
Nach den Schweizer Verhandlungen sind die Zölle zwischen China und den USA vorerst zurückgenommen worden. Sie haben aber die Probleme der USA nicht verringert. Welche unterschiedlichen Entwicklungen für die USA und China sind aufgrund der jeweiligen Grundlagen absehbar?
Trump und seine Leute wirken ratlos. Die jüngsten Zollaufschläge haben das Kernproblem der USA nicht gelöst. Die US-Wirtschaft ist besonders im Bereich der Industrie und Warenproduktion nicht mehr konkurrenzfähig und deshalb auch immer weniger in der Lage, den Staatshaushalt des Landes aus eigener Kraft zu finanzieren. Um aber die staatlichen Aufgaben weiterhin erfüllen zu können, insbesondere die hohen Kosten für das Militär und zunehmend auch für den Schuldendienst zu schultern, ist man auf private und institutionelle Investoren angewiesen, die bereit sind, dem amerikanischen Staat gegen Zinsen Geld zu leihen.
Heikle Lage
Mit der wachsenden Zinslast öffnet sich die Schere zwischen den Einnahmen und Ausgaben des amerikanischen Staates immer mehr. Die Defizite steigen und damit auch die Schulden. Diese haben inzwischen 36 Billionen (36.000 Milliarden) Dollar erreicht. Um Anleihe-Investoren bei Kauflaune zu halten, sind die USA gezwungen, ihnen attraktive, das heißt höhere Zinsen anzubieten. Die Coupons amerikanischer Anleihen sind gegenüber denen deutscher mit gleicher Laufzeit um etwa einen Prozentpunkt höher. Aber trotz der höheren Zinsen sinken die Kurse amerikanischer Anleihen; damit steigt deren Rendite.
Am Wochenende hatte mit Moody’s nun auch die dritte große Rating-Agentur ihre Einschätzung für die Schuldentragfähigkeit der USA gesenkt. Nachdem Standard & Poors bereits 2011 diesen Schritt gemacht hatte und Fitch 2023, folgte jetzt auch Moody’s mit einer Senkung der Bonität von AAA um eine Stufe auf AA1. Das hat für Verkaufsdruck bei den US-Anleihen mit entsprechendem Anstieg der Renditen geführt. „Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen erreichte 4,58 Prozent, die 30-jährige kletterte auf 5,08 Prozent.“(1)
Das sind keine guten Aussichten für die USA. Denn allein in diesem Jahr müssen sie zur Umschuldung „neun Billionen Dollar neue Staatsanleihen verkaufen“(2), um fällig werdende Anleihen zu tilgen und das Haushaltsdefizit weiter zu finanzieren. Der Zinssatz der neuen Anleihen wird sich aber in etwa am Stand der derzeitigen Renditen orientieren müssen, also bei etwa fünf Prozent für die Langläufer, ansonsten werden die Anleger kein allzu großes Interesse daran haben. Das bedeutet, dass die Zinskosten sich noch weiter beschleunigen und einen noch größeren Anteil am Haushalt in Anspruch nehmen werden. Damit dürften Defizite und Staatsschulden noch stärker steigen als bisher.
Dass amerikanische Anleihen auf so geringe Nachfrage stoßen, ist ungewöhnlich für Krisenzeiten. Normalerweise waren amerikanische Staatspapiere gesucht, wenn in der Welt Unsicherheit herrschte. Denn der US-Anleihemarkt hat den entscheidenden Vorteil, dass kein Finanzmarkt der Welt so liquide wie der amerikanische Rentenmarkt ist. Aufgrund seiner hohen Aufnahmefähigkeit konnten bisher Anleihen in nahezu unbegrenzter Höhe gehandelt werden. Es besteht also so gut wie kein Risiko für die Anleger, was die Verfügbarkeit über ihre Finanzen angeht.
Vertrauensverlust
Insofern galten die USA immer als der Fels in der Brandung, als sicherer Zufluchtsort für die Anleger der Welt. Die Bereitschaft internationaler Investoren sicherte den USA den notwendigen Zustrom an Kapital, was den Dollar stützte. Nun aber fließt Kapital aus den USA ab und nicht nur das. Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG stellte fest, dass amerikanische Anleihen „in großem Stil verkauft“ werden. Er führt das auf „wachsende Zweifel unter den Investoren“(3) zurück. Davon bleibt auch der Dollar nicht verschont. Das heißt: Amerika verliert das Vertrauen seiner Geldgeber.
Das Absenken der Bonität durch die drei wichtigsten Rating-Agenturen ist der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung, die bereits im Jahre 2011 mit der ersten Herabstufung durch Standard & Poors öffentlich gemacht worden war. Trotz aller Maßnahmen amerikanischer Regierungen verliert die amerikanische Wirtschaft an Ertragskraft, jedenfalls reicht sie nicht aus, um langfristig den Staat zu finanzieren. Alle Theorien und Verheißungen der Wirtschaftswissenschaften führten in der Wirklichkeit zu einer weiteren Auszehrung der amerikanischen Finanzkraft.
Weder die als Allheilmittel gelobten steuerlichen Entlastungen, noch die Senkung der Zinsen durch die Geldpolitik, auch nicht Zölle oder Subventionen brachten die Wende. Nur die Schulden der USA stiegen unaufhaltsam weiter. Die Zinszahlungen „entsprechen in diesem Jahr dem Bruttoinlandsprodukt von … Schweden und übersteigen die Ausgaben für Verteidigung“(4). Trotzdem will Trump die Steuern senken, wie er im Wahlkampf versprochen hatte.
Aber gerade das Versprechen von Steuersenkungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Zölle hat nun auch die letzte Rating-Agentur veranlasst, die Bonität der USA herabzustufen. Niedrigere Steuern sollten nicht nur die Bürger entlasten. Sie waren auch gedacht als Anreiz für Unternehmen. Die eingesparten Steuern, stellen nach Ansicht der Wirtschaftstheorien den Unternehmen mehr Kapital für Investitionen zur Verfügung. Und so sieht es auch Trump. Doch die Rating-Agenturen sehen die fehlenden Staatseinnahmen in einem ohnehin schon hoffnungslos überschuldeten Staat.
Diese Sicht scheinen viele Investoren besonders die ausländischen zu teilen und lassen amerikanische Staatsanleihen links liegen oder verkaufen sogar. Die USA verlieren das Vertrauen der Anleger, gleichzeitig verliert Trump an Ansehen bei seinen Unterstützern. „Der allgemeine Stimmungsindex der University of Michigan stürzte im Mai von 52,2 im April auf 50,8 ab [und] unter den sich selbst als Republikaner bezeichnenden Wählern sank die allgemeine Stimmung von 90,2 auf 84,2 – den schwächsten Wert seit letztem November“(5) Die Inflationserwartungen erreichten sogar den schlechtesten Wert seit 1981.
Zweierlei Entwicklung
Die USA dürften in diesem Handelskonflikt Federn lassen, denn ihre finanzielle Lage hat sich weiter verschlechtert. Vieles wird abhängen vom Vertrauen der Investoren. Das aber kann Trump nicht durch Erlasse wiederherstellen. Das Handelsdefizit, das die Zölle mindern sollten, wird sich jetzt schon absehbar vergrößern, da viele Importeure die vorübergehende Entspannung nutzen und auf Vorrat in China bestellen. Es zeigt sich immer deutlicher, dass sich die amerikanische Wirtschaft ohne chinesische Produkte schlechter entwickeln dürfte.
Wenn China selbst auch unter diesem Handelskonflikt leidet, so sehen seine Aussichten für die Zeit danach wesentlich besser aus. Die Volksrepublik hat es selbst in der Hand, denn sie ist nicht so stark abhängig von der Gunst der Finanzmärkte wie die USA. Chinas Kraft liegt in der breiten industriellen Basis, die sich das Land in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitet hat und die es zum größten Warenproduzenten der Welt machte. Unterstützt wird diese Stellung durch weit verzweigte Lieferketten und gefestigte Handelsbeziehungen, die es zu fast allen Staaten der Welt unterhält.
Das ist eine grundsätzlich andere Lage als die der USA. Diese versuchen ihren Markt immer mehr durch die Zölle abzuschotten, damit günstige Konkurrenzprodukte vom Markt ganz ferngehalten werden oder durch die Aufschläge auf ein Preisniveau kommen, das dem der US-Produkte und ihren Produktionsbedingungen entspricht. Die Zölle verbessern nur die Konkurrenzsituation amerikanischer Unternehmen auf dem amerikanischen Markt, nicht auf dem Weltmarkt.
Trumps Zollkonzept ist ein Abwehrkampf, ein Rückzugsgefecht gegenüber einem wirtschaftlich immer stärker werdenden China, ein mehr oder weniger geordneter Rückzug vom Weltmarkt. Die Zölle sind das Eingeständnis, dass man diesen Konkurrenzkampf aufgegeben hat, weil man ihn nicht gewinnen kann. Man will wenigstens die eigene Bastion noch halten können, den US-Markt.
China ist über die amerikanische Zollpolitik nicht erfreut, aber sie stellt auch keine Bedrohung für das Land dar. Im Gegenteil eröffnet der Rückzug der USA vom Weltmarkt den Chinesen neue Möglichkeiten. Denn während die Amerikaner zusehen müssen, wie sie chinesischen Produkte ersetzen können, haben die Chinesen Überfluss, sodass sie damit andere Märkte bedienen und sogar neue erschließen können.
Nicht umsonst befürchten besonders die Europäer eine Schwemme preisgünstiger chinesischer Waren. Was für viele europäische Staaten, darunter besonders Deutschland, eine Bedrohung darstellt, ist für manchen anderen europäischen Staat, besonders aber für viele Staaten der Dritten Welt ein günstige Gelegenheit, billig einzukaufen. Chinesische Hersteller werden Preisnachlässe gewähren müssen, um die eigenen Produktionsmengen vermarkten zu können. Das gilt besonders für alles, was für den US-Markt vorgesehen war.
Nicht jeder Staat, auch nicht in Europa, hat eine eigene Auto- oder Schwerindustrie, denen chinesische Produkte Konkurrenz machen könnten, nicht einmal die reiche Schweiz. Sie werden sich sicherlich nicht über günstige Autos oder andere chinesische Waren beklagen, die ihnen nun billiger geliefert werden können. Gleiches dürfte für Staaten der Dritten Welt gelten, die ärmer sind als die Schweizer und über eine noch geringere Wirtschaftskraft verfügen. Die chinesische Warenschwemme, vor der sich die Europäer fürchten, wird anderen Staaten sehr willkommen sein.
So konnte auch bisher kein Einbruch der chinesischen Wirtschaftstätigkeit festgestellt werden. Obwohl Trump die Zölle in der Spitze bis auf 145% erhöht hatte, wuchs Chinas Außenhandel im April um 5,6 Prozent(6). China nutzt seine bereits bestehenden Lieferketten und Handelsabkommen, um einerseits die eigenen Produktionseinheiten auszulasten und darüber hinaus neue Märkte und Abnehmer zu gewinnen.
Auch die Wachstumsschwäche auf dem Binnenmarkt wurde mit einem Förderprogramm für den Kauf von Elektroautos und Inzahlungsnahmeprogramm für Konsumgüter weitgehend überwunden. Die Einzelhandelsumsätze bei Haushaltsgeräten verzeichneten bis April acht Monate in Folge ein zweistelliges Wachstum. Über 34 Millionen Verbraucher kauften mehr als „51 Millionen Geräte, wodurch der Umsatz mit entsprechenden Produkten auf 174,5 Milliarden Yuan (24,24 Milliarden US-Dollar)“(7) stieg. Das kam besonders einkommensschwachen Haushalten zugute.
Fußnoten
(2) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) 17.5.2025 Sewing sieht an den USA zweifelnde Investoren
(3) ebenda
(4) FAZ 19.5.2025 Amerika büßt Bonität ein
(6) CGTN 22.5.2025 Chinas Außenhandel im April stabil
(7) Chinadaily 23.5.2025 Chinas Einzelhandelsumsätze mit Haushaltsgeräten wachsen weiterhin zweistellig
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
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Die riesigen Militärausgaben könnte der Wertewesten dafür verwenden, in anderen Bereichen konkurrenzfähiger zu werden mit Atomatisierung, Forschung, KI und Leistungsanreizen beim Menschenmaterial. Der gegenteilige Weg wurde eingeschlagen und wird forgesetzt. Der MIK wird gefördert, freie Forschung und freier Austausch behindert. Ein gesunder Mensch ist leistungsfähiger als ein kranker Mensch, der zur Produktion gezwungen wird. Und eine gesunde Gesellschaft ist leistungsfähiger als eine kranke Gesellschft. Der Westen reagiert mit Zöllen und Sanktionen international und mit Verboten und Diffamierung national. Das kann nicht funktionieren. Die steigenden Staatsverschuldungen zeigen dies. Aber es wird schon so sein, dass die vernetzten Drahtzieher im gesamten Westen besser wissen, was richtig ist, ich bin da zu ungebildet. Die Erfolge kann man ja überall sehen, regional, national und international. 😀
Rückschritt ist ja Fortschritt damit wenige sich besser fühlen.
Die EU hatte ihre Chance im Finanzcasino verspielt.
Ist aber nett wenn Afrikanische Staaten Europäische Staaten in 20 bis 50 Jahren Europäischen Staaten „Entwicklungshilfe“ geben werden.
@ Wunderlich: Kapitalismus Reparateur ?
@ Wunderlich
Selbst die Millitärausgaben sollen ja zusehends in die Ukraine geleitet werden. So zumindest nach Ankündigungen von Merz, welcher der Ukraine eine „angemessene“ Waffenproduktion vor Ort finanzieren will – also nicht er finanziert, sondern der Steuerzahler.
Sollte die Ukraine als Staat bestehen bleiben, werden auch sicher Investitionen in deren Wirtschaft, begründet als notwendiger Wiederaufbau, gegenüber solchen in die deutsche Wirtschaft Vorrang haben. Schließlich lässt es sich mit dortigen Kosten für Löhne und Gehälter viel ungenierter wirtschaften; nicht nur bei der Drohnenproduktion! Deutschland lagert wie gehabt aus und irgendwann fliegen uns die ukrainischen Drohnen selbst um die Ohren, wenn wir auch nur auf die Idee kommen sollten, die uns angedachte Rolle als Zahlmeister in Frage zu stellen… Wetten, das?
