
Bisher konnte die Volksrepublik die Auswirkungen der Trumpschen Zölle sehr gut meistern. Exporte und Wirtschaftswachstum stiegen. Dennoch gibt es auch hausgemachte Probleme wie die nachlassende Ertragskraft der chinesischen Wirtschaft. Eine neue Politik soll abhelfen.
Chinas Unternehmen, ob private oder staatliche, können ihre wirtschaftliche Tätigkeit weitgehend frei von staatlichen Eingriffen ausüben. Das ist anders als westliche Medien immer wieder bemüht sind dazustellen. Größtenteils sind die Vorschriften und Regulierung durch den chinesischen Staat wesentlich geringer als im Westen. Im Gegensatz zu Brüssel schreibt keine Behörde vor, wie groß und krumm Gurken sein dürfen. Staat und Partei greifen erst ein, wenn das Handeln der Unternehmen zu Entwicklungen führt, die nicht im gesellschaftlichen Interesse sind.
Wirtschaftliche Freiheit schafft Überkapazitäten
Diese Eingriffe werden oftmals in westlichen Medien zu Skandalen aufgebauscht, ohne die Überlegungen darzustellen, die zu diesen Entscheidungen führten. Als der große chinesische Immobilienentwickler Evergrande strauchelte, war sofort die Rede von verfehlter Wirtschaftspolitik. Die Partei hatte den Zugang zu weiteren Krediten verbaut. Nach Xi Jinpings Worten vertrat sie den Standpunkt: „Häuser sind zum Wohnen da, nicht zur Spekulation“(1).
Das bedeutet aber nicht, dass westliche Kritik immer nur auf Missgunst zurück zu führen ist. China ist sich über die Schwächen der eigenen Wirtschaft weitgehend im Klaren. Die überschüssigen Produktionskapazitäten im eigenen Land beeinträchtigen die Ertragskraft der Wirtschaft. Man weiß auch, dass dafür nicht alleine die amerikanische Zollpolitik verantwortlich ist. Sie sind aber auch nicht das Ergebnis einer von der Partei diktierten Wirtschaftspolitik, deren Ziel es sein soll, westliche Unternehmen auf dem Weltmarkt auszustechen.
Vielmehr ist die Entstehung der Überkapazitäten gerade weitgehend auf die freie unternehmerische Betätigung der chinesischen Wirtschaft zurückzuführen. Das enorme Wachstum aufstrebender Industrien mit ihren fortschrittlichen Technologien bescherten den Städten, in denen sie angesiedelt waren, willkommene Einnahmen. Andere Städte oder Regionen zogen rasch nach und förderten den Aufbau jener erfolgreichen Industrien in ihrem Zuständigkeitsbereich. „Der wiederholte Bau ähnlicher Industrieparks hat zu einer enormen Produktionsmenge und schließlich zu Überkapazitäten geführt“(2). Von staatlicher Gängelung kann da keine Rede sein.
So lange der Weltmarkt für Solarpaneele beispielsweise wuchs, wuchsen auch Produktionsanlagen in China. In etlichen Städten entstanden ganze Zentren für Solartechnik. In anderen wurde die Autoproduktion, in den Hafenstädten der Schiffsbau massiv entwickelt oder unterstützt. Dabei handelt es sich um nichts anderes als um Standortentwicklung, so wie in Magdeburg die Ansiedlung von Intel oder in Schleswig-Holstein der Bau einer Batteriefabrik von Northvolt mit Milliarden an Zuschüssen, Subventionen und Bürgschaften gefördert wurde. Man erhoffte sich davon Wachstum an Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen und Wirtschaftskraft genauso wie in China auch.
Nachlassende Ertragskraft
Im Jahre 2014 war in China die Initiative „Made in China 2025“ als Strategie für die eigene Wirtschaftsentwicklung ausgegeben worden. Es sollten mehr produziert und der Inlandsmarkt verstärkt mit chinesischen Produkten versorgt werden. China wollte nicht mehr nur Werkbank der Welt für billige Waren sein, sondern unabhängiger von westlichen Technologien werden und technologisch in die Weltspitze aufsteigen.
Das ist in vielen Bereichen gelungen, und dort, wo man am Weltmarkt erfolgreich war, fanden sich viele Nachahmer in China, die auf diesen Zug aufspringen wollten. Derzeit erlebt das Land eine Gründerwelle bei den Herstellern von Elektroautos. Mehr als hundert Unternehmen bieten ihre Fahrzeuge an. Viele von ihnen kämpfen ums Überleben, unterbieten sich in Rabattschlachten und werfen ihre Modelle mit Verlusten auf den Markt. Ähnliche Verhältnisse herrschen auch auf anderen Märkten wie dem Bereich Solartechnik, aber auch den großen E-Commerce-Plattformen.
Das wirkt sich aus auf die Ertragskraft der Unternehmen, sie erwirtschaften weniger Gewinn. Aufgrund der fallenden Preise für Industriegüter „sanken die Gewinne mittlerer und großer Industrieunternehmen im Mai [2025] im Jahresvergleich um 9,1 % – der niedrigste Stand seit November letzten Jahres“(3). Damit waren deren Gewinne in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 1,1 % niedriger als im Vorjahr.
Im gesamten Jahr 2024 hatte der Verbraucherpreisindex nur um 0,2 % zugelegt. In den vergangenen zweieinhalb Jahren waren die Erzeugerpreise negativ gewesen. Sinkende Gewinne in den Unternehmen bleiben nicht ohne Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Wohlstand. Die Ertragskraft der chinesischen Wirtschaft lässt nach. So angenehm für den Verbraucher die sinkenden Preise sind, für die Wirtschaft insgesamt sind sie schädlich, wenn sie Ergebnis einer nachlassenden Produktivität sind.
Diese Preisentwicklung ist vordergründig auf eine mangelnde Nachfrage zurückzuführen beziehungsweise auf eine Nachfrage, die niedriger ist als die Produktionskapazitäten. Die chinesische Bevölkerung ist nicht arm, sie verfügt mit etwa 42,49 % des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) über eine der höchsten Sparquoten der Welt. Der weltweite Durchschnitt lag 2023 bei circa 23,02 %. Die Kaufzurückhaltung ist also nicht auf mangelndes Einkommen zurückführen. Vielmehr bedeutet sie, dass auf dem derzeitigen Preisniveau die Bedürfnisse der chinesischen Bevölkerung weitgehend gedeckt sind. Es bestehen keine weiteren Kaufanreize.
Verbesserung des Lebensstandards
Um neue Käuferkreise anzusprechen, müssten die Preise sinken. Das aber will man gerade verhindern, würde es doch Ertragskraft der Unternehmen noch weiter belasten. Statt schädlichen Preisverfall zugunsten von Konsumwachstum zuzulassen, senkte der Staat die Preise künstlich, indem er Käufe bezuschusste. Die chinesische Regierung legte ein Programm in Höhe von 300 Milliarden Yuan (rund 41,6 Milliarden US-Dollar) zur Förderung des Konsums auf. Der Kauf neuer Haushaltsartikel wie Kühlschränke, Waschmaschinen und ähnliches, was im Alltag der meisten Menschen gebraucht wird, wurde bezuschusst, wenn dafür alte Geräte entsorgt wurden.
Damit nicht genug wurde weiteres Programm aufgelegt, bei dem der Staat bei Konsumentenkrediten von über 50.000 Yuan (etwa 6.000 Euro) hinaus einen Teil der Zinskosten in Höhe von einem Prozentpunkt übernimmt. Das gilt für „Autokauf, Altenpflege und Geburt, Bildung und Ausbildung, Kulturtourismus, Hausrenovierung, elektronische Produkte und Gesundheitswesen“(4). Der Einzelhandelsumsatz bei Konsumgütern stieg auf Grund dieser Programme im ersten Halbjahr 2025 um 5 % und der für Dienstleistungen sogar um 5,3 % gegenüber dem Vorjahr. Durch die Zuschüsse flossen Gelder in den Wirtschaftskreislauf, die sonst auf den Konten der Verbraucher zurückgehalten worden wären.
