Ohne Diagnose

Merry Crisis
Herzi Pinki, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Fehldiagnose ist irreführend, es geht um die Weigerung der Ökonomen, überhaupt eine Diagnose zu versuchen.

Der Mannheimer Ökonom Tom Krebs hat ein Buch mit dem Titel „Fehldiagnose“ geschrieben, in dem er seinen Kollegen vorwirft, die falsche Medizin zu verordnen, weil sie die Krankheit der deutschen Wirtschaft nicht richtig diagnostiziert hätten. Doch es ist viel schlimmer. Seit Jahrzehnten findet man immer wieder das gleiche Muster: Sobald die deutsche Wirtschaft in Schwierigkeiten gerät, erscheinen in den Medien hunderte von ökonomischen Medizinern, die jeweils ihr liebstes Vorurteil zur Wurzel allen Übels erklären und auch gleich die allein gesundmachende Therapie parat haben. Sie versuchen nicht einmal, eine Diagnose zu stellen, sie wissen ja, was schiefläuft. Die Krise ist genau der Moment, wo man von den Medien gefragt wird und aller Welt laut und mit großer Überzeugungskraft die eigene Wahrheit verkünden kann, ohne dem Patienten auch nur einmal ins Auge gesehen zu haben.

Daneben gibt es diejenigen, die unglaublich virtuos einfach alles aufzählen, was irgendwie schief gelaufen sein könnte. Da kommt man leicht auf fünf bis zehn „Ursachen“, von denen allerdings keine wirklich diagnostiziert ist, sondern die nur die gesammelten Vorurteile der herrschenden Ökonomik abbilden. Doch multikausal klingt immer gut, weil man ja weiß, wie komplex die Welt ist. Weder den zeitlichen Verlauf der Krise noch sonstige beobachtbare Charakteristika muss man bei Multikausalität beachten, man wird schon das richtige treffen, wenn man die Schrotladung nur breit genug streut.

Gewirr von Ratschlägen und Empfehlungen

Ich habe schon vor einigen Wochen gezeigt, dass die gleichen Ökonomen, die heute der deutschen Wirtschaft tiefgreifende strukturelle Probleme zuschreiben (Dekarbonisierung, Digitalisierung, demographischer Wandel, Bürokratie, Steuern), vor zwei Jahren der deutschen Wirtschaft noch einen Investitionsboom ohnegleichen vorhergesagt haben. Waren alle diese schrecklichen Hindernisse damals nicht vorhanden? Doch das alles gab es schon, es war nur in den Augen der Ökonomen kein Hindernis. Folglich haben die Ökonomen damals vollkommen daneben gelegen oder es ist zwischenzeitlich etwas passiert, was viel schlimmer ist als all die genannten Faktoren.

Wie soll die Politik aus dem Gewirr von Ratschlägen und Empfehlungen die geeigneten heraussuchen? Nun, es gibt ein paar einfache Tests, anhand derer auch der Laie oder der politische Laie feststellen kann, ob die an der Debatte teilnehmenden Ökonomen ernst zu nehmen sind oder nicht.

Der erste Test betrifft die Wettbewerbsfähigkeit. Wie absurd (oder verlogen, das kann man sich aussuchen) die Debatte ist, kann man als denkender Mensch ohne weiteres daran festmachen, dass dauernd über den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit geredet wird, aber wirklich niemand sich traut, auf die schlichte Tatsache hinzuweisen, dass Deutschland weiterhin über den höchsten Leistungsbilanzüberschuss der großen industrialisierten Länder verfügt (in Prozent des BIP), und der sogar, nach allen Prognosen, noch weiter steigen soll. Soll durch eine erneute Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Überschuss noch einmal massiv erhöht werden? Wie werden darauf die Handelspartner, insbesondere die USA unter Trump regieren? Wie kann man einfach ein Rezept der Vergangenheit (Agendapolitik unter Schröder) wieder aufwärmen, ohne zu sagen, welche Folgen das hat?

Der zweite Test betrifft die Rolle der Geldpolitik. Obwohl es explizit die Absicht der EZB war, mit ihren Zinserhöhungen eine rezessive Tendenz in ganz Europa einzuleiten, spricht kaum jemand über die Geldpolitik im Zusammenhang mit den rezessiven Tendenzen in Europa. Das hat eindeutig ideologische Gründe (die Geldpolitik ist politisch unabhängig und darf nicht kritisiert werden, weil man sonst ihre Unabhängigkeit untergraben würde). Ich habe schon Mitte Oktober darauf hingewiesen, dass die Preisentwicklung in der Industrie in der EWU unmittelbar zeigt, wie restriktiv die gegenwärtige Geldpolitik ist.

Die Abbildung von Eurostat zeigt, dass sich die Erzeugerpreise (ohne Energie, die schwachgelbe Kurve) von Anfang 2023 bis September 2024 praktisch nicht bewegt haben. Was nichts anderes bedeutet, als dass der Wettbewerbsdruck so hoch ist, dass es den Industrieunternehmen trotz zuletzt kräftig steigender Löhne schon seit fast zwei Jahren nicht mehr gelingt, die Preise anzuheben.

