Die totalitäre Dystopie ist bereits da

Überwachungskamera
Quelle: Pixabay

Die Menschen stellen sich totalitäre Dystopien als eine dunkle Bedrohung der Zukunft vor, weil sie nicht verstehen, wie zutiefst unfrei wir schon jetzt sind.

Caitlin Johnstone hat im Westend Verlag ein »Kleines Erste-Hilfe-Büchlein gegen Propaganda« herausgebracht. Es hilft dabei, gegen den Schwachsinn unserer Zeit gewappnet zu sein.

Ich hatte einen Albtraum, in dem ich geheime Informationen durchsickern ließ und von Reportern der New York Times verhaftet und gefoltert wurde.

Das Ziel ist es, uns mit so viel Feindseligkeit wie möglich über Themen streiten zu lassen, die für unsere Machthaber so wenig Konsequenzen wie möglich haben. Es ist wirklich erstaunlich, wie erfolgreich sie damit sind.

Neulich habe ich ein Video gesehen, in dem ein Typ wütend eine Kiste Budweiser mit einem Monstertruck überfährt, aus Gründen, die mir nicht einleuchten, und alle schrien aufgeregt ihre Meinung dazu, und ich dachte nur: O mein Gott, wir sind total am Ende. Sie haben uns total eingewickelt.

Denken, wie die Herrscher es wollen

Caitlin Johnstone auf Deutsch. Jetzt holen!

Eine effektivere totalitäre Dystopie als die, in der wir uns gerade befinden, kann man nicht entwerfen. Eine, in der jeder durch Propaganda einer Gehirnwäsche unterzogen wird, ohne es zu wissen, in der jeder genau so denkt, handelt, wählt und einkauft, wie seine Herrscher es wollen, und dabei denkt, er sei frei.

Die Menschen machen sich Sorgen über technokratische Eskalationen wie zunehmende Überwachung, digitale Ausweise, digitale Zentralbankwährungen und so weiter und das zu Recht; diese Maßnahmen verleihen den Mächtigen ein größeres Maß an Macht über die Bevölkerung. Aber viele stellen sich fälschlicherweise vor, dass eine künftige technokratische Dystopie, die durch diese Maßnahmen geschaffen wird, ganz anders aussehen würde als die Dystopie, in der wir uns jetzt befinden, und das ist einfach nicht der Fall. Diese Maßnahmen würden dazu beitragen, das derzeitige System zu erhalten, nicht aber, ein neues zu schaffen.

Die Menschen stellen sich totalitäre Dystopien als eine dunkle Bedrohung der Zukunft vor, weil sie nicht verstehen, wie zutiefst unfrei wir schon jetzt sind. Sie glauben, dass wir frei sind, weil wir selbst auswählen, was wir im Supermarkt kaufen, und den Präsidenten »Brandon« nennen können, aber das sind wir nicht. Sie stellen sich vor, dass unsere Herrscher eine große Verschwörung planen, um eine Dystopie zu schaffen, in der sie uns alle zwingen können, das zu tun, was sie wollen, und merken nicht, dass wir uns bereits in einer Dystopie befinden, in der wir genau das tun, was sie wollen. Diese Vorgehensweise kann wirklich nicht mehr verbessert werden. Sie müssen nur daran festhalten.

Eine Dystopie, die wie Freiheit aussieht

Mal im Ernst: Was könnten die Machthaber der westlichen Gesellschaft aus uns herausholen, was sie nicht schon haben? Es gibt keine nennenswerte politische Opposition, keine Antikriegsbewegung, keine antikapitalistische Bewegung, sehr wenig kritisches Denken – sie haben die totale Kontrolle. Alles, was wir in dieser Dystopie tun, ist darauf ausgerichtet, den Profit in die Kassen der Oligarchen und die Macht in die Hände der Imperialisten zu lenken, und alle Bemühungen, sich diesen Trichtersystemen zu widersetzen und sie zu ändern, wurden durch weitreichende psychologische Manipulation erfolgreich unterdrückt.

Diese totalitäre Dystopie sieht wie Freiheit aus, weil wir mehr oder weniger tun können, was wir wollen, während das, was wir tun wollen, durch weitreichende Manipulation kontrolliert wird. Das wird noch verstärkt, indem Systeme geschaffen werden, in denen das, was wir tun, wenig oder gar keine Auswirkungen hat. Selbst wenn wir eine tatsächliche Software in unseren Gehirnen hätten, die unseren Herrschern die totale und vollständige Kontrolle über unsere Gedanken gäbe, würden sie die Massen dazu bringen, mehr oder weniger so zu denken und sich so zu verhalten, wie sie es jetzt tun.

Die Hauptwaffe unserer totalitären Herrscher sind nicht Überwachung, Polizeiroboter, digitale IDs oder CBDCs (digitales Zentralbankgeld) – ihre Hauptwaffe ist Propaganda. Das System der massenhaften psychologischen Konditionierung, das sie geschaffen haben, ist mit nichts zu vergleichen, was es in der Geschichte je gegeben hat. Die Fähigkeit, eine sich anbahnende Revolution aufzuspüren und zu unterdrücken, ist der Fähigkeit, die Menschen durch psychologische Konditionierung davon abzuhalten, überhaupt an eine Revolution zu denken, weit unterlegen. So sieht echte Macht aus. Das ist totale Kontrolle.

Es handelt sich um eine Dystopie, deren Bewohner sich ganz nach dem Willen ihrer Herrscher richten, ohne jemals daran zu denken, dass sie nicht frei sind oder versuchen sollten, es zu werden.

Versuchen Sie, eine effektivere totalitäre Dystopie als diese zu entwerfen.

Es geht nicht. Sie ist perfekt.

Wie stellen Sie sich einen antiautoritären Helden vor?

Propaganda ist der eigentliche Mechanismus der Kontrolle, und den müssen wir bekämpfen, wenn wir uns jemals befreien wollen. Der einzige Weg aus dieser gigantischen Matrix psychologischer Kontrolle besteht darin, den Menschen zu zeigen, wie unfrei wir sind, wie sie getäuscht werden und wie viel besser die Dinge sein könnten. Öffnen Sie den Menschen die Augen für die Lügen, für die wahre Natur der politischen, bildenden und medialen Institutionen, die uns versklaven sollen, schwächen Sie das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Propagandamaschine, und wir haben vielleicht den Anfang der Möglichkeit einer echten Veränderung. Bis dahin sind wir eingesperrt.

Wer für Sie ein antiautoritärer Held ist, sagt viel über Sie als Person aus. Wenn ich Sie bitte, sich jemanden vorzustellen, der gegen die Macht kämpft, und Sie an Tank Man oder Nawalny oder irgendeine historische Figur denken, anstatt an die lebenden Menschen, die gegen die Machtstruktur kämpfen, unter der Sie tatsächlich leben, dann bedeutet das, dass Sie die Lüge geschluckt haben, dass Ihre eigene Regierung und ihre Verbündeten im Hier und Jetzt gut und tugendhaft sind und dass der »Kampf gegen die Macht« etwas ist, das nur aus edlen Gründen in anderen Ländern oder zu anderen Zeitpunkten in der Geschichte geschehen konnte.

In Wirklichkeit ist die Notwendigkeit, »die Macht zu bekämpfen«, größer unter dem zentralisierten US-Imperium, das über jeden herrscht, der diese Worte liest, denn das zentralisierte US-Imperium ist derzeit die mörderischste und tyrannischste Machtstruktur der Welt.

Wenn ich Sie also bitte, sich eine antiautoritäre Figur vorzustellen, die Ihnen bei der Frage in den Sinn kommt, dann werden Sie, wenn Sie bei klarem Verstand sind, nicht an jemanden wie Tank Man, Nawalny, Gandhi, Mandela oder Martin Luther King denken. Sie werden sich jemanden wie Julian Assange vorstellen: jemanden, der die wahre Macht hier und jetzt bekämpft.