Ein Prozentpunkt hört sich wenig an. Aber man erwartet, dass die staatlichen Zuschüsse „Billionen Yuan an Verbraucherausgaben freisetzen“(5). Die Fördermaßnahmen sollten nicht nur die Situation der Unternehmen, sondern auch „den Lebensstandard verbessern“(6). Bemerkenswert ist hierbei besonders die Schwerpunktverlagerung der chinesischen Politik. Dienten frühere Subventionen in erster Linie Investitionen und der Ausweitung des Angebots, so geht es jetzt um die Hebung der Nachfrage und des Lebensstandards.
Den Markt entwickeln
Neben der finanziellen Förderung der Bürger zur Steigerung von Konsum und Lebensstandard sollen administrative und politische Entscheidungen die nachlassende Ertragskraft stoppen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Vereinheitlichung des chinesischen Marktes. Er verfügt allein aufgrund seiner Größe über ein gewaltiges Wirtschaftspotenzial. Um dessen Vorteile zu heben, will die chinesische Führung „den lokalen Protektionismus energisch abbauen, Marktmonopolisierungen umgehend verhindern und eindämmen sowie einen einheitlichen nationalen Markt erhalten und weiterentwickeln“(7).
Mit lokalem Protektionismus sind die unterschiedlichen Verordnungen und Förderungen durch Gemeinden und Provinzen gemeint. Sie verursachen unnötige Kosten durch bürokratischen Aufwand und können zudem zu einer Benachteiligung von Unternehmen führen, die nicht zu diesem Verwaltungsbereich gehören. Im gesamten Land sollen mit gleichen Vorschriften und Maßnahmen gleiche Marktbedingungen gelten, um die Zersplitterung des Marktes zugunsten eines einheitlichen nationalen Marktes zu beseitigen.
Das größte Hindernis für eine positive Entwicklung der Unternehmenserträge liegt aber in der Konkurrenz der Unternehmen untereinander selbst. Sie liefern sich Rabattschlachten und versuchen durch unlauteren Wettbewerb, sich gegenseitig aus dem Markt zu drängen. Gegen diese Versuche einer Monopol-Bildung will die politische Führung mit dem Mittel des Preisrechts energisch vorgehen, nachdem Appelle nicht gefruchtet haben. Dieses besteht in seiner derzeitigen Form seit 1998. Es wird den neuen wirtschaftlichen Entwicklungen nicht mehr gerecht.
Damals erfolgte die Preisgestaltung noch weitgehend durch die Entscheidung von Menschen. Inzwischen aber haben besonders bei großen Unternehmen Algorithmen die Preisgestaltung übernommen. Die Überarbeitung des Preisrechts zielt nun darauf ab, „den erbitterten Preiskrieg, die Diskriminierung durch Algorithmen und andere unfaire Marktpraktiken“(8) zu beenden. Strengere und klarere Regeln gegen Kampfpreise sollen aufgestellt werden, um Verkäufe unter den Herstellungskosten zu unterbinden.
Die ausufernde Konkurrenz der e-Commerce-Plattformen soll eingeschränkt werden, die mit Kampfpreisen Wettbewerber vom Markt verdrängen wollen. Die Plattformen sollen künftig, „andere Betreiber nicht zwingen dürfen, Preise unter dem Selbstkostenpreis anzubieten“(9). Diese wirtschaftliche Entwicklung, in China als Involution bezeichnet, schadet nicht nur den Unternehmen selbst, sondern auch dem Einkommenszuwachs der Haushalte, insbesondere bei Gering- und Mittelverdienern. Denn sie schmälert die Gewinnmargen, treibt Unternehmen in die Verlustzone und gefährdet damit Arbeitsplätze.
Neue Regeln
All das sind Maßnahmen, die auch Bürger und Regierungen im politischen Westen gutheißen würden – in der Theorie. Doch solche Eingriffe in die private Verfügungsgewalt über Produktionsmittel und in die Preisgestaltung der Wirtschaft sind in der im Westen herrschenden Gesellschaftsordnung unzulässig, selbst wenn die wirtschaftliche Stabilität bedroht ist. Der Staat kann nur die Schäden der Ordnung ausbügeln. Sie im Vorhinein zu vermeiden, ist für ihn weitgehend ausgeschlossen, soweit solche Eingriffe nicht mit Zustimmung der Unternehmen erfolgen. Darin drückt sich die Herrschaft der herrschenden Klasse aus.
Auch die chinesische Regierung setzt ihre Maßnahmen nicht diktatorisch durch. Das ist auch nicht mehr nötig, weil Kapitalbesitzer und Unternehmer nicht mehr die herrschende Klasse darstellen. Sie beugen sich den Entscheidungen von Partei und Regierung. Zudem haben sie auch die Erfahrung gemacht, dass sie damit ganz gut fahren. Wie auch der Adel sich der Herrschaft des siegreichen Bürgertums unterworfen hatte und damit letztlich nicht schlecht lebte, so hat sich auch in China das Kapital der Herrschaft eines Staates unterworfen, der von einer kommunistischen Partei geleitet wird, und lebt damit nicht schlecht.
Das aber genügt nicht, um das Problem der Überkapazitäten zu lösen. In ihnen haben unlauterer Wettbewerb, Versuche der Monopolbildung und die ruinösen Preiskämpfe ihren Ursprung. Es müssen praktische Lösungen gefunden werden. Eine besteht darin, dass die Preisüberwachung der Nationalen Reform Kommission (NDRC) festgelegt hat, dass Betreiber von Plattformen „keine Daten, Algorithmen, Technologien oder Regeln verwenden dürfen, um unfaire Preisgestaltung zu betreiben“.(10)
Chinas Führung verstärkt die Kontrolle über den Wettbewerb und ordnet ihn neu. Sie strebt die Schaffung eines Marktes an, der Qualität und Innovation belohnt und gleichzeitig eine gesündere und nachhaltigere industrielle Entwicklung fördert. Es geht nicht nur darum, den Verdrängungswettbewerb zu bekämpfen, sondern stattdessen Unternehmen bei der Verbesserung der Produktqualität anzuleiten. Denn es ist nichts damit gewonnen, wenn die Preise stabil bleiben auf Kosten der Produktqualität. Es geht um eine umfassende Modernisierung der Marktregulierung in China.
Beides, Steigerung der Produktqualität bei gleichzeitiger Erhöhung der Ertragskraft, soll erreicht werden durch den geordneten Abbau veralteter Produktionskapazitäten. Unter Verwendung künstlicher Intelligenz sollen modernere Anlagen aufgebaut werden, die die Effizient der Produktion steigern und damit den Ertrag. Ziel ist die Förderung von qualitativ hochwertigem Wachstum. Das ist der neue Entwicklungsplan für die chinesische Wirtschaft. Das verstehen die Chinesen als sozialistische Modernisierung.
Fußnoten
(1) https://en.wikipedia.org/wiki/Houses_are_for_living%2C_not_for_speculation?utm_source=chatgpt.com
(8, 9, 10) Chinanews (ecsn) vom 1.9.2025: Überarbeitung des Preisrechts zur Gewährleistung fairen Wettbewerbs)
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
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China ist ja weit weg, die Probleme im eigenen Land (wobei eigenes Land schon irreführend ist weil es ja nur wenigen Leuten gehört ) will man nicht angehen und so kümmert man sich lieber um die Probleme die weit entfernt und doch so nah sind.
