Nur wenige Menschen sind sich darüber im Klaren, dass die meisten Juden, ob religiös oder nicht, den Zionismus ablehnten, als er gegen Ende des 19. Jahrhunderts auftauchte. Diese Ablehnung ist bis zum heutigen Tag nicht verschwunden.
Ein Gespräch mit Prof. Yakov M. Rabkin, der ein Buch über den Zionismus geschrieben hat.
De Lapuente: Mister Rabkin, warum existiert der Zionismus eigentlich weiterhin, wenn er mit der Gründung des Staates Israel sein Ziel doch bereits erreicht hat?
Rabkin: Der zionistische Staat wird zum »Staat des jüdischen Volkes« erklärt, unabhängig davon, wo es wohnt. Er gibt Juden das Vorrecht, sich in Israel niederzulassen. Diese Definition wurde von einer großen Anzahl von Juden und der internationalen Gemeinschaft verurteilt.
De Lapuente: Was ist der Unterschied zwischen Zionismus und Judentum?
Rabkin: Zionismus und Judentum haben wenig gemeinsam. Das Judentum ist eine uralte monotheistische Religion, die viele Veränderungen erfahren und sogar neue Religionen hervorgebracht hat: nämlich das Christentum und den Islam. Die Ausübung des Judentums verbreitete sich in der ganzen Welt und das Judentum selbst wurde zum bestimmenden Merkmal eines Juden. Die Säkularisierung in Europa während der letzten zwei Jahrhunderte und die etwas später aufkommenden Rassentheorien führten zur Entstehung des »säkularen Juden«, d. h. des Juden von Geburt an.
»Viele fromme Juden betrachten den Zionismus als eine Entweihung des Judentums«
De Lapuente: Meinen Sie damit, dass die Zionisten die Juden nach ihrer biologischen Herkunft und nicht nach geistigen oder religiösen Merkmalen definieren?
Rabkin: Ja, diese relativ neue Definition bildet die Grundlage der zionistischen Ideologie. Außerdem sehen die Zionisten die Juden als ein eigenständiges Volk an und nicht als Teil der Völker, unter denen sie seit Jahrhunderten leben. In diesem Punkt stimmen die Ideen des Zionismus mit den Ansichten von Antisemiten überein.
De Lapuente: Sind Antizionismus und Antisemitismus also dasselbe?
Rabkin: Nein, Antisemitismus und Antizionismus sind nicht dasselbe. Antisemiten hassen Juden, einfach deshalb weil sie Juden sind. Antisemitismus ist eine Form des Rassismus, denn Rassisten definieren Menschen ausschließlich über ihre Herkunft oder Hautfarbe.
De Lapuente: Das heißt, Antizionisten hassen keine Juden?
Rabkin: Diejenigen, die nicht zwischen Juden und Zionisten unterscheiden, tun dies sicherlich. Deshalb sind die meisten Angriffe auf Juden in den letzten Jahrzehnten durch den Unmut über die Art und Weise, wie Israel die Palästinenser behandelt, motiviert. Diejenigen, die sich dem Zionismus am vehementesten widersetzt haben, waren jedoch von Anfang an Juden.
Antizionismus ist ein Widerstand gegen die politische Ideologie des Zionismus und die Handlungen des Staates Israel, die durch diese Ideologie legitimiert werden. Es ist wichtig, zwischen den religiösen Bitten der Juden, in das Heilige Land zurückzukehren, und der zionistischen Entschlossenheit, es den einheimischen Palästinensern zu entreißen, zu unterscheiden. Viele fromme Juden, die mehrmals täglich zu Gott beten, er möge sie ins Heilige Land zurückbringen, betrachten den Zionismus als eine Entweihung des Judentums und eine Art Heidentum. Jüdische Zionismus-Gegner veranstalten regelmäßig Proteste, bei denen sie oft israelische Flaggen verbrennen. Unter ihnen sind heute die unerbittlichsten Antizionisten zu finden. Diese Opposition ist in der Tat das Hauptthema meines Buches.
»Zionistische Christen unterstützen Israel politisch und finanziell«
De Lapuente: Sie meinen, dass nicht alle Juden Israel unterstützen?
Rabkin: Sicherlich nicht, auch wenn viele Menschen Juden mit Zionisten verwechseln – ein weit verbreiteter Irrtum. Tatsächlich gibt es weit mehr christliche Zionisten, nämlich mehrere zehn Millionen auf der ganzen Welt, während es höchstens 14 Millionen Juden gibt. Die meisten christlichen Zionisten gehören protestantischen, evangelikalen Konfessionen an. Sie glauben, dass der Staat Israel die Erfüllung der biblischen Prophezeiung ist, auf die die Wiederkunft Christi folgen wird. Zionistische Christen unterstützen Israel politisch und finanziell, und für sie ist diese Unterstützung eine Frage des Glaubens.
De Lapuente: Was bedeutet »ein jüdischer und demokratischer Staat«?
Rabkin: Das Programmbuch von Theodor Herzl, dem Begründer des politischen Zionismus, heißt »Judenstaat«, nicht »jüdischer Staat«. Auch in der Unabhängigkeitserklärung Israels ist vom »Judenstaat« nicht die Rede. Viele halten diesen Ausdruck – »jüdischer und demokratischer Staat« – für ein Oxymoron.