Da gleichzeitig in ganz Europa die Industrieproduktion und die Umsätze rückläufig sind (in anderen Ländern etwas weniger stark als in Deutschland, aber eindeutig rückläufig), sind die (nominalen) Renditeerwartungen der Unternehmen im Durchschnitt negativ. In einer solchen Situation wirkt ein Zins von deutlich über drei Prozent von Seiten der Notenbank (die Unternehmen müssen bei ihrer Bank ja noch höhere Zinsen zahlen) enorm restriktiv; er führt unweigerlich zu einer drastischen Reduktion der Investitionstätigkeit, wie wir sie gerade erleben.

Radikaler Entzug von Sozialleistungen

Das Einzige, was bei sinkender Produktion und hohen Zinsen hilft, ist die allgemeine Belebung der Nachfrage, um die Renditeerwartungen in der ganzen Breite der Volkswirtschaft zu verbessern – und eine rasche Rückführung der Zinsen. Wohlgemerkt, es geht hier um Globalsteuerung. Man braucht sich dabei um kein einzelnes Unternehmen Gedanken zu machen. Managementfehler zu korrigieren, ist ohnehin nahezu unmöglich und sogar gefährlich, wenn die Politik es versucht. Auch Subventionen zur Senkung der Strompreise oder Prämien für Investitionen (wie Robert Habeck sie immer wieder ins Spiel bringt) kann man sich sparen, weil beides viel zu selektiv und mit hohem Mitnahmeeffekten verbunden ist.

Gleichzeitig zeigt die eher deflationäre Preisentwicklung auf der Erzeugerstufe und der jüngste Absturz der Lohnzuwächse (wie hier gezeigt), dass es keinerlei Inflationsgefahr gibt. Die Geldpolitik der EZB ist einfach falsch und verantwortlich für den enormen Einbruch der Konjunktur. Wenn dann noch die Verantwortlichen in der EZB über ein „neutrales Zinsniveau“ phantasieren, das zwischen 2 und 3 Prozent liegen soll, belegt das nur die Unfähigkeit an der Spitze der EZB, theoretische Spielereien von ernsthafter Diagnose zu unterscheiden (zum neutralen Zins Box 11 in meinem Grundlagenbuch). Wer das gesamte geldpolitische Versagen nicht zur Kenntnis nimmt und glasklar anspricht, will keine objektive Meinung kundtun.

Der dritte Test betrifft die staatliche Schuldenaufnahme. Das muss ich nicht lange ausführen, es war schon so oft Thema (hier unter anderem). Wer aber über die Rolle des Staates, Anregung der Konjunktur oder über die staatlichen Schulden spricht, ohne die Querverbindungen zu den Überschüssen und Defiziten der anderen Sektoren einer Volkswirtschaft zu ziehen, fällt von vorneherein durch das Raster der ernstzunehmenden Ökonomen. Die schwäbische Hausfrau muss man nicht zur Kenntnis nehmen.

Der vierte Test hat mit der Arbeit zu tun. Die Klage über eine zu geringe Arbeitsbereitschaft in Deutschland ist weit verbreitet und die Drohung der CDU, die Arbeitsbereitschaft durch radikalen Entzug von Sozialleistungen zu erhöhen, spricht für sich. Wir arbeiten zu wenig, ist zu einem geflügelten Wort geworden. Doch auch vor dieser Krise war das Niveau der Arbeitslosigkeit in Deutschland mit 2,5 Millionen Menschen immer noch sehr hoch. Wer jedoch nach dem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit seit über einem Jahr (und einer deutlich fallenden Zahl der offenen Stellen) immer noch von zu wenig Arbeitsbereitschaft als Grund für die Misere spricht, ist ein Demagoge.

Experte oder nicht?

Wenn eine Wirtschaft, die nach Überzeugung fast alle „Experten“ seit vielen Jahren unter einem gravierenden Fachkräftemangel leidet, jetzt auf einmal qualifizierte Arbeitskräfte in Größenordnungen auf die Straße setzt, die nahezu jede Woche in Politik und Medien für blankes Entsetzen sorgen, dann muss etwas passiert sein, was nichts mit Arbeit, sondern mit ganz anderen Dingen zu tun hat. Die Aussage des Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Oliver Zander, dass „Kein Unternehmen der Welt Arbeitsplätze auf Dauer halten (kann), wenn nicht genug Aufträge da sind“, ist vollkommen richtig. Warum die Aufträge fehlen, ist die einzig relevante Frage. Mit Arbeitsbereitschaft hat das nichts zu tun.

Abschließend drei Beispiele, an denen sie selbst überprüfen können, ob ein Experte spricht oder einer, der eine Botschaft verkaufen will:

Clemens Fuest vom ifo-Institut redet beim Bayrischen Rundfunk 5 Minuten (ab Minute 4) über die Krise und über alles, was so üblicherweise genannt wird (Strukturkrise seit 2019, mehr arbeiten, Bau geht runter, Managementprobleme auch, Rahmenbedingungen, hohe Steuern, Bürokratie, Strukturwandel, China und E-Mobilität). Das hat nichts mit dem Versuch einer ernsthaften Diagnose zu tun. Geldpolitik und das allgemeine Nachfrageproblem kommen natürlich nicht vor. Er erwähnt auch, man müsse einen Handelskrieg vermeiden und über Gegenmaßnahmen zu Zöllen nachdenken, die deutschen Überschüsse aber gibt es bei ihm nicht.

