Zeitenwende oder Angriffsdoktrin?

German Special Forces Training
U.S. Air National Guard photo by Tech. Sgt. Joseph Pagan, Public domain, via Wikimedia Commons

Warum Deutschlands Aufrüstung keine Verteidigung ist.

Man sagt uns, diese neue Aufrüstung sei alternativlos. „Kriegstüchtigkeit“ sei die Pflicht jedes verantwortungsvollen Staates. Es gehe ausschließlich um Verteidigung, Abschreckung und den Schutz der Demokratie. Doch wenn man genauer hinschaut, drängt sich eine unbequeme Frage auf: Was wollen wir eigentlich mit diesen Waffen tun, wenn wir sie, angeblich, niemals einsetzen wollen?

Die Antwort ist unbequem. Denn das Beschwören der reinen Verteidigungsabsicht hält einer nüchternen Betrachtung kaum stand. Im Gegenteil: Vieles deutet darauf hin, dass Deutschland, im Verbund mit der NATO und unter Führung der USA, eine offensive Komponente in seiner Militärdoktrin etabliert. Eine, die nicht nur „schützt“, sondern im Ernstfall auch zuschlägt.

Das Märchen von der reinen Verteidigung

Offiziell dient die Aufrüstung der „Abschreckung“. Doch wer sich die jüngsten Beschaffungen anschaut, sieht schnell, dass es um weit mehr geht als um den Schutz eigener Grenzen. Mittelstreckenraketen, Marschflugkörper, F-35-Kampfjets mit atomarer Teilhabe, all das sind keine Waffen für die Verteidigung eines Ackerstücks in Mecklenburg-Vorpommern. Das sind Projektionswaffen: Systeme, die tief im gegnerischen Territorium Ziele angreifen können.

Es ist, als würden wir der Bevölkerung eine Feuerwehr verkaufen, die in Wahrheit schwer bewaffnet vor Nachbars Garage steht, „nur für den Fall“.

Der schleichende Strategiewechsel

Bis vor wenigen Jahren war die Bundeswehr offiziell auf Landes- und Bündnisverteidigung ausgelegt. Auslandseinsätze waren politisch umstritten, Kampfeinsätze tabu. Mit der „Zeitenwende“ hat sich das Bild radikal verändert.

Heute wird offen über „präventive Schläge“ gesprochen, über „aktive Verteidigung“, ein Euphemismus, der in der Militärsprache seit jeher bedeutet, dass man nicht wartet, bis der erste Schuss fällt.

Die Beschaffung neuer Waffensysteme passt exakt in dieses Raster:

  • F-35: Stealth-Bomber mit Reichweite weit ins russische Hinterland.
  • Marschflugkörper Taurus (bzw. geplante Alternativen): Präzisionsschläge auf hunderte Kilometer Distanz.
  • Eurodrohnen und bewaffnete UAVs: Ideal für „gezielte Tötungen“ außerhalb eigener Grenzen.

Die Rache-Logik

Viele in der Politik und den Thinktanks sprechen es nicht offen aus, aber sie denken in diesen Kategorien: „Russland hat die Ukraine angegriffen, wir müssen zeigen, dass wir zurückschlagen können.“

Diese Rache-Logik ist brandgefährlich. Sie verlagert die Rolle Deutschlands von einem Akteur, der Konflikte diplomatisch zu lösen versucht, hin zu einem militärischen Player, der im Ernstfall nicht nur reagiert, sondern agiert.

Das Narrativ „Wir wollen ja gar nicht“ ist trügerisch. Staaten rüsten nicht jahrzehntelang auf, um ihre Waffensysteme dann in der Garage verstauben zu lassen. Politische Realitäten ändern sich, Regierungen wechseln, und die Versuchung, teure militärische Kapazitäten „zu nutzen“, ist historisch gesehen hoch.

Die Doppelmoral der NATO

Während Berlin behauptet, es ginge um reine Verteidigung, betreibt die NATO seit Jahren Operationen weit außerhalb ihres eigentlichen Bündnisgebietes. Libyen, Afghanistan, Syrien, alles Einsätze, die mit Landesverteidigung nichts zu tun hatten.

Wer also glaubt, dass die neuen deutschen Waffensysteme ausschließlich zur Sicherung des Baltikums gedacht sind, ignoriert diese Realität. Sie sind Teil einer Gesamtstrategie, die geopolitische Interessen mit militärischer Macht absichert, ob in Osteuropa, im Nahen Osten oder darüber hinaus.

Medien als Begleitmusik

Die großen Medienhäuser leisten ihren Beitrag, indem sie die Idee von der „wehrhaften Demokratie“ unkritisch wiederholen. Kaum jemand stellt die entscheidende Frage: Warum brauchen wir Offensivwaffen, wenn wir uns nur verteidigen wollen?

Stattdessen werden die Bürger mit Angstnarrativen konditioniert: „Putin könnte…“, „Russland plant…“. Jede kritische Nachfrage wird reflexhaft als „Verharmlosung“ oder „Propaganda“ diffamiert.

Das Ergebnis: Eine öffentliche Debatte, in der Militarisierung als Normalität erscheint, und in der es schon als Tabubruch gilt, über Alternativen zu sprechen.

Vom Handelsstaat zum Frontstaat

Deutschland war jahrzehntelang erfolgreich, weil es auf Diplomatie, Handel und wirtschaftliche Verflechtung setzte. Diese Strategie hat uns Wohlstand und politische Stabilität gebracht. Heute bewegen wir uns in die entgegengesetzte Richtung: weg vom Handelsstaat, hin zum Frontstaat.

Ein Frontstaat produziert keine Diplomaten, er produziert Soldaten. Er lebt nicht vom Ausgleich, sondern von der Konfrontation. Er misst seinen Erfolg nicht an Handelsbilanzen, sondern an militärischen Kapazitäten. Und er akzeptiert stillschweigend, dass Konflikte nicht verhindert, sondern vorbereitet werden.

Das Risiko des Kontrollverlusts

Mit jeder neuen Waffe, die wir anschaffen, geben wir auch ein Stück Kontrolle ab, an Bündnispartner, an Rüstungskonzerne, an strategische Doktrinen, die in Washington oder Brüssel entworfen werden.

Wenn die politische Lage kippt, wenn die NATO beschließt, dass ein „präventiver Einsatz“ im Bündnisinteresse ist, dann werden diese Systeme nicht in einem deutschen Museum landen. Sie werden genutzt.

Und dann stehen wir mitten in einem Konflikt, den wir nicht begonnen haben, aber für den wir das Werkzeug bereitgestellt haben.