De Lapuente: Aber betrachten die westlichen Länder Israel als eine Demokratie?
Rabkin: Eine Demokratie nur für Juden ist kaum eine Demokratie. Außerdem besteht in der israelischen Gesellschaft eindeutig keine Einigkeit darüber, was ein »jüdischer Staat« ist. Für die einen ist es die Bewahrung einer zahlenmäßigen Mehrheit für die Juden im Staat. Für andere bedeutet es die Einführung jüdischer religiöser Grundsätze in die staatliche Regierung und Gesetzgebung. Und für wieder andere bedeutet es, die staatliche Politik der Vorstellung vom Kommen des Messias unterzuordnen, wofür sie die Ausbreitung jüdischer Siedlungen in den 1967 von der israelischen Armee besetzten palästinensischen Gebieten fordern.
De Lapuente: Was macht den Staat in Israel jüdisch?
Rabkin: Gerade wegen der Uneinigkeit darüber, was einen jüdischen Staat ausmacht, kam es in Israel im Frühjahr 2023 zu Protesten. Die einst dominierenden und immer noch einflussreichen Kreise der säkularen Zionisten gingen auf die Straße, um zu protestieren: die Leiter großer Unternehmen, prominente Professoren, bekannte Medienpersönlichkeiten. Da sie sich in der politischen Minderheit befanden, lehnten sie die Gesetzesinitiativen der neuen Regierung ab, auch wenn sie den Willen der konservativen Mehrheit widerspiegelten. Und diese Mehrheit wächst weiter.
Yakov M. Rabkin ist Professor em. für Geschichte an der Universität von Montreal. Von der Wissenschaftsgeschichte bis hin zur jüdischen und israelischen Geschichte hat er auf verschiedenen Gebieten gewirkt. Als Berater hat er für unterschiedliche internationale Organisationen gearbeitet, darunter auch für die UNESCO und die OECD. Seine Arbeiten und Kommentare werden international rezipiert und veröffentlicht unter anderem in der FAZ und Süddeutschen Zeitung.
Es handelt sich hier um politisches Grundwissen, an das der Professor erinnert. Es ist traurig und bezeichnend zugleich, daß man in Deutschland, dem Land des Judenmordes, an diese einfachen Tatsachen erinnern muß! Ist das deutsche Bildungssystem so schlecht oder ist die deutsche Geschichtsaufarbeitung so unvollständig oder beides oder was noch?
In Israel geniesen die orthodoxen Juden viele Privilegien. Sie arbeiten nicht und müssen nicht zur Armee. Auch das ist in Deutschland kaum bekannt.
Es ist schon seltsam, da ermordet ein Volk ein anderes, industriell, barbarisch und völlig emotionslos und für die Geschichte der Opfer interessiert man sich nur am Rande.
Die seltsame deutsche Geschichtsaufarbeitung hat zwei seltsame, typisch deutsche Phänomene hervorgebracht: Die Antideutschen, die sich zionistischer geben als die Zionisten, und den immer noch vorhandenen Antisemitismus, der offiziell bekämpft wird, aber in vielen „deutschen Seelen“ noch tief verankert ist.
Ein alter, weiser Jude, er überlebte die Shoa, sagte mir einmal, es wird auf beiden Seiten mindestens 3 Generationen brauchen um die deutschen Verbrechen aufzuarbeiten. Diese Zeit läuft noch.
Und sage mir niemand das deutsche Volk wurde von den Nazis nur verführt und wußte von nichts! Das sind Ausreden der Täter. Nahezu ALLE wußten, was mit den Juden passierte und nur eine winzige Minderheit tat etwas dagegen. Die Mehrheit schaute tatenlos zu und äußerte Verständnis für den Völkermord!
Das ist der Skandal!
https://youtu.be/gwSS2Nnf4Fw
Der Aufstand der polnischen „Heimatarmee“ gegen die Nazis ist eine eigene Geschichte. Antisemiten und Russenfeinde lasten die Niederlage Stalin an. Es wird behauptet, dessen Truppen hätten den Aufstand tatenlos zugesehen. Wahr ist, der Aufstand wurde von Churchill befohlen und viel zu früh gestartet. Man hätte warten müssen, bis die Rote Armee näher an Warschau herangerückt wäre. Das wollte man absichtlich nicht, um ein kommunistisches Polen zu verhindern. So wurden tausende polnische Patrioten in einen sinnlosen Tod getrieben….das ist die Tragödie des Warschauer Aufstandes….
Heute töten ukrainische Faschisten wieder Russen, wieder mit deutscher Hilfe….hat Deutschland nichts gelernt?
Ich hielt es nicht für möglich, dass in Zusammenhang mit geschichtlichen, gesellschaftlichen, politischen Vorgängen jemals das Wort “wahr” ins Spiel gebracht werden könnte. Das scheint gegenwärtig sogar zum gesellschaftlichen “Standard” zu werden. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der im Begriff “Menschenwürde” gefassten Autonomie aller Menschen, dass es in Dingen, die den Menschen selbst angehen, “Wahrheiten” nicht gibt. Hervorragend begründet und erläutert hat dies der assimilierte Sproß einer jüdischen Industriellenfamilie.