Auch Marcel Fratzscher kennt keine Geldpolitik, nennt aber Deutschland in den frühen 2000ern als Vorbild für heute. Damals hatte das Land mit über fünf Millionen Arbeitslosen zu kämpfen, doch Reformen und Entschlossenheit hätten einen Turnaround ermöglicht, der die goldenen 2010er Jahre einläutete. Wie man den Leistungsbilanzüberschuss durch Lohndumping noch einmal verdoppeln könnte, ohne massive Handelssanktionen zu provozieren und Europa zu zerstören, sagt er allerdings nicht.

Gerald Braunberger lässt in der FAZ die ganz dicke und unverdauliche Angebotssoße über seine Analyse fließen und kramt aus allen Ecken, was jemals an Schwachstellen genannt wurde, lobt natürlich die Agenda-Politik und bringt am Ende doch nicht den Mut auf, dem FAZ-Leser zu sagen, dass Deutschland 20 Jahre lang viel zu wettbewerbsfähig war und von einer kompetenten europäischen Kommission dafür schon vor langer Zeit vor den Kadi gezogen worden wäre. Geldpolitik gibt es natürlich nicht, und bevor ein Leitartikler in der FAZ zugeben würde, dass es ein Nachfrageproblem geben kann, müsste die Welt kurz vor dem Untergang stehen. Braunberger entblödet sich nicht einmal, die alte Schwachsinnsthese von Frau Merkel aus dem Keller zu holen, nachdem die Europäer unter zu hohen Sozialausgaben leiden, weil die, gemessen an der weltweiten Wirtschaftsleistung, höher sind als der europäische Anteil an der Wirtschaftsleistung selbst. Schon die einfache Tatsache, dass Sozialausgaben anders gemessen werden, wenn in einem Land die Rentenversicherung staatlich und in einem anderen privat organisiert ist, wird bei diesem lächerlichen Argument einfach ignoriert.

Dieser Artikel erschien erstmals bei Relevante Ökonomik.

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43 Kommentare

    1. Das mit der Selbstverzehrung bringt es ganz gut auf den Punkt.
      Soweit, bis nur noch der Kopf übrig ist, wird es jedoch nicht kommen. Vorher werden die Patienten erkennen, daß sie von den Ärzten verwertet – also gemordet – werden. Es ist längst bekannt, daß “Geld” sich aus dem Opfer für die jeweilige Gottheit entwickelt hat. Die Priesterkaste legt fest welche Opfergabe dem offenen Menschenopfer gleichwertig gesetzt wird. Daraus entwickelt sich die Tempelwirtschaft, welche durch den heutigen Warenkonsumismus kaum mehr zu erkennen ist. Die Götter heißen immer noch “Heil” und “Gesundheit”.
      Herr Flassbeck versucht halt die Warentauschverhältnisse zu retten, das Parasitäre der Medizin erkennt er nicht.

      1. “Vorher werden die Patienten erkennen..”
        Tatsächlich?

        Diese Metapher ist bereits durch die Realität ad absurdum geführt worden, weil “wir” mittlerweile von der “Wirklichkeit umzingelt” wurden, die dennoch zu keinerlei Zugewinn an Erkenntnis führte.

        Für die Pragmatiker und Realisten im Zusammenhang mit realen Patienten:
        bei optimistischer Schätzung werden sich hier max. 9% mit der ePA auseinander gesetzt bzw. eine entsprechende Entscheidung getroffen haben. Wenn selbst persönliches Betroffensein (in ALLEN Bereichen des Lebens) katatonisch ertragen wird, woher also die Annahme, dass es eine kognitive oder tiefgreifende Einsicht geben KÖNNTE!?😬

        1. “Metapher”???
          Ich teile Ihre elitäre Weltanschauung, in der offensichtlich immer nur die anderen krank sind, nicht. Das mit der ePA ist doch Ablenkung davon, dass Sie selbst sich ein arztfreies Leben derzeit noch gar nicht vorstellen können.
          Wenn Sie sich zunächst vom sog. Philosophischen her dem absolut Neuen annähern wollen:
          die Begriffe Realität und Wirklichkeit beziehen sich auf verschiedene Gebiete des Existierenden. Wohin Ihre Reise gehen soll, müssen Sie selbst entscheiden.

  1. Der Autor weist darauf, “dass die gleichen Ökonomen, die heute der deutschen Wirtschaft tiefgreifende strukturelle Probleme zuschreiben (Dekarbonisierung, Digitalisierung, demographischer Wandel, Bürokratie, Steuern), vor zwei Jahren der deutschen Wirtschaft noch einen Investitionsboom ohnegleichen vorhergesagt haben.” Ja, man ist regierungstreu, und damals war die Ampelregierung noch stabil. Jetzt, wo Neuwahlen bevorstehen, sagt man, was die zukünftige Regierung hören will.
    Auch das Argument, dass es überall in der EU schlecht läuft, sticht nicht, denn es sind überall dieselben Probleme.
    Und da gab es doch mal eine Stagflation. “Dieses Phänomen wurde in den 1970er Jahren im Zuge der Ölkrise in fast allen westlichen Volkswirtschaften beobachtet.” liest man in Wikipedia. Die Stagflation wurde von den “Wissenschaftlern” damals allerdings der keynesianischen Wirtschaftspolitik zugeschrieben. Eigentlich weiß doch jeder, dass Russlandsanktionen und “Dekarbonisierung” eine ganz wichtige Rolle spielen.
    Dazu kommt der Fachkräftemangel infolge falscher Erziehungsmethoden und verfehlter Bildungspolitik.
    Und ferner explodierende Sozialkosten durch ungebremste Massenimmigration, die ungehinderte Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, deutsche Konjunkturprogramme für osteuropäische EU Länder, deren Arbeitskräfte und Firmen in der BRD Straßen bauen.
    An Konzerne werden Milliardenbeträge verschenkt, die dann doch nicht investieren oder Insolvenz anmelden, wenn sie das Geld abkassiert haben.
    Dazu eine Regierung aus absolut inkompetenten Spinnern, usw. usw..
    Ich gehe davon aus, dass die Globokonzerne die Hochlohnländer aufgeben und abwirtschaften wollen, um woanders Reibach zu machen. In USA will man dagegen ankämpfen, weshalb der zukünftige Präsident massiv angefeindet wurde und wird.

