
Wenig überraschend haben die Vertreter der BlackRot-Koalition ein Thema für sich entdeckt, das die Politik in regelmäßig wiederkehrenden Wellen beschäftigt: Die Deutschen arbeiten zu wenig. Ganz besonders drastisch sieht es, so CDU-Generalsekretär Linnemann, bei den Rentnern aus. Es kann ja nicht sein, dass sich ein Rentner nach bis zu 45 Arbeitsjahren einfach auf die faule Haut legt. Eine Aktivrente müsse her, denn, so Linnemann weiter, die Arbeitsstunden in Deutschland seien einfach zu wenig.
Abgesehen von dem Umstand, dass Linnemann hier schlicht Fake News verbreitet – nie arbeiteten mehr Rentner als heute, stellt sich eine Reihe von Fragen. Zunächst: Wie misst man eigentlich, dass „genug“ Stunden in Deutschland gearbeitet werden? 2024 haben die deutschen Erwerbstätigen insgesamt fast 61,4 Milliarden Stunden gearbeitet. Dabei ist Schwarzarbeit nicht einkalkuliert. Man geht von etwa 3,3 Millionen Schwarzarbeitern im Jahr 2024 aus – mit einer hohen Dunkelziffer. Es wird zwar bemängelt, dass diese keine Steuern und Sozialabgaben leisten, aber realistisch betrachtet tragen sie zur Produktivität enorm bei – vor allem, da sie oftmals in Bereichen arbeiten, welche die Mehrheit eher meidet.
Ein produktives Leben braucht genug Erholung
Ab wann sind also genug Arbeitsstunden geleistet? Genug wofür eigentlich? Wo sollen diese Arbeitsstunden in einem Land, das Rezession und Pleitewellen erlebt, eigentlich geleistet werden? Was sollen sie bringen? Denn im Ergebnis geht es doch darum, mit Arbeit zum Gemeinwohl beizutragen – etwas aufzubauen, die Ernährung, Energie- und Wasserversorgung sicherzustellen und allen Menschen in Deutschland ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen. Dieser Zweck wird durch die Reduktion auf reine Arbeitsstunden vollkommen unterlaufen. Denn dann bemisst sich der Erfolg (ähnlich wie beim BIP) nur noch in relativen Steigerungen im Vergleich mit der Vergangenheit. Mehr Arbeitsstunden bedeuten damit auch eine Verbesserung.
Dem ist aber gar nicht so. Schon die Gelehrten im antiken Griechenland wussten: Zu einem produktiven Leben gehört die Erholung genauso wie die Arbeit. Intuitiv haben das auch Schriftsteller wie Thomas Mann oder Ernest Hemingway, Wissenschaftler wie Charles Darwin und Politiker wie Winston Churchill erfasst. Sie widmeten nur wenige Stunden ihres Tages der Arbeit und verbrachten den Rest der Zeit mit Freizeitaktivitäten. Auch die moderne Wissenschaft hat das längst belegt. Der Mensch kann für etwa vier Stunden am Tag produktiv sein. Danach trägt er nichts Wesentliches mehr bei – mehr Arbeit bedeutet also keine Produktivitätssteigerung. Tatsächlich gehört die Erholung zum Produktionsprozess wie die Arbeit. Wenn der Fokus nicht mehr auf die Arbeit gerichtet wird, arbeitet das Gehirn trotzdem unterbewusst weiter – und kann Lösungen für Probleme finden, auf die man auch nach stundenlangem Nachdenken nicht gekommen wäre.
Eine weitere Steigerung steigert nichts
Was für intellektuelle Arbeit gilt, lässt sich auf handwerkliche Tätigkeiten übertragen. Denn auch hier lässt die Aufmerksamkeit nach einiger Zeit nach. Es schleichen sich Fehler ein, die die Qualität des Werkes mindern. Auch hier können Probleme entstehen, für die kreative Lösungen gefunden werden müssen – erleichtert durch die Erholungsphase. Tatsächlich wurde nie so viel gearbeitet wie heute. Von der Steinzeit über die Antike und das Mittelalter bis in die frühe Neuzeit: Stets haben die Menschen ein ausgewogeneres Verhältnis zu ihrer Arbeit gehabt als wir heute. Erst mit der Erfindung der Maschine und der Fabriken hat sich das geändert. Und zwar bis heute, obwohl die Maschinen uns doch alle Arbeiten abnehmen sollten.
Allerdings erlaubt das auf Turbo und schnellen Profit getrimmte Wirtschaftssystem nicht, angemessene Arbeitszeiten überhaupt nur einzuführen. Wir leben noch immer mit dem Wahn von 8-Stunden-Tagen und 40-Stunden-Wochen. Eine weitere Steigerung der Arbeitszeit steigert hier nichts – außer der mentalen und körperlichen Erschöpfung. Hinzu kommt, dass die Profite nicht den Menschen zugutekommen, indem sich Lebensumfeld und Lebensqualität verbessern. Stattdessen fließen sie einfach in die Taschen der Aktionäre.
Daher müssen wir nicht einfach der Forderung nach mehr Arbeit nachkommen, sondern das ganze System so ändern, dass es den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird. Aber das erfordert große Veränderungen, zu denen die Mehrheit wahrscheinlich aus Bequemlichkeit und Gewohnheit nicht bereit ist.
Dieser Artikel ist erstmals bei der freien Medienakademie erschienen.
Nicht nur „wahrscheinlich“ sondern mit absoluter Sicherheit! 🙂
Realitätscheck:
– nach etwa 4 Stunden bleibt der Zug stehen, da der Zugführer nicht mehr produktiv arbeitet
– nach etwa 4 Stunden bleibt der Bus stehen, da der Busfahrer….
– Flüge enden nach etwa 4 Stunden, weil die Cockpitbesatzung…
– OPs dauern ewa 4 Stunden, dann wird die OP abgebrochen oder das OP-Team ausgetauscht
– Handwerker auf dem Bau arbeiten etwa 4 Stunden, danach passiert nichts mehr
– usw. usw.
Es mag sein, das einige Geisteswissenschaftler nach 4 Stunden aufhören, weil sie es können. Die Masse der Werktätigen nicht. Und ein Lokführer, Busfahrer oder Bauarbeiter ist auch in der 5. bis 8. Stunde „produktiv“.
Nicht ganz so, warum wird wohl Gebäude- Reinigern oft nicht 8 Stunden Arbeit angeboten? Nach 6 Stunden ist der Ofen aus. 1999 mussten z.B. 250 qm in der Schulreinigung pro Stunde geputzt werden, heute sind es über 600 qm. Die Reinigungstätigkeit bleibt die selbe, wie schon 1930. Wird nur durch die EU erschwert die helle gelbe Fußböden für Förder- Schulen vorschrieb. In Ministerien z.B. werden oft nur 4- 6 Stunden putzen angeboten, Arbeit aber für 8 Stunden. Ebenso bei einer Behörde die geheim ist, da ist die Arbeitszeit für Reinigungskräfte nachts von 22:00 Uhr bis 02:00 Uhr ohne Nachtschichtzuschlag.
Bei jedem liegt das Optimum anders und liegt im wesentl. an der körperl. Verfassung und Motivation. Bei mir funktionieren am besten 6 Stunden am Stück – ohne Pause und Ablenkung, dann Feierabend. In den 6 Stunden schaff ich wesentlich mehr als meine Kollegen, die 8-10 Stunden arbeiten und noch Pausen zwischendurch einlegen, also mitunter bis zu 12 Stunden am Arbeitsplatz verbringen.
Also ich kann, natürlich nur aus eigener Erfahrung sagen, daß weniger mehr ist. Und ich rede hier von körperl. schwerer Arbeit, nicht von alle paar Minuten ein paar Knöppe drücken, den janzen Tach rumlabern oder rumstehen oder ein paar Formulare ausfüllen, sondern effizientes abarbeiten/produzieren.
Übrigens -Lokführer oder Busfahrer (und viele andere Dienstleistungsberufe) produzieren nichts. Ob ein Lokführer oder Busfahrer 4, 6 oder 10 Stunden am Tag arbeitet, ändert nichts an der Produktivität des produzierenden Gewerbe. Und das meine ich nicht abwertend – deren Dienstleistungen sind mindestens ebenso wichtig wie das produzierende Gewerbe. Letztendlich ergänzen sich beide und sorgen (im Normalfall) für eine funktionierende Wirtschaftsgemeinschaft. Trotzdem sollte deren effiziente Arbeitszeit 8 Stunden (nur 6 wären m.M. nach besser) nicht übersteigen, weil sonst früher oder später Konzentrationsstörungen auftreten und damit evtl. zu Unfällen o.ä. führen, die für viele Menschen lebensgefährlich werden können. Und auch in den Dienstleistungsberufen gibt es genug Tätigkeiten, wo man körperlich schwere Arbeit verrichtet und oberdrein (dank Politiker), noch viel unnötigen/vollkommen überflüssigen Papierkram hat, der die Arbeitszeit unnötig strapaziert bzw. in die Länge zieht.
