Die Europäische Zentralbank verschärft die Krise

Euroscheine
Santeri Viinamäki, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Deutschland steckt in einer Dauerkrise. Die Wirtschaft stagniert, der Lebensstandard vieler Menschen ist dramatisch gesunken und die AfD gewinnt an Zustimmung.

In seinem neuen Buch zeigt der renommierte Ökonom Tom Krebs, dass eine Fehldiagnose marktliberaler Ökonomen und die entsprechenden Fehlentscheidungen der Bundesregierung für die schlechte Lage in Deutschland verantwortlich sind. Um den Wohlstand zu retten und den Zusammenhalt zu stärken, muss sich die deutsche Politik von der marktliberalen Märchenwelt der Ökonomen befreien. Denn nur ein Ansatz, der die Sorgen der Menschen ernst nimmt und gleichzeitig eine positive Vision der Zukunft bietet, kann uns aus der Misere führen. Ein Auszug, der sich mit der Zinspolitik der EZB befasst.

In Krisenzeiten kann die Geldpolitik die Wirtschaft stabilisieren und damit Schaden verhindern. Während der Finanzkrise hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins drastisch gesenkt und so die Zinskosten für Unternehmenskredite und Häuserhypotheken reduziert. Während der Coronakrise waren die Zinsen bereits niedrig, aber die EZB konnte mit dem Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen wichtige Liquidität für die Finanzmärkte bereitstellen. Diese Maßnahmen erhöhten die Bereitschaft der Geschäftsbanken, Kredite an Unternehmen und private Haushalte zu vergeben. In der Finanz- und Coronakrise half die EZB der Wirtschaft und verhinderte mit ihrer expansiven Geldpolitik einen noch größeren Wirtschaftseinbruch.

Geldpolitik wie Aderlass

Während der Energiekrise war alles anders. Die Geldpolitik der EZB hat die Wirtschaft nicht unterstützt, sondern ihr eher geschadet. Innerhalb eines Jahres hob die EZB den Leitzins von 0 Prozent im Juli 2022 auf 4 Prozent im Juni 2023 an. Dieser Zinsschock traf alle Unternehmen, doch war der Effekt auf die Bauwirtschaft besonders ausgeprägt. Beispielsweise sind die Aufträge im Wohnungsbau seit Sommer 2022 um rund 30 Prozent gesunken. Die Wohnungsbaubranche befindet sich derzeit in einer Schockstarre, deren Auswirkungen noch einige Jahre zu spüren sein werden.

Warum schadet die EZB der Wirtschaft mit ihrer restriktiven Geldpolitik? Der Grund liegt in der gängigen ökonomischen Lehre, die besagt, dass Inflation nur mit restriktiver Geldpolitik bekämpft werden könne. In Zeiten hoher Inflationsraten müsse die EZB eingreifen und durch ihre restriktive Geldpolitik die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen reduzieren, um den Preisdruck zu senken. Dieses Argument ist in jedem Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre nachzulesen. Die konsequente Anwendung dieses klassischen Prinzips der Geldtheorie erfordert es, dass die EZB in einer Wirtschaftskrise, die durch hohe Inflationsraten geprägt ist, zur Verschärfung der Krise beiträgt, weil die Inflationsbekämpfung für Notenbanken immer Priorität hat.

Diese Standardtheorie der Geldpolitik ist vergleichbar mit der exzessiven Anwendung des Aderlasses, wie es im Mittelalter die Regel war. Ähnlich wie die mittelalterliche Medizin haben die Ökonomen scheinbar nur ein Mittel zur Inflationsbekämpfung: eine restriktive Geldpolitik, um die wirtschaftliche Aktivität zu reduzieren und dadurch die Inflation zu senken. Dies bedeutet unter anderem, dass in einer Krise mit hohen Inflationsraten die Notenbanken mit ihrer restriktiven Geldpolitik die Krise noch verschärfen und der Wirtschaft Schaden zufügen. Der Patient muss bis zur vollständigen Erschöpfung geschröpft werden!

