertrage ich nicht von dem Zeugs.
    Letztlich hat die USA mit Trump mit dem Zoll schon wieder eine Atombombe gezündet.
    Die erste Atombombe war der Einsatz des Dollar als Sanktions-Waffe. Dies sorgte nud sorgt dafür, dass Alternativen gesucht werden, und diese Suche ist in vollem Gange – der Petrodollar ist bereits Geschichte, man handelt in Euro, Yuan oder sonstwas.
    Die zweite Atombombe war die Arrestierung von Nationalbank-Geld der Russen. Das gabs noch nie und hat zu einem riesigen Reputations-Schaden geführt – nu muss sich jeder Staat fragen: wann sind wir die Bösen, wann beschlagnahmen sie unsere Depots?
    Die dritte Atombombe war der Einsatz des SWIFT als Sanktions-Waffe. Dies sorgt ebenfalls dafür, dass Alternativen gesucht werden, und es gibt sie bereits – von China – besser, schneller, günstiger, und waffenlos.
    Und jetzt die vierte Atombombe mit dem Zoll – dies wird das Ende der USA als Weltmarkt besiegeln. Die USA wird damit zu einem Binnenmarkt, aber anders als erwartet wird der grosse Welthandel nicht in den USA produzieren (mit wem denn auch: ausser Tunten, vollgefressenen fetten Idioten und Anwälten haben die USA mittlerweile gar nicht mehr die Facharbeiter: Boing und die verloreren Seitenwände lassen grüssen), der grosse Welthandel wie auch dessen Produktion wird generell in anderen Weltregionen stattfinden: Asien, Afrika, Südamerika.
    Der Westen (USA + Westeuropa) hat sich selbst abgemeldet.
    Dies meine 5% auf den Zoll oben drauf.

  10. Kooperatives Wirtschaften wird zwar vom Prinzip her sinnvoll sein, aber ein grundsätzliches Nachdenken über das Weltwährungssystem ist müßig, weil Geld auch ohnehin nicht funktionieren kann.

    Scott Bessent war Hedge-Fonds-Manager.
    Er hatte sich ursprünglich für Deregulierung eingesetzt, um auf diese Weise die Kreditvergaben der Banken anzukurbeln.

    Scott Bessent besitzt mehr als 1 Milliarde US-Dollar „Vermögen“. Darüber hinaus hat er ein beeindruckendes Netzwerk internationaler Kontakte. Er pflegt etwa eine langjährige Freundschaft mit König Charles III.

    sein philanthropisches Engagement:
    Als Mitglied des Universitätsrats von Yale und Kurator der Rockefeller University prägt Scott Bessent aktiv die Entwicklung dieser renommierten Institutionen.

    Seine wirtschaftspolitische Agenda: Das „3-3-3“-Programm:
    Reduzierung des Haushaltsdefizits auf 3 Prozent des BIP bis 2028
    Steigerung des Wirtschaftswachstums auf 3 Prozent
    Erhöhung der US-Ölproduktion um 3 Millionen Barrel pro Tag

    Stephen Miran ist Trumps leiser, aber einflussreicher Zollflüsterer
    Er promovierte seinerzeit an der Harvard University.

    Harvard Spends Record Amount on Lobbying in First Quarter of 2025 As It Fends Off Federal Threats
    https://www.thecrimson.com/article/2025/4/23/harvard-lobbying-rise-2024/

    Es folgten Stationen in der Wall-Street-Finanzwelt, unter anderem bei Hudson Bay Capital Management, und beim konservativen Thinktank Manhattan Institute.

    Es ist jedoch absurd, dass wir unser heutiges Schuldscheingeld so verwenden, als hätte Geld einen Wert.

    Der Staat führt seine Bürger wie an einem Nasenring durch die Wirtschaft, weil er mit ewiger Neuverschuldung immer wieder frisch gedrucktes Geld in Umlauf bringen kann.
    Diese Praxis führt jedoch dazu, dass der Staat mit der Zeit immer größere Konjunkturpakete auflegen muss, damit er seine vielen Schulden überhaupt „bezahlbar“ machen kann.

  11. Daß die Schweiz einfach Franken druckt, um US-Anleihen zu kaufen und damit ihren Wechselkurs stabil zu halten, wußte ich nicht.