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38 Kommentare

  1. ” Diese totalitäre Dystopie sieht wie Freiheit aus, weil wir mehr oder weniger tun können, was wir wollen, während das, was wir tun wollen, durch weitreichende Manipulation kontrolliert wird. Das System der massenhaften psychologischen Konditionierung, das sie geschaffen haben, ist mit nichts zu vergleichen, was es in der Geschichte je gegeben hat. Die Fähigkeit, eine sich anbahnende Revolution aufzuspüren und zu unterdrücken, ist der Fähigkeit, die Menschen durch psychologische Konditionierung davon abzuhalten, überhaupt an eine Revolution zu denken, weit unterlegen. So sieht echte Macht aus. Das ist totale Kontrolle.”

    Leider ist das eine verkehrte Theorie. Wenn es so wäre, dass das Verhalten der Menschen unbemerkt an Willen und Bewusstsein vorbei gesteuert werden könnte, dann nützt es auch nichts dazu aufzurufen dagegen zu kämpfen. Denn wer selbst glaubt er sei frei, wieso sollte er kämpfen. Wie sollte man herausfinden, ob der Aufruf zum Kampf gegen die totalitäre Dystopie nicht selbst zur Manipulation gehört. Wieso wird ausgerechnet Caitlin Johnstone nicht manipuliert und kann die Wahrheit erkennen, während andere es nicht können. Die Manipulationstheorie widerlegt sich quasi selbst.

    Der Grund für das Mitmachen der Leute ist ihr Nationalismus und dieser wird ihnen nicht durch Manipulation untergejubelt – den verteidigen sie mit Wille und Bewusstsein. Sie sind Parteigänger des Erfolgs ihrer Nation. Weil sie selbst parteilich denken, glauben sie die parteilichen Propagandalügen von Regierung und Medien. z.B. Putin ist böse und hat die Absicht das Gebiet der ehemaligen SU zurückzuerobern usw. Aus dem gleichen Grund gibt es aber auch Gegner des aktuellen Kurses der Regierung. Die glauben, dass die aktuelle Politik den Erfolg und die Macht der Nation vergeigt. (Wofür im Moment ja tatsächlich einiges/alles spricht) Diese Kritiker teilen den Maßstab des Erfolges der Nation, sind aber der Ansicht, dass der Weg der falsche ist. Was in normalen Zeiten kein Problem ist, muss jedoch während sich die Nation im Krieg befindet möglichst unterdrückt werden, um die Heimatfront intakt zu halten und den Kriegserfolg nicht zu gefährden. Auch dieser Punkt widerlegt Johnstones Theorie.

    “Es handelt sich um eine Dystopie, deren Bewohner sich ganz nach dem Willen ihrer Herrscher richten, ohne jemals daran zu denken, dass sie nicht frei sind oder versuchen sollten, es zu werden.”

    Es gibt durchaus andere Meinungen und Haltungen zum Krieg. Wären alle manipuliert, müsste man diese Ansichten ja nicht unterdrücken und Totschweigen. Nationalisten sind nicht unwissend in einer Matrix gefangen, sondern sie wollen die nationale Matrix und sie kämpfen darum, diese nach ihren Vorstellungen zu gestalten.

    1. Naja, der Einwand wäre dann gut, wenn es einen widerspruchsfreien Verblendungszusammenhang gäbe. Das wäre dann in der Tat die Verschwörungstheorie der allmächtigen und allwissenden Manipulateure. Das behauptet Johnstone aber nicht, sie ist entschieden gegen solche Mystifizierungen. Das heisst nicht, dass ihre Analyse völlig rund ist, aber sie ist bestrebt, genau diese Widersprüche in “der Matrix” aufzuspüren, aufzuzeigen und Wege des Widerstands zu weisen. Dazu gehört es, über die Techniken der Manipulation, der PR, der Spindoctors aufzuklären.

      Das Geschwätz, “der Nationalismus” sei an allem Schuld, ist einfach dumm. Es läuft heraus auf ein “alles Nationalisten ausser Mutti” und macht wehrlos und kritiklos. Es scheitert schon daran, dass die zweifelsfrei nationalistischen und oft dumm-nationalistischen (und schlimmeren) AfDler gegen den NATO-Krieg gegen Russland sind, die Anti-, Supra- und (nunja) Internationalisten von den Grünen bis zur “interventionistischen Linken” oft fanatisch dafür. Die Suada gegen den Nationalismus als Quelle allen Übels ist hirnlos. Nicht wenige aus der mittelständischen Exlinken sind überzeugte Antinationalisten und gleichzeitig die fanatischsten Neoconkrieger.

      Das heisst nicht, dass Nationalismus, Chauvinismus etc. kein Problem wäre.

      1. a² – “ist einfach dumm” ist aber kein Argument. Was machst du denn, wenn tatsächlich alles Nationalisten sind “außer Mutti”? Bloß weil du vor einem Schluss zurückschreckst ,muss er ja nicht falsch sein. “Was nicht sein darf, das nicht sein kann” ist deine Logik. Und wieso macht das “wehrlos und kritiklos”? Eher im Gegenteil würde ich meinen.

        Es scheitert schon daran, dass die zweifelsfrei nationalistischen und oft dumm-nationalistischen (und schlimmeren) AfDler gegen den NATO-Krieg gegen Russland sind, die Anti-, Supra- und (nunja) Internationalisten von den Grünen bis zur „interventionistischen Linken“ oft fanatisch dafür.

        Aua. Na die AFD habe ich doch oben schon erklärt. Das sind Nationalisten, die glauben, dass der Krieg in der Ukraine den Erfolg der Nation vereitelt. Man muss eben als Nationalist nicht unbedingt der Regierungslinie folgen. Und die Grünen sind natürlich Nationalisten – Was denn sonst? Schließlich sitzt man in der Regierung, um die Nation erfolgreich voran zu bringen.

        Was sind denn mittelständische Exlinke? “überzeugte Antinationalisten und gleichzeitig die fanatischsten Neoconkrieger.” Halte ich für ein Gerücht. Völlig unmöglich. Oder wir haben nicht den gleichen Begriff von Nationalismus. Ich meine nicht den bösen Nationalismus im Unterschied zum guten Patriotismus. Ich meine schlicht Parteilichkeit für die Nation und die teilen Patrioten wie “Nationalisten”.

        Ich sagte auch nicht “Nationalismus ist die Quelle allen Übels”, sondern ich sagte es gibt eine Grundlage, weshalb die Leute die Propagandalügen glauben und das ist die Parteilichkeit für ihre Nation. Deshalb ist das was Putin sagt automatisch Propaganda und Fakenews und das was Scholz sagt ein ehrenwerter, wertegeleiteter Standpunkt. Es ist tatsächlich ganz einfach. Man muss nicht immer dystopische Szenarien an die Wand malen. Da hat sich nämlich nicht groß was verändert.

        1. Erklärt hast Du eigentlich nichts. Nationalisten können die Propagandalügen glauben oder auch nicht, wie Nichtnationalisten. Eine “Theorie”, die alles erklärt, auch das Gegenteil, ist keine Wissenschaft, da hatte Popper, so wenig er sonst Recht hatte, einmal Recht.

          Und ich finde, Du bist der klassische Elfenbeintürmer. Dein Zerrbild des Normalmenschen, vor allem aus den arbeitenden Klassen, hat mit der Realität nichts zu tun, die ist kein GSP-Seminar. Dem Normalo, dem Migrationshintergründlernormalo erst recht, geht die Nation meist am Arsch vorbei, ausser vielleicht beim Fussball.