P.S.: Nachdem die USA ja nun öffentlich verkündet haben, das „Schutz“ nicht gratis sei, wird es der angedachte Nachfolger mit seiner „vorbildlichen“ und „effizienten“ Waffenproduktion nicht anders handhaben – warum sollte er auch?
Der Sinkflug amerikanischer Staatsanleihen ist ja nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß China (wohl nach Japan zweitgrößter Halter von Dollaranleihen, wenn ich richtig erinnere) massiv aus amerikanischen Staatsanleihen aussteigt und diese abstößt. Natürlich nicht so schlagartig, daß es zum Crash kommt (dann hätten sie ja selbst Verluste), aber es kommt schon zu merklichen Kursverlusten..
China hat bei Russland gesehen, daß Dollarvermögen und die Kontrolle über Währungen als Waffe eingesetzt werden können, und schätzt dies als unkalkulierbares Risiko ein.
So sieht es aus, und gekauft wird Gold, das einzige echte Geld auf diesem Planeten. Wartet es nur ab, lange wird es nicht mehr dauern bis der BRICS+ Block oder sogar der Wertvoll Westen selber bald eine Teildeckung durch Gold bekannt geben MUSS um wenigstens ein bisschen Vertrauen ins Finanzcasino zurück zu bringen. Goldpreise von 25.000,-$ – 50.000,-$ (manche spekulieren sogar auf 100.000,-$) je Feinunze werden keine Seltenheit sondern eher die Regel sein.
Gold aktuell bei 3.300,-$ zu teuer? Bei weitem nicht! Und falls Sie sich etwas anderes überlegen, was solls, Geld verlieren werdet Ihr jedenfalls nicht.
Neulich war eine nette Serie bei ZDF-Info oder so. Denen gings gut, als sie von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer Handel getrieben haben. Dann wurden sie paranoid, dass ihnen jemand was wegnehmen könnte, bauten Forts, die dann ‚kurz‘ später von den Römern unbewohnt vorgefunden wurden, weil sich die ganze Kultur zerstreut hatte.
@Artikel: Der größte US-Anleihen-Besitzer ist die FED, die seit vielen Jahren immer kräftiger beim Anleihen-Verticken als Käufer auftreten muss, um den Dollar nicht abschmieren zu lassen. Lässt man sich den Dollar-Euro-Cart anzeigen, sieht man, dass der Dollar immer noch auf seiner langfristigen Steigetour ist.
Die Frage ist nun, wie das sein kann, wenn die Leistungsfähigkeit der USA seit 15 Jahren abnimmt? Nimmt die Leistungsfähigkeit des Euro-Raums noch schneller ab?
Oder lassen sich die Märkte einfach ganz gerne was vormachen und spielen jedes Spiel mit, wenn nur für sie genug Profit aubfällt.
Wie Kollege Wunderlich denke ich, dass, wie bei den Kelten, viel von den US-Wirtschaftsproblemen von der aufgeblasenen Militärindustrie kommt, die, außer wenn sie ins Ausland verkauft wird, nichts für die eigene Volkswirtschaft abwirft.
Müsli zum Fest: Ich stimme Ihnen und dem Kollegen Wunderlich zu, dass die
größten Probleme der US-Wirtschaft durch die aufgeblasene Millitärindustrie
entstanden sind. Es sind aber nicht nur die verpuffenden Erstellungskosten für die selbst
genutzten Millitärgüter, die so keine Rendite bringen. Der größte Posten in diesem
Haushalt werden die ca. 965 Millitärbasen und die Flugzeugträger samt notwendigen
Begleitfahrzeugen sein. Diesen riesigen Apparat zu versorgen( die US-Lanzer möchten
auf der ganzen Welt ihren gewohnten Amifraß futtern), kostet schon fast eine Billion
im Jahr. Und das Material unterliegt bei dem ständigen Üben einem sehr hohen Verschleiß,
da es je eigentlich für einen kurzen Kampf konzipiert wurde. Es ist daher kein Wunder, dass
Trump hier den Rotstifft ansetzt und die „Verteidigungskosten“ lieber auf die anderen
West-Länder abwälzen will. Wenn die dann aber nicht in US-Waffen investieren, wird
es für Trump eng werden.
“ Die US-Wirtschaft ist besonders im Bereich der Industrie und Warenproduktion nicht mehr konkurrenzfähig und deshalb auch immer weniger in der Lage, den Staatshaushalt des Landes aus eigener Kraft zu finanzieren“.
US Kapitale wie Apple sind konkurrenzfähig, allerdings eben auch nur, wenn sie außerhalb der USA produzieren. Bei entsprechender Besteuerung würde der ja nach wie vor gegebene wirtschaftliche Erfolg der US Unternehmen auch mehr zum Staatshaushalt beitragen. Was dem Staatshaushalt dann noch fehlt, sind die Steuern auf Löhne.
Die Aussage „die US Wirtschaft ist…“ ist Bullshit, weil hier der Produktionsstandort mit der US Wirtschaft gleichgesetzt wird. Völliger Unsinn ist die Formulierung „…aus eigener Kraft…“.
„Um aber die staatlichen Aufgaben weiterhin erfüllen zu können, insbesondere die hohen Kosten für das Militär und zunehmend auch für den Schuldendienst zu schultern, ist man auf private und institutionelle Investoren angewiesen, die bereit sind, dem amerikanischen Staat gegen Zinsen Geld zu leihen.“
Diese Aussage basiert auf einem weit verbreitendem Unverständnis was Staatsschulden angeht. Staatsschulden werden so gut wie nie zurückgezahlt (es sind keine Konsumentenkredite). Staatsschulden werden bedient, sie gelten – solange sie bedient werden – nicht als Schulden, sondern als Kapital. Es ist der Königsweg der modernen Staaten, sich bei ihrer Gesellschaft zu verschulden, der darüber ein Zinseinkommen zu verschaffen, sich nicht von dem tatsächlich erwirtschaftenden Reichtum abhängig zu machen, sondern vor allem (wenn auch nicht ausschließlich) an den „Aufgaben“ Maß zu nehmen, deren Finanzierung man für nötig hält.
Das Verfahren resultiert zwar in einer wachsenden Schuldenlast und einer Geldentwertung, ist aber lediglich ein Problem des rechten Maßes. Die Maastricht Kriterien sind in der EU das dafür vorgesehene Instrument.
„Angewiesen“ drückt nur die eine Seite des Verhältnisses aus: ökonomisch glaubwürdig müssen die Schulden schon sein, damit sie als Kapital von der Finanzwelt angenommen werden. Ist das der Fall, sind weltweite Schulden nicht Ausdruck von Armut sondern von Finanzmacht.
Zum Rest des Artikels später mehr.
Was wollen SIE denn mit Ihrem wirren Zeug sagen, zumal Sie sich gelegentlich auch widersprechen. Typische Herangehensweise eines Rechthabers, der selbst nichts Substanzielles weiß und deshalb das Gegenteil von dem behauptet, was er zwei Sätze vorher behauptet hat.
Typischer Fall: Ich behaupte, dass die US-Wirtschaft nicht konkurrenzfähig ist im Bereich der Industrie und Warenproduktion. Mr. IVG stellt dagegen, dass apple schon konkurrenzfähig ist. Meine Frage an Mr. Superschlau: Ist apple die US-Wirtschaft? Dann aber im selben Satz widerlegt sich IVG selbst, indem er feststellt, dass apple nur konkurrenzfähig ist, weil es nicht in den USA produziert.
So gehts weiter mit der Selbstdarstellung durch Besserwisserei: Staatsschulden sollen angeblich (so gut wie nie) zurückgezahlt werden. Sie werden bedient, weiß es IVG besser, Was ist das denn anderes, was ist der Unterschied zwischen zurückzahlen und bedienen, außer dass sich hier ein Naseweis hervortun will.
Die USA müssen in diesem Jahr Kredite über 9 Billionen Dollar aufnehmen, um damit fällig werdende Kredite zurückzuzahlen (bedienen, damit auch IVG es versteht).
Ich lasse es gut sein, sonst rede ich mich noch in Rage bei so viel Blödsinn und Rechthaberei.
Was wollen SIe denn mit IHrem Beitrag beitragen? Außer aller Welt zu zeigen, dass Sie mehr drauf haben als ich? GEschenkt, ich gönn es Ihnen. Aber was ist die Erkenntnis, die Sie vermitteln wollen? Was ist die Aussage Ihres Beitrags? Welche Klarheit bringen IHre Widerlegungsversuche, Ihre Umdeutungen und Begriffsverwirrungen? Außer VErwirrung. Ist in all dem was Sie sagen, ein vernünftiger GEdanke, eine klare Aussage? Wenn ja, dann legen Sie mal los und kommen Sie nicht von Kuchenbacken auf Arschbacken, der Königsdisziplin der Rechthaber.
vielleicht solltest du mal ein bisschen deine begriffe schärfen, damit du den unterschied zwischen einer rückzahlung und einer refinanzierung verstehst. ivg lebt nicht in deiner selbstdarsteller hundehütte, der oder die kann denken.
Was ich sagen wollte, habe ich ja hingeschrieben.
Apple ist ein Beispiel für ein US Kapital, das konkurrenzfähig ist, es ist weder behauptet, dass Apple die(!) US Wirtschaft ist(!!), noch, ist es ein Widerspruch in meiner Aussage, wenn ich darauf dass Apple im Ausland produziert.
Als Produktionsstandort sind die USA eher uninteressant fürs Kapital. Und das eben nicht dasselbe wie zu schreiben, dass die US Wirtschaft nicht konkurrenzfähig ist. Erfolgreiche US Unternehmen betreiben (wie andere auch) Kapitalexport, und nutzen die globalisierte Welt nicht nur als Rohstofflieferant oder Absatzmärkte, sondern auch als verlängerte Werkband. Das macht sie erfolgreicher, Verlagerung von industrieller Produktion sollte man als auch als solche kennzeichnen.
Jede einzelne Anleihe wird zurückgezahlt, zumeist über die Einnahmen aus dem Verlauf neuer Anleihen. Früher nannte man das mal „Wechselreiterei“.
Die (pünktliche) Bedienung von (Staats-)Schulden beglaubigen diese als Kapitalanlage: aus Schulden wird Kapital, das und weil es sich verzinst. Das die Schuldenlast insgesamt wächst, ist erst dann ein Problem, wenn die Glaubwürdigkeit der Schulden als Kapital bezweifelt wird. Der Zinssatz drückt das auf seine Weise aus. Nicht die Masse an Schulden ist das Problem, sondern das schwindende Vertrauen der Finanzmärkte, dass diese Schulden noch Kapital darstellen. Letzteres bezieht sich zwar auch auf den Schuldenberg und dessen Verhältnis zum Wirtschaftswachstum, ist aber nicht das alleinige Kriterium.
Ich frage mich, warum Sie überhaupt einen Artikel über ein Thema verfassen, wenn sie augenscheinlich so wenig mit der Materie vertraut sind. Das ist eine ernsthafte Nachfrage und soll keine Beleidigung sein.
Ich frage SIE, warum SIE keine Artikel schreiben, wenn Sie doch so tun, als wüssten Sie alles besser als ich? Warum schreiben SIE nicht? Das Problem von Leuten wie IHnen ist, dass sie nur an den Aussagen anderer herumkritteln, selbst aber nichts auf die Beine stellen können. Die Materie, mit der ich so wenig vertraut bin, ist nicht die Wirtschaft sondern die Begrifflichkeit, mit der SIE arbeiten und Verwirrung stiften.
Haben Sie oben noch abgestritten, dass Anleihen zurückgezahlt werden sondern bedient, so schreiben Sie jetzt auf einmal:
„Jede einzelne Anleihe wird zurückgezahlt, zumeist über die Einnahmen aus dem Verlauf neuer Anleihen.“ Genau das habe ich in meinen Artikel gesagt. Was also hat SIE vorher getrieben, meine Formulierung als falsch darzustellen, wenn Sie nun auf einmal dieselbe Formulierung übernehmen? Nichts weiter als Selbstdarstellung und Rechthaberei. Und so ist es bei vielen Ihrer Aussagen. Sie scheinen nur kompetenz auszustrahlen, weil sie sich einer Begrifflichkeit bedienen, die den Nicht-BWLern nicht vertraut ist. Das aber ist kein Nachweis von Kompetenz oder Verständnis der Zusammenhänge. Das ist nur der Nachweis, dass Sie Ihre Theorien schön auswendig gelernt haben. Aber die Zusammenhänge verstehen SIE nicht darzustellen.
“ Nicht die Masse an Schulden ist das Problem, sondern das schwindende Vertrauen der Finanzmärkte, dass diese Schulden noch Kapital darstellen.“ Das sehen Wirtschaftswissenschaftler vllt so, aber es ist Quatsch, eine Behauptung aus den Lehrbüchern vllt. Die Investoren interessieren doch nicht solche Quizzfragen sondern ob sie ihr Geld zurückbekommen. Ich weiß nicht, in welchem Universum SIE leben? . Das Vertrauen der Finanzmärkte schwindet, weil die Zweifel wachsen, ob der Schuldner noch seine Verpflichtungen erfüllen kann und das eingesetzte Kapital futsch ist oder sein könnte. Und diese Zweifel wachsen mit der „Masse der SChulden“. Keiner stellt sich die Frage, ob die „SChulden noch Kapital“ darstellen. Zumal das ohnehin eine unsinnige Überlegung ist, die allerhöchstens in den Hörsälen hin und her bewegt wird. SChulden sind kein Kapital! Haben Sie schon einmal versucht, mit SChulden etwas zu finanzieren? Gehen Sie mal zu Ihrer Bank und versuchen, mit Ihren SChulden als Kapital, neues Kapital zu bekommen. Ich kenne keinen Fall, wo das geklappt hätte.
In Ihren Darlegungen wimmelt es nur so von solchen unbewiesenen Behauptungen, die als Wissen ausgerollt werden, denen aber die grundsätzliche Richtigkeit fehlt. Aber es macht keinen Sinn, mit Leuten wie Ihnen darüber zu diskutieren. Denn Leuten wie Ihnen oder auch meinem Freund Ralf B. weiter unten, der schon seit Jahren denselben Senf verzapft, geht es ja nicht um Erkenntnis. Leuten wie Ihnen geht es um Selbstdarstellung und Rechthaberei.