@ Otto0815
Das sehe ich auch so. Aber, selbst wenn hier der Wille vorhanden wäre, ist das fachlich unqualifizierte, bornierte Politikergesocks, eingespannt in ein durch und durch korruptes System, kaum in der Lage konstruktive Lösungen anzubieten, geschweige denn, dass die dazu nötigen Umsetzungskompetenzen vorhanden sind.
„China ist ja weit weg“
Vielleicht meint der Autor ja, dass man hier in Deutschland (und im Westen generell) von China lernen kann. Dann ist es doch gut zu wissen, wie die es machen.
Lernen sollte man im Westen von den Chinesen als Erstes den Umgang
mit korrupten Politikern. In China legen diese Politiker nicht einfach ihr Amt
nieder wenn sie erwischt werden und können sich dann auch nicht mit einer
trotzdem gezahlten Pension noch ein schönes Leben machen. In China werden
korrupte Politiker abgeurteilt. Wenn sie Pech haben, gehen sie in den Knast,
wenn sie Glück haben, werden sie mit Gnickschuss hingerichtet. Die Kugel
wird den Hinterbliebenen berechnet. Als ehemaliger Politiker, der das Volk
beschissen hat, hat man es im Knast gar nicht gut.
Danke garno und exakt das ist der Gedanke hinter der Agitprop. Klaus befand ja auch, daß China Modell ist. Toll oder:
China und der ‚Great Reset‘
Wie die Kommunistische Partei Chinas und westliche Tech-Globalisten der Welt einen Lockdown verkauften
Aya Velázquez
Nov. 28, 2020
Vom 20.-24. Januar 2020 tagte das 50. World Economic Forum (WEF) in Davos. Zur gleichen Zeit, am 23. Januar, verhängte China den ersten Lockdown in der Geschichte der Menschheit, und die globale Berichterstattungslawine über Corona begann. Nur wenige Tage später lobte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus Chinas Weg bereits als „richtungsweisend“. In den kommenden Monaten kopierten fast sämtliche Länder der Erde China. Derweilen freute sich Klaus Schwab, Vorsitzender des WEF, über die einmalige Gelegenheit für einen „Great Reset“, den er Anfang Juni in Davos vor der Weltöffentlichkeit aus der Tasche zauberte. Jeder weitere Tag Lockdown bringt Big Tech, Big Pharma und Big Money sagenhafte Gewinne. Über Zufälle und Interessenkonvergenzen im 21. Jahrhundert.
https://www.velazquez.press/p/china-und-der-great-reset
Mal von dem ganzen technischen Schnick-Schnack KI-Überwachungs-bewaffnete Roboter zur Bevölkerungskontrolle-wir schalten euch die App auf rot-etc. mal abgesehen. Was kann man hier lernen was man sonst nicht weiß? Wir verkaufen unsere Arbeiterschaft an ausländische Ausbeuter und machen uns dabei auch die Taschen voll.
Während in China die Nachfrage gefördert werden soll, versuchen bei uns die ewig gleichen das ewig gleiche, nämlich dem Angebot weiter das Fett mit der Spritze in den Hintern zu blasen, selbst wenn die Nachfrage komplett verschwunden ist, oder die Maßnahmen, die zur Finanzierung dieses Verhaltens nötig sind, die (Binnen)Nachfrage noch weiter beschädigen. Und diese Kreise besitzen die Frechheit, das auch noch „Wirtschaftskompetenz“ zu nennen.
Der Westen besteht daraus anderen Probleme anzudichten, um von den eigenen abzulenken.
Danke für diesen Bericht.
Ich bin jemand, der dem Sozialismus den Vorzug gibt. Die Staaten, die lieber sozialistische als naturwüchsig gesteuerte sein wollten, gibt es tatsächlich nicht mehr, bis auf letzte Reste in Kuba und Nordkorea, auch die könnten morgen schon Geschichte sein.
Das große China macht derweil eine Politik, die Leuten, welche darin nach weitertreibenden Momenten der marxistischen Tradition suchen (auch für mich ist diese Politik der sprichwörtliche Tanz auf der Rasierklinge), oft Denkschwierigkeiten bereitet. Ich halte mich dabei an den marxistischen Historiker und Genossen Gossweiler der offen bekannte:
„Ich habe bei allen taktisch-strategisch-wirtschaftlichen Erwägungen durchaus die Hoffnung, „dass es wenigstens dem chinesischen Volk gelingt, dem vereinten Ansturm des Imperialismus und der Revisionisten standzuhalten.“
In diesem Sinne blicke auch ich positiv in die Zukunft.
Was ist mit Eritrea, probieren die nicht auch einen eigenen Weg?
Vertreter aus Eritrea waren 2024 bei der RLK zu Gast, die Infos von denen fand ich wirklich spannend.
Aber es ist eben auch sehr klein leider, trotzdem sollte man Eritrea nicht vergessen.
Rot Front!
@cyclist01:
Du hast recht. Eritrea habe ich nicht auf dem Schirm. Ich werde mich belesen und Informationen einholen.
Marxismus ist in China ziemlich out. Der gute Marx war ja eher praktisch als Organisator und nicht so großartig mit der Theorie. Keine Ahnung wie weit der Blick dabei auf die immer noch unerreichte antike Demokratie fällt, aber man hört auf kommunaler Ebene durchaus von Experimenten mit Räten.
wie händelt China das eigentlich mit dem „Elektro-Schrott“?
Waschmaschinen, Kühlschränke, Mikrowellen, Autos…….wo werden die entsorgt? Gibt es eine Industrie dafür, Recycling?
EUropa hat seinen Schrott ja erfolgreich in der Dritten Welt abgeliefert, was allerdings
heute auch nicht mehr so ohne weiteres geht, trotzdem landen PC und ähnliches immer noch auf den Halden, zusammen neuerdings mit Textilwaren…..!
@Rubis
Tibet und die dortigen menschenleeren, tiefen Schluchten sind verkehrstechnisch, selbst mit Eisenbahnen, anscheinend ganz ordentlich erschlossen. Potentionelle Wertstoffendlager, wie schon irgendwo, irgendwann beschrieben. Soll niemand behaupten, die chinesischen Gschaftlhuber würden nicht zukunftsorientiert vorausschauend handeln. (Ironie).
Es wundert mich dass du das fragst, die Sachen gehen natürlich nach Russland, und die Russen setzen die fliegenden Waschmaschinen in der Ukraine ein.
😁 sorry, ist mir entfallen aber ja, diese Chips sind heiss begehrt.
Die Berliner Zeitung schreibt heute:
„Niederlande verstaatlichen Chinas Chiphersteller Nexperia – USA machten Druck“.
Und Trump erpresst Putin mit seinen
Tomahawk….“wenn dieser Krieg nicht beendet wird dann…..“
boah, den Russen schloddern schon die Knie.
Ich habe ein paar Daten zum Recycling von Plastikmüll gefunden. Vielleicht sind die Verhältnisse beim Elektroschrott ähnlich.
In den 2010er Jahren war China noch die Plastik-Müllkippe der Welt. Etwa die Hälfte des recycelbaren Plastiks weltweit wurde nach China exportiert und dort von windigen Geschäftemachern irgendwo in der Wüste verscharrt.
2018 schob die chinesische Regierung diesen Praktiken einen Riegel vor und verbot den Import von Plastikmüll. Eine starke Umorientierung der Müllströme in der Welt war die Folge.
