Trumps absurde Handelspolitik wird die Amerikaner verarmen lassen und der Welt schaden

Elon Musk und Donald Trump im Oval Office
English: The White House, child blurred by PM3 (official White House Photo by Daniel Torok)Deutsch: Daniel Torok, Weißes Haus; Kind unkenntlich gemacht von PM3, Public domain, via Wikimedia Commons

Amerikas Handelsdefizit ist eine Maßeinheit für die Verschwendungssucht der herrschenden Klasse der amerikanischen Unternehmen – sie sind genauer gesagt das Ergebnis chronisch hoher Haushaltsdefizite. Diese resultieren aus Steuersenkungen für die Reichen in Verbindung mit Billionen von Dollar, die für nutzlose Kriege verschwendet wurden.

US-Präsident Donald Trump macht das Welthandelssystem wegen eines grundlegenden wirtschaftlichen Irrtums zunichte. Er behauptet fälschlicherweise, Amerikas Handelsdefizit sei darauf zurückzuführen, dass der Rest der Welt die USA abzocke, und sagt wiederholt Dinge wie: „Über die Jahrzehnte hinweg haben sie uns abgezockt, wie es in der Geschichte noch kein Land zuvor getan hat …“

Trump will das Handelsdefizit durch die Einführung von Zöllen ausgleichen, um Importe zu behindern und das Handelsgleichgewicht wiederherzustellen (oder andere Länder dazu zu bringen, ihre Abzocke gegenüber Amerika zu beenden). Doch Trumps Zölle werden das Handelsdefizit nicht ausgleichen, sondern stattdessen die Amerikaner verarmen lassen und dem Rest der Welt schaden.

Es ist Amerika, das mehr ausgibt, als es einnimmt

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Das Handelsdefizit eines Landes (genauer gesagt, sein Leistungsbilanzdefizit) ist kein Hinweis auf unfaire Handelspraktiken der Überschussländer. Es deutet auf etwas ganz Anderes hin. Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass das Defizitland mehr ausgibt als es produziert. Das heißt, es spart weniger als es investiert.

Amerikas Handelsdefizit ist ein Maß für die Verschwendungssucht der herrschenden Klasse der amerikanischen Unternehmen, genauer gesagt das Ergebnis chronisch hoher Haushaltsdefizite. Diese resultieren aus Steuersenkungen für die Reichen in Verbindung mit Billionen von Dollar, die für nutzlose Kriege verschwendet wurden. Die Defizite sind nicht das Verdienst Kanadas, Mexikos und anderer Länder, die mehr in die USA verkaufen als die USA an sie verkaufen.

Trump macht den Rest der Welt für Amerikas Defizit verantwortlich, aber das ist absurd. Es ist Amerika, das mehr ausgibt, als es einnimmt.

Um das Handelsdefizit zu schließen, sollten die USA das Haushaltsdefizit schließen. Die Einführung von Zöllen wird die Preise erhöhen (z. B. für Autos), aber nicht das Handels- oder Haushaltsdefizit schließen, zumal Trump plant, die Zolleinnahmen durch weitaus größere Steuersenkungen für seine reichen Spender auszugleichen. Wenn Trump die Zölle erhöht, werden die USA außerdem mit Gegenzöllen konfrontiert, die die US-Exporte direkt behindern werden. Das Ergebnis ist ein Verlustgeschäft für die USA und den Rest der Welt.

Schauen wir uns die Zahlen an. Im Jahr 2024 exportierten die USA Waren und Dienstleistungen im Wert von 4,8 Billionen Dollar und importierten Waren und Dienstleistungen im Wert von 5,9 Billionen Dollar, was zu einem Leistungsbilanzdefizit von 1,1 Billionen Dollar führt. Dieses Defizit von 1,1 Billionen Dollar ist die Differenz zwischen den Gesamtausgaben der USA im Jahr 2024 (30,1 Billionen Dollar) und dem Nationaleinkommen der USA (29,0 Billionen Dollar). Amerika gibt mehr aus als es einnimmt und leiht sich die Differenz vom Rest der Welt.

Die Zölle werden das Handelsdefizit nicht beseitigen

Trump macht den Rest der Welt für Amerikas Defizit verantwortlich, aber das ist absurd. Es ist – wie gesagt – Amerika, das mehr ausgibt, als es einnimmt. Bedenken Sie dies: Wenn Sie Arbeitnehmer sind, haben Sie einen Leistungsbilanzüberschuss bei Ihrem Arbeitgeber und ein Defizit bei den Unternehmen, von denen Sie Waren und Dienstleistungen kaufen. Wenn Sie genau das ausgeben, was Sie einnehmen, haben Sie ein Leistungsbilanzdefizit. Nehmen wir an, Sie gehen auf Einkaufstour und geben mehr aus als Sie verdienen, indem Sie sich mit Ihrer Kreditkarte verschulden. Dann haben Sie jetzt ein Leistungsbilanzdefizit. Werden Sie von den Geschäften abgezockt, oder treibt Ihre Verschwendungssucht Sie in die Schulden?

Zölle werden das Handelsdefizit nicht ausgleichen, solange die fiskalische Verantwortungslosigkeit der in Washington herrschenden Unternehmensräuber und Steuerhinterzieher anhält. Nehmen wir zum Beispiel an, dass Trumps Zölle die Einfuhren von Autos und anderen Waren aus dem Ausland verringern. Die Amerikaner werden dann in den USA produzierte Autos und andere Waren kaufen, die sonst exportiert worden wären. Die Importe werden sinken, aber auch die Exporte. Darüber hinaus werden neue Zölle, die von anderen Ländern als Reaktion auf Trumps Zölle eingeführt werden, den Rückgang der US-Exporte verstärken. Das Handelsungleichgewicht der USA wird bestehen bleiben.

Die Zölle werden das Handelsdefizit zwar nicht beseitigen, aber sie werden die Amerikaner dazu zwingen, hochpreisige, in den USA hergestellte Waren zu kaufen, die sie bei ausländischen Herstellern billiger hätten erwerben können. Die Zölle werden das zunichtemachen, was Ökonomen als Handelsgewinne bezeichnen: die Möglichkeit, Waren auf der Grundlage der komparativen Vorteile in- und ausländischer Hersteller zu kaufen.

Die Zölle werden die Preise für Autos und die Löhne der Beschäftigten in der Automobilindustrie erhöhen, aber diese Lohnerhöhungen werden durch einen niedrigeren Lebensstandard der Amerikaner in der gesamten Wirtschaft bezahlt, nicht durch eine Steigerung des Volkseinkommens. Die wirkliche Möglichkeit, die amerikanischen Arbeitnehmer zu unterstützen, sind Maßnahmen auf Bundesebene, die im Gegensatz zu den von Trump favorisierten Maßnahmen stehen, wie z. B. eine allgemeine Gesundheitsversorgung, die Förderung der gewerkschaftlichen Organisierung und die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für eine moderne Infrastruktur, einschließlich grüner Energie, die alle mit höheren und nicht mit niedrigeren Steuern für die reichsten Amerikaner und den Unternehmenssektor finanziert werden.

Die schwächsten Amerikaner im Visier

Die Bundesregierung deckt ihre Gesamtausgaben nicht durch Steuereinnahmen, weil reiche Wahlkampfspender Steuersenkungen, Steuervermeidung (durch Steuerparadiese) und Steuerhinterziehung fördern. Denken Sie daran, dass die DOGE (Department of Government Efficiency, deutsch: Abteilung für Regierungseffizienz) die Prüfungskapazität des IRS (Internal Revenue Service, deutsch: Bundessteuerbehörde) reduziert hat. Das Haushaltsdefizit beläuft sich derzeit auf rund zwei Billionen Dollar, was etwa sechs Prozent des US-Nationaleinkommens entspricht. Mit einem chronisch hohen Haushaltsdefizit wird die US-Handelsbilanz weiterhin chronisch defizitär bleiben.