Früher riefen wir „Stasi in die Produktion“, heute wäre „Politiker in die Produktion“ und das wenigstens/mindest. für 10 Jahre die richtige Parole. Nicht in irgendein Büro oder an eine Schalttafel, sondern dahin, wo man permanent Muskelkraft+Hirn anwenden muss . Damit sie mal wissen, wovon sie überhaupt reden. Oder in die Alters- und Krankenpflege, um mal ein richtig harten Kochenjob zu nennen, der auch zu den Dienstleistungsberufen zählt. Oder putzen, oder …, oder …
Sie meinen wohl 12h neuerdings, vorher 8h……
Also diese Kommentar ist so unintelligent. Da weiß man gar nicht so recht, was man darauf antworten soll.
Deshalb lasse ich es doch lieber bleiben.
Deswegen schrieb ich auch nix.😉
Ist der Kommentar „unintelligent“? Kann ein Kommentar „intelligent“ sein? In jedem Fall ist der Kommentar sehr elegant in seiner Realitätsnähe. Ihr Kommentar auf den Kommentar enzieht sich dagegen jeglicher Bewertungskategorie.
Kann ein Kommentar „intelligent“ sein? Offensichtlich ist der Kommentar des OP ziemlich treffend, da er die Realität reflektiert. Können Sie das auch?
„Plötzinn!“ (Helmut Kohl). Noch so ein „Hauptsach‘, g‘schafft isch“-Verfechter, der hier nicht mal auf Springer-Niveau der 1960er-Jahre argumentiert. Aber gut, manche Leute wissen mit mehr freier Zeit halt nichts anzufangen.
ich hätts nicht so harmlos ausgedrückt. klingt viel zu sehr nach etwas schräges hobby ausleben..
reden wir doch tacheles
es ist arbeitsWAHN
vollzogen von ZWANGscharakteren des kapitals
zur vollen blüte gereift von 1933-45
wo menschen von deutschen zwangscharakteren verwurstet wurden zu lampenschirmen und decken
nebenbei auch mal vernichtet, nich wahr? aber das hat ja keiner gewusst…
Im deutschen realen Sozialismus waren eine ganze Menge Zwangscharaktere aktiv.
Für Arbeitsverweigerung bemühte der sozialistisch Staat gern Resozialisierungseinrichtungen (Knast) mit anschließender Bewährung im Betrieb und nachgehender Resozialisierung im Knast und anschließender Bewährung im Betrieb und nachgehender Resozialisierung im Knast und anschließender Bewährung im Betrieb usw. usf.
Kommt doch mal von Eurem 1933-1945 runter.
Sprach der Chef zum Angestellten:
Wenn Sie sich ordentlich reinknien, sich engagieren, richtig ranklotzen und den Gürtel etwas enger schnallen, dann kann ich mir nächstes Jahr ein noch größeres Auto kaufen.
Legendär dazu Christoph Sieber https://youtu.be/lL0PO90j7OY?si=CADqRUVvVBYFcpuI.
Warum gibts bloss immer so viel Arbeitslosigkeit, wenn zu wenig gearbeitet wird?
Das ist griechische Faulheit, wie BILD sagte.
Florida-Rolf ist schuld!
Wurde der nicht von einem Alligator aufgefressen…? 😉
Der wurde Heim ins Reich gebracht, das wurde dann teuer….
Ja tatsächlich das Thema kehrt immer wieder. Mal sind es die faulen Griechen mal die Protestierenden Franzosen die Italiener und so weiter und so fort. Im Prinzip arbeitet die gesamte Menschheit viel zu wenig, nur so Leute wie Merz und Musk und Thiel schuften unaufhörlich zu unser aller Wohl.
Aber Merz macht das zum Dumpinglohn! 5000 Euro!
Nein, nicht pro Jahr… auch nicht pro Monat… pro Tag!
Und damit gehört er auch nur zur „Mittelklasse“….. sagt er….
Der Merz ist echt arm, angeblich musste er sogar auf ein von 2 Privatflugzeugen verzichten.
Ich rufe zu einer Spendenaktion auf, nicht das der noch so hungern muss, wie Andere unter seiner Peitsche.
Auch das hat es alles schon gegeben, aber für Kylie Jenner der Milliardärin!
Darauf eine Brust-OP.
Da gab es mal im Satiremagazin „titanic“ einen lustigen Artikel – „Notopfer St. Moritz“ mit u.a. solchen Aussagen: „Bitte bedenken Sie – mit Spenden unter 100.000 Euro ist diesen Menschen nicht geholfen!“ 😀
Im Grunde ist es für die CDU und ihre Mitläufer peinlich diese olle Schallplatte wieder aufzulegen.
Man sollte Sie einfach auslachen!
Mehr Realitätsleugnung ist doch ohne zwingendem Aufenthalt in der Klapse nicht möglich.
Was arbeiten eigentlich Merz und Lnnemann den ganzen Tag. Und könnten die nicht zumindest einen halben Tag in der Woche als Regalauffüller im Supermarkt jobben?
Von den unbezahlten Überstunden möchte man nicht reden, die verhindern zuverlässig 100.000 bis 150.000 Vollzeitarbeitsplätze. Bei Vollbeschäftigung droht ja die schreckliche Lohn- Preis- Spirale, weshalb man ja ein Heer an Reservemalochern braucht. Die „notwendige“ Inflation erzeugt man lieber durch Ausweitung der Geldmenge.
Und dann noch die leidige Schwarzarbeit, dir gerne den Bürgergeldopfern angehängt werden.
Ja nee, ist klar. Ich lasse mir mein Bad auch lieber für kleines Geld vom langzeitarbeitslosen Bürokaufmann fliesen, anstatt ohne Rechnung vom Fliesenleger.
Von den ca. 160.000 Langzeitarbeitslosen, die nun bereits 20 Jahre völlig unproduktiv in der Arbeitslosenverwaltung der Hartz- Gesetze vor ihrer eigenen Arbeitslosigkeit versteckt werden, wollen wir lieber schweigen.
Vermutlich tragen derzeit viele Politiker in diesem Land die Unterhosen ihre Groß- und Urgroßväter auf, so Fatal kann falsches Recycling sein
Wenn Auslachen helfen würde…
Dummerweise lassen sich leider immer noch genug „IDIOTEN“ aufhetzen um härter denn je nach unten zu treten! Diese Hirnakrobaten!
Yeah, der Artikel geht runter wie Öl. Dazu die Erinnerung an Chaplins „Modern Times“. Rinjehauen!
Dabei gäbe es in Deutschland viel Arbeit, etwa in der Instandhaltung und Rück-Ästhetisierung des öffentlichen Raums, in der Bildung (1 Lehrer pro 10 Schüler) oder dem Umweltschutz. Nur dafür möchte kein (deutscher) Arbeitgeber Geld ausgeben.
Man könnte bei dem Thema noch in die Vergangenheit blicken und die These aufstellen, dass nach dem 2. WK die Deutschen wenigstens noch Autos bauen durften und hierüber wieder internationale Anerkennung erhielten. Daher rührt wohl ebenso der Arbeitsfetisch – siehe auch andere Länder, in denen die USA viel zu sagen hatten. Hinzu kommt die allseits bekannte protestantische Erwerbsethik.
Wer heute produktiv sowie kreativ sein will und mehr als Bürgergeld bekommen möchte, geht am besten in die Verwaltung, setzt sich ins Heimbüro, automatisiert seine Tätigkeit – ohne dass der Chef es bemerkt – winkt brav in die Laptop-Kamera beim obligatorischen Zoom-Meeting und macht nebenher die sinnvollen Sachen.
Da muss ich mal ausnahmsweise unseren Altkanzler aus Oggersheim zitieren: wichtig ist, was hinten rauskommt. Da spielt es keine Rolle, ob einer effektiv zwei, vier, sechs oder acht Stunden am Tag arbeitet. Wie viele Vorposter schon schrieben, sind sechs bis acht Stunden am Tag das Maximum für konzentriertes Arbeiten. Und da braucht es mindestens eine längere Pause und auch mehrere Mikropausen zwischendurch. Qualität schlägt Quantität. Aber das Denken von Merz und dem früh vergreisten Milchbubi kennt nur mehr, meeehr, meeeeeehr und noch meeeeeeeeeeeeeehr… Leute von vorgestern, nicht für heute und morgen.