Ein anderes Deutschland ist möglich

Die Frage ist nicht, ob wir uns verteidigen dürfen. Die Frage ist, wie wir Sicherheit definieren.

  • Sicherheit kann bedeuten: Rüstung, Abschreckung, Bündnistreue.
  • Sicherheit kann aber auch bedeuten: Diplomatie, Energieautonomie, wirtschaftliche Resilienz.

Wir haben uns entschieden, den ersten Weg zu gehen. Noch ist Zeit, umzusteuern. Aber dazu braucht es politischen Mut, und den sieht man in Berlin derzeit nicht. Stattdessen sehen wir Duckmäusertum, Hörigkeit gegenüber den USA und ein blindes Mitlaufen in einem Spiel, dessen Regeln nicht wir schreiben.

Wir rüsten nicht nur auf, um uns zu verteidigen. Wir rüsten auf, um anzugreifen, wenn es die geopolitische Lage verlangt. Wer das leugnet, ignoriert die Natur der Waffensysteme, die wir beschaffen, und die Strategien, in die wir eingebettet sind. Die Zeitenwende ist keine Verteidigungsoffensive. Sie ist die stille Transformation Deutschlands zu einem Akteur, der Kriege führen kann. Und das ist eine Entwicklung, die man nicht schönreden darf.

Historische Parallelen – Verteidigung als Deckmantel für Angriff

Wer glaubt, dass die aktuelle Aufrüstung rein defensiv motiviert sei, sollte einen Blick in die jüngere Geschichte werfen. Immer wieder wurde das Schlagwort „Verteidigung“ genutzt, um Kriege zu legitimieren, die in Wahrheit offensive Ziele verfolgten.

Irak 2003 – Prävention als Vorwand

Der Irakkrieg ist das Paradebeispiel dafür, wie ein militärischer Angriff als „Selbstverteidigung“ verkauft wird. Die US-Regierung unter George W. Bush behauptete, Saddam Hussein verfüge über Massenvernichtungswaffen und plane, diese einzusetzen.

Das war gelogen, wie später sogar von US-Behörden eingeräumt wurde. Trotzdem wurde der Krieg begonnen. Offiziell war es eine „präventive Verteidigungsmaßnahme“. In Wahrheit ging es um geopolitische Kontrolle und Ölinteressen.

Diese Logik, erst zuschlagen, bevor der Gegner stark wird, taucht heute wieder in militärischen Konzepten auf, auch in Europa.

Kosovo 1999 – Humanitäre Rhetorik als Kriegsgrund

Der NATO-Einsatz im Kosovo wurde als humanitäre Intervention zur Verhinderung eines „Genozids“ gerechtfertigt. Doch später stellte sich heraus, dass die Lage komplexer war und die Eskalation auch durch die NATO-Strategie selbst befeuert wurde.

Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder räumte Jahre später offen ein, dass der Einsatz völkerrechtswidrig war. Trotzdem wurde er politisch und medial als moralische Pflicht verkauft, wieder unter dem Banner der Verteidigung, diesmal der „Menschenrechte“.

Afghanistan 2001 – Artikel 5 und der globale Krieg

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 aktivierte die NATO erstmals den Bündnisfall nach Artikel 5. Der Einsatz in Afghanistan wurde als direkte Selbstverteidigung dargestellt.

Doch schon nach kurzer Zeit ging es nicht mehr um die Jagd auf Al-Qaida, sondern um einen umfassenden „Nation Building“-Einsatz, der 20 Jahre dauerte und mit dem ursprünglichen Verteidigungsziel kaum noch etwas zu tun hatte.

Libyen 2011 – Vom Schutz zur Zerstörung

Die Resolution des UN-Sicherheitsrats erlaubte 2011 in Libyen lediglich eine Flugverbotszone, um Zivilisten zu schützen. Doch daraus wurde schnell eine massive Bombenkampagne, die zum Sturz von Muammar al-Gaddafi führte.

Wieder wurde ein Verteidigungsauftrag, Schutz der Bevölkerung, in eine offensive Regime-Change-Operation verwandelt.

Das Muster

In all diesen Fällen war die öffentliche Kommunikation identisch:

  • Zuerst wird eine Bedrohungslage inszeniert oder dramatisiert.
  • Dann wird erklärt, man müsse „verteidigen“ oder „schützen“.
  • Schließlich wird militärisch gehandelt, oft weit jenseits der eigentlichen Verteidigungslogik.

Heute sehen wir dieselben rhetorischen Muster in der „Zeitenwende“-Politik: „Kriegstüchtigkeit“, „Schutz der Freiheit“, „Verteidigungsbereitschaft“. Wer die Geschichte kennt, erkennt die Gefahr: Verteidigung ist ein dehnbarer Begriff, der schnell zur Legitimation von Angriffen wird.

Warum das heute relevant ist

Wenn Deutschland heute F-35-Bomber, Marschflugkörper und bewaffnete Drohnen beschafft, dann sollten wir nicht naiv glauben, dass diese Systeme ewig ungenutzt bleiben. Die politische Schwelle für ihren Einsatz sinkt erfahrungsgemäß, sobald sie vorhanden sind.

Wer die Geschichte kennt, muss fragen: Bereiten wir uns wirklich nur auf Verteidigung vor, oder auf die Option, in einem Konflikt auch offensiv zu handeln?

 

Quellen

„Zeitenwende“ & „Kriegstüchtigkeit“

Beschaffungen mit Offensiv-/Projektionsfähigkeit

Bewaffnete Drohnen (Heron TP / Eurodrohne)

NATO-Einsätze außerhalb klassischer Bündnisverteidigung

Historische Belege (Kosovo, Irak)

Deutsche Rüstungsausgaben / Rang

 