2020 setzte die Pekinger Regierung ein Programm in Gang, das bis zum aktuellen Jahr 2025 den Plastikverbrauch einschränken sollte. Plastikgeschirr sollte dann verboten sein, Plastiktüten sollten in Phasen abgeschafft werden.
https://www.scmp.com/business/china-business/article/3101241/no-plastic-bags-straws-or-hotel-shampoo-bottles-2025-china
Die Frage ist natürlich, welche Wirkung das Programm in der Realität gezeitigt hat. Wie so oft weiß man als ausländischer Beobachter nicht, wie man solche Programme zu beurteilen hat. Sind es luftige Absichtsbekundungen oder gibt es harte Daten, die einen tatsächlichen Rückgang von Plastikmüll belegen können.
Ein aktueller OECD-Bericht (Regional Plastics Outlook for Southeast and East Asia, Juli 2025) gibt nun ein gemischtes Bild.
China hat ohne Zweifel energische Schritte zur Vermeidung von Plastikmüll unternommen. Hier ein paar Daten:
Plastikverbrauch pro Kopf und Jahr, in kg (2022):
Welt: 63
China: 73
EU: ca. 150
USA: über 250
Recycling-Rate für Plastik, in % (2022):
Welt: 10
China: ca. 14
https://www.oecd.org/en/publications/regional-plastics-outlook-for-southeast-and-east-asia_5a8ff43c-en/full-report/the-current-situation-for-plastics-use-waste-and-end-of-life-fates_795c5aff.html
Es gibt aber auch Probleme. Die technischen und ökonomischen Probleme beim Recycling von Plastikmüll scheinen bei weitem noch nicht gelöst zu sein. Ein relativ großer Teil des Plastikmülls wird in China verbrannt. Das kann der Energiegewinnung dienen, bringt aber bei unsachgemäßer Verarbeitung auch ökologische Probeleme mit sich. Und solange neu produziertes Plastik billiger ist als recyceltes, wird der Markt für Recycling-Firmen schwierig bleiben.
Die schiere Masse der neuen chinesischen Mittelschicht mit ihren Konsumgewohnheiten wird auch in Zukunft für ein Anschwellen des Plastikmülls sorgen. Die daraus folgenden ökologischen Probleme bleiben enorm. Vor allem das Mikroplastik in den großen Flüssen und der Eintrag dieser Mengen in das Ostchinesische Meer bereiten nach wie vor große Sorgen.
Wie gesagt: ein gemischtes Bild.
Wie war das vor 10, 15 Jahren? Westliches Kapital floss in Strömen nach China. Was sollten die Chinesen damit machen? Unter anderem haben sie diese großen Städte gebaut, die nun zum Teil leerstehen. Kein Drama. Vielleicht wurden die Beziehungen zu China deswegen so verschlechtert, um diesen Kapitalabfluss zu stoppen? Jedenfalls ist der Leerstand so groß, dass sie dort alle Deutschen unterbringen könnten. Ich muss mich hier ja langsam nsach einem Asyl umsehen. Vielleicht nehmen sie mich.
Privatwirtschaft ist erlaubt, aber die Auswüchse des Neoliberalismus wurden vermieden. Das wäre eine interessante Option für die Linkspartei, sich dort umzusehen und etwas abzugucken. Kann man alles machen, ohne mit dem Grundgesetz zu kollidieren. es scheitert daran, dass sich die Linkspartei nicht traut. Und dass sie die Chance nicht begreift.
Für Politiker der Linkspartei wie auch für die der Grünen und der SPD wäre China
nicht der geeignete Lebensort. In China muß man arbeiten!
Welche „Auswüchse des Neoliberalismus“ wurden denn in China vermieden?
China hat US-Staatsanleihen benutzt umd die Auswirkungen der Weltfinanzkrise ab 2007 auf China zu minimieren. Es wurden ausländische Firmen beauftragt ganze Städte aus den Boden zu stampfen oder die Infrastruktur zu verbessern bzw auch kulturelle und andere Dinge (Bau von Stadien, Theatern usw) wurden auf die Art und Weise „angeleiert“. Da US-Staatsanleihen praktisch wie richtige US-Dollars funktionieren kamen die westlichen Baukonzerne gerne und China wurde einen Teil der US-Staatsanleihen los. Außerdem bekam eine top-moderne Infrastruktur, natürlich oft am Bedarf vorbei, und die Crashs chinesischer Banken und Inmobilenfonds die es natürlich auch gab verliefen erheblich geräuschloser als im Westen, ein Lehman-Moment blieb da aus.
In Deutschland wurden mit gepumpten Geld vor allem Banken gerettet und Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie z.B. die Postbank der Deutschen Bank hinterhergeschmissen (auch wenn der Rentenservice der die Auszahlungen aller Renten vornimmt bei der Deutschen Post verblieb). Um Infrastruktur und Wohnungen muß sich zusätzlich gekümmert werden, falls vom Kriegssonder“vermögen“ was übrig bleibt.
Ja, erstaunlich, was eine wohlmeinende Diktatur mit gebildeten Führern (die erkannt haben, dass Marxismus nicht funktioniert) auszurichten vermag.
Anzunehmen, das wäre generell ein empfehlenswertes Modell oder gar ein Erbe des Marxismus ist allerdings ein bisschen weit hergeholt, es ist eher wie in Russland: ein seltener historischer Glücksfall für das entsprechende Volk (mit Mao hatten sie nicht so ein Glück, wobei es den wahrscheinlich brauchte, um die Japaner loszuwerden, so wie Stalin mit den Deutschen, überhaupt faszinierend, diese Synchronizitäten).
Zum Beispiel sinkende Reallöhne und steigende Armut. In China umgekehrt.
Hauptsächlich, dass die KP immer wieder klar macht, dass sie die Politik macht und nicht die Konzerne. Bei uns ja das Gegenteil.
Yurop könnte ne Menge von China lernen, ….. wenn es denn dürfte.
KOBA heute 10:04 Uhr
„Das große China macht derweil eine Politik, die Leuten, welche darin nach weitertreibenden Momenten der marxistischen Tradition suchen (…), oft Denkschwierigkeiten bereitet.
DAs kann ich gut verstehen, wenn man aus der westlichen Tradition des Marxismus kommt. Wir im Westen sind geprägt durch einen Seminarmarxismus. Man möge mir diesen Ausdruck verzeihen, aber im Moment habe ich keinen besseren. Das westliche Marxismusbild hat sich vor allem durch die intellektuelle Auseinandersetzung besonders seit dem Ende des sowjetischen Sozialismus gebildet. In der Abgeschiedenheit der Elfenbeintürme wurden die Sichtweisen des Marxismus durch immer weitere intellektuelle Drehungen in den Hirnwindungen sogenannter wissenschaftlicher Mitarbeiter in immer höhere Abstraktionen destilliert. Das ist vergleichbar mit der Homöopathie: Aus der eigentlichen Substanz wird durch VErdünnung immer mehr Geistiges geschaffen. Diese Verdünnung in den Seminaren besteht aus dem Hinzusetzen neuer Denkspiralen.
Die Substanz aber ist die praktische politische Arbeit: Die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Entwicklungen, der offene GEdankenaustausch und vor allem der Versuch, gesellschaftlichen Einfluss gewinnen zu wollen. DAs ist besonders bei uns im Westen schwieriger geworden seit dem Untergang des sowjetischen Sozialismus, ist teilweise auch ganz eingestellt worden. Stattdessen haben sich viele sogenannte Linke damit aus der Affäre gezogen, dass mit den Deutschen nichts anzufangen sei (wobei sie selbst auch Deutsche sind) oder ähnlich herablassende Sichtweisen, die eines verdecken sollen: Man ist selbst nicht in der Lage, die Vorgänge in der GEsellschaft zu verstehen, geschweige denn Sichtweisen zu entwickeln, die die Vorgänge verständlich machen. Noch weniger aber ist man bereit, das Entscheidende wahrhaben zu wollen. DAs Entscheidende ist, dass die beherrschte Klasse sich eine eigene Organisation zu ihrer eigenen Befreiung schaffen muss. Das aber ist gerade den Seminarmarxisten eine furchtbare Vorstellung: Die eigene Individualität aufgeben zu müssen, nicht das Führungspersonal zu stellen sondernsich einordnen zu müssen in einer Klasse, die nach ihrer Vorstellungwelt aus SChlafschafen und Bildzeitungslesern besteht.