    @telepolisForumsExilant
    „Weshalb sollte also das Verhalten der Schweiz dann den USA geschadet haben?“
    Das erklärt Flassbeck doch eindeutig. Durch diese Geschäfte hält die Schweiz ihren Wechselkurs künstlich niedrig. Das versetzt sie in die Lage, relativ günstig in die USA (und in alle anderen Länder) zu exportieren. Da Trump jeglichen Importüberschuß als Schaden ansieht, liegt der Schaden genau in diesem Überschuß.

    Das Argument zu Haushaltsdefizit und Reservewährung finde ich nicht zwingend. Graphik 1 ließe sich so interpretieren, daß beides mit dem Beginn der sog. Globalisierung zugenommen hat.

    1. Ein dauerhafter Importüberschuss ist auch schädlich für eine Volkswirtschaft, genauso wie ein Exportüberschuss auf grund zu niedrig gehaltener Wechselkurse. In beiden Fällen verkauft man den eigenen erarbeitenden Wohlstand in andere Länder. Deutschland war exportweltmeister, udn hat ihn mit einem ausufernden Niedriglohnsektor und hohen Sozialkosten erkauft….

    2. Ich „wusste das auch nicht“, das Frankendrucken, weil es Stuss ist. Dass der SFR, der gegen Dollar wie Euro heftig aufgewertet hat, noch mehr aufwerten sollte, ist Geschwurbel, nach dem Motto „die Schweiz muss leiden“, komisch, dass die das anders sehen. Und ja, nationale Währung ist im internationalen Verkehr Zahlungsversprechen, also „gedruckt“ . Es ist aber weniger „Gelddrucken“ als QE zum Beispiel, die Fed wie EZB exzessiv betrieben haben.

  12. Den Kernaussagen des Artikels ist zuzustimmen, ebenso den Perspektiven, die der Autor weist.
    Wenn er allerdings schreibt, „die wirtschaftliche Lage dort (in den USA/benu13) ist weiter gut und viel besser als in Europa“, dann hat er offensichtlich die Finanzwirtschaft im Blick und vernachlässigt die produktiven Potenziale.
    Mit dem Letztgenannten kann sich die EU – trotz der wachsenden chinesischen Konkurrenz – noch einigermaßen über Wasser halten. Dagegen dürfte es den USA äußerst schwerfallen, die über Jahrzehnte vernachlässigte Güterproduktion wieder in Gang zu bringen.

  13. Über ein wichtiges Thema spricht Flassbeck nicht:

    Die Kapitalisten haben jede Menge Produktion nach China verlagert, um Lohnkosten zu sparen und Extraprofite zu machen.
    Das ist die Hauptursache des – unumkehrbaren / irreversiblen – Niedergangs zuerst der Industrie der USA, dann auch der Industrie Europas.

    In den 1980ern wurde das unter dem Schlagwort der „internationalen Arbeitsteilung“ diskutiert. Heute wird es gar nicht mehr diskutiert, weil der Westen nicht mehr über sich selbst aufklären will – fehlende Selbstaufklärung ist ein Symptom des Niedergangs!

    Auch Flassbeck spricht darüber nicht. Warum?

    1. Keine Ahnung, warum Flassbeck nicht darüber spricht. Generell sind VWLer ja der Ansicht, dass der Kapitalismus ja ein einziger Segen für die Menschheit ist, weil der angeblich so effizient die Produktion und Verteilung regelt.

      „internationalen Arbeitsteilung“ ist eine solche typische Betrachtung, die vom Zweck der Produktion nichts wissen will und mit dem Begriff „Ausbeutung“ nichts anfangen kann.

  14. Für einen bürgerlichen Ökonomen wie Flassbeck ist die Konkurrenz der Nationen (die auch schon mal mit Waffengewalt ausgetragen wird) so etwas wie ein großes Gemeinschaftswerk zum allseitigen Nutzen. Dass sich der nicht allseitig herausstellt und gelegentlich ganze Staaten in den Bankrott treibt ist für einen VWLer kein Einwand sondern nur Beleg dafür, dass die Entscheider mehr auf ihn hören sollten.