  1. taz – „Muss Deutschland ‘kriegstüchtig’ werden? Warum nicht ‘wehrhaft’?“
    Kritische Analyse des Begriffs „Kriegstüchtigkeit“ und seiner politischen Wirkung.
    https://taz.de/Kriegstuechtigkeit-oder-Wehrhaft/!6094699/
  2. Telepolis – „Wehrpflicht 2.0: Deutschlands Weg zur Kriegstüchtigkeit“
    Untersuchung, wie der Begriff „Kriegstüchtigkeit“ genutzt wird, um neue Wehrpflichtmodelle zu legitimieren.
    https://www.telepolis.de/features/Wehrpflicht-2-0-Deutschlands-Weg-zur-kriegstuechtigkeit-10511497.html
  3. Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (ISW) – „Kriegstüchtig“
    Analyse der sprachlichen Militarisierung und Rückkehr von Begriffen wie „Frontstaat“ und „Kriegstüchtigkeit“.
    https://www.isw-muenchen.de/online-publikationen/texte-artikel/5370-kriegstuechtig
  4. Bundeszentrale für politische Bildung – „Kriegstüchtig?“
    Sönke Neitzel über den semantischen und strategischen Wandel in Bundeswehr und Politik seit den 1990er Jahren.
    https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/bundeswehr-2024/556392/kriegstuechtig/
  5. Bundesministerium der Verteidigung – „Kriegstüchtig sein, um abzuschrecken“
    Offizielle Darstellung der Bundesregierung zu den strukturellen Anpassungen der Bundeswehr.
    https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehr-der-zeitenwende-kriegstuechtig-sein-um-abzuschrecken-5765386
  6. Rosa-Luxemburg-Stiftung – „Die Kultur der Militarisierung“
    Analyse, wie Begriffe wie „Kriegstüchtigkeit“ gesellschaftlich verankert werden, um Aufrüstung zu legitimieren.
    https://www.rosalux.de/news/id/53516/die-kultur-der-militarisierung
  7. Infosperber – „Wider die Kriegstüchtigkeit“
    Schweizer Perspektive auf die gesellschaftlichen und politischen Folgen der Militarisierung.
    https://www.infosperber.ch/politik/wider-die-kriegstuechtigkeit/
Günther Burbach

Günther Burbach, Jahrgang 1963, ist Informatikkaufmann, Publizist und Buchautor. Nach einer eigenen Kolumne in einer Wochenzeitung arbeitete er in der Redaktion der Funke Mediengruppe. Er veröffentlichte vier Bücher mit Schwerpunkt auf Künstlicher Intelligenz sowie deutscher Innen- und Außenpolitik. In seinen Texten verbindet er technisches Verständnis mit gesellschaftspolitischem Blick – immer mit dem Ziel, Debatten anzustoßen und den Blick für das Wesentliche zu schärfen.
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145 Kommentare

  1. Unsere Politiker halten nach wie vor daran fest, von einer „regelbasierten Weltordnung“ zu sprechen, natürlich ohne jemals öffentlich zu diskutieren, was das eigentlich bedeutet.

    Es ist ein Rückfall hinter die zivilisatorische Errungenschaft eines alle bindenden Gesetzes. Eine Gemeinschaft, die sich gemeinsam einer Gesetzlichkeit unterwirft, wird diese Ordung auch gemeinschaftlich verteidigen wollen und sich gegen einzelne stellen, die das Gesetz brechen.

    Regeln dagegen sind Instrumente der Willkür, es gibt den Mächtigen, der sie aufstellt, und der sie mit Gewalt anderen aufzwingt. Und das ist es, was die westlichen Machteliten meinen, wenn sie diese Phrase benutzen lassen: den Anspruch, von allen anderen Akteuren bedingungslose Unterwerfung fordern zu können.

    In diesem Licht betrachtet wird klar, warum der Ukraine-Krieg eine solche Krise darstellt. Wenn sich herausstellt, dass der Westen die Ukraine nicht genug unterstützen kann, um eine deutliche Niederlage abzuwenden, wird sich dieser Anspruch nur wiederherstellen lassen, wenn er mit maximaler Gewaltanwendung erneuert wird.

    Die Zeichen sind unübersehbar, dass man dazu bereit sein wird.

    1. Guter Kommentar, bis auf die letzten 6 Worte. Man muß sich nicht dazu bereit machen,
      einen Krieg mit anzuzetteln. Man muß dagegen etwas unternehmen! Unser Grundgesetz
      bietet dazu sogar Werkzeuge. Es müssen jetzt endlich einmal Rechtskundige mit einer
      guten Kapitalgrundlage für die gerichtlichen Kosten, entsprechend klagen und verklagen.
      Jemand der zu einem Angriffkreig aufruft, muß angeklagt werden und dann auch verurteilt
      werden. Und wenn Richter am Verfassungsgericht das Recht beugen, dann müssen sie
      angeklagt und verurteilt werden. Wenn ein Richter der in der Coronazeit den Kindern
      die Masken erspart hat, noch heute Repressialien erleitdet, wurde der Falsche verurteilt.
      Der Richter der ihn verurteilt gehört weg gesperrt!

      1. Ich scheine mich missverständlich ausgedrückt zu haben. Mit „man“ meinte ich die Eliten, einschließlich ihrer Vollstrecker in der Politik und ihrer Herolde in den Medien. Die übrigen 99% wollten selbst noch nie Krieg, sondern haben sich immer wieder belügen und zur Schlachtbank führen lassen.

        Natürlich hoffe ich bis zum letzten Moment, dass es diesmal anders wird.

        Die Hoffnung allerdings, dass man damit erfolgreich sein kann, das über Gerichte stoppen zu lassen, kann ich nicht teilen. Du scheinst bedeutend mehr Zutrauen darin zu haben als ich, dass unser Staat eine tatsächlich wirksame Gewaltenteilung hat.

          1. Wenn es so einfach wäre. Da für wurde extra das Bussifizieren eingeführt. Du musst dich als Mann verstecken oder du landest für fremde Interessen an der Front.
            Oder du gehst wegen Wehrdienstverweigung für lange Zeit in den Bau. Es gab auch mal Zeiten, dass die Verweigerung mit der Todesstrafe belegt war.

            1. Bevor ich für Blackrock verrecke lege ich einige dieser Gestalten um und gehe halt in den Bau – besser als für diese Verbrecher an der Ostfront zu krepieren.

        1. Das sehe ich ganz ähnlich, auch mir fehlt dieses Vertrauen mittlerweile.
          Allerdings: Wir können sie vielleicht nicht zwingen, das Richtige zu tun, wohl aber können wir sie zwingen, immer offenkundiger zu lügen, so dass auch anderen die Augen geöffnet werden!
          (sinngemäßes Zitat von ich weiß nicht wem)

      2. Meine Meinung ist, wir brauchen endlich eine Verfassung. Das Grundgesetz kann man sich in die Haare schmieren.
        Du hast beim Fußball keine Lust auf Abseits? Prima, dann ändere ich die Regeln, wie es mir beliebt.

  2. „Das Narrativ „Wir wollen ja gar nicht“ ist trügerisch. Staaten rüsten nicht jahrzehntelang auf, um ihre Waffensysteme dann in der Garage verstauben zu lassen.“

    Die Aufrüstung der europäischen Faschisten (Italien, Spanien, Deutschland) wurde ab 1920s durch Kredite der City of London und Wall Street finanziert. Das Gleiche passiert heute wieder. Ohne Rohstoffkriege können diese Kredite schwer bis unmöglich zurückgezahlt werden. Den Waffen haben volkswirtschaftlich keinen Nutzen und sind Luxusgüter.