All das aber haben China und seine Kommunistische Partei längst hinter sich gelassen. Sie haben eine Praxis in ihrem Marxismus. Sie müssen nicht die Theorien der Urväter um- und umwälzen, um sich eine marxistische Praxis einzureden. Die Chinesen haben eine eigene marxistische Praxis entwickelt im Umgang mit den tagtäglichen Problemen, im Umgang mit den Bedürfnissen der Bevölkerung und den Herausforderungen der Weltpolitik. Während viele westliche Marxisten in allem, was geschieht, das Treiben irgendwelcher Eliten und Tiefer Staaten zu sehen glauben, ganz allgemein des Kapitals, so haben die Chinesen die Klasse der Kapitalisten längst ihrer politischen Macht enthoben. Der chinesische Marxismus hat sich, gestützt auf die ERkenntnisse der marxistischen Väter, längst über deren Theorien weiterentwickelt hin zu einer marxistischen Praxis in der Führung einer Gesellschaft. Damit sind sie sehr erfolgreich, dank der Lehren der Vorfahren und deren Erkenntnisse, die sie selbst nun als herrschende Klasse in ihrer eigenen GEsellschaft in praktische Politik umsetzen – in ihrem eigenen Klasseninteresse.
Das aber können viele westliche Seminiarmarxisten nicht verstehen, die weiterhin festkleben an den Lehren der Urväter. Entscheidend ist nicht, die Lehren von Marx und anderen bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit herunterbeten zu können und mit entsprechenden Zitaten Rechthaberei zu betreiben. Ich denke, viele wollen auch nicht mehr, damit ihnen nicht ihre Besonderheit verloren, das GEfühl der Überlegenheit, das sie mit den westliche Eliten teilen, die sie doch sonst so gerne angreifen ujnd kritisieren. Viele sind Fleisch von gleichen Fleische, auch wenn sie sich ihr Revoluzzermäntelchen umlegen. DAs ist aber schnell wieder abgelegt, wenn es mit Vorteilen verbunden ist. Und von den ganzen marxistischen Lehren in den marxistischen Seminaren ist dann wenig geblieben, außer vielleicht ein paar scharfen Kommentaren zur Selbstdarstellung bei overton und ähnlichen.
Marx‘ größter Fehler war es, zehn Jahre vor der Wiederentdeckung der „Verfassung der Athener“ zu sterben und die Geschichte nur recht unvollständig verstanden zu haben.
Wattn Glück, dass Sie uns geboren wurden. SIE scheinen Geschichte ja vollständig zu verstehen, sonst könnten Sie ja nicht erkennen, dass Marx sie nur unvollständig erkannte. Welch ein Glück für die Menschheit. Wo kann man denn IHRE gesammelten Werke erwerben, Wer die Geschichte so vollständig versteht, sollte die Menschheit doch an seinem Wissen teilhaben lassen.
ZUdem: was ist das für ein dämlicher Anspruch, Geschichte vollständig erkennen zu wollen? Son Unsinn können sich nur naseweise Intellektuelle ausdenken oder solche, die sich dafür halten. Das sind die Themen, die man gemeinhin in Schülerzeitungen abgehandelt findet. Denen kann man es aber altersbegingt noch nachsehen.
@Emil
Sind das jetzt die aktuellen Weisheiten vonseiten der Rotzlöffel?
@ Rüdiger Rauls schrieb:
„DAs kann ich gut verstehen, wenn man aus der westlichen Tradition des Marxismus kommt. Wir im Westen sind geprägt durch einen Seminarmarxismus.“
Was sollen denn die westlichen Traditionen des Marxismus sein? Seminarmarxismus prägt im Westen – also ich nenne kurz Deutschland – all diejenigen, die sich auf die Klassiker, in diesem Fall gehört zu Marx noch Engels, und über Deutschland hinaus, noch Lenin, berufen? Das ist, ganz vorsichtig, ziemlich abwertend. Warum?
Der Hauptunterschied zwischen den sozialistischen Experimenten der Integration und Steuerung wirtschaftlicher Abläufe (Lenin: Neuer Ökonomischer Politik) (Ulbricht in der DDR: Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung in der DDR), einerseits und den politischen Eingriffen oder, im Wechsel damit, Eingriffskürzungen in der kapitalistischen Welt andererseits ist, dass in den sozialistischen Staaten eine Diktatur herrschte, die das wirtschaftliche Handeln also dem politischen offen untergeordnet hat.
Ich schreibe bewusst vom „sozialistischen Experiment“. All das, was wir seit der erfolgreichen Revolution 1949 in China erleben, ist auch heute noch ein nicht abgeschlossenes Experiment. Daher mein Einwurf: vom Tanz auf der Rasierklinge.
Auch China ist vor Revisionisten, vor Renegaten ala Gorbatschow, Schewerdnaze und Jelzin, nicht gefeit. Auch in der SU gab es keine Kapitalistenklasse mehr – Klasse an sich, für sich – trotzdem ist es gelungen, sie nach 70 Jahren Sozialismus wieder an die Macht zu bringen. Die DDR gibt es gar nicht mehr.
China ist, das ist meine Hoffnung, auf einem sehr guten Weg. Aus den Fehlern der ehemaligen SU konnte die kommunistische Partei Chinas ihre Lehren ziehen. Lenin – im nachfolgend, Stalin – betraten völliges Neuland. Zwei Schritte vor, einen zurück. Gewissen Kapitalismus zulassen, ja oder nein. Ja, das war Lenins NÖP. Das der faschistische Überfall das alles zunichte machte, muss ich hier nicht ausbreiten.
Nochmal: die kommunistische Partei Chinas steht für eine, dem Volk verpflichtende Politik. Militärisch, also mit äußeren Einflüssen, ist das Land nicht mehr zu besiegen. (Das war die SU auch nicht). Aber sich von innen heraus zu zerlegen, dass ist jederzeit mit großer Vorbereitung und im Stillen, möglich.
Ich schrieb:
„Ich habe bei allen taktisch-strategisch-wirtschaftlichen Erwägungen durchaus die Hoffnung, „dass es wenigstens dem chinesischen Volk gelingt, dem vereinten Ansturm des Imperialismus und der Revisionisten standzuhalten.“
In diesem Sinne blicke auch ich positiv in die Zukunft.
Ich bin also kein Seminarmarxist. Vllt. bin ich nicht mal Marxist. Aber ich bin jemand, der den Chinesischen Weg mit großer Sympathie verfolgt. Daraus folgt, dass ich China die Kraft – wirtschaftlich und militärisch – zutraue, dem Kapitalismus auf allen Feldern Paroli bieten zu können.
Die Menschheit, die Natur, dieser Planet wird es ihnen danken.
Ich glaube, Sie haben mich zum Teil falsch verstanden, was die Seminarmarxisten angeht. Ich meine eigentlich damit jene, die mit ihrem „Marxismus“, den sie sich in den Uniseminaren erworben haben, hausieren gehen und teilweise die Diskussionen bestimmen und damit den Marxismus verbiegen. Dies ist eine Entwicklung, die sich zwar auf die Urväter bezieht, damit aber besonders nach 1990 sich von deren politischem Bewusstsein immer weiter entfernt hat. Aber das will ich hier nicht weiter behandeln.
