Das „gierige Biest“ ist tot – aber die Herde blökt weiter

Mann rechnet im Supermarkt Preise nach, Symbolbild für Inflation
Quelle: Pixabay

In diesen Tagen kann man ein interessantes Schauspiel beobachten. Obwohl das „gierige Biest“ namens Inflation vor aller Augen schon vor einiger Zeit in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist, blökt die Schafherde weiter als sei nichts geschehen.

Angetrieben wird die Angst der Schafe von „Experten“, die jeden Tag durch die Medien gereicht werden und bedenklich die Köpfe wiegen: Das Biest könnte doch nicht tot sein, es könnte nur schlafen, könnte im November oder Dezember plötzlich den Kopf wieder heben und schnell noch einige Schafe fressen.

Zwar ist die Inflationsrate im Euroraum schon im September unter das Ziel der EZB von zwei Prozent gefallen, aber der „Sorge“ der Experten tut das keinen Abbruch. Sie schauen einfach auf andere Raten, um ihre Sorge zu rechtfertigen. Da sich auch die sogenannte Kernrate nunmehr den zwei Prozent annähert, hat man plötzlich die Preise der Dienstleistungen entdeckt, die immer noch um vier Prozent steigen. Das zeige doch, so die einschlägigen „Bankvolkswirte“, dass die Inflation nicht besiegt sei, sondern, vor allem wegen der starken Lohnerhöhungen, noch im System schlummere.

Krude Inflationstheorien

Besonders intensiv über die Gefahren einer erneuten Inflationierung hat das deutsche Mitglied im Direktorium der EZB, Isabel Schnabel, nachgedacht. Sie sagte in einem Interview der FAZ vom 26.7. dieses Jahres:

„Die entscheidende Frage ist aber: Wird das starke Lohnwachstum lediglich getrieben durch einen Aufholprozess der Reallöhne nach den hohen Inflationsraten der vergangenen Jahre, um die Kaufkraftverluste auszugleichen – oder steigen die Löhne zum Teil auch deshalb so stark, weil die Unternehmen aufgrund der Arbeitskräfteknappheit höhere Löhne zahlen müssen.“

Im zweiten Fall, so ihre Befürchtung, könnte die Inflation wieder steigen, weil steigende Löhne steigende Preise nach sich zögen. Das würde die EZB wieder auf den Plan rufen.

Bemerkenswert ist bei dieser Analyse zunächst, dass sie einen Aufholprozess bei den Reallöhnen wegen der hohen Inflationsraten konstatiert, bei Arbeitskräfteknappheit, ihrem zweiten Fall, aber unterstellt, dass die „Löhne“ steigen und die Inflationsraten folgen, obwohl man doch gerade bei Arbeitskräfteknappheit (zumindest in der von der EZB nicht in Frage gestellten neoklassischen Theorie) erwarten muss, dass die Reallöhne steigen. Folglich könnten die Nominallöhne durchaus steigen, ohne dass die Preise folgen. Gerade wenn es um echte Arbeitskräfteknappheit ginge, müsste in der theoretischen Welt der EZB der Markt doch eine Lösung in Form steigender Reallöhne finden können, ohne dass die EZB praktisch einschreitet.

Alles, was sonst noch im System schlummert, ist vollkommen unproblematisch. Selbst wenn es noch einige Nachhutgefechte wegen der Preissteigerungen der Vergangenheit gibt und die Dienstleistungspreiszuwächse noch ein wenig höher hält, ist es doch vollkommen klar, dass die Abschlüsse von nun an wieder auf der Basis einer Inflationsrate von zwei Prozent verhandelt werden. Damit ist die Gefahr, dass von dieser Seite neue Inflationsgefahren entstehen, aus der Welt. Wer anderes erzählt, ist vermutlich Interessenvertreter (einer Bank z. B.) oder einer der vielen „Experten“ die mit Gewalt versuchen, ihre eigenen Fehlprognosen über die Dauer und die Gefährlichkeit der „Inflation“ zu rechtfertigen.