    Obwohl ein Miran oder Trump keinerlei Zweifel daran lassen, dass sie gedenken, die eigene Nation auf Kosten der anderen Staaten „great“ zu machen, hält Flassbeck unverdrossen an dem Gedanken fest, Währungen und deren Relationen wären so etwas wie ein >Mittel um Handelsbeziehungen zu ermöglichen und vor allem zu steuern.

    Das von Miran erdachte Verfahren die Staatsschulden (bzw. deren Bedienung) zu senken basiert auf Erpressung. Das wird auch genau so ganz offen gesagt. Im Bewusstsein, dass der Rest der Welt auf die USA angewiesen ist, geht Trump dazu über das bisherige System des Weltmarktes umzukrempeln um den Nutzen für die USA zu erzwingen.
    Das findet Herr Flassbeck „vernünftig“.

  15. Vielleicht mal die Hauptsache: der Neoliberalismus hat die USA entindustrialisiert, genau wie das andere Mutterland UK. Überall, wo die USA einst führend waren, im Maschinenbau, der Bahntechnik, Autos, Haushaltsgeräte haben sie diese Position verloren oder die Industrie ist ganz verschwunden. Zugunsten Deutschlands beispielsweise. Wo die Industrie unter dem Joch der IG Metall ächzt. Ein Arbeiter mit Tarifvertrag, Betriebsrat und Arbeitsschutz arbeitet eben besser als ein rechtsloser und der Willkür ausgesetzter Kollege in USA. Stellt euch mal vor. Aber dieses Faktum wird niemals seinen Weg in die Gedankenwelt der Ökonomen finden.

    Der Versuch, dies durch Zölle rückgängig zu machen, wird kaum Erfolg haben. Die US-Hersteller machen es sich bequem und produzieren dann teurer und schlechter als der Weltmarkt. Auch eine Abwertung des Dollars, mit der Absicht, den US-Export zu stärken, wird nicht funktionieren. Es ist eben nichts da, was man exportieren könnte.

    Eine Abwertung wäre auch für ausländische Anleger in den USA nachteilig. Der Dow Jones steigt seit 2008 unaufhörlich. Was, wenn er plötzlich sinkt und die Ausländer ihr Geld abziehen? Nochmal eine Schwächung des Dollars und nochmals weniger Steuereinnahmen.

    Der IWF war nach dem Krieg in der Lage, alle Staatsbankrotte abzuwenden. Aber wenn die USA ins Schlittern kommen, ist er überfordert. Das hält er nicht mehr auf. Was ja vielleicht die Lösung wäre, eine Staatspleite.

    Das würde auch das Problem mit den unverschämten Schweizern lösen. Die gucken dann in die Röhre.

    1. Es ist eben nichts da, was man exportieren könnte.

      Außer Waffen(systeme). Die funktionieren in Teilen ja noch ganz ordentlich, wie einem weltweit viele Hinterbliebene bestätigen können. Wenn sie nicht gerade »F35« heißen. Oder »Abrams«. (letztere funktionieren immerhin, wenn der „Feind“ in Turnschuhen und mit rostigen Kalaschnikows daherkommt).

    2. Der IWF hat mehr Staatsbankrotte erzwungen als abgewendet. Seine „Hilfen“ haben hunderttausende, wenn nicht Millionen Menschenleben im globalen Süden gekostet.

  16. Das Problem mit dem Leistungsbilanzdefizit der USA liegt daran, dass sie einen Grossteil der Industrie aus Profitgier ins Ausland ausgelagert haben. Das nannte sich Globalisierung und die USA und ihr IWF waren weltweit die treibende Kraft dahinter. Bill Clinton und die Asienkrise (wo das westliche „venture capital“ erst die Märkte flutete um sich dann in der Krise, gestützt durch eine Mafia mit dem Namen US-Treasury, schlagartig davon zu machen) waren ein erster Indikator wohin die Gier der Wenigen führt.

    Hier würde jetzt ein Seitenhieb auf Wirtschafts“wissenschaftler“ stehen, die diesen Irrsinn mit entsprechendem Gospel untermalten, ähnlich wie jetzt Flassbeck hier die Heuschrecken gesund betet, aber offenbar geht das einigen „snowflakes“ hier zu weit (scnr 😉 ).