    1. Es gibt und gab nie einen Fachkräftemangel. Es gibt immer (aus Sicht der Arbeitgeber) einen Mangel an gut ausgebildeten Arbeitern, die für einen niedrigen Lohn arbeiten.

      Laut gängiger Theorie würde der Lohn steigen, bis sich Angebot und Nachfrage ausgleichen… sollte mal eine Aufsichtsratsvorsitzendenstelle bei einem DAX-Unternehmen ausgeschrieben werden würden sich so viele bewerben, dass das Gehalt marktwitschaftlich bestimmt unter 100€ pro Stunde sinken würde (Reisekosten und Häppchen sind schließlich nicht selber zu bezahlen…)
      und:
      Es gibt viele Berufe mit Arbeitermangel, z.B. Pflege, LKW-Fahrer, wieso sind deren Löhne nicht gestiegen?

  2. Währenddessen erklimmt das Lieblingtier der Dachs neue Rekordhöhen bei 20.000 Punkten.

    Wie passt das eigentlich zusammen währen in Europa 140.000 Unternehmen Konkurs (vorübergehend nicht produzieren 😉 ) anmelden?

    1. Der steigende DAX ist einfach zu erklären.
      Viele deutsche DAX-notierte Unternehmen produzieren nicht in Deutschland. Oder überwiegend nicht in Deutschland. Das ist alles.

    2. Wie passt das eigentlich zusammen …

      Das passt insofern zusammen, dass man daran erkennen kann, dass diese tagtäglichen Dax-Wasserstandsmeldungen an allerprominentester Stelle in Funk, Fernsehen und bedrucktem Papier – mit unserem Leben nichts zu tun haben.

      Woran sich die Frage anschließen sollte, warum den dann in aller Welt diese Wasserstandsmeldungen so prominent verbreitet werden.

      Auch das ist ein Ausfluss des gewöhnlichen Spätkapitalismus: Ihr sollt Aktien kaufen. Um andere reich zu machen. Ihr sollt glauben, ein Aufschwung des Deutschen Aktien-Index sei vorteilhaft für euch. Ihr sollt dem Geldfetisch huldigen. Ihr sollt nicht sehen, wie immer mehr hierzulande den Bach heruntergeht. Falls ihr es doch erkennt, sollt ihr glauben, das liege an Putin und Xi.

      Das kapitalistische Weltsystem trudelt seinem Ende entgegen, mitsamt Putin und Xi: Die fortschreitende „Rationalisierung“ vermindert die Profitmöglichkeiten (Maschinen erschaffen keinen Mehrwert, nur menschliche Arbeit kann das), was irgendwann das System zum Stillstand bringen muss. Gleichzeitig werden, um diese Entwicklung zu verzögern, immer mehr Waren produziert, was einen immer höheren Ressourcenverbrauch verursacht und diese Welt über ihre ökologischen Grenzen hinaus belastet. Auch das ist zwangsläufig irgendwann zu Ende.

      Irgendwann ist das Spiel vorbei. Aber bis dahin können wir noch den einen oder anderen Krieg um die letzten Ressourcen und die letzten Machtoptionen führen. Hört auf den deutschen Kanzler der Herzen, den Herrn Boris Pistorius, und seine Freund*innen, wie z.B. Claudia und Michael Roth (Grün/SPD), A. Hofreiter (Grün), M.-A. Strack-Zimmermann (FDP), F. Merz (CDU), Wüterich Miesepeter (CDU), Norbert Röttgen (CDU) und so weiter und so fort.

      Auch die „Diagnose“ von Heiner Flassbeck fummelt nur ein bisschen an den Symptomen herum. Die tieferliegende Problematik versteht ein Sozialdemokrat nicht, sonst wäre er kein Sozialdemokrat. (Ehe mich noch einer hier falsch versteht: Das gilt selbstverständlich auch für die Sahra-Wagenknecht-Jubeltruppe).

  3. Harald Welzer hat das mal in etwa folgendermassen auf den Punkt gebracht: “Die Ökonomie ist die einzige Wissenschaft die ihre Existenzberechtigung allein daraus bezieht, dass sie hinterher erklären kann, warum sie vorher falsch lag.”

