Lindner und Merz gehen bei Trump in Lehre

Fotomontage: Jan Zappner / re:publica, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons / Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Trump wird Lindner und Merz das Schuldenmachen lehren.

(Anmerkung der Redaktion: Bevor dieser Artikel geschrieben wurde, war Christian Lindner noch Finanzminister.)

Donald Trump, das ist seit seiner ersten Präsidentschaft offensichtlich, will das amerikanische Leistungsbilanzdefizit, das sich derzeit auf fast eintausend Milliarden US-Dollar pro Jahr (oder vier Prozent des BIP) beläuft, erheblich reduzieren oder sogar ganz eliminieren. Sein Mittel der Wahl: Zölle. Er liebe Zölle, hat er im Wahlkampf gesagt, und wer wollte bestreiten, dass man damit – konsequent umgesetzt – zu einem wirklichen Ausgleich beim Handel kommen kann.

Da jaulen die deutschen Merkantilisten laut auf und faseln schnell von den Vorteilen, die der freie Handel doch für „alle“ bietet, also auch für die Blöden, die Jahr für Jahr Schulden machen, um auf Pump deutsche Güter zu kaufen. Güter also, die sie sich – in der Terminologie der deutschen Schuldenphobiker – gar nicht leisten können. Trump wird sich diesmal hoffentlich nicht beirren lassen und seine vollkommen berechtigte anti-merkantilistische Agenda durchziehen. Es ist auch die einzige Stellschraube, die Trump zur Verfügung steht, um die Verschuldung des amerikanischen Staates, die seit 25 Jahren fast kontinuierlich steigt, ein wenig einzudämmen.

Wie wir Lindner reagieren?

Das hat dann noch eine andere Folge, die den deutschen Wirtschaftspolitikern vom Schlage eine Christian Lindner oder eines Friedrich Merz die Schweißperlen auf die Stirn treiben wird. Wenn andere Länder die Trumpsche Agenda aufgreifen und die 250 Milliarden pro Jahr an Schulden, die bisher von den Ausländern aufgenommen werden, nicht mehr zur Verfügung stehen, stellt sich die einfache Frage, wer dann die Schulden aufnimmt, die den ebenfalls 250 Milliarden an deutschen Ersparnissen  gegenüberstehen müssen, soll die deutsche Wirtschaft nicht einen totalen Kollaps erleiden (dieser logisch zwingende Zusammenhang wird in meinem neuen Buch ausführlich erklärt).

Ja, die einfache Wahrheit ist: Es gibt keine Ersparnisse ohne Schulden. Wer Schulden ablehnt, muss den deutschen Haushalten erklären, dass sie mit dem gefährlichen Sparen aufhören müssen. Oder er muss die deutschen Unternehmen antreiben, Schulden zu machen statt, wie in den letzten 20 Jahren, selbst zu sparen. Es sind nämlich die Unternehmen, die das Sparproblem ohne Hilfe des Staates unlösbar machen. Ich freue mich schon jetzt darauf zuzusehen, wie Friedrich Merz als Bundeskanzler den deutschen Bürgern diesen einfachen Zusammenhang erklärt. Also den Bürgern, denen die CDU seit ihre Gründung erzählt, es käme nur darauf an, dass der Staat den politischen Willen hat, den Gürtel enger zu schnallen und schon werde alles gut.

Ich frage mich auch, wie Christian Lindner und sein Berater Lars Feld wohl reagieren, wenn in Deutschland alle Schranken fallen und eine konservative Regierung Schulden ohne Ende macht, nachdem sie, zusammen mit der SPD, dem BSW und den Grünen, die Schuldenbremse ersatzlos aus dem Grundgesetz gestrichen hat. Christian Lindner will ja gerade den gleichen Unternehmen, die sich seit 20 Jahren weigern, sich zu verschulden, die Steuern senken. Bravo! Die deutschen Unternehmen hatten in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die unvorstellbare Steuerlast von 56 Prozent Körperschaftssteuer zu tragen und haben dennoch (oder deswegen) ihre gesamtwirtschaftliche Aufgabe tatsächlich wahrgenommen, sie haben sich verschuldet und haben investiert. Nun will der ordoliberale Lindner die Körperschaftssteuer auf weit unter 29 Prozent senken, um die Unternehmen zu entlasten. Er verschwendet aber, weil er und sein Berater Feld die Zusammenhänge nicht kennen, keinen Gedanken daran, ob das in Sachen Verschuldung der Unternehmen und in Sachen Verschuldung des Staates zielführend sein wird.

Abkehr von der Sparschweinmentalität

Generell müssen die Deutschen und die Europäer unter Trump lernen, dass es auch heimische Nachfrage gibt. In dem ominösen neuen Papier von Lindner, mit dem er der Wirtschaftspolitik eine neue Richtung geben will, kommt das Wort „Nachfrage“ nicht ein einziges Mal vor, dafür aber „Wettbewerbsfähigkeit“ gleich sechs Mal. Wettbewerbsfähigkeit ist aber das Synonym für ausländische Nachfrage. Das ist exakt das Wörterbuch des Merkantilisten, das man unter Trump besser nicht mehr hervorholt. Das müssen offenbar auch die deutschen Gewerkschaften lernen, deren Chefin Steuersenkung für Unternehmen „unsozial“ nennt. Nein, unsozial wären sie keineswegs, wenn sie Wachstum und Arbeitsplätze mit sich brächten. Sie wären aber merkantilistisch und damit genauso absurd wie Lohnsenkungen, mit denen man die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern versuchte.

Auch die deutschen Starökonomen wie Clemens Fuest werden wieder lernen müssen, dass der Wind sich in vieler Hinsicht dreht. Er konstatiert in der Financial Times „Rückenwind“, den die deutsche Wirtschaft in den vergangenen 15 Jahren hatte wegen der Arbeitsmarktreformen, niedrigen Zinsen und billiger Energie. Dass die „Arbeitsmarktreformen“ jedoch plumpe Lohnsenkung in der Europäischen Währungsunion und damit Merkantilismus bedeuteten, sagt er natürlich nicht. Weil man das aber nicht wiederholen kann, wird sich die große konservative Hoffnung auf eine Agenda 2030 im Zeitalter des Trumpismus wie nichts in Luft auflösen.

Der Einzige im konservativen Lager, der verstanden hat, was die Stunde gerade schlägt, ist Michael Hüther, der Chef des IW in Köln, also des Arbeitgeberinstituts. Er schlägt zum Erstaunen vieler milliardenschwere Investitionsprogramme vor und, man höre und staune, eine Abkehr von der „Sparschweinmentalität“. Genau so muss es kommen. Trump wird, wenn nicht alle Zeichen trügen, die Deutschen dazu bringen, ihr liebstes Vorurteil über Bord zu werfen. Wehe dem, der nicht rechtzeitig von Bord des schwäbischen Hausfrauendampfers geht.

Dieser Artikel erschien bereits gestern bei Relevante Ökonomik.

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55 Kommentare

  1. Ei gugge doh! Wie alles – auch sämtliches dummes Geschwätz – innert sechsunddreißig Stunden über die Wupper gehen kann, wird und muß. Und selbst die hl. Sahra hat wohl auf das falsche tote Pferd gesetzt. Wie hieß es noch heute Nacht auf dem eNTenkanal: “Für das Vorhaben von Scholz, die Schuldenbremse aufzuheben, hat Wagenknecht nur Kritik übrig.” Hoppla, Thekla!

    1. dein Problem ist die Kürze deiner Aufmerksamkeitsspanne.

      Wagenknecht kritisierte neue Schulden für die Befeuerung des Krieges zu machen.
      Darüber hinaus ist sie ökonomisch für die Abschaffung der Schuldenbremse im Grundgesetz.
      Lies einfach mal bis zuende, und nicht immer gefiltert aus Dritter Hand

  2. Was Amerika fabuliert, fabulieren alle, denn die westlichen schulden sind bei musk und Co gut in ihrer positiven Bilanz aufgehoben. Ein Schelm, wer da was im Sinne führt.