          1. 1. Wenn Nationalisten Propagandalügen glauben können oder nicht, dann ist schonmal die Manipulationstheorie verkehrt. q.e.d.
            2. Nichtnationalisten durchschauen die parteilichen Lügen, weil sie nicht das Interesse haben zu ihrer Nation zu halten.
            3. Der Maßstab, der entscheidet, ob Propaganda von einem Nationalisten geglaubt wird, ist immer der Erfolg der Nation. Der Erfolgsweg ist jedoch strittig. Die einen sagen, der Ukrainekrieg geht “uns” nichts an, der schadet uns nur. Die anderen sagen, Deutschlands Erfolg ist am ehesten an der Seite seiner Verbündeten gewährleistet.
            4. Wenn das nur so wäre, dass dem Normalo die Nation am Arsch vorbei geht. Immerhin gibst du zu, dass das beim Fußball nicht so ist. Auch beim Wählen . Das sind zwar kein Profis wie Politiker, aber ihre Meinung wie “es” besser ginge, haben sie allemal. Der mit dem Zerrbild bist du, wenn du glaubst die Nation würde den meisten am Allerwertesten vorbei gehen.

        2. “Und die Grünen sind natürlich Nationalisten – Was denn sonst?”

          Unfug. Die Grünen sind Internationalisten. Sie sind die Handlanger des Globalen Kapitals. Sie sind die von den USA eingesetzten Verwalter der US-Kolonie Germany. Wie alle Parteien der Ampel. Und der Statthalter von BlackRock Merz ist selbstverständlich ebenfalls Internationalist.

          Jeder Angler ist klüger: Er weiß, dass der Köder dem Fisch schmecken muss und nicht ihm. So wird der Globale Faschismus, oder wenn es Ihnen lieber ist, der Neofeudalismus, mit sozialistischen Schlagworten eingewickelt. Aber das ist ja das Thema des Artikels.

          1. “Sie sind die Handlanger des Globalen Kapitals.” Die Frage ist: Warum sind sie Handlanger des globalen Kapitals? Werden die etwa on den Konzernen bezahlt? – Nein, werden sie in den meisten Fällen nicht. Warum schmeißen sie also Infineon die Milliarden hinterher? Weil sie Agenten der Nation sind und eine Nation wenn sie was sein will auf ihrem Territorium eben Standort von internationalem Kapital sein muss. Es muss Reichtum produziert werden, die Reichtums und Ausbeutungsmaschine muss laufen und das ist die Aufgabe der Politiker als Sachwalter der Nation. Die Nation muss zu einem Standort der Akkumulation von Kapital gemacht werden. So wird eine Nation mächtig und erfolgreich.
            Die Grünen sind kein Internationalisten, sondern ein demokratische Partei die meinen mit ihrer Politik der deutschen Nation am besten zu dienen.

            1. Tja,mag man so sehen. Aber warum haben dann die USA Nordstream gesprengt? Und keiner der von Ihnen als Nationalisten bezeichneten hat protestiert und arbeitet fleißig an der Deindustrialisierung Deutschlands? Sozusagen Morgenthau 2.0.

              Bereits die Idee des Kommunismus war eine internationalistische. Übrigens wurde die Russische Revolution von einem amerikanischen Banker unterstützt. Nein, Kapitalismus und Kommunismus/Sozialismus sind sich in dem Punkt einig: Der Nationalstaat muss weg. Und er muss deshalb weg, weil er die einzige Möglichkeit darstellt, die unbegrenzte Ausbeutung der Menschen zu verhindern. Dies nicht automatisch, aber bei einer entsprechenden Politik, Kultur und Bevölkerung durchaus möglich.

              Und weil dies so ist, sind die “Linken” die nützlichen Idioten des Globalen Kapitals. Man braucht sie nicht zu bestechen.

              Fußnote: Der Gegensatz zwischen nationaler Entwicklung und Internationalismus war übrigens ein wesentliche Grund für die Fehde zwischen Stalin und Trotzki. Interessanterweise sind die heute prominenten Neokonservativen in ihrer Jugend Trotzkisten gewesen.

    2. @ Krim

      Sie schreiben:
      “Der Grund für das Mitmachen der Leute ist ihr Nationalismus und dieser wird ihnen nicht durch Manipulation untergejubelt – den verteidigen sie mit Wille und Bewusstsein. Sie sind Parteigänger des Erfolgs ihrer Nation. ”

      Die Anhänger unserer Herrschenden – also im Wesentlichen Anhänger der Sozialdemokraten und der Grünen – sind doch aber gerade NICHT national eingestellt. Das sind doch Leute, die mit “national” überhaupt nichts am Hut haben und sogar ein Aufgehen der bisherigen Nationalstaaten in einem EU-Superstaat befürworten.

      Habe erst jetzt verspätet bemerkt, das @ aquadraht ganz ähnlich argumentiert hat. Hätte ich mir den Kommentar ja fast sparen können.

      Allerdings würde ich Ihnen zustimmen, dass Caitlin Johnstone den Aspekt “Propaganda / Gehirnwäsche” zu sehr verabsolutiert. Diese Dinge spielen gewiss eine Rolle, aber eine gringere als sie meint. Die Zahl derjenigen, die sehr wohl noch selbst denken und wenig manipuliert werden, ist gar nicht so gering.
      Ich glaube, dass das Gefühl der Ohnmacht gegenüber den immer abgehobener agierenden “Eliten” eine wichtigere Rolle spielt. Nicht mal Streiks wären ja heute angesichts weitgehend automatisierter Produktionsstraßen in den Fabriken noch ein starkes Mittel. Hinzu kommt die Erfahrung der Zersplitterung, der Vereinzelung.

      1. “also im Wesentlichen Anhänger der Sozialdemokraten und der Grünen – sind doch aber gerade NICHT national eingestellt.” Wie soll das denn gehen? Wie kann man Anhänger einer Regierungspartei sein, die also die Nation regiert, ohne die Nation toll zu finden. Man ist ja auch nicht Anhänger von Mozart und findet Musik abscheulich.

        1. Ich vermute, dass wir den Begriff “national” unterschiedlich definieren.
          Für Sie ist es offenbar bereits ein Zeichen von “nationalem” Denken, wenn jemand den eigenen Staat okay findet und den Regierenden glaubt.
          Das würde ich nicht “national” nennen, sondern lediglich “staatstreu”. Für Sie scheinen die Begiffe “Nation” und “Staat” eine sehr große Schnittmenge zu haben.
          Nach meinem Empfinden würde ein Habeck wahrscheinlich schon leugnen, dass es überhaupt eine “Nation” gibt. Für mich ist die Schnittmenge eher bei “Nation” und “Volk” gegeben.
          Egal, wir müssen hier nicht über Definitionen debattieren.

          Wenn ich Sie nun also richtig verstehe, dass betrachten Sie die – mit meinen Worten gesagt – ausgeprägte unkrititische Staatstreue als Hauptursache für das “Mitmachen der Leute”. So etwa im Sinne von passiv-trägem Herdenverhalten und anhaltender Obrigkeits-gläubigkeit?! Ja?

          Okay, das spielt bestimmt auch eine Rolle.

          1. Na ja. Treu kann man ja eigentlich nur einer Sache oder Person sein, wenn man sich ihr verpflichtet hat. Aber wer hat sich dem eigenen Staat verpflichtet (außer Staatsdiener und Soldaten)? Die meisten kommen einfach in irgendeiner Nation zur Welt. Der Staat verlangt kein Treuegelöbnis. Aber die Bürger nehmen ein Verhältnis zur Nation ein, die sie dann als die ihre betrachten. Ich sag’s mal so: Wer das nationale “Wir” benutzt, ist ein Nationalist. Wir Deutschen. Jemand zählt sich von sich aus, ohne staatliches Verlangen, zum Kollektiv der Deutschen (Staatsbürger). Seiner nationalen Gemeinschaft wünscht er alles Gute und viel Erfolg.