Deshalb ist auch Diskussion sinnlos. Was wollen SIE denn vermitteln, mit all dem, was SIE mir als Mangel an Vertrautheit mit dem Thema unterstellen? Was soll der leser daraus erfahren? Doch nur, dass SIE mehr Ahnung davon haben als ich. Aber wie gesagt: Mir kommts nicht drauf an. Mich ärgert nur solch ein aufgeplustertes Getue.
Leuten wie Ihnen geht es nicht darum, ein thema verständlich zu machen
Herr Rauls!
Zu einer gepflegten Diskusionskultur tragen Sie mit Ihren Entgegnungen à la „Naseweis“ auch nicht gerade bei. Als Autor und somit auch Repräsentant von Overton kommt Ihnen diesbezüglich aber eine größere Verantwortung zu, als dem einzelnen Forenten, meinen Sie nicht?
@ Rüdiger Rauls
P.S.: Auch ich habe mich zuweilen, zu Recht oder nicht, zu Bezeichnungen wie „Rotzlöffel“ hinreißen lassen, aber Ihnen, der immerhin davon lebt, stehen ähnliche, wie eben „Naseweis“, nicht zu! Oder verstehen Sie Ihr jounalistisches Engagement hier etwa als Hobby – völlig frei von wirtschaftlichen Interessen- also gratis? Dann wechseln Sie bitte zu uns, den Forenten!
Sie schreiben: „Das Vertrauen der Finanzmärkte schwindet, weil die Zweifel wachsen, ob der Schuldner noch seine Verpflichtungen erfüllen kann und das eingesetzte Kapital futsch ist oder sein könnte.“
Dann gehen Sie (und vor allem die Investoren) noch immer davon aus, dass diese Schulden auf friedliche, legale Weise irgendwann einmal vollständig zurückgezahlt werden?
Ich bin kein Experte oder Mr. Superschlau – allein, das was ich in meinem Berufsleben erfahren habe, geht in eine ganz andere Richtung. Ich denke, man versucht tatsächlich nur noch, das Vertrauen in den Dollar so lang es geht zu halten, siehe auch die Billion Schulden bei uns. Warum keine 10 Billionen Schulden? Weil nach außen hin der Schein gewahrt bleiben muss, es gibt also interne Schwellenwerte, die nicht überschritten werden dürfen, für Deutschland war das eben 1 Billion. Nur so kann ich mir das erklären.
D.h.: Ich würde zwischen den tendenziell virtuellen Finanzmärkten und realer Produktion und Handel einen Trennstrich ziehen.
Hier muss man unterscheiden, ob der einzelne Investor Angst hat, dass die Schulden uneintreibar werden könnten, oder ob es darum geht, dass Staaten ihre Schulden zurückzahlen.
Staaten bedienen ihre Schulden, und solange sie das können und zuverlässig, pünktlich tun, gelten die Schulden als Kapital. Jeder einzelne Schuldtitel wird zurückgezahlt, aber indem neue (meist größere) Schulden aufgenommen werden.
Kein Staat geht davon aus, dass er seine Schulden abbezahlt und irgendwann schuldenfrei ist. Gelegentlich versuchen Staaten ihre Schuldenlast zu senken, aber an Rückzahlung aller Schulden denkt kein Staat. An seine Kreditwürdigkeit aber schon
„Mit der wachsenden Zinslast öffnet sich die Schere zwischen den Einnahmen und Ausgaben des amerikanischen Staates immer mehr. Die Defizite steigen und damit auch die Schulden. Diese haben inzwischen 36 Billionen (36.000 Milliarden) Dollar erreicht. Um Anleihe-Investoren bei Kauflaune zu halten, sind die USA gezwungen, ihnen attraktive, das heißt höhere Zinsen anzubieten. Die Coupons amerikanischer Anleihen sind gegenüber denen deutscher mit gleicher Laufzeit um etwa einen Prozentpunkt höher. Aber trotz der höheren Zinsen sinken die Kurse amerikanischer Anleihen; damit steigt deren Rendite.“
Es fehlt ein Argument, warum die USA Anleihe Investoren bei Laune halten müssen. Aus dem vorher gesagten ergibt das jedenfalls nicht. Das die Schulden steigen ist ja schon länger der Fall – ist eigentlich schon immer so gewesen. Trotzdem liegt die Verzinsung der US Titel „nur“ ca. einen Prozentpunkt über dem Zinssatz der deutschen Titeln.
Wenn hier vom (steigenden) Zinssatz die Rede ist, dann sind natürlich neu auf den Markt geworfene Anleihen gemeint. Die müssen, damit sie in der erforderlichen Maße gekauft werden, einen „attraktiven“ Zinssatz bieten. Der ist übrigens relativ zu sehen, denn neben der nominellen Rendite ist die Sicherheit vor Zahlungsausfällen das zweite wichtige Kriterium, dass Finanzkapitalisten kennen. (US Staatsanleihen von den drei Ratingagenturen herabgestuft worden, und das hat mehrere Gründe).
Staatsanleihen werden an Börsen gehandelt. Finanzkapitalisten (und Notenbanken) decken sich mit Anleihen ein, und verkaufen die. Darüber kommen die tagesaktuellen Preise der Anleihen zustande, die dann wiederum ein Signal dafür sind, ob eine Investition in diese Anleihen ratsam oder risikoreich ist.
Offenbar hatten Staaten wie Kanada zuletzt größere Mengen US Anleihen auf den Markt geworfen und somit ein Signal gesendet. Mit der Verschuldung der USA hatte das nichts zu tun, es war eine Reaktion auf die verhängten US Zölle und ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Damit der Leser, denn um den geht es mir, sehen kann, wie unredlich IHRE Diskussion ist, hier ein sehr schönes Beispiel, wie Rechthaberei durch Verwirrung aufrecht erhalten wird.
Sie zitieren eine Passage aus meinem Text, um dann meine Aussage in Frage zu stellen, „… um Anleihe-Investoren bei Kauflaune zu halten, sind die USA gezwungen, ihnen attraktive, das heißt höhere Zinsen anzubieten“. Das ist meine Aussage.
SIE wollen diese Aussage in Frage stellen bzw Zweifel an ihrer Richtigkeit wecken, indem SIE sagen: „Es fehlt ein Argument, warum die USA Anleihe Investoren bei Laune halten müssen.“ Damit erwecken Sie den Eindruck, als wäre meine Aussage nicht zutreffend.
Wenige Zeilen später aber bestätigen Sie meine Aussage, die Sie weiter oben angezweifelt haben, mit fast denselben Worten. „Die (neu auf den Markt geworfene Anleihen) müssen, damit sie in der erforderlichen Maße gekauft werden, einen „attraktiven“ Zinssatz bieten“. Das ist nur EIN Beispiel in Ihren Texten, in denen Sie einerseits das bestätigen, was ich sage, was Sie aber an anderer Stelle als falsch darstellen. Daneben gibt es noch weiter typische Rechthaber-strategien, die nur einen Zweck erfüllen: Selbstdarstellung durch Rechthaberei. Wer so vorgeht, hat kein Interesse an einer sachlichen Diskussion. Dem geht es um anderes oder aber es fehlt einfach an der nötigen Erkenntnisfähigkeit zu merken, dass man gerade dem widerspricht, was man zwei Sätze vorher noch behauptet hat. Aber wie dem auch sei: mit solchen Leuten habe ich kein Interesse zu diskutieren. Da ist alles beliebig, die eigene Meinung, die Meinung der anderen sowie Wirklichkeit und Wahrheit. Da macht Diskussion keinen Sinn. Aber als Sparringspartner haben Sie mir gute Dienste geleistet. Ich habe noch einmal wieder tieferen Einblick gewonnen in das Vorgehen von Leuten wie Ihnen.
Und nun können Sie sich mit sich selbst beschäftigen
Es fehlt in der Tat das Argument warum die USA die Anleger bei Kauflaune halten müssen. Offensichtlich sind sie gezwungen den Zinssatz zu erhöhen; soweit stimmt ihr Hinweis schon. Das kennzeichnet aber nur den Fakt an sich, nicht seinen Grund.
Ihr banaler Hinweis, dass der Käufer den Kauf „attraktiv“ finden muss, damit der kauft, lässt alles weg, was die Attraktivität ausmacht, und warum die Käufer den bisherigen Zinssatz nicht (mehr) attraktiv finden.
Vollends verkehrt wird es, wenn sie das an der Masse Schulden festmachen wollen. Die USA waren schon vor Trump hoch verschuldet, sie sind weitaus höher verschuldet als andere Staaten, die mehr Zinsen zahlen müssen, usw..
Wenn ich schreibe…
..dann mag das ähnlich klingen wie Ihre Aussage (vor allem, wenn man alles davor und dahinter weglässt). Ich beziehe mich aber darauf, dass die Anlage in US Anleihen schon unattraktiver geworden ist. Der steigende Zinssatz ist Ausdruck von etwas Anderem. Und das wäre noch genauer zu klären, was das eigentlich ist, inwiefern sich das auf die Masse Schulden bezieht, auf die wirtschaftliche Lage der USA, auf die strategische Lage in der Welt usw..
Wenn ich sage „es fehlt das Argument, warum…“, dann meine ich das genau so: sie verweisen auf einen Fakt. Der erklärt aber nichts. Dass ein höherer Zinssatz die Attraktivität erhöhen soll, ist erstens banal, und zweitens aber auch widersprüchlich, zumindest aber erklärungsbedürftig. Denn die Anleihen mit den höchsten Zinsen drücken was aus? Dass das Wertpapier eine sehr fragwürdige Anleihe ist, und sich das Risiko also schon lohnen muss.
Die Dollar Schulden der USA sind nochmal eine Besonderheit. Im Unterschied zu anderen Staaten verschulden sich die USA und der so geschöpfte Dollar ist unmittelbar Geld, und nicht nur eine Währung, die erst noch ökonomisch beweisen muss, dass sie Geldqualität hat. Der Dollar ist das Weltgeld. Man konnte bislang überall damit einkaufen, Geschäfte aller Art anstoßen usw.. Er ist keine Währung, die erst noch getauscht werden muss, und sich der Käufer fragt, ob er denn überhaupt Dollar gebrauchen kann. Diese Qualität des Dollars nimmt ab. Erstens, weil das Volumen im Verhältnis zu anderen gehandelten Währung abnimmt, zweitens durch die Handels- Zoll und Sanktionspolitik der USA. Wer Dollar in den Händen hat, muss sich heutzutage fragen, ob und wo er damit überhaupt einkaufen kann.
Ich reiße all die Aspekte hier nur an, um zu zeigen, dass die eine Relevanz für den Wechselkurs des Dollars, für die Geldgleichheit des Dollars haben. Und insofern eben auch den Zinssatz der Dollar Schuldverschreibungen beeinflußen (neben anderen Faktoren). Das alles fehlt in Ihrem Artikel. Was an sich nicht schlimm wäre, wenn man nur einen Aspekt beleuchten will, und das auch so kennzeichnet.
Sie aber stürzen sich auf die Zölle, die überwiegend (und erklärtermaßen) gar nicht den Zweck haben, einen heimischen Erzeugermarkt zu schützen (den es in vielen Fällen nicht gibt) und leiten aus ihrem(!) einzigen Gedanken, dass Zölle (immer) den heimischen Markt schützen einen ganzen Wust von falschen Schlussfolgerungen ab. Und versteigen sich zu der Behauptung, dass die Zölle ein Rückzugsgefecht sein.
Ihnen fehlen ganz offensichtlich die theoretischen Grundlagen, was keine Beleidigung sein soll, sondern eine Feststellung ist.
Sie sollten sich fragen, ob Sie in der Lage sind, den Unterschied zwischen Banknote und Staatsbanknote zu erklären. Und warum beides heutzutage(!) synonym benutzt wird. Sie sollten sich fragen, ob Sie den Unterschied zwischen Geld und Kredit erklären können, und ebenso den Umstand, dass Geld heutzutage als Kredit auf die Welt kommt, wie Geld wirkt, Geld ist (und dann eben doch nicht).
Es ist so wie oft: je weniger einer über den Sachverhalt weiß, desto eher neigt er dazu, sich selbst zu überschätzen, die Sache für simpel und den Fachmann für einen Schwätzer und Selbstdarsteller zu halten, der mit seinen weitschweifigen Erklärungen die Sache unnötig verkompliziert, Verwirrung stiftet usw..
Wenn die Sachen das wären, was sie sie zu sein scheinen, also Schein und Sein in eins fiele, dann bräuchte es in der Tat keine Wissenschaft.
Ich bin weit entfernt davon ein Fachmann in Fragen Wirtschaft zu sein. Aber ich weiß genügend über das Thema, als dass ich einschätzen (und grob begründen) kann, wo jemand falsch liegt.
Die US-Staatsschulden sind kein Zufall. Vielmehr sind sie ein Teil des Systems.
Wenn die USA Schulden haben, dann bedeutet dies, dass es vergleichsweise wenige Bürger gibt, die in derselben Höhe der Staatsschulden entsprechende Guthaben haben.
Der Geldbesitz ist also innerhalb der Bevölkerung extrem ungleich verteilt.
Die breite Bevölkerung muss daher beim Einkaufen einen in den Preisen einkalkulierten, mit der Zeit aber immer weiter ansteigenden Zinsanteil mit bezahlen.
Der spätere Schuldenabbau der im System immer schneller ansteigenden Verschuldung (wegen immer mehr Geld in der Welt) ist jedoch nur bei dem wenig wahrscheinlichen Ereignis möglich, dass vor allem auch die extrem reichen Geldbesitzer ihr vieles Geld später wieder für ihren privaten Konsum ausgeben.
Im Beitrag von Rüdiger Rauls kommt wiederholt der Begriff des Marktes vor.
Der Begriff Markt bezeichnet einen realen oder heutzutage auch virtuellen Ort, an dem Waren gehandelt oder getauscht werden.
Etwa die Webseite „Think Beyond The Obvious“ von Daniel Stelter beschäftigt sich mit den Untersuchungen von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger.
Der Markt sei demnach der Ort der Beschaffung von Schulddeckungsmitteln und damit “(…) kein Tauschplatz, wo verknappte Güter ihren Besitzer wechseln, sondern die Institution, wo Schuldner ihr Produkt gegen das Medium verkaufen müssen, in dem sie ihre vertraglichen Verpflichtungen eingegangen sind”. (Geld ist folglich nichts anderes als „umlauffähig gemachte Schulden“).