  3. Erst schlechte Wirtschaftspolitik und dann Schulden machen, und das den Leuten dann noch als gute Lösung verkaufen.
    Btw hat Scholz mit dem Doppelwumms bereits 200 Mrd extra Schulden gemacht, und damals irreführend als “Sondervermögen” deklariert hat.

    1. Wieso Schulden? Das Sondervermögen ist doch prima bei Rheinmetall & Co. angekommen und wird in Form von Dividenden an die vorwiegend ausländischen Anteilseigner ausgezahlt. So wie Krieg Frieden ist, sind Schulden Sondervermögen – nur eben anderswo.

  4. Schön. Wer Schulden tilgen will, muss Guthaben tilgen. Dieser Fakt leuchtet noch zu vielen Menschen nicht ein, ja wird geradezu hysterisch abgelehnt. Wenn der Deutsche Staat alle Schulden abbaut, was geschieht mit den Vermögen der Gläubiger, die die andere Seite dieser Schulden darstellen?
    Man kann nur die Frage wiederholen: Wie viel Geld bleibt übrig, wenn alle Schulden bezahlt sind?
    Alles, keines, oder etwas? Und wenn, warum?
    Die Frage ist weniger komisch als es scheint und sehr erhellend, wenn man ihr mal einige Zeit gedanklicher Konzentration einräumt….

    1. Wenn man zur Tauschwirtschaft zurückkehren würde, so würde man schnell merken, aus welchem Stoff Geld besteht. Denn es gibt eben jede Menge an Geld, das man schließlich unbegrenzt erschaffen kann, als erzeugte Güter. Das Waren einen Wert haben, weiß ein jeder Dank seines Preises, das Geld keinen Wert hat, wissen nur die Eingeweihten.

      1. Ja, es ist halt Vertrauenssache. Geld ist quasi ein konservierter, universeller Anspruch auf eine Leistung. Es ist eine Leistungskonserve im wahrsten Sinne des Wortes. Für den Wert des Geldes müssen der Eigentümer, der damit bezahlen will UND der Empfänger, der eine Leistung erbringen soll, daran glauben, dass der Gegenwert an Leistungen auch zukünftig noch bezogen werden kann. Sonst ist es wertlos. Der Wert ist damit abstrakt virtuell, nicht konkret und an di Akzeptanz BEIDER Wirtschaftssubjekte gebunden. Sobald eine Seite an diesem Wert zweifelt, kommt es zu Unwuchten….

        1. “Es ist eine Leistungskonserve im wahrsten Sinne des Wortes.”

          Nicht mal annähernd. Durch Inflation und bald Hyperinflation, werden Sie merken das in der “Sardinenbox” wenn Sie sie eines Tages erschrocken aufmachen werden, keine Sardinen sondern außer heißer Luft (oder Papier) nix mehr drin sein wird.

          Holt euch lieber Sachwerte wie Gold. Vom TÜV geprüft seit 5000 Jahren Kriesenfest.

          1. Welchen “Sachwert” hat denn Gold? Gold hat nur Wert, wenn genug Prosperität herrscht.
            Wozu ist Gold im Krisenfall gut, außer als Klotz am Bein? Bei Rest-Zivilisation vielleicht, aber dann muss man es auch verteidigen können.
            Der Glaube, Gold wäre irgendeine Versicherung, ist naiv.

            Wenn, dann rate ich eher zu handfesten Sachwerten. Allem, was echten Nutzwert hat, ohne zu verderben. Werkzeug, Maschinen, Material zur Wasseraufbereitung etc.

            Gold….

            1. Alle Zentralbanken dieser Welt (der echten, realen Welt, nicht der ideologischen Fantasie Welt!) kaufen schon seit ein paar Jahren Gold wie blöd. Nur haben Ihnen das die Medien aus unerfindlichen Gründen nicht mitgeteilt wa?

              “Mache nicht dass was alle anderen sagen, mache lieber dass was alle anderen tun.”

              Und BTW Zentralbanken sind nicht irgendwer, Zentralbanken sind so so ungefähr die Spitze jeder Pyramide, sämtlicher Staaten oder Staatenähnlicher Konstrukte, in jeder Galaxy überall im Universum. Vermute ich zumindest.

              Wenn Sie wirkliche Finanzexperten kennenlernen möchten, werden Sie sie dort ,und NUR DORT finden. Sie werden sie nicht auf Overton finden.

              1. Genau. Und diese Experten erklären Tommy alles exklusiv und im Vertrauen.
                Sie haben übrigens sie Frage, wozu Gold gut ist, nicht beantwortet.
                Und Zentralbanken sind BANKEN. Natürlich kaufen die keine Werkzeuge, Maschinen und andere krisenfeste Bedarfagüter.
                Und Banken (auch Zentralbanken) haben andere Möglichkeiten, Prioritäten und Aufgaben, als andere Wirtschaftssubjekte.
                Ich glaube, Sie werfen da einige Zutaten verschiedener Gerichte in den selben Topf….

                1. Schau ma mal. Vielleicht liege ich ja völlig falsch weil wie sie so schön sagten man “Gold ja nicht essen kann”. Kann man aber schon seit 5000 Jahren nicht, und trotzdem ist es erstaunlich Wertstabil durch alle Jahrtausende und Krisen hinweg.

                  Eine andere Frage ist Ihnen klar was in den letzten 5000 Jahren so alles passiert ist? Können Sie sich vorstellen welche Vollpfosten und Scholzomaten schon über die Welt geherrscht haben? Nero? Diese ganzen durchgeknallten Psychopathen und dennoch hat Gold das alles überstanden!

                  Ganz ehrlich ich denke Sie irren sich gewaltig wenn Sie Edelmetallen keine Chance geben. Es geht nicht darum reich zu werden, es geht darum Ihre Kaufkraft zu konservieren ganz egal wie groß diese Kaufkraft auch ist.

  5. “Ja, die einfache Wahrheit ist: Es gibt keine Ersparnisse ohne Schulden”

    Oder anders: es gibt kein Wachstum ohne Schulden.
    Die neoliberalen Jünger – Kinder der schwäbischen Hausfrau – halten mit Privatisierung, der göttlichen Marktlogik sowie dem kleinen und sozial minimalistischen Staat dagegen.
    Im globalen Markt spielt der abgewürgte nationale Binnenkonsum tatsächlich keine Rolle mehr; man denkt und handelt mit der EU in größeren, zentralistischen und supranationalen Dimensionen.
    Volkswirtschaftlicher Suizid halt.
    Aber mal schauen, wieviel von der EU – vor Allem nach Ausleben der Sanktionen – übrig bleibt, wenn Trump mit ihr fertig ist – und er die USA auf Kosten der EU und D wieder “great again” gemacht hat.
    Die Rechnung für die Ukraine ist im Druck; weitere folgen – der über D und die EU geführte Wirtschaftskrieg gegen China für die USA unausweichlich.
    In Scholz` Vita ist noch Platz für einen weiteren Moment, wie er ihn damals bei Bidens Ansage mit NS 2 erlebt hat.

  6. Warum machen bürgerliche Intellektuelle, also auch Wirtschaftsexperten, immer den gleichen Fehler und postulieren ein Primat der Politik?
    Der Zustand der Wirtschaft im Westen hat viel weniger mit der Politik der einen oder anderen Regierung zu tun, als viel mehr mit dem Entwicklungsstand des Kapitalismus. Das will oder kann aber dieses Lager nicht akzeptieren, denn dann müsste man Marx lesen und verstehen.
    Der Kapitalismus kommt an sein technologisches Ende und geht, wie Marx es beschrieben hat, an seinen eigenen Triebkräften zu Grunde. Die Politik könnte diesen Niedergang mit einer klugen Handlungsweise bremsen. Dem steht aber entgegen, dass das Kapital in der Politik alle Führungspositionen mit eigenen hirnlosen Politzombies aus den eigenen Retortenlabors besetzt hat.