            “ausgeprägte unkritische Staatstreue als Hauptursache für das „Mitmachen der Leute“.” Nicht nur unkritische Staatstreue, auch kritisches sich zu einem nationalen Kollektiv zuzurechnen ist Nationalismus. Der Punkt ist einfach, dass parteiliches Denken die Definition von Ideologie ist. Wer parteilich denkt kommt nie zu einem objektiven Urteil über eine Sache, weil er sein Interesse an der Sache zur Bestimmung der Sache macht. Er entnimmt also die Bestimmungen der Sache nicht der Sache selbst, sondern seinem Verhältnis zu der Sache. So ein Denken produziert notwendig falsche Urteile.

  2. Natürlich leben wir bereits in der dystopischen Gesellschaft. Alles was wir erleben ist eine Lüge, das geht von den “normalen” Dingen wie Essen los, über die Arbeit bis hin zu unserem Denken. Es ist sehr schwer sich davon zu befreien und das, was nach er Befreiung kommt, ist oftmals weitaus weniger bunt, schön und ansprechend. Das Essen, das man erhält, wenn man all die hochgezüchteten Gemüsesorten oder die hoch prozessierten, von Zusatzstoffen nur so wimmelnden Fertigprodukte weglässt, ist oftmals weniger schön, glänzend, farbenfroh und geschmackvoll. Bei der Arbeit ist es etwas anderes, wenn man die von all den Abgaben befreit, von den Parasiten in Form von Steuerberater, Rechtsanwälten und Frauenbeauftragten und den ganzen Bullshit weglässt, kann man vermutlich eine 40-Stunden-Woche auf 4 oder weniger Stunden reduzieren, um die gleiche Wertschöpfung zu erzielen.
    Und am Ende kommt das Denken. Unser Denken richtet sich nach Werten aus, die über Jahrzehnte von Kindheit an in uns eingepflanzt wurden und durch tägliche Wiederholung jedes kritische Denken auslöschen. Da rauszukommen ist fast unmöglich, da letztlich jeder einzelne Gedanke auf den Prüfstand gestellt werden müsste und Fragen gestellt werden, dessen Antworten keiner hören will.
    Und deswegen kann die Mehrzahl auch nie aus dem System ausbrechen, denn wer will schon seine schöne, wohlgeordnete Welt aufgeben, um dann am Ende, wie im Film “Matrix” einen geschmacklosen Haferschleim zu essen? Diese Lügen sind deswegen so leicht zu glauben, weil sie sich an den Bedürfnissen des Menschen orientieren. Wir wollen uns gut fühlen, bequem leben und keine schlechten Gedanken haben. Die Lüge bietet uns das alles und wer sollte das schon aufgeben wollen? Vermutlich nur Idioten, deswegen muss man sich als kritischer Geist selber fragen, ob derjenige, der die schöne Lüge glaubt, wirklich der Idiot ist oder man es vielleicht selbst ist. Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten.

    1. @ PfefferundSalz:

      “Bei der Arbeit ist es etwas anderes, wenn man die von all den Abgaben befreit, von den Parasiten in Form von Steuerberater, Rechtsanwälten und Frauenbeauftragten und den ganzen Bullshit weglässt, kann man vermutlich eine 40-Stunden-Woche auf 4 oder weniger Stunden reduzieren, um die gleiche Wertschöpfung zu erzielen.”

      Und deswegen sage ich: Weniger Steuern = weniger Staat = weniger Frauenbeauftragte = mehr bürgerliche Freiheit + Prosperität. Gesundheitsfürsorge und Rente lassen sich sehr gut wirklich solidarisch regeln und trotzdem kann man dann die Arbeitgeber zur Teilhabe verpflichten.

      Das ist dann sozial und gerecht, nicht das Gebilde welches einem jetzt als sozial verkauft wird.

      Ich versuche es mal anders. Der Sozialstaat westlicher Prägung ist wie ein Glas Nutella.
      Ein Glas Nutella enthält auch das Beste aus einem Glas Milch, sagt zumindest die Werbeabteilung von Nutella.

      Also ich würde meinen Kindern lieber selber eine Nußcreme selber machen, ist eigentlich auch ganz einfach, habe ich tatsächlich schon gemacht. Da weiß man dann was drin ist, bekommt nichts was man nicht haben will und das Glas Milch kann man dann zusätzlich auf den Tisch stellen. Statt aber echten solidarischen Krankenkassen verkauft man den Deutschen Gesundheitskassen die vom indirekt vom Staat kontrolliert werden, über die die Pharmalobby dann jeden Dreck absetzen kann, die Behandlungszeit wird so reglementiert, daß die Ärzte als Halsabschneider dastehen und die Patienten reisen bei der ärztlichen Versorgung in der Holzklasse. Und dann stellt man sich hin und sagt, das muß so sein, jeder der Kritik übt ist ungerecht.

      Nein, die gesetzlichen Krankenkassen deutschen Zuschnitts müssen weg und durch echte Solidarkassen ersetzt werden die nur von den Versicherten selber kontrolliert werden und keine Fremdbeeinflußung zulassen. Das ist solidarisch, das ist gerecht und besser für die Gesundheit ist es obendrein. Und bei der Rente ist es fast dasselbe. Bei der deutschen Produktiivität vergangener Jahrzehnte müßten deutsche Rentner die wohlhabensten der Welt sein, sind sie aber nicht und das ist das Ergebnis eines Enteignungsprozesses, den natürlich keiner so nennt.

      Servus!

      Hier mal etwas Folklore aus den 80ern, wohl bekomms. Ich war übrigens auch mal ein Nutellakind. Was habe ich die Pampe mal geliebt.

      https://www.youtube.com/watch?v=xhA-uPPGpiM

        1. @ aquadraht:

          “Was für ein pathetischer Lügner. Warst Du nicht ein Arbeiter in der DDR? Nächste Lügengeschichte.”

          Ich habe hier sogar meinen Geburtsort genannt. Ja, ich bin Arbeiter, aber nicht aus der DDR. Ich pendele Richtung Thüringen.

          Ich habe sehr wohl mal gelesen, daß Sie mal behauptet haben ich sei in der DDR aufgewachsen, ob das Gerücht von Ihnen stammt oder einem anderen und Sie es nur übernommen haben kann ich nicht beurteilen. Ich habe Ihnen nur nicht widersprochen, wozu auch? Ich meine mich aber sogar an den Faden erinnern zu können und daß Sie mit Swingkid über meinen Namen diskutiert haben, irgednwas von wegen Namen bloßstellen, da habe ich sogar gelernt, daß es dafür eine Bezeichnung gibt. Man lernt ja nie aus.

          Mit Ihnen kann man nicht vernünftig reden, Sie scheuen einen echten Austausch und meinen mich nur beschimpfen zu müssen. Wozu sollte ich dann mit Ihnen reden und warum muß ich etwas richtig stellen, nur weil andere nicht richtig lesen können oder glauben nur weil ich DDR Arbeiter verteidige müsse ich unbedingt selber einer sein? Ich kann ja nichts für Interpretationen anderer Menschen.

          Ich habe jeden einzelnen meiner Beiträge hier abgespeichert. Wenn Sie hier einen einzigen Hinweis finden, daß ich behauptet habe in der DDR großgeworden zu sein spendiere ich Ihnen ein Faß Bier oder eine Kiste Wein. Und halten Sie den Ball mal etwas flacher, Sie nehmen den Mund immer sehr voll, kneifen aber, wenn es darauf ankommt.