Geldpolitik: Ein kontroverses Thema

Es gibt eine ökonomisch vernünftige Alternative zu dieser Politik der Zerstörung. Die beste Lösung wäre gewesen, das Problem bei der Wurzel zu packen. Um 2022 die Inflation zu drücken, hätte die Bundesregierung zusammen mit den anderen EU-Staaten frühzeitig effektive Energiepreiskontrollen einführen und so die Krise im Keim ersticken können. Das ist der direkte Weg der Inflationsbekämpfung, der wesentlich effektiver ist als eine restriktive Geldpolitik. Mit einer solchen Krisenpolitik wäre die Inflation wesentlich niedriger ausgefallen, als sie tatsächlich war, und die Produktions- und Reallohnverluste wären viel kleiner gewesen. Die Rezession 2023 war unnötig – mit der richtigen Geld- und Wirtschaftspolitik hätten wir uns stattdessen über eine wirtschaftliche Erholung freuen können.

Es ist anders gekommen. Die einfache Lösung des Inflationsproblems war aus ideologischen Gründen nicht möglich. Die Skepsis der Ökonomen gegenüber Preiskontrollen hatte zur Folge, dass die Bundesregierung erst sehr spät die Energiepreisbremse einführte und es für industrielle Kunden keine effektive Preisbremse gab. Zudem scheiterte eine europäische Energiepreisbremse lange an dem Widerstand vieler Ökonomen und der Bundesregierung. So kam es, dass das ökonomisch vernünftige Mittel nur begrenzt und verspätet genutzt wurden. Das marktradikale Dogma der Wirtschaftswissenschaftler hatte wieder einmal über die ökonomische Vernunft gesiegt.

Diese Überlegungen unterstreichen, wie sehr der Wirtschaftsliberalismus und seine Fehlanalysen unser Leben beeinflussen. Viele Menschen sind es gewohnt, die Geldpolitik der Notenbanken als ein abstraktes Instrument zur Sicherung der Preisstabilität zu betrachten, welches nach festen Regeln und alternativlos eingesetzt wird. Der gegenwärtige Schmerz muss angeblich sein, damit es uns zukünftig bessergehen kann. Diese Sichtweise ist auch in den Medien verbreitet. Doch die Realität sieht anders aus: Die Rolle der Geldpolitik ist ein höchst kontroverses Thema in Fachkreisen, und die Entscheidungen der Notenbanken haben erheblichen Einfluss auf den Lebensstandard in einem Land. Und nur wer unkritisch an dem Marktdogma der Ökonomen festhält, streitet diese Komplexität ab. Das Ergebnis einer unterkomplexen Analyse ist eine suboptimale Geldpolitik, die der Wirtschaft schadet und den Wohlstand der Menschen gefährdet.

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32 Kommentare

  1. Wenn die EU (Wirtschafts-)Politik macht die im Prinzip nur der USA dient, ist das doch kein Wunder, oder?

    Nun haben wir den Salat und die EU (inkl. Deutschland) mit ihren Organisationen macht genauso weiter…
    Wir leben in wirklich interessanten Zeiten.

    Und wenn mir irgendjemand was von Staatsschuldenkrise erzählt und wir deswegen sparen müssten, dem ist echt nicht mehr zu helfen…

    1. „Wenn die EU (Wirtschafts-)Politik macht die im Prinzip nur der USA dient“

      Ich denke auch – und der Artikel leitet auch ganz korrekt her, dass die EZB bei anderen Krisen eher volkswirtschaftlich richtig reagiert hat -, dass die Reaktion seit 2022 eigentlich nur damit begründet sein kann, dass tatsächlich die Konjunktur gebremst werden sollte.

      Da man kaum davon ausgehen kann, das die EZB die Euro-Zone wirtschaftlich schwächen wollte, damit sie weiger kriegstüchtig ist (ist sie sowieso nicht), kann der Grund eigentlich nur sein, dass sie durch diese Machtdemonstration innereuropäisch für Ruhe sorgen wollte, wenn die innereuropäischen Unternehmen merken, dass sie keinerlei größere Medienmacht auf ihrer Seite haben, sondern hier die „Erwachsenen“ Imperium spielen und entweder Russland nieder ringen oder einen neuen eisernen Vorhang errichten.

      Der Krieg, das wird mehr und mehr klar, führt nicht dazu, dass Russland zerfällt. Die Nato-Osterweiterung ist in der Ukraine gestoppt. Der eiserne Vorhang steht. BRICS Plus bekommt immer mehr Plus. Die USA und ihre G7-Kumpels haben sich verzockt und man kann nur hoffen, dass sie möglichst schnell auf Schadensbegrenzung umschalten, statt in EU-Kommissions-Stil mit dem Fuß aufzustampfen und Anti-Russland/China-Phrasen als Zauberformeln in die Mikrophone zu sprechen.