Der Markt ist folglich Ort der Beschaffung von Schulddeckungsmitteln und damit “(…) kein Tauschplatz, wo verknappte Güter ihren Besitzer wechseln, sondern die Institution, wo Schuldner ihr Produkt gegen das Medium verkaufen müssen, in dem sie ihre vertraglichen Verpflichtungen eingegangen sind”. (Geld ist folglich nichts anderes als „umlauffähig gemachte Schulden“).
Prof. Otto Steiger sagt es etwa in dem Kurzvideo „Debitismus: Geld = Schuldendeckungsmittel“, dass sich durch sämtliche Lehrbücher ein Fehler zieht, weil diese von Geld als einem Tauschmittel ausgehen.
Zitat:
Die Zölle sind das Eingeständnis, dass man diesen Konkurrenzkampf aufgegeben hat, weil man ihn nicht gewinnen kann.
Der Beitrag von Rüdiger Rauls vermittelt den nur halbrichtigen Eindruck, dass es auf den heutigen Finanzmärkten einen Konkurrenzkampf gibt.
Der Wettbewerb um Geld ist in Wirklichkeit ein Wettbewerb um die Schulden anderer Leute, der aber von vergleichsweise wenigen Akteuren der Wirtschaft „gewonnen“ wird, während die breite Bevölkerung mit der Zeit immer größere Schuldenberge vor sich her schiebt.
„Trumps Zollkonzept ist ein Abwehrkampf, ein Rückzugsgefecht gegenüber einem wirtschaftlich immer stärker werdenden China, ein mehr oder weniger geordneter Rückzug vom Weltmarkt. Die Zölle sind das Eingeständnis, dass man diesen Konkurrenzkampf aufgegeben hat, weil man ihn nicht gewinnen kann. Man will wenigstens die eigene Bastion noch halten können, den US-Markt.“
Das klingt moderater als bei den vorherigen Artikeln des Autors. Ich sehe das ganz ähnlich, finde die Idee dahinter jedoch sympathisch: Nach dem Safe Space für sensible Studenten an woken Unis kommt mit MAGA der Safe Space für den amerikanischen Blue-Collar-Worker, yeah. Im Moment sieht es jedoch eher nach Finte aus, die Trump-Administration knickt ein – schade eigentlich.
Bei der Zollproblematik USA-China schwingen bei mir immer folgende Gedanken mit: 1) Da ist nichts mehr organisch, es geht nicht um den fairen Wettstreit um das attraktivste Produkt, Zölle haben etwas artifizielles. 2) China wird im Bereich der Kulturindustrie niemals den Rang der USA nach dem 2. WK einnehmen. Rein ästhetisch gesehen sind viele Produkte schlichtweg Techno-Ramsch, siehe auch alles rund um TEMU. Die Nationalstaaten könnten vieles davon selber produzieren, z.B. Deutschland könnte für sich Mikrochips produzieren, ein eigenes oder europäisches Internet aufbauen, etc.
Deutschland könnte für sich Mikrochips produzieren? Womit denn? Es gibt in
Deutschland schon kein Unternehmen mehr welches Antibiotika herstellt.
Auch andere wichtige Arzneimittel werden nicht mehr hier produziert. Und
so sieht es auch mit inovativer Technik aus.
Mit Sand aus dem Grunewald (Berlin) und Linsen von Zeiss (Jena) für die Lithographie: Wir können alles, sogar Hochdeutsch (siehe Daimler, Stuttgart).
Im Ernst, Deutschland war in vielen Bereichen vor den Weltkriegen weltweit führend. An fehlendem Hirnschmalz oder Arbeitskultur (Protestantismus, Wittenberg) liegt es nicht. Wir dürfen einfach schon länger nicht mehr, unter anderem aus sicherheitspolitischen Erwägungen nach dem 2. WK (Washington D.C., USA).
Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, so finanzieren sich die USA durch ständige Umschuldung. Alte Schulden werden bedient indem neue Schulden aufgenommen werden. Sind die neuen Schulden teurer, so ergibt sich auf Dauer ein Problem. Zumal der Finanzierungsbedarf ständig steigt und das US-Imperium schwächelt, aber es ist immer noch stark genug seine Vasallen vor sich herzutreiben, sodass die offensichtlich ins Verderben geraten.
Mir scheint, die Intention von Trump ist die Welt für die USA bluten zu lassen. Und hier insbesondere die Vasallen, denn die sind unfähig sich zu wehren – nicht aus ökonomischen Gründen sondern aus ideologischen Gründen.
++++
„Trumps Zollkonzept ist ein Abwehrkampf, ein Rückzugsgefecht gegenüber einem wirtschaftlich immer stärker werdenden China, ein mehr oder weniger geordneter Rückzug vom Weltmarkt. „
Auch hier stimmt leider gar nichts. Weder gibt es das Zollkonzept von Trump, noch sind die verhängten Zölle gegen (nicht nur) China ein Rückzugsgefecht.
Für Trump sind Zöller erst einmal ein universal einsetzbares Instrument um die US Interessen gegen andere Staaten durchzusetzen, indem Schäden angedroht werden. Das funktioniert weil und insofern die USA für die meisten Staaten ein unverzichtbarer Markt sind. Sie setzen die angedrohten Schäden ins Verhältnis zu den Interessen, die sie opfern müssen, und geben in der Regel mehr oder weniger zügig nach. Die Zölle sind in dieser Hinsicht eher mit der Kanonenbootpolitik früherer Zeiten zu vergleichen.
Das ist das Allgemeine an allen Zöllen: sie sind ein universelles Mittel um Interessen durchzusetzen. Wer „10% auf alle Waren“ weltweit (mit Ausnahmen) ankündigt, der hat nicht die Konkurrenzsituation einzelner Branchen als Problem, der verlangt eine Art Eintrittsgeld zum US Markt. Einfach, weil er es kann und ohnehin der Ansicht ist, dass der Rest der Welt auf Kosten der USA lebt.
Ginge es um die Konkurrenz und die Abschottung des eigenen Marktes, wäre „das Zollkonzept“ ein Anderes. Was nicht heißt, dass es nicht auch Zölle aus diesem Grund gibt.
Zweitens muss man Trump (und einigen seiner Beratern) auch immer im Auge behalten, dass dieser Mensch wenig bis gar keine Ahnung (von was auch immer hat), und die schlichten „Konzepte“ liebt.
Der Grundgedanke von Trump (und vielen US Amerikaner) ist der, dass die USA die „unverzichtbare Nation“ sind.
Früher waren sie mit der Rolle als „Erster unter Gleichen“ zufrieden, also als Teilnehmer an der Konkurrenz und insofern auch den Regeln der Konkurrenz unterworfen. Nicht erst mit Trump, mit dem aber explizit, stellen sich die USA über die Konkurrenz. Und das findet sich auch in dem „Zollkonzept“ wieder, welches ja ganz klar gegen alle WTO Regeln verstößt und die schiere Erpressungsmacht , über die USA verfügen, einsetzen will, um die Konkurrenz für sich zu entscheiden.
Insofern ist das Projekt weder mit „Abschottung“ noch mit „Rückzug“ auch nur annähernd charakterisiert. Ganz im Gegenteil. Es ist eine Offensive, um den USA die Dominanz auf den Weltmärkten zu sichern, die sie drohen zu verlieren.
Die USA können nicht Weltmacht sein, und mit einem wachsenden Schuldenberg ihre militärische Überlegenheit sichern, wenn der Dollar nicht Weltgeld bleibt.
Sie argumentieren gegen Behauptungen, die SIE aufstellen, und tun so, als würden Sie MICH widerlegen. Nirgendwo rede ich davon, das Trump DAS Zollkonzept hat. Dann widerlegen Sie breit und scheinbar wissenschaftlich eine Behauptung, die nicht von mir stammt.
Dann behaupten Sie:
„Für Trump sind Zöller erst einmal ein universal einsetzbares Instrument um die US Interessen gegen andere Staaten durchzusetzen, indem Schäden angedroht werden.“
Das kann man so sehen. Nur widersprechen Sie sich damit. Denn nun hat Trump offenbar DOCH ein Zollkonzept. Es ist zwar nicht das, das SIE mir unterschieben. Aber offensichtlich scheint Trump nach Ihrer Lesart, sich etwas dabei zu denken. Ob SIE wissen, was Trump denkt, wage ich zu bezweifeln. Oder tauscht er sich mit IHNEN aus?
„Das funktioniert weil und insofern die USA für die meisten Staaten ein unverzichtbarer Markt sind“ Nun offensichtlich funktioniert es aber gerade nicht, wie Trump sich das denkt und wie SIE es sehen. Denn Trump stößt immer wieder seine Zölle um, setzt sie aus und hofft, dass andere Staaten ihm Angebote machen. Aber gerade China macht ihm keine Angebote. China bleibt hart, wenn auch verhandlungswillig.
„Insofern ist das Projekt weder mit „Abschottung“ noch mit „Rückzug“ auch nur annähernd charakterisiert. Ganz im Gegenteil. Es ist eine Offensive, um den USA die Dominanz auf den Weltmärkten zu sichern, die sie drohen zu verlieren.“
Aha, nun doch wieder ein Konzept, das nach Ihrem ersten Satz angeblich nicht vorhanden ist. Was soll denn das für eine Offensive sein, bei der Trump immer wieder zum Rückzug gezwungen ist. Er ist es doch, der die Zölle aussetzt, abschwächt oder runter setzt. Er ist es doch, der ständig davon redet, das die Staaten bei ihm Schlange stehen, um ihm den Hintern zu küssen. Aber bisher ist außer mit Großbritannien nichts zustande gekommen und auch das ist der Rede nicht wert. Er ist es doch, der Xi Jinping in den Hintern kriecht, um einen Termin oder auch nur ein Telefonat zu bekommen. WAs soll denn das für eine Offensive sein? Das versteht nur ein Wirtschaftswissenschaftler oder einer, der sich dafür hält. Selbst in den USA mehren sich die Klagen gegen Trumps Zölle. Wie kann man von einer Offensive sprechen, wenn der Feind im eigenen Land steht? Und China wächst weiter. China ist in der Offensive, weitet seine Handelsbeziehungen aus, steigert seine Exporte in alle Welt, außer in die USA. Die USA betteln doch bei China um die Aufhebung der Beschränkungen für die Seltenen Erden. Wer da eine Offensive sieht, lebt in einer andern Welt oder will partout Recht haben. Aber das schöne an solchen Diskussionen für die Rechthaber ist, dass man ihnen nie nachweisen kann, dass sie Unsinn reden. Wenn der Architekt aufgrund falscher einschätzung der Wirklichkeit eine Brücke baut, die dann zusammenbricht, kann er sich nicht rausreden, dass seine Berechungen trotzdem richtig gewesen sein müssen. Hier kann man einfach behaupten, dass Schulden Kapital sind. Freund Ralf B behauptet das schon seit Jahren und er ist davon nicht abzubringen, Wie auch: Es bricht ja nix zusammen, was seinen Fehler und die Besserwisserei von IVG widerlegt. Naja, ich hoffe, die beiden werden glücklich damit. Es kommt ja auch nicht drauf an.
Da weiß man gar nicht recht, wo man eigentlich anfangen soll. Fangen wir mit dem Begriff eines „Konzeptes“ an. Der ist m.E. deutlich davon unterschieden, dass man zu allem und jedem dasselbe Werkzeug benutzt. Unter einem Konzept verstehe ich den Zusammenhang und Abfolge von einzelnen Handlungsschritten zum planvollen Erreichen eines oder mehrere Ziele. „Werkzeuge“ sind die Mittel, die dabei zur Anwendung kommen.
Zölle eignen sich als universelles Mittel. Sie sind Werkzeug und können Teil eines Konzeptes sein. Bei Trumps erratischer Handlungsweise und der Vielzahl von Zöllen, deren Rücknahme, Wiedereinsetzung etc. würde ich nicht vermuten das dahinter ein Konzept steht. Insofern würde ich schon gerne wissen, wieso Sie den Begriff benutzen.
Trump benützt Zölle. Als Werkzeug um unterschiedlichste Interessen, die miteinander und den Zöllen selber nichts zu tun haben (müssen) durchzusetzen. Insofern sind die Zölle lediglich Werkzeug, und dazu noch ein sehr schlechtes.
Dass Trump bislang(!) nicht das erreicht, was erreichen will, ist ein schlechter Einwand. Erstens ist es zu früh um das abschließend zu beurteilen, zweitens spricht der Misserfolg nicht dagegen, dass man „es“ versucht hat.
Und um dieses „es“ geht es m.E. bei unserem Streit. Was will Trump erreichen?
Da wäre mein erster Einwand, dass es sehr unterschiedliche Dinge sind, die Trump versucht durchzusetzen. Mal sind es schärfere Grenzkontrollen, mal ist es die Aufnahme von Abgeschobenen, dann geht es wieder um etwas ganz anderes. Und in den seltensten Fällen geht es um eine Abschottung des US Marktes vor überlegener Konkurrenz. Zölle, die auf Autos oder Autoteile aus Mexiko oder Kanada anfallen, treffen die heimische Autoindustrie genauso wie Autohersteller aus D oder Japan. Dann kann es in diesem Falle also auch nicht um die Abschottung des Marktes gehen, oder?
Was Trump verfolgt ist mit „make america great again“ als Schlagwort umrissen. Da geht es um die Dominanz der USA in der Welt, um den Erfolg der US Kapitale auf dem Weltmarkt, um die Stellung der USA als die unangefochtene Stellung als die Weltmacht, die der Konkurrenz mit anderen Staaten enthoben ist. Das ist das „Projekt“ (und nicht das Konzept), von dem ich spreche. Dort sind Zölle ein, und nur ein Mittel (oder Werkzeug). Zudem werden Zölle auch an anderer Stelle als Druckmittel eingesetzt. Insofern ist es keine gute Idee, von Zöllen allgemein auf ein dahinterstehendes Konzept zu schließen.