    1. Das ironische ist ja, daß schon Kaiser des heiligen römischen Reiches bei den Fuggern betteln gehen mussten. Heutzutage läd ein Fink oder anderer Supermilliardär Regierungschefs zum Abendessen ein, und der sagt was zu tun ist. Also eigentlich wissen die Politiker um die Machtverhältnisse.

    1. Schulden:
      1. Für die Ukrainehilfe (Unterstüzung der Kriegsführung)
      2. Für die Folgen der Kriegsmitwirkung (Energieprese senken)
      3. Für die Migrationskosten (Versorgung von Zuwanderern)
      4. Aufrüstung (Militärgerät + Soldaten zum Putzen desselben)
      5. Klimarettung (eAutoprämie, Wärmepumpenzubau, Klimaspenden für arme Länder…)
      6. Einführung einer Spekulationsrente (Aktienrente)
      … etc.

      Resultat: Reichsparen durch Schulden

  7. Etwas wird komplett ausgeblendet und zwar die Frage der internationalen Glaubwürdigkeit zum Dollar/Euro..
    Ob illegale Sanktionen oder Zölle und letztendlich das einfrieren von ausländischen Kapital, das alles hat der Westen selbst verursacht. Denn Schulden aufzunehmen, benötigt eben auch Käufer für ihre ‘wertlosen’ Papiere.

    1. Sieht man ja auch daran daß BRICS und Afrika alternative Währungsysteme aufbauen. Das Vertrauen in den Dollar und den Euro schwindet. Und das ist selbst verursacht.

  8. Ein ziemlich verquerer Artikel, aber auch nicht ungewöhnlich für einen VWLer.

    Deren “Wissenschaft” zeichnet sich ja dadurch aus, dass sie nichts erklären. Da wo sie vermeintlich über Geld, Banken, Schulden, Markt etc. reden, reden sie in Wirklichkeit über die *Funktion*, die Geld, Schulden etc. haben. “Funktionsfehler” nennt man das, wenn man den Gegenstand mit seiner “Funktion für” verwechselt.

    So wird eben nicht geklärt (bzw. erklärt), was Schulden sind, sondern wann man sie in welchem Umfang machen sollte, weil das eine Wirkung hätte, auf die es einem ankommt.
    Für die VWL sind all die Institutionen, die der Kapitalismus so kennt, Stellschrauben, die – richtig benutzt – allerhand Gutes bewirken können. Dass Kapitalismus immer(!) mit Armut, Elend und Zerstörung einhergeht, liegt der VWL folgerichtig daran, dass die Stellschrauben falsch benutzt werden.

    Einem VWLer sollte eigentlich klar sein, dass die USA mit dem Dollar ein ganz anderes Mittel an Hand haben, als der Rest der Welt. Den Unterschied von Geld und Währung kennen dann eher nur Marxisten, den Begriff “Nationalkredit” (Und wie das alles zusammenhängt) kennen dann nur noch wenige Menschen.

    Hier soll nur angedeutet werden, dass Schulden und Kapital dasselbe sein können, aber nicht sein müssen. Kredit, den der Staat schöpft, kann wie Kapital wirken. Wenn das nicht so ist, sind Schulden bloße Schulden und die herausgegebenen Banknoten nur bedruckte Zettel.
    Ein Lindner beruft sich zwar auf seinen Amtseid, hat aber natürlich die Geldqualität des Euros im Auge. Der soll *als* Geld genommen und benutzt werden.

  9. Wenn ich Scholz in seinem Abgesang richtig verstehe, wird er Schulden machen – um die Ukrazis weiter zu finanzieren.. Das Geld geht direkt in die USA und in die Taschen der in der Ukraine ansässigen Diebe, Wird nicht so wahnsinnig viel für die Hiesigen bringen?
    Derweilen kündigen mehrere Bundesländer an, den Regionalverkehr zu reduzieren – um zu sparen.
    Auf geht’s

  10. Es stellt sich immer die Frage, wofür genau man Schulden macht bzw. welchem Zweck sie dienen.
    Überhaupt kann man nur Schulden machen, wenn irgendwer genügend Geldluft produziert und für das Nichts, also den Glauben, das Geld etwas Wert sei, noch mehr an frischer Luft (Zinsen) verlangt. Der Gegenwert des Geldes kann ja nicht aus gutem Glauben (In God we trust) allein bestehen, sondern aus einem greifbaren Gut (Sachwerten).
    Solche Sachwerte haben aber leider einen Nachteil, sie altern und verlieren damit an Wert. Das allerdings ist immer noch besser, als sie völlig verspeist zu haben (Konsumgüter), denn aus einem leeren Bauch holt man schließlich nichts mehr heraus – außer einer bleibenden Übelkeit – wobei das Geld natürlich irgendwo in irgendwelche Kassen fließt, um inflationsträchtig weiter herum zu vagabundieren. Nur der Gegenwert fehlt halt zunehmend und schaukelt sich weiter auf.
    In diesem Sinne ein Prösterchen auf den Glauben, der ja bekanntlich Berge versetzen kann.

    1. “Solche Sachwerte haben aber leider einen Nachteil, sie altern und verlieren damit an Wert”

      Bis auf Gold, das hält seinen Wert irgendwie trotzig und dickköpfig seit den Pharaonen und eigentlich noch länger, ich meine schon seit 5000 Jahren “verdirbt” Gold irgendwie nicht. Diese Tatsache muss wohl auch damit zusammenhängen wieso diese Experten 2021 Gold als Tier1 Asset eingestuft haben.

      https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/512895/basel-iii-gold-wird-als-erstklassige-anlageklasse-heraufgestuft-kommt-bald-eine-preisexplosion

  11. Außer Isabella Weber gibt es keine echten Ökonomen in DE. Größtes Verdienst: Den schönredenden Robert von der Unsinnigen Gasumlage zur Gaspreisbremse gezwungen zu haben.

    Die Konsorten Feld, Fuest, Sinn, Grimm, Schnitzer, etc. sowie das ganze Deutsch-Südwest Ordo-Geraune sind international betrachtet Kreisklasse. Ideologisch getrieben hängen sie veralteten Konzepten nach. Sie träumen von den 1950ern, Sondersituationen wie der Wiedervereinigung und dem Merkantilistischen Sozialabbau der Agenda 2010 ohen diese jeweils in einem Kontext verstehen zu können. Dazu wird fleißig desinformierend Sozialneid nach unten geschürt, um ja nicht die Top3% belangen zu müssen.
    Am allerschlimmsten ist, dass diese Leute auch noch super gut staatlich – also von uns allen – versorgt werden und sie in einem wattigen Paralleluniversum agieren, an dem natürlich nicht gespart werden darf.

  12. In der VWL hält sich hartnäckig der Glaube, dass man den wirtschaftlichen Erfolg herbeisteuern könne. Und es irritiert offenbar niemanden, dass das für den größten Teil der Weltwirtschaft erstens nicht nur nicht sonderlich gut klappt, und das es zweitens immer wieder periodisch immer wieder zu Weltwirtschaftskrisen kommt, die ganze Volkswirtschaften in den Abgrund reißen.
    Den ärmeren Teil der Bevölkerung, der schon in guten Zeiten kaum einen grünen Zweig kommt, trifft es natürlich immer und als Erstes.

    Der Wirtschaftsstandort D leidet unter den Sanktionen, die eigentlich Russland treffen sollten. Die sollen aber auf alle Fälle aufrechterhalten bleiben. Ebenso gesetzt ist die Aufrüstung, die inzwischen satte 2% des BIP erreicht hat. Des weiteren wird China ins Visier genommen, auch da wird es zum Handelskrieg kommen. Mit Trump kommt ein ausgesprochener Freund von Zöllen und Handelskriegen ins Amt. Der “Partner” USA wird Europa das Leben schwer machen, so fürchtet man.

    Und die VWL will an all dem nichts entdecken, und hält unverdrossen daran fest, dass die Wirtschaft steuerbar ist. Dieses Maß an Verdrängung muss man auch erst einmal hinbekommen.