    „Wer also glaubt, dass die neuen deutschen Waffensysteme ausschließlich zur Sicherung des Baltikums gedacht sind, ignoriert diese Realität. Sie sind Teil einer Gesamtstrategie, die geopolitische Interessen mit militärischer Macht absichert, ob in Osteuropa, im Nahen Osten oder darüber hinaus.“

    Der Begriff „Geopolitische Interessen“ verschleiert eigentlich nur. Der Maurer aus Schwerin oder der Stahlarbeiter aus Pittsburgh hat keine „Geopolitischen Interessen“. Es ist die weltweite Oligarchie, die „Geopolitische Interessen“ hat. In diesem Fall ist es die Superreichenklasse der Angelsachsen, die Russland zerteilen und die Rohstoffe billig „kaufen“ wollen. Dieses Ziel habe Sie seid der Revolution von 1917. Es ist wie immer die reine Gier oder der Tanz um das goldene Kalb.

    Auch ganze Bevölkerungen lassen sich durch diese Gier korrumpieren. Die westliche Kolonisierung ab dem 15.Jahrhundert wurde dadurch möglich.

    „Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. 10 Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens.“
    Karl Marx zitiert in „Das Kapital“ den englischen Gewerkschaftsfunktionär Thomas Joseph Dunning

  3. Jede Waffe findet ihren Krieg.

    (Bewahrheitet sich frappierend, wenn man sieht, wie das Zeug, was friedlich und fast vergessen 50 Jahre in Arsenalen herumstand, per NATO-Anordnung in die Ukreine geschickt wird.)

  4. Ich versuche, mich damit zu beruhigen, dass in „Schland“ immer weniger funktioniert. Verfallende Schulen, marode Brücken, sanierungsbedürftige Bahn-Infrastruktur. Die Deindustrialisierung hat Fahrt aufgenommen.
    Die „Kriegstüchtigkeit“ wird ein Rohrkrepierer werden. Problem werden beschleunigter Sozialstaats-Abbau, schleichende Verelendung und Handlungsunfähigkeit durch Überschuldung des Staates werden.
    Die versprengten Ukraine-Nazis werden nach ihrem verlorenen Krieg hier in die organisierte Kriminalität einsteigen. Sind ja Fachkräfte auf ihrem Gebiet mit Suche nach Anschluss-Beschäftigung.
    Wird alles nicht schön werden, aber zumindest wird das Land keine Kriege führen können.

    1. Wir werden Kriege führen müssen! Allerdings nicht gegen Feinde jenseits der Grenzen,
      sondern gegen die die schon bei uns sind. Ein Blick in die Schweiz reicht, um zu sehen
      was auf uns noch extremer zukommt. Ein 17 Jähriger klaut einen Motorroller und haut
      vor der Polizei ab. Als die ihn schon verloren hat fährt sich der 17 järige tot. Jetzt randalieren
      die Ausländer gegen den Staat. Uns gegenüber hat die Schweiz nur eine Handvoll potentieller
      Randalierer. Was wird wohl passieren, wenn wir denen kein Essen und die Unterkunft
      nicht mehr bezahlen können? Oder umgekehrt, wenn aus Angst denen weiterhin alles
      gewährt wird und die Deutschen nix mehr zu fressen haben?

      1. @Träumer

        „Wir werden Kriege führen müssen! Allerdings nicht gegen Feinde jenseits der Grenzen,
        sondern gegen die die schon bei uns sind.“

        Stimmt, nur spricht unser Feind unsere Sprache, sitzt in den Parlamenten und zerstört im Auftrag des Finanzkapitals unsere Gesellschaft.

        1. ++++

          Nicht zu fassen das einige noch im Land glauben die „Ausländer“ wären an der Misere der deutschen Schuld. So hirnverbrannt muss man erst mal sein.

          1. Typische Affektablenkung: gegen Ausländer lässt sich halt leicht und gefahrlos nach unten treten. Um die wirklich Schuldigen zu benennen und diese anzuklagen, braucht es schon sehr viel mehr Mut.

          2. Ich habe nicht behauptet, dass „die “ Ausländer an unserer Misere
            schuld sind. Es ist die niedrigere Aggressionsschwelle, die ausländische
            junge Männer von ihrer Geburt an eingetrichtert bekommen. Und die,
            die sich hier nach Deutschland durchgeschlagen haben, wissen wie sie
            sich gegen uns Deutsche behaupten können. Ich habe es immer wieder
            erlebt, dass junge Südeuropäer, Türken und junge Männer aus dem Nahen
            Osten keinerlei Respekt vor Deutschen hatten. Die sehen die Deutschen
            nur als Zahlmeister. „Muß geben“ ist ist ein Standartspruch. Wer natürlich
            in seiner Grünen Blase lebt und gut betucht außerhalb der Gettos sich
            seine Lounge leisten kann, bekommt das nicht mit.

      2. Aktuelle Sonntagsumfrage:
        CDU 27%
        SPD13%
        Grüne 12%
        Linke 10%
        62% also fast Zwei Drittel wollen es so – Na dann auf in den Kampf ihr Deppen

  5. Also wann wird uns der Russe angreifen um diese ganze aufrüstung zu rechtefertigen?
    2028 ist das vorausgesagte Jahr.
    Was geschieht 2028? Wahlen in den USA.
    Und hier ist der Knackpunkt. Sie hoffen das 2028 wieder die Demokraten an der Macht sind. Und dann wird nicht Russland in die Offensive gehen, sondern die EU (NATO) wird die Stelle der Ukrainer übernehmen, ohne Beteiligung der USA.
    Ich denke das dies vom DeepState und den Demokraten schon lange geplant wurde und sich Deutschland als auch die restliche EU (NATO) in dieser militärischen Planungsphase befindet.

    1. Wahlen gibt es, damit die Eliten das Narrativ ändern können. Die Ziele bleiben aber die gleichen. Es kann schon sein, dass zum großen Krieg in Europa erst die Dems an die Macht kommen müssen. Aber die Vorarbeit leistet Trump doch recht konsequent dazu.

  6. Das mit der deutschen Panzerbrigade in Litauen ist ja auch so ein Fall: um ‚defensiv‘ zu sein, ist sie zu nah an Russland – und da ja Russland angreifen wird, wird diese Brigade in den ersten Minuten eines Angriffs zerrieben sein.
    Was soll sie also wirklich dort? Soll sie als menschliches Schutzschild fungieren, oder gar bei einem NATO-Erstschlag vorpreschen? Letzeres ist gar nicht so unwahrscheinlich, vor allem wenn man bedenkt wie es vor ein paar Monaten dem Iran ergangen ist, der von Israel, mit voller militaerischer Unterstuetzung der USA und seiner europaeischen Vasallen, ueberfallen wurde.