Man möge endlich zur Kenntnis nehmen, dass der Antisemitismus weder ein “deutsches” Phänomen darstellt noch eine Bereitschaft zur Vernichtung von Menschenleben auf der Grundlage einer richtigen Moral.
Diese “richtige” Moral, in Einzelfragen gegenwärtig formuliert vom deutschen Ethikrat, maßt sich zur Zeit an, die individuelle Praxis aller Menschen in Frage zu stellen, die das tun, was Menschen schon immer machen: angesichts der sie bedrängenden Realität Lösungen zu finden, die das persönliche Überleben und das nahestehender Menschen ermöglichen. Mehr können sie als Individuen nämlich nicht, Die optimale gesellschaftliche Organisation wird sich nämlich in 99 + x % der Fälle, wenn überhaupt – erst nach ihrem Ableben herausbilden.
Ich ertrage Sätze der Art “Deutsche sollen, müssen, dürfen, können (nicht) …” nicht mehr. Ich bin diesem Staat nicht willentlich beigetreten. So wie mir geht es – mit Bezug auf die letzten Wahlen im Bundesland Bremen – mittlerweile nahezu 50 % der Bevölkerung: Sie wählen nicht! Vor allem nicht die AfD. Dieser “Alternative” wollen sie sich gerade NICHT anschließen. Sonst würden sie sich ja wahrscheinlich einen Stimmezettel aushändigen lassen.
Antisemitismus war schon immer zuerst ein politisches Instrument zur Interessendurchsetzung.
Es liegt am Wesen der neoliberalen Hegemonie, dass er alle nützlichen Begrifflichkeiten so weit entleert und dreht, dass er sie sich politisch für seine Interessen zu Nutze machen kann.
Mit der israelischen Antwort-Kampagne auf BDS, die eine Anzahl kaum noch auslotbarer Antisemitismus-Varianten öffentlichkeitsgängig machte, war es nicht mehr schwer, ähnlich wie zu Zeiten der Inquisition mit dem Kampf gegen Ketzer, den Kampf gegen den Antisemitismus zum politischen Allzweck-Werkzeug zu machen.
“Ich ertrage Sätze der Art „Deutsche sollen, müssen, dürfen, können (nicht) …“ ”
Kannst ‘Deutsche’ auch mit ‘Menschen’ ersetzen.
Diese Formulierung diskreditiert jede Idee, ist bezeichnend, das sie nicht aus dem hier und jetzt kommt sondern sich die Realität erst zurechtbiegen muss.
Eigentlich eine Binse, an die aber ab und an erinnert werden muss, was auch für mich gilt.
MfG
„ Man möge endlich zur Kenntnis nehmen, dass der Antisemitismus weder ein „deutsches“ Phänomen darstellt noch eine Bereitschaft zur Vernichtung von Menschenleben auf der Grundlage einer richtigen Moral.“
Wie ist das zu verstehen? Ist das eine subtile Leugnung des deutschen Judenmordes, für den sie sich als nicht zuständig erklären, weil sie eine Nachgeborene sind?
Glauben Sie man könne „so billig“ davonkommen?
Nach dem Krieg behandelten die Sieger das deutsche Volk sehr großzügig, zahlreiche Nazis kamen im Westen im führende Stellungen.
Jetzt positioniert sich Deutschland wieder auf der falschen Seite der Geschichte? Glauben Sie, die Welt wird dies ein zweites Mal so großmütig verzeihen?
Was sagt man dazu? Die Kirche spielt dabei auch keine rühmliche Rolle, auch in ihr ist der Antisemitismus weit verbreitet
“Die Choreografie ist recht einprägsam: Dreizehn Leute gehen im Gänsemarsch durch die Straßen der Stadt. An acht verschiedenen Orten halten sie an und bauen einen langen Tisch auf. Er wird gedeckt, die Darstellenden nehmen Platz und beginnen zu essen. Dann friert die Szene ein und verwandelt sich langsam in das berühmte Mailänder Wandgemälde Leonardo da Vincis.
Ein Ton wird immer lauter, bis schließlich der Darsteller des Judas seinen Geldbeutel auf den Tisch haut und die Szene verlässt.”
https://www.evangelisch.de/inhalte/214141/30-03-2023/evangelischde-auf-der-strasse-mahl-ganz-anders-osnabrueck
“Für Juden ist Martin Luther eine problematische Persönlichkeit“
https://www.zentralratderjuden.de/aktuelle-meldung/fuer-juden-ist-martin-luther-eine-problematische-persoenlichkeit/
Martin Luther, Von den Juden und ihren Lügen, Wittenberg 1543
https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000001263
Wie ist das zu verstehen? Gibt es deiner Ansicht nach eine deutsche Erbschuld? Sind Menschen schon deshalb für die Judenvernichtung verantwortlich, weil sie einen deutschen Pass haben, weil sie vom deutschen Staat als seine Untertanen beansprucht werden. Das kann man nur glauben, wenn man denkt, dass alle mit deutschem Pass quasi biologisch schuldig sind. Du denkst haargenau wie ein Nazi! Und nein, man muss die Judenvernichtung während des 3. Reiches nicht leugnen, um die Verantwortung dafür zurückzuweisen.