      1. Erinnert stark an den Churchill Winston, der sprach:
        “Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.”😉

      2. Erinnert stark an den Churchill Winston, der sprach:
        “Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.”😉

    1. Ja, alles was irgendwie benötigt wird, ist heute mit dem geringsten jemals nötigen Aufwand herstellbar. Und wir reden über längere Arbeitszeiten, um irgendein imaginäres “Wir” zum Erfolg im “Wettbewerb” zu führen. Die vermeintlichen Vorteile aus dem Bestehen in diesem “Wettbewerb” sind aber sehr wenig konkret, ja geradezu mystisch verschleiert. Es ist gut, im Wettbewerb vorne zu sein. Warum? Besser nicht hinterfragen…

      Wettbewerb ist dabei auch ein schönes Manipulationswort. Denn Wettbewerb ist etwas, bei dem sich Teilnehmer aneinander messen und einen Sieger oder eine Reihenfolge der besten ermitteln. Danach ist aber wieder Trainingszeit. Dauerhafte Konkurrenz ist kein Wettbewerb mehr. Ohne Trainings- und Erholungsphasen ist niemand wettbewerbsfähig… weder im Sport noch in der Wirtschaft.

      Das ganze Wettbewerbsgetue ist eine reine Ideologie, die sich aus falsch verstandener Interpretation der Evolution ergibt und bis heute hartnäckig hält. Aber es scheint, diese Täuschung verfängt nicht mehr so gut wie früher. Das ist Entwicklung und vermutlich Folge einer wachsenden Einsicht, dass es keine echten “wir” und “die anderen” Verhältnisse auf diesem Planeten gibt. Es gibt nur ein allumfassendes “Wir”, in dem kein Platz für die verbissenen Strukturen von Dominanz und Unterwerfung mehr ist. Möge diese Einsicht wachsen und reifen, es ist mehr als überfällig.

      1. Eine etwas vereinfachte Betrachtungsweise.
        Die Analogie zum Sport ist nicht gerade zutreffend aber wenn wir die doch bemühen sollen, dann wird jemand, der sich gerade eine “Erholungsphase” gönnt, von jemand anderem überholt.
        Nicht, dass ich von voll E-Autos was halte, aber das ist das was mit der deutschen Autoindustrie passiert ist. Sie wurde, unter anderem, von China überholt. Die bauen gut, schnell und günstig. Was die deutsche Industrie nicht kann. Weil sie sich offensichtlich gedacht hat – kommt Zeit, kommt Rat.
        Man muss schon “am Ball bleiben” und versuchen, zumindest in Teilbereichen, besser sein als andere. Ansonsten droht eine dauernde, zwangsläufige “Erholungsphase”.
        Und die Automobilindustrie war nun mal die Stärke Deutschlands. Und weltberühmt für deren Qualität. Um nur an diesem Beispiel zu bleiben. Soll schon was heißen, wenn der zweit weltweit größte Autohersteller (VW) die Probleme hat, die er gerade hat.
        Da spielt sicherlich auch die desatröse Wirtschaftspolitik insgesamt eine wichtige Rolle, aber nicht nur.

        1. Die Automobilindustrie in D wurde erst NACHDEM Toyota unerreichte Qualitätsstandards eingeführt hat (damals, als die Reisschüsseln immer populärer wurden und sowohl die USA als auch Deutschland eine ernste Gefahr durch Japan erkannt hatten) wirklich besser. Die Autoindustrie in D hat sich IMMER SCHON auf dem Status Quo ausgeruht.
          Aber mal anders gefragt: Was hat der Durchschnittsdeutsche davon, dass D jahrzehntelang Exportweltmeister war? Was genau hat der Normalbürger (der ja den Wert weitgehend erwirtschaftet) vom Leistungsbilanzüberschuss?
          Es ist ja nicht so, dass in den Ländern, die nicht ganz an der Spitze stehen reihenweise Leute verhungern würden…. Spitze sein hat für die Normalbürger als einzige Konsequenz genau das: Ewigen Wettbewerb ohne Pausen und Erholung. Positive Konsequenz ist dabei, dass sie keinen Mangel an Luxusgütern haben, die sich aber wegen des Wettbewerbs viele davon nicht leisten können…..
          Ein Handelsbilanzüberschuss und Exportweltmeister zu sein, bedeutet, echte Waren gegen imaginäre Werte, die nur auf Glauben basieren, zu tauschen….

          Oder fragen wir anders. Was ist der Zweck des Wettbewerbs? Ist er überhaupt natürlich? So wie wir ihn zelebrieren? Denn es geht im Wettbewerb unserer Prägung nicht darum, etwas zu tun und zu schauen, wer das am besten kann. Es geht auch darum, die anderen an ihrem Schaffen zu behindern und sie bestenfalls zum Aufgeben zu bewegen oder sie durch Übernahme zu neutralisieren. Es geht also nicht um Vergleich, sondern um Vorherrschaft.

          Die beste Gehirnwäsche der Neuzeit ist gewesen, den Glauben daran, dass Konkurrenz das Prinzip der Natur ist, zu verankern und zu pervertieren.

          1. “…bedeutet, echte Waren gegen imaginäre Werte, die nur auf Glauben basieren, zu tauschen….”

            Und die wären?

            “…den Glauben daran, dass Konkurrenz das Prinzip der Natur ist…”

            Das ist aber leider so in der Natur. Nur die Stärksten überleben. Sogar Bäume stehen im Konkurrenzkampf untereinander.

            Was Toyota anbelangt; es ist genau anders herum. Deren Qualität glich sich allmählich der Qualität der deutschen und europäischen Produkte an. Die legendären japanischen “Rostlauben” verschwanden und wurden von guten Produkten ersetzt.
            Und dann kamen auch weitere bahnbrechende Innovationen was die Motoren anbelangt. Vergessen sollte man auch nicht, dass Toyota der erste Hersteller weltweit war, der einen Hybrid auf den Markt brachte – die erste Prius-Version.