  7. Doch, die Waffensysteme könnten unter Umständen ungenutzt bleiben. Sie werden angeschafft, in irgendeinen Hangar gestellt und nach einiger Zeit heißt es: oh, die F35 ist jetzt aber „veraltet.“ Dann muss was neues beschafft werden und erneut ist viel Geld geflossen in die Taschen der Merchants of Death. Ist ähnlich wie das Impfstoffgeschäft.
    Gut, bei der covidianischen Phase haben sie die „Impfstoffe“ tatsächlich verspritzt aber damals bei der „Schweinegrippe“ wurden die Dosen gekauft, es floss Geld und dann wurde das Zeug vernichtet. Einige erhielten schon ihr Spritzchen und erkrankten postwendend an Narkolepsie. Das ist allgemein bekannt. Dennoch war die Corona Kampagne ein voller Erfolg!

    1. Im Gegensatz zu Impfstoffen die irgendwann wirklich alt sind und verbrannt werden müssen lassen sich Kampfflugzeuge problemlos weiterverkloppen so die MiG29 die die Bundeswehr von der NVA übernommen hat. Die sind in verschiedene Länder (USA, Polen, Tchechien, Slowakei, Ungarn) verkauft worden aber nach 2022 alle der Ukraine zur Verfügung gestellt worden (inzwischen wohl mehrheitlich vernichtet)Für die F35 findet sich bestimmt auch noch ein Krieg …

      1. Das ist das Gute bei der F35, darin stecken immer noch so viele Mängel,
        dass sei wohl kaum einen Angriff auf Russland schaffen würde. Die Gefahr
        besteht wahrscheinlich, dass sie trotz allen Widerwillens des Piloten eher
        nach England fliegt. Das Ersatzteillager muß schon Dimensionen eines
        Auslieferungslagers von Amazon haben. Beste Verwendung: Technikmuseum
        zur Abschreckung.

        1. Auch wenn ich das Kosten-Nutzen-Verhältnis der F35 ziemlich schlecht finde: Es ist troztdem ein moderner Kampfjet, mit dem man (auch mit wenigen) eine gewaltige Zerstörung anrichten kann, ein nicht kleiner Anteil kommt wohl auch an modernen Luftabwehrsystemen vorbei (oder drüber oder drunter) und um den Schreck-Effekt zu maximieren könnte sie atomar bestückt sein, damit ein eventuell angegriffener Gegner sofort den Zweitschlag auslöst – IRRE.
          Ich muss mal wieder „99 Luftballons“ hören, das kommt seltsamerweise gar nicht mehr im Radio, vor der Zeitenwende war das vor dem ESC ab und zu zu hören. So wie viele kritische Antikriegslieder.

          1. in alaska ist grad ne f35 abgestürzt

            „99 Luftballons“
            das mag ich auch gern,
            aber Nena hat ja gegen den Corona Irrsinn rebelliert.
            ganz bös

  8. Was natürlich ziemlich dumm ist, denn Russland hat
    1. den Vernichtungskrieg der Nazis nicht vergessen und
    2. tausende Atombomben im Arsenal.
    Würde Deutschland also etwas starten, was auch nur annähernd an „Barbarossa“ erinnert, liegt die Antwort auf der Hand.
    Vielleicht steht ja mal in den Geschichtsbüchern, dass Deutschland im 1. Weltkrieg besiegt, im 2. Weltkrieg geteilt und im 3. Weltkrieg ausradiert wurde.

  9. Welches Land auf dieser Welt hat eigentlich eine Armee mit rein defensiven Verteidigungssystemen, d.h. keinerlei angriffsfähige Waffen?

      1. Jaja, sehr löblich.. auch die anderen Länder, sofern sie die Verteidigung nicht einfach ausgelagert haben. Da der Autor aber explizit die Angriffswaffen moniert und nicht ein Deutschland ohne Militär fordert, würde ich gerne wissen, ob es da in der Lebenswirklichkeit Beispiele gibt.

        1. Ich würde Offensivfähigkeit auch mit der schieren Anzahl an Waffen und Soldaten in Verbindung bringen. Also, unabhängig von der Waffengattung würde ich eine Armee mit überschaubarer Ausstattung als defensiv einschätzen, einfach weil es für einen Angriff auf wen auch immer nicht reicht.

          1. [+] Es gibt keine Waffen, die nicht in irgendeinem Szenario eine offensive Rolle spielen können, der Autor ist da sichtlich nicht ausreichend sachkundig.

          1. Zum einen redet der Kriegsminister von Kriegstüchtigkeit, das ist ja schon deutlich weniger verschleiert als früher. Zum anderen muss man zwischen Selbstverteidigung und Interessenverteidigung unterscheiden.

    1. Es gibt keine Armee ohne „angriffsfähige Waffen“ – das ist aber auch eine unsinnige Terminologie, denn auch während einer Verteidigung muss man angreifen können.
      Allenfalls könnte man Flugzeugträger als Angriffswaffen bezeichnen, denn zur Verteidigung hat man ja das eigene Land als Träger – oder U-vielleicht auch Boote.
      Viel wichtiger ist hierzu die Doktrin, die zugrundeliegenden Strategien der Armee.
      In diesem Sinne hat die Schweiz – als bald einziges Land in Europa – eine defensive Verteidigungsarmee, wobei es leider auch hier Eiferer und Verrückte gibt, welche die Schweiz am liebsten in die NATO – ein Angriffsbündnis – eingliedern würden.

  10. „„Kriegstüchtigkeit“ sei die Pflicht jedes verantwortungsvollen Staates. “

    Man kann es doch schon am Wort fest machen. „Kriegstüchtigkeit“ bedeutet nichts anderes, als andere Staaten angreifen zu können – und wahrscheinlich auch zu wollen (wäre ja sonst nicht glaubwürdig oder so ;-( ). Das ist schon von sich aus wider des GG. Aber das ist inzwischen ja völlig egal wenn es nur die „Richtigen“ sind, die gegen das GG sprechen und handeln.

    Statt „Kriegstüchtigkeit“ würde es „Verteidigungsfähigkeit“ heißen, wenn diese Leute nicht völlig im Arsch wären.