Womit ich Ihnen vollkommen recht gebe, ist die Entwicklung, die zum Untergang der UdSSR und des sowejtischen Sozialismus geführt hatte. Ich kann mich noch gut erinnern, wie DKPler in den 1980er Jahren den Sozialismus in der UdSSR als unumkehrbar bezeichnet hatten. ER sei in der SU nur noch im Museum zu betrachten. Ich hatte damals schon immer eingewandt, dass der Soz. erst gesichert sei, wenn er sich im Weltmaßstab durchgesetzt hat, also die Kräfteverhältnisse sich so zu seinen Gunsten verschoben haben, dass eine Umkehr nicht mehr möglich sei. Aber auch ich hatte mich da geirrt. Er wurde nicht von außen sondern von innen zerstört. Das sehe ich auch so wie Sie.
Aber ich sehe nicht das Wirken von sogenannten Revisionisten alla Gorbatschow als Ursache dafür. Gorbatschow, anders als Jelzin, wollte neuen Aufbruch, eine Weiterentwicklung des Sozialismus, wenn sie auch keinen Plan dafür hatten außer den SChlagworten Glasnost und Perestroika, wie mir im Nachhinein scheint. Sie wollten keine Rückkehr zum bürgerlichen Kapitalismus. Dazu fehlte einfach auch die bürgerliche Klasse. Noch heute ist Russland in seinem Denken immer noch viel stärker von seiner sozialistischen Phase geprägt als vom westlichen Bürgertum, wenn wir hier auch ein Aufleben des Kapitalismus haben.
Man kann natürlich keine Aussagen über die Zukunft machen. Das sollte man den Propheten überlassen. Aber ich sehe diese Gefahren für China als geringer an als seinerzeit in der UdSSR. China ist wohlhabend und das macht einen großen Unterschied. Die Bürger der SU wollten denselben Wohlstand wie im Westen. Das ist nicht zu verurteilen. DAs ist gerade Sinn gesellschaftlicher Entwicklung und SChaffens: Die Menschen wollen ein menschenwürdiges Leben. Sie wollen Wohlergehen, Frieden, Freude und eine freundliche Zukunft für ihre Kinder.
China entwickelt sich rasant, im GEgensatz zur UdSSR in den Jahren vor ihrem Untergang. Auch nach den Zeiten des Bürgerkriegs und des 2. WK. herrschten in der UdSSR unvergleichliche Armut und Elend. Aber es herrschte auch nach dem Bürgerkrieg revolutionärer Aufbruch. Der herrschte auch noch nach dem WK2 bis hinein in die 1970er Jahre mit dem Aufschwung der Siege in Vietnam und Afrika über den Imperialismus. Aber dieser revolutionäre Auftrieb ist besonders mit der Niederlage und dem Abzug aus Afghanistan verloren gegangen. Danach war der sowj. Sozialismus in einer Sinnkrise, die nicht überwunden werden konnte. Von der SU ging kein revolutionäres Feuer mehr aus und das braucht es, wenn der Alltag nicht so erfreulich ist, wie es der im Westen zu sein schien. Das revolutionäre Feuer in den ersten 50 Jahren der SU hat die Menschen immer wieder über vieles hinweggetröstet. DAs aber ging spätestens mit der Werteideologie im Westen ab dem Ende der 1970er Jahre verloren. Die WErteideologie war eine schärfere Waffe als die Atomwaffen der USA. Gegen die Atomwaffen konnte die SU eigene entwickeln und sie hatte darin erheblich Erfolge. Aber der Werteideologie hatte sie wenig entgegen zu setzen, besonders da in der Arbeiterklasse im Westen das Klassenbewusstsein verloren gegangen war.
Ruediger Rauls schreibt:
„ Aber auch ich hatte mich da geirrt. Er wurde nicht von außen sondern von innen zerstört.“
Eine „propagandistische Stalinorgel“, die seit dem Ende des 2. WK (und auch schon vorher) auf die Hirne eintrommelte musste sich irgendwann niederschlagen! Und das ist vielleicht das Phänomen des von innen zerstörten Sozialismus.
Schaut man sich heute die Drecksreportagen in den ÖR zur eh. DDR an ist es kein Wunder, dass in den Foren der Alternativmedien geschätzt min. 70% Antikommunisten die Tastaturen bedienen.
Die Devise des steten Tropfen … funktioniert (leider) und unsere Aufgabe wäre es eine starke Gegenkraft zu entwickeln.
@ Horst Grun:
Ich kann inhaltlich voll zustimmen. Mit einer kleinen Korrektur: 70% Antikommunisten auf den Alternativmedien scheint mir doch sehr wohlwollend geschätzt. Ich neige eher zu 95% der hier Schreibenden. Mit Sozialismus/Kommunismus hat hier kaum jemand etwas am Hut.
Sehr richtig. Xi Jinping ist übrigens überzeugter Marxist-Leninist. Was nun eben nicht heißt. dass er eine reine Planwirtschaft betreiben muss. Aber bei dem, was er tut, das Wissen von Marx und Lenin präsent zu haben, das macht den Unterschied.
„…so haben die Chinesen die Klasse der Kapitalisten längst ihrer politischen Macht enthoben“. Aha. Da herrscht wohl die „Dikatur des Proletariats“, gell?
Im Ernst: wie viele Millionäre und wie viele Milliardäre gibt es in China? Und wie viele davon sind in der Partei und haben dort großen Einfluss? Wie kann man (als Marxist oder Kryptomarxist) bestreiten, dass ökonomische Macht auch gleichzeitig politische Macht und entsprechenden großen Einfluss mit sich bringt? Ok, es kann in China schwierig werden, wenn manch einer der Kapitalisten allzu offensichtlich nicht auf offiziellem Parteikurs agieren. Es gibt Antikorruptions-Prozesse etc.
Ich denke, man muss das so sehen: die chinesische Parteiführungen haben es seit einigen Jahrzehnten verstanden, dass der Kapitalismus das Land in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht mächtig voranbringt. „Egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie frißt Mäuse.“ Ob das ein Weg zum „Sozialismus“ oder gar „Kommunismus“ ist? Ich weiß es nicht (glaube es aber auch nicht).
„Im Ernst: wie viele Millionäre und wie viele Milliardäre gibt es in China?“
Da steht im Hintergrund weiter, dass Sozialismus mit Armut verbunden ist oder besser, wie es im Westen zur Zeit der DDR immer wieder den Menschen eingetrichtert wurde, dass Sozialismus Armut bedeutet. Manchen sogenannte Linke besonders auf unserer Seite der Mauer haben daraus ein Tugend gemacht und können sich jetzt nicht mehr davon lösen. Für sie ist Sozialismus keine Gesellschaftsordnung, die das Leben der Menschen verbessern will, sondern so etwas wie Klosterleben, wo Arbeit und Armut gleich verteilt sind. Das entspricht nicht dem Zustand moderner REICHER Gesellschaften.