    1. Dass Wirtschaft “steuerbar” ist, das hat China eindrucksvoll bewiesen. Dazu bedarf es allerdings die entsprechende Ideologie (bzw. Wirtschaftsphilosophie).

      1. Eine Ökonomie, bei der die Geschäftsentscheidungen nach privaten Gesichtspunkten getroffen werden, kann man höchsten beeinflussen, in dem man auf die Bedingungen Einfluss nimmt, an denen sich die Kapitalisten orientieren.

        Eine Änderung des Zinssatzes ist eben nicht mehr als das: eine Änderung eines Bezugspunktes auf den Kapitalisten reagieren – oder auch nicht.

        1. Kapitalisten haben nur ein Interesse (bzw. “Orientierung”), und das ist ihr Profit. Und dieses Profit-Interesse kann die Politik sehr wohl steuern, vorausgesetzt sie will es und sie hat die Macht dazu. In den neo-liberalen Demokratien hat die Politik diese Macht offensichtlich nicht. Da ist die Politik vom Kapital kastriert worden.

        2. Da gehen vielleicht zwei Sachen etwas durcheinander.
          Natürlich haben politisch gesetzte Produktions- und Geschäftsbedingungen eine Art “steuernden” Einfluss in der Konkurrenz der nationalen Standorte, die scharf darauf sind, dass Kapitale sich bei ihnen ansiedeln, ihre Gewinne produzieren und mit diesem Wertzuwachs dem nationalen Geld seine Qualität als Verwertungsmittel bescheinigen, je mehr erfolgreiches Geschäft darin stattfindet. Das wirkt einer “bloßen”, entwertenden Staatsverschuldung entgegen, wie sie in ökonomischen Verliererstaaten stattfindet, deren ansässige Kapitale sich als unterlegene erweisen und über deren nationales Geld gleichermaßen das Urteil geltend gemacht wird, als Verwertungsmittel vergleichsweise untauglich zu sein. – Daher die grossartige Erfindung des Euro, der dem Kapital bedeuten sollte im gesamten Euro-Raum gibt es nur noch das eine Geldmittel, das in jedem Euro-Standort so gut ist, wie seinerzeit die “starke D-Mark”. Und mit der “Schuldenbremse” sollte eine gewisse Disziplin beim notorischen Verschulden der ökonomisch sehr unterschiedlichen Euro-Standorte erzwungen werden, um dem Kapital eine “sichere Wertstabilität” und Anlagequalität dieses Geldes vorzeigen zu können. Im Vergleich zu Dollar und Yen, etc. …

          In dieser inter-nationalen Konkurrenz werben die Standorte um anlagewilliges Kapital, mit lukrativen Angeboten bei sozialen Standards, Investitionszuschüssen und auch Schutzzöllen, die der auswärtigen Geschäftskonkurrenz das Gewinnemachen verteuern. Daher die Streitigkeiten um EU-Zölle für “staatlich-geförderte” chinesische E-Autos, oder das Angebot von Trump an die deutsche Autoindustrie in die USA umzuziehen. Natürlich ist das eine “steuernde” politische Einflussnahme auf Kapitalinteressen, wie man an den Einwänden der deutschen Auto-Industrie bei den China-Zöllen bemerken konnte, weil sie eher schädliche chinesische Gegenmaßnahmen erwarteten.

          Ist aber trotzdem noch was anderes als “Geschäftserfolge herbeizuregieren” durch “Stellschrauben”, wie sich die Funktions-Wissenschaftler das vorstellen – was “im-Vertrauen-gesagt” vermutlich meinte, ohne besonders auf das freie Eigenleben der Kapitalkonkurrenz selbst einzugehen.

          Es hängt ja nicht nur von den nationalen Rahmenbedingungen und Fördergeldern ab, sondern vom aktuellen Stand der Konkurrenz der Kapitale untereinander ab, ob die ihre Geschäftsaussichten gerade als lohnend betrachten, sich für neue Investitionen verschulden wollen oder diese lieber erstmal aufschieben und “sparen”, wie bei diesen Beispielen von angekündigten Chip-Fabriken u.ä.; – die dann doch nicht gebaut werden, vielleicht wegen den “gesättigten Märkten, schlechten Quartalszahlen, Tendenzen und Entwicklungs-Prognosen”. Das entscheiden die Privateigentümer des Kapitals angesichts ihrer Erfolgsaussichten und Kalkulationen selber, da können auch verlockende Bedingungen und politische Angebote bei der “Steuerung” nichts bewirken. Nach freier Markt-Doktrin will sich der Staat ja auch nicht allzu sehr in die Gewinnkalkulationen einmischen, es sei denn es geht um seine nationalen Interessen und politische Geschäftsverbote und Sanktionen, wie im Falle Russlands.
          Und “China” nimmt da sicherlich noch eine Sonderrolle unter den Kapitalstandorten ein, weil der Staat dort die “Transformation” zum Kapitalismus von vornherein nicht dem freien Herumfuhrwerken des auswärtigen, westlichen Kapitals und seinen politischen Influencern überlassen wollte.

          Den Artikel selbst habe ich mangels Insider-Wissen nicht so recht verstehen können und mehr die “Botschaft” empfangen, “Sparschweine” und die schwäbische Hausfrauen-Bremse müssen nun weg, weil Trump und die anderen ja auch nicht so rumgeizen. Sonst noch was?

          1. Mikrowelle: “Da gehen vielleicht zwei Sachen etwas durcheinander.”

            In der Tat, die 2. Sache hab ich nicht gesehen, sie als selbstverständliches Wissen vorausgesetzt.

  13. Trump war der Präsident, der am meisten Schulden gemacht hat. So wird er ja wohl weitermachen.

    https://www.politifact.com/factchecks/2023/may/22/hakeem-jeffries/did-donald-trump-rack-up-more-debt-than-any-other/

    Wir haben also sowohl in China als auch in den USA schuldenfinanzierte Konjunkturen, nur wir bleiben eisern bei der Schwarzen Null. Dem hat sich jetzt auch das BSW angeschlossen. Mit dem unfehlbaren Riecher für die deutsche Leitkultur. Denn die haben wir damit wieder.

    Es werden in Kürze überall Schwarze Nullren im öffentlichen Raum aufgestellt, als Mahn- und Gedenkstätten. Wobei die Null freistehend, oder auch als Rad an Wolfgang Schäubles Rollstuhl ausgebildet sein kann. Den Spiritus Rector gilt es zu ehren. Hier sollen die Yoga- und Tai-Chi Gruppen üben, damit das Symbol verinnerlicht wird.
    Die BRICS-Länder werden sich zunehmend als die zivilisierte Welt betrachten, als Garten, den es vor den Wilden zu schützen gilt, um mit Borrell zu sprechen. Zum Beispiel den Deutschen, die archaischen Kulten anhängen. Sie werden Missionare mit Mathematikbüchern schicken.

    So die jetzt absehbare Weiterentwicklung.

    1. “Wir haben also sowohl in China als auch in den USA schuldenfinanzierte Konjunkturen, nur wir bleiben eisern bei der Schwarzen Null.”

      Ja und dank dieser grandiosen Idee über den Gelddrucker müssen Sie jetzt in den USA dank Inflation (und wohl bald Hyperinflation) 100,-$ für ein Steak bezahlen. Bald werden es 1.000,-$ sein usw. und irgendwann 10.000,-$. Und irgendwann wird vielleicht wieder ein neuer Hitler die Leute auf den Straßen um sich vereinen weil die Bürger wieder “Ihr Geld Schubkarrenweise zum Bäcker bringen müssen um ein Brot zu kaufen” und zu werden ihm zujubeln weil er versprechen wird das zu ändern.

      Leute, kauft Gold.

  14. In der nächsten Folge wird der Herr Flassbeck hoffentlich was über die Qualität der Schulden und wem sie gehören sollen, schreiben. Das halte ich für wichtiger als die Schulden selbst.