            1. “Das ist aber leider so in der Natur. Nur die Stärksten überleben. Sogar Bäume stehen im Konkurrenzkampf untereinander.” Ja, sobald die Ressourcen knapp werden. Sonst nicht, sonst herrscht Kooperation vor. Es setzt sich dann die Art oder das Individuum durch, die oder das an die jeweilige Lage am besten angepasst ist.
              Genau diese Annahme über die Prinzipien der Natur sind falsch verstanden. Nehmen wir die Evolution, oft als Wettbewerb oder gar Kampf um Ressourcen bezeichnet. Das ist aber falsch. Die einzelnen Arten stehen nicht in Konkurrenz zueinander. Keine evolutionäre Mutation geschieht ZU EINEM ZWECK (sich über die anderen Lebewesen zu erheben beispielsweise), sondern sie geschieht einfach. Wenn die Umstände so sind, dass diese Mutation einen Vorteil bietet, dann setzt sie sich überproportional durch. Die mutierende Art mutiert aber nicht, um in irgendeinem “Kampf” von dem sie nichts weiß, zu obsiegen, oder um in irgendeinem Wettbewerb zu dominieren. Die Evoluton ist kein Kampf der Arten gegeneinander. Sie ist eher GEMEINSAME Entwicklung aller Arten parallel und MITEINANDER, ein großes Ausloten, was möglich.

              Aber ja, die Übertragung einer menschlich geprägten Sichtweise vom Kampf und Konkurrenz (die übrigens menschheitsgeschichtlich auch eher fragwürdige Grundorientierung des Menschlichen ist) auf die Natur ist genial. Sie legitimiert allerlei Barbarei und ist Totschlagargument für die soziale Frage. Nur eben ein gewaltiger Hoax.

              Besonders vor dem Hintergrund, dass die Bedingungen in der Natur für die Lebewesen einfach sind wie sie sind. In unserer Gesellschaft aber sind die Bedingungen nicht einfach, sie sind gestaltbar und gestaltet. Damit ist dann der Naturvergleich ganz obsolet….

              1. Es ist nun mal so, dass kranke und schwache Mitglieder einer Grasfresserherde eher von Großkatzen gerissen werden als gesunde und starke.
                Es ist nun mal so, dass der stärkere Hirsch sich durchsetzt und seine Gene weiter gibt.
                Usw.

                Widerlegter Unsinn? Von wem denn?

                In der Wirtschaft läuft es ähnlich.
                Schwache oder in Schwierigkeiten geratene Unternehmen “verschwinden” oder werden ” geschluckt”, pardon, übernommen, aufgekauft.

                1. „Widerlegter Unsinn? Von wem denn?“

                  Siehe Link

                  Konkurrenz und Kooperation sichert das Überleben. Selbstverständlich kann man Kooperation ignorieren, dann wird das aber leider ein Fehlschluss.

                  Der Fischschwarm ist übrigens auch ein sehr interessantes Beispiel: die außen schwimmenden Fische sind potentiell in einer gefährlicheren Lage, als die innen schwimmenden Fische. im Fischschwarm. Nun könnte man annehmen, dass die stärkeren Fische die Schwächeren in die Äußeren Lagen drängen, ‚schubsen‘. Aber nein, die Fische wandern stetig von innen nach außen und wieder zurück, sodass jeder Fisch zeitweilig in der gefährlicheren Außenposition schwimmt.

                2. Deswegen müssen wir auch diese Wirtschaft beseitigen, weil sie ansonsten uns vernichtet
                  Man sollte sich entscheiden was man möchte.
                  Eine florierende kapitalistisch geprägte Wirtschaft, oder zufriedene Menschen?
                  Beides geht nicht!

            2. Nur das die Zeiten von guten Autos längst vorbei sind
              Hybride sind völlig nutzlos, weil sie zuviele Ressourcen verbrauchen.
              Toyota hat in den späten 89ern bis in die 2000er gute Autos gebaut, nicht alle Modell..
              Am besten wat der Starlet und Corolla an den 90ern und natürlich waren sie führend im Allradbereich mit dem Landcruiser, (bestes Auto wo gibt bis etwa 2008), wenn man im Gelände unterwegs ist

              1. “Hybride sind völlig nutzlos, weil sie zuviele Ressourcen.”

                Stimmt in der Form nicht. Voll elektrische Autos sind da viel schlimmer.
                Und noch sehr viel schlimmer sind Leopard, Marder, Abrams, F16, F35, Flugzeugträger; naja, im Grunde genommen jede Art von militärischem Schrott.
                DAS ist völlig nutzlos.
                Wir können auch über den Kraftstoffverbrauch ein bisschen reden:
                F16 – 3000 Liter pro Stunde
                F35 – 6000 Liter pro Stunde
                Abrams – 700 l / 100 km
                Leopard – 350 l / 100 km
                Da kann man die Liste munter weiterführen.

                Ein Hybrid verbraucht im Schnitt 4 l / 100 km.
                Da können Sie jetzt ein bisschen rechnen, spaßhalber…
                Wie viele JAHRE man fahren kann, mit dem was so’n F35 pro STUNDE verbraucht.

                Hybride Autos sind die ideale Lösung was Verbrauch, Reichweite, Unabhängigkeit von irgendwelchen Ladesäulen, benötigte Ressourcen und nicht zuletzt auch den Preis anbelangen.