Was hat der Nachgeborene, denn getan? Und wer nichts getan hat, muss auch mit nichts davonkommen! Das ist ja widerlich, wie sie hier die Vernichtungs- und Bestrafungsphantasien gegen alle Deutschen propagieren.
Na Sie haben den Deutschen jedenfalls nichts verziehen und Sie schreiben den Deutschen unterschiedslos eine Kollektivschuld zu. Aber glücklicherweise ist Bella mit ihren hässlichen Gedanken nicht die Welt.
Die BRD+DDR haben einen gewaltigen, gemeinsamen Geburtsfehler, den merkwürdigerweise kaum keiner bemerkt/e, bzw. über den aus irgendwelchen Gründen nicht gesprochen wurde/wird, und zwar die Tatsache, dass das Täterkollektiv den Überlebenden des Holocausts kein Territorium zur Gründung eines jüdischen Staates als sichere Heimstätte zur Verfügung gestellt hat !
Warum wurde das, was nach einem moralischen “Verursacherprinzip” selbstverständlich hätte sein müssen, versäumt ?
Warum haben die Siegermächte diesbezüglich keinen Druck auf die “Nachkriegsdeutschlande” ausgeübt ?
Gibt es Literatur zu diesem Thema, oder Wissen hierzu bei den KommentatorInnen ?
Klingt eigentlich wie die Beschreibung von Krieg. Und der ist sicher keine deutsche Erfindung, sondern die Sache von Nationen und Nationalisten, die gegeneinander konkurrieren und die sich selbst immer für besser halten als das feindliche Volk, (nicht wahr Bella), das natürlich wenn überhaupt nur eine niedere Sorte von Mensch darstellt. Die anderen sind alle dumm und ungebildet, dazu rassistisch, antisemitisch, überheblich, arrogant…. Bei den anderen sind immer alle gleich böse und schlecht. Denen liegt das einfach im Blut oder “in den Seelen”, jedenfalls ganz “tief verankert”. So tief verankert, dass sie als unbelehrbar angesehen werden müssen. So tief verankert, dass es mindestens “3. Generationen” braucht, bis sich das Böse quasi biologische herausgewachsen hat. Denen muss man das Böse regelrecht austreiben. z.B. in Umerziehungslagern. Weshalb es auch nicht weiter tragisch ist, wenn von diesen Scheiß-Rassisten auch ab und zu mal einer drauf geht. Wirklich schlimm wie diese unbelehrbaren Völker andere Völker, die viel besser sind, unterdrücken. Die Menschheit (diese bösen Untervölker gehören ja eigentlich nicht zur Menschheit) bzw. die Vertreter der guten Völker (z.B. China und Russland) tut gut daran solche Völker zu unterdrücken, natürlich nur um sie vom Unterdrücken abzuhalten. Wenn sie gar zu unbelehrbar sind und den Guten weiterhin Ärger machen, müssen sich die Guten natürlich eine dauerhaftere, endgültigere Lösung überlegen.
Sowas kann in China natürlich nicht passieren, dass die Mehrheit bei einem Vorgehen des Staates gegen ein Volk tatenlos zuschaut. Die Chinesen haben eben so eine umwerfend vortreffliche Führung, dass es überhaupt keine Gründe für Taten gegen die Führung geben kann.
Jedenfalls bei anderen Völkern! Oder sagen wir bei Nicht-Chinesen. Bei Chinesen ist das Zuschauen und Maulhalten nur der Ausweis chinesischer Kultur und Zivilisation.
“Die Ausübung des Judentums verbreitete sich in der ganzen Welt und das Judentum selbst wurde zum bestimmenden Merkmal eines Juden. Die Säkularisierung in Europa während der letzten zwei Jahrhunderte und die etwas später aufkommenden Rassentheorien führten zur Entstehung des »säkularen Juden«, d. h. des Juden von Geburt an.”
Wenn ich Judentum ausüben würde, würde ich also schon Jude sein?
Dann würde folgendes gar nicht stimmen:
“Wenn man von der Halacha ausgeht, dann gibt es auf die Frage, wer ein Jude ist, eine klare Antwort, sagt Jonah Sievers. Er ist Landesrabbiner in Niedersachsen und Gemeinderabbiner in Braunschweig.
„Die Definition, was Deutschland anbelangt, ist für die Orthodoxie und das liberale Judentum identisch, nämlich die klassische Position: Nämlich, dass Jude diejenige Person ist, die a) entweder von einer jüdischen Mutter geboren oder b) rechtmäßig übergetreten ist.“”
()https://www.deutschlandfunkkultur.de/judentum-religion-kultur-oder-abstammung-100.html
(und wie oft b) gilt – und wie sehr b) anerkannt wird in den jüdischen Gemeinden und Gemeinschaften, ist dann auch noch eine Frage, gelle)
Ist die Wahrnehmung des Judentums und der Juden in der Welt vielleicht auch viel deren Selbstbestimmung und Selbstbeschreibung zuzurechnen?
Meinen Gefühl nach gibt es sonst keine Gruppe von Menschen, deren Selbstdefinition so verwirrend, vielseitig und teils widersprüchlich ist.