    Wir erleben die Umkehrung aller Werte, ganz krass war es während „Corona“ („Deine körperliche Unversehrtheit, Würde, Freiheits- und Abwehrrechte gegen den Staat sind einen Scheiß wert, Schnauze halten!“). Aber auch „Klima“ stellt alles auf den Kopf was mal gewusst und vernünftig war, Migrationsförderung, Genderwahn, „Geschlechtervielfalt“, Russenhass, Deindustrialisierung die uns als „Energiewende“ verkauft wird, …

  11. Besonders friedenseifrig im Gesamtzusammenhang kommt mir auch die Idee vor, ausgerechnet Truppen aus Nato-Ländern, die längst in diesen Krieg involviert sind, einen noch längst nicht sich abzeichnenden Frieden in der Ukraine „sichern“ zu lassen. War denn nicht der geplante Nato-Beitritt der Ukraine erklärtermaßen Kriegsgrund für Russland?! Zigfach öffentlich bekundet? Hat da irgendjemand aus dem Westen eigentlich schon mal zugehört??!
    Und wundert man sich nun ernsthaft, wenn diese Idee keine Begeisterungsstürme in Moskau darüber auslöst, dass man Russland nun auf diesem Wege die Nato vor die Haustüre setzen will? Mit Truppen, die selbstredend so ausgestattet sein müssten, dass sie im Falle irgendwelcher „Zwischenfälle“ , für die man notfalls sicher problemlos selbst sorgen könnte, sofort von Frieden auf Krieg umschalten könnten?
    Für mich sieht das nur nach Friedensverhinderungsstrategie aus. Und ich wundere mich nicht, dass Putin nicht strahlend verkündet, er könnte es kaum erwarten, seinen Namensvetter aus der Ukraine bei einem Treffen endlich in die Arme zu schließen.

  12. „Wir haben uns entschieden, den ersten Weg zu gehen“ ist nicht korrekt.

    Deutschland ist keine Demokratie.
    Tatsächlich fällt mir keine einzige Demokratie im Wertewesten ein.

    „Medien als Begleitmusik“
    Mausfeld stellt heraus, dass es damit nicht einmal freie Wahl gibt.

  13. Objektiver Artikel ..

    Meine Rede seit Jahren, diese Waffen sind keine Waffen für Verteidigung, das sind reine Offensivsysteme ..
    Aber Finnland Schweden usw werden schon Proteste sichtbar gegen Ihre Nato Nigliedschaft , scheint die Bevölkerung wacht da langsam auf..

  14. Polen wird nach Norden und Süden mit NATO- Staaten als Nachbarn umgeben. Rumänien und Bulgarien werden als NATO- Staaten die Landesverbindung zur Türkei sicherstellen. Nördlich von Polen wird durch NATO- Staaten der Zugang aus St. Petersburg zur Ostsee vollständig kontrolliert.
    Diese Ziele hat die NATO nicht aufgegeben. Sie wollen diese notfalls auch über einen Krieg gegen Russland durchsetzen. Sie müssen dies tun, denn ohne NATO- Ausweitung und Dekolonisierung Russlands ist ihr System am absterben.

  15. Soweit, so gut oder auch schlecht. An folgender Stelle habe ich meine Zweifel:
    „Und dann stehen wir mitten in einem Konflikt, den wir nicht begonnen haben, aber für den wir das Werkzeug bereitgestellt haben.“
    Wir, also die Typen wie Steinmeier, Westerwelle und Merkel, haben sehr wohl den Konflikt mit begonnen, mit Unterstützung des faschistischen Putsches auf dem Maidan und mit den zugegebener Maßen fake-Vereinbarungen in Minsk, die in UN-Resolutionen überführt wurden. Wir haben damit auch die UN zur Kaspergruppe erklärt. Genau das sind die Ursachen der derzeitigen Situation, auch in Nahost, wo Israel mit unserer und US-Untersrützung hunderte UN-Resolutionen ignoriert. Wenn die UN nur noch ein Komödiantenstadl ist, ist Krieg die logische Folge. Also ist Deutschland, streng nach seiner Tradition, schon ursächlich für die Situationen mit verantwortlich, hat also die Kriege mit begonnen, und wird dafür zahlen, derzeit noch an die Faschisten, später an andere.

  16. Stattdessen sehen wir Duckmäusertum, Hörigkeit gegenüber den USA und ein blindes Mitlaufen in einem Spiel, dessen Regeln nicht wir schreiben.“

    Auf einem verkehrteren Dampfer kann man kaum sein. Woher kommt diese „uninspirierte“ Auffassung, die Europäer/Deutschen würden sich als Vasallen, Knechte, Leibeigene, Mitläufer verhalten. Meine Erklärung ist der Nationalismus man will sich einfach nicht vorstellen, dass die eigene Regierung die Bösen sachlich die Imperialisten sein könnten. Deshalb wird ihr Tun verharmlost. Eigentlich sind das nur Opfer die nicht anders können, weil sie einem Herr unterworfen sind, weil sie versklavt und hörig sind.

    Anscheinend ist dieser Nationalismus unheilbar. Den selbst wenn die Europäer Krieg führen wollen gegen Russland und sogar das eigenen Land als Verfügungsmasse für ihre Durchsetzung wirtschaftlich aufs Spiel setzen – selbst dann werden sie von kritischen Geistern als Opfer verkauft.

    Dabei sagt die von der Leyen deutlich die Zolleinigung mit den USA „das war eine bewusste Entscheidung…“stellen Sie sich einen Moment lang vor, die beiden größten Volkswirtschaften der demokratischen Welt hätten keine Einigung erzielt und einen Handelskrieg begonnen. Das wäre nur in Moskau und Peking gefeiert worden.“
    Mit anderen Worten: Wegen unserer Feindschaft zu Russland und China brauchen wir die USA. Deshalb geben wir nach.
    Der erste Satzteil ist wichtig. „Wegen unserer Feindschaft…“ Das sind keine Opfer, das sind Täter und weil sie Täter sein wollen richten Sie ihre Nationen zu Grunde. Vor und für den Krieg und im Krieg.

    1. Als erklärte Marx-Kennerin verstehen Sie erstaunlich wenig von Kapitalismus und Imperialismus. Noch nicht einmal die Basics sind Ihnen geläufig, nämlich dass da immer der das Sagen hat, der das meiste Kapital angesammelt hat. Und nun raten Sie wer das ist.

      Das hat mit Nationalismus erst einmal gar nichts zu tun, denn der wird von den Kapital-Potentaten lediglich als ein Mittel (unter anderen) zur Machtausübung benutzt.

      1. Ich prügele ja gerne und aus guten Gründen auf die @Krim ein, aber ihre Begründung für das Verhalten der alten europäischen Nationalstaaten (Franzosen, Briten und Deutsche) ist einleuchtend. Natürlich sind die USA als einziges weltumspannendes Imperium tonangebend, daraus jedoch zu schließen, dass die „Europäer“ keine eigenen Interessen verfolgen, geht an der Sache vorbei.