          Außerdem sollten Sie sich mal fragen, warum Sie mich so interessant finden. Schreibe ich Sie etwa an? Sie müssen mich aber schon gezielt lesen, sonst würden Sich nicht immer wieder in einen Kommentar hinein springen. Finde ich erstaunlich, wo Sie ansonsten mal gefordert haben man solle mich, den Troll nicht füttern. Kommt man sich da selber nicht zuweilen albern vor? Und meinen Sie nicht, daß Sie selbst für ein Internetforum zu weit gehen?

          Also normalerweise reflektiert eigentlich jeder Mensch mal sein Handeln. Scheint für Sie wirklich gar keine Option zu sein. Eigentlich schade.

  3. “Alles, was wir in dieser Dystopie tun, ist darauf ausgerichtet, den Profit in die Kassen der Oligarchen und die Macht in die Hände der Imperialisten zu lenken, und alle Bemühungen, sich diesen Trichtersystemen zu widersetzen und sie zu ändern, wurden durch weitreichende psychologische Manipulation erfolgreich unterdrückt.”

    Und wer ist da ganz vorne mit dabei? Die selbsterklärten “Linken”. Man schaue sich mal die Agenda von den verschiedenen “Linken” Gruppen (Migrationsförderung, Staatsgrenzen, ja Staatswesen abschaffen, Digitalisierung, Globalisierung, Impfzwang, Denk- und Sprechverbote, alles was einem nicht passt als “rechts” denunzieren, Verschwörungstheorie-Gewäsch, …) und die Agenda von WEF und den Supermilliardären an. Das passt 1:1.

    Die “Linken” sind (aktuell) die Haupt-Kraft, die alle denkmöglichen Besserungen zwanghaft verhindert.

    1. Sie beschreiben genau die Meisterleistung der Sozialingenieure und Propagandisten der Herrschenden, auch bekannt als PR- oder Werbeleute.

      Es ist faszinierend, wie sehr sich die “Linke” Nennenden haben einwickeln lassen. Wie deren Bedürfnis nach Kontrolle des Einzelnen, der Reglementierung bis ins Private und die Behandlung von Menschen als reine Kollektive, seien sie POC, LBGQ+, Feministinnen und alte weiße Männer, durch die herrschende Ideologie sie zu willigen, ja begeisterten, Mittätern des Globalen Faschismus/Neofeudalismus gemacht hat. Und es widerlegt die These, dass die Lektüre von Marx und Engels das analytische Denken schärft.

      In dieser Hinsicht war ihr Verhalten in der Corona-Zeit eine entlarvende Tatsache.

      1. Also ich glaube ja nicht, das eine nennenswerte Zahl von den heutigen sogenannten “Linken” Marx oder Engels jemals gelesen haben.
        Ist wohl auch kein Zufall, dass das Wort “Bourgeoisie” aus deren Wortschatz verschwunden ist…die gehören ja fast ausnahmslos dazu.
        Ich habe in meinem Leben bis jetzt auf jeden Fall nur sehr sehr wenige “Linke” getroffen, die irgendwie zur klassischen “Arbeiterklasse” gehören.
        Da erbt fast jeder mindestens ein Haus…

  4. Wenn Menschen nicht als Individuen betrachtet werden, sondern sich genormt verhalten sollen, dann ist dystopisches Denken bereits da. In dünn besiedelten, kaum zu überwachenden Gebieten kann man vielleicht noch ausweichen, wo man eng beieinander lebt und ohne staatliche Strukturen nicht mehr auskommt eben nicht. Den Rest besorgt moderne Technik, die einfach andere Möglichkeiten schafft. Man stelle sich mal vor, Gestapo, Stasi oder KGB hätten die Technologien von heute gehabt.

    Die Technik ist aber nun einmal da, die veränderten gesetzlichen Möglichkeiten im Westen seit dem 11. September auch, hat ja auch nie einer davor gewarnt, daß Demokratien auch mal kippen können (der Satz enthält Ironie, nur falls jemand diese nicht auf Anhieb findet). Und jetzt sitzen in fast allen wichtigen Staaten dieser Welt, in allen geopolitischen Blöcken, Menschen an den Schalthebeln, die es mit Freiheit und dem Wert des einzelnen menschlichen Lebens nicht so haben, dafür haben die unglaublich viel Geld, unglaublich viel Macht und Technologien die vor 20 Jahren noch Science Fiction waren. Und ein Teil von denen hat nicht nur Macht, sondern auch noch eine Art missionarisches Sendungsbewußtsein, kein Wunder, daß sich die Lebenswirklichkeit für frei denkende Menschen nun so anfühlt als sei man in der Hand von totalitären Theokraten.

  5. Ein Dystopie ist eine Zukunftserzählung mit negativem Ausgang, also alles geht den Bach runter.
    Wenn man jetzt sagt, die Dystopie ist bereits da, dann heißt das ungefähr, dass die negativen Erzählungen/Prophezeiungen der Zukunft sich erfüllt haben. Ich halte das jedoch für den Fortgang des ganz normalen Kapitalismus und der um Macht konkurrierenden Staatswesen. Auf diesen Matrix-Scheiß (und ich bin ein großer Fan der Trilogie) kommen Nationalisten nur deshalb, weil sie den Kapitalismus partout nicht kritisieren wollen. Also ist die Technik, die Digitalisierung, die KI, die Oligarchen, die Presse usw. schuld, die das Wirken des eigentlich guten Systems verhindern.

    “Unser Denken richtet sich nach Werten aus, die über Jahrzehnte von Kindheit an in uns eingepflanzt wurden und durch tägliche Wiederholung jedes kritische Denken auslöschen.” Man kann Gedanken nicht einpflanzen gegen den Willen. Ein wenig müssen die schon auch einleuchten. Wie sollte es sonst Kritiker geben können? Immer die Leute entschuldigen. Die können ja nichts dafür, weil die ständige Wiederholung, dass kritische Denken auslöscht. Das ist die Vorstellung eines programmierbaren Menschen und die stimmt hinten und vorne nicht.

    1. Zu behaupten oder zu suggerieren, Caitlin Johnstone sei Nationalistin und kritisiere den Kapitalismus nicht, ist entweder total ignorant oder perfide.

      1. Kommt auch drauf an w i e man den Kapitalismus kritisiert bzw. was man an ihm kritisiert. Man kann z.B. auch ein “zuviel” an Ausbeutung kritisieren. Das ist auch eine Kritik am Kapitalismus, aber eine, die ich nicht teile.

    2. Das ist doch der Clou der Suggestion, man pflanzt eine Idee ein, und hegt und pflegt diese durch dauerhafte Wiederholung, siehe die simpelste Art der Propaganda, die Werbung. Oder überspitzt gesagt, glaubst du wirklich, dass Millionen Menschen Shampoo XY kaufen, weil der Werbe Slogan so einleuchtend ist?
      Genau darum geht es doch, Leuten etwas einzureden, was sie weder brauchen, wollen, ohne einen sichtbaren Mehrwert, nur aufgrund der suggestive Botschaft, die durch dauerhafte Wiederholung gefestigt wird…und dafür werden die Menschen im entsprechenden System eben seit der Kindheit konditioniert, mit unterschiedlichen Mitteln und durch unterschiedliche Akteure…
      Das ist kein Entschuldigen, sondern eine simple Tatsachenbeschreibung.

  6. Vieles an dem Gesagten ist wahr, echte Bewegung und Auflehnung wird es erst geben, wenn das System seine Schafe nicht mehr ernähren kann. Die Schafe hinter dem Gatter sind äusserst glücklich, so lange das Gras fett und grün ist. Egal wie hoch das Gatter ist.

    Das lehrt die Geschichte.