Trump sagt, dass er das Haushaltsdefizit durch die Beseitigung von Verschwendung und Missbrauch durch die DOGE verringern will. Das Problem ist, dass die DOGE die wahre Ursache der Verschwendungssucht falsch darstellt. Das Haushaltsdefizit ist nicht auf die Gehälter der Beamten zurückzuführen, die mutwillig entlassen werden, oder auf die Ausgaben der Regierung für Forschung und Entwicklung, von denen unser künftiger Wohlstand abhängt, sondern vielmehr auf die Kombination aus Steuersenkungen für die Reichen und rücksichtslosen Ausgaben für Amerikas ständige Kriege, die Finanzierung der ununterbrochenen Kriege Israels durch die USA, Amerikas 750 Militärstützpunkte in Übersee, die aufgeblähte CIA und andere Geheimdienste sowie die Zinszahlungen für die steigenden Bundesschulden.

Berichten zufolge nehmen Trump und die Republikaner im Kongress Medicaid ins Visier, also die ärmsten und schwächsten Amerikaner, um Platz für eine weitere Steuersenkung für die reichsten Amerikaner zu schaffen. Möglicherweise haben sie es bald auch auf die Sozialversicherung und Medicare abgesehen.

Trumps Zölle werden es nicht schaffen, das Handels- und Haushaltsdefizit zu schließen, sie werden die Preise in die Höhe treiben und Amerika und die Welt ärmer machen, weil sie die Gewinne aus dem Handel zunichtemachen. Die USA werden wegen des Schadens, den sie sich selbst und dem Rest der Welt zufügen, der Feind der Welt sein.

Dieser Artikel erschien erstmals im englischen Original bei Common Dreams.

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64 Kommentare

  1. „Amerikas Handelsdefizit ist eine Maßeinheit für die Verschwendungssucht der herrschenden Klasse der amerikanischen Unternehmen – sie sind genauer gesagt das Ergebnis chronisch hoher Haushaltsdefizite.“

    Jep, klarer Fall von „addicted to printing press“.

    1. Jeffrey Sachs weist völlig zurecht auf den Zusammenhang der US-Defizite mit den Militärausgaben hin. Das ist alles Arbeitsleistung, die nicht in die Produktion von Konsumgütern fließt und die müssen deswegen aus dem Ausland zugekauft werden. Die USA kann sich das bisher leisten, weil die ganze Welt US-Dollar (Anleihen) als Reservewährung bunkert.

      Ich nehme mal an dass Trump das weiß, aber wie schon Biden mit seinem Green Deal nun mit seinem Zoll-Deal ausländische Investitionen in die USA ziehen will – und die Welt wird es tun.

      @Overton
      Im Original heißt es: If you spend exactly what you earn, you are in current account balance., was deutlich mehr Sinn hat.

  2. Das Handelsdefizit eines Landes (genauer gesagt, sein Leistungsbilanzdefizit) ist kein Hinweis auf unfaire Handelspraktiken der Überschussländer. Es deutet auf etwas ganz Anderes hin. Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass das Defizitland mehr ausgibt als es produziert. Das heißt, es spart weniger als es investiert.

    Würden wir das auch hier lesen, wenn es um Griechenland ginge, statt um die USA?

    Wahrscheinlich nicht, was aber an Herrn Sachs selbst liegt:

    Gemeinsam mit den Wissenschaftlern Heiner Flassbeck, Thomas Piketty, Dani Rodrik und Simon Wren-Lewis veröffentlichte er während der griechischen Staatsschuldenkrise im Juli 2015 einen offenen Brief an Angela Merkel, in dem sie aufgefordert wurde, Griechenlands Schulden zu reduzieren und der dortigen Regierung einen langen Zeitraum zur Rückzahlung der übrigen Schuld einzuräumen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jeffrey_Sachs

    Und natürlich ist es nicht so einfach, als dass man es so lapidar zusammenfassen kann. Die Wirtschaft eines Landes steht in Konkurrenz zu anderen Ländern, die Unternehmen kaufen dort, wo sie das beste Preis-Leistungsverhältnis finden (sie haben gar keine andere Wahl, denn ihre Konkurrenz macht es genauso). Da die USA vergleichsweise hohe Standards und Löhne haben und China m.W. seine Währung manipuliert, um viel exportieren zu können, wird halt vor allem dort gekauft.

    Um das Handelsdefizit zu schließen, sollten die USA das Haushaltsdefizit schließen.

    Sind sie ein Neoklassiker Herr Sachs? Wissen Sie wie unser Geldsystem funktioniert? Ich habe nicht den Eindruck!

    Was spielt das Haushaltsdefizit für eine Rolle hinsichtlich des Handelsbilanzdefizits? Wenn sich der Staat nicht mehr massiv verschuldet, werden die USA in eine böse Depression abrutschen. Klar das Handelsbilanzdefizit wäre dann vermutlich weg, vielleicht könnte man sogar wieder Exportüberschüsse produzieren… aber zu welchem Preis? Man kann es an Deutschland und der EU sehen: Lohndumping und Überschuldung der Abnehmerländer, denn unausgeglichene Handelsbilanzen, in einem System, in dem die Währung nicht frei auf- oder abwerten kann (sich also die Schieflage verfestigt), führen immer zu entsprechenden Verwerfungen.

    Die Reichen zu besteuern ändert daran übrigens nichts, dann muss zwar nicht soviel Geld gedruckt werden (mehr sind die Schulden ja nicht), aber wenn die Reichen ihr Vermögen in Sachwerten haben, kann man der eigenen Wirtschaft auch erheblich schaden. Auf die Handelssbilanzdefizite sehe ich hingegen nicht automatisch eine Auswirkung, falls sie existiert, sollte man sie näher ausführen.

    Trump handelt m.E. hochvernünftig mit seinen Zöllen (nicht, dass es nicht trotzdem schiefgehen könnte), allerdings hätte ich die Berechnungsformel prominenter beworben. Daraus ergibt sich nämlich, dass die Zölle sinken, sobald das Defizit zum entsprechenden Land geringer wird. Und genau so muss es sein, allerdings sollte man die dann auch jährlich neu berechnen.

    Trump hat also ein nationales Anreizsystem geschaffen, um die Handelsbilanzen zu den Handelspartnern auszugleichen. Das brauchen wir in der EU auch dringend! Wenn Leute wie Herr Sachs fähige Ökonomen wären, hätten wir das auch längst. Stattdessen Schuldzuweisungen und Angstmache und über die Natur der Zölle hinwegtäuschen (typisch neoklassische Sichtweise)…

    Besonders schön nichtssagend:

    die Verschwendungssucht der herrschenden Klasse der amerikanischen Unternehmen

    Mit „Verschwendungssucht“ und „herrschende Klasse“, hat man die ganzen Marxisten hier im Sack. Probleme sind damit aber weder exakt adressiert, noch gelöst. Das Imperium verschlingt eine Unmenge Geld für sein Militär, seine Dienste, seine Kriege, seine Einflußnahme. Ausgerechnet Trump kann man das aber jetzt nicht wirklich zum Vorwurf machen, liefert er doch eine Steilvorlage dafür, dass wir endlich souverän werden könnten und darauf drängen, dass die Amis das Land verlassen und auch mit USAID hat er gut vorgelegt…

    1. warten Sie mal ab, der ist ein Amerikaner wie alle vor ihm, nur er will jetzt den Dems einen auswischen…
      und das mit der Souverenität… nun ja…die Deindustrialisierung schreitet voran die mit der Hilfe der Young Leader richtig in Fahrt kommt…
      https://michael-hudson.com/2022/02/america-defeats-germany-for-the-third-time-in-a-century/
      und mit dem eh. Vorsitzendem der Atlantik Brücke und zukunftigem Kanzler wird es auch nicht besser…
      aber BlackRock feiert…
      die letzten Regierungen haben allesamt Meineid geleistet…

    2. Auch wenn die USA sich nicht mehr für uns interessieren sollten, um sich ihrem neuen Lieblingsfeind China zuzuwenden, bleibt Europa als Drehscheibe für die USA weiter wichtig. Der Weg vor hier ist einfach viel kürzer als über den riesigen Pazifik. Außerdem hat die USA die gesamte Erde in Kommandozonen aufgeteilt. In D gibt es gleich zwei Zentralen. Neben der für Europa, sie umfasst auch ganz Russland und die komplette Türkei, auch die für Afrika. Das werden die nicht aufgeben.

      USAID ist übrigens ist erster Linie Wirtschaftspolitik. Mit Philanthropie oder Altruismus hat das nur sehr wenig zu tun. Ziel ist die Schaffug von Absatzmärkten für die USA. Das war auch schon der Gedanke beim Marshallplan.

    3. Preis-Leistungs-Verhältnis (BWL Phrase), klingt dafür noch nett. Ich schätze es geht beim „race to the bottom“ um Profit, Leistung kann dabei durchaus vernachlässigt werden. Es genügt der Anschein. Aber egal.

      Ach ja, da das Gemauschel um Griechenland genannt wurde:

      Tagesdosis 30.6.2018 – Griechenlands Zerfall und die grotesken Lügen der Politik
      Ein Kommentar von Ernst Wolff.

      Vor wenigen Tagen löste die Meldung, dass Deutschland an den „Hilfszahlungen“ für Griechenland fast drei Mrd. Euro an Zinsen verdient hat, eine Welle der Empörung aus. Deutsche Politiker unterließen es, die Nachricht zu kommentieren – vermutlich, weil ihnen die Argumente fehlen, um ein derartiges Handeln zu rechtfertigen.

      Dennoch sollte man die Meldung nicht einfach übergehen. Sie zeigt nämlich am Beispiel eines der wirtschaftlich und finanziell schwächsten Länder der Eurozone, welches Stadium der Fäulnis und des Zerfalls unser gegenwärtiges Finanzsystem inzwischen erreicht hat und welche Rolle die Politik in der Endphase dieses Prozesses spielt.

      Bereits der Eintritt Griechenlands in die Eurozone war ein von Finanzindustrie und Politik gemeinschaftlich begangener Betrug an der arbeitenden Bevölkerung: Um aufgenommen zu werden, wurden mit Hilfe der Großbank Goldman Sachs (unter ihrem damaligem Europachef Mario Draghi) nachweislich Bilanzen frisiert und hohe Risiken an den Kapitalmärkten eingegangen. Den Preis für die entstandenen Verluste in Höhe von 5,1 Mrd. Euro trugen nicht etwa die Konzerne und Banken, die anschließend vom Euro profitierten, sondern – die griechischen Steuerzahler.

      Als Griechenland 2010 in den Strudel der Eurokrise geriet, wandte sich die Athener Regierung an die EU-Kommission in Brüssel und bat um Unterstützung. Die nicht gewählten Bürokraten der EU taten sich mit den ebenfalls nicht gewählten Vertretern von EZB und IWF zusammen, setzten Griechenlands Souveränität außer Kraft, stellten das Land unter die Zwangsverwaltung der Troika und gewährten ihm erst dann Kredite.

      Diese Kredite waren allerdings keineswegs, wie der internationalen Öffentlichkeit gegenüber behauptet, „Hilfszahlungen“, die den Griechen zugute kamen, sondern dienten fast ausschließlich dazu, den Schuldendienst des Landes bei internationalen Banken zu ermöglichen. Den Preis zahlte einmal mehr die arbeitende Bevölkerung, denn die Troika koppelte ihre Zahlungen an extrem harte Austeritätsprogramme, die den Lebensstandard im Land drastisch senkten.

      https://web.archive.org/web/20200407074112/https://kenfm.de/tagesdosis-30-6-2018-griechenlands-zerfall-und-die-grotesken-luegen-der-politik/

      Ich schätze die Probleme sind mit Nennung der Verschwendungssucht der herrschenden Klasse äußerst trefflich benannt:

      Forbes-Liste – Immer mehr und immer reichere Superreiche
      Die Zahl der Superreichen ist in den vergangenen 20 Jahren steil angestiegen. China und die USA führen die Rangliste an. Der jüngste Milliardär hingegen kommt aus Deutschland.
      03.04.2025

      London. Tech-Milliardär Elon Musk hat sein Vermögen als reichster Mensch der Welt seit vergangenem Jahr nahezu verdoppelt. Der aktuellen Forbes-Schätzung zufolge besitzt der 53 Jahre alte Berater von US-Präsident Donald Trump 342 Milliarden US-Dollar – 147 Milliarden Dollar mehr als noch im Frühjahr 2024.

      Meta-Chef Mark Zuckerberg (40) kommt mit 216 Milliarden US-Dollar auf Platz zwei der bekannten Forbes-Liste, nur knapp vor Amazon-Chef Jeff Bezos (61), dessen Vermögen auf 215 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.

      Insgesamt ist die Zahl der Superreichen in den vergangenen 20 Jahren steil angestiegen. Im Jahr 2005 gab es weltweit 587 Milliardäre. In diesem Jahr wurden erstmals mehr als 3000 Dollar-Milliardäre gezählt mit einem gemeinsamen Vermögen von 16,1 Billionen US-Dollar. Die USA und China sind die einzigen Länder der Welt, deren Bruttoinlandsprodukt diesen Wert übersteigt. Vor 20 Jahren hatten die Superreichen gemeinsam „nur“ rund 2,2 Billionen.
      Lidl-Inhaber ist der reichste Deutsche

      Die USA und China führen auch die Rangliste der Länder mit den meisten Milliardären an, mit 902 und 450 Superreichen. Auf Platz drei liegt Indien mit 205 Milliardären und Deutschland auf Platz vier mit 171. Vermögendster Deutscher ist laut Forbes Lidl-Inhaber Dieter Schwarz mit 41 Milliarden US-Dollar. An zweiter Stelle steht Klaus-Michael Kühne, Ehrenvorsitzender des Logistik-Imperiums Kühne & Nagel.

      Der jüngste Milliardär auf der Forbes-Liste kommt aus Deutschland. Es handelt sich um den erst 19 Jahre alten Johannes von Baumbach, der laut Forbes Anteile im Wert von 5,4 Milliarden US-Dollar am familieneigenen Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim hält.

      https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/milliardaere-forbes-liste-immer-mehr-und-immer-reichere-superreiche/100118745.html

  3. Wenn Sie genau das ausgeben, was
    Sie einnehmen, haben Sie ein Leistungs -bilanzdefizit. … FEHLT DA NICHT EIN BUCHSTABE ? EIN „K“ ….dann haben
    Sie KEIN Leistungsbilanz-Defizit ? ? ?

    1. Im Original („Trump’s Absurd Trade Policies Will Impoverish Americans and Harm the World“ auf Common Dreams) heißt der Satz:
      „If you spend exactly what you earn, you are in current account balance.“

      1. „verbreitet Kennedy, dass Bill Gates der Menschheit durch Impfen einen „Chip“ einpflanzen und Bargeld durch einen „Digitalgeld-Chip“ ersetzen wolle, der sich bei Impfverweigerung abschalte.[12][28] Bei Impfungen gegen das Virus SARS-CoV-2 würden Tracking-Geräte injiziert und mit dem Digitalgeld-Chip verknüpft werden.[28] Es gebe außerdem einen Zusammenhang zwischen dem Mobilfunkstandard 5G und der Verbreitung des Corona-Virus“

        klar aqui, der kennt sich mit den verschiedenen impfungen besonders gut aus! nimm du mal deine scheuklappen ab, wenns um grifter geht.

        1. Kennedy hatte da durchaus Salat erzählt, nur macht ihn das nicht zum „Impfgegner“, Er befürwortet erprobte Impfungen gegen gefährliche Krankheiten.

          1. es geht doch nicht um „salat“ oder nicht, also richtig oder falsch, sondern in welchen gedankenwelten sich dieser typ überhaupt bewegt, nämlich fernab jeglicher realität. ja, man kann ihm nicht nachweisen ein impfgegner zu sein, er wäre sonst auch kaum in der regierung, eher so ein kritischer impfer oder sowas.. also politisch aufgeladene scheisse labern für wählerstimmen (autismus etc.) und dann doch impfen, wie die ganze baggage.

            1. „es geht doch nicht um „salat“ oder nicht, also richtig oder falsch, sondern in welchen gedankenwelten sich dieser typ überhaupt bewegt, nämlich fernab jeglicher realität.“

              Sie meinen Kennedy bewegt sich in „Gedankenwelten fernab der Realität“ weil er sich für eine klassische Masernimpfung ausspricht?
              Sagen Sie mal kann es sein das Sie nach der ganzen Coronascheiße schon auf das Wort „Impfung“ allergische reagieren? Ich will Ihnen aber keine Vorwürfe machen, wir haben alle in diesem Zirkus Federn gelassen.

          2. Wegen sog. „erprobter“ Mittel. Das Interesse der Pharmaindustrie ist nicht die Gesunderhaltung, sondern die Krankerhaltung. Nebst weiterer Agenden und Synergien aus dem Zusammenwirken mit anderen Industrien:

            Childhood Vaccine Schedule Led to ‘Greatest Decline in Public Health in Human History’
            By Dr. Joseph Mercola
            Global Research, May 22, 2024

            Explosion of Childhood Vaccines Led to ‘Greatest Decline in Public Health in Human History’

            A U.S. Senate roundtable discussion, hosted by Sen. Ron Johnson, tackled a taboo topic — why public health agencies have not studied the health outcomes of vaccinated versus unvaccinated children

            In 1962, children received just five vaccine doses. As of 2023, children up to age 18 receive 73 doses of 16 different vaccines; the cumulative effects of this childhood vaccine schedule have never been tested

            Research shows vaccinated children experienced significantly higher instances of various health issues, including allergies, asthma, behavioral issues and gastroenteritis

            The 1986 National Childhood Vaccine Injury Act requires the U.S. Department of Health and Human Services (HHS) to report on vaccine safety every two years, but the agency has “never submitted a vaccine safety report to Congress”

            Health agencies have data on health outcomes for vaccinated and unvaccinated children, but they refuse to make it public, likely due to financial conflicts of interest

            https://www.globalresearch.ca/childhood-vaccine-greatest-decline-public-health/5857883

            Masernimpfpflicht: Kinder und Eltern schauen in die Röhre

            Trotz ohnehin hoher Quoten bei Erstimpfung (97,1 %) und Zweitimpfung (92,8 %) hat das Bundesverfassungsgericht heute das „Masernschutzgesetz“ samt den darin vorgesehenen Zwangsmaßnahmen durchgewinkt. Dabei ließ es zahlreiche Fragen unbeantwortet. Kinder und Eltern, aber auch Ärztinnen und Ärzte sowie die Beschäftigten in Gemeinschaftseinrichtungen sind die Leidtragenden.

            Am 1. März 2020 trat das „Masernschutzgesetz“ der Bundesregierung in Kraft. Es sieht eine Masern-Impfpflicht für Kinder und Beschäftigte in Gemeinschaftseinrichtungen und medizinischen Einrichtungen vor. Seither galt eine mehrfach verlängerte verschiedene Übergangsfrist für den Nachweis einer Masern-Immunität. Heute hat das BVerfG seinen Beschluss vom 21.07.2022 über mehrere Verfassungsbeschwerden von gemeinsam sorgeberechtigten Eltern sowie ihrer minderjährigen Kinder veröffentlicht.

            Demnach ist das „Masernschutzgesetz“ verfassungskonform. Die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung (ÄFI) hatten gemeinsam mit der Initiative freie Impfentscheidung e.V. (IFI) vier Verfassungsbeschwerden von Eltern sowie jeweils einem Arzt und einer Ärztin mit ihrer Expertise unterstützt, um auf die zahlreichen verfassungsrechtlichen und medizinisch-epidemiologischen Probleme des Gesetzes hinzuweisen.

            Sämtlichen Einwänden der Beschwerdeführenden haben die Karlsruher Richter heute eine Absage erteilt. Für alle Kinder sowie alle Beschäftigten der Einrichtungen bedeutet dies, dass sie nun nach der abgelaufenen Übergangsfrist am 31. Juli 2022 einen Nachweis über ausreichenden Masernschutzes erbringen müssen.

            https://individuelle-impfentscheidung.de/aktuelles/detail/masernimpfpflicht-kinder-und-eltern-schauen-in-die-roehre.html

  4. Ich verstehe es nicht: Würde der Trump-Plan aufgehen, dann gäbe es, wie im Wahlkampf versprochen, mehr Jobs für Blue Collar-, und, bei Rückbau der Bürokratie, weniger oder neue Jobs für White Collar-Worker.

    Weniger Freihandel ist doch klassisch-linke Wirtschaftspolitik? Warum soll das jetzt auf einmal schlecht sein?

    Zudem „beriet“ J. Sachs nach dem Kollaps der Sowjetunion (was für den Westen auch nicht der Untergang der Welt war!) die Russen, wie es, ganz im kapitalistisch-rechten Sinne, „besser“ läuft. Ihm soll ich jetzt noch, insbesondere in wirtschaftspolitischen Dingen, was glauben? Come on guys…

    1. Weniger Freihandel ist doch klassisch-linke Wirtschaftspolitik? Warum soll das jetzt auf einmal schlecht sein?

      Ganz so einfach ist es nicht. So eben plötzlich mit einer Schocktherapie funktioniert das ganze nicht so einfach. Die Verwerfungen werden massiv sein. Und eine soziale Abfederung zur Überbrückung bis das ganze positive Ergebnisse erzielt werden, ist auch nicht angedacht, wenn ich mich nicht irre…

      1. Genau, da bräuchte es noch eine bezaubernde Jeannie, die mit einem Blinzeln Fabriken samt zu verarbeitender Rohstoffe in die Landschaft stellt, zuzüglich adäquat ausgebildeten inländischen Personals Löhnen, die der Inlandsnachfrage helfen.

        1. Kurzfristig gibt’s natürlich Probleme. Diese sozial abzufedern wäre eigentlich die Aufgabe des Staates, wenn dieser so eine Schocktherapie anordnet.
          Mittelfristig könnte man dann erste Erfolge sehen. Aber da schließlich alles soziale für Trump Sozialismus ist, also der Beeztlebub in Person, wird das wahrscheinlich eher nichts.

    2. Die Zölle werden das zunichtemachen, was Ökonomen als Handelsgewinne bezeichnen: die Möglichkeit, Waren auf der Grundlage der komparativen Vorteile in- und ausländischer Hersteller zu kaufen.

      Sachs hat keine Ahnung, wie er hier glasklar demonstriert. Aber du wirfst einen wichtigen Punkt auf: Tatsächlich war das Thema Freihandel / Protektionismus in den 90ern Objekt von Richtungsstreits in der bürgerlichen Wirtschaftswissenschaft/Politik, damals die „neoliberalen“ Freihandelsfreunde gegen die „kritischen“ Protektionisten. 20 Jahre später revolutioniert der Trump die Republikaner zu Protektionisten, bzw. man kann ja nicht beschützen was nicht mehr da ist, sagen wir also: Freunde der amerikanischen Schwerindustrie. Scheint mir aber er hat hier die Realitäten auch tüchtig verkannt und steht allein auf weiter Flur, gestützt nur durch die MAGA Base und ein paar verwirrte VWLer. Die wirklich „wichtigen“ Leute in der Partei pfeifen ihn gerade zurück und ich würde mich gar nicht wundern wenn die tatsächlichen Zölle morgen schon halbiert sind, 90-Tage Ausstand wird gefordert, Politikwechsel und so weiter, von den Grosskapitalisten in den eigenen Reihen, denen aufgefallen ist, dass die Wirschaft im Klo runterzuspülen beim besten machtpolitischen Willen nicht ihre Sache sein kann.

      1. Habe bei einer deutschen Firma gearbeitet, die elektronische Geräte in China produziert hat, wie im Bereich Elektronik so ziemlich jede Firma auf diesem zwar wunderschönen, jedoch von Heuchlern besiedelten Planeten.

        Wenn diese netten kleinen Gerätschaften (die am Ende eh niemand wirklich braucht) nun wieder in Deutschland produziert werden, dann ist das ein Problem für wen genau?

        Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit (90er), die sie erwähnen – und genau so ist es.

  5. Für viele (50mio) macht das kaum noch einen Unterschied…
    Und das es natürlich auf die Mittelschicht geht:
    Was erwartet wir von gierigsten selbst bereichernden Soziopathen, welche besser in einer Irrenanstalt aufgehoben wären?!?
    Der größte Unterschied zwischen Trumps und seine Bande und den vorherig regierenden Psychopathen ist seine schonungslose Offenheit…

    1. Der größte Unterschied zwischen Trumps und seine Bande und den vorherig regierenden Psychopathen ist seine schonungslose Offenheit…

      JA, wie nennt man das noch mal?: Lügen mit der Wahrheit.

    2. so ist es… und unsere sog. Eliten haben bei dem „erstem“ geschwiegen und eifrig mitgemacht
      NATO Osterweiterung
      Nordstream in die Luft gejagt
      Deutschland deindustrialisiert
      Russland Feldzug befeuert
      Ukraine entvölkert und beerdigt
      und bei dem „zweitem“ regen sie sich auf, weil er die Steuergelder anders an die Eliten verteilen will…
      und der „zweite“ will außerdem als Friedensnobelpreisträger in die Geschichte eingehen (nach Obama kein Kunststück)

  6. Ist das Spendenkonto für die Amis schon eingerichtet? Wohin kann ich überweisen? Bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 80 000 US-Dollar ist jeder einzelne Euro eine echte Hilfe!

  7. Europa und die Welt könnten ein Gegengewicht zur amerikanischen Politik aufbauen, möchten es aber nicht. Gegengewicht hieße nichts anderes, als Entspannungspolitik und freien Handel, auch mit Russland. Aber zumindest Europa möchte das nicht, also wird man damit vorerst leben müssen, mal sehen, wer den Kürzesten zieht, ich tippe auf das kriegsgeile Europa, nicht zuletzt durch erneute Flüchtlingsströme.

    1. Europa möchte das schon, aber
      seit die EU von der NATO übernommen wurde ist es auf lange Sicht Wunschdenken… weil

      Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte. Die beutegierige Canaille hat von eh und je auf Krieg spekuliert.
      Carl von Ossietzky (1889 – 1938), deutscher pazifistischer Chefredakteur der „Weltbühne“, Schriftsteller und Symbolfigur des Widerstands gegen das NS-Regime, Friedensnobelpreis 1935

      man hat den Eindruck -mit der Entnazifierung hat es einfach nicht geklappt

  8. wenn Ökonomen die Wirtschaft erklären, wirds meistens falsch.

    „Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass das Defizitland mehr ausgibt als es produziert. Das heißt, es spart weniger als es investiert.“

    Ein ziemlich schräger Satz. Das Defizit betrifft die Handelsströme, also den Teil der Produktion, der gehandelt (also exportiert) wird, und die Waren, die importiert werden – und zwar bezogen auf jeweils das Land, aus dem importiert wird. Es ist weder eine Aussage über die Produktion an sich, noch irgendeine Aussage über Investitionen oder Sparverhalten.

    Wenn Kapitale Teile ihr Produktion ins Ausland verlagern, und dann die dort stattfindende Produktion dann importieren, produziert das „Land“ dann weniger, als es ausgibt?

    Das inzwischen große Teile der industriellen Produktion ins Ausland verlagert worden sind ist Ausdruck des erfolgreichen Kapitals, dass das Angebot, die gesamte Welt für die Kapitalakkumulation zu benutzen dankend angenommen und zu seinem Vorteil genutzt hat.

    1. „Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass das Defizitland mehr ausgibt als es produziert. Das heißt, es spart weniger als es investiert.“

      Ein ziemlich schräger Satz. Das Defizit betrifft die Handelsströme, also den Teil der Produktion, der gehandelt (also exportiert) wird, und die Waren, die importiert werden – und zwar bezogen auf jeweils das Land, aus dem importiert wird. Es ist weder eine Aussage über die Produktion an sich, noch irgendeine Aussage über Investitionen oder Sparverhalten

      Das dachte ich auch, angeblich hat Jeffrey Sachs mit „summa cum laude“ an Harvard studiert, davon merkt man nicht viel. Liegt vielleicht daran, dass das 1976 war…

      Das Theater mit dem „sparen“ ist auch so ein Neoklassiker-Ding, m.W. (wenn ich die richtig verstehe) muss man in deren Theorie Geld nicht ausgeben (also „sparen“), um dann investieren zu können. Da wird dann munter über Sparquoten usw. diskutiert. Mit der Realität hat das m.E. nichts zu tun, eine Volkswirtschaft als Ganzes kann gar nicht „sparen“ (Geld entsteht durch eine Bilanzverlängerung bei den Banken, Geldschulden und Geldguthaben sind also immer gleich hoch) und wenn zuviele einzelne Player Geld zurückhalten, führt das immer zu einer Rezession (oder halt alternativ zu einer zwangweisen Verschuldung des Staates, der versucht, das Schmiermittel Geld wieder in den Markt zu bringen, damit die Maschine weiterlaufen kann).

      Die neoklassische Volkswirtschaftslehre gehört endlich beerdigt…

    2. „Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass das Defizitland mehr ausgibt als es produziert. Das heißt, es spart weniger als es investiert.“

      Der letzte Satz ist natürlich Unsinn. Ich vermute einen Übersetzungsfehler. Das kommt bei automatischen Übersetzungen bei komplizierterer Materie häufig vor.

  9. >Amerika gibt mehr aus als es einnimmt und leiht sich die Differenz vom Rest der Welt.<

    Das war und ist volkswirtschaftlich noch nie ein Problem gewesen. Nicht für die USA, die die Anker- / Weltleitwährung herausgeben – den US-Dollar.
    Was den materiellen Wohlstand in den USA tatsächlich auf lange Sicht gefährden könnte, das ist nicht etwa die Anwendung der Grundsätze der sog. "functional finance" alias modern monetary theory (#MMT), sondern das könnte viel mehr – und gerade aus Sicht von nach diversen, unkonventionellen Kapitalanlagemoglichkeiten schielenden Bürgern (Risikoanleger, Sparer, Investoren) in den USA – die irrationale Flucht in stable coins, blockchain currencies, metal backed paper money etc sein.

    Ich denke, hier liegt Sachs also in der Analyse klar daneben, die #Laffer-Kurve ist auch alles andere als ein starres & unflexibeles Steuerinstrument, könnte aber im Ergebnis doch wieder Recht haben…Punkt.

  10. Wer erinnert sich noch an die Zeit, als man mit Bangen den Höhenflug von Biontech- und Pfizer-Aktien verfolgte und deren Absturz von vielen als erstes Hoffnungszeichen gewertet wurde? Selbst Zoom verpuffte, trotz erstmaliger Etablierung des globalen Heimbüros, ziemlich schnell. Ist noch nicht so lange her.

    Leider erholt sich Rheinmetall schon wieder ein bisschen…

    Im Ernst, ein echter, lang anhaltender Börsencrash empfände ich mittlerweile als eine Art Erlösung. Auch diesmal wird er bedauerlicherweise ausbleiben. Es ist einfach viel zu viel Geld im System und man weiß nicht mehr, was man mit der Kohle eigentlich noch produzieren soll. Deshalb wird ja so viel Blödsinn hergestellt, der am Ende alles, vom eigenen Körper bis zum Weltraum, zumüllt. Hört endlich auf damit.

  11. Auf jeden Fall eine ziemliche Zwickmühle in der die Amis da stecken. Einerseits wächst der Schuldenberg ziemlich drastisch an. Würde man diese Handelsdefizit mit weiteren Schulden aufrecht erhalten, kracht es auch bald so richtig mit Hyperinflation und so weiter. Will man das Handelsdefizit ausgleichen, ist der Status des Dollars als Reservewährung in Gefahr. Eigentlich wurde dieser Status nur so lange aufrecht erhalten, weil man durch das Handelsdefizit weltweit eine besonders große Nachfrage nach dem Dollar erzeugt hat (ok, der Petrodollar spielt auch mit rein). Sprich, Trump versucht nun einerseits mittels Doge die Ausgabenseite einzustampfen und andererseits durch den Handelskrieg das Handelsdefizit einzugrenzen und will damit gleichzeitig erreichen, dass wieder mehr Produktion (also industrielle Wertschöpfung) in die USA verlagert wird. Schaut man sich allerdings den gigantischen Schuldenberg der USA und die gleichzeitige Entwicklung der BRICS und deren zunehmende Abkopplung vom Dollar an, wird das vermutlich nicht ausreichen. Da nicht viele Optionen verbleiben, kann man nur hoffen, dass es nicht auf einen großen Krieg hinausläuft, der die ganze Welt neu sortiert.

  12. „Es ist Amerika, das mehr ausgibt, als es einnimmt.“

    Ok, und die Länder, die mehr einnehmen als sie ausgeben (die globale Gesamtrechung ergibt ja notwendigerweise null), machen nichts falsch, sagt Herr Sachs. Denn das ist ja die Begründung, die Team Trump liefert, und wir wissen aus Deutschland ja nur zu gut, wieso sich Made in Germany außerhalb des Euroraums so gut verkaufen ließ.

    „Die wirkliche Möglichkeit, die amerikanischen Arbeitnehmer zu unterstützen, sind Maßnahmen auf Bundesebene, die im Gegensatz zu den von Trump favorisierten Maßnahmen stehen, wie z. B. eine allgemeine Gesundheitsversorgung, die Förderung der gewerkschaftlichen Organisierung und die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für eine moderne Infrastruktur, einschließlich grüner Energie, die alle mit höheren und nicht mit niedrigeren Steuern für die reichsten Amerikaner und den Unternehmenssektor finanziert werden.“

    Komisch nur, dass diese Argumentation auf ein Überschussland wie Deutschland auch ziemlich gut passt, und dass das sogar von Team Trump gesagt wird. Also, warum nicht den Ball aufgreifen, und überall im Wertewesten für höhere Löhne sorgen?

    „Die Zölle werden die Preise für Autos und die Löhne der Beschäftigten in der Automobilindustrie erhöhen, aber diese Lohnerhöhungen werden durch einen niedrigeren Lebensstandard der Amerikaner in der gesamten Wirtschaft bezahlt, nicht durch eine Steigerung des Volkseinkommens.“

    Ach so, dann sollte man am besten gar keine Lohnerhöhungen mehr machen, denn das wäre ja immer Ausbeutung der Anderen, die keine Lohnerhöhungen bekommen. Und ich dachte bisher immer, Lohnerhöhungen werden über Produktivitätsfortschritte finanziert. So kann man sich irren. Wozu dann die gewerkschaftliche Organisierung gefördert werden soll, erschließt sich mir aber nicht. Soll sie nicht vielleicht doch zu den höheren Löhnen führen, mit denen sich die „Amerikaner“ die teureren Inlandsautos leisten können, ohne Einbußen im Lebensstandard hinnehmen zu müssen?

  13. Ich warte bis die ersten das aktuelle Börseninferno das aktuelle in den Großkirchen des Kapitals wütet, auf Trump geschoben wird. Hätten die Medien hier nicht gute Munition um die Schuld an der ganzen Misere einfach Trump in die Schuhe zu schieben? Achso, sehe gerade der Spiegel ist schon fleißig am feuern. Na also geht doch liebe Medienmeute von der Qualitätspresse.

  14. Dank Trump wird „Amerika und die Welt verarmen“!? Das ist mir egal solange (!) Europa und der Globale Süden sich endgültig und ein für allemal von den USA als Hegemon und imperialistisches, kapitalistisches System emanzipieren!

  15. Ob die Amerikaner verarmen ist mir relativ egal, das ist deren Angelegenheit.
    Egal ist mir nicht, dass wir hier im Rahmen eines gigantischen Aufrüstungsprogramms verarmen.
    Macht euch weiter Sorgen um die Amerikaner und lasst unsere das Geld aus dem Fenster schmeissen, die Amerikaner werden es euch sicherlich danken.

    Die Amerikaner protestieren zumindest gegen Trump aber hier keiner gegen BlackRock-Merz, Klingbeil, von der Leyen und Co und das obwohl man es kommen sieht

    Prost Mahlzeit

  16. Die Zollpolitik der USA wird die Neoliberale Globalisierung beenden. Es werden separate Wirtschaftsblöcke entstehen. Freihandel, der die USA und Westeuropa deindustrialisiert, führt zum Zusammenbruch der Gesellschaften. Die Gegenbewegung ist Merkantilismus. Zu anderen Zeiten hat man das Nationalökonomie genannt. Einfach mal bei Friedrich List nachlesen.

  17. KI macht es nur deutlicher, was vorher eh schon klar war: White-Collar-Work ist heutzutage ein einziger Betrug, dasselbe gilt für die amerikanische IT-Branche, die es nicht geben würde, wäre Software vom ersten Tag an umsonst zur Verfügung gestellt worden. Betrug, Korruption, Manipulation, Bullshitjobs, Simulationen und Inszenierungen, wohin das Auge reicht.

    Schluss damit, ich fordere nicht 20, sondern 100 Prozent Zölle für die nächste 10 Jahre! (Außer Tiernahrung.)
    Und dann wird aufgeräumt, entrümpelt und sauber gemacht! Ihr habt alles falsch gemacht, Boomers!

    1. dasselbe gilt für die amerikanische IT-Branche, die es nicht geben würde, wäre Software vom ersten Tag an umsonst zur Verfügung gestellt worden“

      Und du entwickelst sie für lau und ein freundliches Schulterklopfen?

      Ihr habt alles falsch gemacht, Boomers!“

      Die Boomer haben das Land aufgebaut, welches ihr mit Wokenessmüll, Massenzuwanderung, Energiewende und der Beschwörung von Marxismus wieder einreißt. Natürlich haben die auch Fehler gemacht, es ist eine ganze Generation, die zudem noch die meiste Zeit ihres Lebens ohne Internet auskommen musste und damit ganz der Propaganda ausgeliefert war (was man teilweise bis heute merkt).

      1. „Und du entwickelst sie für lau und ein freundliches Schulterklopfen?“

        Die Deutschen haben in den 80ern noch selbst Computer hergestellt (sie haben die Dinger erfunden, herrje) und es gibt bekanntlich ein riesige Linux-, Arduino- und Rasberry Pi-Szene, sowie freie Software. Überlegen Sie sich folgendes: Ab den 80ern hätte der Staat Entwickler bezahlt und die von ihnen entwickelte Software beispielsweise über Bibliotheken an die Leute verteilt, mitsamt entsprechendem Einführungs-Workshop. Ist jedoch ein anderes Thema. Und ja, natürlich habe ich schon viel für lau entwickelt und produziert.

        „Wokenessmüll, Massenzuwanderung, Energiewende und der Beschwörung von Marxismus“ – äh, das waren doch die „Boomer“? Boomer ist kein Alter, it’s a state of mind.

        1. Die Deutschen haben in den 80ern noch selbst Computer hergestellt (sie haben die Dinger erfunden, herrje) und es gibt bekanntlich ein riesige Linux-, Arduino- und Rasberry Pi-Szene, sowie freie Software. Überlegen Sie sich folgendes: Ab den 80ern hätte der Staat Entwickler bezahlt und die von ihnen entwickelte Software beispielsweise über Bibliotheken an die Leute verteilt, mitsamt entsprechendem Einführungs-Workshop.

          Das ist vorstellbar und wäre nach wie vor möglich, ich träume immer noch davon, dass die deutsche Regierung in Projekte wie „ReactOS“ investiert, um von Microsoft und den USA unabhängig zu werden (Linux ist auch i.O. aber m.E. auch mit veralteten Konzepten und immer noch zu kompliziert). Ich schätze dafür bräuchten wir aber mal echte „Digitalminister“ keine sackdämlichen Quotenfrauen, die nichtmal einen normalen Rechner bedienen können… die ganzen politnahen Vereine (z.B. VDI) machen es auch nicht besser, da gehts immer nur darum, Staatsgelder und Pöstchen abzusahnen und Lobbypolitik für die Konzerne zu machen.

          Vielleicht haben wir ja Glück, wenn die KI-Entwicklung weiter boomt, könnte auch der OpenSource-Bereich profitieren. Ich muss aber ehrlich zugeben: ich selbst entwickle nicht frei, sondern muss eine Familie von meinem Einkommen ernähren (und zum Feierabend fehlt mir schlicht Motivation und Konzentration dafür, habe ich schon mehrmals versucht).

          „Boomer ist kein Alter, it’s a state of mind.“

          Nein, Boomer IST ein Alter. Zu behaupten, es wäre keines, ist genauso, wie auf „alte weiße Männer“ zu schimpfen und dann zu behaupten, das beträfe weder das Geschlecht noch die Hautfarbe, das ist schlicht nicht treffgenau und ziemlich diffamierend für die unfreiwilligen Namensgeber…

          1. +++++
            Alles korrekt.
            Scheiß-Meme-Theater: Von „Babyboom“ haben die nach 1990 Geborenen also noch nichts gehört – ich hatte sowas schon befürchtet.

            1. Wurde weit vor 1990 geboren und bin auch bald, altersmäßig zumindest, ein Boomer. Die eigene Kohorte verteidigen? Typischer Boomer-Move, würde ich nie machen.

              Was ich anprangere, natürlich auch im Hinblick auf meine eigene Generation, ist die Tendenz, sich Dinge nicht eingestehen zu wollen oder zu können.

              Bei Boomer J. Sachs, der wohl spezielle Verträge mit BSW und Westend-Verlag zu haben scheint, anders kann ich mir sein wiederholtes Auftreten nicht erklären, ist dies u.a.: Wenn er in höheren diplomatischen Kreisen eine starke Position hat und dadurch andere Nationen „beraten“ kann, immer in Richtung mehr Kapitalismus, mehr Freihandel usw., dann hat er diese starke Position nicht, weil er so clever ist, sondern weil die USA, die er vertritt, mächtig und stark ist.

              Dieses sich nicht einzugestehen ist ein typischer Boomer-Move. Ich könnte noch viele weitere aufzählen.

  18. momentan bezahlt man für eine Fräsmaschine ,die aus den USA importiert wird und 100 000 euro kostet,30 000 Einfuhrsteuern und Zoll.
    Umgekehrt zahlen wir für dieselbe Maschine , die wir in die USA liefern,nur 13 000 euro Zoll und Einfuhrsteuern.(siehe deepseek).
    Das will Trump ändern.
    C“est tout

    1. ja, kommt hin. Betrifft aber hier nur ein ausgewähltes Produkt.
      Abgesehen von der durchschnittlich geringeren Qualität der amerikanischen Fräse, ist der Zollkram tatsächlich störend und verhindert z.B. Startups mit geringerem Kapital(Man braucht nicht für jedenKram höchste Präzision und Lebenszyklus)

    2. +++

      Siehe auch die bezeichnende Reaktion Vietnams (von Trump mit 47% bedroht): Da steht jetzt ein Angebot, beiderseitige Zölle doch einfach auf Null zu setzen.
      Wir werden wieder nur verarscht.

      1. Böse Zungen behaupten ja schon , das TTIP 2.0 so durchgedrückt werden soll(das wurde nicht so gesagt, wär aber äquivalent).

        So ein 0% Vorschlag kam auch schon aus Wirtschaftsexpertenkreisen der EU.
        Keine Ahnung ob das Ernst zu nehmen war.

  19. Davon abgesehen hat Jeffry Sachs natürlich recht wenn er die amerikanische Verschwendungssucht kritisiert.
    Allein das Militär verschlingt Unsummen an Geld und Waffenindustrie ist ja völlig unproduktiv

  20. Die wirtschaftliche „Politik‘, ist ein durch organisiertes Projekt, damit das Kapital überleben kann.
    Kapital ist in seinem Ursprung neutral, nur diverse Kontroller sind nicht neutral.
    Das wird sogar ziemlich offen kommuniziert, in Form der Valuten innerhalb der Währungen.
    Die ‚monopolistischen Ratings Agenturen‘ spiegeln ihre Lügen demonstrativ wider. Nur die Massen wollen das nicht sehen, wie der Westen seine Bevölkerung belügt.
    Denn die westlichen Politiker wissen sehr genau, um ihrer miserablen Politik, dürfen aber das nicht öffentlich sagen, da ihre Bevölkerungen gegen diese revoltieren würden. Die westliche ‚faschistische’Ordnung, wird vor unseren Augen durch diese zerstört. Das bedeutet das der Plebs, dafür bluten wird.
    Die grobe Wahrheit, wird mit Nihilismus geblendet, damit der westliche Zirkus, sich Zeit „erkauft“, denn ihre Gläubiger der westlichen Schulden, bestehen auf Vollzug.
    Nur, wie will die Politik, das ihrer Bevölkerung vermitteln?

  21. Wie sagte der Globalisierer? Wir müssen einen durchgängigen Weltmarkt ohne Handelshemmnisse schaffen. Auf diesem wird sich das beste und preiswerteste Produkt durchsetzen. War das so? Das ließ sich durchaus beobachten. Nehmen wir das Teil, das vor uns steht, den PC. Der wurde immer besser und billiger und jede sinnvolle Erfindung rund um den Erdball wurde unverzüglich darin verbaut. Der Kapitalismus lügt nicht immer.
    Die USA waren für weltweite Marktöffung, solang sie sicher sein konnten, dass sie dabei der Gewinner sind. Aber inzwischen sind sie der Verlierer. Warum eigentlich? Sie, die im Maschinenbau und der Industrietechnik allgemein einst absolut führend waren, haben alles verloren. Jetzt exportieren sie Jeans, Whiskey und Harleys, die mit der Museumstechnik. Aber warum? Es ist dasselbe wie in UK. Die Mutterländer des Neoliberaliamus sind inzwischen völlig deindustrialisiert. Aber angedacht war doch das Gegenteil? Wenn der Unternehmer wieder Herr im Hazuse ist, dann wird das doch von Erfolg gekrönt sein! Aber es zeigte sich eben, dass ein Werktätiger, der Rechte, einen Betriebsrat und einen Tarifvertrag hat, besser arbeitet. Konnte man ja nicht ahnen.
    Was derzeit an der Börse abgeht, ist eine regelrechte Abstrafung Trumps. Der eigentlich nur tat, was er angekündigt hatte. Und der zuvor durchaus für Euphorie gesorgt hatte. Die wollen ihn abschießen. Danach sieht es aus.

    1. Blöd ist, dass wir den USA keine Apple-Computer oder Teslas verkaufen können, weil wir technisch in einigen Gebieten einfach hinterher hinken, und dass obendrein die Gewernerschaft ihre Mitglieder und Betriebe so dermaßen verarscht, dass man sich ihr baldiges Ende nur wünschen kann.
      Es wird bald besser – Musk ist kein schlechter Berater und Trump alles Andere als doof. Er ist nur ein Soziopath, aber davon gibts heute auch Millionen…
      Und Scheiss auf die Börse – die braucht auch niemand wirklich.

  22. Man kann sich übrigens ein Handelsdefizit als Staat (Staat A) durchaus auf unbegrenzte Zeit leisten, wenn die Gewinne der Unternehmen der Staaten mit denen man ein Handelsdefizit hat, nun mehrheitlich im Besitz der Bürger des Staats A sind und diese Einnahmen (der Staatsangehörigen von A) dieser Unternehmen nun das Handelsdefizit übersteigen. Die Bürger dieses Staates müssen dann eben nur die Gewinne aus dem Ausland für die Ausgaben im Inland verwenden ;-).

    Oder anders ausgedrückt. Bei der Betrachtung von Handelsbilanzen von Staaten wird immer außer Acht gelassen, bei wem letztlich die Unternehmensgewinne landen (was dann zumeist Staatsbürger des einen oder anderen Staates sind und zwar spätestens dann, wenn im Falle von Aktienunternehmen nun Dividenden ausgeschüttet werden, da dann das Geld von Firmenkonten auf Privatkonten landet).

    Oder noch anders ausgedrückt: Es kann hier durchaus sein, dass hier irgendwelche amerikanischen Reiche und (amerikanische) Superreiche durch die Handelsdefizite der Divided States stark verdienen und irgendwie diese Leute nun den amerikanischen Staat (auch dadurch) abzocken ;-), falls eben z.B. ein nicht zu geringer Anteil der Unternehmen, die die Waren für den Import in die USA herstellen, nun mehrheitlich im Besitz der Bürger der Divided States sind (wobei natürlich klar ist, dass diese Besitzer dann doch eher nicht Otto-Normalverbraucher sind, sondern eben eher zu den Reichen/Superreichen gehören).

  23. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Overton-Leser sich v i e l besser auskennen, als irgendwelche Professoren, die an irgendwelchen unnützen und woken Universitäten studiert und/oder gelehrt haben.
    Und das auch noch bei geradezu jedem Thema.
    Sapperlot.

    1. es dauerte fast 2000 jahre vom ersten aufschreiben, dass sich die erde um die sonne dreht, bis zu dem zeitpunkt wo die obrigkeit das akzeptiert und gelehrt hat. also schön mal 5 grade sein lassen oder wie man das sagt.. ein wikipedia zitat für sie: „Man unterscheidet zwischen der objektiven, subjektiven und funktionalen Werttheorie“

      😉

    2. Professoren sind überbewertet, die hängen ja nur an Unis rum weil die nie erwachsen wurden und keine Chance und Lust auf einen echten Job hatten.
      🤣

  24. „… um Platz für eine weitere Steuersenkung für die reichsten Amerikaner zu schaffen. Möglicherweise haben sie es bald auch auf die Sozialversicherung und Medicare abgesehen.“ J. Sachs

    GENAU das ist das Ziel. Ganz Amerika, die ganze Welt so umzubauen, dass die Elitären, zu denen Trump gehört, das volle Maximum aus dem Staat, aus der Welt für sich herauspressen. Die „restlichen“ 99% sind gewollte Opfer, deren Klagen man nicht hören muss, weil man sich eine elitäre eigene Welt schafft.

  25. Um es einfach mal hier verlinkt zu haben, das Weiße Haus liefert ja Begründungen:

    https://www.whitehouse.gov/fact-sheets/2025/04/fact-sheet-president-donald-j-trump-declares-national-emergency-to-increase-our-competitive-edge-protect-our-sovereignty-and-strengthen-our-national-and-economic-security/

    Sachs schreibt: „Es ist – wie gesagt – Amerika, das mehr ausgibt, als es einnimmt.“ und will damit anscheinend suggerieren, „Amerika“ müsse sparen, also bspw. seine Staatsausgaben zurückfahren, vorzugsweise im Rüstungssektor, oder eben Steuern erhöhen.

    Würde „Amerika“ dann also im Umfang von 1.1 Billionen weniger importieren, müssten entweder andere Länder einspringen, oder die (globale) Produktion würde aufgrund der in diesem Umfang fehlenden Nachfrage eben in diesem Umfang zurückgefahren werden müssen.

    Die USA spielten über Jahrzehnte mit ihren chronischen, wachsenden Handelsdefiziten die Lokomotive der Weltwirtschaft. Dadurch wurde Zug um Zug aber auch die Produktion für die USA wichtiger Güter ins Ausland verlagert, was den Verlust inländischer Arbeitsplätze mit sich brachte. Die Klage des Weißen Hauses, dass man für diese Funktion als Wirtschaftslokomotive der Welt mit der Aufzehrung der eigenen Substanz bezahlt hat, ist m.E. völlig berechtigt, und Maßnahmen, das zu beheben, sind unausweichlich. Das hat Flassbeck für mich völlig überzeugend herausgearbeitet:

    https://www.relevante-oekonomik.com/2025/04/07/handel-als-friedlicher-austausch-oder-als-boxkampf/
    https://www.relevante-oekonomik.com/2025/04/04/oeffentlich-rechtliche-desinformation-zu-trumps-zoellen-man-kann-es-auch-fake-news-nennen/
    https://www.relevante-oekonomik.com/2025/04/03/us-zoelle-trump-hat-recht-sein-faktenblatt-zerstoert-den-deutschen-merkantilismus/

    Man könnte dann weiter fragen, warum die USA die Lokomotive spielten. Ich komme dann sehr schnell darauf, das mit dem Status der USA als Welthegemon zu verbinden, der auf diese Weise seine Untertanen bei Laune hält. Wir sprechen viel über die Rolle Deutschlands als Vasall der USA, was geopolitisch und militärisch sicher stimmt, aber wirtschaftlich sind die chronischen Überschussländer wie Deutschland eher Parasiten der USA, anders gesagt: „wir“ lassen uns unseren Vasallenstatus fürstlich vergolden.

    Mit den Zöllen versucht Team Trump den gordischen Knoten zu durchschlagen. Die Aufkündigung einerseits dieses globalen Handelsregimes und andererseits die Inkaufnahme des Verlusts globaler US-Dominanz sind für mich dann aber zwei Seiten derselben Medaille.

    Wir werden sehen, was dabei herauskommt, aber dass Sachs in seinem Kommentar nicht einmal in der Lage ist, die Fragen zu adressieren, die die US-Regierung völlig plausibel in den Vordergrund rückt, ist für mich gerade bei ihm ziemlich enttäuschend.

    Team Trump will offensichtlich keinen schrumpfenden globalen Handel, im Gegenteil. Sie wollen im Grunde, dass die USA mehr exportieren und auf diesem Weg ihre Handelsbilanz ausgleichen. Dazu müssen nach ihrer Logik die Handelspartner ihre Zölle auf US-Produkte senken. Das allgemeine Ziel sind ausgeglichene Handelsbilanzen, und offensichtlich auch insgesamt niedrigere Zoll-Niveaus, die freilich auszuhandeln sind.

    Ich vermisse dabei eine Differenzierung zwischen großen und kleinen, starken und schwachen Volkswirtschaften. Es würde m.E. ausreichen, wenn sich die großen und starken Volkswirtschaften zu moderaten Defizitländern entwickeln würden, und dadurch Last von den Schultern der USA nähmen. Dass die EU keine Anstalten in diese Richtung unternimmt, ist eine Schande und spricht Bände über die Verkommenheit ihrer politischen und ökonomischen Eliten.

    Das Deutschland, dessen Gewerkschaften den Ball, den ihnen Team Trump zuspielt, dankbar und offensiv aufgreifen, dürfte allerdings inzwischen selbst im Reich der Fabel eine Randexistenz führen:

    „Countries including China, Germany, Japan, and South Korea have pursued policies that suppress the domestic consumption power of their own citizens to artificially boost the competitiveness of their export products. Such policies include regressive tax systems, low or unenforced penalties for environmental degradation, and policies intended to suppress worker wages relative to productivity.“

  26. Wer mehr ausgibt, als er einnimmt, erzielt ein Defizit, umgekehrt erzielt Überschüsse, wer mehr einnimmt, als er ausgibt. Beide Aussagen beschreiben jeweils eine Identität, liefern aber keinerlei kausale Erklärung für das Phänomen, dass es Defizit- und Überschussländer gibt in Handelsbeziehungen.

    Die Erklärung dürfte stattdessen sicher darin liegen, dass amerikanische Verbraucher sich bei ihren Konsumentscheidungen und amerikanische Firmen sich bei ihren Investitionen wegen des günstigen Preis-Leistungsverhältnisses offensichtlich sehr oft für europäische, insbesondere deutsche Produkte entscheiden.
    Bei Handelsbeziehungen spricht man dann auch von für deutsche Produkte günstige „terms of trade“.

    Trump setzt mit seinen Zöllen somit exakt an der richtigen Stelle an, indem er nämlich das Preis-Leistungs-Verhältnis bzw. die terms of trade europäischer Produkte für den amerikanischen Verbraucher und amerikanische Firmen deutlich verschlechtert. Den gleichen Effekt könnte er auch mit einer deutlichen Abwertung des Dollars erzielen, so wie glaube ich in den 1980er Jahren einmal unter Reagan vollzogen.

    Damals sind deutsche Handelsüberschüsse gegenüber den USA sehr schnell nach der Abwertung des Dollars geschrumpft. erstaunlich, dass ein an sich kluger Kopf wie Jeffrey Sachs diese simplen Zusammenhänge offensichtlich nicht versteht.

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