                Dazu kommt noch, dass verschrottete Pkw großteils recycelt werden (können). Militärzeug nicht. Geschweige denn Munition.

        2. Wer behauotet, die Automobilindustrie in Deutschland wäre schwach, verkennt die Realität.
          Sie orientiert sich nur aber an der Rendite und nicht an der Absatzmenge, welche in den letzten Jahrzehnten erheblich gesunken ist.
          Und weil die Energiekosten in Deutschland aufgrund der “exzellenten” Arbeit unserer Regierung massiv gestiegen sind und wohl auch so bleiben werden, haben Standorte in Deutschland einen erheblichen Wettbewerbsnachteil, wenn innerhalb der Konzerne Aufträge für neue Modelle erteilt werden. Dann wird eben eher in China oder in den USA aufgrund der niedrigeren Kosten produziert.
          Die Autimobilkonzerne haben kein Liquiditätsproblem. Die Eigenkapitalquoten waren noch nie so hoch und damit das Gearing so niedrig.

  4. “Gleichzeitig zeigt die eher deflationäre Preisentwicklung auf der Erzeugerstufe und der jüngste Absturz der Lohnzuwächse (wie hier gezeigt), dass es keinerlei Inflationsgefahr gibt.”

    Keine Inflationsgefahr?!
    Wie bitte?! Was soll der Quatsch?
    Das reale Leben spricht definitiv eine andere Sprache.

      1. Inflation ist der anhaltende Wertverlust von Geld durch steigende Preise.

        Übrigens ist die (steigende) Inflation auch offiziell und öffentlich bestätigt.

        Pleite sein und vorübergehend nicht produzieren und verkaufen sind auch zwei verschiedene Dinge.

        1. Höhere Preise gleich mehr Steuern, (Mehrwertsteuer) somit mehr Geld für die Ukraine.

          Ich habe gestern gelesen die Preise für Kekse sollen nur um 30% gestiegen sein.

          Ich muß irgendwie das Rechnen verlernt haben:
          1 Tüte Waffeln kosteten 0,89 bis 0,99 Euro, jetzt kosten sie 2,69 Euro, das sind dann nach Adam Riese und der zuständigeen Experten also nur 30%. und ich habe gedacht das wäre mehr. 🙂

          Man kann sich ja irren 🙂 oder handelt es sich bei mir nur um die gefühlte Inflation???

          1. Hmm… Na Sie haben aber Gefühle…
            Außerdem sind Kekse sowieso nicht gesund. 🤷‍♀️
            Noch ein Tip von mir: Gucken Sie nicht nur auf den Preis sondern auch auf die Menge, die in der Tüte steckt. Denn sehr oft ist die geringer als früher. Also die 30% erhöhen sich dann nochmal ein bissl.

            Irgendwie komisch aber…
            Ich habe das gleiche “Gefühl” wie Sie.
            Ein Glück nur, dass uns der “Wirtschaftsexperte” eines Besseren belehrt und beruhigt.
            Wir müssen doch verstehen können, dass das keine Inflation ist sondern nur eine (wesentlich) geringere Kaufkraft.
            Und schon ist alles wieder gut. Oder?

            Von 0,89 auf 2,69 – 30%…
            Naja, Mathe ist nicht jedermanns Sache.
            Ich glaube da fehlt eine Null. Vielleicht ein Druckfehler?…🤔😃

  5. Eine echte Wohltat. In diesem Artikel stimmt alles.

    Der Neoliberalimus hat den Staat immer weiter entmachtet, er darf inzwischen nur noch als Geldgeber fungieren. Wenn allerdings etwas schlecht läuft, ist er sofort verantwortlich. Die genannten Fehleinschätzungen dienten durchweg zur Diffamierung der Regierungspolitik. Seit Beginn des Jahres ist das ein konzertiertes Draufhauen auf die Ampel, leider mit Erfolg. Die Wahlergebnisse im Osten hat die Presse quasi herbei geschrieben.

    Was soll eigentlich besser werden, wenn Merz regiert? Die komplette Streichung des Bürgergeldes vernichtet einen verlässlichen Konjunkturbaustein, der auch in Krisenzeiten bremsend auf Abschwünge wirkt. Ausbau der Erneuerbaren, Wegfall des Sozialen Wohnungsbaus, keine Bahnsanierung, Streichung des Heizungsgesetzes, all das wird die Konjunktur weiter nach unten ziehen. Aber dieser Merz ist doch von Blackrock und damit von der Wirtschaft und der wird doch für gute Stimmung sorgen? Ein längst widerlegtes Märchen. Die Wirtschaft braucht keine Stimmungskanonen.
    Man kann sich diese Erfolge ja mal im Argentinien Xavier Mileis anschauen. So weit ist das garnicht entfernt, das FDP-Papier, das zum Bruch der Koalition führte, ist mehr oder weniger mit Milei identisch. Und, was hat er geschafft? Minus 3,5 Prozent Wirschaftswachstum, was bei uns eine Tragödie wäre. Trotzdem die argentinische Wirtschaft durch die riesigen IWF-Kredite gedopt ist, sonst wären das an die 6 Prozent minus. Die Inflation habe sich gebessert. Klasse, in Zeiten der Rezession bewegt sich das Preisniveau stets in Richtung Deflation. Riesenleistung. Die Armutsquote liegt jetzt bei 53 Prozent. Die Armen sollen auf das Wunder warten, das da kommen wird.
    Es wird nicht kommen.