(“Jude” ist per Mutterlinie definiert oder per Ausübung des Judentums, oder vielleicht sogar ein als weißer Einwohner des jüdischen Staates Israel?)
Und deren Gruppe in sich so geschlossen ist, auch wenn sie verschiedenste extreme Facetten enthält (Lehrende, Orthodoxe, Säkulare, Ungläubige, Ausgetretene, Halbgare, …).
Warum werden eigentlich religiös begründetes und konnotiertes Judentum und Juden von den deutschen “Linken” so hofiert und verteidigt, gerade sogar von den extremistischen “Antideutschen” – während man als “Linker” gleichzeitig auf Gläubige anderer Glaubensrichtung spöttisch herabsieht, Glaube doch Opium fürs Volk sei, und heute gerade unter “junge Linken” meiner Wahrnehmung nach der Atheismus absolut “in” ist (und durch den “Glaube an die Wissenschaften” ersetzt wird – und Lesch ist deren Prophet). Man schaut auf angehörige von Religionsgemeinschaften abfällig hinab, auf “Zeugen Jehovas”, Adventisten, … aber auch auf “normale Christen”, “Katholen” wie “Evangelen”. Auch Muslime werden als zumindest milde Spinner, die an Unsichtbares und Unbeweisbares glaubten, belächelt. Aber Judentum als Religion ist sakrosankt und unkritisierbar?
Warum sind sie Deutscher? Was ist ihre Identität. Die Sprache, die auf Luther zurückgeht?
Deutsche Kultur? Was ist deutsche Kultur? Schrieben schon die alten Germanen, die in Wäldern hausten und sich als Legionäre gelegentlich für die Römer verdingten, Bücher?
Warum sind Sachsen keine Slawen? Warum sind Franken keine Franzosen. Und sind im Grunde nicht die bayrischen, hinterwäldlerischen Bergbauern verkappte Österreicher? Ja was sind denn dann Österreicher? Verkappte Bayern?
Fragen über Fragen?
Das sind allerdings Fragen, die sich erst stellten, als das jüdische Volk bereits eine Schrift entwickelt hatte und einer mehr oder minder einheitlichen Religion anhing! Was hatten denn die Leute, die sich Deutsche nennen, für eine Religion, Religionen? Glaubten sie an Wotan, wurden christianisiert, damit sich später die Protestanten abspalten konnten?
Daher frage ich mich, gibt es überhaupt ein deutsches Volk?
Fragen Sie sich auch, ob es ein chinesisches Volk gibt? Ich glaube nicht.
Also ist ihre Frage eine rhetorische Frage. Sie wollen sagen den Deutschen die Ehre versagen ein Volk zu sein. Und das ist schon der Fehler. Volk zu sein ist keine Ehre, sondern ein Fluch. Sich selbst in ein Kollektiv namens Volk einzugemeinden ist ein Fehler, weil man sich damit zur Gefolgschaft von barbarischen Gewaltsubjekten namens Nationen macht, deren Geschäft unter anderem darin besteht andere Völker “industriell, barbarisch und völlig emotionslos” über die Klinge springen zu lassen.
Ziemlich lächerlich, was Sie da bringen. Das Deutsche Volk konstituiert sich anhand der Deutschen Staatsangehörigen. Da ist keine Religion im Spiel, keine Gen- oder Blutlinien, keine historische Geschichte bis in die Vorzeiten.
Nehmen Sie sich also bitte etwas zusammen.
Gibt es ein deutsches Volk? Nach juristischer und völkerrechtlicher Definition ganz offensichtlich: Ja. Aber was hat das mit meinen Fragen zu tun? Und warum reagieren Sie darauf so angepisst? Hat es Sinn sich mit Ihnen weiter auseinanderzusetzen? Wollen Sie Antworten geben oder wollen Sie irgendwelche imaginierten Projektionen verfolgen?
Ach, übrigens: ich ziehe aus meinem Deutschsein nicht mehr als juristisch-verwaltungstechnische Konsequenzen. Wenn ich mich irgendwo zugehörig fühle, dann meiner Heimat. Das ist ein deutlich eng umgrenzteres Gebiet als Deutschland. Ich habe es nicht so mit dem “Vaterland”, eher mit der Mutter Natur und den mich unmittelbar, erlebbar, kontaktierbar umgebenden Menschen.
Darf so viel Unkenntnis denn sein?
Theodor Herzl hat Ende des 19. Jahrhunderts den modernen Zionismus aus der Taufe gehoben. Nicht oder nur wenig wegen der Religion, sondern aus der Feststellung heraus, dass die Integration der Juden in Europa gescheitert sei. Die SPD hörte das gar nicht gern, denn diese Integration hatte sie sich zum Ziel gesetzt, an dieser Stelle ausnahmsweise im Verbund mit Reichskanzler Bismarck. Hier war die Integration eigentlich auf recht gutem Weg. Damals.
Dann kam das Dritte Reich. Der Glaube interessierte die Nazis nicht, es zählte die Rasse. Demnach war der Jude schon bei Geburt einem Schwerverbrecher gleichgestellt, irgend eine Taufe konnte daran nichts ändern. Das ist der Punkt: die Juden wurden als Ethnie verfolgt und nur im Zusammenhalt dieser Ethnie war Gegenwehr möglich.