    Im Grunde wurde damit die USA geplündert: Die Arbeitsplätze der Industrie wanderten ins Ausland ab, das steigende Defizit korrelierte direkt mit dem Profit der Wenigen. Städte wie Detroit, die sich Anfangs 90ern etwas erholten, gingen endgültig nieder. Typen wie die Heuschrecke Bessent waren die Hauptprofiteure davon, schaut zb Statistiken zu Vermögensungleichheit etc an.

    Nun war China aber schlauer, und stark genug um nicht wie zb Indonesien destabilisiert zu werden. Sie nutzten das „outsourcing“ um die Position zu erreichen welche vorher die USA innehatte; Werkbank der Welt („Arsenal of Democracy“) mit einem aufstrebenden Binnenmarkt. Die Diskrepanzen sind dann über die Jahre derart angewachsen, dass die USA heute beinahe ein umgekehrtes bitisches empire haben, inkl Opium Import (noch ohne Kriege) in Form von Oxycontin.

    Nun kann man das ganze natürlich versuchen auszugleichen, in dem man die Währung abwertet. Man ist immer noch Import-Süchtig, weil die Wenigen den Hals nicht voll kriegen und somit den Binnenmarkt weiterhin strangulieren, aber die Bilanz schaut etwas besser aus. Das löst aber kein Problem, sondern ist bloss ein Ausdruck des herrschenden Herrenmenschentums: Ching-Chong-Chinaman soll gefälligst billig für uns schuften, damit wir den Tand mit massiven Margen den darbenden US-Lohnsklaven verticken können. In Perpetuum notabene, es gibt ja keinerlei Pläne auch nur eine Industrie in die USA zurückzuholen.

    Das der Petrodollar endlich abgeschafft wird stimme ich Flassbeck zu, aber das ist im Grunde ein anderes Thema. Die Währung ist nicht die Ursache für das Defizit in der Handelsbilanz.

  17. Trump/Vance zwingen ihre Oligarchen-Kumpel nicht dazu, höhere Löhne zu zahlen und ein (Berufs-)Bildungssystem aufzubauen.
    Sondern sie haben ihnen einmal mehr die Steuern gesenkt – und das wars.

    Große Sprüche, wenig dahinter – sie sind Raubritter, die woanders plündern gehen, Zur Industrie sind sie gar nicht in der Lage.

    Die USA, ein marodes Land voller Unqualifizierter, Abergläubischer, irreligiöser Amokläufer,
    ungefähr die Hälfte sind funktionelle Analphabeten (können keine schriftliche Anleitung so erfassen, dass sie sie ausführen können), die niedrigste Rate selbst ausgebildeter Ingenieure aller Industrieländer, soll alles per Migration importiert werden…

  18. Meiner Meinung nach fußt unser ganzes heutiges Dilemma auf einer ganz einfachen Grundlage..

    Geld wird von privat Banken geschöpft (erzeugt) indem Sie Sicherheiten akkumulieren.

    Mit anderen Worten um neues Geld in Form von Krediten zu vergeben braucht die Bank irgendeine Sicherheit in Form von Grundbesitz oder anderen Werten die dann als Pfand für die gutgeschriebene Geldsumme dienen.

    Jetzt war es in den Achtzigern aber schon an dem Punkt an dem es kaum mehr Besitz gab der nicht eh schon den Banken gehört hätte. Also begann die Wirtschaft mangels Investition zu straucheln und die Staaten begannen jeden öffentlichen-Besitz an private Unternehmen zu verhökern was uns als Sparmaßnahme verkauft wurde aber in Wirkilchkeit alles 10 mal so teuer gemacht hat. Da das aber wieder nicht ausgereicht hat um die Gewinnsucht zu befriedigen kam dann irgend so ein Genie auf die Idee wieder hochriskante Optionsscheine und Derivate als Sicherheiten zu akzeptieren und diese dann auch noch im Sekundentakt zu handeln (Intra-Day trading).

    Damit schuf man quasi eine Geld Pipeline die das Geld von den Staaten direkt zu den großen Bankhäusern und FInanzkonzernen gepumpt hat und über die Aktien und Derivate hat man den Käuferinnen und Käufern dieser sogar noch die Illusion gegeben selber Reich zu werden.