Zölle „funktionieren“, weil und insofern der Staat, den man mit Zöllen belegt auf den Handel angewiesen ist. „Funktionieren“ meint hier nicht, dass es erstens erfolgreich ist und zweitens das gewünschte Ergebnis liefert, sondern die Funktionsweise. Jeder Staat muss sich überlegen, welche Schäden er sich einhandelt, und ob er sich die leisten kann. China kann es – oder meint es zu können, Panama knickt gleich ein, GB nach einiger Zeit, die EU eiert rum, usw… Es ist ein Machtkampf, der den Handel als Waffe benutzt, und deshalb immer beide Seiten schädigt. Die Frage ist, wer sich welche Schäden leisten kann und will.
„Offensiv“ nenne ich dieses Vorgehen, weil es erstens von den USA ausgeht, und zweitens sehr anspruchsvoll auf eine Unterordnung der Welt unter US Interessen drängt. (BTW: Offensiven kann man natürlich auch dann starten, wenn der Feind im eigenen Land steht.)
Klar ist auch, dass sich ein solches Vorgehen ohnehin nur eine Macht leisten kann, auf die der Rest der Welt angewiesen ist. Davon gehen die USA aus. Ob sie sich täuschen, und sie damit den Untergang als Weltmacht eingeläutet haben, wird man sehen.
Sie sollten nicht alles zusammenwerfen. Das, was die USA unter Trump anstreben, kann man schlecht damit kritisieren, dass es erstens widersprüchlich ist, zweitens erratisch durchgeführt wird, und drittens (bislang) kaum Erfolge zeitigt.
Man braucht kein Genie sein, um zu erkennen, dass eine Produktion von Smartphones in den USA die Smartphones derart verteuern wird, dass das Geschäft sehr darunter leiden wird. Das spricht aber nicht gegen den Zweck, den Trump verfolgt (auch, wenn man den nicht teilt). Trump will die industrielle Produktion wieder in die USA zurückholen. Und das weniger aus ökonomischen Gründen, der denkt da eher strategisch. Kommunikationstechnologie hat heutzutage denselben strategischen Stellenwert wie Rüstungsgüter. Dass der Großteil der Produktion in Ländern wie China., Taiwan oder (demnächst) Indien stattfindet, ist unter diesem Gesichtspunkt für eine derart anspruchsvolle Nation wie die USA nicht länger hinnehmbar. (In der EU gibt es entsprechende Verlautbarungen).
Insofern ist ihr Artikel auch viel zu kurz gesprungen, weil er die massgeblichen Aspekte der aktuellen US Politik gar nicht behandelt, sondern sich rein auf zwei Teilaspekte konzentriert: Schulden und Absatzmärkte.
im-vertrauen-gesagt sagt 4. Juni 2025 um 13:11 Uhr
„Die Zölle sind in dieser Hinsicht eher mit der Kanonenbootpolitik früherer Zeiten zu vergleichen.“
Hört sich gut an, ist aber Quatsch. Zölle schützen den eigenen Wirtschaftsbereich. Kanonenboot-Politik macht genau das Gegenteil, sie öffnete abgeschottete fremde Wirtschaftsbereiche.
„Das ist das Allgemeine an allen Zöllen: sie sind ein universelles Mittel um Interessen durchzusetzen.“
Sie sind nur insofern universell als sie jeder Staat anwenden kann. Aber in Ihrem Zusammenhang sind sie es gerade nicht. Trump kann mit den Zöllen nur auf seinen eigenen Wirtschaftsbereich einwirken, d.h. die USA vor ausländischer Konkurrenz schützen. ER kann mit den Zöllen keinen Einfluss auf andere Mäkrte ausüben, indem er diese zu öffnen versucht. Insofern sind die US-Zölle eine nationale Maßnahme, keine globale. Und sie wirken auch nur national nicht universell.
„Wer „10% auf alle Waren“ weltweit (mit Ausnahmen) ankündigt, der hat nicht die Konkurrenzsituation einzelner Branchen als Problem, der verlangt eine Art Eintrittsgeld zum US Markt.“
Wieder argumentieren SIE gegen Behauptungen, die nicht ich sondern SIE aufstellen. Ich rede nicht von einzelnen Branchen sondern von der Gesamtlage der amerikanischen Wirtschaft.
Und weshalb verlangt Trump „Eintrittsgeld“? Schon mal so weit gedacht? Wie im richtigen Leben, so hält man mit Eintrittsgeld diejenigen fern, die man nicht im eigenen Laden haben will. Der Unterschied zum richtigen Leben aber ist, dass das Eintrittgeld jener bezahlt, der rein will. Die Zölle aber bezahlen jene, die drin sind, die Verbraucher der USA.
Mal provokativ gefragt, welchen Wirtschaftsbereich hatte Trump schützen wollen, als er die Zollandrohung gegen Kolumbien ausgesprochen hatte?
Zölle können Wirtschaftsbereiche schützen, und das ist auch der normale Anwendungsfall. Man erhebt einen Zoll in der Höhe, dass die eigene Wirtschaft konkurrenzfähig bleibt oder wird. Die Zölle, mit denen Trump um sich schmeißt dienen einem anderen Zweck.
„Kanonenboot Politik“ kann dafür genutzt werden, fremde Märkte zu öffnen, aber auch hier geht der Anwendungsbereich darüber hinaus.
Sie scheinen sich in dem Gedanken festgefressen zu haben, dass Trump (lediglich) den heimischen Markt schützen, also abschotten will. Und das ist schlicht kontrafaktisch. Gerade wird in den USA eine Gesetzesvorlage vorbereitet (nicht von Trump), die Zölle auf alle Waren aus allen Ländern erheben soll, die von Russland Öl oder Gas beziehen. Da lautet die explizite Auskunft, dass es darum geht mit diesen Zöllen Russland den Geldhahn zuzudrehen.
Was sagen sie dazu?
BTW: „universell“ sind Zölle nicht deswegen, weil sie weltweit und überall wirken. Universell sind sie, weil sie Schäden verursachen, und der Schaden das Druckmittel ist Forderungen universeller Art zu stellen (Grenzkontrollen, Aufnahme von Abgeschobenen, vielleicht die Vergabe des Nobelpreis an Trump erzwingen?)
Die „10% auf Alles“ sind nochmal eine eigene Kategorie. Die basieren auf dem (nicht ganz falschen) Gedanken, dass der Rest der Welt die USA ausnutzen. Aber das führe ich jetzt hier nicht näher aus.
Ich mag ihre Artikel, frag mich aber warum sie stets pampig wie 12 Jähriger werden wenn man die eine oder andere Aussage in Frage stellt. sind sie ein Neuber?
Was ist ein Neuber? Mir gehen solche Leute wie der IVG einfach auf den Sack. Nicht weil sie mich kritisieren. Das erlebe ich oft genug. Es sind diese Typen, die so auftreten, als hätte sie den großen Durchblick. Sind nicht in der Lage, selbst etwas zu verfassen, mäkeln rechthaberisch an der Arbeit anderer rum. Da ist kein Erkenntnisinteresse dahinter. Da geht es nur darum, sich selbst darzustellen, indem sie an der Arbeit anderer herumkritteln.
Ich kann verstehen, dass ihnen das missfällt. Mir wäre es auch lieber, wenn solche Leute wie IVG mit der Arbeit anderer Menschen respektvoller umgingen. Die Alternative wäre, sich nicht mehr am Forum zu beteiligen. Aber ehrlich gesagt, würde mir da etwas fehlen. Manche Beiträge schätze ich sehr, auch wenn sie anderer Meinung sind als ich. Da kann man was lernen. Und ich schätze auch die IVGs, auch wenn ich mich über sie aufrege. Denn sie sind die Sparringspartner, an denen man übt. Zu anderem sind sie nicht zu gebrauchen.
Wenn Sie meine Ausfälle hier im Forum sich ansehen, dann richten sie sich immer gegen solche Leute wie IVG, nicht gegen Leute, die anderer Meinung sind als ich. ich weiß nicht, ob Sie das verstehen können. Jedenfalls habe ich SIE ja nicht angepampt. Oder sehen Sie das anders?
Das ich Ihnen „auf den Sack gehe“ liegt nun wirklich nicht an meiner Kritik, die sachlich und bislang unwiderlegt ist. Das ich den „großen Durchblick“ hätte ist eher eine Frage der Relation. Ich kenne etliche Menschen, die weitaus mehr wissen, geschulter sind, besser argumentieren. Und umgekehrt aber auch sehr viele Menschen, die so rein gar nichts von den Themen wissen, über die sie sich äußern.
In meinen Kreisen diskutieren wir sachlich, durchaus mal hitzig, aber immer mittels Argumenten, die sich auf die Sache und nicht auf die Person beziehen. Wir unterstellen auch nicht, dass der „Sparringspartner“ „nichts zustande bringt“.
Sie wissen im Übrigen ja auch nicht, was ich ansonsten so treibe, ob und wo ich z.B. Artikel schreibe usw.. Woher sollten Sie das auch wissen, außer den paar Zeilen Kritik an ihrem Artikel haben Sie vermutlich noch nichts von mir gelesen. Aber schon ein komplettes Menschenbild entworfen, bei dem einer wie ich – (der nichts zustande bringt), den angebrachten Respekt schuldig bleibt, den Durchblicker gibt, und als Selbstdarsteller -ohne jedes Erkenntnisinteresse- sich vor allem an seiner (vermeintlichen) Überlegenheit ergötzt (oder so ähnlich). Und woran genau machen Sie das fest?
Ich bin durchaus bereit auch weiterhin als „Sparringspartner“ zur Verfügung zu stehen. Aber versuchen Sie es doch mal mit einer sachlichen Kritik. Das ist es nämlich, was einen selber weiterbringt: Kritik zu üben erfordert die Argumente der Gegenseite zur Kenntnis zu nehmen, zu analysieren, Widersprüche und Ungenauigkeiten zu erkennen (und voneinander zu unterscheiden) und dann sprachlich zu fassen.
Insofern geht der (gerne geübte) Vorwurf, man würde „ja bloß kritisieren“ aber nichts selber hinbekommen, völlig an der Sache vorbei.
Übrigens heißt das Werk von Marx nicht umsonst „Kritik der politischen Ökonomie“. Eine richtige Kritik ist zugleich die Erklärung der Sache (im Unterschied zum rummäkeln)
Mit „Neuber“ ist vermutlich Harald Neuber gemeint, der aktuelle Chefredakteur von Telepolis.
„Das ich Ihnen „auf den Sack gehe“ liegt nun wirklich nicht an meiner Kritik, die sachlich und bislang unwiderlegt ist.“
Das ist klar. Vor allem ist Ihre Kritik UNWIDERLEGT. Denn darauf kommt es jedem Rechthaber an. Da wird auch schon mal gerne und ohne Bedenken das Gegenteil von dem behauptet, was man gerade vorher gesagt hat bzw es wird anders ausgedrückt, in einen anderen Zusammenhang gestellt, anders dargestellt. Am Ende aber kommt das raus, worum es Ihnen geht. Sie wurden nicht widerlegt. Erkenntnis steht nicht oben auf der Liste. Nun gut, was solls, Rechthaber und Uneinsichtige schaden nur sich selbst.
“ …außer den paar Zeilen Kritik an ihrem Artikel haben Sie vermutlich noch nichts von mir gelesen.“ Nun, dann legen Sie doch mal die Karten auf den Tisch: WO und WAS haben Sie denn geschrieben?
Die Chinesen fummeln gerade mit der EU (Airbus) gegen eins der wenigen Flaggschiffe des US-Exports (Türweg-BoingBoing).
Die Chinesen können sich eben aussuchen, wessen Flugzeuge sie abkupfern (meine ich nicht negativ, einer lernt vom anderen und China lernt von der ganzen Welt).
Da dieses Thema meines ist und die meisten irgendwo hängen…
Es nennt sich TRIFFINS DILEMMA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Triffin-Dilemma
Ich rate Euch das zu verinnerlichen. Viele von uns warteten auf diesen Moment seit vielen Jahren. Deswegen sind wir so überfett in Edelmetallen (in meinem Fall 85%).
Ich bin zwar kein grosser Fan von Holger Flassbeck, aber seine Kritik am sogenannten Triffin-Dilemma, die er kürzlich auch hier darlegte, hat Hand und Fuss. Empirisch ist nicht zu sehen, dass ausserhalb eines kurzen Zeitfensters in den 1950er Jahren, die „Dollarlücke“ je eine grössere Rolle spielte. Und die USA hatten bis in die 1970er Jahre eine fett aktive Handelsbilanz.
Die Probleme. auch der Währungskrisen der 1960er und 1970er Jahre, waren nie „rein monetär“ noch hatten sie im Kern mit dem „Dollar als Weltgeld“ zu tun, den TG/iVG so anbetet. Tatsächliich lag dem die Verlagerung der weltwirtschaftlichen Gleichgewichte zu Grunde, die Umwälzung der Terms und des Schwergewichts der industriellen Produktion. Die Zerstörung der UdSSR blieb dabei – erstaunlicherweise – Episode.
Wenn Du auf einen Goldboom spekulierst, viel Erfolg, kann auch ins Auge gehen, on verra.
@Rauls
Nun, ich schreibe ja. Zwar keinen Artikel, aber eine Kritik nebst Korrektur zu einem Artikel. Insofern stelle ich eben das auf die Beine: eine Kritik, die sachlich argumentiert und bei ich darum bitte, dass sie ebenso sachlich widerlegt wird.
Das Problem ist nicht, dass wir Begriffe unterschiedliche benutzen, sondern dass Sie schlicht falsch liegen, wenn Sie Trumps Zollpolitik nur unter dem einen Gesichtspunkt fassen: dem Schutz heimischer Märkte vor überlegener Konkurrenz.
Desweiteren haben sie ein falsches Verständnis von Schulden. Sie nehmen Staatsschulden als Kredit, der zurückgezahlt werden muss. Technisch ist es so, dass die einzelne Staats-Anleihe mit Ende ihrer Laufzeit zurückgenommen und somit dieser eine Schuldtitel beglichen wird. Faktisch werden die Schulden mit neuen Schulden beglichen, bleiben also als Schulden vorhanden und wachsen tendenziell.
In der Tat ist diese Gleichung „Schulden sind Kapital“ erstens schwer verständlich und zweitens beinhaltet sie einen Widerspruch.
Schulden sind erst einmal Schulden: der Gläubiger gewährt einen Kredit und der Schuldner muss den bedienen und am Ende begleichen. Beim Konsumentenkredit funktioniert das genau so. Da sind die Schulden auf der einen Seite eben nur Schulden, die beglichen werden müssen.