  2. „Das marktradikale Dogma der Wirtschaftswissenschaftler hatte wieder einmal über die ökonomische Vernunft gesiegt.“

    Wissenschaftler sein und Dogmen haben schließt sich aus!

    1. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften rechtfertigen die Macht der herrschenden Klasse des Kapitals. Das ist ihre Funktion in der neo-liberalen Demokratie. Mit Wissenschaft hat das wenig zu tun, da sie voller ideologischer Dogmen sind.

  3. Um den Wohlstand zu retten…

    Deutschland hat über Jahrzehnte mit Hilfe von günstigen Energieträgern aus Russland Ressourcen verarbeitet und Autos und Hightech Produkte hergestellt und sie schließlich nach China exportiert. Auf diesem Modell basierte im Grunde der ganze Wohlstand in Deutschland.

    Von günstigen Energieträgern hat man sich getrennt um Russland ans Bein zu pissen und AMERIKA zu gefallen und nun tut man auch Alles daran um China ans Bein zu pissen und sich in Folge auch noch vom chinesischen Markt zu trennen. Das ist ein wirtschaftlicher Selbstmord und mit Geldpolitik welcher Art auch immer ist der Wohlstand auch nicht mehr zu retten.

    1. Die Idee, erst mittels Sanktionen eine Inflation zu starten, um dann wegen der Preissteigerungen per Zinserhöhung die Wirtschaft abzuwürgen, zeugt aber auch von unvergleichlich überlegenen ökonomischen Sachverstand. Weshalb 95% der Nobelpreisträger für Ökonomie im Westen, hauptsächlich USA, leben und arbeiten.

  4. „frühzeitig effektive Energiepreiskontrollen einführen“

    Was wollte man da kontrollieren. Der Gaspreis war 7 mal so hoch wie davor, das war tatsächlich so! Da man sich vom Lieferanten Russland getrennt hat ohne ausreichende Alternative zu haben und Kraftwerke in D vorzeitig dichtgemacht wurden. Heisst wir haben das Problem selbst herbeigeführt, das sollte man erstmal erwähnen.

    Wenn man den Energiepreis deckeln will, wurde ja dann auch gemacht, dann führt das natürlich zu desen Reduzierung, allerdings auf einem Weg den man nur aus dem Sozialismus kennt. Das führt im Kapitalismus zu erheblichen Problemen. Die Firmen wehren sich, wie aktuell die Solarfirmen vor Gericht. Kann passieren das das der Bürger (Staat) alles schön zurückzahlen darf.

    Die Zinsexplosion der EZB halte ich auch für falsch, da sie wie richtig gesagt wurde zum Erliegen der Bauwirtschaft und zu Insolvenzen in der gesamten Wirtschaft führte.

    Inflation aussitzen und die Ursachen korrigieren, siehe oben. Das wäre der richtige und ehrliche Weg gewesen. Ja da blutet der Bürger, da weiß er aber auch an wen seine Wut gehen sollte.
    Ich denke sogar die Zinsexplosion der EZB wurde gemacht um das Thema unter den Teppich zu kehren. Bezahlen tuts der Bürger am Ende sooderso. Nur die kaputten Firmen und die Auszeit in der Bauwirtschaft das fehlt dauerhaft ! Die Mieten sind dauerhaft massiv gestiegen und steigen weiter.

    1. In dem Zusammenhang wird gern vergessen, daß die EU 2017 den Börsenhandel mit Gas erlaubt und sogar zur Pflicht gemacht hat. Langfristige Verträge direkt mit den Lieferanten sollten verboten werden, und generell alles über die Rohstoffbörsen gehen, was bei knappen Versorgungslagen nunmal Preisexplosionen bedeutet.

      1. Genau da liegt der Hase im Pfeffer!
        Inflation hat ja auch etwas mit der im Umlauf befindlichen Geldmenge zu tun.
        Die ist bereits zuvor erheblich gestiegen. Das Sahnehäubchen war natürlich der selbst verursachte Energiepreisschock (Ulkraine), wobei die Verteuerung teilweise eben auch an dem so billigen Wind- und Sonnenstrom liegt, den wir ja zum Teil verschenken oder für dessen Abnahme wir sogar gelegentlich bezahlen.
        Es ist eben ein vielfältiges Problem, mit dem wir es zu tun haben. Die EZB ist jedenfalls nicht direkt daran Schuld. Es wäre nämlich richtig, überschießende Geldmengen durch eine restriktive Geldpolitik einzuhegen. Das aber war und ist doch nur ein Teilprobelm. Die anderen Kleinigkeiten sind es, die den Schuh drücken lässt – und man muss sich darauf einstellen, dass man es hier mit deinem langfristig wirkenden Ungemach zu tun hat. Es bleibt nur abzuwarten, wie klein denn dabei dann der Schuh sein wird, der unseren Wohlstand darstellt. Ohne günstige Rohstoffe und Energie nimmt der Wahnsinn weiter seinen Lauf.