    1. Die Schafe sind weder glücklich, noch ist das Gras fett und grün, noch lehnen sich die Schafe automatisch auf, wenn das Gras nicht mehr fett und grün ist.

  7. Der Winkel der Betrachtung sagt einiges aus.
    Für meinen Geschmack, ist das zu abgefrackt, weil es nur die oder andere Richtung existiert. Das ist Blödsinn, es existieren genügend andere Lösungen, nur sollte man diese auch kommunizieren.

  8. @Pfeffer & Salz
    “Mal im Ernst: Was könnten die Machthaber der westlichen Gesellschaft aus uns herausholen, was sie nicht schon haben?”
    Schreibt die Austrodame hier, nicht bedenkend: daß nur das herausgeholt werden kann was herinnen ist. In ihrem Fall nix.
    Ihren Anschluß mit Folgerung an David Graebers BULLSHIT JOBS finde ich wichtig. Um diskursiv zu werden; genau das ist der Job der Austrodame als Zeiträuberin. Bullshit.

  9. Der Mensch ist ein emotionales „Tier“ und damit manipulierbar!

    Marketingleute, Werbemenschen, die sehr erfolgreich den Menschen die unsinnigsten Produkte verkaufen, wissen und nutzen das. Zu 80% reagiert der Mensch rein emotional und nur zu 20% rational. Natürlich sind das Durchschnittswerte.
    Will man daher jemand von einen Produkt, einer Ideologie überzeugen, muß man gnadenlos die Emotionen ansprechen. Genau das tut die westliche Propaganda, wie mühelos in den Medien beobachtet werden kann. Es werden nette und grausame Geschichten erzählt über arme Kinder, die Putin tötet. Damit sollen die Emotionen, die Tränendrüsen der Menschen, angesprochen werden.
    Menschen ändern auch nicht so schnell ihre Grundüberzeugungen, ihre antrainierten Meinungen. Meinungen zu ändern benötigt Zeit, viel Zeit und ist harte Marketingarbeit.

    Gerade weil der Mensch ein emotionales Tier ist, wirken Vernunftargumente nicht, sie sind lediglich Hilfsmittel in Verkaufs/Überzeugungsprozeß.

    Russland war nie besonders gut in der sog. Softpower, also im Krieg um die Köpfe der Menschen. Sie haben aber jetzt erkannt, daß die westlichen Menschen nur langsam ihre Meinung ändern und führen deshalb einen langsamen, ruhigen Krieg.
    Menschen können ihre Meinungen auch durch Schocktherapie ändern, also wenn der Leidensdruck groß genug ist! Das war mit Ende des 2. Weltkriegs in Deutschland der Fall. Die Städte waren zerstört, viele Menschen tot und da verloren selbst fanatische Deutsche ihren Glauben an den Endsieg. (davon ist die Ukraine noch weit entfernt) Zuviele waren aber über die deutsche Kapitulation hinaus fanatisch und es gab deshalb mit Kriegsende in Deutschland eine Selbstmordwelle.

  10. Auch der Fußballfan in der Südkurve weiss, dass er Teil einer Ordnung ist, geschaffen von seiner Obrigkeit und mit allerlei strafbewehrten Regeln versehen, die es einzuhalten gilt, sonst findet das Spiel überhaupt nicht statt. Seinem Bedürfnis, einem Fußballspiel beizuwohnen, sind Voraussetzungen vorgeschaltet, die er erfüllen muss sonst kommt er gar nicht ins Stadion oder wird dort bei nichtordnungsgemäßem Verhalten von Polizeikräften aus dem Verkehr gezogen. Also hält er sich dran und siehe da, er kann bis zum Abpfiff zuschauen, brüllen, schimpfen und singen, eben was so im Stadion erlaubt ist. Es mag sein, dass er dabei weder an die Nation denkt (sofern es kein Länderspiel ist), noch sich als nationales “Wir” fühlt oder Dankbarkeit gegenüber dem Gesetzgeber empfindet, der das alles ja mit seinen Regeln ermöglicht, aber ein rechtskonformes Verhalten muss er an den Tag legen, sonst wirds ungemütlich. Insofern haben auch die etwas raueren Gesellen durchaus ein staatsbürgerliches Bewußtsein, als sie deutschem Recht und der Stadionordnung unterworfen sind und es – von Ausnahmen abgesehen – zu einem sittlichen Verhalten auch in der Südkurve gebracht haben und jetzt die Freiheit haben ihren Club zum Sieg anzuspornen. Das mag ihnen allen am Arsch vorbeigehen, praktisch gilt es aber (im Ausnahmefall wird die Ordnung entweder wieder hergestellt oder abgepfiffen).

    Ein Großteil der Bevölkerung fühlt sich in diesem staatlich geregelten Dasein zuhause, richtet sich ein, startet berufliche und private Karrieren mit Ticket für jede Menge Achterbahnfahrten. Sie leben und arbeiten in einer Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft. Die mäßigen Aussichten auf Erfolg kompensieren rechtschaffene Staatsbürger mit zahlreichen Gegenmaßnahmen, darunter gesteigertem Gehorsam, Fleiß, Heuchelei, Macherallüren, schöngeistige Deutungen, moralische Propaganda etc, zu häufiges Scheitern wirft manchen aus der Bahn. Es folgt die Schuldfrage und da eröffnet sich wieder ein weites Feld, denn es sind erst mal die Anderen oder die Oberen, die einen drangsalieren oder nicht zum Zug kommen lassen. Bei den Anderen sind es auch sehr schnell die „Fremden“, die gar nicht hier her gehören. Bei den Oberen sind es Amtsinhaber, die ihren Job nicht redlich ausführen oder Volkes Nöte missachten auf alle Fälle die Gesellschaft nicht kompetent in die Zukunft führen. Und wenn das alles nicht so richtig hilft, gibt man sich selber die Schuld am Misserfolg und kommt auf dumme Ideen hinsichtlich der eigenen Existenz.

    Was hat das alles mit „die Dystopie ist schon da“ zu tun? Es ist der ganz normale Alltag eines deutschen Staatsbürgers zu dem er sich immer wieder bekennt obwohl er voll ist mit Sachzwängen, die er meistern muss und von deren Ergebnissen immer andere profitieren. Trost findet er in einem Wertehimmel, den zu wahren höchste Bürgerpflicht ist und die Freiheit gibt, das auch wollen zu dürfen.

  11. 1. Zur Frage, was Nationalismus sei

    Krim bestimmt ihn im Oberbegriff zu “Parteilichkeit für die Belange der Nation” und spitzt das wie folgt zu:

    Wer das nationale „Wir“ benutzt, ist ein Nationalist. Wir Deutschen. Jemand zählt sich von sich aus, ohne staatliches Verlangen, zum Kollektiv der Deutschen (Staatsbürger).

    Der erste Satz stimmt ziemlich offensichtlich. Jemand, der das nationale “Wir” benutzt, nennt damit einen Adressaten, und diesem Adressaten gegenüber bezieht er den Standpunkt eines exemplarischen Angehörigen der Nation, und mehr noch, als deren Vertreter gegenüber dem Adressaten.
    Und selbstredend kann er das im “Guten”, wie im “Schlechten” tun, das kennt hier jeder aus der nationalistischen Anti-Kriegs – Agitation zur Genüge.
    => “Dumm” ist, bzw. stellt sich hier nur einer, a^2, wer sonst.
    Der zweite Satz aber ist nach dem Gesagten ebenso offenkundig daneben. Wer sich zu dem sogenannten “Kollektiv” – es ist keines – der deutschen Staatsbürger zählt, ist einfach nur Realist, im Gegensatz zu einem Idealisten, der sich gemäß persönlicher Einwänden gegen den herrschaftlichen Zwangszusammenhang der Insassen einer Territorialherrschaft entweder theoretisch, oder gemäß Wertmaßstäben und Werturteilen ideell exiliert, nicht etwa nur obwohl, sondern weil er dem Zwangszusammenhang unterliegt, solange er das Land nicht verläßt.
    Insofern läuft Krim dem a^2 ins offene Messer seiner Unlauterkeit, weil er darauf halten will, theoretische, oder allgemeiner “geistige”, Abstandnahme vom Zwangszusammenhang der Nation sei ein hinreichendes Kriterium, den Standort des Nationalisten aufzugeben, oder vielleicht gar einer Feindschaft gegen Staat und Nation.
    Ist es selbstredend nicht.