        Ich widerspreche von Anfang an der Darstellung, Flintenuschi sei dem mächtigsten Mann der Welt beim schottischen Golfspiel gottergeben in den Hintern gekrochen. Für die Zölle (15% auf alles außer Tiernahrung) hat sie sich strategischen Spielraum eingehandelt – spätestens beim Vorsingen der „7 Zwerge“ – die Euro-Fighter mit Knuddelbär Elendskyiii – im Weißen Haus stellte sich heraus, dass der Krieg gegen Russland mit dem Segen der USA fortgeführt werden kann, obwohl Trump und Putin sich in Anchorage angeblich ganz prächtig verstanden haben.

        Mehr noch, nun ist von einer Ausweitung des Konflikts in die Tiefe des russischen Raums die Rede – das ist ganz klar eine europäische Idee, gegen die sich Biden wie Trump immer gesträubt haben, weil die USA sich für die Ukraine nicht zum Ziel eines russischen Gegenschlags machen wollen. Wenn für die Neutralisierung Russlands ganz Europa verwüstet wird, ist das aus Ami-Sicht ein kleiner Preis, ihr strategischer Hauptgegner ist nach wie vor China.

        Wären die Europäer reine Vasallen, würden sie dem Großen Bruder gehorchen, statt (einen absolut verrückten) Eigensinn zu demonstrieren. Die Kapitalfraktionen auf beiden Seiten des Atlantiks sind sich eben nicht immer einig. Ich vergleiche das gerne mit den Auseinandersetzungen zwischen zwei Mafia-Clans: Die Fraktionen sind allesamt der neoliberalen Glaubenslehre (nennen wir sie „Kapitalismus im Endstadium“) verpflichtet, streiten sich aber wie die Kesselflicker um die lokalen Pfründe.

        Was die Motive der Europäer vdL, Merz, Macron und Starmer angeht: Eine klinische Diagnose ist zwar naheliegend, aber schöner wäre eine strukturelle Erklärung, etwa dergestalt, dass die nationalen Ökonomien so hart an ihre Grenzen gestoßen sind, dass sie den einzigen Ausweg in der Eroberung neuer Ressourcen sehen. Ob wir uns an den historischen Kolonialismus oder den „Lebensraum im Osten“ erinnert fühlen ist zweitrangig. Höchstens dürfen wir bangen, ob unsere Kapitalisten vielleicht ein Weilchen mit den Extraprofiten aus der Rüstung zufrieden sein könnten. Alle Erfahrung lehrt uns: Nein.

        Im (vor-)letzten Absatz belegt @Krim mit einem Zitat, warum Flintenuschi beim Gipfel in Schottland so ein zufriedenes Grinsen in der Visage trug: Die transatlantischen Clans haben sich über die Reviergrenzen sowie die jeweiligen Zuständigkeiten geeinigt – natürlich zu Lasten Dritter, aber so läuft der Hase nun mal: Für den Frieden der Paläste mussten immer Andere bluten: aktuell nicht nur die Ukrainer und Russen, auch uns einheimischen Hüttenbewohnern geht es an den Kragen.

        Da hat @Krim doch unbedingt Recht: Herrenreiterin Flintenuschi, Überflieger Merz und der Elitenzögling Macron sind nicht Opfer, sondern Täter. Dass sie sich mit dem Hegemon in Washington zusammen raufen müssen, ist angesichts der Kräfteverhältnisse eine Selbstverständlichkeit.

        1. „Wären die Europäer reine Vasallen, würden sie dem Großen Bruder gehorchen, statt (einen absolut verrückten) Eigensinn zu demonstrieren“
          Der „absolut verrückte Eigensinn“ der Europäer dient doch aber den Interessen des US-Kapitals zum Nachteil der europäischen Volkswirtschaften. Daran mache ich das „Vasallentum“ fest, und nicht daran was Trump sagt, der sagt heute dies und morgen jenes.

          „Die transatlantischen Clans haben sich über die Reviergrenzen sowie die jeweiligen Zuständigkeiten geeinigt – natürlich zu Lasten Dritter“
          Das verkennt die jeweiligen Machtverhältnisse. In Wirklichkeit wurde den Europäern ihr „Revier“ zugewiesen, zudem zu beträchtlichen Tribut-Zahlungen verdonnert, ebenfalls zum Nachteil der Europäer. Der einzige europäische Wirtschaftszweig, der aus diesen Verhältnissen Nutzen zieht ist die Kriegsindustrie. Ich wüsste sonst kein europäisches Kapital, das mit dieser Politik seinen Profit steigern könnte, das Gegenteil ist der Fall, Investitionen werden zurückgehalten. Seit der Zeitenwende haben wir einen beträchtlichen Kapitalabfluss, und da ist keine Wende in Sicht. Von welchen „Reviergrenzen“ sprechen Sie also? Die Kriegsindustrie ist notgedrungen der einzige profitable Wirtschaftszweig.

          Was die Kriegshysterie zur Ukraine betrifft, auch da nehmen die Europäer die geostrategischen Interessen der USA wahr, sie beschäftigen die Russen in Europa damit die USA sich voll auf Asien konzentrieren können (spöttisch könnte man sagen, den Vasallen wurde diese Rolle zugewiesen, was Biden noch gemacht hat).

          Was insbesondere Westdeutsche nicht verstehen, die Transatlantiker fühlen sich zuallererst dem US-Kapital verpflichtet, weil sie der irrigen Meinung sind, dass es Freiheit bringe. Das politische Handeln von Merz als auch von v d Leyen ist darin deutlich erkennbar.

          1. Der „absolut verrückte Eigensinn“ der Europäer dient doch aber den Interessen des US-Kapitals zum Nachteil der europäischen Volkswirtschaften.

            Man kann bloß Vasall eines Herrn bzw. einer Herrschaft sein. „Das US-Kapital“ ist aber keine Herrschaft. Das gibt es auch nicht als Subjekt, dem man unterworfen sein könnte. Deshalb kann man aus einem Nutzen, den das US-Kapital zweifellos hat, kein Vasallentum dem amerikanischen Kapital gegenüber ableiten. Die Europäer beugen sich wegen ihrer imperialistischen Interessen gegen Russland und weil sie im Moment gegen Russland militärisch nicht potent genug sind, den Interessen des amerikanischen Staates. Dafür nehmen sie „bewusst“ die Schädigung ihrer Wirtschaft in Kauf. „bewusst“ heißt ja nicht, dass es richtig ist.