    Bei den Berufspolitikern hört man derzeit oft etwas von “unabhängiger werden und wettbewerbsfähiger”. Dafür werden noch mehr Milliarden Schulden aufgenommen, um den verlorenen Krieg in der Ukraine zu verlängern, und in die Bundeswehr gepumpt, die auch mit weiteren hunderten Milliarden nie die bösen Russen besiegen wird.

    Mir ist schon lange klar, dass Ökonomen generell nur einen Zweck haben, nämlich die passende Ideologie zu liefern für die Herrschenden und ihre Machenschaften. Besonders deutlich sieht man das, wenn Finanzzocker auf Youtube von Wirtschaft schwurbeln. Das ist alles geprägt von zwielichtigen, untoten Gestalten, die mal die Aufgabe hatten das Restvermögen der im 1. Weltkrieg untergegangen K&K-Monarchie zu retten und von einem Rockefeller angeheuert wurden. Sie wollen diese eigentlich längst diskreditierte Ideologie für ihre eigenen kleinen Betrügereien nützen.

  15. “Drill baby drill”

    Aber wo zum Geier?

    Ich prophezeie mal Venezuela, (Mit 48 Milliarden Tonnen, zum Vergleich Saudi Arabien 40 Milliarden Tonnen) die mit Abstand größte Erdöltankstelle der Welt, aber durch USA Sanktionen an ihrem eigenen Reichtum gehindert (eigentlich könnte ein so kleines Land wie Venezuela ihre Straßen und Häuser mit Goldbarren pflastern, noch um ein vielfaches krasser als die armen Schlucker in Saudi Arabien/Tschuldigung für meine drastische Wortwahl aber es ist die Wahrheit), da die USA meinen dieser Reichtum gehöre wie eigentlich jeder Reichtum auf dieser Erde Ihnen. Verbrecher,- und Mörderbanden machen was Verbrecher,- und Mörderbanden eben machen.

    Außerdem hat unser Vorzeigunternehmer Musk über Twitter versucht die aktuelle Regierung wegzuputschen was nicht geglückt ist.

    Jetzt allerdings sind die Karten völlig neu gemischt und Trump samt Musk und dem gesamten militärischen Apparat werden versuchen diese Ölfelder unter Ihre Kontrolle zu bringen.

    Die Zukunft Maduros und die Zukunft des Landes Venezuela ist völlig ungewiss. Die einzige Macht die es fertig bringen würde diese Ölfelder vor Amerikanischem Raub zu schützen sind die BRICS+ Staaten.

    Ihr werdet sehen, die nächste Orgie an bunten Farbrevolutionen und Attentaten werden in Südamerika stattfinden.

    Was fast auch irgendwie eine positive Nachricht ist da man fast (mit dem richtigen Blick) meinen könnte die BRICS+ hätten es zumindest geschafft den Hegemon aus dem mittleren Osten raus zu schmeißen. Allerdings gibt es in Georgien und Armenien noch immer Potential für Farbrevolutionen, außerdem scheint Saudi Arabien ein ernsthafter Wackelkandidat zu sein, da dieses Land ziemlich überraschend die Teilnahme am BRICS+ Gipfel in Kazan spontan abgesagt haben.

  16. Nun gut. Jetzt ist ja der Flassbeck ein Professor. Das hat Gewicht und wer möchte einem Professor schon widersprechen, wenn es um solche Glaubensfragen geht wie den Nachweis, dass die Jungfrau Maria unbefleckt empfangen hat. Wie soll man das beweisen? Nachschauen kann man da ja nicht. Man muss es glauben als guter Katholik. Ähnlich ist es mit den Theorien der Elfenbeintürme. Man muss sie glauben oder besser noch, blinder Anhänger sein. Denn nur solche können Sätze bejubeln und als unbestreitbare Wahrheiten vor sich hertragen bzw. jeden vierteilen, heute totargumentieren, der das Gegenteil behauptet oder appelliert, den gesunden Menschenverstand einzuschalten. Die Rede ist von Flassbecks Satz: “Es gibt keine Ersparnisse ohne Schulden”. WEr von den hier versammelten Kritischen würde nicht den Kopf schütteln über Aussagen wie: Die Sonne dreht sich um die Erde oder die Erde ist eine Scheibe. Jeder der hier versammelten kritischen Geister würde solche aussagen mit “Blödsinn”, “Quatsch” oder “Schwachsinn” quittieren. Nur bei einem der Lieblinge der Kapitalismuskritiker geschieht das nicht. Flassbeck kann solch einen Quatsch sagen. da jubelt die Gemeinde der Kapitalismuskritiker, der nihilistischen Fundamentaloppositionellen und all jener, die jede “Entlarvung” des Geldsystems willkommen aufsaugen. Hätte Flassbeck gesagt, es gebe keine Schulden ohne Guthaben, o.k. Aber das Gegenteil, der umgekehrte Zusammenhang ist Quatsch. Aber in den Elfenbeintürmen kann man so etwas sagen. Auch in den intellektuellen Kreisen geht das, weil es als Nachweis eigenen kritischen Denkens gilt. Man stellt unter Beweis, dass man nicht nachplappert, was der Mainstream vorgibt. Nein auf keinen Fall, selbst wenn der Mainstream sagt, dass die Erde eine Kugel ist und sich um die Sonne dreht.
    Guthaben ist die Voraussetzung für Kredite. Alles andere ist Quatsch. Und es ist mir schleierhaft, wie sich solch ein Quatsch halten kann. Aber in den Blasen gehts. Beweisen wird man es nicht können, weil die Flassbecks sich nichts beweisen lassen. Es geht ihnen nicht um das Verstehen des Geldsystems, es geht nicht um Erkenntnis. Es geht darum, dass die eigenen Theorien siegen und die anderen als Deppen dastehen zu lassen.
    Und dem Rest der Gesellschaft außerhalb der Elfenbeintürme und Blasen ist es schnuppe, ob die Flassbecks recht haben oder die andern. Den normalen Menschen, denen, die noch über gesunden Menschenverstand verfügen, ist nur wichtig, dass der Laden läuft. Dass er immer schlechter läuft, merken sie auch. Aber dass die Rezepte alla Flassbeck oder der anderen da etwas dran ändern können, glauben sie ebenso wenig wie ich. Denn eines scheinen die Flassbecks zu übersehen: Schulden machen Unternehmen nur, wenn es sich lohnt zu investieren, nicht weil Zinsen niedrig sind, wie die Vertreter der EZB denken. Unternehmen verschulden sich nicht und investieren, um ihre “gesamtwirtschaftliche Aufgabe” zu erfüllen, wie Flassbeck meint. Unternehmen verschulden sich und investieren, wenn sie damit ihre Gewinne erhöhen können. Und selbst wenn die Zinsen bei Null liegen, was ja bereits in den vergangenen Jahren der Fall war, investieren sie nicht, wenn sie der Meinung sind, dass sie mit mehr Investitionen und mehr Schulden nicht mehr Gewinn erwirtschaften. denn Unternehmen müssen sich am Markt beweisen und bestehen und nicht in den Rechthabereien der Elfenbeintürme und (alternativen) Blasen.

    1. “Guthaben ist die Voraussetzung für Kredite.”
      Ich bin weder Volks- noch Betriebswirt, aber ich sehe es so: Wenn der Staat nicht in der Lage ist, sich ausreichend über Steuern zu finanzieren, dann bleiben nur Kredite (also Verschuldung). Man kann es auch anders sagen: Wenn die Reichen sich weigern ihren Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten, dann ist der Staat (die Gemeinschaft) gezwungen sich zu verschulden. Das Guthaben ist ja da, nämlich in privaten Händen. Also muss der Staat es sich holen um zu investieren. Und wenn der kastrierte neoliberale Staat unfähig ist es sich mittels Steuern zu holen, dann selbstverständlich auch mittels Kredit, wichtig ist doch, dass der Staat endlich wieder ordentlich in Infrastruktur und Bildung investiert, das schafft dann auch wieder die Voraussetzungen für betriebswirtschaftliche (oder private) Investitionen und Gewinne.