  5. Das ist ein selten dummer Artikel. Die Nullzinspolitik brachte die Sparer um ihre Zinsen. Das betraf das Ansparen von Kapital für Investitionen, z. B. Auto und Immobilien, und die Altersvorsorge. Die Inflation kam durch Russlandsanktionen zustande. Dagegen kann man mit Energiepreiskontrollen nichts machen. Man hat ja versucht, mit unwirksamen Maßnahmen den Russen einen niedrigen Energiepreis aufzudrücken. Öl wird dann dahin geliefert, wo der Marktpreis bezahlt wird. Die andere Möglichkeit wäre, mit Verschuldung den Preis zu subventionieren. Zusätzlich tragen auch CO2 Preis, Kriegskosten, Subventionierung von Globokonzernen usw. zu Inflation und Verschuldung bei. Verschuldung ist eine Einkommensumverteilung zugunsten der Geldgeber. Diese kassieren Zinsen für ihre Papiere, und mit Steuern werden Zinsen und Einlagen zurückbezahlt. Diese Umverteilung bleibt auch in Zukunft erhalten, da sowohl die Wertpapiere als auch die Schulden weiter vererbt werden. Immer ist von Lohn-Preis-Spirale die Rede. Was ist mit den Einkommensverlusten durch Steuern und Nullzins? Sie lösen die Lohn-Preis-Spirale aus, weil die Menschen ihre Kosten decken müssen. Soll die BRD wie Argentinien enden? Neben Holocaust und Atombombenabwürfen war der Völkermord an Russen im Zweiten Weltkrieg der dritte Tabubruch, dem 20 Millionen Russen zum Opfer fielen. Aber da gibt es keinen Nie-Wieder-Schuldkult, sondern man warf der Russen vor, sie würden eine Opferrolle einnehmen. Und führt wieder Krieg, in der Hoffnung, Russland breche zusammen. Jeder Krieg geht mit Inflation einher, besonders wenn er verloren wird. Das ist diesesmal nicht anders. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Reichsmark abgeschafft, und alle Sparer wurden so enteignet. Da der Autor offensichtlich kein Vermögenskonto besitzt, kann ihm das egal sein, oder er findet das sogar gut.

    1. Ziemlich zutreffen!
      Obendrein gibt es da noch den selbst erzeugten Klimanotstand, der die _Ernergiepreise triebt und die nette CO2 Steuer, die der zahlende Bürger eigentlich zurück bekommen sollte (vermutlich in Form von frischer Luft).
      Geplant waren Gaskraftwerke, die die Dunkelflauten überbrücken sollten. Woher soll denn nun das billige Gas dafür kommen? Ach ja, der 4mal teurere Wasserstoff könnte da ja vielleicht eine Möglichkeit sein ???
      Man kann das ja einfach mal ausprobieren – ist zwar teuer, aber der Steuerzahler wird das halt bezahlen müssen.
      Bezahlen muss der allerdings auch für den erzeugten Überschußstrom, den Wind- und Sonnenanbeter bereitstellen und für den es bisher keine Verwendung gibt. Deshalb müssen wir ganz dringend noch weit mehr davon erzeugen – und weil es in der Staatskasse klemmt, brauchen wir dafür Kredite und sollten die Schuldenbremse lockern. Mehr Schulden macht nämlich reich. Man zahlt ja nur die Zinsen und die kann man dann ebenfalls mit Krediten bezahlen. Jetzt greift die SPD sogar zum Schuldentrick, sie verspricht Steuersenkungen für Steuerzahler, weil die Staatseinnahmen nicht ausreichen. Klingt paradox, funktioniert aber wenn man dafür dann höhere Kredite aufnehmen kann und die Bürger diese auf lange Zeit mit niedrigen Zinsen zurück bezahlen. Merkt ja keiner, wenn er erst einmal zwischen 200 und 600 Euro p.a. mehr hat und dann endlos lange Jahre dafür nur Zins und Zinseszins berappen muss. Die Tilgung verschiebt man halt auf den Stanktnimmerleinstag.