Selbstverständlich klingt “Staat der Juden” nach einem ethnisch einheitlichen Staat und vom Klang her ist das völkisch. Was natürlich sofort bemerkt und gegen Israel verwendet wird. Aber es ist halt ein Unterschied, ob eine Ethnie aufgrund kollektiver Verfolgung im Zionismus Schutz sucht, oder ob man wie der Nazistaat ohne äußere Bedrohung Rassengesetze erlässt.
Jetzt kommen diese orthodoxen Träumer daher und lehnen den Zionismus ab. Sollen sie doch mal probieren, diesen Lebensstil in einem arabischen Land zu leben. Oder auf dem Balkan, oder in Polen oder in Berlin. Sie wissen ganz genau, dass das ein jähes Ende haben würde. Und wenn nicht, erfahren sie es dann. Es ist genau der zionistische Staat, der ihnen dieses Leben ermöglicht.
Oh ja, da kommen sie dann in die Bücher und ins Fernsehen. Als Fünfte Kolonne derer, die es stört, dass Juden sich verteidigen können.
Nicht einmal die einfachsten Zusammenhänge werden verstanden. Muss das so sein?
“Aber es ist halt ein Unterschied, ob eine Ethnie aufgrund kollektiver Verfolgung im Zionismus Schutz sucht, oder ob man wie der Nazistaat ohne äußere Bedrohung Rassengesetze erlässt.” Ja es ist ein Unterschied. Bloß ist halt auch der Rassismus von Opfern von Rassismus Rassismus. Oder anders: Es ist eine falsche Lehre aus dem Rassismus, dem Rassismus mit Rassismus zu begegnen.
“Es ist genau der zionistische Staat, der ihnen dieses Leben ermöglicht.” Das ist ein Totschlagsargument. Analog: Weil der demokratische Staat die Meinungsfreiheit gewährt, soll man das Maul halten. Es gibt genug Juden, die ihr Leben außerhalb des zionistischen Staat leben und die die Möglichkeiten in Israel inklusive des ständigen Kriegszustands nicht so verlockend finden.
ätArtur_C
Ich habe so etwas das Gefühl, dass Sie Nichtjude sind – aber irgendwie der bessere Jude sein wollen.
Zumindest der Besserwisserische.
Ja, Besserwisserei ist typisch deutsch! Folgen bekannt!
Die antideutschen „Superjuden“, sind letztendlich ein Produkt der deutschen Schuld. Man will dieser Schuld entkommen, indem man sich zionistischer gibt als die Zionisten. Das andere Extrem ist die Leugnung der deutschen Schuld. Niemand hat etwas vom Judenmordes bemerkt und alle waren heimliche Antifaschisten, die wegen der Unterdrückung in die innere Emigration mußten.
In Wahrheit unterstützten 90% der Deutschen die Nazis, erfreuten sich am enteigneten jüdischen Eigentum und wollten nach dem Krieg von alledem nichts gewußt haben…..
“Die meisten Juden lehnen den (Zionismus) ab”.
Damit können nur diejenigen gemeint sein, die Bauern auf dem Schlachtfeld darstellen, wenn man mal das Wort
“Zionismus” auf etwas bestimmtes festlegt, worauf sich nicht mal der Erfinder des Wortes festlegen wollte.
Also soll auch nach der Mehrheit die “Balfour – Declaration gelten. Besatzer.
Aber wie immer ist die Sache etwas anders gelagert:
Dafür sorgen die Rothschilds, Rockefeller,Soros, Goldmann Sachs u.a. Milliardäre.
Wenn man die Tatsache betrachtet hat dieser Verein mit der Übernahme der EU und WHO auch die Herrschaft
über die ganze Welt einverleibt.
Wozu dann noch einen eigenen jüdischen Staat???
Und bitte – Deutschland ist Unbedeutend um bei diesem Thema überhaupt erwähnt zu werden.
Da schreib ich einfach, Danke Herr Roberto und Herr Rabkin für ihr geführtes Gespräch.
Das Gespräch ist eben für mich eine Ergänzung zu den Themen die Herr Moshe hier schon beschrieben hatte und hoffentlich auch weiterhin tun wird!
Also, Gott zum Gruß oder an nicht gläubige, es werd scho werden.
Hier herrscht ein wenig ein unterkomplexes, einseitiges Denken vor!
Mit der französischen Revolution begann die Epoche der Bildung von Nationalstaaten. Gleichzeitig entstand der Nationalismus als Ideologie der Nationalstaaten. Wer sich für das Wesen von Nationen etc. interessiert, wird von Shlomo Sand
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1015483864
mit „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ gut informiert.
Warum hat, wie jedes andere Volk/Nation nicht auch das jüdische Volk/Ethnie ein Recht auf einen „eigenen Nationalismus“, den Zionismus?
Nach Ende des zweiten Weltkrieges gab es Millionen sog „Displaced Persons“, darunter viele Juden, die Europa durchstreiften und die niemand aufnehmen wollte.