Im Übrigen kann in ganz Europa, anders als Frau Schnabel glaubt, von einer Arbeitskräfteknappheit nicht die Rede sein. Auch in der EZB sollte man zur Kenntnis nehmen, dass die Arbeitslosenzahlen als unmittelbare Folge der von der EZB zu verantwortenden Rezession in den meisten Ländern steigen und die Zahl der offenen Stellen sinkt. Auch liegt das Niveau der Arbeitslosigkeit in der EMU immer noch bei 6,5 Prozent und damit weit über dem Niveau, bei dem man wirklich von einer Arbeitskräfteknappheit reden könnte (wie in meinem Grundlagenbuch gezeigt).

Evidenzbasierte Geldpolitik?

Die EZB nimmt für sich in Anspruch, einem evidenzbasierten Ansatz zu folgen. Man fragt sich allerdings, warum sie die einschlägige Evidenz nicht zur Kenntnis nimmt und nicht einmal diskutiert. Die Erzeugerpreise in der Industrie sind, wie das beiliegende Originalbild vom Statistischen Bundesamt für Deutschland (hier zu finden) zeigt, ein hervorragender Indikator für die Verbraucherpreise. Niemals haben sich die Preissteigerungen auf der Verbraucherstufe erhöht, ohne dass vorher die Erzeugerpreise deutlich gestiegen wären.

Doch die EZB hat die Erzeugerpreise aus der Liste ihrer Indikatoren gestrichen (wie hier gezeigt), als zu Ende des Jahres 2022 klar wurde, dass die Normalisierung auf der Erzeugerstufe ungeheuer schnell eintreten und ihr Szenario einer vertrackten und langanhaltenden Inflation in Frage stellen würde.

Die von Eurostat veröffentlichten letzten Werte bei den Erzeugerpreisen für den Euroraum (hier zu finden) zeigen eindeutig, dass es für die EWU keine Inflationsgefahr mehr gibt (beiliegendes Originalbild). Das Bild zeigt – anders als das obige – einen Index, also das Niveau der Entwicklung und nicht eine Zuwachsrate.

Während die Erzeugerpreise einschließlich Energie unter Schwankungen absolut gesunken sind, wurde bei den Erzeugerpreisen ohne Energie (die hellblaue Kurve) schon im Februar 2023, also vor 2 ½ Jahren, ein Wert von 119 erreicht und der ist seitdem nie mehr überschritten worden. Es gibt eine beeindruckend stetig horizontale Entwicklung, also ein absolut stabiles Preisniveau. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass diese langanhaltende Preisstabilität der beste Indikator dafür ist, dass auch auf der Verbraucherstufe außer einigen irregulären Schwankungen nichts passiert, was die Preisstabilität gefährdet.

Warum spielen die USA in einer anderen Liga?

Gestern ist die Inflationsrate für die USA mit 2,4 Prozent im September 2024 veröffentlicht worden. Auch dort waren die Preissteigerungsraten der vergangenen zwei Jahre nur eine Episode. Nun hat sich auch dort die Lage normalisiert. Das Erstaunliche: Die Normalisierung gelang ganz ohne jede Rezession. Die Wachstumsraten sind immer noch positiv und die Arbeitsmarktlage ist exzellent. Die Arbeitslosenquote liegt mit leicht über 4 Prozent ganz nahe bei den Werten, die für die USA in der Vergangenheit wie heute Vollbeschäftigung bedeuten. Die Löhne (nominal) steigen im Durchschnitt des Landes um 4 bis 5 Prozent pro Jahr, was definitiv keine Inflationsgefahr mit sich bringt.

In der EZB und bei den sonstigen Experten müsste man nun dringend fragen, wie das sein kann. Hatten sie Europa doch darauf eingeschworen, dass man eine Rezession und steigende Arbeitslosigkeit braucht, um die Inflationsgefahr zu bannen. Und in den USA sinkt die Inflationsrate im gleichen Tempo ohne Rezession und bei Vollbeschäftigung? Man stelle sich einmal vor, in Europa hätte – wie in den USA geschehen – der Staat mit einer extrem expansiven Finanzpolitik den Plan der EZB durchkreuzt, mit Hilfe einer Rezession die „Inflation“ zu bekämpfen. Was hätte die EZB getan? Hätte sie noch drei Gänge in der Restriktion hochgeschaltet, um die Rezession zu erzwingen? Oder hätte sie es, wie die amerikanische Zentralbank (FED) bei leichten Zinserhöhungen belassen, die der Konjunktur letztlich kaum geschadet haben? Noch wichtiger: Würde die EZB jetzt nicht bei Vollbeschäftigung und immer noch hohen Wachstumsraten darauf beharren, die geldpolitische Restriktion fortzusetzen, während die FED ganz gelassen die Zinsen genauso schnell senkt wie die EZB?