    2. “Guthaben ist die Voraussetzung für Kredite.”

      Wessen Guthaben meinen Sie denn? Es ist absolut keinerlei Guthaben erforderlich, damit jemand einen Kredit bekommt.
      Die Bank Bucht entsprechend Betrag einmal im Soll und einmal im Haben. Und schwupps, ist der Kreditbetrag in der Welt. Wird er zurückgezahlt, verschwindet dieses Geld wieder…
      Haben Sie wirklich geglaubt, was die Banken verleihen, hätten die vorher von irgendwem eingesammelt?
      Geldschöpfung ist ein spannendes Thema. Und ein relativ komplexes….

      1. Naja, dann versuchen Sie mal, schwuppdiwupp einen Kredit zu bekommen. gehen Sie mal zur Bank und erklären denen, dass sie den “Betrag einmal im Soll und einmal im Haben” buchen sollen. Dann melden Sie sich nochmal hier auf dem Forum und erzählen uns, was die Bank dazu gesagt hat.

        Sie haben Recht, dass der Kreditnehmer nicht unbedingt ein Guthaben, Flassbeck sprach von Ersparnissen, haben muss. Aber er muss eine Sicherheit haben (Immobilie, WErtpapiere, sonstige Werte oder aber zumindest ein garantiertes Einkommen). ohne diese gibt es keinen Kredit, auch nicht durch schwupps oder ähnliche Taschenspielertricks. WEr setzt denn nur immer solch einen Blödsinn in die Welt? Und diejenigen, die das glauben (wollen), sterben auch nicht aus.

        1. Herr Rauls, Sie verrennen sich hier gründlich. Flassbeck redet von Volkswirtschaft, Sie hingegen von der schwäbischen Hausfrau. Gute Güte, Ihre Anwürfe gegen Flassbeck sind nur eines: Peinlich und zwar für Sie selbst.

          1. auch ICH rede von der Volkswirtschaft. Aber bei Leuten wie IHnen und den Flassbecks scheint es zwei verschiedene Volkswirtschaften zu geben, jene der Flassbecks und jene der schwäbischen Hausfrau. Aber was rede ich. Sie wissen es sicherlich besser.

        2. Sicherheiten haben aber mit der Kreditentstehung nichts zu tun. Sie sind nicht erforderlich, Stichwort Subprime Krise, schon mal gehört? Da würde auf Sicherheiten verzichtet, bzw. Sicherheiten überbewertet.
          Die “Sicherheit” der meisten Kredite ist die Arbeitskraft des Kreditnehmers. Im kleinen. Oder das Ertragspotenzial eines Unternehmens. Im großen.
          Dass man vermeiden will, Kredite an Menschen zu geben, die voraussichtlich nicht zurückzahlen können, ist geschäftlich sinnvoll. Aber Sie haben postuliert, ohne Guthaben habe es keine Kredite, Guthaben waren erforderlich.
          Und das ist nicht korrekt. Es ist eher das Gegenteil der Fall.
          Der Frust darüber, dass normale Leute meist nur noch Kredite bekommen, wenn sie genug haben, diese eigentlich nicht zu brauchen, sollte nicht den Blick auf die Mechanismen trüben…

          Das Geld, das Banken als Kredite verleihen, existiert nicht, bis die Bank den Kredit einbucht. es ist nicht das Geld, was andere als Guthaben zur Bank gebracht haben, sondern entsteht durch die Kreditvergabe erst.
          Das ist auch so, wenn sie es nicht glauben oder verstehen wollen.

          1. Das trifft nicht zu. Bei der Subprime-Krise gab es auch Sicherheiten, nur wurden sie anders bewertet, wie SIE ja selbst sagen. Als Sicherheiten galten die beliehenen Immobilien. DEshalb gab es ja anschließend auch die Immobilienkrise in den USA und besonders in Spanien. Die Banken waren gezwungen, jene Immoblien, die als Grundlage gedient hatten, auf dem Markt zu verschleudern, was besonders in Spanien zu einem Problem wurde.
            Und bei den Konsumtenkrediten geben Sie doch selbst zu, dass die Arbeitskraft des Kreditnehmers als Sicherheit genommen wird. Auch wenn Sie es in “” setzen, ändert das nichts an der Tatsachen. “” bedeutet nur, dass Sie es nicht wahrhaben wollen.
            “Aber Sie haben postuliert, ohne Guthaben habe es keine Kredite, Guthaben waren erforderlich.” ES geht um den gesamtgesellschaftlichen Rahmen dabei. Der einzelne Kreditnehmer muss nicht über ein Guthaben verfügen, aber über Sicherheiten. Im gesamtgesellschaftlichen Rahmen ist ein Guthaben nötig für die Kreditvergabe. Oder wollen Sie bestreiten, dass die Billionen, die die Deutschen auf ihren Konten gebunkert haben, kein Guthaben sind? Dann können wir gleich aufhören zu diskutieren.
            “Das Geld, das Banken als Kredite verleihen, existiert nicht, bis die Bank den Kredit einbucht. es ist nicht das Geld, was andere als Guthaben zur Bank gebracht haben, sondern entsteht durch die Kreditvergabe erst.” Dieser Unsinn ist wohl nicht aus der Welt zu kriegen. Was machen denn die Milliarden an Guthaben auf den Banken? Oder wollen Sie bestreiten, dass es diese gibt? Wieso zahlen die Banken Zinsen darauf, wenn auch nicht viel, aber es sind trotzdem Kosten? Wieso zahlen sie zusätzlich entsprechend ihren Einlagen Angaben an den Bankensicherheitsfond? Wieso sollten sich Banken für derzeit etwa drei Prozent bei der EZB Geld leihen, wo sie doch über Milliarden von Kundeneinlage verfügen? Sind die Banken dümmer als Leute wie Sie, dass sie einerseits ZInsen an dei Einleger zahlen und zusätlich noch einmal an die NOtenbank. Wenn es so wäre, frage ich mich, wie die Banken bis heute ihr GEschäft machen konnten. Die meisgten sogar erfolgreich und mit Gewinn?

  17. Ich verstehe nicht, dass Sparen Schulden erfordert, wenn es keine Zinsen gibt. Heutzutage kann man das Geld ja genausogut in ein Sparschwein stecken, und niemand hat Schulden. Sparen mit Zinsen erfordert natürlich Schulden. Aber die Banken tun so, als wären sie Sparschweine, spekulieren aber mit den Einlagen und machen ihren Reibach, von dem sie nichts abgeben. Da sie im Spekulieren auch noch sauschlecht sind, verbrennen sie das Geld.

    1. Das stimmt so nicht. Denn die Banken geben ja die Zinsen ab auf die Einlagen, die die Bankkunden zur Verfügung stellen. Das mag dem einen oder anderen nicht genügen, aber wieso soll Sparen mit Zinsen Schulden erfordern?
      Dann würde ja auch die Behauptung von Flassbeck stimmen, dass Guthaben Schulden voraussetzt, dass also der SChwanz mit dem Hund wackelt.
      Zudem müsste mal geklärt werden, was hier unter SChulden verstanden wird. Bei einigen klingt ja immer auch noch etwas anderes mit wie Verwerflichkeit und mangelnde Moral bei den Banken bzw. Neid, Ärger oder Empärung, weil man nicht genug Zinsen bekommt.

      1. Sie sind ja anscheinend ein Glückspilz. Also ich bekomme für meine Einlagen bei Commerzbank, Sparkasse und Volksbank netto keine Zinsen, denn zuletzt waren die Gebühren höher. Und Banken bezahlen den Einlegern Zinsen (wenn sie es überhaupt tun), weil sie dieses Geld ausleihen und dafür höhere Zinsen kassieren, als sie an die Einleger weiter geben. Und wenn sie sich verspekulieren, sind die Einlagen weg, es sei denn, die Banken werden gerettet, bzw. die Einlagen unterliegen einer “Sicherung”.