Der Staat leiht sich aber kein Geld, er nimmt keinen Kredit auf, er stellt ein Wertpapier aus, das einen Nominalwert behauptet und einen Zinsertrag rechtskräftig verspricht. Der Käufer des Wertpapiers tätigt also eine Investition, er legt Geld an, dass er am Ende der Laufzeit vermehrt zurückbekommt. Und gibt dafür Geld.
Und jetzt kommt der Clou: das Wertpapier kann er als Sicherheit hinterlegen. Geschäftsbanken machen das z.B. indem sie Wertpapiere, die sie der Notenbank abgekauft haben, bei der Notenbank als Sicherheit hinterlegen, und darauf einen Kredit ziehen. Jetzt gibt es das Geld zweimal in der Gesellschaft. Einmal beim Staat, der damit seine Aufgaben finanziert. Und einmal als von der Notenbank verliehenes Geld, das als Kapital wirkt (weil die Geschäftsbank ihrerseits einen verzinsten Kredit vergibt).
Der Staat verschuldet sich, und seine Schulden wirken doppelt: einmal als zinstragendes Wertpapier, und einmal, weil er das „geliehene“ Geld ausgibt.
Das ist die „gute“ Seite an der Sache. Der Staat beschafft sich die Mittel, die er für nötig hält, und seine Schulden wirken auf der Seite der Gläubiger wie sich verzinsendes Kapital.
Problematisch wird die Sache, wenn sie die Gläubiger fragen, was sie mit all dem Geld eigentlich anfangen können. Ob all die Zettel, auf denen dann Euro oder Dollar stehen, auch tatsächlich Geld in dem Sinne sind, dass man damit Geldfunktionen tätigen kann. Oder ob es nicht doch bloß wertlose bedruckte Zettel sind, die letztlich keinen Wert repräsentieren.
Dieser Zweifel ist prinzipiell vorhanden und drückt sich in einem Zinssatz aus.
Also, von wegen, man könne mit Schulden nichts kaufen. Jede Bank akzeptiert eine Dollar Schuldverschreibung als Sicherheit (oder kauft die). Die sind wie Geld, sie wirken wie Geld – solange halt die Gleichung nicht in Frage gestellt wird.
@ivg
Sie nehmen für sich „eine Kritik, die sachlich argumentiert“ in Anspruch. Im Kern fußt Ihre Kritik – unisono über mehrere längliche Beiträge – auf zwei Glaubenssätzen:
1. „Zölle eignen sich als universelles Mittel“
2. „Schulden sind Kapital“
Zu 1.: Bei den Zöllen argumentieren Sie in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, je nachdem, welche Politik Sie dem POTUS gerade zuschreiben – was sich als schwierig erweist, weil Trump nicht immer seiner Meinung ist. Sicher, je nach Tagesform klingt das aus seinem Mund auch mal nach „Kanonenbootpolitik“, und wenn Sie sagen, „aber auch hier geht der Anwendungsbereich darüber hinaus“, können Sie von mir aus spekulieren, wovon der Trump des Nachts so träumt.
Das erfordert viele Worte, die Sie gerne ins Forum tippen dürfen, hat aber viel mit Politik und wenig mit dem zu tun, was Zölle nun mal sind: ein Schutz vor ausländischer Konkurrenz. Mehr nicht, auch wenn Trump sie nach dem Muster von „secondary sanctions“ einsetzen will. Der wirft mit Hunderter-Prozenten um sich wie bei einer Fischauktion – Chinas Präsident Xi hat bei 125% nicht mehr mitgeboten, weil es ihm schlicht zu albern wurde. Es handelt sich eben um – ziemlich verrückte – Politik, nicht um das, wofür die Nationalstaaten Zölle erfunden haben.
Ähnlich verrückt wie viele von Trumps Statements sind die Analysten, die über „die Märkte“ spekulieren – über deren Qualifikation sagen ich hier lieber nichts, es könnte mir nur als Beleidigung ausgelegt werden. So gesehen liest sich der Rauls angenehm, er lässt das ganze Brimborium weg und schlussfolgert aus der Verhängung von Zöllen (und anderen Indikatoren), dass die USA ein Rückzugsgefecht betreiben.
Dass die USA dies im Leben nicht zugeben würden, lieber den starken Mann markieren und mit ihrer weltweit tätigen Inkassofirma, dem US-Militär, winken, steht auf einem anderen Blatt. Darüber lässt sich trefflich streiten, aber nicht, wenn Sie R. Rauls die Diskussionswürdigkeit pauschal absprechen, weil er „schlicht falsch lieg(t)“. Nach diesem rhetorischen Trick können Sie natürlich frei vom Leder ziehen, ich verstehe immerhin, dass Sie anderer Meinung sind – nur das Warum bleibt einigermaßen im Dunkeln.
Zu 2.: Sie gestatten, dass ich mir die Sache einfach mache? Nein – egal. Schulden sind eben kein Kapital. Das ist ein übler Taschenspielertrick, den ich von BWLern (Volker Pispers: „Auf Ihrem Duschvorhang finden Sie intelligentere Lebensformen“) kenne: Man wechsele mal kurz den Standpunkt, bzw. das Konto in der Finanzbuchhaltung: Was auf dem Bankkonto als Schuld verbucht ist, wird auf dem Firmenkonto zum Guthaben. OK. Sie schlenkern noch über dunkle Andeutungen zum Giralgeld zu den verschlungenen Pfaden der Refinanzierung, aber spätestens da haben Sie sich endgültig verlaufen.
Am Ende versteigen Sie sich zu der Behauptung: Jetzt gibt es das Geld zweimal in der Gesellschaft“. Ja, Sie Schlaumeier: Der Eine hat den plötzlichen Reichtum auf seinem Konto, der Andere wundert sich über die Verdopplung seiner Schulden. Der Andere sind wir, denn wer sonst soll die Kreditversprechen jemals erfüllen? Das ist wie mit den „Sondervermögen“: Hat es Ihnen noch nicht gedämmert, wer diese „Vermögen“ bezahlen muss?
Gut, dass war eine rhetorische Frage: Wäre die Sonne der Erkenntnis in Ihrem Hinterkopf aufgegangen, stünden Sie längst mit der Mistgabel vorm Reichstag und den Parteizentralen, statt wie Schweinchen Schlau mit Ihren BWL-Weisheiten zu prinzen. Bevor Sie hier die dicke Lippe riskieren, denken Sie lieber an Volker Pispers und seinen Duschvorhang. Wir warten derweil geduldig auf Ihren persönlichen Sonnenaufgang.
@jvb ich wundere mich ein wenig über die Hartnäckigkeit, mit der von Ihnen wie auch von @Rauls darauf bestanden wird „was Zölle nun mal sind: ein Schutz vor ausländischer Konkurrenz.“ Das ist offensichtlich kontrafaktisch und erstaunlich, wenn man selber dann Fälle anführt, bei denen Trump Zölle verhängt, die garantiert nichts mit dem Schutz des heimischen Marktes vor ausländischer Konkurrenz zu tun haben.
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Ja Trump will, das er tut das und Zölle eigenen sich offenbar auch dafür. Warum? Weil sie nichts weiter als eine Abgabe auf Waren sind, die der Staat erhebt, wenn Waren die Grenze überqueren. Da gibt es auch als Exportzoll oder als Wegezoll.
China erhebt z.B, einen Exportzoll auf seltene Erden, Indien einen Exportzoll auf Reis, Russland hat 2021 einen Exportzoll auf Weizen erhoben, Venezula erhebt Exportzölle auf Exportprodukte. Kanada hatte kurzeitig überlegt und damit gedroht Exportzölle auf Holz und Energie zu erheben, usw.
In all den aufgeführten Beispielen geht es allgemein um die Steuerung der Warenströme. Der Zoll eignet sich, weil er den ökonomischen Kalkulationen der privaten Händler ein neues „Datum“ vorgibt, auf das sie sich gemäß ihren Kalkulationen beziehen. Beispiel Indien: der Preis für Reis auf dem indischen Markt sinkt, weil mehr Händler ihren Reis im Inland verkaufen (müssen), weil der Export sich nicht mehr lohnt. Beispiel Venezuela: der Staat verschafft sich Einnahmen aus dem Verkauf.
Der Schutz den heimischen Marktes ist eine Anwendung von (Import-) Zöllen. Zölle an sich sind aber nicht darauf beschränkt.
Wenn Sie schreiben: „Es handelt sich eben um – ziemlich verrückte – Politik, nicht um das, wofür die Nationalstaaten Zölle erfunden haben.“, dann ist das erstens historisch betrachtet falsch und zweitens weisen Sie ja selber darauf hin, dass Trump die Zölle nicht dafür benutzt, kennzeichnen das aber als „verrückte Politik“. Besser wäre es, wenn Sie sich fragen würden, was Trump mit seiner „verrückten Politik“ erreichen will. Und das ist nicht primär der Schutz des heimischen Marktes vor ausländischer Konkurrenz (wie Rauls es behauptet).
Raul macht einen elementaren Denkfehler: weil er Zölle nur als Schutz des Inlandsmarktes kennt (oder kennen will), muss(!) die Politik von Trump also dem Schutz des Marktes vor Konkurrenz geschuldet sein.
Ums mal polemisch auszudrücken: ich glaube nicht, dass die angekündigten Zölle auf Apple (US Unternehmen) Produkte einen heimischen Markt für Smartphone, den es m.W. nicht gibt, schützen soll. Also wird es bei diesem Zoll auch nicht darum gehen (können). So schlau ist auch ein Trump.
@IVG
Meine Definition von Zöllen dient dem Zweck, sie als vereinfachtes Modell für eine Diskussion gebrauchen zu können. Wenn Sie Zölle als „Abgabe auf Waren“ definieren, kommt der Unterschied zwischen Zoll und Steuern abhanden. Mit dem „Wegezoll“ packen Sie auch noch Mautgebühren in den Begriff – und Trumps Intentionen obendrauf. Damit werden Zölle zu „irgendwas“, methodisch ist der Begriff damit hoffnungslos überladen. Es ist nur folgerichtig, wenn Sie zur Umschreibung dessen, was Sie gerade meinen, zahlreiche Beispiele ins Feld führen müssen, die sie wiederum dahingehend charakterisieren, es ginge „allgemein um die Steuerung der Warenströme“. Da wären wir dann final beim „Großen und Ganzen“ angelangt, die einzig methodisch noch mögliche Replik wäre ein achselzuckendes „ja ja, das ist ein weites Feld“. Wäre ich bösartig, würde ich Ihnen Laberei unterstellen.
Darum geht es mir aber nicht, nicht einmal darum, Ihnen lauter Falschaussagen zu bescheinigen. Es geht mir darum, eine sinnvolle Diskussion zu führen, und dazu gehört zwingend, dass man sich auf eine gemeinsame Sprache einigt, also beispielsweise erklärt, mit welcher Bedeutung von „Zöllen“ man argumentiert. Da bin ich in Vorleistung getreten. Ihre einzige Reaktion darauf: Sie wischen mein Axiom als falsch beiseite und stellen dem eine bunte Assoziation von Begrifflichkeiten gegenüber, mit denen sich Alles und Nichts verbinden lässt. Mich lassen Sie mit dieser „Methode“ gegen Gummiwände argumentieren:
Sage ich nach meiner Definition von Zöllen (Schutz vor ausländischer Konkurrenz), dass der Donald „sie nach dem Muster von „secondary sanctions“ einsetzen will“, halten Sie mir vor, damit selber den Beleg zu liefern, es ginge eben nicht immer um den Schutz des heimischen Marktes. Stimmt, und eben deshalb schlussfolgere ich, Trump betreibe eine ziemlich verrückte Politik. Nun denke ich, damit eine saubere Argumentation zu verfolgen. Aber weit gefehlt: Erstens nehmen Sie Trumps Verhalten als Beweis, dass mein Axiom falsch ist: „Ja Trump will, das er tut das und Zölle eigenen sich offenbar auch dafür.“, um flugs die Definition von Zöllen auf „eine Abgabe auf Waren“ umzumünzen. Ernsthaft? Alleine schon die Unterstellung, dass Zölle für etwas gut sind, weil Trump sie so einsetzt, ist hanebüchen. Ich liefere Ihnen eine Ableitung, warum ich Trump für einen schlichten Charakter halte, und Sie halten dagegen, Zölle würden durch Trumps Verhalten definiert?
Zweitens: Meine gradlinige und einfache Schlussfolgerung, Trumps Politik sei „ziemlich verrückt“, ist in Ihren Augen natürlich auch falsch: „Besser wäre es, wenn Sie sich fragen würden, was Trump mit seiner „verrückten Politik“ erreichen will.“ – Warum bitte soll ich mir diese Frage stellen? Meine Einschätzung dessen, was seine „Zollpolitik“ anrichtet, leite ich aus dem her, was Zölle (nach meiner Definition) bewirken können und was eben nicht. Warum zum Henker soll ich mir Gedanken um Donalds Motive machen? Ach ja, ich vergaß: weil das was ich sage Ihrer Meinung nach falsch ist.
Schon gut, eine saubere Argumentation ist Ihre Sache nicht. Sie umkreisen das Thema lieber in rhetorischen Pirouetten, ohne ihm zu nahe zu kommen. Deshalb ist für mich jetzt auch Ende Gelände, Ihre kunstvoll aufgetürmten Wortgebirge klingen nach Diskussion, sind aber dermaßen beliebig gebastelt, dass eine ernsthafte Auseinandersetzung nur in dumme Stänkerei ausartet. Sorry, nicht mein Ding.
@jvb zum zweiten Thema Schulden.
Ich versuche es an einem Beispiel zu erläutern. Wenn Sie mir 100€ leihen, dann habe ich Ihr Geld, und sie einen Schuldschein. Wenn ich ein solider Schuldner bin, dann können Sie diesen Schuldschein weiterreichen. Im Falle eines Wechsels (Wertpapier) sieht das so aus: sie liefern Waren im Wert von 100€, ich stelle einen Wechsel aus, der besagt, dass ich in 10 Tagen die 100€ (plus evtl. einen kleinen Aufschlag) zahlen werde. Sie können mit diesem Wechsel (der meine Schulden repräsentiert) selber bezahlen (sofern der Käufer den Wechsel akzeptiert). Schulden übernehmen eine Geldfunktion – ohne aber Geld zu sein.