Nach Ende der Mandatszeit kam es im Mai 1948 zur Gründung des Staates Israel. Ihr waren gründliche Diskussionen in der UNO vorausgegangen, die ALLE Seiten, auch die Palästinenserfrage, berücksichtigen. Einer der Hauptinitiatoren des israelischen Staates war die Sowjetunion, die USA waren eher damals eher antizionistisch eingestellt. Die UdSSR unterstützte den neuen Staat mit Waffen und die israelische Luftwaffen wurde in der CSSR ausgebildet. Stalin galt im israelischen Militär als „Gründervater“ und als er starb, weinten zahlreiche israelische Militärs/Generäle…..so weit so kurz, verkürzt…….
Das heutige Deutschland, das den Staat der Täter repräsentiert, hat diese Gründungsgeschichte vergessen. Deshalb muß sie in Erinnerung gerufen werden…
@ Bella
Sortenreine Menschen gibt es in der Realität nicht. Ethnien mit territorialen Ansprüchen zu verknüpfen halte ich deshalb für einen fehlerbehafteten Ansatz, der Kriege nicht beendet, sondern befeuert. Diesem tendenziell unfriedlichen Zirkel kann man nur entkommen, indem man ein möglichst hohes Maß an regionaler Selbstverwaltung garantiert, das nötigenfalls aus zentralen Steuertöpfen refinanziert wird. Diese Refinanzierung ist nicht am guten Willen der Oberen auszurichten, sondern am Grundbedarf der Bewohner. Als Bewohnerin der Pampa eines Bundeslandes, das nach dem Bruttoinlandsprodukt zu den Spitzenleistern gehört ( https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36889/umfrage/bruttoinlandsprodukt-nach-bundeslaendern/) weiß ich davon ein Lied zu singen. Man muss gewaltig aufpassen, um zu verhindern, dass sich auf nachgeordneten Ebenen nicht soziale Lagen entwickeln, die kolonialer Ausbeutung nicht unähnlich sind. ( Stand 2020 : https://www.infranken.de/ratgeber/karriere-geld/gehalt-vergleich-nach-region-art-4010462) – Die Schere hat sich seitdem weiter geöffnet.
Es steht für mich außer Zweifel, dass der Staat Israel ein klares Apartheid-System mit ethnischer Trennung zu Lasten der Bürger mit arabischem Hintergrund darstellt. Das schlägt ja sogar auf religiös jüdisch orientierte Immigranten aus arabisch bzw. islamisch orientierten Herkunfstländern durch. Die sieht man ja auch nicht so gern.
“Das heutige Deutschland, das den Staat der Täter repräsentiert”… Ich könnte zustimmen, würden Sie einen Versuch unternehmen, die Täter nicht national oder ethnisch zu bestimmen, sondern als Deutsche Bank, BASF, Rheinmetall und Großagrarier… . Da muss man nicht so viel ideologisieren, wie bei Verwendung des gegenwärtig empirisch leider wenig gestützten Klassenbegriffs. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wurde 1951 vom Hohen Kommissar begnadigt. Besatzer und das neue, demokratische Deutschland mit Namen BRD – heute immer noch ein Staat ohne eine von der Bevölkerung abgestimmte Verfassung , waren sich nach 1949 sehr schnell einig, wer Gnade verdient. Die meisten politischen Opfer der deutschen Faschisten, soweit sie überlebt haben, dürften ohne Entschädigung verstorben sein. Genaue Zahlen finde ich auf die Schnelle nicht.
Ein sehr abstrakter Ansatz!
Nachdem 1945 Deutschland die Welt in Scherben gelegt hatte und es am 09. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst (besuchen Sie mal das Museum dort) die bedingungslose Kapitulation unterschreiben mußte, wurden die Lager und Gefängnisse geöffnet und Millionen geschundener Menschen waren heimatlos. Man nannte diese Menschen displaced persons. Darunter waren viele Juden, den Lagern entkommen. Niemand wollte sie aufnehmen, vor allen nicht das besiegte Deutschland, das in Trümmern lag und von Flüchtlingen aller Art überschwemmt wurde. Wo sollten diese Menschen hin? Etwa im Deutschland der Mörder bleiben? Was hätte sie getan, wären sie „displaced“ gewesen?
Es gab schon lange das zionistische Projekt und viele heimatlose Juden zog es dort hin, um ein neues, besseres Leben zu beginnen. Das dort, Araber, Palästinenser lebten, war bekannt. Die UNO diskutierte lange das Problem und verschiedene Länder hatten unterschiedliche Auffassungen. Auch die Araber mochten die Flüchtlinge nicht bei sich aufnehmen.
So stimmte schließlich die große Mehrheit der UNO der Teilung Palästinas zu und sofort begann der Krieg. Die UdSSR unterstützte zunächst das zionistische Projekt, gab aber dann selbst antisemitischen Strömungen in der damaligen Sowjetunion nach.
Das Palästina-Problem ist wohl das schwierigste Problem der Welt. Es kann nur praktisch gelöst werden. Sollte die chinesische Diplomatie in der Ukrainefrage Erfolg haben, wird man versuchen auch dieses sehr komplexe Problem doch noch friedlich/diplomatisch zu lösen. Der Westen ist zu verstrickt und wie in der Ukraine als Vermittler unbrauchbar. Das ist schon alles, superkurz…..