Das Vorhandensein von Kapital und Millionären ist nicht das entscheidende Merkmal. Die Chinesen scheinen damit weniger Probleme zu haben als besonders die neiderfüllten Deutschen. Sicherlich haben reiche Leute mehr Einfluss als arme, bestimmt auch in China. Aber einem der reichsten Männer Chinas Jack Ma hat sein Reichtum nicht viel genutzt, als er sich mit seinen wirtschaftlichen Plänen gegen die Pläne der Partei für die gesellschaftliche Entwicklung gestellt hatte. Das wird immer wieder von Menschen mit einem einfachen Sozialismusbild verwechselt: DAs vorhandensein von Kapital ist nicht gleich Kapitalismus. Kapital gab es im Feudalismus und gibt es auch im Sozialismus. Es ist Voraussetzung für die Vorfinanzierung von Produktion. Aus SChulden kann man keine Industrie aufbauen, wie hier an anderer Stelle von GBU57 angedeutet wurde. Kapital, in der kapitalistischen GEsellschaftsordnung verbunden mit der Klassenherrschaft des Bürgertums als Kapitalbesitzer, ist nichts weiter als gesellschaftlich überschüssiges Geld, das für für Investitionen bereit steht. Das ist aber der Unterschied, den viele sogenannten Linke nicht verstehen (wollen). Kapital beschleunigt wirtschaftlichen Aufbau. Wenn es nicht vorhanden ist, muss der wirtschaftliche Aufbau eines Landes wie seinerzeit der UdSSR oder auch China im Frühstadium vom Munde abgespart werden. Die UdSSR konnte unter den vorherrschenden Bedingungen nach der Revolution, abgeschnitten von den Kapitalmärkten, zerstört von Krieg und Bürgerkrieg nur das für den gesellschaftlichen Aufbau verwenden, was im eigenen Land erwirtschaftet wurde. Das galt für die Produkte wie auch für den Überschuss an Finanzen. DA die Kapitaldecke dünn war, konnte in den wirtschaftlichen Aufbau nur investiert werden, was an anderer Stelle vllt an Konsum fehlte. DAs war zum Teil noch so bis 1991. Die westlichen kap. Länder hatten den erheblichen Vorzug eines globalen Kapitalmarktes, auf dem sich die USA heute immer noch herzhaft bedienen können. Aber Kapital selbst ist neutral wie Schießpulver. Beide werden erst zu einer Macht in der Hand einer herrschenden Klasse. Ist die herrschende Klasse auf Krieg aus, nutzt sie Kapital und Schießpulver dafür, ist sie auf Frieden aus, nutzt sie Kapital zum Aufbau der gesellschafltichen Produktion und das SChießpulver zu ihrer Verteidigung.
Das Vorhandensein von Millionären ist nicht kapitalistisch. Ebenso wenig ist das Vorhandensein von Adligen ein Ausdruck von Feudalismus. Entscheidend ist die Frage, wer die gesellschaftliche Macht ausübt. Ist Deutschland eine Monarchie, nur weil es hier immer noch Adlige gibt?
Ich empfehle mal das hier
Chinas gelenkte Marktwirtschaft
Wie konnte es eines der ärmsten Länder der Welt schaffen, zum globalen Treiber der Innovation zu werden?
14. Oktober 2025 | 19 Uhr
Online-Veranstaltung
Als sich China in den 1970er Jahren entschloss, seinen wirtschaftspolitischen Kurs zu ändern, wurden viele westliche Ökonomen eingeladen, um ihre Reformvorschläge zu präsentieren. Die Chinesen hörten sich das alles an und gingen dann ihren eigenen Weg. Rainer Land wird in seinem Vortrag darlegen, wie dieses Modell so erfolgreich sein konnte und dabei zeigen, dass sich die Entwicklung und Innovationskraft Chinas am besten mit der Theorie des Ökonomen Joseph Schumpeter beschreiben lässt. Natürlich nicht ohne die Frage zu diskutieren, ob wir etwas von China lernen können.
https://www.freiburger-diskurse.de/veranstaltungen/chinas-gelenkte-marktwirtschaft.html#c151
Für mich ist die Sache klar: Der Westen wird von China lernen müssen, will er nicht immer weiter ins Abseits geraten. Die Strategie der USA, China Knüppel vor die Beine zu werfen, dürfte sich gegen die USA selbst richten, da es China motiviert souveräner und autarker zu werden. Das Gleiche gilt für die Methode des Westens, Unfähigkeit mit Hybris ausgleichen zu wollen. Da fällt man mit Sicherheit auf die Fresse.
Die Gesamtverschuldung Chinas lag nach TSF (Total Social Financing) im Sommer bei etwa 60 Billionen USD, also ungefähr bei 300% des BIP, die Staatsverschuldung bei etwa 90% (ohne „versteckte“ Schulden), was einer Verdoppelung in den letzten 10 Jahren entspricht.
Obwohl enorme Schulden in die Wirtschaft gepumpt werden, sehen wir Stagnation in einer rasant alternden Gesellschaft. Gut für uns ist, dass der Anteil der Auslandschulden Chinas relativ gering ist. Im Angesicht der nächsten Finanzkrise stehen uns spannende Zeiten bevor.
Die chinesische Stagnation wünscht sich hierzulande so mancher.
Du wünscht dir also eine Wochenarbeitszeit von 50 bis 75 Stunden? Kein nennenswertes, soziales Sicherungssystem? Einen Rentenanspruch für Unternehmensangestellte von durchschnittlich 468 US-Dollar und für Bewohner ländlicher Gebiete von 30 US-Dollar? Jeweils 5 Tage Urlaub für je 10 Jahre Betriebszugehörigkeit, gedeckelt auf 15 Tage pro Jahr max und wieder zurück auf 5 Tage bei Jobwechsel? Über 20% Jugendarbeitslosigkeit?
Luxusprobleme 🤡🤡🤡
Es werden auch keine Schulden in die Wirtschaft gepumpt sondern Kapital in Form von Krediten. SChulden kann man nirgendwo reinpumpen, das ist Denken aus den Elfenbeintürmen.
Wie kommen Sie auf eine Gesamtverschuldung von 300% des BIP? Könnten Sie das mal genauer darstellen? Und worin sehen Sie versteckte Schulden?
Darüber hinaus: Was wollen Sie denn mit der Betonung der SChulden ausdrücken? Dass China NICHT floriert?
Chinas verdeckte Schulden leben in Form von Local government financing vehicles. Sie tauchen nicht in der offiziellen Statistik auf. Sie werden auf 7-11 Billionen USD geschätzt und würden die Staatsverschuldung nochmal um 50% erhöhen, wenn angegeben.
Ansonsten ist viel von Chinas Erfolg mit Schulden erkauft. Die Staatsschulden wachsen mittlerweile noch schneller als die der USA. Wie bei allen Schulden: irgendwann kommt die Rechnung.
Vorsicht! Eine Rolle spielen immer nur die Devisenschulden und die muss man mit dem Guthaben gegenrechnen:
https://de.tradingeconomics.com/china/foreign-exchange-reserves
Die Auslandsschulden in Devisen scheinen demgegenüber bei 2,5 Billionen oder sowas zu liegen (man findet verschiedene Zahlen dazu):
https://www.ceicdata.com/de/indicator/china/external-debt
Wenn die Zahlen stimmen, hat China also mehr Vermögen als Schulden.
Die Inlandsschulden sind wurscht, weil die mit der Geldpresse bedient werden und die Chinesen eine Menge Werte mit dem gedruckten Geld geschaffen haben (was die Inflation im Zaum hält), außerdem kaufen sie halt damit Devisen (daher die hohen Devisenreserven), um ihre Währung nach außen abzuwerten und weiter exportieren zu können (außerdem ein wichtiger geostrategischer Machthebel).
Die Chinesen wissen, wie man mit dem Geldsystem ungeht, die sind halt gebildet, fällt euch ein deutscher Politiker (oder gar ein Volkswirt) ein, der da mithalten kann? Mir nicht! Mehr als „wir müssen sparen“ oder „lasst uns Sondervermögen schaffen, um unsere Clientel zu bedienen“ scheints nicht zu geben.
Auf substanzloses Gesülze werde ich nicht antworten.