Die Antworten sind klar und zeigen, dass Europa eine ungeeignete Geldordnung und ungeeignete Geldpolitiker hat. Die alleinige Fokussierung der Geldpolitik in Europa auf Preisstabilität ist unangemessen (wie u.a. hier gezeigt). Die Geldpolitik braucht wie in den USA ein Mandat, dass die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitslosigkeit umfasst.

Gerade weil die EZB unabhängig ist und ein allzu einfaches Mandat hat, sollte ihre Politik wenigstens in der Öffentlichkeit und unter den Ökonomen heftig kritisiert werden. Doch davon kann nicht die Rede sein. Fast alle, die etwas von der Sache wissen, verhalten sich handzahm und die Medien plappern gerne all das nach, was die handzahmen „Experten“ und die EZB-Mitglieder selbst vom Stapel lassen. Wer die Medienmacht besitzt, muss sich den Fakten nicht stellen. Und wenn man die Fakten ignoriert, können nicht einmal Faktenchecker feststellen, dass man das Publikum systematisch hinters Licht führt.

Dieser Artikel erschien erstmals auf Relevante Ökonomik.

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21 Kommentare

  1. Vor größten Seuche 2019 haben 500 Gramm Nudeln 0,39€ gekostet, zur Zeit ist der Preis auf 0,79€ gesunkenen.

    Die aus dem Wahrheits Ministerium werden schon die Realitäten des Ministeriums für Wohlstand bestätigen.

    1. Ich schaue auch hauptsächlich auf die Lebensmittelpreise. Und hier sehe ich das einige (nicht Saisonale) Produkte wieder anziehen. Die veröffentlichten Inflationsraten sind fürn A… und für die Wohlhabenden.

      1. Kanonen statt Butter, beides können wr uns nicht leisten schließlich sind wir im Krieg mit Russland

        Wobei der Butterpreis gerade explodiert, vor kurzem noch bei 1,20 Teuro, jetzt 2,39 Teuro und zwar die günstigste Discounterbutter.

        Das Wahrheitsministerium läßt verlauten, es sei um, die Umwelt zu schonen weil die Kühe zuviel pupsen.
        Was bei den hohen Preisen vom Verbraucher oftmals nicht berücksichtigt wird ist die Tatsache das trotz der exorbitanten Preise die Zutaten immer schlechter werden. Weniger Kakao, mehr Palmfett, Haferflocken als Streckmittel im Pflaumenmus, usw., usw..

        Ach da fällt mir noch ein, zum 1. und zum 15. eines Monats werden die Preise erhöht weil dann das Geld lockerer sitzt, mal drauf achten beim Einkaufen.

        Hohe Preise generieren auch mehr Steuern dafür kauft man dann Waffen um sie in der Ukraine in Rauch aufgehen zu lassen.
        Das Sylvesterfeuerwerk hierzulande wird aus Gründen des “Umeltschmutzes” selbstverständlich verboten.

    2. @Kalsarikännit: “Vor größten Seuche 2019 haben 500 Gramm Nudeln 0,39€ gekostet, zur Zeit ist der Preis auf 0,79€ gesunkenen.

      Die aus dem Wahrheits Ministerium werden schon die Realitäten des Ministeriums für Wohlstand bestätigen.”

      Uff, welche Marke? Da ich wirklich leidenschaftlicher Pasta-Esser bin, greife ich bei REWE gerne auf die Discount-Produktmarke Ja! zurück, da die nicht nur preiswert, sondern im Allgemeinen auch qualitativ absolut in Ordnung sind, aber auch die sind noch bei 0,99€ oder hab’ ich die letzte Änderung noch gar nicht mitbekommen?

      Zumindest ist das Ja!-Olivenöl in der 0,75 l-Flasche bei 7,99€, so glaube ich wenigstens, mich derzeit erinnern zu können, nachdem es schon bei 9,99€ war, vor Corona waren es allerdings 3,79€!

      Die Lebensmittelpreise sind jedenfalls teilweise durch die Decke geschossen und trotzdem haben viele aus dem Politabschaum nichts Besseres zu tun, als sich über das angeblich viel zu hohe Bürgergeld auszukotzen.