    Das heißt aber umgekehrt, daß dieser Realismus dann auch nichts anderes und weiter ist, als der Standpunkt des Unterworfenen auf dem jeweiligen Stand der kollektiven Unterwerfung unter eine Territorialherrschaft, die mit dem angesprochen ist, was dem “Wir” folgt. Es stellt sich ja außerhalb des Fußballplatzes keiner hin und brüllt “WIERR” – es ist stets ein “Wir” von und zu etwas.
    Und wie auch anders!
    Schon rein formallogisch ist eine weitgehend kollektive, daher haltbare Unterwerfung der Untertanen im Begriff der Nation enthalten, oder? Kennt jemand eine “Nation” mit einem brüchigen Staats- und Ordnungswesen? Nee, kennt er nich. Denn insofern es so erscheinen mag – wie aktuell in den USA – ist die Einheit der Nation solchen Bruchlinien nicht nur vorausgesetzt, sondern auch ihr Zweck. Andernfalls spricht man von Aufstand oder Separatismus.

    Auf dieser Basis kann ich nun auch den ersten Satz von Krim richtig stellen. Er ist nicht falsch, aber unzureichend.
    Das Nationalistische an der Berufung des nationalen “Wir” ist die Eingemeindung des Adressaten auf der Basis der kinetischen Gewalt, der er unterliegt!
    Es ist ein Soldaten- und Polizeistandpunkt, der da so “unschuldig” anbiedernd daher kommt!
    Und zugleich ist diese Anbiederung halt nichts Ungewöhnlicheres, als die alltägliche Berufung und Adressierung des politisierten Subjektes, aka des Staatsbürgers.

    2. An Caitlin geht diese Nationalismus – Debatte freilich komplett vorbei.

    Diese totalitäre Dystopie sieht wie Freiheit aus, weil wir mehr oder weniger tun können, was wir wollen

    Mit “Freiheit” ist bereits das politisierte Subjekt, der Staatsbürger und Nationalist angesprochen: Nicht nur in “Dystopie”, auch in “Freiheit” steckt das nationale Wir und damit eine implizite Unterwerfung.
    Freilich habe ich damit noch nichts kritisiert, sondern nur einen syllogistischen Trick bloß gestellt, aber die Kritik verschiebe ich – eventuell – auf ein zweites Posting.

    3. Folgendes soll ausdrücklich kein a^2-bashing sein, aber im Gesamtfaden stellt er selbst sein (neo-)stalinistisches Verfahren derart klar, daß es halt an ihm zu demonstrieren ist:

    Das Geschwätz, „der Nationalismus“ sei an allem Schuld, ist einfach dumm.

    Er begann mit einem beleidigenden Verdikt und damit endet er auch:

    Zu behaupten oder zu suggerieren, Caitlin Johnstone sei Nationalistin und kritisiere den Kapitalismus nicht, ist entweder total ignorant oder perfide.

    Warum?
    Weil er dumm ist, klar, aber die Dummheit läßt sich am ersten Satz identifizieren:
    SCHULD
    A^2 will kein anderes Argument kennen, als Parteilichkeit für eine “gute und richtige (historische) Sache”. Außerhalb politischen Zusammenhangs weiß er sehr wohl zwischen “Ursache”, “Grund” und “Schuld” zu unterscheiden, aber innerhalb desselben stellt er sich MILITANT gegen solche Unterscheidungen, und dann schmilzt halt alles vorsätzlich verdummt auf Schuldzuweisungen zusammen, die nur zwei Folgerungen haben: Ignorieren oder “Wegsperren” (aus dem Diskurs entfernen), resp. eliminieren, wenn das tunlich ist.

    Im Krieg wächst sich sowas zu einer seelischen Epidemie aus – bei Faschos sowieso.

  12. “Der zweite Satz aber ist nach dem Gesagten ebenso offenkundig daneben. Wer sich zu dem sogenannten „Kollektiv“ – es ist keines – der deutschen Staatsbürger zählt, ist einfach nur Realist, “

    Der Normalmensch/nationalist hat aber nicht das Urteil, dass es sich bei der Nation um einen Zwangszusammenhang handelt. Das ist d e i n Urteil. Wer das nationale Wir benutzt, sagt nicht einfach realistisch: Da gibt es eine kapitalistische Gesellschaft, der ein bürgerlicher Staat vorsteht und beidem bin ich unterworfen. Diese realistische Sichtweise ist nicht die Stellung des Bürgers. Wenn er das nationale Wir benutzt, dann stellt er sich vor als Teil einer übergeordneten Gemeinschaft, zu der er gehört und gehören will. Und diese nationale Gemeinschaft besteht eben nicht nur aus dem staatlichen Zwang. Diesen könnte es nämlich gar nicht geben ohne das prinzipielle Einverständnis der Bürger mit dem Staat. Alle wollen Eigentümer sein und brauchen dafür einen Staat, der das Eigentum garantiert. Auch im Verhältnis zu anderen Staatsgewalten ist der Staat immer der erste Aneigner/Verfüger der sein Territorium anderen Staatgewalten abtrotzen muss. Erst auf dieser Grundlage gibt es das Privateigentum. Als Privateigentümer ist der Bürger, also zugleich Glied des Gemeinwesens. Sein ökonomisches Interesse verweist ihn auf den Staat. Die Vorstellung eines b l o ß e n Zwangszusammenhang stellt die Bürger ausschließlich als Knechte oder Unterworfene vor. Als müsste der Staat die Verhältnisse gegen ihren Willen einrichten und aufrecht erhalten. Das ist aber gerade nicht so. Auch die Existenz demokratischer Wahlen beweist, dass es eine prinzipielle Gemeinsamkeit gibt. Wieso sollte sich sonst der Wahlverlierer der Mehrheit beugen. Wenn es keine übergeordnete Gemeinsamkeit gäbe, kein Interesse an den eingerichteten Verhältnissen, wäre es schwer zu erklären, warum die Minderheit keinen Putsch versuchen sollte.

    “”es ist stets ein „Wir“ von und zu etwas.” “

    Jetzt verrätselst du die Sache. Das Wir ist die Nation, die sich eben in verschiedenen Verhältnissen betätigt. z.B. nach Außen im Verhältnis zu anderen Staaten oder nach Innen wenn es um Energiepolitik, Klimawandel oder Soziales geht usw. z.B. Wir müssen Nordstream wieder reparieren, damit wieder günstiges Gas aus Russland kommt, das nicht die so umweltschädlich ist wie Frackinggas und billiger und dadurch “unsere Industrie” wieder wettbewerbsfähig macht und sie im Lande hält usw.