      Eigentlich könnten die Bürger dann ja selbst einen Kredit aufnehmen, um mehr Geld ausgeben zu können, von dem der Staat dann 7 bis 19% abkassiert. Aber gemeinsame Schulden sind halt viel schöner, weil man dabei die Zahlungsverpflichtung nicht spürt und außerdem kann man dann auch ein bisschen mehr Schulden für andere Zwecke aufnehmen.

      1. Waserstoff hat dann noch das rein technische Problem des unterschiedlichen Brennwerts und der Diffusion.
        Wird im grünInnenIschen Luftschloss auch nie eingepreist.

  6. Es gibt ja tatsächlich eine Situation, in der Zinsanhebungen sinnvoll sind. Wenn hohe Wachstumsraten die Inflation befeuern, spricht man von einer Überhitzung, die man durch Zinsanhebung dämpfen kann. Dieses Problem aber haben wir seit Ludwig Erhard nicht mehr. Aber es gab einen Vorläufer der jetzigen Situation. Der Preeisschock durch die OPEC im Jahr 1972 zog eine „Stagflation“ nach sich, wofür die CDU die regierende SPD verantwortlich machte. Falsch. Dagegen ist schlichtweg nichts zu machen, schon gar nicht mit Zinsen.

    Preisgrenzen sind mit Risiko behaftet, denn das kann zu einer Verknappung führen. Das Mittel der Wahl ist eben der Ersatz der fossilen Brennstoffe durch Erneuerbare. Das war nun doch ins Auge springend, dass die Klimasäue Polen und Ungarn mit 17 und 19 Prozent Inflation am stärksten betroffen waren. Weit höher als bei denen, die auf Erneuerbare setzten.

    Wenn wir schon dabei sind: wie sind denn die Industriestrompreise in Europa?

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/7086/umfrage/strompreise-pro-100-kwh-in-europa-in-2007/

    Och schau mal, bei uns wesentlich billiger als beispielsweise im Atomland Frankreich. Rechte Desinformation behauptet ja immer das Gegenteil. Unten bei den günstigen Preisen durchweg die, die etwas für die Energiewende getan haben. Nein, es sind nicht die Erneuerbaren, die den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Es sind die mit Öl, Gas, Kohle und Uran. Falschbehauptungen aus dem Querdenkermilieu widerlegend.

    Um es auf den Punkt zu bringen: wenn ihr AfD wählt, wird der Strom teurer.

    1. Wohl den Erklärungstext „überlesen“? 😉
      Zitat vom genannten Link:
      „Alle Angaben beziehen sich auf einen Jahresstromverbrauch von mindestens 500 MWh bis maximal 2.000 MWh und schließen die angewandten Steuern nicht ein.“

      Die politisch erzwungenen Mondpreise für Vogelschredderstrom reissen wegen dem unsäglichen Merit order Prinzip (Teuerster Preis gilt für alle Kraftwerke des Anbieters) und der ebenfalls politisch erzwungenen Überabnahme die deutschen Strompreise hoch. Der CO2 Kirchenzehnt haut dann nochmal eins drauf. Zwangsweise Einspeisung von Flatterstrom selbst wenn kein Bedarf entspricht nicht nur Mondpreis für Energie die keiner braucht sondern bei Übereinspeisung Strafpreise, die ganzen „erneuerbaren“ Leistungsschwankungen darf dann sowohl energetisch die Netzstruktur (und damit regelbare Kraftwerke/Ausland) als auch finanziell die Preisstruktur (EEx ,letztlich Mondpreis beim Kunden) aufzufangen versuchen. Als Ergänzung mag der Krempel taugen, als Primärquelle aber keinesfalls. Wäre der Mist auch nur ansatzweise Einsatztauglich wie von Realitätsallergikern und anderen ideologisch Beeinträchtigten behauptet, bräuchte es die ganzen Zwänge und Verzerrungen nicht und die angeblich so unfehlbare „Erneuerbare Energie“ könnte durch tatsächliche Einsatztauglichkeit überzeugen.