    1. Ohhh Aha. Ein Goldmann Boy. Das scheint wohl die hätten uns den Totengräber geschickt. Schließlich haben die Deutschen noch irgendwo vier Billionen Euro unterm Kopfkissen versteckt. Zahngold usw. das ist eben ALLES noch von Wert.

      Danke für den Link.

  18. Ich bin ja auch kein Ökonom und insofern weiß ich nicht, wie hilfreich ich hier sein kann, aber einige der Kommentare hier scheinen mir völlig am Thema vorbeizugehen.

    Flassbecks Perspektive, so wie ich seine Texte kenne, ist eine volkswirtschaftliche. Wenn er von Schuldenmachen und Sparen redet, dann in Bezug auf Sektoren der Volkswirtschaft. Das sind im Wesentlichen drei: die Unternehmen, die privaten Haushalte und der Staat. Die drei sind so miteinander verbunden, dass sie einander ihre Einnahmen verschaffen: die Haushalte und der Staat sind die Kunden der Unternehmen, die Haushalte beziehen ihre Einnahmen von den Unternehmen (und manchmal vom Staat als Versorgungsleistungen) und die Einnahmen des Staates sind Steuern auf dem wirtschaftlichen Gesamtgeschehen, das zwischen Unternehmen und Haushalten stattfindet.

    Da die drei Sektoren einander ihre Einnahmen garantieren, können sie – in einer geschlossenen Volkswirtschaft – nicht alle drei gleichzeitig sparen. Das ist logisch unmöglich: denn Sparen heißt, dem Kreislauf Geld zu entziehen. Das Geld, das die Haushalte und der Staat sparen, verwenden sie nicht für den Konsum und somit schmälern sie die Einnahmen der Unternehmen. Die Gehälter, die die Unternehmen kürzen, um zu sparen, sind Mindereinnahmen der Haushalte, aber indirekt über die Steuern auch des Staates und auch künftige Mindereinnahmen der Unternehmen durch fehlenden Konsum usw.

    Da nun aber Marktwirtschaft nur funktioniert, wenn Unternehmen Gewinne machen, muss sich jemand für diese Gewinne verschulden. Früher, so Flassbeck, waren das sogar die Unternehmen selbst, die auf diese Weise Investitionen tätigten und damit perspektivisch ihre Gewinne steigerten. Heute sind sie das nicht mehr. Dazu gehört auch der ganze Shareholder Value-Kapitalismus, das Börsen-Spielcasino, das dem Wirtschaftskreislauf weiter Ressourcen entzieht. Und jetzt hat die Volkswirtschaft ein Problem. Wenn der Staat dann auch noch gleichzeitig eine Schuldenbremse einzieht und den Haushalten bspw. erhöhte Anforderungen für die Altersvorsorge auferlegt, also auch diesen Sektor zum Sparen nötigt, entziehen alle Sektoren dem Kreislauf weiter Geld und die Volkswirtschaft begibt sich systematisch und unausweichlich auf den Weg in die Rezession …

    … es sei denn – und das war lange das deutsche Geschäftsmodell -, es sei denn, man findet im Ausland Dumme, die sich zum Wohle der deutschen Volkswirtschaft verschulden. Auf diesem Schmarotzertum basierte die jahrzehntelange deutsche Exportweltmeisterschaft. Flassbeck kritisiert das alles auch schon seit Jahrzehnten und verweist in dem Zusammenhang – auch nicht zum ersten Mal – darauf, dass Trumps Politik der Eindämmung des US-Handelsbilanzdefizits höchst vernünftig und absolut notwendig ist, aber eben gerade Volkswirtschaften wie die deutsche zu harten Korrekturen zwingt, deren Notwendigkeit aber unsere glorreichen Eliten, die EU gehört mit dazu, – aufgrund der ökonomischen Dogmen, an die sie glauben, oder einfach ihres Mangels an Grips – nicht zu erkennen vermögen. Und das ist das perfekte Kochrezept für die ökonomische Vollkatastrophe.

    Dieser Argumentation kann man jetzt nicht, wie hier in der Diskussion zum Teil, mit dem Verweis auf die Modalitäten der Kreditaufnahme und Verschuldung einzelner Akteure gegenübertreten. Man muss schon auf der Ebene der Volkswirtschaft bleiben.

    1. Danke, meiner Ansicht nach ein sehr guter Beitrag zum Thema. Er hat mir weiter geholfen.

      Viele begreifen ja eine Volkswirtschaft wie einen Tante-Emma-Laden. Aber auch damit lässt sich arbeiten: Tante Emma soll nur sparsam sein, investieren muss sie nicht. Das Nicht-Investieren ist aber der Grund warum die Tante-Emma-Läden verschwunden sind und heute Supermärkte den Markt bestimmen. Das Gleiche könnte auch den liberalen Nationalstaaten mit ihren Volkswirtschaften passieren – wenn sie sich weiterhin als unfähig erweisen ausreichend in öffentliche Infrastruktur zu investieren. Dann übernehmen multinationale Konzerne diese Aufgaben und die Nationalstaaten verschwinden oder werden bedeutungslos. An der passender Ideologie dazu werkeln Links- und Neo-Liberale gemeinsam.