Überraschend kann das alles nicht sein. Es ist die gewohnte Strategie der CDU, die staatlichen Subventionen an private Banken und Industriekonzerne aus den Sozialkassen zu finanzieren. Und das bei einer Ruhestandsregelung für Abgeordnete und Regierungsmitarbeiter/innen, die davon komplett ausgenommen sind. Ein hoch auf die ’soziale Gerechtigkeit‘!
Tja… Es geht um Profitmaximierung der eh schon reichen und mächtigen. Das ist absolut krankhaft und müsste so behandelt werden. Weggesperrt in einer Irrenanstalt.
Die gleichen sind es auch die für Krieg trommeln!
Komplette Psychopathen, die rücksichtslos alles und jeden ausbeuten und auch über Leichenberge gehen.
Nein, die kann man nur beseitigen!
Dem Herrn Linnemann könnte man ja mal vorschlagen , er soll mit 68 noch Nachtschicht im Krankenhaus, Wechselschicht im Automobilwerk oder Dachdeckerarbeiten machen. Wenn er das annimmt, sage ich nichts. Ansonsten simd seime Äußerungen nur eines: Zeichen von fortgeschrittener Idiotie. Aber davon ist ja leider die gesamte Politikerkaste und ihr angeschlossenes Propagandasystem betroffen.
Das ist keine Idiotie, sondern hat System.
Der Bubi und sein Chef vereinen radfahrende Kapitalbüttel wieder mit der deutschen Herrenklasse.
Am Ende heißt es dann wieder, daß Arbeit frei macht.
Blöd nur, dass zuvorderst die Asiaten das nicht so sehen. Nur zur Info: Die pressen mittlerweile nicht mehr unsere billig Plastikteile, sondern produzieren im Akkord High-Tech Zeug, das wir nicht mehr konkurrenzfähig hin bekommen. Unser Rechts und Europawissenschaftler Author anfang 30, der offenbar nichts staatlich subventioniertes ergattern konnte und aktuell auf Traumatherapeut macht, schwimmt momentan noch in seiner Wohlfühlblase. Leider wohl nicht mehr sehr lange.
Warum nun ausgerechnet die Rentner länger, sogar über ihren Renteneintritt hinaus arbeiten sollen, erschließt sich mir auch nicht. Hier also Full-Ack. Obwohl – vermutlich traut man es der aktuellen Generation einfach nicht mehr zu. Wundert mich nicht wirklich, wenn ich die lautstarksten der berufsempörten Schneeflöckchen so anschaue. Also liebe Ü60 – gebt nochmal alles um eurem Nachwuchs ihre Wohlfühlexistenz zu ermöglichen. Egal – wir leben eh nur noch ein paar Jahrzehnte – Bestenfalls. Und spätestens dann greift selbst für die borniertesten Realitätsverweigerer unvermeidlich die normative Kraft des Faktischen. Bildungsmäßig ist der Westen ohnehin schon am Arsch:
https://www.youtube.com/watch?v=GhmEYB3Kq-o
Uns Alten bleibt imerhin der Trost – Wir hatten die geilste Musik und den besten Sex.
Generationengelaber
Na gut. Mein Kommentar wurde nach ca. 1 Stunde „Warten auf Freischaltung“ kommentarlos gelöscht. Nicht mal eine mail Benachrichtigung darüber, geschweige denn eine Begründung. Mein Kommentar enthielt keinerlei rechtlich fragwürdigen Passagen, auch wenn er nicht mit dem Artikel konform ging. Solche Foren braucht keiner. Schon gar nicht bei alternativen Medien. Das ist das Niveau von Spiegel, ARD und co. Ich werde daher mein Steady Abo für Overtone in der nächsten Stunde kündigen, falls mein harmloser Kommentar nicht doch noch erscheint. Einen weiteren Zensurstadel a la Telepolis brauche ich wirklich nicht. Viel Spass noch bei Zensieren mein höchst verachteter Zensor.
Ich bin mit 16 Lehrling geworden und darf mit 67 in Rente. Der Staat hat mich also 51 Jahre an der Arbeitsfront verplant. Wenn ich zu Hause einen Handwerker brauche, muß ich (selber Handwerker) 10 Stunden arbeiten, um diesen Handwerker für 1 Stunde bezahlen zu können, so ist die Lage. Nun finde den Fehler. Wer bereichert sich an den übrigen 9 Stunden Wertschöpfung???? Wer seine Umwelt beobachtet, sieht, wo diese 9 Stunden schmarotzt werden. Einige hier rülpsen gleich reflexhaft „weil die Profite steigen müssen“ oder so. Welche Profite denn? Es ist ganz einfach so, daß, wenn man Millionen von Leuten zu akademischem Proletariat ausbildet (wißt Ihr eigentlich, wieviele Genderlehrstühle an deutschen Universitäten es gibt?!), und wenn man jedes Jahr hunderttausende Nichtleister vom ganzen Planeten importiert, und allen stehen sämtliche Sozialleistungen, Wohnraum, Gesundheitsversorgung uvm. zu, dann müssen die, die noch Werte produzieren, eben ein bißchen mehr arbeiten. Daran ist nichts unlogisch, daran ist nichts falsch gedacht.
Wenn Sie das so stört – warum lassen Sie sich vom Staat verplanen? Warum dienen Sie ihm überhaupt an irgendeiner Front? Warum dienen Sie sich nicht – sich selbst? Oder ihren Liebsten? Warum organisieren Sie sich nicht mit anderen und machen – etwas anderes? Oder stört es Sie nur, dass Sie nicht mehr Geld als Ausgleich bekamen?!
Ein Pegizist, Besoldungsgruppe A12, Steuerklasse III, verheiratet, 2 Kinder, Stufe 7, Ortsklasse III bekommt monatlich knapp 5000 Euro netto vom bayrischen Staat (hier) – dafür, dass er anderer Leute Kinder vom Schlitten zieht, mit Wasserwerfern „Sprühregen“ auf Demonstranten verteilt oder anderweitig für die Herrschenden den Knüppel schwingt.
Das ist gut neun Mal so viel wie ein Hartz-IV-Empfänger bekommt, der angeblich auf „Staatskosten lebt“. Pöse nichtleistende „Asylanten“ bekommen übrigens noch weniger (außer sie sind wertvollere Menschen, also Ukrainer.)
Das deutsche Mediangehalt liegt übrigens bei ca. 2.750 Euro (hier).
Selbstverständlich. Es sind 185. Quelle: hier
Weitere Fragen? Oder wissen Sie zufällig im Gegenzug wie viele Lehrstühle es für sonstige Staatsknechte noch so gibt? Die exakte Zahl der Jus-, NATO- und BWL-Lehrstühle würde mich brennend interessieren. Unsinnigere Tätigkeiten gibt es ja wohl nicht.
Mmmh, vielleicht ist die Kombination Ihrer Wahrnehmung und die des OP näher an der Ursache, als jede Wahrnehmung für sich allein.
Und 185 Genderleerstühle sind schlicht 185 unproduktive Gaga-Einrichtungen. Hinzu kommen ja noch tausende Diversitäts- und Gleichstellungsbeauftragte (ein Widerspruch irgendwie, oder) in öffentlicher Verwaltung und Großunternehmen, die trotz allem Geschwafel die Wirklichkeit der Ungleichheit eher zementieren.
Und um Ihren Hinweis zu den Einkommensmöglichkeiten im gehobenen Dienst der Polizei mit 5.000,-€ netto zu erden, so ist davon auszugehen, dass in der Regel der, die, das persönlich niemanden vom Schlitten holt oder beregnen lässt. Er ordnet das wahrscheinlich noch nicht mal selbst an sondern gibt eine Anordnung einfach weiter. Der mit dem Wasserstrahl bekommt 1.000,- bis 1.500,- weniger. Und er macht das trotzdem. Warum macht er das?
Die Jus-, BWL- und NATO-Lehrstühle oder Geschichten wie die Bundeswehr-Universität finde ich bloß mindestens genauso unproduktiv und gaga. Gegenüber so manchen BWL-Modellrechnungen und Rechtsverdrehungen erscheinen selbst Genderwissenschaften und Glaskugeldrehen wie Gipfel der Seriosität. Was denken Sie warum ich hier immer von der Entschulung der Gesellschaft schreibe?
Wer definiert überhaupt was für eine Tätigkeit „unproduktiv“, „gaga“ und „verkommen“ ist? Ingenieur, Ärztin und Journalist sind seriöse Tätigkeiten, nicht wahr? Alle Eltern sind stolz, wenn ihr Kind mal Ingenieur, Arzt oder Journalistin wird. Dann ist es wer, dann hat es was geleistet, dann hat es was gerafft und geschafft. Ganz anders wenn es Pornodarstellerin oder Strichjunge wäre – dann ist es abgeglitten. Ich sag Ihnen mal was – Ingenieuren, die für Helsing und Rheinmetall Mordwerkzeuge fabrizieren, „Ärzten“, die an Biontech-mRNA-Zeug und sonstigem Dreck „forschen“ und Journalistinnen, die als Regierungssprecherinnen durch die Drehtür ins Ministerium gehen, um dem Warweg danach irgendwelche Propaganda vor die Rübe zu stammeln, ist jede Nutte und jeder Strichjunge vorzuziehen. Ich wäre stolz auf meine Kinder, wenn sie als Prostituierte arbeiteten denn als Waffenfabrikanten. Erstere schenken nämlich Freude, letztere nur den Tod. Und kein Strichjunge kann so viel Dreck am Stecken haben wie bereits das niedrigste Mitglied der Berliner Blase.
„Befehl ist Befehl. Ich habe nur Befehle befolgt und weitergegeben. Ich habe mit den Folgen nichts zu tun.“ Das ist die Ausrede aller Staatsverbrecher.
Darüber hinaus gibt man in A12 nicht nur einfach Befehle weiter, man haut sie auch raus und ist bei Einsätzen dabei. A12 sind gerne Dienststellenleiter in einer Stadtteilwache oder Ähnliches. Solche Leute haben sich „hochgearbeitet“, indem sie immer besonders viele „Fälle“ bearbeiteten – zur Not schickt man mal ne Streife an den Bahnhof, da findet man immer jemanden mit ner Tüte Gras oder abgelaufenen / nicht vorhandenen Papieren…
Verdient also immer noch deutlich über dem Medianeinkommen. Spezifische Goodies sind in beiden Rechnungen übrigens nicht berücksichtigt, genauso wenig wie die privilegierte Gesundheitsversorgung etc.
Weil er an den Staat glaubt und die Werte des Regimes verinnerlicht hat? Weil er später auch mal 5000 netto haben möchte und seine Pension nicht gefährden will, indem er bei einem Einsatz einen Befehl verweigert, nur weil sich sein Gewissen meldet? Oder weil er auch mal eine Dienststelle leiten will? Weil er die Folgen seiner Kindheit an anderen auslassen möchte? Warum trägt der Soldat eigentlich stolz sein Gewehr oder klinkt munter Bomben aus? Fragen über Fragen!
@Altlandrebell :“Ingenieuren, die für Helsing und Rheinmetall Mordwerkzeuge fabrizieren, „Ärzten“, die an Biontech-mRNA-Zeug und sonstigem Dreck „forschen“ und Journalistinnen, die als Regierungssprecherinnen durch die Drehtür ins Ministerium gehen, um dem Warweg danach irgendwelche Propaganda vor die Rübe zu stammeln, ist jede Nutte und jeder Strichjunge vorzuziehen.“
Großartig! Und nicht ein einziger Arbeitsloser kann der Welt auch nur annähernd so viel Elend und Verderben zufügen wie der Arbeitnehmer, der mit seinem „Fleiß“ z.B. Mordwerkzeuge, umweltschädliche Produkte oder allgemein nutzlosen Konsumdreck produziert.
Eben, das Versprechen des Kapitalimus… 😉
Halt stop, ich habe nicht behauptet, daß ich mich 51 Jahre verheizen lasse, das hält ja kaum jemand durch. Ich habe ausgesorgt. Dieser Kanackenstaat kann mich schon lange am Arsch lecken, ich habe mich auf eine komfortable Zuschauerposition zurückgezogen und alles, was ich noch arbeite, mache ich aus eigener Lust und Interesse. Und ich verfolge die Politik und die Blüten des linksextremen Schwachsinns mit Interesse, es sind spannende Zeiten.
Habe gar nicht gemerkt, dass die hier regieren. Die werden ja eher regiert oder zum Lohndrücken oder Angstmachen verwendet.
Seien Sie unbesorgt – die werten Herrschenden, insbesondere die herrschenden Eliten, sind immer noch weiß, reindeutsch und tun, was bereits ihre stolzen deutschen Vorfahren taten. Lesen Sie mal nach, wer beispielsweise der Großvater des werten Herrn Bundeskanzlers so angestellt hat. Dann wundert einen dessen Russlandbild nicht mehr…
In diesem Land kann man nicht einfach Zuschauer sein. Man ist immer mittendrin und beteiligt, in der einen oder andere Form.
Zahlen Sie Steuern? Nein? Ach ja? Auch keine Mehrwertsteuer?
Zahlen Sie GEZ?
Schicken Sie Ihre (Enkel)Kinder in die Schule?
Gehen Sie wählen? Aha.
Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.
Und warum ziehen Sie sich überhaupt zurück, statt etwas zu tun? Jeder kann was sinnvolles tun, auch wenn er alt oder krank ist.
Bei Tolstoi finden Sie übrigens Anleitungen wie Sie sich dem Staat entziehen und gleichzeitig was machen können. Sie können dabei sogar weiterhin komfortabel leben.
Die Anzahl der Linken in Deutschland beträgt unter fünf Prozent. Keiner davon ist in irgendeiner Regierungsverantwortung. Irgendwelche neoliberalen Spinner als „links“ zu bezeichnen, grenzt an Verleumdung. Hartz IV ist keine linke Politik. Aufrüstung gegen Russland ist keine linke Politik. Leute zum impfen zwingen ist keine linke Politik. Ich schrieb es doch schon letztes Jahr hier. Und ich möchte nicht mit irgendwelchen verwöhnten Bürgerkindern in einen Sack geworfen werden, die glauben am 01. Mai Polizeiautos abzufackeln sei „links“. Das sind keine Anarchisten, das sind Anomisten oder schlicht wohlstandsverwahrlost. Papis Anwalt holt sie ja raus, Mutti sie dann mit dem Wagen ab und bei Onkeli in der Kanzlei gibt’s später noch das Praktikum…
Das ist der Punkt – sich ständig unter der „linken“ Knute zu wähnen, obwohl doch eigentlich alles seinen marktwirtschaftlichen Gang geht und es sicher nicht mehr Sozialstaat geben wird. Auch nach außen: Abschottung, Aufrüstung…
Na, dann is ja gut. Ich weiß allerdings auch nicht genau, welche „Linken“ bei uns genau regieren – die von der CDU waren/sind jetzt insgesamt schon ziemlich lange federführend dabei, Schröder war auch nicht unbedingt (Hartz IV eingeführt, Spitzensteuersatz gesenkt) sonderlich „links“. Aber gut, A. Merkel war ja vielen zu… (langsam ausblenden).
Erst verschleudert die Regierung vorsätzlich die Steuermilliarden und dann will sie, dass die Steuerzahler mehr arbeiten, um die leeren Kassen wieder zu füllen. Ist doch ganz logisch.
Es ist nicht DIE REGIERUNG, es ist der Staat. Das funktioniert ganz unabhängig von Regierungen. Interessant ist immer, wen der Staat unterm Strich nicht anfasst: die ganz, ganz oben, also die, die selbst von der Lebenswirklichkeit von Mehrfach-Millionären meilenweit entfernt sind.
Es muss mehr gearbeitet werden, damit die Leute stets zu erschöpft und zu müde sind, um noch klar denken zu können. Nur mit einem Minimum an Fatique erzielen Marketing, Propaganda und andere Hypnosepraktiken ihre Wirkung,
Ausgeschlafene sind nicht nur immun dagegen. Sie würden sich auch zur Wehr setzen und das wäre das Ende aller Deutungshoheit.
Es geht um Lohnkürzung, Kürzung der Sozialleistungen.
Die Zitrone noch stärker auspressen zugunsten des Top 1%.
Das wird mit Pseudozahlen (Lügen mit Zahlen) verbrämt.
Und die Journaille macht fleißig mit.
Und dieses ominöse „auf Turbo und schnellen Profit getrimmte Wirtschaftssystem“, das, liebe Kinder, das nennt man Kapitalismus.
Wer ist eigentlich „wir“?
Mal Tacheles: Ihr lebt allenfalls noch im Arbeitswahn. Schaffe raffe, Häusle baue. Und am Ende kommt euer geliebter Staat und nimmt es euch weg, weil er eine Munitionsfabrik oder Autobahn für Kampfpanzer auf „euer“ Land stellen will.
Der ganze Text unterstreicht doch nur, dass die heutige Organisation von Arbeit nicht dem Menschen dient, sondern einzig der Aufrechterhaltung eines Systems, das Profit und Kontrolle priorisiert. Der Mensch wird bloß ausgewrungen, entfremdet und in im Laufrad tretende Smobies verwandelt. Ab und zu gibt’s zum Ausgleich ein paar Goodies – eine „Steuererleichterung“ hier, eine „Urlaubsreise“ da, einen Porno oder Pokémon dort oder wenn’s ganz toll läuft einen Pokémon-Porno. Und ein neues „Smartphone“, um alles abfotografieren, die Pokémons anzugucken, sein „Life“ live ins Netz zu stellen und seine „Follower“ an der ganzen Scheiße, die man als „Leben“ sprichwörtlich verkauft, teilhaben zu lassen.
Ich stellte mir ja früher so die Hölle vor, aber vermutlich ist die Hölle auch nur ein familiengeführtes Traditionsunternehmen im Bereich der „Afterlife experiences“, das sich am Markt mit Konkurrenten wie Annwn, Yomi oder der Helheim Group herumschlagen muss. 🤷♂️
Wie wäre es damit statt beständig an diesem System herumzudoktern, es zu überwinden und ein besseres an seine Stelle zu setzen? Arbeit gehört einfach überwunden und der Mensch von ihr befreit. Es ist an der Zeit, ein System zu errichten, in dem die Menschen Tätigkeiten kollektiv regeln und jeder seiner Berufung nachgehen kann. Ohne von Staat, Tempel, Schule, Medien, Kapital oder wem auch immer sein Leben diktiert zu bekommen und in einen Zwangsdienst gepresst zu werden, um überleben zu können.
Also – wer macht mit?
Achso.
Na dann eben nicht. Wenn die Leute schon für Änderungen nicht zu haben sind, dann brauchen wir’s ja mit dem Überwinden gar nicht erst versuchen. Husch, husch, zurück ins Körbchen äh Laufrad! Ihr kriegt auch nen Glumanda für. 🔥
PS: Dem Rest der Belegschaft versuche ich im Tagesverlauf noch zu den Kommentaren unter den Altartikeln zu antworten.
Hier ich – ich mach mit.
@Altlandrebell: 👍👍👍
Very nice
Eben erst gesehen.👍
Meinen Segen hast du. 🙂
Man kann sich auch künstlich blöd stellen.
Das liegt doch auf der Hand, was sie bringen sollen. Sie sollen die Mehrarbeit und damit den Gewinn des Kapitals vergrößern. Lohnabhängige werden ja nicht für ihre Arbeit bezahlt, sondern der Unternehmer kauft ihre Arbeitskraft und die ist bestimmt durch den Wert der Lebensmittel, die zur Reproduktion der Arbeitskraft notwendig sind. Wenn also der Arbeitstag sich verlängert, ist das der reine Gewinn, weil die Reproduktionskosten der Arbeitskraft nicht steigen oder nicht in dem Maße steigen. – Früher wusste man mal, dass mit der Länge des Arbeitstags die Produktivität sinkt. Wenn jedoch die Produktivität durch die Maschinerie vorgegeben ist, dann sinkt die Aufmerksamkeit, was Ausschuss und Arbeitsunfälle zur Folge hat. Ferner wird die Lebensarbeitskraft stärker verschlissen. Die Leute sterben früher, weil eine solche intensive lange Arbeitszeit die Physis auf die eine oder andere Art stärker belastet. Das ist natürlich im wiederum in staatlichem Interesse, dann müssen weniger Renten gezahlt werden. Zu vermuten ist das die Gesundheitskosten steigen, weil die Erholungsphase zu kurz ist. Wenn jetzt also der Staat im Sinne des Kapitals aktiv wird, weil das Kapital abwandert und die gesamte Wirtschaft lahmt, dann beweist das nur wie stark die neoliberale Sichtweise verinnerlicht wurde. Wie bei anderen Aufgaben des Staates die privatisiert wurden, erhöhen sich die gesamtgesellschaftlichen Kosten statt zu sinken. Oder die Versorgungsleistung werden zurückgefahren, was natürlich direkt dazu führt, dass Leute sterben. Jetzt soll also nicht nur die Bahn, die Straßen, die Schulen … auf Verschleiß gefahren werden, sondern die gesamte Arbeiterklasse. Es hat was von einem Vernichtungslager durch Überarbeit.
Und das Gemeinwohl besteht hierzulande im Profit des Kapitals. Insofern passt die Verlängerung des Arbeitstags da wunderbar rein.
– etwas aufzubauen, die Ernährung, Energie- und Wasserversorgung sicherzustellen und allen Menschen in Deutschland ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen. Ja klar und der Osterhase bringt die Eier. Ein angenehmes Leben ist für Lohnabhängige nicht vorgesehen. Die werden solange mit Lohnarbeit überhäuft bis sie ins Gras beißen.
Warum wohl? Weil dieser Zweck nur im Kopf des Autoren existiert. So einen Zweck gibt es gar nicht.
Als hätte sich Merz die Forderung nach Mehrarbeit ausgedacht, um den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden und als müsste man ihn belehren, dass das nicht so ist. Der weiß das.
Ja klar – aus „Bequemlichkeit und Gewohnheit“, aber ein zwei Stündchen Lohnarbeit mehr, das geht natürlich immer, trotz „Bequemlichkeit und Gewohnheit“.
Zutreffend.
Mein Vater war Elektriker, der starb mit 69. In meinem Geburtsjahr betrug die Lebenserwartung von lebendgeborenen Jungen meiner Klasse in meinem Bundesland 69,3 Jahre. Gewisse Leute werben für die Rente mit 70 oder gar 75 oder wollen sie gleich an die „allgemeine Lebenserwartung“ knüpfen, denn „wir“ werden alle älter. Wer ist „wir“?
Es lahm aber nicht die gesamte Wirtschaft. Ich glaube da sollte man sehr stark „branchenspezifisch“ schauen, finden Sie nicht? Lahmt denn die Rüstungsindustrie? Lahmt das Versorgungswesen, lahmen Pharma, Transportindustrie und Versicherungen? „Alte“ Bestandteile und Reste der sog. Deutschland-AG wie Automobilindustrie, Stahlbranche und bestimmte energieintensive Chemie-Zweige haben schon länger „Probleme“. Aber was ist mit „lahmen“ überhaupt gemeint? Wer hat ein Interesse, das etwas „lahmt“ oder es so aussieht als ob es „lahmen“ könnte? „Hilfe, ich bin so lahm, bitte gebt mir mehr Kapitel, senkt die Lohnnebenkosten, schleift die Arbeits- / Umwelt- Blablabla-Auflagen!“
Quelle: hier
Die Wirtschaft lahmt, die Gewinne explodieren – ich habe den Eindruck, dass man hier bloß wieder bei der „lahmer kranker Mann Europas“-Debatte von vor 25 Jahren angekommen ist. Branchen, die einen guten Draht ins Kanzleramt haben oder genug sonstiges Gewicht mitbringen, lassen sich nun vom Staat (noch mehr) päppeln. Oder lassen ihn andere Konkurrenten ausstechen. Solche, die im imperialen Kampf wichtig sind, werden sowieso gehegt und gepflegt. Und andere werden eben schöpferisch zerstört. Was ist daran neu? Das ist business as usal.
Die Infrastruktur wird aber nicht in toto auf Verschleiß gefahren. Klar, die Bimmelbahn zwischen Quassel an der Strippe und Niederbrunzingen, die braucht kein Mensch, deren Schienen kann man verrotten lassen oder gleich rausreißen. Die bringt keinen Gewinn.
Anders sieht es mit strategisch wichtigen Strecken aus. Ob die militärisch, ökonomisch oder sonst wie strategisch wichtig sind, ist fallabhängig. Wenn Staat, Kapital oder eine sonstige Instanz die braucht oder einen Nutzen in ihnen sieht, dann wurden die heute schon gepflegt. Strecken zu den Überseehäfen, über die exportiert wird – das sehe ich bei mir vor der Tür. Strecken über die das „rollende Material“ gen Osten geliefert wird. Usw. usf. Man gibt jetzt sogar noch mehr Kapital frei, damit noch mehr Material noch besser und noch schneller nach Osten rollen kann. Das ist ja systemrelevant. Brücken im absteigenden Ruhrgebiet oder Ihre S-Bahn in Quakenbrück interessiert keine Sau und hat auch nur interessiert solange die Region wichtig war oder man sie zumindest als Schaufenster vermarkten konnte – „Bei uns ist selbst Quakenbrück ein moderner Eisenbahnknoten, während in der DDR die Leute 30 Jahre auf die Reichsbahn warten müssen / die Lok rußt und stinkt / der Waggon kein Internet hat / was auch immer.“
Die DDR is nimmer. Und die Arbeiterklasse wurde bereits früher verschlissen, nur wurden gewissen Teilen mehr Goodies gegeben, damit sie nicht dem pösen Iwan nachlaufen oder revoluzzen. Das muss man heute nimmer.
Nein, es ist einfach nur die in Stufen erfolgende Rückkehr nach Manchester, nachdem die aus Gründen der „Systemkonkurrenz“ notwendig gewesenen sozialpolitischen Fassaden und sonstigen Goodies nicht mehr opportun sind. Der Iwan ist heute nicht mehr rot, also braucht man zwecks Aufstandsprophylaxe auch keinen roten Klimbim mehr. Und zur Aufstandsprophylaxe reicht ein Smartphone mit Pokémon Go. Wer daddelt, chattet oder auf Insta lebt, der revoluzzt nicht oder allenfalls kapitalgerecht und mit Beauty-Filter oder Glocke.
Außerdem sind in einem Vernichtungslager die Leute ja eher unfreiwillig und rebellieren womöglich sogar. Das Gros der Leute hier macht das „Lager“ aber freiwillig mit, wenn sie nicht gerade vom Amt in eine „Maßnahme“ gesteckt wurden, damit sie die paar Brosamen, die man ihnen gnädig gewährt, weiter erhalten und nicht als „Totalverweigerer“ in den Orkus gekippt werden. Oder für irgendeinen Zwangsdienst eingezogen wurden.
Und rebellieren? Der Durchschnittsbürger rebelliert vielleicht, wenn sein neues iPhone später kommt. Aber ansonsten bürgt er ja gern. Ob an Arbeits- oder Pflege- oder Kriegsfront. Es geht um „Freiheit und Demokratie“ hat man ihm gesagt und er möchte seinen „Sozialstaat“ erhalten statt Russisch zu lernen (Rutte). (Ja, ein paar mosern und prusten auch wegen der Verhältnisse, aber viele haben es ja von der Muttermilch an verinnerlicht, dass diese Form des Hamsterradtretens, Katzbuckelns, Ordenanhäufens etc. „normal“ und „richtig“ ist. Als Sie in meinem Alter waren, gab es zwar auch schon Laufräder und Tretmühlen, aber die Zahl der kritischen Hamster war noch etwas größer. Das hat sich nach den Wenden von 1982 und 1989 ff. geändert.)
Der Sabbel „Gemeinwohl“ ist ohnehin bloß irgendetwas zwischen bürgerliche Schimäre und Nebelgranate. Das ist so ein Popanz, der aufzogen wird, um die Leute zu beschämen und dazu anzuhalten in Reih und Glied zu bleiben. So was wie: „Wählen ist erste Bürgerpflicht“. Dann gruselt es dem Bürger, der vielleicht überlegt die Grütze zu hinterfragen und er isst brav seinen Teller leer (= geht an die Wahlurne), denn er will ja kein „Nicht-Bürger“ sein oder gar als „pflichtvergessen“ gelten.
Das Gerede vom „Gemeinwohl“ und ähnlichem Schmu ist ein Schleier hinter dem die tatsächlichen Machtverhältnisse verborgen werden. Eine Formel zur Herrschaftssicherung, mit der die Interessen einer vorgeblichen „Mehrheit“ über die von Minderheiten und Andersdenkenden gestellt und deren Bedenken und Alternativen beiseite gewischt werden. Wobei diese Mehrheit wie gesagt nur vorgeblich ist – an sich sind es die Interessen der Herrschenden, von Staat, Markt, Tempel… die aber als Mehrheitsinteressen verkauft werden. (Aber selbst wenn es die Mehrheit wäre, begründete das nix.)
Kurzum: ein abstraktes Ideal, je nach Bedarf so und so gefüllt, das suggeriert, dass der Einzelne dem Staat, Markt, Tempel… aus irgendwelchen moralischen Gründen Gehorsam schulde. Damit beschallt man die Leute von der Wiege bis zur Bahre und erreicht ihre Konformität. Mit echtem Wohlbefinden der Allgemeinheit hat das nichts am Hut. Aber es ist ein wunderbares Beispiel für sprachliche Manipulation.
Hängt davon ab, wen man als Lohnabhängigen betrachtet. Der Pegizist in A12, den ich in meinem Beispiel an den Mitforisten skizzierte, ist ja auch vom Lohn abhängig. Er lebt von und für den Staat, von dem er 5000 netto pro Monat bekommt. Also, ich weiß nicht, wie es bei Ihnen so steht – aber von 5000 Ocken pro Monat könnte ich ziemlich gut und angenehm leben. Sie haben jetzt vermutlich bei „Lohnabhängige“ an Malocher im Stahlwerk gedacht? Ja, für die mag das nicht vorgesehen sein. Aber geht es denn um die?
Es gibt m.E. durchaus Bevölkerungsgruppen und Lohnabhängige bei denen Staat und Kapital ein Interesse haben, das deren Arbeitskraft nicht zu schnell verschleißt und die ein angenehmes Leben haben sollten – schon im Sinne der Aufstandsprophylaxe.
Erziehung und Zuschleifung. Wer von der Wiege an für’s Hamsterrad abgerichtet wurde, der hinterfragt irgendwann nicht mehr. Zumal dann nicht, wenn er die Goodies sieht, die man ihm verspricht – fett Kohle, fettes iPhone, fette Pokémons. Was auch immer. Wenn es dann heißt „Mehr arbeiten ist notwendig!“ oder „Mehr arbeiten ist Bürgerpflicht – allein schon wegen der russichen Gefahr!“ (oder wem auch immer) und ein schlauer Professor das erklärt, dann wird dem gefolgt – so wie man dem Lehrer in der Schule folgte. Zumal, wenn man damit weiter seine x tausend Ocken oder Pokémons und i-Phones erhält. Ist wie bei den Pandemiemaßnahmen.
Die Leute kommen ja nicht auf die Welt und wollen das aus intrinsischer Motivation. So etwas wurde erst anerzogen und eingeübt.
So, jetzt bin ich hierauf eingegangen, eigentlich wollte ich Ihnen zu dem anderen Kommentar antworten. Naja, so läuft’s manchmal. Ich will Ihnen aber zu dem anderen noch die Tage antworten.
Beim Thema „Wieviel Arbeit muss sein?“ ist meine Gebetsmühle der Text: https://www.inkrit.de/frigga/documents/DA291_fh.pdf. Noch Fragen? Frau, nach Abschluss der Ausbildung mit Zeiten der Arbeitslosigkeit wegen Mutterschaft unter Abstrichen in der Rentenhöhe verrentet mit dem 60. Geburtstag. Devise: Wer wenig braucht hat mehr vom Leben. Manche sehens eher umgekehrt:“ Ich habe kein `Gutes Leben´ denn ich bekommen für meine Arbeit zu wenig Geld.“ Da diese Frage eigentlich jeder für sich selbst beantworten muss, sind Fragen der sozialen Sicherheit sehr schwer zu beantworten und haben mit der Lektüre politischer Koryphäen vergangener Jahrhundert etwas zu tun, aber nicht alles!
Mmh. Ich überlege gerade, ob Autoren mit Geburtsjahrgang 1992 und anscheinend langer, wahrscheinlich noch andauernder „Selbstfindung“ tatsächlich diejenigen sein sollten, die sich über Arbeitsmoral und -zeit, 40-Stunden-Woche usw. auslassen sollten.
Wer von einem „produktiven Leben“ schwafelt und ernsthaft als Beispiele Hemingway (Selbsttötung) und Churchill (manisch-depressiv) anführt, der lebt offensichtlich in Sphären völliger Entrücktheit. Und vergleicht er jetzt Fatma vom Putzdienst und Kalle von der Müllabfuhr mit Hemingway, Churchill und Mann? Auf die letzten 3 kann eine funktonierende Gesellschaft ganz gut verzichten. Auf Fatma und Kalle eher nicht.
Und dann versäumt der Autor es auch nur ansatzweise einen Weg zur Diskussion zur Lösung der von ihm aufgezeigten Konflikte zu zeigen. OK, er ist ja auch nicht Hemingway, Mann oder Churchill 😉 .
Heißt übrigens nicht, dass ich nicht für das Faulsein bin. Man muss es sich halt leisten können, wie Hemingway, Churchill und Brecht.
Mhm, ich überlege, ob Leute, die ihr ganzes Leben hindurch – ob Sie nun 33 oder 63 oder 93 sind – Staat, Markt, Tempel und sonstigen Autoritäten brav gedient haben, denen brav und freiwillig ihren Kopf und Körper an diversen Fronten – ob Arbeits-, Pflege- oder Kriegsfront – zur Verfügung stellten, die gehorsam an die Wahlurne trotteten um AfD, Grüne oder sonstigen Schmu zu wählen, die in der Schule gehorsam dem Lehrer folgten, in der Glotze dem Raffelhüschen oder dem Masala, die Zwangsdienste bejahen und Zwangsimpfung, die die Maske aufsetzen und gegen andere aufhetzen, kurzum: ob die, die den ganzen Scheiß mitmachen, sich überhaupt noch über irgendetwas auslassen sollten. Ihr habt’s bestellt und so wird’s geliefert – kein Grund gegen Jüngere, Ältere, Neger, Ungeimpfte, Russen, S-21-Gegner, Querdenker, gefallene Engel, Umweltsäue, Juden, Muslime, Behinderte, Zigeuner, Perser, den Kinäs oder wen ihr gerade sonst als modische Hassgruppe entdeckt habt, los zu kreischen.
Und ansonsten: Meinungsfreiheit nur für die, deren Nase mir gerade passt!
Ich kann auf Fatma und Kalle ziemlich gut verzichten, gerade wenn die als brave Bürger nur den Herrschenden bürgen wollen und in deren Tretmühle malochen, um am Ende ein paar Goodies und Pokémons oder einen Urlaub für Insta zu bekommen.
Es gibt keine unnützeren Jobs und mehr Bullshit als BWL, Jus, Journaille, Politiker, Militärs… und etliche mehr. Nach Graeber glauben rund 40 % der Leute, dass ihre sogenannte „Arbeit“ wahrscheinlich nicht notwendig ist. Bei etlichen besteht die „Arbeit“ aus Däumchen drehen, Candy Crush und Pokémon Go spielen. Andere werden für Nonsens fürstlich bezahlt, für’s Unterdrücken oder für schädlichsten Krimskrams (Drohnen, Finanz„produkte“, Husch-Pfusch-Impfstoffe…)…
Ein hoch auf jeden, der mit diesem System bricht und „faul“ ist.
Welchen „Mann“ meinen Sie denn? Den Thomas, den Heinrich, den Golo, den Klaus….? Ist ja eine ganze Sippe.
Zum Namen meines persönlichen literarischen Lieblings Franz Kafka spuckt die deutsche wikipedia auf Nachfrage folgendes aus: „Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von Max Brod veröffentlicht, einem engen Freund und Vertrauten, den Kafka zu seinem Nachlassverwalter bestimmt hatte. Kafkas Schilderungen unergründlich bedrohlicher, absurder Situationen haben zur Bildung des auch im außerliterarischen Kontext verwendeten Adjektivs „kafkaesk“ geführt. “ … „In Anerkennung seiner Leistungen wurde Kafka viermal befördert, 1910 zum Konzipisten, 1913 zum Vizesekretär, 1920 zum Sekretär, 1922 zum Obersekretär. Zu seinem Arbeitsleben vermerkt Kafka in einem Brief: „Über die Arbeit klage ich nicht so, wie über die Faulheit der sumpfigen Zeit“. Der „Druck“ der Bürostunden, das Starren auf die Uhr, der „alle Wirkung“ zugeschrieben wird, und die letzte Arbeitsminute als „Sprungbrett der Lustigkeit“ – so sah Kafka den Dienst. An Milena Jesenská schrieb er: „Mein Dienst ist lächerlich und kläglich leicht […] ich weiß nicht wofür ich das Geld bekomme.“ Als bedrückend empfand Kafka auch sein (von der Familie erwartetes) Engagement in den elterlichen Geschäften, zu denen 1911 die Asbestfabrik des Schwagers hinzugekommen war, die nie recht florieren wollte und die Kafka zu ignorieren suchte, obwohl er sich zu ihrem stillen Teilhaber hatte machen lassen. Kafkas ruhiger und persönlicher Umgang mit den Arbeitern hob sich vom herablassenden Chefgebaren seines Vaters ab.“
Die Bezahlung kreativer Leistungen gleich welcher Art verlangt Mäzene. Ohne solche müssen Künstler, Philosophen, Religiöse, Musiker … mit in der Welt bedeutsamen Leistungen dahinscheiden, ohne jemals dafür einen Pfennig bekommen zu haben. Wer besser lebt hat Gönner. Wer sich nicht von Gönnern abhängig machen will, MUSS bescheiden bleiben und sich den Lebensunterhalt durch wertschöpfende, produktive Arbeit verdienen oder sich wie Kafka der handelnden Verwandschaft fügen. Diese Unterscheidung wird voraussichtlich bleiben.
Das Problem: Gesellschaften sind arm dran, die solches Schaffen nicht aufweisen. Dessen Qualität nimmt aber durch die Einrichtung von Künstlersozialkassen, Verwertungsgemeinschaften für Worte, Musik… nicht zu.
Seit Corona glaube ich auch nicht mehr, dass „Wissenschaft“ anders arbeitet. Reale Werte entstehen durch diese genauso wenig. ES WIRD VERDIENT. Auch ohne `Würdigkeit´. Die herrschenden Teile der Gesellschaft bestimmen, wer zu den Profiteuren gehört und wer nicht. Eine Parteikaste? Eine religiös definierte Kaste? Die politische Kaste?
Jede Menge dumme Mitmenschen, absolvieren wegen ihrer Anpassungsfähigkeit mittlere, hohe und höchste Schulen. „Ohne Vitamin B geht das alles nicht“ wusste früher jeder. Auf diese banalen Zusammenhänge kann JEDER kommen. OHNE jemals Marx gelesen zu haben, Abitur zu haben, auch als Analphabet. Politik kann an diesen Zuständen nichts ändern. Der Mensch ist ohne seine „Beziehungen“ aber nicht überlebensfähig. Mit wenigen Ausnahmen, die man früher z. B. als Waldmenschen oder Einsiedler bezeichnete.
Manche Mitmenschen besuchen sie gern, und bringen dann ein bisschen Dröhnung mit. In alkoholischer, pflanzlicher oder chemischer Version und freuen sich, mit einem Unikum der Welt entfliehen zu können. Schon wieder haben zwei was davon. Einfach durch „Beziehung“.
Schöne Gedanken dabei. 👍
Es ist freilich gerade für tatsächliche Linke, Freigeister und pöse Querdenker schwer, Gleichgesinnte in dieser Gesellschaft zu finden oder sich zu erkennen zu geben. Und ohne Connections, Vitamin B, Förderer und Mäzene kommt man ohnehin nicht weit. Selbst wenn man sie – mitunter – hat, heißt es übrigens nichts, wenn man die falsche Herkunft oder die falsche Haltung hat oder aus Reih und Glied tanzt. Es wird zwar stets anders verkauft und angepriesen, aber es ist eine geschlossene Gesellschaft – und so soll es ja auch sein.
Von Kafka musste ich in der Oberstufe „Der Proceß“ lesen. In 13.1 dann eine Klausur über Kapitel 4, in 13.2 über Kapitel 5, im Abitur kam Kapitel 6 (wenn ich es richtig zusammenbekomme). Hat mir den Autor vergällt. Bin dann bei Perutz gelandet. Stammte auch aus Prag, arbeitete ebenso für Generali und war rund ein dreiviertel Jahr älter als Kafka. Besonders mag ich sein Zwischen neun und neun (hier), ein herrliches Stück Literatur.📚🕯️🦉
Danke für den Lesetipp.
A:
Die von mir bewältigte Pflichtlektüre wurde von bayerischen Lehrplänen bestimmt und einem Deutschlehrer, der garantiert antifeministisch eingestellt war. Nach meiner Erinnerung hat er seine angeheiratete Frau anlässlich der Treffen der `freiwilligen´ (siehe oben Vitamin B) literarischen Arbeitsgemeinschaft in einem seiner zahlreichen Zimmer dazu verwendet, sie anzublaffen, wenn der Tee nicht sofort nach Eintreffen des letzten Teilnehmers serviert wurde. Auf der Abiturfahrt hat er sich dann allerdings gemeinsam mit einer Schülerin des wirklich gebildeten Zuges (Latein, Griechisch, Englisch statt Mathe, Biologie, Chemie und Physik) für württembergische Weine entschieden.
B.
Nachdem ich inzwischen sogar (fast vollumfänglich) die gegenwärtige Form des e-books bedienen kann, kann ich mir wieder „Bücher“ leisten. Von Zeit zu Zeit muss ich nämlich wegen Überfüllung unserer Wohnung immer wieder welche weggeben. Der Weg in die nächste . „öffentliche Bibliothek“ ist weit (Bus 1 Stunde). Wartezeit auf kritische Bücher zurückliegender Jahrhunderte je nach öffentlicher Debattenlage zwischen 6 Monaten und x Jahren. Vieles nur in Präsenz, was wegen der Abfahrtszeiten der letzten Busse nicht hilfreich ist. [Ja! Wir leisten uns ein Auto, und nutzen es auch ab und zu!]