      1. @jemp1965
        “Die Lebensmittelpreise sind jedenfalls teilweise durch die Decke geschossen und trotzdem haben viele aus dem Politabschaum nichts Besseres zu tun, als sich über das angeblich viel zu hohe Bürgergeld auszukotzen.”

        Die gönnen den armen nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln…
        Sind halt übelste Soziopathen und die spült es in diesem komplett irren System immer nach oben.

    3. @All
      Meinen Glauben Wissen

      Das aufbewahren von Kassenbons ist genauso wichtig wie die Kontrolle der eigenen Kontoauszüge. Die mehrjährige Aufbewahrung verschafft den Überblick.

      Ps. Was bekommt man für die 1101,60€ Demokratieabgabe in fünf Jahren?

  2. Ein mit Absicht am Leben gehaltenes Übel. Denn Hochzins und Schuldenbremse zusammen erzeugen mit Sicherheit eine Rezession. Woran der Habeck schuld sei. Hier muss ich ihn ausnahmsweise in Schutz nehmen. Statt des Habeck würde auch jeder andere nichts an diesem Zustand ändern können.

    Aber man braucht es eben noch, das Übel. Eben sind die Gewerkschaften dabei, die durch die Inflation entstandene Lohnlücke aufzufüllen. Sobald ihnen das gelingt, sind natürlich sie wieder an allem schuld. An der Rezession und an der Inflation. Gleiches Spiel seit Ludwig Erhard.

    1. @Artur_C
      “Statt des Habeck würde auch jeder andere nichts an diesem Zustand ändern können.”

      WOLLEN!!! statt können! Habeck hat keinen Schutz verdient, er hätte schon längst zurücktreten müssen aber vielleicht passiert das ja bei der nächsten Wahl.

    2. Klar hat Habeck seinen massiven Anteil daran! Hätte er auch nur einen Funke Ehre in sich, würde dieser zurücktreten und die Probleme beim Namen nennen.

      Aber nein: Dieser Transatlantiker hat uns verkauft!

  3. EZB als politisch neutral zu sehen, ist mit Corona 750mrd und der Pleitestaat Ukraine erhält Kredite für die Ukraine.
    Wenn Geldpolitik durch Politik beeinflusst wird, ist der glaube an ihrer eigenen Verkündung der Preisstabilität als Lüge entlarvt.
    Der Schuldenberg der EU und ihr Verwalter EZB haben sich fast verdoppelt und beeinflusst wird das über die Zinsen, das Kapital gewinnt und das Schaf frisst die schulden.

  4. Eine Inflation ist eigentlich nie zuende. Die Preise bleiben stets hoch. Es ist so, als würde man sagen, eine Überschwemmung sei zuende, wenn das Wasser nicht mehr steigt. Die Überschwemmung ist aber erst zuende, wenn die Wasserspiegel wieder gesunken ist. Es gibt auch keine Lohn-Preis-Spirale, sondern nur eine Preis-Lohn-Spirale. Erst wenn die Löhne die Preissteigerungen ausgeglichen haben, ist die Inflation real zu Ende. In den USA haben wegen der hohen Preise viele Menschen Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Auch wenn die Preise nicht mehr so stark steigen, die Inflation also geringer geworden ist, ändert das nichts an dieser Tatsache. Wenn trotzdem von Inflationsbekämpfung die Rede ist, meint man genaugenommen die Bekämpfung der Inflationsfolgen. Wenn das nicht durch irgendwelche Geschenke passieren soll, wie es Kamala Harris meint, müssen die Löhne steigen. Aber das passt natürlich den Kapitalisten nicht. Noch weniger passt ihnen, wenn sie infolge einer Rezession die Preise wieder senken müssen. Der bessere Weg ist m. E. wirklich, durch Wirtschaftswachstum die Löhne anzupassen.

  5. “Die Arbeitslosenquote liegt mit leicht über 4 Prozent ganz nahe bei den Werten, die für die USA in der Vergangenheit wie heute Vollbeschäftigung bedeuten. ”

    Werden nicht in USA nur diejenigen als arbeitslos gezählt die Arbeitslosengeld beziehen? Und das ist dort endlich. Je nach Bundesstaat anderes… Beispielsweise in New York 26 Wochen bzw. im besten Fall ein Jahr!
    Man muss sich nur in den USA umschauen: Es ist ein einziges Shithole wo die Reichen immer reicher werden und in “Gated Communities” leben und Mio von Menschen von Food Stamps leben!