    Da inzwischen aber schon Derivate mit Derivaten abgesichert (was immer mal wieder zu Kriesen führte) werden sind wir mal wieder an einem Punkt angelangt bei dem das gesamte System so instabil geworden ist, dass es jeden Moment zusammenzubrechen droht (wie man an den mannigfachen Wirtschaftskrisen seit den Achtzigen sehen konnte). Insofern war die ganze Volksenteignung (Schuldenaufnahme ohne vernünftige nachhaltige Investition) seit Corona nur ein verzweifelter Versuch die eigene Macht und den Status zu retten indem man hemmungslos immer mehr aus dem Volk herrauspresst um damit die Finanzmärkte zu retten.

    Schulden machen bringt halt nur dann etwas wenn man das Geld wieder Gewinnbringend anlegt und damit meine Ich Gewinn in Form von Produktion und Wahren oder Wohnraum etc..

    Wenn man das ganze noch mit der extrem bekloppten Entscheidung verknüpft seine eigene Energieversorgung abzuschneiden, dann kommt genau das dabei heraus was wir grade sehen, Rezession, Verfall und Massenelend..

    Herr Miran ebenfalls unterschlägt ist die Tatsache, dass die USA ja die Staatsanleihen ja selbst verkauft hat, und somit willentlich den Amerikanerinnen und Amerikanern diese Schulden auferlegte. Wenn sie jetzt keine Industrie und Infrastruktur mehr haben weil Sie das Geld in Waffen und Kriege investiert haben, anstatt in das eigene Land, dann ist das zwar traurig aber auch die eigene Schuld.

    Wirklich helfen würde vermutlich nur eine totale Reform des Währungs und Bankensystems denn wenn Banken Sicherheiten brauchen und alles schon der Bank gehört, dann hat halt keiner mehr Geld.. 🙀

    Mfg Makrovir

  19. Um rational Handel miteinander treiben zu können, brauchen alle Länder der Welt ein Währungssystem, das dafür sorgt, dass sich die realen effektiven Wechselkurse praktisch nicht verändern. Das hat enorme politische Konsequenzen. „Wettbewerbsfähigkeit“, das wichtigste Ziel Europas und Deutschlands, muss als Politikziel global geächtet werden. Nur der Ausgleich der Inflationsdifferenzen zwischen den Ländern durch systematische und schnelle Wechselkursanpassungen sorgt für Bedingungen im internationalen Handel, die rational sind und denen des nationalen Handels ähneln (wie hier gezeigt). Hier hätte ein reformierter Internationaler Währungsfonds in der Tat seine Kernaufgabe.

    Wenn mir jemand internationale Lösungen aufschwatzen will, die sowieso nie und nimmer zu Stande kommen, schalte ich ab. Nein, Trump macht es richtig, eine sinnvolle Lösung MUSS vom Nationalstaat ausgehen und sie kann es auch. Was kümmern die USA die Leistungsbilanzdefizite anderer Länder?

    Wir brauchen sowas auch, insbesondere in der EU mit ihren unterschiedlich starken Wirtschaftszonen, die aber alle in einer bescheuerten Einheitswährung gefangen sind…

    Außerdem macht es Sinn, statt mit einer Währung etc. für Ausgleich zu sorgen, das mit einem Regelsystem, z.B. regelmässig angepasste Im- und Exportsteuer bzw. Subvention (die sich durch die Steuer querfinanzieren) PRO Land zu machen. Das wird natürlich zu Umgehungsversuchen führen, aber das ist ja kein Problem für uns, Hauptsache wir sind zu allen anderen Ländern ausgeglichen, ob und was die daraus machen: geht uns nichts an! Nicht immer gleich versuchen, die ganze Welt zu retten, die anderen sind auch nicht blöde, die gucken sich sowas schon ab, wenn sie sehen, dass es funktioniert und Vorteile bringt…

    Und natürlich kann, ja muss (!) man „wettbewerbsfähig“ sein, sonst hat man keinen Außenhandel mehr, was in einer rohstoffarmen Gegend wie Deutschland/EU fatal wäre.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert