Nach einem Bericht der ukrainischen Nationalbank, die sich auf Zahlen des UN-Flüchtlingswerks UNHCR bezieht, sind seit Anfang des Jahres weitere 400.000 Ukrainer ausgewandert. Danach soll es weltweit 6,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge geben. Deutschland hat mit 1,1 Millionen die meisten aufgenommen, danach kommt Polen mit 976.000 und die Tschechische Republik mit 361.000.
Update: Weil im Forum gewünscht: Nach UNHCR sind seit seit Kriegsbeginn darüber hinaus 1.278.535 Ukrainer nach Russland geflüchtet, das damit am meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. Tass berichtete im März 2023, dass seit Februar 2022 5,5 Millionen Menschen aus der Ukraine und dem Donbass in Russland “angekommen” seien.
Die Nationalbank weist darauf hin, dass die Länder zunehmend die Hilfen für Ukrainer einschränken. In Polen werden die Voraussetzungen für den Übergang vom derzeitigen vorübergehenden Schutz zum vorübergehenden Aufenthalt geschaffen. Ab Juli 2024 ist die einmalige Beihilfe von 300 Zloty für die Unterkunft und 40 Zloty für Verpflegung in Privathäusern für die meisten Ukrainer abgeschafft worden. Andere Hilfen werden an die Schulpflicht gebunden. Alle ukrainischen Kinder müssen jetzt Schulen in Polen besuchen. In der Tschechischen Republik müssen Ukrainer nach 90 Tagen aus kostenlosen staatlichen humanitären Unterkünften ausziehen und als Mieter eine Wohnung suchen. Es gibt allerdings Wohngeldzahlungen für schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen, zu denen auch ukrainische Flüchtlinge zählen, und eine einmalige Notfallhilfe.
In Deutschland erhalten ukrainische Flüchtlinge weiterhin im Vergleich zu anderen Ländern hohes Bürger- und Kindergeld, dazu werden Kosten für Unterkunft und Heizung übernommen. Die Nationalbank schreibt: „Deutschland hat die niedrigste Beschäftigungsquote bei den Ukrainern in der EU, was auf die erhebliche finanzielle Unterstützung zurückführbar ist.“ Geplant sei eine Überarbeitung, auch die Arbeitsverweigerung solle strenger reguliert werden. In Deutschland arbeitet nur ein Viertel der Ukrainer, die arbeiten können, in anderen Ländern sind es doppelt so viele oder mehr.
Verwiesen wird auf einen Bericht in Focus.ua vom März, wo eine ukrainische Bürgergeldbezieherin zitiert wird: „Für mich ist es finanziell rentabler, ein ‚ewiger Student‘ zu sein. So verlasse ich mich auf Zahlungen (der Staat zahlt die Wohnungsmiete, Benzinverbrauch, Sprachkurse, plus 560 Euro Zahlungen pro Monat), ich bin nicht gezwungen, einen Job zu suchen, und gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, alle ein bis zwei Monate in die Ukraine zu gehen.“ Eine andere sagt, es reiche, um die Hilfen zu erhalten, Deutschkurse zu besuchen, und es sei nicht notwendig, die Ergebnisse vorzuweisen: Wenn man die Einstufungsprüfung nicht schafft, besucht man die gleichen Kurse noch einmal kostenlos und lebt weiterhin von den Zahlungen.“ Focus schreibt: „Einige Focus-Gesprächspartner bemerkten, dass es rentabler sei, in Deutschland ohne Arbeit zu leben – alles werde vom Staat bezahlt.“
Als Folge der weiterhin stattfindenden Auswanderung wächst in der Ukraine die Zahl der fehlenden Arbeitskräfte und gehen die Löhne in die Höhe, weil die Firmen auch Schwierigkeiten haben, ungelernte Arbeitskräfte zu finden: „Der Mangel an Arbeitskräften, insbesondere an Fachkräften, bleibt groß.“ Hintergrund der Auswanderung ist derzeit vor allem die Mobilisierung, der viele im Ausland zu entgehen suchen (Mehr als die Hälfte der wehrpflichtigen Ukrainer haben sich nicht registriert). Täglich werden Männer an der Grenze festgenommen, die sich der Rekrutierung entziehen wollen.
Ein Beispiel ist die Baubranche. Hier sank nach dem Arbeitgeberverband die Zahl der offiziell registrierten Arbeitnehmer seit 2022 um 25 Prozent auf 300.000. Forbes.ua berichtete im Juni, dass wegen der Mobilisierung den Bauunternehmen mittlerweile 40 Prozent der Arbeitnehmerschaft fehlen. Deswegen würden nun Bauarbeiter aus Pakistan, Nepal, Indien, Bangladesch, den Philippinen und afrikanischen Ländern angeworben und angestellt. Diese könnten natürlich versucht sein, die Gelegenheit zu nutzen, in die EU wegen der höheren Löhne und der größeren Sicherheit einzuwandern.
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Seltsame Rechnung, die die Ukrainer in Russland nicht mitzählt. Das sollten sogar die meisten sein, konkrete Zahlen habe ich nicht zur Hand.
So beteiligt man sich an der Verbreitung von Narrativen, die man doch entlarven will.
In der russischen Wikipedia lässt sich eine Liste mit Ländern finden, “die mehr als 10.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen haben”. In der dort angegebenen Zahl für Russland von gut über 2.8 Mio dürften aber auch die Flüchtlinge enthalten sein, die seit 2014 den Donbass in Richtung Russland verlassen haben.
https://ru-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/%D0%9C%D0%B8%D0%B3%D1%80%D0%B0%D1%86%D0%B8%D0%BE%D0%BD%D0%BD%D1%8B%D0%B9_%D0%BA%D1%80%D0%B8%D0%B7%D0%B8%D1%81,_%D0%B2%D1%8B%D0%B7%D0%B2%D0%B0%D0%BD%D0%BD%D1%8B%D0%B9_%D0%B2%D1%82%D0%BE%D1%80%D0%B6%D0%B5%D0%BD%D0%B8%D0%B5%D0%BC_%D0%A0%D0%BE%D1%81%D1%81%D0%B8%D0%B8_%D0%BD%D0%B0_%D0%A3%D0%BA%D1%80%D0%B0%D0%B8%D0%BD%D1%83?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
In der englischen Wikipedia wird die Anzahl der ukrainischen Flüchtlinge nach Russland nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine auf etwa 1.2 Mio beziffert.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ukrainian_refugee_crisis
In Deutschland werden die Zahlen für Russland komplett ausgeblendet.
Danke. guter Beitrag. ☀️
Schätze die Zahl der Ukrainer in Russland höher , Wiki ist in es westliche Propaganda eingebaut und nicht grundlos als wissenschaftliche Quelle ausgeschlossen.
Wieviele Ukrainer waren außerhalb der Ukraine arbeiten und sind bisher nicht in den Krieg zurückgekehrt? Und in welchen Ländern?
Wären noch so fragen. Das sind ja auch effektiv Flüchtlinge vor dem Krieg, nur die waren schon vorher nicht dort.
“In der englischen Wikipedia wird die Anzahl der ukrainischen Flüchtlinge nach Russland nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine auf etwa 1.2 Mio beziffert.”
Hinzu kommen noch die Flüchtlinge aus der Zeit seit 2014, die die Ost-Ukraine wegen des “Bürgerkrieges” verlassen haben, der dort 8 Jahre tobte und 15.000 Tote verursachte. Und zwar ganz überwiegend in Richtung Russland.
Vielleicht überlesen?
“Tass berichtete im März 2023, dass seit Februar 2022 5,5 Millionen Menschen aus der Ukraine und dem Donbass in Russland “angekommen” seien.”
@OberstMeyer
Das ist mir auch sofort aufgefallen. Im ersten Kriegsjahr war sogar im Mainstream noch von 1,1 Millionen Ukrainern, die nach Russland geflüchtet waren, die Rede. Aktuelle Zahlen werden nicht veröffentlicht.
Hier muss ich Herrn Rötzer mal kritisieren, die wirklichen Zahlen wären sicher kein Grund für eine Sperre gewesen.
Es war ja auch sein Anti-Russland-Virus verantwortlich.
Russland ca 1.3 Mio
Deutschland ca 2,6 Mio
Die Zahlen weisen aber nur einzelne Länder aus.
Die Migrations- und Flüchtlingszahlen in die EU und RF kann man nicht kumuliert aufrufen.
Alle Zahlen erfassen den Zeitraum bis Ende 2023
https://ourworldindata.org/explorers/migration?tab=table&time=2010..latest&country=UKR%7ERUS%7EDEU&pickerSort=asc&pickerMetric=entityName&Metric=Refugees+by+destination&Period=Total+number&Sub-Metric=Total&Age=All+ages
Leider sind aber auch diese Zahlen nicht vollständig.
Ah, außer der Tatsache, das viele Ukrainer nach Russland gegangen sind, kommt hier auch wieder die “”Du liegst uns auf der Tasche”” Diskussion wieder zutage! 🙁
Ich weiß manchmal gar nicht die Intention mancher Beitrage hier in Overton einzuschätzen`
Bürgerkinder wie Du können das eh nicht einschätzen.
Speziell die ukrainischen Flüchtlinge sind wieder so lange ein Sonderfall, der extragut von der Regierung behandelt wird, so lange sie der Welt und sich selber beweisen will, wie sehr sie zu zusätzlichen Kosten bereit ist, um ihre Russland-Feindlichkeit zu unterstreichen.
Bei den syrischen Flüchtlingen war das 2015 und folgende auch so, hat sich aber inzwischen ziemlich abgekühlt. Im Fall Syrien hatte ich noch vermutet, dass die Offene-Tür-Kosten-egal-Aussagen helfen sollten, die Wehrpflichtigen, die gegen die Islamisten kämpften, auszudünnen. Irgendwie funktioniert der Erkläransatz im Fall der Ukraine so gar nicht. Also ist es vermutlich nur eine großspurige Art der Feindverachtung, als Überdruckventil, weil man selber nicht schießen darf.
Aber erste Wir-lassen-uns-die-Feindschaft-zu-Russland-richtig-was-kosten-Abnutzerscheinungen sind zu beobachten.
Ich denke, der Artikel wollte die Argumente von Focus.ua in den deutschen Sprachraum einführen.
So so, ich hatte kein Geld, nur meine gute Kinderstube! 😉
Als ich mit 15 nach Frankreich zog, hatte ich ganze selbstverdiente 300.- DM 2 Tennisschläger und eine französische Mobylette.
Den Rest. verdankte ich den autonomen 68ern, bei denen ich quasi aufwuchs.
P.S. Nicht vergessen, mein Vater war bisexuell…. ;-)))))
Aus einem Interview mit einer ostdeutschen Bürgermeisterin, die zuvor Im Jobcenter tätig war:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/landtagswahlen-thueringen-zeulenroda-thueringen-heike-bergmann-li.2248783?id=2b1e3fcb1c7d481dafa1cab4a08973d2
“Mit den ukrainischen Flüchtlingen ist es speziell. Sie wirken oft anspruchsvoll, wohlhabend. Das kann ich aus meiner Zeit im Jobcenter bestätigen. Sie sind wochenlang nicht da und kommen mit einem großen Auto vorgefahren. Das würde bei uns Deutschen übrigens nicht anders aussehen, wenn wir fliehen müssten. Der Fehler liegt bei der Bundesregierung. Flüchtling ist Flüchtling. Es ist ungerecht, wenn die einen besser behandelt werden und direkt Bürgergeld erhalten. Das sehen doch auch deutsche Leistungsempfänger, sie fühlen sich unfair behandelt. Die müssen alles offenlegen, wenn sie ins Bürgergeld rutschen. Die Ukrainer sind mitunter vermögend und werden trotzdem nicht geprüft. Die AfD nutzt das bei ihrer Kommunikation natürlich aus.
Man könnte politisch etwas ändern. Sie sehen das ja auch.
MACHT ABER KEINER.
WARUM EIGENTLICH NICHT?
Ich glaube, viele Bundespolitiker haben den Kontakt zur Basis verloren. Die sollten sich viel öfter mal in Jobcenter setzen. Dann würden sie nicht nur dicke Autos von Ukrainern sehen, sondern auch von anderen Leuten.”
Meine russisch sprechende Nachbarin, die eine Zeitlang in der Flüchtlingshilfe übersetze und arbeitete, berichte Gleiches. Anspruchshaltung, am Handy Geschäfte abgewickelt und gleichzeitig Bürgergeld etc. kassiert, in der (West)Ukraine die eigene Wohnung vermietet etc.
Und die vielen Ukrainer in meiner Umgebung sind top gekleidet und ausgestattet, wenn man die Räder, Smartphones, Kinderwagen etc. für ihre Kinder sieht. Nix Gebrauchtes und Verranztes wie bei syrischen oder afghanischen Flüchtlingen.
Zu,indest hier in meiner gegend im tiefen Osten Deutschlands kann ich das so nicht betätigen. Hier sind es eher die syrischen Jüngelchen, die in neuster teurer Mode gekleidet, vor den Einkaufszentren (freies W-Lan) rumlungern, und die Parfümerie udn Modeabteilungen frequentieren. Sehr viele der Ukrainer wohnen im gegenzug auf den Dörfern und in den Kleinstädten, ihre Autos sind nomal bis älter, oft sidn es Transporter mit Firmenaufschrift, und ein großer Teil hat sich inzwischen Arbeit gesucht.
Viel alleinstehende Frauen mit und ohne Kindern, auch das unterscheidet sie von den sogenannten syrischen udn afghanischen Flüchtlingen. Natürlich ist das Bürgergeld ein Problem, denn es verhindert die Arbeitsaufnahme. Ich hab vor nicht allzulanger Zeit einen Artikel aus einer polnischen Zeitung gelesen, in dem es um den Wunsch der polnischen Regierung ging, die männlichen Ukrainer an die Front zu verfrachten. In Polen hat es dagegen massiven Widerstand aus der Wirtschaft gegeben. In dem Artikel wurde ausgeführt, das über 70% der Ukrainer einer geregelten Arbeit nachgingen, udn auf Grund ihrer guten Ausbildung udn Motiviertheit ein wichtiger Teil der polnischen Wirtschaft wären, auf die man unmöglich verzichten könne….. es hat also Gründe, warum die selben Ukrainer sich in Deutschland anders verhalten. Unddas es nicht die Armen sind, die nach Deutschland geflohen sind, un auch nicht unbedingt Leute, die direkt vom Krieg betroffen sind, ist auch nicht neu. Der UKrainekrieg ist auf Seiten der UKraine ein Krieg der Armen, jener, denen die Mittel und Möglichkeiten fehlen, die Ukraine zu verlassen. Es gibt statistischen Erhebungen aus der Zeit vor dem Krieg, deren Ergebnis ist, das mehr als ein Drittel der Ukrainer damals schon angaben, die Ukraine verlassen zu wollen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, diese Zahl dürfte sich durch den krieg deutlich erhöht haben…
Der deutschen Regierung sind Flüchtlinge aus der Ukraine nicht willkommen. Wer soll denn die Ukraine verteidigen, wenn die Zahl der Einwohner schon unter die Hälfte seit Anfang der 1990er gesunken ist? Außerdem sind viele darunter, die sich entweder vor dem Kriegsdienst drücken oder vor den Ukronazis fliehen, oder denen das ganze Shithole stinkt.
Nein, das sehe ich völlig anders.
Ich denke das Gegenteil ist der Fall, schon alleine um weitere Zwietracht zu sähen sind sie sehr willkommen.
Du musst differenzieren: stramme Ukronazis, deren Maenner tapfer kaempfen gehen, sind ok.. Irgendwelche Friedensfaschisten und Putinisten brauchen wir nicht.
“Der deutschen Regierung sind Flüchtlinge aus der Ukraine nicht willkommen.”
Und woran merkt man das?
Es gibt 2 Klassen von Flüchtlingen:
Die Ukrainer, die man sofort mit allen versorgt und die hier nicht arbeiten müssen.
Alle anderen Flüchlinge, z.B Palästinenser, steckt man in unwürdige Unterkünfte und erzieht diese sowieso traumatisierten Menschen zu Gewalttätern. Sind Gewalttaten von diesen Menschen bekannt, unternimmt man gar nichts und wartet einfach den nächsten Anschlag ab um dann mit 1000 Euro Handgeld die lachenden Taliban zu finanzieren.
Die Ukrainer dahingegen geniesen Sonderbehandlung und sind dafür sogar noch undankbar.
Wenn das kein Konjunkturprogramm für die AfD ist?
Es gibt auch zwei Klassen von Ukrainern. Die aus der Süd- und Ostukraine, nahe den aktuellen Kampfzonen oder gleich daraus, und die aus Galizien, Wolhynien, und teilweise Schitomir und Kiew, die teils aus Besorgnis, oft aber auch aus Kalkül das sinkende Schiff verlassen haben.
Erstere sind hier, wie in anderen Ländern, weil sie nicht wohin sonst können, ausser als Binnenflüchtlinge in der Westukraine, wo man sie mit Mondmieten auspresst und beschimpft, zum Teil selbst verprügelt, weil sie nicht die “Mowa”, also den ukrainischen Gibberish sprechen, oder mit “russischem Akzent”.
Die anderen haben oft einen guten Grund, alle paar Monate in die Ukraine zu fahren (das machen natürlich nur Frauen, die nämlich wieder raus können). Die kassieren dann die angelaufenen Mieten von ihren an Binnenflüchtlinge vermieteten Wohnungen und machen auch sonst ein paar grenzüberschreitende Geschäfte.
Entsprechend gibt es die Verhaltensunterschiede. Eine meiner Töchter hat (ehrenamtlich) seit Jahren in Flüchtlingshilfsorganisationen gearbeitet. Das ist kein Ponyhof und war es nie, auch und besonders mit Flüchtlingen aus Nahost, aber auch aus Afrika. Aber die Arroganz und Anspruchshaltung von einer bestimmten Sorte Ukrainer, das war ihr neu. Das ist so, wie Selensky international auftritt, Betteln und unentwegt Schimpfen, dass es nicht genug ist.
Die “richtigen Flüchtlinge” aus der Ukraine sind anders, die, die um ihr Leben und das ihrer Familie weggerannt sind. Sicher schauen auch die auf die Leistungen. Aber da für viele von denen der Weg zurück versperrt ist, sehen sie auch auf die Zukunft und sind auch eher bereit zu arbeiten. Viele von denen halten sich von Westukrainern fern, für die sie ohnehin nur degenerierte “nieliudi” sind.
Sind bloss ein paar Eindrücke, ich könnte da auch Geschichten erzählen, aber das wäre “anekdotische Evidenz”, besagt also nicht viel, da es immer Gegenbeispiele gibt. Auch ist nicht jeder Westukrainer ein Nazi oder Banderit, und nicht jeder Flüchtling von dort ein Sozialbetrüger. Aber denen, die es sind, wird es leicht gemacht.
“Sozialbetrüger”
Wo ist der Betrug, wenn es der Regierung ein Bedürfnis ist, es für ganz bestimmte Flüchtlinge an möglichst nichts fehlen zu lassen?
Gleiches Recht für alle, ist nur für Regierungen ein Maßstab, die an Ausgleich, Dialog und Frieden interessiert sind.
Für deutsche Behörden, die doch für einen gewöhnlichen Unfallbericht 3 Monate brauchen, ist es zuviel verlangt zwischen „guten“ und „schlechten“ Ukrainern zu unterscheiden
“Seit Jahresbeginn sind weitere 400.000 Ukrainer ausgewandert”
Kein Wunder wenn man wie Schlachtvieh von einer NAZI Militärdiktatur an die Front geprügelt wird. Es herrschen dort Zustände wie im Mittelalter, und Training gibt es mittlerweile auch keins mehr. Du kommst direkt so wie du bist und wie Gott dich geschaffen hatt in den Fleischwolf und ins Stahlgewitter und kannst von Glück reden das sie dich noch in eine Uniform stecken und nicht direkt in Joginghosen und T-Shirt an die Front werfen.
https://t.me/DDGeopolitics/122225
BTW ich hab schon sicher über zweihundert bis dreihundert Kidnapping-Videos von Menschen gesehen die genau so und manchmal noch brutaler wie Dreck in einen Bus geprügelt und getreten werden. Manche Menschen sind so verzweifelt das Sie wenn Sie von so einem Kopfgeldjäger ergriffen werden keinen anderen Ausweg mehr sehen und sich mit zwei Handgranaten in die Luft sprengen. Solche abscheulichen Videos werde ich hier natürlich niemals auf Overton verlinken. Nur falls einer meint es handelt sich hier um Einzelfälle und ich würde an Halluzinationen leiden oder so was, und vertraut eher auf die Presstituierten in den Tagesthemen oder auf die Meinung eines gewissen M. Lanz.
Macht doch endlich die Augen auf was da in der Ukraine vor sich geht.
Ach ja, ich hab mir sagen lassen nicht immer so negatives zu schreiben und mit etwas Positivem zu enden weil von meiner bessern Hälfte behauptet wurde: “SO WAS IST SCHLECHT FÜR DEIN HERZ (Ich glaub zu wissen Sie meinte Karma)” also gelobte ich Besserung.
Es gibt auch manchmal ein Happy End in der Ukraine.
https://t.me/Z_memesz/39120
Nicht alle werden also mobilisiert. Man haut dem anderen einfach so oft und so stark eine in die Fresse bis er wieder von einem ablässt oder man läuft dieser Tage in der Ukraine besser mit zwei griffbereiten Handgranaten in seiner Unterhose zum Bäcker um die Ecke. Eines von beiden.
Schönes WE
Ja widerlich, was da vorgeht und von unseren Politikern und Medien gedeckt wird.
Die haben wirklich jede Existenzberechtigung verwirkt.
Danke, dass sie das hier gepostet haben.
Mich würde mal interessieren, wie die ukrainischen Flüchtlinge in Russland versorgt werden.
Sie werden integriert.
Aufgrund der in der Regel vorhandenen Sprachkenntnisse und gemeinsamen Kultur ist das auch gar kein Problem.
Viele von ihnen waren schon vor dem Majdan-Putsch zum Arbeiten in Russland, weil sie damit besser leben konnten. Und aktuell werden Arbeitskräfte in Russland auch sehr nachgefragt, da ja viele Produkte, die man früher importierte, jetzt selbst produziert werden müssen.
2014 lebte ich in/bei Wolgograd, da kamen damals im Juli/August 2014 zehntausende Flüchtlinge aus dem Donbass und Lugansk bei uns in der Region an, die meisten von denen wurden provisorisch in Ferienlagern untergebracht.
Diese Ferienlagerunterkünfte sind nicht besonders winterfest, was in RU dann ab Oktober spätestens zum Problem wird.
Also wurden und werden die ukrainischen Flüchtlinge bevorzugt mit neugebauten/freiwerdenden Wohnung versorgt, bzw. die Kinder erhielten Schuluniformen und Grundausstattung kostenlos.
Mit der Arbeitserlaubnis war es nicht ganz so einfach, aber sobald man einen russ. Pass hatte und ordentlich registriert ist, ist das Thema auch erledigt.
Das mit der vorrangigen Versorgung hat damals bei einigen schon für böses Blut gesorgt, ist ja nicht so dass Neid in RU gänzlich unbekannt wäre.
Im Grossen und Ganzen gab und gibt es aber viel Solidarität, die Leute helfen!
Stößt das nicht ein wenig sauer auf? Wie jetzt alle ein bis zwei Monate in die Ukraine gehen? Da wütet doch dieser furchtbare Putin, da ist doch Mord, Totschlag, Kriegsverbrechen usw… gerade deshalb bekommen sie doch Hilfe und Schutz, damit sie dort eben nicht sein müssen – und was machen sie, sie machen da regelmäßig einen Ausflug dahin… was wollen die da eigentlich?
Na Geld holen! Zum Beispiel die Miete von ihrer Wohnung, die sie an Binnenflüchtlinge, welchen eine Flucht ins Ausland warum auch immer nicht möglich gewesen ist, zum dreifachen Preis unter der Hand vermieten. Alle Paar Monate fahren sie dahin und holen sich die Miete in Bar.
Und das beste ist, die machen daraus gar keinen Hehl. Sie reden unter sich und auch im Internet offen darüber wie sie noch an Geld kommen ohne zu arbeiten, wie sie noch jemanden irgendwie bescheißen können. Da gibt es welche die schaffen es Flüchtlingshilfe in der Ukraine selbst, in Polen und in Deutschland gleichzeitig zu kassieren. Das ist halt Ukraine, die sind das gewohnt und das ist für sie total normal sich durchzumogeln und zu bescheißen wo es nur geht. Das ist so normal in der Ukraine wie atmen, dafür schämt sich wirklich Niemand dort, weil es ja jeder so macht…
Die Reichen können das aber weitaus besser… 😉
Gegen die haben Leute wie er nix. Ihm geht es nur um die, die weniger dumm sind und die Realität besser benützen als er.
Ich bin nicht auf Seiten der Ukraine und weiss wer an dem Krieg “Schuld” ist. Ich bin auf der Seite derer, die intelligent genug sind sich von solchen Sauereien zu nichts zwingen lassen, sondern ihren eigenen Weg finden. Oder, um es mal knallhart zu sagen: Wieviele Jahre, ach was, Jahrzehnte hatten die Russen im Donbass Zeit um ihre Hintern nach Russland zu bewegen? Wenn ich im Donbass, oder von mir auch in Gaza, lebe, und muss wegen faschistischen Massenmörderern in Todesangst leben, dann bin ich aber ganz, ganz schnell weg!
Kien Schwein interessiert sich für Ausreden von Dummköpfen!
“Wieviele Jahre, ach was, Jahrzehnte hatten die Russen im Donbass Zeit um ihre Hintern nach Russland zu bewegen?”
Ach du scheiße! DU weißt schon wie krass illegal eine solche Forderung ist oder?
BTW @ Hacker Euer Diplomat (der zweit coolste neben Lawrow) ist gerade online mit Scott Ritter. Grandioses Interview mal wieder! Ich bin fast so was wie ein Polyanskiy Fanboy 😄👍
https://youtu.be/0ApMKgSFygE?t=288
Ja genau, eine gute Frage, warum lassen sie sich nicht einfach durch Terror aus ihrer Heimat vertreiben? Wo sich ihr ganzes Leben abgespielt hat, wo sie sich eine Existenz aufgebaut haben, wo ihre Kinder zur Schule gehen und wo ihre Vorfahren seit vielen Generationen ruhen und in der Vergangenheit reichlich Blut vergossen haben damit sie dort in Frieden leben konnten? Das ist ja Alles wertlos nicht wahr? Warum spielen sie nicht das Spiel der Faschisten mit und hauen nicht einfach ab und suchen sich eine neue Heimat und fangen einfach von Null an? Wäre doch am einfachsten für Alle, wenn Vertreibung durch Terror zur Normalität gehörte.
Hey… es geht darum, dass sie jetzt wo die Kacke am Dampfen ist, zu jammern beginnen.
Wer lieber in der Heimat tot ist, anstatt woanders zu leben, der darf das selbstverständlich!
Da es sie anscheinend überfordert dies zu verstehen, nochmal: WENN SIE TOT SIND NUTZT IHNEN IHR GANZES RECHT HABEN NICHTS!
Ich habs doch geschrieben wer das will, der darf das natürlich… welch ein infantiler verien ist das denn hier?
Mein lieber Herr Eyquem, Sie sind, mit Verlaub, ein Arschloch, und riechen nach Naziarschloch.
Die Menschen im Donbass sind in ihrer grossen Mehrheit “Russen”, sie sprechen Russisch von Geburt an, auch die, die heute 100 Jahre alt sind. Ok, es gibt auch Griechen, Tataren, Deutsche, und auch einige Westukrainer, die im Laufe der Jahrzehnte sich dort angesiedelt haben. Wieweit der Dialekt der Landbevölkerung um die Wende zum 20. Jahrhundert (das südliche “Kleinrussisch”) als “ukrainisch” bezeichnet werden kann, darüber lässt sich streiten, ist aber eher was für Linguisten. Nestor Machno, in Gulaipolje geboren, sah das nicht so, auch nicht Nikolai Gogol (lesen Sie mal den Taras Bulba).
Die Einstellung “wenns knallt, hau ich ab” ist als individuelle Maxime rational. Der ganzen Bevölkerung einer Region das auerlegen zu wollen, ist faschistisch.
Es kann natürlich sein, dass sie glauben, “Russen” in der Ukraine seien so etwas wie Juden in Deutschland 1933, eine Minderheit, die besser daran getan hätte, sich davonzumachen (an sich sollte man sich einig sein, dass sowas nicht nochmal vorkommen darf ..). Aber zum Einen machen “Russen” bis zu 45% der ukrainischen Bevölkerung aus, je nach Zählweise bis zu 80%. Der Banderawahn des Regimes kann eigentlich kaum noch Ukrainer übrig lassen. Nun wollen die sie ja zwangsassimilieren an ihren galizischen Bauerndialekt, nicht alle umbringen, ok.
Aber Sie sind schreiend uinformiert und reissen das Maul auf, ein Deutscher halt.
Werter @ Aquadraht, Sie haben recht, wenn Sie den Kommentar des Mitforisten kritisieren, der stark nach „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ riecht.
Wenn Sie dann aber schreiben…
… muss ich die Blutgrätsche rausholen. Denn das, was Sie schreiben, wird zwar immer wieder erzählt, ist aber nicht wirklich zutreffend. Sprachgebrauch, Staatsbürgerschaft und ethnische Zugehörigkeit sind drei paar Stiefel.
Vor Konfliktbeginn 2014 ordneten sich rund 60 % der Donbasser als ethnische Ukrainer ein. Quelle: Gentile, Michael (2015): „West oriented in the East-oriented Donbas: a political stratigraphy of geopolitical identity in Luhansk, Ukraine“, in: Post-Soviet Affairs, 31 (3), S. 201–223, hier: S. 202
Aber nur ein knappes Drittel verstanden sich selbst auch als ukrainische Staatsbürger. Quelle: Kudelia, Serhiy (2022): „Civil War Settlements and Conflict Resolution in the Donbas“, in: Marples, David R.: The War in Ukraine’s Donbas: Origins, Contexts, and the Future, Budapest: Central European University Press, S. 205–225, hier: S. 208.
Die große Mehrheit dagegen „primarily identify themselves with their city or region“. Quelle ders. (2016): „The Donbas Rift“, in: Russian Politics and Law, 54 (1), S. 5–27, hier: S. 11.
Die Mehrheit der Donbasser sind – Mariupoler, Donezker, Kramatorsker et cetera. Der Donbass war immer der „Wilde Süden“, ein Fluchtpunkt und Schmelztiegel. Und sehr wohl auf Eigenständigkeit bedacht. All das machte neben Bergbau, Industralisierung etc. seine spezifische Regionalidentität aus – genauso wie bspw. die folgende Einstellung: „imprisonment (…) is not taboo and people [in Donbass] tend to consider spending time in prison an opportunity to enrich one’s personal experience“. Quelle: Osipian, Ararat L.; Osipian, Alexandr L. (2006): “Why Donbass Votes for Yanukovych: Confronting the Ukrainian Orange Revolution”, in: Demokratizatsiya, 14 (4): S. 495-517, hier: S. 498. Der Dichter Nikolai Domowitow meinte nicht von ungefähr: “Weder Ukraine noch Rus, Ich fürchte Dich Donbass, ich fürchte Dich.”
Davon abgesehen, ist zu konstatieren, dass „der“ Kreml (den es so nicht gibt, darum: seine Mehrheitsströmung, inklusive den Formateur W. Putin) in den ersten Jahren nach Abschluss von Minsk II bemüht war „to push Donbass back to Ukraine“. Quelle: Matsuzato, Kimitaka (2017): „The Donbass War: Outbreak and Deadlock“, in: Demokratizatsiya, 25 (2), S. 175–200, hier: S. 199. Die ach so um „Russen im nahen Ausland“ und gequälte Donbasser besorgte russische Regierung war über Jahre bestrebt die beiden Entitäten im ukrainischen Staat zu belassen. Keine Anerkennung der Unabhängigkeitsreferenden 2014, monatelanges Abblocken als Volkswehreinheiten um Hilfe baten, später keine substanziellen Investitionen in Wiederaufbau und Entwicklung (böse formuliert: nur so viel, dass die Leute nicht verreckten – also humanitäre Hilfe, bisschen Pensionen, Öl und Gas blabla), bis 2017 keine Anerkennung von staatsbürgerlichen Dokumenten, die die Volksrepubliken ausstellten, erst ab April 2019 erleichterter Zugang zu russischer Staatsbürgerschaft… kann man alles u.a bei Anna Matwejewa nachlesen. Und Matsuzato bilanzierte schon für das russische Verhalten 2014 nicht von ungefähr: „Putin’s categorical caution shocked Donets’k’s citizens“ (ders.: 192) – „Donezker Bürger“ meint natürlich den Oblast, nicht bloß die Stadt.
“… muss ich die Blutgrätsche rausholen. Denn das, was Sie schreiben, wird zwar immer wieder erzählt, ist aber nicht wirklich zutreffend. Sprachgebrauch, Staatsbürgerschaft und ethnische Zugehörigkeit sind drei paar Stiefel.”
Es geht darum das die Reinrassigen Ukrainer 10 Jahre lang Artilleriegranaten dort “nach drüben” rüber gejagt haben und im laufe der zehnjährigen Informationssperre hier in Deutschland ihnen offenbar entgangen sein muss das 14.000 Ukrainer und Russen dort in Fetzen geschossen wurden.
Wovon wollen Sie mich also überzeugen und was ist Ihr Argument in diesem fürchterlichen Kriegs Epos?
Das die Ukrainischen Faschisten sowohl auf Russen als auch auf Ukrainer scheißen?
Wen das so ist, jawoll! Sie haben mich völlig überzeugt!
Weggetreten
@ Tommy
Erstens ging das nicht direkt an Sie, außer Sie posten auch unter @ aquadraht.
Zweitens starben nicht bloß 14 000 Menschen im Donbass, sondern allein bis Februar 2015 bis zu 50 000. Quelle: FAZ. Die VN-Zahlen zum Donbass wie zum Jemen können Sie getrost in die Tonne oder die Ablage P kloppen, die sind von hinten bis vorne unzureichend.
Drittens möchte ich Sie von gar nichts überzeugen. Ich bin hier nicht zum Missionieren, sondern habe mich bloß an einem Punkt des Mitforisten gerieben und dazu kommentiert. Mir ging es darum die Komplexität der Region Donbass zu illustrieren. Die Donbasser waren zu Konfliktbeginn nicht in großer Mehrheit ethnische „Russen“ – sondern Donbasser. Dass sie sich eng mit Russland verbunden fühlten und eine Anlehnung an / Aufnahme in die Eurasische Union anstelle von EU / NATO wünschten, bedeutet nicht, dass sie allesamt ethnische „Russen“ waren. Lesen Sie meinen Kommentar und die Zahlen bitte nochmals. Und @ Aquadraht verwies ja auch zurecht auf diverse Minderheiten jenes Landesteils, der eben ein Schmelztiegel war – und ist.
Mir ist ansonsten sehr wohl bewusst, dass die im ukrainischen Westen verwurzelten Post-Maidan-Regimes nicht bloß Artilleriegranaten, sondern auch Mehrfachraketenwerfer, Panzer und Kampfjets seit April 2014 gegen die Donbasser Bevölkerung eingesetzt haben. Eine Bevölkerung, die sie – nicht zuletzt aufgrund ihrer ideologischen Prägung – als nichts weiter denn faule, passive, tumbe „Vatniks“ wahrnahm. Verführt von pösen Asiaten, Orks und russischen Terroristen. Weswegen Kiew in enger Abstimmung mit bestimmten westlichen Institutionen und Kuratoren dann ab dem 13.04.2014 eine „anti-terroristische Operation“ im Donbass durchgezogen hat (Vorbereitung lief seit März) – der Beginn eines Krieges, der seit nun mehr 3799 Tagen läuft und ab dem 24.02.2022 nur in bestimmten Dimensionen erweitert worden ist. Die ATO war auf jeden Fall in ihren Anfängen feindzentrierte Aufstandsbekämpfung aus dem Lehrbuch – obendrein mit einer erheblichen rassistischen Komponente. Eine Bekämpfungsform, bei der Insurgenten als nichts weiter denn bloße Kriminelle erachtet werden, die eine Bevölkerung in Geiselhaft nähmen und deren gewaltsame “Ausschaltung” das sofortige Ende der Erhebung herbeiführe. Problem: dieses Vorehen gilt wissenschaftlich vornehm formuliert als umstritten und bewirkt oftmals das Gegenteil des Angestrebten. Der Donbass ist davon keine Ausnahme, denn die Ankündigung der ATO „for many in the region (…) sounded as though the local residents had suddenly been deemed terrorists“ (Kudelia 2016: 16). Obendrein basierte der Schritt auf zahlreichen Fehlannahmen, da er unter anderem die Verwurzelung der Aufständischen in der Bevölkerung unterschätzt hat und das Zentrum des Aufstands missdeutete. Alienation und Widerstandswillen der Donbasser steigerten sich, erst recht nachdem die Kiewer Kräfte zum massenhaften Einsatz schwerer Waffen übergingen – das nennt man dann fachsprachlich „blowback loop“. Was das Post-Maidan-Regime und seine westlichen Unterstützer freilich nicht verstanden haben und angesichts des (unerwarteten) Widerstands dann bloß umso heftiger mehr auf die unverständigen Vatniks einzuprügeln begannen…
Und was ist mein „Argument“ zum Krieg? Ich lese ihn als internationalisierten Bürgerkrieg, das heißt als ziemlich vielschichtige Geschichte. Man muss regionale, nationale wie internationale Ebenen miteinbeziehen und von lokalen bis geostrategischen Faktoren jede Menge mitbedenken. Der ukrainische Faschismus ist ein Faktor davon; ein sehr wichtiger, aber nicht der einzige. Eine genauere Analyse verfasse ich Ihnen nun aber nicht um halb Zwei in der Früh. Vielleicht schreibe ich wannanders eine Kolumne drüber oder mache aus meiner Masterarbeit einen Mehrteiler für Overton. Wenn ich die Zeit finde. Und die Lust.
PS: Ich habe zwei Abschlussarbeiten verfasst, in denen der Donbasser Irredentismus Fallbeispiel war. Der letzten wurde die Veröffentlichung von mehreren deutschen Verlagen verweigert, weil Sie „pro-russisch“ sei, unter anderem, da ich darin deutlich machte, dass auf dem Maidan sehr wohl Nazis waren und die Scharfschützenmorde nicht von Janukowitsch angeordnet worden sind. So was darf man in Deutschland aber genauso wenig schreiben wie Kritik zur Pandemiepolitik, an S 21, Israel, oder welchem Thema auch immer, bei dem man sonst wem auf den Schlips treten oder herrschende „Narrative“ gefährden könnte. Seitdem habe ich davon Abstand genommen mich hierzulande wissenschaftlich zu betätigen – in einem kapitalistisch-imperialistischen System bedeutet Wissenschaft eben immer das Wissen und diejenigen Informationen zu schaffen, die die herrschende Klasse geschaffen haben möchte. Und Stichwort Scharfschützenmorde – da hat immerhin Katchanovski hier vor kurzem ein schönes Büchlein zu veröffentlichen dürfen.
“sondern habe mich bloß an einem Punkt des Mitforisten gerieben ”
… und ich hab mich nur so an “Ihnen” gerieben. Also ist doch alles gut. Mann kann doch über alles reden und auch unter der Gürtellinie streiten, (manchen Menschen macht es sogar Spaß sich zu schlagen und sogar zu töten) Mann muss es nur wieder erlernen! Das miteinander reden.
@ Tommy
Ne, unter der Gürtellinie mag ich nicht so. Da bin ich dann schnell raus.
Aber Sie dürfen mich hier gerne jederzeit kritisieren oder andere Meinungen haben oder polemisch sein. Ist schließlich ein Debattenforum. Nur Beleidigungen sieht die Hausordnung nicht gerne (und ich auch nicht). Aber Sie hatten ja nicht beleidigt, also von da an in der Tat alles gut.
Volle Zustimmung!
Was sind denn bitteschön “ethnische Russen” und was sind “ethnische Ukrainer”, worin unterscheiden sie sich denn eigentlich? Doch nicht durch die Schädelform oder?
Gerade mal vor knapp 100 Jahren, vor der russischen Revolution, gab es keinen einzigen Menschen auf der Welt welcher von der Existenz einer Ethnie “Ukrainer” wusste. Nicht einmal auf dem Gebiet der heutigen Ukraine selbst. Der allgemein gültige weltweite ethnologische Standard kannte das s.g. Volk der “Kleinrussen” die auf dem Gebiet der heutigen Ukraine damals lebten, russisch sprachen und sich als Teil des s.g. Dreieinigen Russischen Volkes verstanden. Das Konzept des Dreieinigen Russischen Volkes war die staatstragende Ideologie des russischen Kaiserreichs viele Jahrhunderte lang, demnach das Russische Volk sich aus drei Gruppen zusammensetzte. Das sind Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen. Zusammen bildeten sie das russische Volk. Die Ukraine ansich ist ein russisches Wort und bedeutet soviel wie “Am Rand stehend” oder auch “Grenzregion”. Als solche wurden früher in Russland verschiedene Grenzregionen bezeichnet. Es gab eine Ukraine bei Pskow und eine andere Ukraine bei Novgorod. Als Ukrainer bezeichnete man allgemein Menschen die in Grenzregionen des russischen Kaiserreiches lebten, unabhängig on ihrer Nationalität.
Zur Nationalität wurden Ukrainer zunächst von Deutschen im 1. WK erhoben. Die Deutschen wollten die Ukrainer damals schon gegen Russen benutzen und wuschen ihnen während der Okkupation das Gehirn sie seien in Wirklichkeit keine Russen, sondern eine eigenständige Nation, die besser sei als die Russen. Die Deutschen haben es den Westukrainern in den Kopf gesetzt. Und nicht den Ostukrainern, weil die Deutsche Okkupation eben nur die Westukraine erfasste.
Das wäre längst Schnee von Gestern gewesen, wenn nicht ausgerechnet die Bolschewiki in der frühen Sowjetunion diese Idee aufgegriffen und weiterentwickelt hätten. Die Väter der ukrainischen nationalen Identität sind ohne jeden Zweifel Lenin und Stalin gewesen. Sie haben daraus eine Nationalität gemacht. Sie haben die Ukraine gestaltet. Sie haben sie gezwungen ukrainisch zu sprechen. Ja gezwungen. Stalin führte eine sehr harte Zwangspolitik der s.g. Korenisazija im Rahmen welcher Menschen in der Ukraine regelrecht gezwungen wurden ukrainisch zu sprechen und sich als Ukrainer einzutragen.
Von daher wenn man jetzt mit Schädelvermessungen anfängt zwischen Russen und Ukrainern ethnologisch zu unterscheiden, ist das Alles doch ein wenig albern. Ukrainische Identität ist eine künstliche Identität und ist noch relativ jung. So oder so, haben sie aber die gleichen ethnologischen Wurzeln wie auch die Russen.
Fragen Sie es doch die Statistiker und Demografen. Die werden sicher nicht mit biologistischem Zeugs arbeiten. Die englische Wikipedia listet Ihnen beispielsweise für die russländische Oblast Murmansk:
Bevor jemand Schnappatmung wegen des Verweises auf Wikipedia bekommt – die Quelle deren Auflistung führt dann hierhin.
Fragen Sie also am besten bei diesem russischen Amt nach, ob die noch Schädel vermessen oder wie und warum die zwischen Russen, Ukrainian Weißrussen, Tataren und Samen differenzieren.
Na wir sind ein Vielvölkerstaat, bei uns sind mehr als 140 Völker Zuhause, alle mit ihren eigenen Sprachen, Kultur, Religion. Klar offiziell sind Ukrainer als eine eigentständige Identität seit der ersten Volkszählung der Sowjetunion von 1926 offiziell anerkannt. Da sind wir so großzügig. Das ändert jedoch nichts an den Tatsachen, dass es keinen ethnologischen Unterschied gibt. Ukrainer sind einfach Russen, die keine Russen mehr sein wollen. Meinetwegen, wenn Sie mich fragen, aber ich verstehe nur eins nicht: Warum muss die ukrainische Identität ausgerechnet auf solche Leuchten wie Bandera und Schuchewytch basieren? Als ob es sonst nichts gäbe worauf Ukrainer stolz sein könnten außer ihre Nazivergangenheit.
@ RH
Ich habe auch nicht von ethnologischen Unterschieden geschrieben, sondern mich auf Termini von Statistikern und Demografen bezogen. Die klingen vielleicht verwirrend oder ich bin nachts nicht so gut in Ausdruck und Schreiben.
Dieselben Statistiker haben ja auf jeden Fall auch in der Ukraine Umfragen und Zensus gemacht, darauf bezog sich die Einstufung als “ethnischer Ukrainer”. Nicht auf die Schädelmess-Fraktion.
Gute Frage, da könnten man ganze Promotionen zu schreiben. Gibt eben viele Leute, die sich in Faschisten wiedererkennen und die als große Helden empfinden. Nennt man “gewählte Ruhmesblätter / Helden”. Für die war 1941-1945 ein toller Versuch, der leider nicht geklappt hat. Vielleicht nachher noch was hierzu.
Danke für Ihre Ausführungungen; ich würde Ihre Arbeiten dazu gerne lesen.
(Katchanowky kenne ich).
Danke.
Vielleicht mache ich wie geschrieben mal eine Artikelserie zum Donbass und den domestischen Faktoren des Krieges.
Also ich habe bis zum 10 Lebensjahr in Gorlovka bei Donezk gelebt und denke da kann ich mitreden. Korrekt wäre zu sagen, dass sowohl Russen wie auch Donbass-Bewohner nicht zwischen den Ethnien Russen und Ukrainer unterscheiden. Für Donbasser wie für Russen ist Ukrainer und Russen ein und das Selbe Volk. Das war früher zu mindestens ganz selbstverständlich sich mal als Ukrainer mal als Russe zu sehen, je nachdem wer und wie fragt. Das ist der wesentliche Unterschied zu den Westukrainern, welche eine eigene von Russen unterscheidende nationale Identität entwickeln. Sie sehen sich nicht als Teil des russischen Volkes und genau das macht den Unterschied zwischen West- und Ostukrainern aus, welcher schon bereits vor 100 Jahren ausgetragen wurde. Dieser Unterschied führte auch dazu, dass im 2. WK West- und Ostukrainer auf verschiedenen Seiten der Front waren.
Von daher, wenn vor 2014 ein Ostukrainer sich mal als Russe und mal als Ukrainer bezeichnete, das macht für euch Außenstehende vielleicht einen enormen Stellenwert haben, nicht jedoch für Ostukrainer selbst, für die, wie gesagt, beides das Selbe ist.
Dann übersiehst du auch den Putsch. Das war eine kolossale Veränderung, dass man die Zustände davor und danach kaum miteinander vergleichen kann. Dieses Ereignis hatte einen gewaltigen Einfluss auf Weltanschauungen und die Fragen nach der nationalen Identität und die Frage der Zugehörigkeit EU vs Russland sowohl für der Westukrainer als auch für der Ostukrainer. Nach dem Putsch, war die Ukraine wie man sie bisher kannte, als multinationaler Vielvölkerstaat in welchem es egal gewesen ist ob du sich eher zur EU oder eher zu Russland hingezogen fühlst, ob du russisch oder ukrainisch mehr im Alltag benutzt und ob du Bandera oder Marschal Zhukow für einen Helden hältst, diese Ukraine war nach dem Putsch auf einen Schlag tot.
Der Putsch war nicht einfach eine illegale Machtergreifung, es hat einen krassen Systemwechsel gegeben um nicht zu untertreiben. Von einer multikulturellen und multinationalen Gesellschaft (wie etwa in der Schweiz oder Luxemburg) zu einem monoethnischen Einheitsstaat mit einer neuen nationalen Identität in welchem es kein Platz mehr für das russische gab. Die russische Seite der Ukraine sollte ausgelöscht werden. Das hat natürlich im Osten der Ukraine zu gewaltigen Verwerfungen geführt, und plötzlich waren sie Alle Russen, und wollten mit DIESER Ukraine, nichts mehr zutun haben. Das war nicht die Ukraine mehr, mit welcher sie sich identifizierten. Ich sage sogar noch mehr. Damals als der Donbasskrieg im Jahr 2014 begann, hat man im Donbass immer wieder geclaimt, dass sie eigentlich die wahre Ukraine sind. Und dass in Kiew einfach eine Bande Krimineller, bzw. eine Junta mit Hilfe von Neonazis die Macht an sich gerissen habe und vertrete nicht die Ukraine. Sie, also der Donbass, sei der Rest der pro-russischen Ukraine, welche den Putsch überlebt habe. Mit Dieser, pro-russischen vor-putsch Ukraine, identifizierten sie sich durchaus. Sie können sich aber nicht mit der neuen anti-russischen Ukraine abfinden.
Nachdem was dort in den letzten 10 Jahres Alles geschehen ist, wird man dort heute wohl kaum noch jemanden finden, der sich als “Ukrainer” bezeichnen würde.
@ RH
Ich sehe mich da gar nicht so weit von Ihnen weg. Was Sie zum Putsch schreiben ist sicher richtig. Ich sollte vielleicht für meine Kolumne hier doch einen Mehrteiler zum Donbass machen, damit Sie sehen, dass ich das durchaus auf dem Schirm habe. Mir ging es vorhin nur um einen bestimmten Satz beim Mitforisten.
Deswegen verwies der von mir oben erwähnte Kudelia in seinem Aufsatz darauf, dass sich in Befragungen vor Kriegsbeginn nur ein knappes Drittel der Befragten als ukrainische Staatsbürger verstand. Das heißt dann natürlich im Umkehrschluss, dass sich rund 70 % anders einstuften.
Die Befragung zur Ethnie ist aber schlicht anders gelagert – da geht es um offizielle Volkszählungen. Frage: Fühlen sich die 42 000 Leute, die sich bei der Erhebung 2010 in der russländischen Oblast Samara als „ethnische Ukrainer“ einstuften als „Ukrainer“ oder als „Russen“? Ich würde sagen, einige von ihnen kämpfen gerade auf Seiten der „Spezialoperation“…
In Ihrer Heimatstadt Gorlowka wiederum stuften sich beim Zensus 2001 51 % als „ethnische Ukrainer“ ein, aber 85 % nannten Russisch als ihre Muttersprache. Man braucht nicht viel Fantasie um zu ahnen, wie viele Gorlowkaer sich als „ukrainische Staatsbürger“ verstanden. Es verwundert auf jeden Fall nicht, dass Gorlowka mit zu den ersten Städten des Aufstands gehörte und dort Polizisten zu den Irredentisten überliefen…
Das habe ich doch nirgendwo in Abrede gestellt. Die Galizier haben eine eigene Regional- und später Nationalidentität entwickelt, gerade auch weil sie Teil des k.u.k.-Reiches waren. Wien hat das gefördert, genauso wie die Entstehung einer bosnischen Nation nach 1878.
Nach 1991 haben die Galizier dann versucht ihre Regionalidentität als gesamtukrainisch zu verkaufen und allen anderen Landesteilen zu oktroyieren – wobei natürlich ungemein half, dass sehr viele ukrainische Bildungs- und Kulturminister in den Jahren 1991 bis 2014 aus dem Westteil stammten…
Es gibt mehr (Regional)Identitäten in der Ukraine als diesen überzeichneten Dualismus. Charkow zum Beispiel hat eine eigenständige Regionalidentität, weil es mehrere Jahre lang Hauptstadt der ukrainischen SSR und davor Zentrum der Sloboda Ukraine, eines vom Donbass und anderen Ecken unterschiedlichen Raumes, war. Charkow ist auch Wissenschaftsstadt, keine Bergarbeiterstadt. Alles so Details. Und das alles spielte – neben der massiven Repression – mit rein, warum die „Charkower Volksrepublik“ 2014 nur eine Episode blieb.
In der Forschung diskutiert man statt des „Zwei-Pole-Modells“ (getrennt vom Dnepr), Modelle mit vier, sechs und acht Großregionen. Da werden beispielsweise Donezk, Lugansk und Charkow zur von Ihnen erwähnten Region „Ostukraine“ zusammengenommen, die aber nicht kongruent mit dem Donbass ist. Der klassische Donbass selbst ist nicht mal kongruent mit den heutigen Grenzen der Oblaste von Donezk und Lugansk. Historisch reicht er – den Kohleflößen folgend – nach Rostow na Donu wie westlich nach Dnipropetrowsk. Der rurale Norden von Donezk wie Lugansk wiederum war ursprünglich kein Teil des Donbass, sondern eher der Sloboda-Ukraine und somit weitaus „ukrainischer“ geprägt und dementsprechend auch kein Epizentrum des Aufstands von 2014 oder bis 2022 gar von Konflikthandlungen betroffen.
Ja, natürlich. Durch galizische und andere westukrainische Alliierte der Deutschen sind im Donbass unzählige Verbrechen begangen worden, das hat zu einem langanhaltenden Trauma der Donbasser Bevölkerung beigetragen. Habe ich das irgendwo mal hier in Abrede gestellt?!
Ja, aber nicht erst 2014, das fing schon früher an. Da hatten wir beide es letzten Herbst schon mal zu.
Ein multinationaler Vielvölkerstaat war die Ukraine bis 1991, danach begann rasch die „Galizisierung“ und die Wegrückung von der RF. Sie übersehen da m.E. gerade die 2004er Farbrevolution und die Auswirkungen der Juschtschenko-Regierung, die das von Ihnen erwähnte gerade in kulturellen, wissenschaftlichen und religiösen Bereichen vorzeichnete.
Das ist sicher richtig, allein durch die Fluchtbewegungen in beide Richtungen. Die Leute, die pro-Maidan (die gab es 2013/14 auch in Donezk, wenn auch in quantitativ homöopathischen Dosen) und pro-Galizien sind, sind schon lange weg.
Gut ist spät, äh früh. Vielleicht schreibe ich nachher nochmals was, auch zu Ihrem Folgekommentar.
Mein Standpunkt ist, dass solche Befragungen vor Kriegsbeginn wenig Aussagekraft hatten. Die selben Leute hätten sich heute als Ukrainer bezeichnet (weils ja so im Pass steht) und morgen schon als Russen und umgekehrt. Das war für die Menschen in der Ostukraine nie besonders wichtig, für sie war es selbstverständich, dass Russen oder Ukrainer im Grunde einfach nur Synonyme sind. Für die machte es damals keinen großen Unterschied. Von daher käme es darauf an wer und wie fragt und wenn jemand Anders anders fragt bekäme er wieder ganz andere Ergebnisse.
Mag ja alles sein, aber irgendwo muss man ja anfangen. Und es ist doch wichtig diese Bälle auseinander zu halten – ethnische Zuordnung, identitäre Zuordnung, Pass, Sprache… Jemand mag ethnischer Ukrainer und einen auf -enko endenden Namen haben, zuhause aber Russisch sprechen und sich als Mariupoler oder Donezker und sonst nichts fühlen. Für die Galizier ist er vermutlich nur ein pöser Vatnik-Ork, insbesondere, wenn er in Donezk geblieben ist.
Na schauen Sie, vor der russischen Revolution hat kein Mensch auf der Welt “Ukrainer” gezählt. Das erste mal in der Geschichte, dass “Ukrainer” bei einer Volkszählung gezählt wurden war die erste Volkszählung der Sowjetunion von 1926.
Was soll man jetzt davon halten?
Ich bin mir sehr sicher, dass die ebenfalls keinen Unterschied machen und auch als “Ukrainer” sich immer noch für einen Teil des russischen Volkes halten und sich ganz bestimmt nicht mit der Galizischen Version der ukrainischen Identität identifizieren, nach welcher Ukrainer keine Russen seien und welche in der heutigen Ukraine die staatstragende Ideologie darstellt.
Ich bezog mich aber auf Volkszählungen und statistische Erhebungen aus dem 21. Jahrhundert. Die Geschichte war – bei allem Interesse – da zweitrangig. Man gerne den Sinn von Ethnien und Nationen diskutieren – als Linker, bin ich da gerne dabei diese Begriffe abzulehnen – aber es wurden nun einmal statistische Erhebungen gemacht und die Leute befragt, ob sie sich ethnisch als “Ukrainer”, “Griechen”, “Russen” oder was auch immer sehen.
Ja, eben! “Ethnischer Ukrainer” war ein statistischer Terminus, das andere ist eine identitäre Zuschreibung.
Nein, aber ich war davon ausgegangen, dass Ihnen das nicht bekannt war. Also ich halte Sie doch für ziemlich gut informiert, aber dennoch kann man sich doch gerade deshalb nicht unbedingt auf Umfragen verlassen, welche die ethnische Frage stellen. Da versteht man in jeder Region etwas anderes unter was ist ein “ethnischer Ukrainer” und ob er auch immer noch ein Russe ist oder schon nicht mehr oder vielleicht es Niemals gewesen ist.
Und was Beziehungen zwischen Ostukrainern und Russen angeht. In Russland gab es zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Zweifel, dass Ostukrainer “unsere Leute” sind. Russland versuchte sie im Bestand der Ukraine zu halten, nicht weil man an deren nationalen Identät oder ihrer pro-russischen Einstellung zweifelte. Es gab andere Gründe für die Zurückweisung. Russland hatte überhaupt kein Interesse an einer ethnisch motivierten Auseinandersetzung, in welche es früher oder später unweigerlich hineingezogen werden würde, da dort Russen quasi einer ethnischen Säuberung ausgesetzt waren. Damals glaubte man in Russland, dass auch wenn der Putsch die Hauptursache für die Spaltung war, dass Ost- und Westukrainer doch noch miteinander auskommen könnten. Dass ein Kompromiss möglich wäre, zumal die Donbasser selbst durchaus kompromissbereit waren. Sie waren bereit weiter im Bestand der Ukraine zu bleiben, allerdings nur unter der Bedienung, dass sie sich selbst regierten, also eine Autonomie innerhalb der Ukraine bekommen würden. Das war ihre eigentlich Forderung damals gewesen. Sie wollten einfach nicht, dass die Banderisten in Kiew sie diskriminieren und ihnen vorschreiben welche Sprache sie sprechen und wen sie als Helden verehrten und wen nicht. Im Grunde würde genau das am Ende des Minsker Prozesses rauskommen, wenn es umgesetzt worden wäre. Damals erschien ein solcher Kompromiss jedenfalls noch gut möglich und direktes Eingreifen Russlands noch vermeidbar. Doch es scheiterte weder an Russland noch am Donbass. Minsk wurde von der Ukraine und den westlichen Stripenziehern regelrecht torpediert. Und später haben wir erfahren, das sei zum einzigen Zweck von westlichen Schutzmächten mitgetragen worden um Russland an der Nase herumzuführen und Zeit zu gewinnen die Kiewer Junta militärisch für einen Krieg mit Russland aufzubauen. Wenn Russland sich einer solchen Entwicklung gewiss gewesen wäre, hätte es bereits 2014 eingegriffen und für Ordnung gesorgt. Damals wäre es noch sehr einfach gewesen.
Das hat die Kreml-Mehrheitsströmung nach außen so hin verkauft, was nicht bedeutet, dass das auch der tatsächliche Grund war.
Ja, in erster Hinsicht finanzielle und ideologische.
Zitat von Kimitaka Matsuzato hier, der als einer der wenigen Forscher aus einem westlichen Land DNR und LNR je bereist und mit Leuten vor Ort geforscht und gesprochen hat:
“Regime” ist hier durchaus politikwissenschaftlich-neutral gemeint, nicht “Regime” im allgemeinsprachlichen Sinne. Ansonsten sind bei Matsuzato durchaus bedenkenswerte und zutreffende Punkte drin – die Kreml-Mehrheitsströmung hat die Donbasser nämlich tatsächlich nur als Randbewegung wahrgenommen und obendrein auch versucht im April 2014 Girkins Zug der 52 zu stoppen. Man meinte, die hätten nicht genügend Rückhalt in der Bevölkerung. Es wurde auch versucht Girkin an der Abreise zu hindern. Letzteres kann man nachlesen in: Zhuchkovsky, Alexander (2022): 85 Days in Slavyansk. Andere Türme des Kreml sprangen den Aufständischen immerhin früh zur Seite und übten auf den Rest in Moskau Druck aus. Zudem ist die Verfassung der DNR in der Tat von Kommunisten geschrieben worden, die einen ganz wichtigen – und häufig übersehenen – Teil der Aufstandsbewegung in verschiedenen Donbasser Orten darstellten. Deren Antikapitalismus ging jedoch in der Tat dem Kreml genauso gegen den Strich wie der Anti-Oligarchismus und Populismus der zahlenstarken rechtsautoritären Elemente in der Irredenta. Und drittens mochte der Donbass gut zum BIP der Ukraine beitragen und viele wertvolle Ressourcen beherbergen oder durchaus weltmarktfähige Firmen aufweisen. Aber er war rückständig im Vergleich zur RF. Die Kreml-Mehrheitsführung, die nun mal neoklassisch gepolt ist – Putin ist kein Antikapialist – hatte schlicht keine Lust eine von Kriegsfolgen und Depopulation betroffene Region zu übernehmen und für diese zu zahlen – das sollte wie oben geschrieben schön weiter Kiew machen, das die Region ja auch zwei Jahrzehnte lang verrotten ließ. Man hatte mit der Absicherung der Krim und den anrollenden Westsanktionen schon genug Kosten am Hals. Der Westen hätte zudem vermutlich noch schärfere Sanktionsschwerter gewählt, wenn man nach der Krim noch andere Ecken der Ukraine übernommen hätte. Von anderen geopolitischen Aspekten und Hintergründen, die ich jetzt nicht die Lust habe, aufzuzählen, ganz zu schweigen. Das alles wog m.E. weitaus mehr als die sozialromantische Vorstellung vom Miteinanderreden / Auskommen.
Und das war nur eine Sektion der Aufständischen, nicht einmal die größte. Andere waren Irredentisten, angefangen bei Leuten wie Girkin oder Motorola. Die wollten keine Autonomie in der Ukraine. Und auch die DNR- / LNR-Führungen ab dem Spätsommer 2014 wollten diese Lösung nur, weil sie sie auf Druck des Kreml hin zu wollen hatten.
In der letzten brauchbaren Umfrage, in Auftrag gegeben von Ivan Katachanovski (der, der zu den Scharfschützenmorden forscht) vor der Kompletteskalation im Frühjahr 2014, waren 23 % der befragten Donbasser für die Sezession der Region und Anschluss an einen anderen Staat, 8 % für die Bildung eines unabhängigen Staates, nochmals 23 % für Autonomie in einer föderalisierten Ukraine und 26 % für den Beibehalt des Status Quo mit erweiterten Befugnissen. Das Sample ist klein (311 Teilnehmer), aber was besseres gab’s nicht – und irgendwo muss man ja anfangen. Artikel findet sich übrigens hier, Tabelle ist auf S. 12.
Girkin würd ich jetzt nicht als Maßstab nehmen, er war grundsätzlich anderer Meinung sowohl was Russland als auch den Donbass betrifft. Girkin ist ein Extremist und ein bekennender Monarchist. Für ihn ist nur ein Zar und nur ein Romanov ein legitimer Herrscher von Russland welches seiner Meinung nach bis nach Warschau reiche. Mit seinen Ansichten hat er sich sehr schnell mit allen anderen, einschließlich Motorola in die Haare bekommen und war in Ungnade gefallen. Hat sich seit Aufgabe von Slawyansk bereits im Sommer 2014 da überhaupt nicht mehr blicken lassen.
Die Unabhängigkeitsbewegung im Donbass strebte zwar von Anfang an eine Unabhängigkeit an mit der Aussicht eines Tages in den Bestand der RF aufgenommen zu werden, aber sie machten sich auch keine Illusionen dass es nicht wie mit der Krim laufen könnte. Die Krim hatte das Glück, dass sie über eine gewisse Autonomie verfügte. Eine eigene Regierung und eigenes gewähltes Parlament hatte. Diese über eine demokratische Legitimität verfügende Krim-Regierung hat die Abspaltung und Anschluss an Russland in die Wege geleitet und für Russland war es einfach diesen Vorgang nach innen zu legitimieren. Den Donbass hätte man wohl genauso zügig aufgenommen wenn es dort eine ähnliche Situation gegeben hätte, koste es was es wolle. Aber da war es anders. Dort haben im Grunde Aufständische die Administration in die eigenen Hände genommen. Die Aufnahme eines solchen Gebildes in den Bestand der RF wäre juristisch einfach nicht möglich gewesen und man hätte es kaum nach innen legitimieren können. Das wurde der Donbassführung auch so nahegelegt. Maximum was ging war Autonomie innerhalb der Ukraine. Natürlich ging man in Russland damals davon aus, dass die Ukraine sich darauf einlassen würde und der Konflikt sich auf diese Weise lösen lasse.
Ich habe nicht geschrieben, dass er allein maßgebend sei, ich schrieb bewusst „bei Leuten wie Girkin und Motorola“. Das waren als Beispiele aufgezählt, als pars pro toto. Und natürlich war und ist Girkin Monarchist, bei den Irrdentisten waren übrigens jede Menge Monarchisten, Rechtsautoritäre und Nationalradikale mit dabei. Ich schrieb gestern nicht, dass alle Kommunisten gewesen seien, sondern bloß, dass m.E. die Rolle der Kommunisten unterschätzt worden ist.
Andererseits kann man Girkins Rolle aber gar nicht hoch genug einschätzen, denn Girkin war es nun einmal, der den Zug der 52 vorantrieb und organisierte. Ja, es gab damals im März / April 2014 bereits etliche Donbasser Orte, die sich in – wie Serhiy Kudelia es bezeichnete – „stiller Sezession“ befanden. Girkin lieferte mit seinen Jungs allerdings den Initialfunken für die – sagen wir mal – laute Sezession. Nennen Sie mir einen halbwegs seriösen Autor, der glaubhaft bestreitet, dass Girkin nicht Akzelerator des Aufstands gewesen sei, sein Zug nicht zur Eskalation der Ereignisse beigetragen hätte, oder er – im Frühjahr 2014 – nicht zu den bedeutendsten Führungspersönlichkeiten der Aufständischen gezählt hätte. Wenn nicht gar die bedeutendste darstellte. Man kann Girkin in Bezug auf seinen Zug in den Donbass mit dem späteren liberianischen Staatspräsidenten Charles Taylor vergleichen, der sich 1989 als Warlord von der Elfenbeinküste kommend nach Liberia begab. Und bevor jemand kräht und wie die Westmedien meint, es sei ungewöhnlich einen Aufstand mit nur 52 Mann zu beginnen – nein, ist es nicht. Es ist durchaus üblich, dass Aufstandskampagnen sehr klein beginnen und später anwachsen; Beispiele in der Literatur sind die eritreische ELF oder die kolumbianische FARC, wenn ich es richtig im Kopf habe. Taylor selbst auf jeden Fall hatte bei seinem Zug ca. 100 Getreue um sich, das ist jetzt auch keine Hausnummer.
Habe ich das wo bestritten? So was ist für Aufstandsbewegungen zudem nicht ungewöhnlich. Vor allem sind aber zahlreiche ursprüngliche Anführer des Aufstands bei der Kreml-Mehrheitsströmung in Ungnade gefallen gewesen und das bereits bevor die Ereignisse im April 2014 losgingen. Jene Herrschaften hatten nämlich überhaupt keinen Bock auf diesen Zug, gerade auch in Hinblick auf die internationale Dimension. Leute wie Girkin galten manchem im Kreml als Konkurrenten, vor allem aber als potentielle Unruhestifter anstelle der Manager, die man zur Umsetzung der eigenen konflikt-bezogenen Ziele suchte. Und das wird gerne ausgeblendet. Ich sage es hart: der Mehrheits-Kreml hätte Krokodilstränen verdrückt und zugesehen wie die Kiewer Junta mit oder ohne ATO die stille Sezession im Donbass plattmacht, wenn nicht Girkin, seine 52 Kerle und die vielen Freiwilligen das Heft in die Hand genommen hätten.
Matwejewa von der LSE hat Girkin nicht von ungefähr als „symbol of the rebellion and a leader with an overall vision and authority“ beschrieben. Kann man in ihrem Buch „Through Times of Trouble: Conflict in Southeastern Ukraine Explained from Within“ nachlesen, sollte sich im Netz als kostenloses PDF finden. Und ihre Einschätzung war nicht vollauf subjektiv oder „out of the box“, denn ob einem Girkins Vision und politische Einstellung gefallen oder nicht (ich gehöre zum Lager: gefällt nicht), kann niemand abstreiten, dass er über eine verfügte, genauso wie über Autorität und militärische Erfahrung. Und ja, Girkins Beliebtheitsgrad bei Aufständischen wie Donbassern sank in der Zeit nach seinem (erzwungenem) Abtritt, doch blieb er selbst dann noch beliebter als etliche Donbasser Politiker (gut, ist bei deren „Erfolgsbilanz“ auch nicht so schwer gewesen). Alles in allem: man sollte Girkin nicht kleinreden.
Zunächst allgemein für andere Mitleser: Girkin ist nicht so dumm wie er vielleicht aussieht. Slawjansk als Schwerpunkt für den Aufstand zu wählen war eine ungewöhnliche, aber durchaus nicht ungeschickte Wahl. Die Stadt ist zwar schwer zu verteidigen, liegt auch bekanntlich vom Kerndonbass etwas entfernt, ist aber verkehrstechnisch günstig positioniert. Zudem war sie im April 2014 einer der Orte, der sich bereits in der Phase einer „stillen Sezession“ befand, also über evidenten Zuspruch für die Aufstandsziele in der Bevölkerung verfügte. Slawjansk war / ist von moderater Größe, hat einen symbolisch aufgeladenen bzw. aufladbaren Stadtnamen, orthodoxe Heiligtümer in der Nähe und auch Depots. Deshalb rechnete sich Girkin gute Chancen aus hier eine Wiederholung des Krimszenarios provozieren zu können. Vor allem aber zog Girkin in der Folgezeit – ob bewusst oder unbewusst – die gesamte Flak des Maidan-Regimes auf sich, was es Aufständischen in anderen Teilen des Donbass überhaupt erst ermöglichte weitestgehend unbehelligt die Macht zu übernehmen bzw. auszubauen. Das kann nicht unterschätzt werden.
Dann @ RT: Hätten Sie versucht Slawjansk zu halten? Die „Aufgabe“ – besser: der Rückzug – war angesichts der Einkesselung schlicht eine militärische Notwendigkeit, auch weil der Mehrheitskreml wie gesagt erst im Spätsommer den Aufständischen unter die Arme griff.
Und Girkin hat den Rückzug durchaus gut gemanaged. Zunächst hat er in Interviews, Videos etc. den Eindruck erweckt in Slawjansk bleiben zu wollen und eine Art Märtyrertod zu suchen. Selbst einige seiner Leute haben das geglaubt und hegten wohl auch die Hoffnung dadurch einen letzten Widerstandsakt / Heldentod und eine Art Inspiration für zukünftige Donbasser Aufständische zu sein. Die waren dann verdattert als Girkin den Befehl zum nächtlichen Abmarsch erteilte, quer durch die Reihen der Angreifer. Und das muss man auch erst einmal hinbekommen.
Bevor es wieder losgeht – ich kenne die Diskussion. Ich weiß, dass das alles bei vielen Donbassern gar nicht gut ankam, viele – sehr viele – haben von unehrenhaftem Rückzug, Verrat etc. gesprochen. Dass viele ihn militärisch, strategisch wie taktisch, kritisieren. Jedoch vergisst man gern, dass Girkins Entscheidung – bei allen Fehlern und Lapsus – eine kampferprobte Einheit mit mehreren hundert Kämpfern und Fahrzeugen rettete, was entscheidend half den Aufstand weiterzuführen und die Anlehnungsmacht Russland zum Eingreifen zu bringen. Sie hätten sich aber natürlich auch abschlachten lassen können, womit die ATO dann vielleicht Ende Juli 2014 im ganzen Donbass zu Ende gewesen wäre. Denn wenn ich die Wahl zwischen einem Märtyrertod und einem Mehrtürer habe – dann nehme ich den Mehrtürer und führe damit los, um den Aufstand woanders fortzusetzen.
Da schreiben Sie bloß über einen Teil der Aufständischen. Wie gesagt – Girkin beispielsweise hatte durchaus dieses Ziel und das war seine Motivation beim Zug nach Slawjansk.
Ansonsten: Natürlich war Girkin nicht allein und alles entscheidend. Der von mir miterwähnte Arsen Sergejewitsch Pawlow (Kampfname „Motorola“, für nichteingeweihte Mitleser: er war Kommandeur des Volkswehrbataillons “Sparta”, das eine Art „Feuerwehreinheit“ darstellte, die immer dort zur Verstärkung erschien, wo die Kämpfe mit den von Kiew entsandten Truppen am heftigsten tobten) beispielsweise gilt vielen Weggefährten wie in der Wissenschaft als „the most famous Russian volunteer“ und einer der Haupttriebkräfte bzw. Wegbereiter des Aufstands. Weil die Aufständischen ja keinen Rückhalt in der Bevölkerung hatten (wie die Westmedien immer betonen), säumten den Trauerzug Pawlows 2016 trotz Kriegsbedingungen 50 000 Menschen. Man könnte noch jede Menge andere Leute nennen, die Einheiten hießen nicht von ungefähr „Volkswehrbataillone“, weil es eben verschiedene einfache Kerle gab, die aus dem Volk kamen und während des Aufstands rasch zu Führungsfiguren aufstiegen.
Erstens: Es gab eben eine ähnliche Situation bzw. Girkin und Co haben sie versucht herzustellen.
Zweitens: Ja, warum mussten die Donbasser denn die Verwaltung in die eigenen Hände nehmen? Weil sie a) keine autonomen Oblaste waren, man also nicht an autonome Strukturen anknüpfen konnte, b) die Macht der PdR implodiert (worden) war, deren Führungsfiguren im Donbass verwurzelt, nun aber (verständlicherweise) geflüchtet waren (als Andersdenkender wäre ich auch nicht in der Post-Maidan-Ukraine geblieben), c) niemand die von Kiew installierten Herren wie Serhiy Taruta und Co. akzeptierte und d) weil vom offiziellen Russland im Unterschied zur Krim kein Mucks kam. Auf sich selbst zurückgeworfen, kommt man rasch zur Eigenorganisation. Im Grunde anarchistisch, hätte fast ein Reanactment von Barcelona werden können. Nur gab es zu wenig Anarchisten dafür im Donbass.
Nun gut. Bei einigen Punkten kommen wir wohl nicht zusammen – ich bleibe dabei, dass die Mehrheitsströmungen des Kremls den Donbass hätten verrecken lassen. Sie mögen und dürfen es anders sehen, habe ich kein Problem mit.
@Altlandrebell
Danke für diese Analyse, die auch meiner Wahrnehmung entspricht.
Zum ukrainischen Nationalismus meinte Rosa Luxemburg in ihrer Schrift schon vor mehr als 100 Jahren:
„ Der ukrainische Nationalismus war in Rußland ganz anders als etwa der tschechische, polnische oder finnische, nichts als eine einfache Schrulle, eine Fatzkerei von ein paar Dutzend kleinbürgerlichen Intelligenzlern, ohne die geringsten Wurzeln in den wirtschaftlichen, politischen oder geistigen Verhältnissen des Landes, ohne jegliche historische Tradition, da die Ukraine niemals eine Nation oder einen Staat gebildet hatte, ohne irgendeine nationale Kultur, außer den reaktionärromantischen Gedichten Schewtschenkos. Es ist förmlich, als wenn eines schönen Morgens die von der Wasserkante auf den Fritz Reuter hin eine neue plattdeutsche Nation und Staat gründen wollten. Und diese lächerliche Posse von ein paar Universitätsprofessoren und Studenten bauschten Lenin und Genossen durch ihre doktrinäre Agitation mit dem „Selbstbestimmungsrecht bis einschließlich usw.“ künstlich zu einem politischen Faktor auf. Sie verliehen der anfänglichen Posse eine Wichtigkeit, bis die Posse zum blutigsten Ernst wurde: nämlich nicht zu einer ernsten nationalen Bewegung, für die es nach wie vor gar keine Wurzeln gibt, sondern zum Aushängeschild und zur Sammelfahne der Konterrevolution! Aus diesem Windei krochen in Brest die deutschen Bajonette.…“
Rosa Luxemburg hat nach Ende der 1890-er Jahre, als sie Polen abschließend Richtung Deutschland verließ, vom ukrainischen Nationalismus, der sich gerade ab diesem Zeitpunkt im Kleinbürgertum entfaltete, sicher nur noch wenig mitbekommen.
Recht hat sie damit behalten, dass der ukr. Nationalismus in den ukrainischen Volksmassen noch keine tiefen Wurzeln geschlagen hatte. Das hat sich im russischen Bürgerkrieg gezeigt (und muss von den heutigen ukrainischen Historikern deshalb zurechtgebogen werden).
Aber es ist schon ein wenig komisch, dass sie die immerhin erfolgte Konstituierung der Kiewer Zentralna Rada nach der russischen Februarrevolution 1917 (April 1917) ausgerechnet dem Wirken von “Lenin und Genossen” zuschreibt, die zu diesem Zeitpunkt gerade dabei waren, per Schiff oder in “plombierten Waggons” aus dem Exil zurückzukehren. Manche auch einfach aus der Verbannung innerhalb Russlands.
Oder will Luxemburg behaupten, dass die Kleinbürger Kiews und Lembergs während des Weltkriegs ausgiebig die Thesen der Bolschewiki zur Nationalitätenfrage studiert hatten, die bestenfalls im Untergrund kursierten?
P.S.
Frau Luxemburg ist bekanntlich gegen die Wiederherstellung eines eigenständigen polnischen Staates aufgetreten. Wir wissen aber, was diesbezüglich 1918 geschehen ist.
Da sie zu dumm zum selber Denken sind, nur eine kleine Korrektur:Ich lebe selbstverständlich weit weg im Ausland. Sie scheinen zu glauben alle seien so dumm sich den möglichen Konsequenzen von Merkel und Baerbock auszusetzen?
Wo soll da ein Problem sein? Zunächst mal GUT für die Ukraine, die Cleveren wissen was man tut, und die Deppen ziehen in den Krieg. Bei Kriegsende wird es nur noch intelligentere Ukraine geben.
WIR bezahlen das? Sie zahlen Steuern? Sie haben wahrscheinlich auch diese Regierung gewählt? Oder dulden zumindest seit 16+3 Jahren von Dummköpfen regiert zu werden? Dann haben sie alles verdient was sie trifft.
Ich hoffe sie ärgern sich masslos, vielleicht bringt sie das dazu endlich mal ihren Hintern zu bewegen um diese Umstände zu etwas zu ändern…
Also ich habe gar kein Problem, denn ich Lebe schon seit einigen Jahren in Russland. Daher habe ich auch gar keine Verantwortung für “diese Regierung” und ich zahle zum Glück auch keine Steuern mehr in Deutschland. Mich wundert nur, dass ihr in Deutschland euch das gefallen lasst. Das sind schließlich eure Steuergelder, die für den Krieg und für Flüchtlinge aufgewendet werden, welche etwa auch in die Bildung (für Alle), Gesundheitswesen oder Infrastruktur investiert werden könnten.
Schon ziemlich zynisch. Für die Ukrainer ist es eine demographische Katastrophe. Jene die gegangen sind, werden sicherlich nicht freiwillig zurückkehren, selbst wenn der Krieg vorbei wäre. Sie haben ihre Heimat hinter sich gelassen und werden sich assimilieren. Schon in kürzester Zeit zu Deutschen, Polen, Tschechen werden. Ihre Kinder werden schon die Sprache ihrer Eltern nicht mehr beherrschen.
Immerhin ist mir jetzt klar, worüber ich seit einiger Zeit rätsle, nämlich wo sie leben. Gut für Sie!
Ich selber lebe noch weiter von DE entfernt als Wladiwostok und zahle schon sehr langem keine Steuern in DE.
“Schon ziemlich zynisch. Für die Ukrainer ist es eine demographische Katastrophe. Jene die gegangen sind, werden sicherlich nicht freiwillig zurückkehren, selbst wenn der Krieg vorbei wäre. Sie haben ihre Heimat hinter sich gelassen und werden sich assimilieren. Schon in kürzester Zeit zu Deutschen, Polen, Tschechen werden. Ihre Kinder werden schon die Sprache ihrer Eltern nicht mehr beherrschen.”
Wir leben in einer Welt in der Amerikaner (noch) die Regeln machen, weil sie das stärkste Militär haben. Das einzigste das auf dieser Welt wirklich zählt. Sich aus moralischen Gründen dagegen zu wehren ist dumm, und wen dieser Standpunkt zynisch ist, dann ist er halt zynisch. Ukrainer die NICHT in den Sozialstaat Deustchland einwandern wenn eine Regierung aus Idioten dax ermöglicht, und statt dessen für die “Heimat” in den Krieg ziehen, sind schlicht und einfach dumm! Mir wäre es peinlich ein Land das von Klein-Ganoven wie Selenski den Wünschen der Amerikaner geopfert werden kann, als meine Heimat bezeichnen zu müssen.
So ein Land dann auch noch mit meinem Leben zu verteidigen, das übersteigt die Grenzen akzeptabler Dummheit!
Man kann jenen Ukrainern, die genug Intelligenz hatten es zu tun, nur zur Migration nach DE gratulieren.
ALLE Staaten, ausnahmslos sind Verbrecher Organisation, nur Dummköpfe können sich mit etwas identifizieren, nur weil sie zufällig dort zur Welt kamen. Ich könnte jetzt mit Nietzsche anfangen und dann Dutzende andere Autoren bingen die alle genau dasselbe gesagt haben, aber das erspare ich ihnen…
Man muss einen Platz auf der Welt finden wo man leben kann OHNE, dass der Staat permanent im eigenen Leben rumpfuscht und sich alles nimmt was er kriegen kann….
Es ist für niemanden gut, ausser für die Handvoll Korrupte und Betrüger (wohlgemerkt sind das nicht alle Westukrainer, noch weniger alle Ukrainer).
Für das entvölkerte Land, voller Alter, Gebrechlicher und Kriegskrüppel, ist das natürlich schlimm.
Die Menschen kommen nicht zurück, vor allem nicht die, die das Land bräuchte.
Schlimm ist es auch für alle Flüchtlinge, vor allem die Nichtprivilegierten aus anderen Weltgegenden, denen trotzdem der Missbrauch vorgehalten wird.
Dass Sie die Menschen,. die in den Fleischwolf geworfen werden, als “Deppen” diffamieren, demonstriert einmal mehr, dass Sie ein Arschloch sind, feige in ihrem Lehnstuhl. Menschen in der Ukraine zünden die Autos der Presskommandos an.
Es sind Primitivlinge wie sie, die mich schon in frühen Jahren von der Erbärmlichkeit der Normalo Deutschen überzeugt haben. Linke und rechte Spiessbürger, die leider immer und überall die Mehrheit sein werden.
Ich danke meine Vorfahren, dass sie mir in den Genen schon genügend Intelligenz mitgegegeben haben um zu verstehen, dass man sich ihregleichen entziehen muss.
Sie scheinen ein typischer DDRler zu sein, jene Clowns die niemals auf oie Idee kommen, jemand könne Eigenverantwortung für sein Leben haben. Leute werden nicht in den Fleischwolf geworfen, sie bleiben aus Dummheit dort stehen wo man sie aufpicken kann, und in den Fleischwolf befördern kann.
Wir bezahlen das alle, soweit wir in irgendwelchen NATO-Staaten leben. Das Geld ist bei der Rüstungsindustrie und nicht mehr für öffentliche Aufgaben verfügbar. Hast Du schon Deinen Hintern bewegt, um diese Umstände etwas zu ändern?
Flüchten oder Standhalten, das ist die Frage. Und hat weniger mit Intelligenz und mehr mit sozialem Gefüge und sonstigen Umständen zu tun. Muss am Ende jeder selbst entscheiden.
Leute, die in Spanien 1936, im Donbas 2014 oder sonstwo gegen Nazis oder Faschisten gekämpft haben, deswegen als “dumm” zu bezeichnen, ist allerdings peinlich.
Ich lebe in keinem NATO Staat. Es ist natürlich kein Paradies, aber dafür übt der Staat kaum Macht auf das tägliche Leben der Bürger aus. Messerstechende flüchtlinge gibt es auch keine…
Zum Thema Dummheit nur soviel: “Hast Du schon Deinen Hintern bewegt, um diese Umstände etwas zu ändern?”
Jemand der meint, man könne an solchen Umständen etwas ändern, bzw man solle Leben daran verschwenden dies zu versuchen, ist in der Tat ein Dummkopf…
Sie sind den Chaos im Westen entflohen und leben in einen Land mit schwachen Staat, verraten uns aber nicht wo?
Die Mehrheit der Mitforisten lebt aber hier in diesen beschissenen Land. Viele können und wollen nicht weg. Sie sprechen Deutsch und lieben ihre Heimat. Eine Menge Zuwanderer sind hier gut integriert, ihr Deutsch klingt so gut wie das der Eingeborenen und in ihre chaotische Heimat wollen sie nicht zurück. Folglich bleibt diesen Leuten hier nichts anderes übrig als resignieren, dem Zynismus zu verfallen und für ein besseres Deutschland einzutreten.
Nicht viele haben wie sie das Geld auswandern zu können. Sie müssen sich aber auch nicht von ihren – sie sind ein wohlhabender Anarchist und typisch deutscher Besserwisser – beschimpfen zu lassen.
Staaten und Nationen wird es noch sehr lange geben, weil die Welt in viele Kulturen und Sprachen zerfällt. Dabei gibt es überlegene Kulturen wie die asiatischen, aber auch Kulturen wie die westlichen, sich sich in einen langen schmerzhaften Zerfallsprozeß befinden. Weltreiche kommen und gehen. Das Imperium American zerfällt und reißt dieses Deutschland mit in seinen Zerfallsprozeß. Die Retter kommen weder von links, noch von rechts, möglicherweise durch eine Querfront. Das wäre die allerletzte Chance vor dem totalen Chaos, das vom Imperium besetzte Länder wie Afghanistan und Irak von lange befallen hat.
Ich hoffe sie leben irgenwo in Asien?
Ich liebe solche Schwätzer, die unfähig sind ihr eigenes Leben SELBER zu gestalten, zu feige ein Risiko einzugehen, aber ganz, ganz gross im Jammerm sind, und sich ganz furchtbar über jeden ärgern, der weniger dumm ist.
Der “Retter” wird weder von Rechts noch von Links kommen. Politik ist nicht die Lösung, sie ist das Problem…
Die “Lösung” wird duch AI kommen, denn die wird das Meiste vielleicht sogar alles von den zerstören, was an der westlichen Zivilisaation wertvoll war.
Ich kann nur jedem raten sich mal damit auseinanderszusetzen was die Konsequenzen dieser “Technik” sein werden…
Arbeit ist Alle
Hr. Rötzer
Jeder der sich in Deutschland auskennt weiss das das Angebot an Arbeitsplätzen und die Anzahl der Bewerber eine geradezu unglaubliche Differenz ergibt.
Und zwar entgegengesetzt der staatlichen und staatsaffinen Propaganda.
Und zwar schon eine ganze Weile.
Es gibt Auch Ausnahmen wie zum Beispiel im Pflegebereich. Aber dies hat auch seine Gründe.
Ich habe schon drei Pfleger in meinen Leben getroffen die selber zu so ner Art Pflegefall geworden sind.
Jeder mit offenen Augen weiss das in der BRD immer mehr Betriebe dichtmachen.
Diese Entwicklung hat schon vor Corona angefangen trotz Austeritätslöhnen.
Und beschleunigt sich immer mehr.
Eine Kürzung von Geldern bei Ukrainerin oder Sonstigen Leuten ( Geld ist was für arme Menschen) wird exakt nichts an der Lage ändern.
Vielleicht sogar die Situation verschlimmern.
Also was tun ?
Vielleicht ein 3 Kilometer hohes Klimaschutzministerium bauen ?
Klimaschutz braucht Autorität.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/umweltbundesamt-co2-zertifikate-betrug-china-100.html
Der Aufbau einer grossen und starken Rüstungsindustrie zur Welteroberung könnte auch helfen.
Am besten erobert man dazu Russland.
Vielleicht mein ich das aber auch ironisch was ich gerade aufgeschrieben hab.
Aber jetzt mal eine Frage ans Forum.
Wenn die Situation doch so mies ist
Warum ist der Wert des Euro immer noch so hoch ?
“Wenn die Situation doch so mies ist
Warum ist der Wert des Euro immer noch so hoch ?”
Der Wert des Euros ist nicht hoch. Der Wert des Dollars ist beschissen. Und er wird noch beschissener.
“Arbeit ist Alle
Hr. Rötzer”
Na, da kann man aber laut widersprechen. Noch nie sind in DE so viele Arbeitsstunden geleistet worden wie letztes Jahr. NOCH NIE!!!
Wenn jetzt ArbeitsPLÄTZE knapp sind, dann deswegen, weil in DE durch die Gesetze die Wochenarbeitszeit so hoch gesetzt ist, daß die Arbeitsstunden nicht auf alle Arbeitsfähigen aufgeteilt werden können. Und das ist politisch gewollt: es SOLLEN Arbeitsplätze verknappt werden, um ein Druckmittel gegen Lohnforderungen zu haben!
Die Regierung könnte mit einem Federstrich die Maximalarbeitszeit herabsetzen, so daß schon am 1.10.2024 die Arbeitslosigkeit 0% beträgt. Aber sie wird einen Dreck tun. Lieber wird sie die Anzahl der unbezahlten Überstunden noch um ein paar Milliarden erhöhen. Die Unternehmerverbände fordern nicht umsonst ERHÖHUNG der Wochenarbeitszeit…
Die Ukraine ist doch so ein „demokratischer Staat“, das der Westen diesen Staat nicht nur mit Waffen unterstützt, sondern sogar Soldaten schicken will. Gibt es für Menschen aus dieser Superdemokratie überhaupt einen Asylgrund?
Dann noch diese Undankbarkeit.
Kein Wunder daß die AfD großen Zuspruch findet wenn sie fordert diese Leute sofort und ohne Handgeld abzuschieben.
Andere Länder wie Polen und die Schweiz gehen anders mit dieser Flüchlingsgruppe um. Die müssen dort arbeiten, Notfalls ihre Luxusauto verkaufen, sonst dort der Rausschmiss
Aber die dummen Deutschen lassen alles mit sich machen, von ukrainischen Politikern beschimpfen lassen usw. Auch ein Konjukturprogramm für die AfD, die deutschen Nationalstolz wiederbeleben möchte….ich kann die Deutschen gut verstehen, die aus Zorn u d auch aus Überzeugung rechts wählen, die Linken haben die Menschen doch verraten, fordern noch mehr Krieg wie dieser olivgrüne Hofreiter.
Weiter, dann hat die AfD bald 40%!
Demografisch ist die Ukraine am Ende. Schon vor dem Krieg gab es eine dramatische Auswanderung und eine äußerst ungewöhnliche Demographie (nicht im positiven Sinne). Besonders frappierend war dabei eine “Delle” bei den 20jährigen. Ausserdem war bereits vor dem Krieg die Geburtenrate eine der niedrigsten weltweit.
Seit dem Krieg werden solche Daten auf Geheiß der Regierung nicht mehr erfasst. Fest steht aber, dass bei den Männern gerade diejenigen in der “Delle” dramatisch zurück gegangen sind. Die Folgegenerationen werden also äußerst mager ausfallen. Ausserdem sind bekanntlich sehr viele Frauen ausgewandert und fluten nun geradezu die europäischen Heiratsmärkte. Vermutlich liegt die Bevölkerung der Ukraine nur noch bei 20 Millionen Einwohnern und besteht aus Rentnern und todgeweihten und mangels Frauen ohnehin nicht fortpflanzungsfähigen Männern.
Wie es wohl künftig weitergeht? Die ukrainische Bevölkerung der Ukraine wird gegen 10 Millionen gehen, was für ein so großes Land nicht mehr tragfähig ist. Nimmt man künftig abzuzahlende Schulden und die Demographie hinzu, zeichnet sich ein Kollaps ab. Da jedoch in Zukunft der Westen prächtig an dem was von der Ukraine übrig sein wird verdienen will, könnte das verhindert werden, aber nicht im Sinne der Ukrainer. Wie dann? Bei den zu erwartenden Flüchtlingsmassen aus Afrika und den fruchtbaren leeren ukrainischen Feldern scheint die Lösung eindeutig. Jemand hat einmal bezüglich der Rohstoffe behauptet, die Ukraine sei ein “europäisches Afrika”. Vielleicht wird sie das jedoch auch in einer anderen, weiter gehenden Hinsicht.
Nicht zu vergessen, daß der neueste – und absolut erwartbare – Streich des IWF von der Ukraine so langsam knallharte, neoliberale Maßnahmen fordert (Steuern rauf, Währung abwerten), die der Attraktivität des Landes für Einwohner genauso wenig zuträglich sind, wie ein permanenter Kriegszustand. An Stelle der noch verbliebenen Ukrainer würde ich mir nicht so sehr Sorgen um den Feind vor mir machen, sondern um den hinter mir!
Das haben ja schon die meisten derer, die dazu fähig sind das Ganze Bild zu verstehen, längst getan und haben sich zB nach DE abgesetzt. MaW im Gegensatz zu dem Gros der muslimischen Flüchtlinge, sind die Ukrainer ein erfreuliche Zuwachs für Deutschland.
Wünschenswert wäre jetzt allerdings eine deutsche Regierung die nicht mehr dieser dümmsten aller Regierung ähnelt. Man kann nur hoffen, dass die Ampel so schnell wie möglich zerfällt…. Neuwahlen wären sehr, sehr interessant…
Zusammen mit einem Trump in den USA könnte man dem Kriegs Saustall den Hahn abdrehen!
Die NATO ist fleißig dabei, das ukrainische Volk auszurotten. (nur dumme und Westmedien – Geschädigte merken das nicht) Dieser Prozess geht seit 2014 so und soll offiziell Putin angelastet werden – weil Landsleuten, sogenannte Seperatisten und “Abtrünnigen” geholfen wird, durch Russland. (vertauscht mal die Namen Russlands mit USA und den Namen der Ukraine mit Mexico – der Ami hätte nicht anders gehandelt – vielleicht sogar viel eher, es gibt dafür Beispiele !!)
Es bleibt so:………. Herr Scholz, schicken sie Diplomaten, Diplomaten und nochmals Diplomaten, anstelle von Leoparden !!!
JEDER Mensch, der seinen angestammten Ort verlässt trifft Abwägungen, welche individuellen Folgen er tragen will und kann. Es ist nicht die Aufgabe aller Regierungen der Welt jegliche Gründe von Neubürgern zu akzeptieren und sie materiell besser zu stellen als große Teile der bereits ansässigen Bevölkerung des eigenen Territoriums. Es wird schon seinen Grund haben, dass man sich lieber nach D schleusen lässt als nach Mali. Warum sollte es nicht hinreichend sein, für das Überleben zu sorgen?
Weil DE ein Land ist in dem es tatsächlich möglich ist zu behaupten man führe Kriege aus moralischen Gründen.
Und keiner steht auf und haut ihr für sowas in die Fresse!
MaW: Ihr seid die Deppen mit denen man genau sowas machen kann… und ihr verdient alle Verachtung die ihr weltweit erfahrt.
Es gibt keine “Ukraine”.
“Ukraine” wurde von den deutschen Imperialisten während des Ersten Weltkriegs erfunden. Erfinder war der Sozialliberale Fanatiker Paul Rohrbach.
Rußland wird siegen.
Adolf Selensky wird Polonium schlucken (kein “Nowitschok”).
Jein. Jahrhunderte wurde Galizien, Wolhynien usw. von Polen-Litauen beherrscht und nicht von Moskau. Deswegen hat sich dort eine etwas andere Nationalität entwickelt als im Moskauer Russland. Auch wenn dort einen russischen Dialekt/verwandte Sprache sprechende Leute lebten. Das wurde dann gegen das Zarenreich udn später gegen die Sowjetunion benutzt um die Leute aufzuhetzen. Wie heute eigentlich auch. An der Küste und im Osten ist die Geschichte wieder anders. Das war dort ziemlich leer und wurde mit Russen, Deutschen, Ukrainern und anderen besiedelt nachdem die Zarin Katarina die Tataten und Türken besiegt hatte. Dann in der Sowjetunion sind viele Leute in den Donbas arbeitsmigriert aus allen Teilen der UdSSR. Gibt noch viel mehr Wechselbeziehungen zwischen Moskauer Russland und dem Grenzland. Und eigentlich wollten die Menschen im Donbas einfach nur in Ruhe leben. Aber die Ukraineextremisten ließen sie nicht.
Das Projekt Ukraine ist fast beendet, da sagte der Herr Medvedev, egal wer in der USA regiert, US Sanktionen bleiben gegen Russland bestehen bis die USA kollabiert ist.
Dann kollabiert die Ukraine und mit ihnen die Menschen dort oder im Ausland.
Wie Herr Rötzer schon schrieb, über die Arbeitsmarklage…
Sollte die USA tatsächlich kollabieren, dann sollte man denm alten Greis dankbar sein und Deutschland, wird die Röhren von NS reparieren und die Wirtschaft, wird es dem künstlichen Schlaf, unverhofft zum Leben erweckt. Gut für die Wirtschaft, ob der Arbeitsmarkt dann auch aufblüht ist noch abzuwarten.
“Update: Weil im Forum gewünscht: Nach UNHCR sind seit seit Kriegsbeginn darüber hinaus 1.278.535 Ukrainer nach Russland geflüchtet, das damit am meisten Flüchtlinge aufgenommen hat.”
Wahrhaft journalistische Berichterstattung gibt es erst auf Wunsch des Forums, ansonsten subtile Propaganda und Fake News durch Weglassen.
Braucht man eigentlich nicht weiter zu kommentieren… kognitive Kriegsführung live und in Farbe.
Dieser vorauseilende Gehorsam (oder gar Überzeugung?) sei der Preis für das OT Format und die Möglichkeit freier Meinungsäußerung durch kommentieren, wird im Forum immer wieder behauptet.
Finde den Fehler…
Leider gibt es nur diese eine Welt, und die ist nun mal so wie sie ist..
Sie dürfen natürlich mit allem gerne warten, bis eine andere auftaucht…
zum Thema Demographie Ukraine.
Ich kenne einige junge Ukrainer, die hier her kamen als sie noch nicht ganz 18 waren.
Inzwischen sind sie es, und wissen dass sie auf Jahre nicht mehr zurück können.
Könnte mir vorstellen, dass das sich fortsetzt, dass , wer einen heute 17 jährigen Sohn hat, schaut dass er aus dem Land kommt, bevor es zu spät.
Da werden später eine Reihe von Jahrgängen fast komplett in der ukraine fehlen.
@Altlandrebell Altlandrebell 7. September 2024 um 0:30 Uhr
Ich habe Eure Diskussion letzte Nacht mit Interesse gelesen. Aber bitte, Michael Gentile, “professor of human geography” an der Universität Oslo, mit einer Befragung von Bewohnern Lugansks aus dem Jahr 2013?
Gentile ging es um die Abgrenzung pro-West und “pro Russia/Soviet”, Aus dem Abstract seiner .. hm Studie:
“The pro-West constituency is younger, not Russian but often including members of other ethnic groups, well educated, more tolerant toward sexual minorities, generally more satisfied with life, and it also speaks better English. Conversely, those with pro-Russia/Soviet geopolitical identities are older, Russian, low educated, less fluent in English, intolerant, and unsatisfied with their lives.”
Sorry, aber entsprechend “glaubwürdig” sind auch die Ergebnisse. Er hat nach pro Nato und EU gefischt und ist teilweise fündig geworden. Was an seiner Einstufung “ethnic Russian” überhaupt standhält, steht dahin.
Dass er fanatischer NATO-Ideologe, Antikommunist und Russo-/Putinophobe ist, steht dagegen ausser Zweifel. Weitere seiner “wissenschaftlichen Werke” :
– mit M. Kragh: (2022), The 2020 Belarusian presidential election and conspiracy theories in the Russo-Ukrainian conflict, International Affairs 98(3): 973-99
– (2020), Diabolical suggestions: Disinformation and the curious scale of nationalism in Ukrainian geopolitical fault-line cities, Geopolitics,
Ein ideologischer Frontkämpfer: “He is an expert on Central and Eastern European urban affairs, focusing on Ukraine, and has a growing side interest in authoritarian regimes’ use of conspiracy theories to advance strategic objectives. ” https://uni.oslomet.no/ukrainett/michael-gentile/
Für Kudelia gilt das übrigens auch, sein neuestes Buch heisst mit kühl-wissenschaftlicher Unparteilichkeit “Ukrainian State under Russian Aggression: Resilience and Resistance.”
Dabei hast auch Du das Thema verfehlt. RH stellt sehr zu Recht fest, dass die Einstufung nach Ethnie wenig bis nichts aussagt. Die “ethnischen Ukrainer”, die vor den Kriegshandlungen in die Westukraine geflüchtet sind, werden dort wegen ihrer russischen Sprache beschimpft und diskriminiert, das trifft auch auf “ethnische Ukrainer” zu, die, wenn nicht Russisch, dann ein danach klingendes Ukrainisch, und meist Surshik sprechen. Ansonsten gibt es keine “ethnische” Unterscheidung zwischen Russen und Ukrainern.
Meine Grossmutter ist in Shitomir geboren (allerdings schon 1908 im Alter von 18 Jahren ausgewandert), die wusste nicht einmal, dass es in ihrer Gegend “Ukrainer” gegeben haben soll, für sie (sie sprach auch Russisch) waren das Russen. Der berühmte Boris Roshin (Colonel Cassad), wohnhaft in Sewastopol, lebte in seiner Kindheit/frühen Jugend jahrelang in Irpen (westlich Kiew), seine Familie stammte aus Karelien. Was für eine “Ethnie”?
Besdomny (noch als DJ Holzbank in TP) erwähnte einmal, dass irgendwann in den 2000ern eines der grossen internationalen Meinungsforschungsinstitute, Gallup oder Pew, wenn ich mit recht entsinne, eine grosse Befragung durch. In der Kontaktaufnahme mit den Probanden wurde anheimgestellt, in welcher Sprache die Bögen wareen: Ukrainisch (an erster Stelle), Russisch, Rumänisch, Ungarisch, Griechisch, Tatarisch. 80% der Probanden wählten Russisch. Ähnliches kam bei einer Onlineerhebung von Google heraus.
Ukrainische Nationalisten wollten schon immer allen die “Mowa” aufzwingen. Es gibt eine Polemik von Nestor Machno, der diesen Wahn schon der Anhänger Skoropadskis und Petljuras verspottete und zurückwies und darauf bestand, dass er und die Aufständischen der Saporoshjer Stich weiter Russisch sprachen.
RH hat auch Recht, dass auch die Bolschewiki eine “Ukrainisierung” durchführten. Die bezog sich aber vorwiegend auf Amtssprache (wobei Nationalitätensprachen ihre Rechte behielten) und Schulunterricht (in dem nach wie vor auch Russisch als Nationalsprache unterrichtet wurde). Man kann das gewiss kritisieren, da es auch Zugeständnisse an die ukrainisch-nationalistische Ideologie beinhaltete, der nicht wenige der Philologen aus der Westukraine anhingen oder positiv gegenüberstanden. Aber es ging um die Alphabetisierung von gut 35 Millionen zu 85-90% analphabetischer Bauern, für die das Russische nicht die Muttersprache war. Und die Bolschewiki waren da dankbar für jeden Kooperationsbereiten, egal ob Russe, Jude, Pole oder Ukrainer.
In mancher Hinsicht haben die Bolschewiki und die UdSSR in der Tat das Ukrainische erst erschaffen, indem sie die diversen Dialekte des “Kleinrussischen” zu einer Hochsprache zusammenführten. Und bis heute ist das Ukrainische ein unvollständiges Projekt. Nach dem Ende der UdSSR nahm sogar die Zahl von Publikationen und Unterrichtswerken in Ukrainisch eher ab, da das Geld fehlte oder untergeschliffen wurde.
Dazu kam, dass sich Konflikte zwischen den Eingesessenen und der remigrierten, mehrheitlich stramm faschistischen Diaspora ergaben. Die hatte ihre eigene Variante des “Hochukrainischen” mit deutlich mehr Polonismen, aber auch Anglizismen.
Ein Spezialproblem stellte dabei die Wissenschaftssprache dar, die fast völlig aus russischen und deutschen Lehnwörtern bestand und grossenteils noch besteht.
Der gegenwärtige kulturelle Ausrottungskrieg der Banderiten gegen alles Russische stellt sie da vor besondere Probleme.
Wenn Du Dich von Deiner leicht missglückten Blutgrätsche wieder erhebst: “Mehrheitklich Russen” sind die Menschen in der Ostukraine qua Sprache und Kultur, auch wenn Herr Gentile seine holprige Dichotomie “pro-West” vs. “pro Russia/Soviet” konstruiert oder Herr Kudelia in “field studies” nach “collaborators” fahndet.
@ Aquadraht
Heute mal nur zu den Punkten, die ich ergänzen will oder etwas anders sehe. Ich hatte aber @ RH schon geschrieben, dass wir nicht so weit auseinanderliegen, wie es vielleicht scheint. Ihre Punkte zum heutigen Krieg gegen das Russische oder der Bauernalphabetisierung teile ich beispielsweise – um diese Aspekte ging es mir aber gestern Früh gar nicht. Da wollte ich lediglich akzentuieren, dass die Donbasser nicht schlicht „Russen“ sind, sondern die Region eine eigenständige Identität aufweist. Hab selber Bekannte aus der Ecke, die in den 1990ern nach Deutschland kamen (ohne Begrüßungsteddy wie die Galizier ihn bekamen) und sich freilich wenig aus Ethnie etc. machten. Sie sahen und identifizierten sich übrigens weder als Russen noch als Ukrainer – sondern als Familie von Bergarbeitern. Gesprochen wurde zuhause natürlich Russisch.
Nochmals verweisen möchte ich zudem auf den habsburgischen Anteil an der Schaffung der „Ukrainer“ (wie Bosnier übrigens). Franz Seraph von Stadion beispielsweise war als Statthalter extrem darum bemüht die ortsansässige Bevölkerung begrifflich von den Russen zu trennen – Stichwort „Ruthenen“.
Was Typen wie Gentile betrifft – den kann und muss man hinsichtlich seiner politischen Positionen und Analysen selbstverständlich in vielen Punkten kritisieren. Bei den 60 % ethnischen Ukrainern bezog er sich, wenn ich mich richtig erinnere (hab den Artikel im Gegensatz zu meiner M.A. auf einer anderen Festplatte, müsste die suchen), aber auf den ukrainischen Zensus von 2001 / 2002. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um Selbstauskünfte der Befragten im Donbass handelt – wie bei den russländischen Zensus, die ich dem Mitforisten @ AH oben verlinkte. Es also kein Hirngespinst von Gentile ist.
Demgemäß müsste man dann ermitteln, wieso die Befragten sich selbst und ihre Zugehörigkeit dergestalt wahrnahmen. Sie hätten ja auch alle „ethnische Russen“ ankreuzen können. Ich hatte den Eindruck, dass viele mittels der Einstufung als „Ukrainer“ deutlich machen wollten, dass sie sich zu einer von den klassischen „Russen“ – in welcher Dimension auch immer – verschiedenen Gruppe zugehörig fühlten – das es keine Frage von Sprache, Kultur und Ethnie, sondern vielmehr von Identität ist. Goth und Trash Metal sind beides Metal-Genres – doch sie unterscheiden sich nicht zuletzt im Stil sowie in der Identität der Hörer (gut, gibt wohl bessere Beispiele, hatte grad keins zur Hand – wollte nur den Identitätsaspekt hervorheben). Und es ist eine deutliche Differenz zu beobachten, wenn sich rund 60 % im Zensus als „ethnische Ukrainer“ (was immer das ist) einstufen, aber nur ein Drittel sich auch als „ukrainische Staatsbürger“ identifiziert – und nicht wenige sich vornehmlich als Donbasser wahrnehmen. Denn letzteres, die spezifische Donbasser Regionalidentität, ist ja auch kein Hirngespinst.
Ansonsten: Ethnie, Nation, Bürgerschaft etc. haben selbstverständlich eine erheblich konstruierte Dimension – in der Literatur, die ich las, galten diese Geschichten stets als komplex und dynamisch, sprich sie können sich im Laufe der Zeit verändern oder werden per Ukas geändert. „Ethnien“ und „Identitäten“ sind oft nicht festgelegt und können von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, einschließlich sozialer, politischer und wirtschaftlicher Bedingungen. Man kann zurecht fragen, was man überhaupt mit diesen Geschichten anfangen oder warum man sie heranziehen soll – persönlich kann ich mit denen auch nichts anfangen, für mich sind das reine Opiate, die man zwecks divide et impera unters Volk schmeißt.
Erscheint mir schwierig, die beiden als einzige Scheidelinie zu nehmen. Das sind zwar zwei von vier Elementen, die man in der westlichen Forschung gerne zur Abgrenzung von Ethnien heranzieht (die anderen wären Religion und gemeinsame Geschichte), aber gerade „Kultur“ ist ja ein äußerst fluider und schwierig abzugrenzender Begriff. Viele angeblich unterschiedliche Gruppen können kulturelle wie sprachliche Elemente teilen oder voneinander übernehmen, was die Unterscheidung erschwert. Kulturelle Praktiken können auch regional variieren und sind bekanntlich alles andere als homogen. Viele finden Sie selbst im k.u.k. geprägten Galizien, das nichts mit „Russen“ zu tun haben will. Da wird jetzt künstlich nachethnisiert oder nachkulturalsiert wie wir alle wissen.
Ich würde allenfalls über die Schiene der „Regionalidentitäten“ operieren – so schwer fassbar wie gesagt auch die sind – denn „ethnische Zugehörigkeit“ ist oft schlicht eine Frage der Selbstidentifikation. Da spielen dann eben persönliche Erfahrungen, familiäre wie berufliche Hintergründe oder soziale Einflüsse mit rein. Die bloße Kategorisierung von Menschen qua Sprache und „Kultur“ erscheint mir zu simpel. Und die Regionalidentitäten von Lwow / Lwiw / Lemberg, Charkow und Donezk sind nun einmal nicht dieselben; Sprache und Gebräuche können dort aber durchaus gleich sein. Ansonsten natürlich noch Klasse, da der Donbass-Aufstand auch stark eine Erhebung von Arbeitern war, was den viel bourgeoiser geprägten Kräften in der West- und Zentralukraine nochmals zusätzlich gegen den Strich ging.
Zu Kudelia: der war einer der ganz wenigen Ukrainistiker (Ukraine-Forscher) im Westen, die 2014 festgestellt hatten, dass der Krieg im Donbass lokale Wurzeln hatte. Dafür bekam er extrem viel Flak in westlichen Wissenschaftskreisen ab, etwa von Typen wie Andreas Umland, die ihn als pro-russischen Verschwörungstheoretiker verunglimpften. War ähnlich wie bei Ivan Katchanovski, der es wagte die Axt an die heilige Kuh Scharfschützenmorde zu legen. Mit dabei war natürlich wie immer Taras Kuzio, falls Sie den kennen, eine ganz besondere Type; schrieb bereits 2017 das kongeniale Werk „Putin’s War Against Ukraine: Revolution, Nationalism, and Crime“. Tldr: Putin steckt hinter allem und versucht seit langem die Ukraine zu zerstören, seit 2014 sogar sie zu erobern. Sein aktuelles Machwerk heißt „Fascism and Genocide. Russia’s War Against Ukrainians“. Hach, ich liebe gute Science Fiction.
Auslöser des Kudelia-Disputs war dieses „Policy Memo“ hier, das er im September 2014 bei PONARS Eurasia veröffentlichte. Das kann man von linker oder sonst wie kritischer Seite auseinandernehmen; in wissenschaftlichen Zirkeln, die fast komplett pro-Maidan / -EU / -NATO / – Kapitalismus etc. sind, ist so ein Werk bereits Blasphemie Güteklasse A. Demgemäß ist PONARS Eurasia natürlich auch kein linker Laden. Es ist an die George Washington University angeschlossen und man kann dort nur publizieren, wenn man bestimmten Stichworten und Richtlinien folgt.
Kudelia an sich ist kein Linker, das ist mir bewusst – genauso wenig übrigens wie John Mearsheimer oder Ivan Katchanovski, der rechtslibertär ist und ein entschiedener Gegner der Sowjetunion. Katchanovski ist Schüler von Seymour Martin Lipset. Ja, der Lipset, der Denkvater der Neokonservativen. Ich lese deren Schriften trotzdem, allein, um eine andere Meinung zu sehen und in deren Aufsätzen – so sie nicht hinter der Bezahlschranke sind – finden sich immer wieder auch interessante Quellen. Dann zitiere ich auch daraus. Würde ich nur noch (halb)linke lesen, müsste ich mich wohl auf Wolodymyr Ischtschenko beschränken.
Was Kudelias „Buch“ betrifft – das ist ein Aufsatz, der hinter einer Bezahlschranke steht, weswegen ich ihn nicht beurteilen kann. Ich würde vom Titel und Abstract her nicht immer automatisch auf die Werke schließen, zumal man im Westen oft nur noch veröffentlichen kann, wenn man zumindest in der Überschrift und Zusammenfassung die gängigen Stichpunkte erwähnt. Ich weiß, worüber ich schreibe, denn meine Arbeit wurde wie gesagt genau deshalb nicht publiziert – Altlandrebell ist eben ein pöser, pro-russischer Verschwörungstheoretiker, da haben die Verlage Angst „abzurutschen“, mit „befremdlichen Inhalten / Autoren“ in Verbindung gebracht zu werden oder die „Antifa“ vor der Tür stehen zu haben. Kann aber sonst gut sein, dass Kudelias Aufsatz ziemlich grauslich ist; er hatte die neuerliche russische Intervention 2022 nicht erwartet und ist danach sehr weit ins pro-westliche Lager geschwenkt, hat da einige rechts überholt. Befand in diesem NZZ-Interview hier beispielsweise, dass Ex-Präsident Selenskij der richtige Leader sei und sah zugleich doch irgendwie die ukrainische „Demokratie“ als gefährdet an. „Gefährdet“? Ich wusste nicht einmal, dass die noch eine hätten! Naja, mit so was müssen wir uns nicht weiter auseinandernehmen, da haben wir wahrscheinlich dieselbe Meinung zu.
Um Platz zu machen werden Flüchtlinge aus anderen Ländern schlechter behandelt und vermehrt abgeschoben.
Besonders wenn man bedenkt das Merz jetzt sogar mit den Taliban verhandeln will.
Schickt man jetzt Afghanen die für die BW gearbeitet haben in den sicheren Tod und läßt die dort verbliebenen Ex-Mitarbeiter dort hängen?
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen?
Die Einheitspartei aus CDU, SPD, GRÜNEN und FDP ist auf den gleichen rechtextremen Kurs wie die AFD.
Ein interessanter Artikel zu Fluchtursachen
Die EU bezahlt die Morde
https://globalbridge.ch/berlin-und-die-menschenrechte-die-eu-bezahlt-die-morde-in-nordafrika/
Was mich immer wieder irritiert: Die Selbstverständlichkeit mit der aus Gruppenzugehörigkeiten Zuordnungen zu territorialen Festlegungen gemacht werden. Das ist ja der sprachliche Gehalt eines nationalen Prinzips, das sich auf die Sprache gründet. Die Sprache ist nur eine der möglichen gemeinsamen Setzungen zur Begründung eines Territorialstaates. Andere haben´s mit der Religion. Wieder andere mit einem `typischen Aussehen´ (Frisur, Kleidung, Figur, Teint…).
Wer niederbayrisch spricht, versteht einen Elbplatt-Sprecher nicht und umgekehrt. Sprache hat mit Sprechen zu tun – weniger mit `kommunizieren´, `mediatisieren´. Der deutsche Territorialstaat verwendet eine Verkehrssprache, die vom aktuellen Gebrauch des Deutschen in Medien bestimmt ist – nicht von der gesprochenen Sprache der Bewohner dieses Landes. Gegenwärtig zeichnet sich ab, dass die traditionelle Hochsprache der gebildeten Menschen Ü 50 als Mittel der Verständigung von einem neuen Sprachgebräu abgelöst wird, das vierbuchstabigen Abkürzungen ganzer Wortreihen aus einer fremden Sprache Geltung verleiht – aber nur schriftlich. Unter meinen Kontaktpersonen unterschiedlichen Alters gibt es keinen, der mündlich das Wort `imho´ benutzt. Gleichbedeutend mit `i glaab´, `ich maan´, `ich denk´… oder `ich gebe zu bedenken´, `mein Einwand lautet´….
Der Sprachgebrauch der auf internationalen Austausch orientierten Menschen wird in manchen Gegenden vom Englischen geprägt, in anderen vom Russischen, vom Französischen, vom Spanischen oder Chinesischen. Nicht vom Holländischen, weil Flamen etwas anderes sind als Oranier… Bayern und Steirer sind keine Deutschen.
Ich behaupte: Jeder Mensch möchte verstanden werden und den anderen verstehen. Er ärgert sich, wenn sich das Gegenüber nicht in vergleichbarem Maß um Verständigung bemüht – notfalls mit Händen und Füßen statt mit Worten. Mangelnden Verständigungswillen mit dem Konstrukt `Nationalsprache´ zu begründen, halte ich nicht für förderlich im Interesse eines friedlichen und sachorientierten Austauschs unterschiedlicher Menschen.
Natürlich sind auch Steierer Deutsche. Aucg Flamen usw, gehören historisch gesehen nzu der Gruppe der Deutschen… nur sind es Keine “Reichsdeutsche”. Die Geschichte der Deutschen taugt nicht als Allgemeinbeispiel für Nation und ähnliches, die Deutschen waren immer viele Völker, erst Ende des 19Jh versuchten sich, zuerst akademische, Kreise, an derr Entstehung eines Nationalmythos, unsd so ganz glücklich sind wir damit bis heute nicht, im Gegensatz zu den meisten anderen Völkern..
und welche sind dies ?