    1. Volle Zustimmung, Artur!

      Doch, das “Wunder” wird kommen. Und man wird sich wirklich wundern, wenn man erkennt, dass es nur die “blaue” Version eines Wunders sein wird.

  6. Flassbeck ist ein Wirtschaftsökonom, der nicht die geringste Ahnung vom Leben hat, nichts weiter.
    Solche Leute wären bei meiner Vision arbeitslos,
    Vielleicht taugt er ja zum erstellen eines Küchenplans… 😉

  7. Das ist wieder mal ein Beitrag nach dem Motto “Hoppla, jetzt komm ich”. Herr Flassbeck kritisiert die anderen Ökonomen ja zu recht, aber im Grunde nur zu sagen “Keynes kann es”, das ist doch arg dünn. Die Crux ist: Wenn das Geld nicht da ist, wo der Bedarf ist, haben wir ein Problem. Bessere Löhne sind auf nationaler Ebene ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber doch nicht mehr. Die globale Ausbeutung und vor allem die gigantischen leistungslosen Zinseinkünfte (wie sie Christian Kreiß immer wieder thematisiert), haben Sie gar nicht angesprochen. Hinzu kommt: Wenn die Wirtschaft wächst, frisst sie, so wie sie jetzt angelegt ist, unsere letzten Ressourcen auf.

    Dann zeigen sie uns eine Kurve mit den Erzeugerpreisen der letzten vier Jahre. Die sind von 2021 bis Mitte 2022 um 50% nach oben geknallt, haben dann wieder abgenommen liegen aber immer noch um 125/92 = 35% über dem Wert von 2021. Auf nationaler Ebene gibt das Unternehmen das an seine Kunden weiter, sprich wir haben Inflation, auf internationaler Ebene gehen sie nicht pleite, sie verkaufen bloß nichts mehr. Könnte das vielleicht damit zusammenhängen, dass wir mit unserem wichtigsten Energielieferanten Krieg führen? In ihrer Analyse kommt der gar nicht vor, weil – ach sie berücksichtigen die Energiekosten nicht. Warum nicht? Irgend jemand hat mal gesagt, die Sonne stelle keine Rechnung, aber das Speichern dieser Energie ist gar nicht so einfach, das haben damals die Schildbürger lernen müssen. Also Herr Flassbeck, ihre Analyse ist – vorsichtig ausgedrückt – arg unterkomplex.

    , weil sie die Kosten für Energie nicht einrechnen. Ich habe gerade letzte Woche die Gaspreise der letzten beiden Heizperioden miteinander verglichen. Gas hat sich pro kWh vor 4,6 ct auf 14,7 ct verteuert. Aus dem Verlauf Ich bin von ihrem Beitrag enttäuscht.

    1. Letzter Absatz ist leider Fragment. Leider zu früh auf die Senden-Taste gedrückt und kann leider nicht korrigieren. Tut mir leid. Die Zahlen zum Gaspreis stimmen aber. Wer wie ich Software schreibt, für den ist der Gaspreis erst mal kein Problem, aber 50 km entfernt in Ludwigshafen, wo die BASF Düngemittel produziert (hat), sieht das ganz anders aus.

    2. “Könnte das vielleicht damit zusammenhängen, dass wir mit unserem wichtigsten Energielieferanten Krieg führen? In ihrer Analyse kommt der gar nicht vor, weil – ach sie berücksichtigen die Energiekosten nicht. Warum nicht?”

      Absolut richtig und voll zutreffend.
      Dass der Verkaufspreis, wer hätte es geglaubt, mit den Produktionskosten zusammenhängt…
      Und, dass die Energiekosten ein wesentlicher Bestandteil dieser Kosten sind…

      “Die Sonne stellt keine Rechnung” sollte als “Unsatz” der letzten Jahre gekürt werden.
      Das Speichern dieser Energie ist eine Illusion.
      Auch wenn der angebliche “Überschuss” gespeichert werden sollte, sind die Speicher in den ersten Spätherbsttage leer. Spätestens.
      Und bleiben auch leer bis zum nächsten Sommer.
      Über die Kosten dieser Speicher und vor allem über deren “Nachhaltigkeit” wollen wir gar nicht erst reden. Was für den heimischen Rasenmäher oder Akkubohrer halbwegs noch stimmen mag, kann nicht auf industrielle Maßstäbe übertragen werden.

  8. Was soll ich davon halten? Dass die EU jetzt plötzlich am Ende sein soll? Vor mehr als 3000 Jahren eroberten die Griechen und Ägypter bereits Mesopotamien. Die teilweise Unterwerfung Germaniens gelang unter erheblichen Verlusteb hingegen erst in der legendären Varusschlacht. Daher traue ich den Nachfahrinnen Moussolinis auch eher zu, Germanien subversiv zu unterwerfen als Vladomir dem Schrecklichen von Leningrad, dessen einzige Sprache, die er versteht, die nackte Gewalt ist. Was unsere Verantwortlichen offenbar noch nicht verstehen, ist die Tatsache, dass wer wie Hitler eine omnipotente Rüstungsindustrie aus dem Boden zu stampfen beliebt, den Finanzkonzernen für die dazu erforderlichen Kredite wenigstens potentielle Sicherheiten bieten muss, wie etwa eroberte Ländereien oder erfolgreich gezündete Atombomben.

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