Im Falle des staatlichen Schuldscheins sieht das so aus: der Staat (bzw. seine Notenbank) erstellt ein Wertpapier, dass auf dem Markt angeboten und gekauft wird. Geld fließt vom Käufer zur Notenbank (und von dort zum Staat). Der Käufer gibt „verdientes Geld“ (wie Marxisten sagen) und erhält ein Wertpapier. „Verdient“ ist das Geld, weil es z.B. aus der Warenproduktion stammt, also werthaltige Arbeit (also Wert) repräsentiert. VWLer sagen, dass dem Geld ein Warenberg gegenübersteht.
Im zweiten Schritt gibt der Käufer das Wertpapier als Sicherheit an die Notenbank, die ihm einen Kredit gewährt und Geld überweist. Dieses Geld hat sie nicht im Keller liegen, es wird „geschöpft“, es kommt als zusätzliches Geld in die Gesellschaft. Aus den 100e sind 200€ geworden. Ununterscheidbar und doch repräsentiert nur die eine Geldsumme tatsächlich „geronnene Arbeit“ (Marx).
Funktionieren tut dieses Verfahren, weil und solange die Finanzkapitalisten dem Kreditgeld des Staates zutrauen, wirklichen Reichtum zu repräsentieren, also Geld zu sein.
Es sind schwierige Gedanken, die übrigens weder aus der BWL noch aus der VWL kommen. Wenn es Sie wirklich interessiert hier ein Link https://de.gegenstandpunkt.com/publikationen/buecher/finanzkapital.
Es ist aber eine wirklich schwere Lektüre.
Man kann sich die Sache auch etwas einfacher machen. Während der Finanzkrise wurde seitens der Finanzkapitalisten die Frage gewälzt, ob all die umlaufenden Wertpapiere noch Wert haben oder nicht bloß (wertlose) Schulden darstellen. Etwas später wurde diese Frage auf die staatlichen Wertpapiere ausgedehnt, und somit die Frage aufgeworfen, ob das staatliche Geld(!) überhaupt noch Geld ist, oder nicht doch bloß bunt bedruckte Zettel.
Man hat damals „die Büchse der Pandorra“ geöffnet, und der Notenbank erlaubt, die eigenen Wertpapiere aufzukaufen, also Geld dafür rauszugeben, dass man vom Staat Wertpapiere, die man selber druckt, „kauft“. Das erinnert nicht nur daran, dass Geld gedruckt wird, es kommt dem auch sehr nahe und ist insofern ein äusserst negatives Urteil über die Geldqualität des Geldes.
Das alles ist eine äußerst komplizierte Materie, von daher dann auch „längliche“ Antworten, die trotz ihres Umfangs das Thema auch nur anreißen können.
Die „äußerst komplizierte Materie“ leuchtet mir ein. Sie besagt doch aber nur, dass mehr Geld in Umlauf ist als tatsächliche Werte vorhanden sind. Das dürfte allgemein bekannt sein. Aber worauf wollen Sie eigentlich hinaus?
Rauls sagt: Zölle sind Schutz vor ausländischer Konkurrenz.
Sie sagen: Bei Zöllen „geht es allgemein um die Steuerung der Warenströme.“
Beide Aussagen sind richtig, Ihre Aussage etwas weiter gefasst. Wo ist das Problem, dass Sie darüber so ein Fass aufmachen?
@garno Nein, es sind nicht beide Aussagen richtig. Es ist zwar so, dass bei richtigen Abstraktionen das Allgemeine im Besonderen enthalten ist (und sich wiederfinden lässt, wenn man vom Besonderen abstrahiert), das Besondere aber nicht im Allgemeinen (um es mal etwas philosophisch auszudrücken)
Eine Aussage, wie Rauls sie macht, reduziert die allgemeine Funktion, mit Zöllen Warenströme zu steuern auf eine(!) Anwendung: die des Schutzes des heimischen Marktes.
Zölle können dem Schutz des heimischen Marktes dienen, müssen es aber nicht. Es gibt genügend Beispiele aus der letzten zeit, wo Trump Importzölle verhängt oder androht, die überhaupt nichts mit dem Schutz des heimischen Marktes zu tun haben, sondern einzig und allein dem Zweck dienen, Staaten wie Kolumbien, Mexiko oder Kanada (um mal drei Beispiele) zu nennen zu politischen Zugeständnissen zu zwingen.
Rauls baut seine ganze Argumentation darauf auf, dass (alle) Zölle dem Schutz des heimischen Marktes dienen, also… Und kommt zu einer völlig verkehrten Schlussfolgerung. Das stört mich, deswegen mache ich so ein Fass auf.
Da wo ich sagen würde, dass die USA (auch) mittels ihrer Zollpolitik offensiv den Rest der Welt unter US Interessen beugen wollen, und dafür die bisherige Weltordnung samt Weltmarkt umkrempeln und sich so über den Rest der Staaten erheben, um von dort aus die Konkurrenz zu dominieren, kommt Raul darauf, dass die USA mit den Zöllen ein Rückzugsgefecht führen.
Ich finde, dass sich ein Streit lohnt, um diese Frage zu klären.
Ihrem letzten Abschnitt stimme ich ja zu, nur hatte ich beim Lesen des Artikels nicht den Eindruck, dass Rauls seine Zoll-Aussage mit einer Ausschließlichkeit meint, wie Sie ihm das unterstellen. Er nahm Trumps Zollpolitik zum Anlass um auf die ausufernde Verschuldung der USA hinzuweisen (vielleicht glaubt er ja, dass das letztendlich zum Zusammenbruch der USA und zum Ende der Leitwährung US-Dollar führt).
Ich mag zwar keine Spitzfindigkeiten oder Rechthabereien, aber hier reizt es mich Ihren philosophischen Diskurs zu widerlegen: Sie behaupten, dass „das Allgemeine im Besonderen enthalten ist“. Logisch ist es aber umgekehrt, da ist das Besondere (z.B. Weizen) im Allgemeinen (dem übergeordneten Begriff Getreide) enthalten. Das eng gefasste ist im weit gefassten enthalten. Hier konkret ist Rauls Aussage das Besondere (das eng gefasste), die gut in Ihrer Aussage (des weiter gefassten) hineinpasst.
der dackel ist nicht im hund, der hund aber im dackel. besonderes qualifiziert immer ein neues allgemeines.
ich hoffe jemand schätzt das, wenn ich ROCKE 😀
Alle Hunde sind Säugetiere, aber nicht alle Säugetiere sind Hunde. Der Hund ist eine besondere Ausprägung der Säugetiere, als das Besondere. (Weizen ist Getreide, aber Getreide nicht immer Weizen)
Auf unser Thema bezogen: Zölle sind das Allgemeine, Importzölle das Besondere. Also: nicht alle Zölle sind Importzölle. Und nicht alle Importzölle dienen dem Schutz der heimischen Industrie.
Der kardinale Fehler, den Rauls macht, besteht darin, dass er an den Zöllen, die Trump erhebt keine Unterscheidung macht. Für Rauls ist Zoll = Importzoll = Schutz der heimischen Industrie.
Er zieht eine Schlussfolgerung aus einer falschen Prämisse. Weil Trump Zölle erhebt und alle Zölle Importzölle sind und diese nur dem Schutz der heimischen Industrie dienen, ist die US Wirtschaft nicht konkurrenzfähig.
Ich hatte etliche Beispiele für Zölle geliefert, die entweder keine Importzölle sind, oder als Importzölle erklärtermaßen nicht dem Schutz der heimischen Wirtschaft dienen.
Es ist eigentlich unübersehbar, dass Trump Zölle als universelles Instrument einsetzt um US Interessen weltweit durchzusetzen. Also sollte man sich anschauen, was die jeweiligen Zölle bewirken sollen. Und das dann auch nicht damit vermengen, dass sie evtl. dabei erfolglos sind.
Apple ist ein US Unternehmen und außerordentlich konkurrenzfähig. Zwingt Trump Apple die Produktion in die USA zu verlagern, wird Apple weniger Geräte verkaufen, weniger Gewinn machen. Der Grund kann hier also nicht darin liegen die eigene Industrie vor ausländischer Konkurrenz zu schützen.
ich will ja nicht klugscheissen (natürlich schon!), darum: klar ist der hund eine ausprägung von säugetieren. auch von atomen. ELEGANT wäre natürlich nur die nächsthöhere klasse zu nennen, damit kann man nämlich noch eine erklärung gratis anbringen, wo sonst nur ein beispiel steht!
https://www.reddit.com/r/Funnymemes/comments/15dzequ/whats_the_worst_that_could_happen/
einen lieben gruss, bin mächtig beeindruckt! das finanzkapital hab ich nämlich wieder weggelegt lol.
@garno
Eine sehr gute Frage. Als einer von denen, die IVG mit seiner äusserst komplizierten Materie beehrt, stelle ich fest, dass, wenn man die „Materie“ mal außer Acht lässt, nur die schlichte Behauptung übrig bleibt, mein Standpunkt – egal welcher – sei „falsch“.
Zum Thema „Zölle“ habe ich IVG eine Methodenkritik geliefert, letztlich stelle ich die Redlichkeit seiner Argumentation in Frage. Zum Charakter von Schulden habe ich bereits in meinem ersten Beitrag eine schlüssige Darstellung angeboten, die darauf hinausläuft, dass jeder Kredit, der mehr Geld in Umlauf bringt als tatsächliche Werte vorhanden sind (sorry, ich klau mir Ihre Worte), eine Wette auf die Zukunft darstellt, insofern als dass wir diese Werte schließlich erwirtschaften müssen.
Dieser Gedanke ist sehr einfach, er beschreibt die Idee hinter der wundersamen Geldvermehrung einleuchtend, ohne auf Komplikationen einzugehen: „Was passiert, wenn die Wette schief geht?“, „Wie funktionieren Börsenspekulation und Warentermingeschäfte?“ oder „Können Staaten pleite gehen?“. Ich finde es nicht hilfreich, all diese Fässer aufzumachen (schon wieder von Ihnen geklaut), wenn mir das Bild „Die Gewinne der Bank (oder die „Sondervermögen“ des Staates) sind unsere Schulden“ zur Argumentation reicht.
Wenn IVG nun den privaten Verleih von Bargeld ins Feld führt, führt das vom Thema weg: Da wird kein neues Geld „erzeugt“. Also gut, nehmen wir Wechsel hinzu – hm, auch die schaffen keine neuen Werte. Aber hier: „Wertpapier“. Wenn man das als Sicherheit an die Notenbank gibt, gibt die darauf einen Kredit, und da verdoppelt sich endlich die Geldmenge. Diese „schwierige(n) Gedanken“ sind allerdings überflüssig, für das Giralgeld braucht es weder Wertpapiere noch Notenbank, geschweige denn Wechsel. Es reicht das Versprechen eines Kreditnehmers, seiner Bank in der Zukunft den jetzt gewährten Kredit zurückzuzahlen. Deshalb kann ich mich Ihrer Frage nur anschließen:
Wenn das Faß nicht dazu dient, mir einen Fehler unter die Nase zu reiben, bleibt nur eine Erklärung übrig: Der edle Spender will uns besoffen machen. Prost, garno!
Man kann sich immer die Beispiele so konstruieren, dass sie zur eigenen Behauptung passen. Das geschieht nicht nur bei Ihnen so, sondern meistens bei solchen Themen. Da gibt es andere wie Ralf B hier im Forum, aber auch draußen in wirklichen Leben, die mit solchen Beispielen die Zuhörer verwirren (wollen), um die eigene Überlegenheit auszukosten.
IHR oben angeführtes Beispiel aus dem privaten Bereich funktioniert nur unter konstruierten ANNAHMEN, die sich ausdrücken in der Häufung von „WENN“s.
Bricht man dieses private Beispiel runter auf die Wirklichkeit, so wird deutlich, wie konstruiert es einerseits ist und zweitens, wie diese Konstruktion drauf ausgelegt ist, IHRE Behauptungen zu belegen:
„Wenn Sie mir 100€ leihen, dann habe ich Ihr Geld, und sie einen Schuldschein.“
Spielen wir jetzt mal Wirklichkeit:
Wieso? Wieso? Wieso? Sie sehen, aus der Wirklichkeit betrachtet, wirft IHR Beispiel jede Menge Fragen auf:
Warum sollte ich Ihnen Geld leihen? Ich kenne Sie nicht und vertrauen tue ich Ihnen schon gar nicht. (Denn wer Schulden für Kapital hält, der redet mir vllt nachher noch ein, dass ich IHM Geld schulde, obwohl ich IHM was geliehen habe) Also in der Wirklichkeit gehe ich solchen Leuten aus dem Weg. Sind Sie aber ein Bekannter oder Freund, dann leihe ich Ihnen das Geld. Wenn es hoch kommt, verlange ich eine Quittung. Einen SChuldschein habe ich noch nie erhalten bzw gefordert. Das ist so in der Wirklichkeit. Es sei denn dass man Beispiele konstruiert, um Recht zu haben.
Diese Quittung hat noch NIE jemand anderes als Bargeldersatz genommen. Warum auch? Nur Bares ist Wahres. SChuldscheine sind im wirklichen Leben vollkommen unüblich und auch untauglich. Also warum sollte man mit SChuldscheinen zahlen, wenn es überall Bargeld gibt. An jeder Ecke gibt es Automaten dafür. Und wer keine 100 Euro hat, der ist erstens für die meisten nicht vertrauenswürdig, also im richtigen Leben, nicht im BWL-Universum. Und schon gar nicht würde ich einen schuldschein als Bargeldersatz nehmen von jemandem, den ich nicht kenne. Denn ich habe nachher das Problem, das Geld von dem Aussteller zurück zu bekommen, den ich gar nicht kenne. Also dieses Beispiel ist so hirnverbrannt, dass es nur dazu gut ist, Hirne zu vernebeln. Das allein ist seine Aufgabe.
Aber daraus leitet sich zum einen IHRE Einstellung zum ernsthaften Umgang mit solchen Fragen und Diskussionen ab. Zum anderen stellt sich natürlich die Frage, wie verworren ist das, was danach auf der übergeordneten Ebene folgt, also für den Kapitalmarkt, wofür ja dieses Beispiel der Einstieg sein soll. Theoretisch klingt das Ganze eingängig. Aber auch nur theoretisch und auch nur, wenn es nicht an der Wirklichkeit gemessen wird und auch so, dass auf der Ebene der alltagsentrückten Theorie die eigenen Behauptungen bestätigt werden.