      Da die AfD auch nur ne weitere asoziale neoliberale Bande ist wie das gesamte Ampelding samt zugehöriger CDU und pseudo LINKE ändert es eh nix wenn man AfD statt Rest von wasauchimmerimBundestagsitzt ankreuzt. Sollte die AfD aber entgegen der üblichen „demokratischen“ Praxis zumindest nach der Wahl die Versprechen GEZ-Reduktion/Abschaffung sowie Energiesteuern reduzieren, CO2 Kirchenzehnt abschaffen halten und den ganzen „erneuerbar“ Bullshit schleifen werden Strompreise eher billiger.

        1. Langweilige Unterstellung, also keine tragfähigen Argumente. Mich braucht man nicht bezahlen, mich ärgert jedwede ideologisch induzierte Dummheit.
          Wechselstrom ist nicht speicherbar, jede Energiequelle, die ins Wechselstromnetz einspeist muss ihre Phasenlage anpassen können. Das bedeutet letztendlich erhebliche Wandlungsverluste seitens der „Erneuerbaren“ die eh schon damit zu Kämpfen haben das sie keine durchgehende, stabile Leistungsabgabe sicherstellen können.
          Daher braucht man ummense Überkapazitäten und die sind in Verbindung mit der politisch erzwungenen Abnahme des unbenötigten Stroms nunmal ein Preistreiber, weil die Betreiber natürlich Maximalprofit aus dem Schwachsinnsmonopol ziegen

      1. Das wundert mich sehr. Heute morgen war das noch kostenlos zugänglich. Jetzt will er plötzlich eine Anmeldung.
        Du siehst die Grafik aber trotzdem.

      2. Immer wenn Artur C mit „Och“ anfängt, womit er anscheinend seine Überlegenheit ausdrücken will, redet er Scheiße.
        Hier die Strompreise.

        1 Niederlande 47,5 ct/kWh
        2 Belgien 43,5 ct/kWh
        3 Rumänien 41,9 ct/kWh
        4 Deutschland 41,2 ct/kWh
        5 Dänemark 38,1 ct/kWh
        6 Italien 37,8 ct/kWh
        7 Zypern 37,4 ct/kWh
        8 Tschechien 32,1 ct/kWh
        9 Lettland 30,5 ct/kWh
        10 Litauen 28,1 ct/kWh
        11 Schweden 26,7 ct/kWh
        12 Österreich 26,5 ct/kWh
        13 Irland 24,8 ct/kWh
        14 Finnland 23,8 ct/kWh
        15 Griechenland 23,3 ct/kWh
        16 Frankreich 23,2 ct/kWh
        17 Estland 21,6 ct/kWh
        18 Portugal 20,7 ct/kWh
        19 Luxemburg 20,1 ct/kWh
        20 Norwegen 19,9 ct/kWh
        21 Slowenien 19,2 ct/kWh
        22 Slowakei 18,9 ct/kWh
        23 Spanien 18,2 ct/kWh
        24 Polen 17,7 ct/kWh
        25 Island 15,5 ct/kWh
        26 Kroatien 14,8 ct/kWh
        27 Malta 12,6 ct/kWh
        28 Ungarn 11,6 ct/kWh
        29 Bulgarien 11,4 ct/kWh
        Quelle: Eurostat Strom in EU 2023 |St. 02/2024

        1. Ich hatte eben die Industriestrompreise genommen. Die sind überall ziemlich einheitlich. Hingegen der Privatstrom kostet in jedem Landesteil anders.

  7. Wie viel Geld bleibt eigentlich übrig, wenn alle Schulden bezahlt sind?

    a) alles
    b) keines
    c) etwas

    Der ernsthafte Versuch, diese Frage zu beantworten, eröffnet einen klärenden Blick auf die sogenannte „Geldpolitik“ und was modernes Geld eigentlich ist….

      1. ja, klar. Nur wie viel bleibt ünrig, wenn alle Schulden bezahlt sind?

        Wenn eine Bank Geld verleiht, „erschafft“ sie es durch eine simple doppelte Buchung. Und wenn das sofort zurück gezahlt würde, wäre es sofort danach wieder verschwunden.
        Die spannende Frage ist, ob ALLES Geld eigentlich ein Buchungstrick ist oder nur einiges. Und warum.