    2. Dass Sie KEIN Ökonom sind, spricht nicht unbedingt gegen Sie. Denn Sie haben sich vermutlich noch Ihren gesunden Menschenverstand erhalten. Dennoch sind einige Ihrer hier geäußerten Sichtweisen als Gedankengewebe scheinbar schlüssig, aber nicht mit der Wirklichkeit verbunden. Sie schaffen Idealfälle wie z,B. die “geschlossene Volkswirtschaft”. So etwas gibt es nicht mehr, denn es würde bedeuten, dass jene Volkswirtschaft autark wäre, ohne Waren- oder Kapitalaustausch mit anderen. Aber ich lasse mich gerne von Ihnen belehren, wenn Sie mir einen Staat nennen können, für den das zutrifft. Wenn man von diesem Gedankengebäude, altdeutsch Hirngespinst, als Grundlage ausgeht, können die weiteren Überlegungen nur in die Irre gehen. Wer davon ausgeht, dass 1+1= 3 ist, zieht den richtigen Schluss, dass 2+1=4 ist. Aber es ist trotzdem falsch wie die meisten wissenschaftlich ermittelten Erkenntnisse z.B. der Klimaforschung, die von falschen Voraussetzungen ausgehen. Wenn das Fundament eines Hauses den Bedingungen der Wirklichkeit nicht angepasst ist, wird das Haus nicht lange halten.
      Ich will nur einige wenige Ihrer Gedankengänge aufgreifen, weil es sonst zu weit führen würde.
      „Sparen heißt, dem Kreislauf Geld zu entziehen.“ Das stimmt nur dann, wenn das Ersparte unter der Matratze liegt. Geld, das sich im Bankensystem befindet in welcher Form auch immer, steht zwar dem Konsum durch seinen Besitzer nicht mehr zur Verfügung, dient aber der Kreditvergabe und bleibt dadurch dem Wirtschaftskreislauf erhalten, wenn auch in anderer Form, als Kredit für Investitionen, als Kredit für den Hausbau, was ja auch wieder in den Konsum fließt, als Kredit für sonstige Anschaffungen wie Autos oder neue Möbel.
      „Da nun aber Marktwirtschaft nur funktioniert, wenn Unternehmen Gewinne machen, muss sich jemand für diese Gewinne verschulden.“ Muss man nicht. Viele Gewinne der Unternehmen z.B. der Lebensmittelkonzerne werden an den Kassen der Supermärkte aus den Guthaben der Kunden erwirtschaftet. Das wird doch nicht alles über Dispo oder gar Kredit finanziert. Ein ganz erheblicher Teil dieser Umsätze besonders im Konsumbereich wird aus dem Guthaben der Kunden bestritten. Die Deutschen haben doch mehrere Billionen an Rücklagen gebunkert. Wie kann man denn da behaupten, dass sich jemand verschulden muss, um die Gewinne der Unternehmen zu finanzieren? Wenn dem so wäre, könnten keine Rücklagen entstehen, denn das ist das Geld, das am Ende des Monat übrig ist und das über Jahre und Jahrzehnte angesammelt wurde. Mit Schulden kann man keine Rücklagen schaffen. Aber das sind natürlich die Niederungen des Alltags, mit denen die verkopften Elfenbeintürme und ihre Flassbecks anscheinend nicht mehr in Berührung kommen.
      „Früher, so Flassbeck, waren das sogar die Unternehmen selbst, die auf diese Weise Investitionen tätigten und damit perspektivisch ihre Gewinne steigerten. Heute sind sie das nicht mehr.“ (Gemeint ist Kreditaufnahme und Verschuldung).
      Das ist mal wieder so ein Flassbeck’scher Unsinn. Entweder betrachtet er die Wirtschaft nur durch den Tunnelblick seiner eigenen Theorien oder es fällt ihm nicht auf bzw. er will nicht wahrhaben, dass sich die Welt verändert hat und nicht zu seinen Theorien passt. Will F. Etwa behaupten, dass die Unternehmen heute nicht mehr investieren? In Dtld haben doch gerade eine ganze Menge IT-Konzerne große Investitionen in Milliardenhöhe angekündigt bzw bereits eingeleitet. China hat einen neuen Höchststand an ausländischen Investitionen gemeldet und die USA locken mit ihren Finanzspritzen investitionswillige Großkonzerne in die USA. Sie alle bekommen auch staatliche Zuwendungen dafür, in Europa genau so wie in den USA. Aber den Großteil dieser Investitionen müssen sie selbst schultern, wobei vieles über Kredite läuft. Hat Flassbeck das verschlafen? Aber eines wird daraus auch deutlich. Viele dieser Unternehmen fahren ihre Investitionen inzwischen zurück (Intel, Wolfspeed ua). Weshalb wohl? Nicht weil es ihnen an Geld fehlte oder an Kreditzusagen oder Leuten, die sich für ihre Gewinne verschulden wollen. Die Unternehmen fahren ihre Investitionen in Dtld und Europa zurück, weil die Standortbedingungen und die Marktaussichten für sie nicht aussichtsreich genug sind. Das ist die einzige Entscheidungsgrundlage für Unternehmen: Lohnt sich die Investition oder nicht? Nicht die Zinshöhe oder die „gesamtwirtschaftliche Aufgabe“(Verantwortung), wie Fl. meint. Unternehmen entscheiden allein nach Gewinnaussichten und nicht nach den Theorien der Elfenbeintürme.
      Flassbeck scheint noch festzuhängen in den 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wo sich Unternehmen noch „ die unvorstellbare Steuerlast von 56 Prozent Körperschaftssteuer„ leisten konnten. Ja, sie trugen diese Steuerlast, weil die Marktsituation diese Last erträglich machte. Flassbeck scheint den Unterschied zwischen heute und damals nicht zu erkennen. Nach den Zerstörungen des Krieges und den Entbehrungen der sogenannten schlechten Zeit danach machten die Unternehmen Gewinne wie selten zuvor. Der Konsumrausch in der westlichen Welt machten Ausweitungen der Produktionskapazitäten und Preissteigerungen möglich, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Das müsste er doch als Professor der Wirtschaftswissenschaften wissen, dass damals andere Marktbedingungen herrschten als heute. Und die Marktbedingungen sind für Unternehmen ausschlaggebend für Investitionen und Verschuldung, sonst nichts.

      1. Was ich darauf jetzt noch antworten soll, weiß ich auch nicht. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an dem Thema oder Flassbeck Sie so triggert. Der Mann ist so “inkompetent”, dass er 9 Jahre Chef- Volkswirt der UNCTAD war.

        Was Sie über Investitionsentscheidungen, die Fiktion geschlossener Volkswirtschaften usw. schreiben, widerspricht überhaupt nicht dem, was ich geschrieben habe, oder was ich von Flassbeck kenne, auch wenn Sie das zu glauben scheinen.

        Die ” Welt” mag sich ökonomisch tatsächlich gedreht haben, besonders dahingehend, dass der “Westen” seine Volkswirtschaften unter neoliberaler Ägide in eine Sackgasse führt.

        Als ich von Sparen sprach, war das immer auf die drei Sektoren als Ganze bezogen, nicht auf einzelne Akteure – was also für die Sektoren insgesamt unter dem Strich herauskommt. Mag sein, dass Spareinlagen auf der Bank liegen, die damit Kredite vergeben könnten. Der Punkt wäre aber dann, dass diese Kredite nicht abgerufen werden, wenn sich niemand verschulden möchte. Usw.

        Welchen Sinn hat es denn, hier herumzukritisieren, wenn Sie sich gar nicht auf eine volkswirtschaftliche Sichtweise einlassen wollen? Das klingt so, als wollten Sie Handballer für ihr schlechtes Kopfballspiel kritisieren.

        Eine Anregung an die Redaktion wäre die Bitte um einen Beitrag, der die volkswirtschaftlichen Prämissen der VR China, der erfolgreichsten Volkswirtschaft gegenwärtig, beleuchtet, und das mit dem Westen vergleicht. Dort scheint es jedenfalls noch volkswirtschaftliche Kompetenz zu geben.

  19. >>Ich frage mich auch, wie Christian Lindner und sein Berater Lars Feld wohl reagieren, wenn in Deutschland alle Schranken fallen und eine konservative Regierung Schulden ohne Ende macht, nachdem sie, zusammen mit der SPD, dem BSW und den Grünen, die Schuldenbremse ersatzlos aus dem Grundgesetz gestrichen hat. <<

    Sofern er selbst Miglied einer neoliberal-konservativen Regierung wäre, würde Christian Lindner natürlich postulieren, dass jedes Mittel recht ist, um seine hauseigenen Aktienkonglomerate vor monetärem Wertverfall zu bewahren. Dafür würde der auch ohne zu zucken Staatsschulden aufnehmen, bis Wirtschaft und Gesellschaft kollabieren oder D. zum Kriegsgebiet wird. Solche Leute haben ihre Penunzen längst in Form scheintoten Kapitales krisensicher angelegt und streicheln Abend für Abend die Goldbarren, die sie aufseite zu schaffen konnten. Die Nazis haben das auch so gemacht und konnten nach dem großen Desaster praktisch aus ddem Stand so weitermachen, als wäre ihre Bevölkerung nie aufgrund ihrer finanzakrobatischen Machenschaften am völligen Untergang vorbeigeschrammt.

    Christian Lindner dürfte der Untergang der Ampel daher aber schon nicht schockieren, weil er diesen selbst durch seine renditemaximierte und davon abgesehen restriktive Finanzpolitik mit voller Absicht herbeigeführt hat. Was diese Ampelkoalition nun zurücklässt, nachdem dieses Früchtchen maximalen volkswirschaftlichen Schaden angerichtet hat, darf nun wahrscheinlich wieder eine als letzte Rettung inszenierte Groko als kläglichen Rest einer Volkswirtschaft nochmals versaubeuteln, bis auch die letzte Volksknete von den Investoren dieser armseeligen Kreaturen abgemolken wurde.

    Nebenbei schwärmte Bundeminister Heil unlängst davon, den heimischen Arbeitsmarkt mit indischen Pflegefachkräften zu fluten und machte aus diesem Grund einen Indienurlaub , obwohl er sinnvollers zu tun gehabt hätte. Und oben drauf Imperator Lauterbach, der wahrscheinlich außer seiner Privatkliniken am liebsten alle Krankenhäuser dicht machen würde. Nur die FDP-Minister zu feuern, reicht wahrscheinlich nicht. Und nein, es wird nicht besser, wenn man stattdessen AfD wählt. Bin jetzt fertig, weil mir nur noch schlecht wird von dieser spitzenpolitischen Kinderkacke.

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