    “”Schon rein formallogisch ist eine weitgehend kollektive, daher haltbare Unterwerfung der Untertanen im Begriff der Nation enthalten, oder?” “

    Das will aber nichts heißen, weil es darauf ankommt was der Inhalt dieser “Unterwerfung” ist. Ist die denn staatlicherseits nur mit Gewalt an den Bürgern hergestellt? Oder unterwerfen sich die Bürger dem Staat, weil sie seine Gewaltfunktion für ihre ökonomische Betätigung brauchen. Das Eigentum ist nun mal ein Gegensatz, weil er die ganze Gesellschaft außer dem Eigentümer von der Verfügung über sein Eigentum ausschließt. Und diesen Gegensatz hält der Eigentümer nicht alleine aus. Dafür braucht er die Gewalt des Staates, der ihm sein Eigentum garantiert. Es ist immer verkehrt, den Staat nur auf die Seite des Zwangs zu reduzieren ohne gleichzeitig zu sagen, wie der staatlich Zwang den Interessen der Eigentümer entspricht und nicht widerspricht.

  13. Wer das nationale Wir benutzt, sagt nicht einfach realistisch: Da gibt es eine kapitalistische Gesellschaft, der ein bürgerlicher Staat vorsteht und beidem bin ich unterworfen.

    Strohmann. Das war nicht, was ich “realistisch” genannt habe.

    Wenn er das nationale Wir benutzt, dann stellt er sich vor als Teil einer übergeordneten Gemeinschaft, zu der er gehört und gehören will.

    Jein. Wenn die stets “übergeordnet” wäre, bräuchte es die eingemeindende Mobilisierung des nationalen Wir nicht. Die (ideelle) “Überordnung” ist gewöhnlich eine Absicht, ein Ziel der Vereinnahmung und Eingemeindung, aber deren Basis ist schlicht Abstraktion von Herrschaft: Ordnung. Diese Abstraktion ist nicht das Aggregat militärischer, polizeilicher, gerichtlicher, administrativer und darin und darunter subsummierter sittlicher Ordnung, sondern allenfalls der singuläre sittliche Imperativ: Ordnung muß sein. Als Kalkulationsgrundlage berechnender Unterwerfung nämlich, und natürlich als Interface zur Moral, der internalisierten Gewalt bürgerlicher Herrschaft.
    Daher (u.a.)

    Die Vorstellung eines b l o ß e n Zwangszusammenhang stellt die Bürger ausschließlich als Knechte oder Unterworfene vor.

    vom Strohmann zur Denunziation, a^2-style. Mit Übergang zum Irrsinn:

    Als müsste der Staat die Verhältnisse gegen ihren Willen einrichten und aufrecht erhalten. Das ist aber gerade nicht so.

    Also doch alles Knechte und Unterworfene!
    Oder willst du jetzt generell durchstreichen, daß es sich um eine Herrschaft, einen Zwangszusammenhang handelt?!

    Tatsächlich adressiert das republikanische und demokratische Staatswesen einen doppelten, vielmehr gebrochenen Willen, nämlich den, der sich notorisch ihm gegenüber auf den Standpunkt der Freiheitstellt, den, daß immerhin erlaubt sei, was nicht verboten ist.
    Faschismus sucht den gebrochenen Willen zu heilen, was voraussetzungsgemäß nicht geht.
    Aber bürgerliche Herrschaft im engeren Sinne beruht darauf, daß die Staatswesen den Gegensatz der Bürger zu ihm anerkennen, und dafür abstrakte Anerkennung der Ordnungsgewalt einverlangen – und ggf erzwingen. Alle bürgerlichen Institute (Gewaltenteilung usw.usf) beruhen auf diesem betreuten und bewirtschafteten Gegensatz zwischen Staat und Bürger, zwischen “Ich” und “Gesellschaft”.

    1. “Wenn die stets „übergeordnet“ wäre, bräuchte es die eingemeindende Mobilisierung des nationalen Wir nicht.”

      Ja das stimmt. Die “übergeordnete” Gemeinschaft ist sowas wie ein Pleonasmus im Verhältnis zum Einzelnen. Denn der Einzelne bestimmt natürlich nicht allein die Regeln der Gemeinschaft. Insofern sind die Gemeinschaftsgesetze dem Einzelnen übergeordnet, was aber wiederum nicht heißt dass der Einzelnen gegen seinen Willen gezwungen wird. Er hat auch ein Interesse an Eigentumsverhältnissen. Muss sich dann aber auch selbst das Eigentum anderer respektieren.

      “Ordnung muß sein.”

      Mag sein, dass das so abstrakt im Bewusstsein vorkommt, aber nur weil bürgerliche Ordnung, Eigentumsordnung sowieso mitgedacht wird bzw. selbstverständlich unterstellt ist.

      “Oder willst du jetzt generell durchstreichen, daß es sich um eine Herrschaft, einen Zwangszusammenhang handelt?!”

      Nein, den Zwangszusammenhang will ich gerade nicht durchstreichen. Aber die andere Seite will ich auch nicht durchstreichen. Es ist ein gewollter Zwangszusammenhang. Der Zwang kommt direkt aus der ökonomischen Form der Reichtums, der nur als privat angeeigneter existiert. Eigentum und Eigentumsverhältnisse sind gewollt. Wer das will, muss aber notwendig auch eine Herrschaft wollen, die diese Verhältnisse garantiert. Eigentumsverhältnisse gibt es eben nur zu dem Preis der eigenen Unterwerfung unter eine Herrschaft, die diese Verhältnisse garantiert.

      “Tatsächlich adressiert das republikanische und demokratische Staatswesen einen doppelten, vielmehr gebrochenen Willen,”

      doppelt ja. Gebrochen nur insofern als der Einzelne der Staatsgewalt unterworfen ist. Das ist aber eine kalkulierte Unterwerfung, weil die Unterwerfung des Bürgers unter die Staatsgewalt Verhältnisse garantiert, an denen er ein Interesse hat.

  14. Leider sehr wahre Worte! Jedoch sollten in puncto Propaganda die profitsystemkonformen wissenschaftlichen Theorien in den Sozial- bis Naturwissenschaften nicht vergessen werden, die uns alle Herrschaft so zivil und freiheitsgesinnt aussehen läßt, wie z.B. die Systemtheorie von Niklas Luhman, einem Verwaltungsjuristen, der in den 70er Jahren gegen die Auswirkungen der 68er-Bewegung und parallel zu den Grenzen des Wachstums ein Gesellschaftssystem konstruiert hat, das allein auf Kommunikation basiert und für das die Menschen nur noch “Umwelt” sind, weil sie zu dumm wären, die Welt zu verstehen.
    Es ist also nicht nur Propaganda, sondern es sind falsche Fortschrittstheorien, die angeblich wissenschaftlich legitimiert sind, die heute die Menschen dazu bringen, die ärgsten Freiheitseinschränkungen (siehe Pandemie oder Aufrüstung für den Kampf gegen Russland) hinzunehmen.
    Ganz aktuell ist es die falsche Theorie, dass es allein auf den Austausch fossiler durch erneuerbare Energie ankäme um die Welt vor dem Abgrund des Klimachaos zu retten.
    Übersehen wird, dass die Höhe des Energieverbrauchs viel wichtiger wäre zu reduzieren, weil Energie letztlich das Treibmittel für den Ressourcenverbrauch und die Naturveränderung durch ihre Übernutzung ist.
    Wenn alle Fische gefangen und alle Wälder gerodet sind, werden wir marsähnliche Verhältnisse bekommen – ohne Kühlung durch eine Atmosphäre und Regen und ohne Sauerstoff. Dies zu verdunkeln, dass die Zerstörung der Ökosysteme im Meer (Phytoplankton) und auf Land (Urwälder und Grasland) der Hauptgrund für den Klimawandel ist, ist derzeit offenbar die Hauptaufgabe der Klimatheoretiker, um die Abholzung der Urwälder (z.B. gemäß Mercosurabkommen) für Holz, Rohstoffabbau, Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzfläche u.a. weiterhin akzeptabel erscheinen zu lassen, obwohl dadurch die Erderhitzung massiv direkt vorangetrieben wird.

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