@Scheinregen
Neben den Währungsreserven hat China außerdem noch rund 2.300 Tonnen Staatsgold. Das ist aber nur die offizielle Angabe. Analysten gehen davon aus, dass die staatlichen Goldreserven deutlich höher sind.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156673/umfrage/laender-mit-den-groessten-goldreserven/
Wir reden hier von Billionen Schulden. Da ist ist der Wert des Goldes ein Furz im Jangtsekiang.
Sagt mal, warum checkt ihr sowas nicht selbst, bevor ihr Substanzlosigkeit postet?
@GBU-57
männliches Klimakterium
https://www.maennergesundheit.info/maennergesundheit/hormone/wechseljahre-beim-mann.html
@GBU57
Ich zweifle an Ihrem Interesse, die wirtschaftliche Lage Chinas ernsthaft klären zu wollen. Aber trotzdem gilt es, zu argumentieren, denn Sie sind nicht der einzige, der propagandistisch über das Land herfällt und mit teils zweifelhaften Daten und Behauptungen, die Erfolge des chinesischen Sozialismus madig machen will. Zweifelhafte Daten sind jene, die auf undurchsichtigen SChätzungen beruhen. Woher wollen SIE wissen, dass sogenannte Local government financing vehicles (worum soll es sich dabei handeln?) auf 7-11 Bill Dollar geschätzt werden, wenn sie in der offiziellen Statistik nicht auftauchen? Woher beziehen Sie diese Information? Zudem: Sind die 7-11 Bill Dollar wirkliche Billionen oder US-Billionen, die unseren Milliarden entsprechen? Das zur Klärung der Fakten.
Meine Zweifel an IHrem ernsthaften Erkenntnisinteresse stützen sich unter anderem auch darauf, dass Sie von „substanzlosem Gesülze“ reden, wenn die Aussagekraft Ihrer Behauptungen in Zweifel gezogen werden. An dem Erkennen von Wirklichkeit und Wahrheit scheint Ihnen wenig zu liegen. Es geht wohl eher um Propaganda und Gestänkere.
Vermutlich liegt dieser Absicht auch das Rumreiten auf Chinas Verschuldung zugrunde. Selbst wenn „viel von Chinas Erfolg mit Schulden erkauft“ sein sollte, was soll das heißen. Ist das in den führenden kap. Staaten des pol Westens anders? Schulden sind ein MIttel, wirtschaftliche Entwicklung vorzufinanzieren. Aber Sie erkennen den entscheidenden Unterschied nicht: Wessen Schulden sind denn gefährlicher? Wer zur Bedienung seiner SChulden immer neue Kredite aufnehmen muss wie die USA oder wer wie China 30% der weltweiten Industrieproduktion zur Verfügung stellt? Die chinesischen Schulden – wie hoch sie auch immer tatsächlich sein mögen – sind durch eine enorme wirtschaftliche Leistungskraft gedeckt. Ein wesentlicher Teil der chin. Verschuldung entfällt auf Kredite an Betriebe, die damit ihre Produktionskraft stärken, indem sie entweder die Leistungskraft erhöhen oder das Volumen ausweiten. Das kann von den USA nicht gesagt werden. Dort dient die Kreditaufnahme zu großen Teilen dem SChuldendienst (1000 Milliarden Zinsen allein dieses Jahr) und in etwa der gleichen Höhe der Aufrüstung.
Ob die chin Staatsschulden tatsächlich schneller wachsen als die der USA ist erst einmal nur eine Behauptung, die ich von Leuten Ihres Kalibers erst einmal gerne durch verlässliche Quellen belegt sehen möchte.
Hier liegt ein kleines Missverständnis vor. Ich will überhaupt nicht über „die Erfolge des chinesischen Sozialismus“ diskutieren. Genauer will ich überhaupt nicht mit Dir diskutieren. Ich habe ein paar Daten und Fakten zu China benannt. Ob Du in der Lage bist, sie zu verifizieren oder gar zu verarbeiten, ist mir herzlich egal.
Wenn ich diskutiere, dann nur auf Augenhöhe. Ansonsten stelle richtig oder Kontext her. Mehr nicht.
Dann schreiben Sie gefälligst dazu, wie tief das Loch sein muss, um mit einer bunkerbrechenden Bombe Ihres intellektuellen Kalibers auf „Augenhöhe“ zu kommen. Wer Ihren Scheiß nicht liest, könnte sich sonst Illusionen machen, wie lange er da graben muss.
Sehr interessant die kulturellen Unterschiede aufgezeigt zu bekommen. Danke dafür an dieser Stelle.
Das klingt mir deutlich mehr nach Wirtschaftspolitik als bei uns, wenn auch das Problem der Überkapazitäten real ist…egal.
Ob in China auch denkbar ist, dass der aggressive, gewalttätige militärisch industrielle Komplex zum alles dominierenden Faktor wird, wie das gerade bei uns anvisiert wird und zumindest auch ideologisch schon so eingetreten ist?
Umgekehrt gedacht; man könnte im Europa ja auch auf Innovation statt Gewalt setzen. Und weniger eine Politik der Umverteilung von unten nach oben umsetzen, stattdessen mehr das chinesische Modell, wo das Ziel verfolgt wird, dass es allen, einschließlich Unternehmen gut geht. In Europa vertritt man ja eher die Meinung, dass nur das Eine oder das Andere möglich ist, nicht beides zusammen.. Verlieren tun am Ende trotzdem beide.
Passt zur Thematik
https://apolut.net/china-mit-anderen-augen-teil-1-von-wolfgang-effenberger/
Also… Das gegenseitige, aber gleichermassen substanzlose Aufplustern der Forenten „Scheinregen“ und „GBU-57“ lässt tief blicken; zwei Möchtegern im vermeintlichen Besitz der Wahrheit… (übers häkeln vs stricken).
Das ganze Europa ist kleiner als China.
China besitzt im Inland eine Nachfragestruktur von ca +- 1.5 Milliarden Menschen.
Dann besitzt China etliche Lizenzen aus dem Ausland, um ihre Wirtschaft auszubauen.
China hat ihren Status als Entwicklungsland selbst bei der letzten UN Sitzung aufgegeben.
Das bedeutet, das China in der Relation zu westlichen Statistiken als nicht relevant erscheint.
Asien besitzt zwei extreme Bevölkerungen die im Wachstum sind, China, Indien.
Daneben ist auch Indonesien mit ca 300mill an Einwohner…
All diese Märkte besitzen reale Entwicklungsmöglichkeiten, die selbst von westlichen Analytiker prophezeit würden..
OhneWerteWestliche Gschaftlhuber staunen. Leider nicht über die eigene Habgier, Faulheit, Dummheit, Ignoranz und Inkompetenz ihrer Spatzenhirne.
https://uncutnews.ch/das-demuetigende-was-ich-je-gesehen-habe-westliche-wirtschaftsfuehrer-entsetzt-nach-besichtigung-chinesischer-fabriken/
Kapitalismus führt normalerweise systembedingt immer zu Überproduktionskrisen und durch diese dann zu krassen Zusammenbrüchen, zur Systemimplosion = (Welt-)Kriegen = künftiger Ausrottung der Spezies Mensch. Interessant, wie China versucht, hier entgegen zu steuern. Die Voraussetzungen dafür haben sie im Gegensatz zum westlichen Kapitalismus, vor allem weil sie sich bisher das Primat der in Richtung Kommunismus steuernden Politik über die teils privat-, teils staatskapitalistisch organisierte Wirtschaft bewahren konnten. Die Umlenkung der Überkapazitäten in Richtung bessere Qualität scheint überaus sinnvoll, auch wenn dieses Konzept ebenfalls sehr bald an unüberwindbare Grenzen stoßen muss. Ich hoffe mal, dass sie an diesem Punkt dann die nächste geniale Idee haben. Bisher wurden solche Hoffnungen ja von der KPC noch nie enttäuscht.