PS.: das die zionistische Staatsgründung keineswegs friedlich, sonder auch unter Einsatz terroristischer Methoden ablief, ist den Juden bekannt und wird unterschiedlich beurteilt. Aber soll man jetzt die Juden ins Meer treiben, wie es viel brutaler die Nazis taten?
Guter Kommentar Christa Meist!
Sie haben eine gute Haltung bewiesen und entspannt argumentiert.
MfG PRO1
Wen die Gründungsgeschichte des israelischen Staates interessiert, dem kann ich nur das Buch des israelischen Historikers und Geschichtsprofessors Ilan Pappe empfehlen: “Die ethnische Säuberung Palästinas”. Basierend auf Dokumenten des israelischen Militärarchivs.
“Ilan Pappe beschreibt, wie der militärische Konflikt in den Jahren 1947 bis 1949 in eine systematische Politik Israels übergegangen ist, die bis heute einen Frieden in Palästina verhindert. Zwei Monate vor dem Ende der britischen Verwaltung Palästinas im Auftrag der UN, am 10. März 1948, trifft sich im Roten Haus in Tel Aviv, dem Hauptquartier der Untergrundmiliz Hagana, eine Runde hochrangiger zionistischer Politiker. Eingeladen hat David Ben Gurion, später Ministerpräsident Israels. Mit dabei Yigal Allon (später Außenminister), Moshe Dayan (später Verteidigungs- und Außenminister), Yigael Yadin (später stellvertretender Ministerpräsident), Yitzchak Rabin (später Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger). Sie verabreden die Endfassung eines Masterplans zur Vertreibung der arabischen Bevölkerung: „Plan Dalet“ (Plan D). Das Land – nur zu elf Prozent im Besitz der jüdischen Einwanderer, die nicht einmal ein Drittel der Einwohner stellen – soll systematisch freigemacht werden für eine endgültige jüdische Besiedelung, und hierzu ist jedes Mittel recht. „Wer den Kernkonflikt im Nahen Osten besser verstehen will, sollte das mit viel Herzblut geschriebene Buch von Ilan Pappe lesen.“ Marcel Pott im Deutschlandfunk
Ist im Westend-Verlag erschienen: https://www.westendverlag.de/buch/die-ethnische-saeuberung-palaestinas/
Danke für die Bewerbung!
Das Buch ist bekanntlich uralt und jetzt hat der Westendverlag wohl für die BRD daran die Rechte erworben?
Schön das jetzt die kritischen israelischen Historiker wieder erscheinen, aber ich finde, Shlomo Sand hat eines der besten Werke dieser Genre veröffentlicht!
Nun ja – erstmals (auf Englisch) erschienen 2006. So uralt finde ich das jetzt nicht. Zumal die Geschichte sich seitdem nicht allzusehr geändert haben dürfte.
Also, ich hab’s auf Deutsch so 2007 bei Zweitausendeins gekauft, unverkäufliches Standardwerk für mich!
Schön, daß ihr jetzt das Buch aktiv bewerbt!
Auch empfehlenswert: Tom Segev “Es war einmal ein Palästina / Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels”.
Rezensionen -> siehe https://www.perlentaucher.de/buch/tom-segev/es-war-einmal-ein-palaestina.html
Es geht ja um ‘Ethnien’ glauben und andere wichtige Dinge.
Da wir Menschen irgendwann da waren, bleibt immer die Frage :
Warum existieren wir?
Ganz einfach, Nahrung, ein sehr elematares MUSS! Der israelische Staat existiert, aber dieser Staat muss auch seine Bürger ernähren.
Wie soll man eine Expansion erreichen, um all die neuen Mäuler zu füttern?
Man expandiert, nutzt Instrumente, die vorsorglich etabliert wurden um sich fett zu fresse!
Hier ein Artikel der etwas ‘außerhalb’ liegt, aber den Punkt genauesten beschreibt, wie diese Simulation funktioniert.
https://johnhelmer.net/the-food-war-the-grain-deal-and-the-real-deal/
Du beschwerst dich doch in einem fort über die Deutschen, die alle tief verwurzelte Antisemiten seien und blöd und arrogant… Jetzt nimmst du wieder Partei für den Nationalismus auf den angeblich jede Nation ein Recht hat. Recht hat, wer die Gewalt hat und solange Israel die Gewalt hat, hat es auch Recht. Bloß ist die Frage nach dem Recht eben eine falsche Frage. Die Frage ist, ob Nationalismus, also die Parteinahme für eine Nation, eine vernünftige Geisteshaltung ist. Und ich meine sie ist eine hochgradig barbarische Geisteshaltung, weil sie der Nationenkonkurrenz das Wort redet, die immer den Vorteil der einen Nation zu Ungunsten der anderen will und daher mit ein Hauptgrund für Armut auf der Welt ist und zusätzlich der alleinige Grund für Massenschlächtereien zwischen Nationen. Was dir aus eigener Anschauung nicht unbekannt sein dürfte, wenn du hier deine Rache und Auslöschungsphantasien an die Adresse des Westens ausbreitest.
Disclaimer: Religion kann Ihre geistige und körperliche Gesundheit gefährden!