Theoretisch kann es auch sein, dass Ihr ganzes Theoriegebäude auf schwachem Fundament steht und keinen Pfifferling wert ist. Aber auf diese Ebene begebe ich mich jetzt nicht mehr. Denn dort sind zu viele SChlupflöcher, aus denen Sie entwischen können, um dann am Ende doch Recht gehabt zu haben. Mir isses egal. Glauben Sie, dass die Erde eine Scheibe ist. Aber es ist mir die Mühe nicht wert, jemandem vom Gegenteil zu überzeugen, der partout Recht behalten will. Da kann man auch versuchen, einen Pudding an die Wand zu nageln.
Aber trotzdem vielen Dank, dass Sie sich zum Sparrings-Partner hergegeben haben. Man lernt viel von Ihnen, nicht inhaltlich, aber wie man solchen Verwirrungen begegnen kann.
Wirklich lächerlich. Der Mann schreibt sich um jede vielleicht vorher vorhanden gewesene Reputation.
Ein KI-unterstützter Schülerlotse auf Buchstabenfang.
Meine Beispiele kommen aus der Praxis. Genauer gesagt, sie sind die Praxis der Geldbeschaffung der Staates mittels Ausgabe von Wertpapieren.
Und jetzt werde ich wirklich sauer: Sie wollen über Schulden diskutieren, stellen aber mit einem „WENN!“ vorab in Frage, ob Sie(!!) mir überhaupt Geld leihen würden. Wie doof ist das denn!
Wenn Ihnen Begriffe wie Schuldscheine, Wechsel, Wertpapiere suspekt vorkommen, weil sie aus dem privaten(!) Bereich nicht kennen, und auch schon mal Geld ohne Schuldschein verleihen, dann sollten sie vielleicht auch nur über solche Bereiche schreiben, nicht aber über Staatsschulden.
Was Sie privat machen, wem sie Geld leihen, und wem nicht, ist für nichts ein Argument!
Da wo ein privates Schuldverhältnis zustande kommt, unterscheidet es sich von den Schulden, die Staaten aufnehmen. Das habe ich anhand von Beispielen illustriert. Und Sie kommen damit, dass meine Beispiele lauter „Wenns“ enthalten. In der Tat, ich rede über Schulden, und da hängt es nun mal davon ab, dass die überhaupt zustande kommen. Das damit zu kontern, dass Sie mir privat kein Geld leihen würden, …. Naja, was soll man dazu noch sagen.
Machen Sie sich doch einfach mal schlau und erkundigen sich, was Bank oder Geschäftswechsel sind, ob man damit Zahlungen tätigen kann, ob und unter welchem Umständen die weitergereicht werden können, inwiefern sie sich von Wertpapieren oder Anleihen unterscheiden usw.. Sie würden sich einen Gefallen damit tun.
@JvB
Sehr, sehr guter Kommentar. Nicht weil ICH da ganz gut bei wegkomme, sondern weil er sehr gut dieses BWLer-Denken offenlegt. Das ist mir selbst noch nicht so deutlich klar geworden, geschweige denn dass ich es so deutlich hätte benennen können. Da wird in der Argumentation hin und her gesprungen von einer Seite der Bilanz zur anderen. Mal wird vom Standpunkt der Gläubiger argumentiert, mal vom Standpunkt der SChuldner, gerade so wie es am besten passt. Im Vordergrund steht dabei KEIN ERkenntnis-Interesse sondern nur das Interesse an der Selbstgefälligkeit am eigenen Standpunkt, der aber kein eigener ist, sondern sich nach der Argumentation des GEgenübers richtet. Sagt das Gegenüber Hü, sagt der BWLer Hott. (Ich meine damit jene – nicht unbedingt – BWLer, denen die Rechthaberei über alles geht). IvG springt von der bilanziellen Haben-Seite auf die Soll-Seite, so wie es gerade gefällig ist. DAs ist das Verhalten von Opportunisten, die ihr Fähnchen nach dem Wind drehen.
DEshalb gilt mein Interesse nur noch so weit, wie ich den IVG als Sparringspartner nehmen kann. Denn so wie er gibt es viele, die um der REchthaberei willen, alles opfern – Wahrheit, Wirklichkeit, Interesse, Erkenntnis. Es ist nur immer schwierig, das zu durchschauen. Aber dabei helfen Leute wie IVG. An ihnen kann man lernen und sich gleichzeitig immunisieren, damit man nicht krank wird daran, dass das ernsthafte Interesse missbraucht wird zur Aufwertung der eigenen Persönlichkeit.
Nochmals meinen Dank an JvB für die klare Analyse
„Sehr, sehr guter Kommentar. Nicht weil ICH da ganz gut bei wegkomme“
Hahahgröhlrofllol
JvB ist ihr zweiter Nachname, vermute ich.
Aha, Sie scheinen auch zu jenen Leuten zu gehören, für die die eigenen Annahmen schon Wirklichkeit und Wahrheit sind. Sie haben keinen einzigen Hinweis geschweige denn Beweis dafür, dass ICH selbst JvB bin. Aber was spielt das für eine Rolle bei Leuten wie ihnen, die die eigenen Hirngespinste in den Rang absoluter Wahrheiten erheben.
Seis drum, Mir isses Wurscht, sozusagen Knackwurst
@Rauls ein paar Gedanken zu Ihrer (mangelnden) Diskussionskultur.
Sie nehmen für sich in Anspruch, dass man ihrem „Werk“ Respekt schuldet. Und finden, dass sie etwas geleistet hätte, ich hingegen nicht. Eigenartig.
Sie mögen stolz darauf sein, dass Sie als namentlich genannter Autor veröffentlichen. Letztlich schreiben Sie aber – genau wie ich – zu einem Thema. Was hätte sich denn geändert, wenn ich meine Argumente als eigenen Artikel eingereicht hätte?
Was soll diese Ehrpusseligkeit, der Verweis auf ihr „Werk“, die persönlichen Diffamierungen?
Es ist egal, ob ich selber veröffentlicht habe, an Veröffentlichungen mitgearbeitet habe, oder nur stummer Teilnehmer an Diskussionen über geplante Artikel gewesen bin. Dieses erzbürgerliche und strunzdumme „ich habe was geleistet, du aber nicht“ ist kein Argument.
Das, was sie mit ihrem Werk „geleistet“ haben ist eine fehlerhafte Bestimmung der Außenpolitik der USA. Das ist nichts, wofür man sich schämen müsste, aber auch nichts, worauf man stolz sein sollte.
Was will man erwarten von jemandem, für den SChulden dasselbe sind wie Kapital? Es ist verständlich, dass der auch den Unterschied nicht erkennt zwischen einem Artikel, den man sich selbst die Mühe machte zu verfassen und so abzufassen, dass er verständlich ist, und einem Beitrag, der sich an einen Artikel eines anderen als Klettergerüst nehmen muss, um etwas in die Welt zu bringen. DA muss man natürlich auch zeigen, dass man sich nicht nur zurecht dieses Klettergerüstes bedient, sondern dass man es eigentlich gar nicht braucht. Das heißt, man versucht dem Werk eines anderen den Status von Bullshit zu verpassen, um die eigenen Ergüsse als das eigentlich Fruchttragende herauszustellen. Und dennoch bleibt, was SIE nicht wahrhaben wollen. Sie sind nicht in der Lage einen eigenständigen Beitrag zu entwickeln, ohne die Arbeit eines anderen schlecht zu machen. Sie können es nicht, das wurmt, das will man nicht wahrhaben und deshalb entwirft sich der verletzte Rechthaber eine Konstruktion, in der der eigene Beitrag genau so wichtig ist wie der, dessen Gehalt er selbst nicht erreichen kann. Das nennt man im richtigen Leben Neid. Aber egal, ich gönne es Ihnen.
„Dieses erzbürgerliche und strunzdumme „ich habe was geleistet, du aber nicht“ ist kein Argument.“ Kann man so sehen, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass SIE es nicht können. Aber eines macht es deutlich: Argumente sind nur die, die SIE als solche anerkennen. DEshalb macht Diskussion mit Ihnen auch keinen Sinn.
Noch besser wird es jetzt:
„Letztlich schreiben Sie aber – genau wie ich – zu einem Thema.“ Und damit wollen Sie sich über Ihre Unfähigkeit hinwegtrösten? Wie wäre es denn, wenn Sie herausstellen, dass SIE genau so wie ich schreiben können. Dann sind SIE auch auf derselben Stufe.
„Was hätte sich denn geändert, wenn ich meine Argumente als eigenen Artikel eingereicht hätte?“ Vllt nichts, aber Sie hätten sich selbst beweisen können, dass Sie IHRE Argumente zu einem Artikel zusammenfassen können. Sie brauchen Sie meinen als Stützräder.
Mag sein, dass meine „Bestimmung der amerikanischen Außenpolitik „fehlerhaft“ ist. Mein Anspruch ist nicht wie bei IHNEN „unwiderlegbar“ zu sein. Niemand hat den Alleinvertretungsanspruch auf die Wahrheit. Deshalb betreiben aufrichtige Menschen Meinungsaustausch, um aus den Ansichten anderer etwas zu lernen und Sichtweisen zu erfahren, mit denen sie bisher nicht in Kontakt gekommen sind. DAs bereichert das Weltbild und rundet es ab, um so dem Erkennen der Wirklichkeit näher zu kommen.
„Alleinvertretungsanspruch auf die Wahrheit“
den sollte JEDER haben, sonst diskutiert man nämlich überhaupt nichts, sondern macht sich wichtig! genau in dem man den NICHT hat, bleibt man eine pfeife, weil besser wissen will man es ja nicht! also muss man auch nichts lernen, herr rauls! unglaublich, dass ich sie schon wieder dabei erwischt habe, dass sie kreditgeld für was anders als schulden halten wollen. UNVERBESSERLICH sind sie! sie würden nie im leben sich mal richtig bilden BEVOR sie einen artikel schreiben, geschweige denn vielleicht etwas zusammenfassen von jemand mit richtiger bildung. nein sie meinen IHRE MEINUNG sei per se schon wertvoll! da täuschen sie sich! aufrichtige menschen machen keinen meinungstausch, das ist bürgerhobby, sondern LERNEN wie die wirklichkeit ist und LEHREN dann! wissenschaft, sie verstehen? sie meinen im ernst sie hätten in der ökonomie irgendwas drauf, tut mir leid, dem ist nicht so! sie sind auch so einer, der sich mit gross drama machen einen freiwilligen hilfslehrer zulegen will und den dann noch verspottet. kritik an ihrer MEINUNG ertragen sie nämlich nicht, das ist ihre bürgerehre, die unter jedem artikel als giftspritzen gegen einwände sich manifestiert.
Letztlich kürzt sich bei Ihnen alles darauf zusammen, dass Sie einen Artikel geschrieben habe, ich aber nicht. Und das halten Sie für ein Argument?
Sie haben einen Artikel geschrieben, der voller Ungenauigkeiten und Fehler ist. Und der vor allem die US Außenpolitik grundlegend falsch bestimmt. Aber das stört Sie nicht, weil sie offenbar wenig Wert darauf legen, dass ihre Argumente richtig sind, Hauptsache sie sind in Artikelform veröffentlicht. Wow!
Wie wäre es denn, wenn Sie herausstellen, dass SIE genau so wie ich schreiben können. Dann sind SIE auch auf derselben Stufe.
Sie haben einen Artikel veröffentlicht, das sehen Sie als Leistung, zu der ich (angeblich) nicht fähig sei. Das ist armselig. Ich beurteile Texte nicht danach, ob sie veröffentlicht sind, sondern beziehe mich auf ihren Inhalt. Der Gedanke scheint Ihnen eher fremd zu sein. Kommentare sind nur Kommentare (und nicht Artikel), Kritik ist „mäkeln“, und nicht Widerlegung. Der in seiner Eitelkeit gekränkte Bürger schlägt in Ermangelung von Argumenten wüst um sich.
Das kennt man schon von früher, Der Professor verweist einen hochroten Kopfes des Hörsaals, weil man seine Tautologien als solche entlarvt hat. Die BWL (bzw. VWL), der Sie mich offenbar zurechnen war noch nie begeistert davon, wenn unsereiner Kritik geübt hat. Und warum? Das haben diese „Autoritäten“ durchaus schon mitbekommen, dass sie widerlegt wurden, dass ihre Theorien auf lauter Axiomen aufbauen, widersprüchlich sind, und vor allem eine einzige Apologetik der herrschenden Verhältnis sind. Und sie haben natürlich mitbekommen, dass sie bloßgestellt werden.
Mir geht es nicht darum „unwiderlegbar“ zu sein. Ich diskutiere, und solange meine Argumente nicht widerlegt werden, bleibe ich bei denen. Wenn sie widerlegt werden, dann verwerfe ich sie. Was auch sonst?
Sie pochen darauf ein Autor zu sein (also über dem Kritiker zu stehen), stören sich nicht daran, wenn sie falsch liegen und verlegen sich auf persönliche Angriffe, wo Ihnen die Argumente ausgehen.
Apropos – bietet eigentlich das Overton Magazin die Möglichkeit an, Leserartikel einzusenden und zu veröffentlichen? Gegen Honorar, versteht sich.
Die Trompisten sind geistig unterbelichtete Wichtigtuer und Großmäuler, die keine blasse Ahnung von irgendetwas haben und sich sich kaum selbst den Hintern abwischen können, nachdem sie wieder einmal den absoluten Schwachsinn zum Besten gegeben haben. Darin unterscheiden sich sich nicht von ihrem Wahpöbel aber so funktioniert Demokratie eben heutzutage. Der Pöbel ist einfach schon zu verblödet, um noch halbwegs tragfähige Wahlentscheidungen zu treffen. Daher ist die Demokratie ein obsoletes Herrschaftsinstrument und die Diktatur tritt an ihrer Stelle erneut in Erscheinung. Einen geborenen Diktator wie Dobrinth kümmert zwar ohnehin nicht, was aus der Demokratie wird, aber das sehen Victor Orban und dieser neue, polnische Hoffnungsträger auch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht anders. Der absolute Opportunismus war bei Mehrheitsbeschaffung immer der beste Ratgeber.