    Nicht dass ich damit die Finanz- und Sozialpolitik Deutschlands auch nur ansatzweise verteidigen will, im Gegenteil, sondern ich dem Vergleich absolut unpassend finde.

    Der Westen kackt ab! Und absolut zurecht!

    1. – Die Arbeitslosenquote liegt mit leicht über 4 Prozent –
      Sie finden immer wieder Wege sie statistisch zu senken, ohne das ein einziger mehr arbeitet.

    2. @n.b.
      Was glaubt der Leser woraus und aus welchem Milieu die vielen “Freiwilligen” für den “Dienst an der Waffe” der US Armee rekrutiert werden? 🙂
      Bei und gabs den Spruch:, und hast du keinen Anzug mehr, dann meld´ dich bei der BW.
      Ein Job in der Armee garantiert gesicherte Mahlzeiten, eine Ausbildung, Kenntnisse anderen Länder, teilweise Immunität für kriminelles Handeln bei den Vasallen und gegen Völkermord. Ein gewichtiger Grund ist auch die erleichterte Einbürgerung. Allerdings der Freiwillige bekommt auch eine, je nach Waffengattung, intensive Gehirnwaschung. 😉 😉
      Auch um eine sicher Pension brauchst dir keine Sorgen zu machen. Sorgen kommen höchsten von dir selbst, wenn dich danach die Gedanken und Bilder der heroischen Taten von dir und deinen Kameraden nicht zu Ruhe kommen lassen. Aber dafür gibt´s Psychiater 🙂 🙂

  6. Gerade weil die EZB unabhängig ist …

    Da ist mir inzwischen der Glaube abhanden gekommen, das irgendeine bedeutende Institution in der EU noch unabhängig Entscheidungen trifft.
    Dann passt auch die Ignoranz:

    Und wenn man die Fakten ignoriert, …

  7. In einem langfristigem Gleichgewicht von Geldmenge und Produktion existiert keine Inflation.

    Ein Wirtschaftswachstum würde Deflation bedeuten und eine Erhöhung der Geldmenge Inflation.

    Wächst die Wirtschaft um 2%, dann muss man die Geldmenge um 2% erhöhen.

    Schrumpft sie um 2%, dann kann man geschickt Geld durch sanfte Zinserhöhung vom Markt abpumpen.

    Alles läuft im Prinzip sehr einfach, außer die Wirtschaft wird nicht ordentlich geführt.

    Zum Beispiel wenn man Geld für reiche Amigos, etwa zur Bankenrettung, druckt, oder Kriege bzw. Sozialgeld für Alle als Helikoptergeld finanziert.

    Wenn die Wirtschaft schrumpft, weil man sich wichtige Rohstofflieferanten zum Feind macht, oder mit sinnlosen Zöllen den freien Markt zerstört.

  8. Dass die Verbraucherpreise WIEDER GESUNKEN sind, wie es das Schaubild oben zeigt (die gelbe Kurve), halte ich für eine Fehleinschätzung.
    Die Preise der Produkte des täglichen Bedarfs sind ganz eindeutig hoch geblieben. Es gibt auch welche, die immer weiter steigen (wie Mieten, Butter, Gemüse, Porto). Das sage ich als Rentner, der rechnen muss.

    Interviews an den Ladenkassen könnten kompetente Auskunft erbringen. Auf Basis welchen Warenkorbs wird die Kurve oben berechnet? Der Flassbeck soll seine Autos und dergleichen weglassen, denn deren Preise sind im Alltag irrelevant.

    1. Natürlich sind die Preise nicht gesunken. Das Schaubild zeigt die Inflationsrate.
      Wenn die von 10% auf 0 fällt sind die Preise immer noch 10% höher, steigen aber nicht mehr weiter.
      Das Problem liegt in der I-Rate selbst, sie bildet den täglichen Bedarf nicht ab, sondern einen abstrusen Warenkorb den sich nur Wohlhabende leisten können. Auch Energie bleibt dort oft außen vor, was wir im Winter zu spüren bekommen.

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