        Henry Ford hat nicht ohne Grund gesagt: „Wenn die Menschen das Geldsystem verstehen würden, hätten wir Revolution vor morgen früh.“

        „Wir“ haben ein taugliches, einfaches System zum Leistungstausch (Geld) mit immer mehr Entropie versehen. Quasi den gezähmten oder verlassenen Dschungel hintenrum wieder ins System geschlichen…

        1. Wenn alle ihre Schulden den Banken zurückbezahlen, bleiben noch die Einlagen übrig. Wenn eine Bank pleite geht, sind die Einlagen futsch, aber die Schulden müssen der Bank trotzdem zurückgezahlt werden. Wenn auch die Schuldner nicht zahlen können, dann hat der Westen gerade den Ukrainekrieg verloren.

            1. „Heben alle Kunden im Rahmen des Herdenverhaltens innerhalb einer kurzen Zeit ihre Sichteinlagen in bar ab (Bankansturm), kann die Bank in Zahlungsschwierigkeiten kommen, weil ihre eigenen Bestände an Zentralbankgeld nicht ausreichen und sie ihre weiteren Aktiva nicht schnell genug in Zentralbankgeld umwandeln kann. Sie kann sich in diesem Fall vorübergehend Geld von der Zentralbank als Kreditgeber letzter Instanz leihen.“ (Wikipedia) Also, die Einlagen sind Zentralbankgeld oder können in solches umgewandelt werden.

  8. Da gibt es doch durchaus interessante Gedanken in den Kommentaren.
    Mein Gedanke ist – warum braucht es Inflation?
    Doch nicht etwa um erfundenes Geld zu verbrennen, in dem man wertschöpfende Arbeit der schröpft? Wer im Volk hat denn entschieden, dass 1948 die. Marshallplanwährung D-Mark eingeführt wurde? Weiter denke ich, wie doch die Zinsen dieser Marshallplankredite die KfW Bank aufgebaut hat und diese nun inzwischen eine der größten Banken der Welt ist. Wer hat den Deutschen die Alleinschuld am WK 1 verordnet, die Schulden, die bis 2010 abgezahlt wurden? Wurden dabei auch die Zinsen, die den Zinseszins bringen vom deutschen Michel berappt? Was ist mit der D-Mark geworden, wer von den Deutschen hat dafür gestimmt, dass diese vom E uro abgelöst wird? Na ja, dass die DDRler, derer ich einer bin, hachtig waren auf die D-Mark zumindest in der Mehrheit, das ist hier wohl keine Frage. Aber gab es dazu eine Abstimmung? Wer hat von den Deutschen der Bankenrettung und die daraus entstandenen Schulden zugestimmt? Wer von den Deutschen hat für die Corona Bonds gestimmt? Schulden über Schulden, die dann noch den Zins und Zinseszins bringen. Jetzt verständlich, warum es Inflation braucht? Na ja, meine Gedanken, mit denen ich mir zwar den Schleier der Maya vor den Augen wegwische, aber was machen die anderen?
    Olaf Thomas Opelt
    Plauen 15.10.2024

  9. Die ökonomischen Theorien von allen Theoretiker, dürfte in jeder Partei, Bank oder Zentralbanken bekannt sein.
    Die Politik mag ja gerne dumm daher zu kommen, nur SIE verfolgen ihr Ziel.
    Jede Finanzkrise hat das bewiesen, Korona hat das bewiesen und sogar noch etliches mehr, Ukraine wird Geld und Material versorgt und Israel geniesst deutsche Staatsraison.
    Man kann ja über die Jahrzehnte hinweg sagen, die alle sind dumm, oder eben nicht.
    Alle grossen Global ‚Player‘ spielen ihr Spiel und der Staat setzt das um, damit der Staat zu dem geformt wird, damit dieser in der multipolaren Ordnung bestehen kann.
    Wenn jemand dumm ist, ist das die Bevölkerung, weil diese das eben alles dulden.

  10. Es ändert sich nichts, nur die Tapete wird anders. Neue Gesichter, andere Themen, andere „Leitbilder“, …. aber am Prinzip wird sich nichts ändern: weiter Profite, Profite, Profite für die schon Vielzureichen.

    Wir haben ein sich selbst befeuerndes System geschaffen: Geld führt zu noch mehr Geld. Und zwar auf Kosten derer mit nicht so viel Geld. Also auf unserer Kosten. Und das Ganze führt regelmäßig zu Krisen, Kriegen, und schließlich in den Untergang. Die Zeche zahlen müssen immer WIR!

    Diese ganz offensichtlich vorliegende Erkenntnis zu gewinnen wird durch viel, viel Geld und somit durch viel, viel Medien-, Technik-, Wissenschafts- und Personaleinsatz verhindert.

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