Da die Phase der Alphabetisierung durch Bibelübersetzung definitiv beendet ist, und die Kirchen eher mit zeitgenössischen religiösen Liedern ihre Hallen füllen, fallen auch die örtlichen Bestände irgendwelcher kritischen Bruderschaften weg.
Moderiert der Autor des Artikels die Kommentare zu seinem Artikel selbst?
„Denn im Ergebnis geht es doch darum, mit Arbeit zum Gemeinwohl beizutragen – etwas aufzubauen, die Ernährung, Energie- und Wasserversorgung sicherzustellen und allen Menschen in Deutschland ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen.“
NEIN! In einem kapitalistisch organisierten Wirtschaftssystem, wie dem in diesem Land, geht es bei der Arbeit einzig und allein um die Verwertung des eingesetzten Kapitals zur Akkumulation. Nur die Arbeit eines Menschen, kann Wert erschaffen und damit neues Kapital, welches dann wieder eingesetzt wird um mehr Arbeit (von Menschen) zu verwerten usw. usf. Der herrschenden Kapitalistenklasse geht es mitnichten um das Gemeinwohl oder die Versorgung der Bevölkerung mit notwendigen oder nutzbringenden Gütern. Sie beschreiben die Zielsetzung eines sozialistischen Wirtschaftssystems.
Merz wirkt: Bett, Brot, Seife: Kanzler will Leistungen für Flüchtlinge kürzen
CDU nimmt zudem „Totalverweigerer“ ins Visier. Wenn also Arbeitnehmer die von den Arbeitgebern angebotene Arbeit gar nicht annehmen, dann müssten sie insofern sanktioniert werden.
Dem „Arbeitgeber“ geht es aber auch nicht darum, dass er Arbeitssuchenden insofern Arbeit gibt, sondern dass er einfach nur seine eigenen Profite maximiert.
Dabei eignet sich unser Geld auch ohnehin nicht als Bezahlmittel, weil dieses wegen der Art der Geldentstehung eher nur für eine Art Bezahlen mit Schuldscheingeld ausgerichtet ist.
Die heutige Praxis sieht so aus, dass der Staat dadurch immer wieder Geld von den Banken anfordert, dass er Schulden macht.
Dies fällt ihm auch nicht schwer, weil er seine vielen Schulden später ohnehin nicht wieder zurückzahlen muss.
Er schuldet seine vielen Schulden einfach immer weiter um und dann ist doch wieder Geld da.
Hierbei gibt es dann jedoch das Problem der Ungleichheit.
Der einseitig verteilte Geldbesitz innerhalb der Gesellschaft führt dazu, dass vor allem auch der Staat immer schneller neue Schulden aufnehmen muss, damit er einerseits seine vielen Schulden bezahlbar machen kann und damit er andererseits auch immer wieder an neu gedrucktes Geld drankommt.
Einfach nur staatliche Leistungen zu kürzen, würde zwar den rasanten Anstieg der Staatsschulden abbremsen. Wer dann aber arbeitet, der würde trotzdem seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten können.
Die CDU wird aber niemals aus ihren leeren Sprechblasen rauskommen. Herr Merz preist den Kapitalismus auch als Lösung an.
richtig ist folgendes:
“[A] great embarrassing fact… haunts all attempts to represent the market as the highest form of human freedom: that historically, impersonal, commercial markets originate in theft.”
― David Graeber, Debt: The First 5,000 Years
Randbemerkung zu
„richtig ist folgendes:
“[A] great embarrassing fact… haunts all attempts to represent the market as the highest form of human freedom: that historically, impersonal, commercial markets originate in theft.”
― David Graeber, Debt: The First 5,000 Years
Darf man das auch auf Deutsch gelesen haben, oder müssen wir tatsächlich ALLE die im geographischen Westen üblich gewordene amerikanische Version einer Lingua Franca beherrschen, um den Anschein von Kritikfähigkeit, Wissen, Bildung und Lesefreude zu erwecken? Habe zwar früher selbst Englisch unterrichtet, komme aber mit dem üblich gewordenen Englisch der Kunstworte aus den Anfängen von Wortreihen oder Halbsätzen nicht zurecht. Jeder sein eigener Stein von Rosette? Kein Wunder, dass man glaubt KI haben zu müssen.
Spiele gegenwärtig mit dem Gedanken mir wenigstens wieder die Abos meiner früheren Arbeitsjahre zuzulegen: Morning Star und Guardian. Zu amerikanischem Englisch mochte ich mich noch nie durchringen. Dann wird´s mit den materiellen Möglichkeiten zur Buchbeschaffung aber knapp. Man kann halt nicht alles haben. Nur die „umsonst-Artikel“ bringen´s halt auch nicht.
„wenige Stunden […] Arbeit und verbrachten den Rest der Zeit mit Freizeitaktivitäten.“
Das ist weltfremd. Der Mensch sucht in Arbeit Sinn und Erfüllung (ob er sie finden kann heutzutage, ist eine andere Frage) und auch soziale Eingebundenheit (heute mehr denn je weil das „Privatleben“ immer weniger soziale Anteile hat. Der moderne Mensch vereinsamt zusehends. Vor allem in der Stadt, in der Masse.
Nicht weniger Arbeit ist die Lösung, sondern sinnhafte, befriedigende, kooperative, maßvolle Arbeit. Das braucht der Mensch!
Im Zeitalter der Bullshit-Jobber und den meist der Betäubung dienenden „Freizeitaktivitäten“ ist das natürlich nicht mehr bekannt.
Das Wort „Arbeit“ ist nach meiner Einschätzung nicht genau genug.
Der Mensch muss zwar TÄTIG sein, um zu überleben (Nahrung, Schutz vor Wetterereignissen, Zuführung von Wasser…). Auf welche Weise und zu welchem Zweck beschließt er aber nicht alleine. Was die anderen als „Arbeit “ akzeptieren und belohnen hat mit den gemeinsamen sozialen Beziehungen zu tun. Diese Beziehungen können religiöse oder moralische Begründungen genauso berücksichtigen wie nötige Arbeit zum Wohle aller, bis hin zur Zwangsarbeit. Dass man gegenwärtig wieder einmal möglichst billige Lohnarbeit durchsetzen will und Wilderei nicht schätzt hat mit Interessen und Macht zu tun. Was „sinnhafte, befriedigende, kooperative, maßvolle Arbeit“ ist, kann das Individuum für sich selbst bestimmen, nicht stellvertretend für andere. Es bedarf dazu weder sinnstiftender Priester, eines Fron- oder Gutsherrn, der Metall-Gewerkschaft oder des Verbandes der Metallarbeitgeber.
U. a. ist es meines Wissens in Deutschland gegenwärtig gesetzlich verboten, den Bedarf an tierischem Eiweiß durch das Fangen und Braten von Bibern zu decken oder ungefragt Hecken zu roden, um auf deren Fläche Nahrungsgräser zu säen. Quellwasser ohne Genehmigung von Wasserwirtschaftsamt und Grundeigentümern zur wirtschaftlichen Nutzung abzuleiten ist verboten, kann aber im Interesse von Nestlé und Paulaner Bräu genehmigt werden. Aus einer Quelle zu trinken und die eigene Wasserflasche aufzufüllen ist erlaubt. Ganz gleich ob ein Warnschild angebracht ist oder nicht.
Wildbeuterei als Lebensform ist meines Wissens kein strafrechtlich erfasster Tatbestand. Trotzdem ist die Zahl der Menschen. die auf dieser Grundlage leben könn(t)en wegen der fehlenden persönlichen Voraussetzungen sehr gering. Dank des Verzichts auf Kompass und Karte kann ja kaum noch einer am Sonnenstand erkennen, ob es morgens ist oder abends und in welche Richtung er geht. Gleich ob er zu Fuß, mit zwei, drei, 4 Rädern oder einem Dreiachser unterwegs ist.
Miit der Diskussion Ihrer Position könnte man Tage zubringen. Trotzdem wird es „der Weisheit letzten Schluss“ nicht geben, bestenfalls interessegeleitete Mehrheitsentscheidungen unter Verzicht auf den Einsatz von Wasserwerfern oder Molotowcocktails… . Das Ende ist offen. Dass Regierungen da Abhilfe schaffen können ist genauso wenig wahrscheinlich wie eine erfolgreiche Weltrevolution.
Soso, an meinem Kommentar zum Thema „Arbeit“ meinen Sie dass der Begriff „Arbeit“ nicht genau genug sei – aber sonst, bei anderen, scheint Sie das nicht zu stören?
Ihr Blabla hätten Sie sich voll sparen können.