            Das verkennt die jeweiligen Machtverhältnisse. In Wirklichkeit wurde den Europäern ihr „Revier“ zugewiesen,

            Das stimmt schon. Das Revier ist Europa und dort das Bollwerk gegen Russland zu sein. Das ist ja das wunderbare, dass sie sich darin einig sind. Die USA will das und Europa will das auch ist aber im Moment noch damit überfordert.

            „sie beschäftigen die Russen in Europa damit die USA sich voll auf Asien konzentrieren können,“

            Nein, wegen der Absichten der USA beschäftigen sie nicht die Russen, sondern damit sie Ihre Macht Richtung Russland ausweiten können.

            die Transatlantiker fühlen sich zuallererst dem US-Kapital verpflichtet, weil sie der irrigen Meinung sind, dass es Freiheit bringe.

            Welche Transatlantiker sollen das sein? Freiheit ist ne Ideologie. Und dass US-Kapital im Unterschied zu europäischem Freiheit bringen soll, ist eine seltsame Vorstellung.

            1. @Krim

              „Man kann bloß Vasall eines Herrn bzw. einer Herrschaft sein. „Das US-Kapital“ ist aber keine Herrschaft. Das gibt es auch nicht als Subjekt, dem man unterworfen sein könnte. Deshalb kann man aus einem Nutzen, den das US-Kapital zweifellos hat, kein Vasallentum dem amerikanischen Kapital gegenüber ableiten.“

              Das klingt jetzt aber so, als schwebe das Kapital herrenlos im Raum.
              Eigentümer scheint es da gar nicht zu geben.

              1. Das klingt nur in ihren Ohren so. Im Beitrag steht es gäbe nicht „das US-Kapital“ als Subjekt. Es gibt bloß viele US-Kapitale, aber kein gesellschaftliches Gesamtsubjekt namens US-Kapital dem ein Staat Untertan sein könnte.

                1. @Krim

                  „Das klingt nur in ihren Ohren so. Im Beitrag steht es gäbe nicht „das US-Kapital“ als Subjekt. Es gibt bloß viele US-Kapitale, aber kein gesellschaftliches Gesamtsubjekt namens US-Kapital dem ein Staat Untertan sein könnte.“

                  Ich denke, das was Garno ausdrücken wollte, ist auch so klar, ohne Wortklauberei betreiben zu müssen.

                  Hinter Kapitalien stecken immer Subjekte, denen ggü. auch ein Staat Untertan sein kann, sofern die Vertreter dieses Staates willfährig oder korrupt genug sind, die Interessen der Gesellschaft als Ganzes zu opfern.

                  1. Korruption gibt es. Aber soll man wirklich glauben, dass sämtliche europäische Staatenlenker vom US-Kapital bestochen worden sind? Dass sie nicht wegen ihrer nationalen Interessen sich der USA unterordnen, sondern weil ihnen Geld zugeschoben wurde von irgendeinem US-Milliardär. Das halte ich für abwegig.

                    Meine Erklärung halte ich für viel plausibler.

                    1. Dann musst du noch´n bißchen dazu lernen.
                      Die Gesellschaft produziert nur noch solche Leute und das seit Dekaden.
                      Entweder sie bekommen direkt die Kohle, aber den Meisten geht es ja um ihre Karriere und dazu muss man stets Konform sein.
                      Und wenn das nicht hilft, dann tut es Erpressung, weil bei solch einem Lebenswandel, jeder eine Leiche im Keller hat.
                      In den Staaten hatte man solche Figuren wie Brian Epstein für diesen Zweck auserkoren und gezüchtet.
                      Nur, hat der dann auch auf eigene Rechnung gearbeitet und das sieht die CIA eben nicht so gerne.

                    2. @Krim

                      „Korruption gibt es. Aber soll man wirklich glauben, dass sämtliche europäische Staatenlenker vom US-Kapital bestochen worden sind?“

                      Korruption muss sich nicht ausschließlich auf Geld beziehen.
                      Eitelkeit und die Möglichkeit , Karriere zu machen und mit den „Großen Hunden strullern gehen zu dürfen“ können ebenfalls Triebfedern sein.

                      Gelegenheiten dazu bieten unzählige, von US-Kapitalisten gegründete Netzwerke, wie das WEF, deren Global Leaders gezielt zu Führungskräften aufgebaut werden.
                      Derartige Netzwerke gibt es in Hülle und Fülle und ich gehe doch schwer davon aus, dass deren Adepten sich ihren „Gönnern“ nach erfolgreicher Positionierung verpflichte fühlen.
                      Eine Hand wäscht bekanntlich die andere.

                      Hier mal die Teilnehmerlisten der Global Leaders von 1993 bis 2002, die Thomas Röper über die Wayback-Machine gefunden hat:

                      https://anti-spiegel.ru/2021/war-putin-ein-young-global-leader-von-klaus-schwab-die-schwarmintelligenz-liefert-eindeutige-antwort/

                      Sehr erhellend, wenn man sich frägt, warum Politik so wie bekannt abläuft.

                      Auf der offiziellen Seite der „Young Global leaders“ ( seit 2004 ) wurden die Einträge der Politiker nach 2020 gelöscht, weil offenbar Viele darauf aufmerksam wurden.
                      Über die Wayback-Machine dürften die aber noch zu finden sein.

                    3. @Motonomer: „Die Gesellschaft produziert nur noch solche Leute“
                      Die deutsche Gesellschaft produziert Leute, die vom amerikanischen Kapital bestochen werden? Seltsam. Und warum vom amerikanischen und nicht vom europäischen Kapital? A l l e europäischen Staatschefs wurden bestochen? Bullshit.

                      @Rob1: Gilt auch für dich. A l l e europäischen Staatschefs wurden vom US-Kapital bestochen? Und das europäische Kapital schaut zu und bleibt stand und ehrenhaft und korrumpiert nicht. – Lächerlich

                    4. Ja, dann frag dich doch bspw. mal, warum die Deutschen sich ganz freiwillig Nordstream 2 einfach so mal haben wegsprengen lassen.
                      Oder, warum Merz Deutschland ausverkauft.
                      Europa schießt sich nicht ins Knie, sondern in die Brust damit.
                      Die transatlantischen Kräfte sind seit den 80ern so stark und werden immer stärker.

                    5. @motonomer: Hab ich doch schon erklärt warum sie sich Nordstream wegsprengen lassen und als Ermittlungsergebnis Lügengeschichten auftischen. Weil der wahre Verantwortliche das offizielle Narrativ stören würde von dem man ums Verrecken nicht lassen will. Stell dir vor die Behörden sagen der Ami wars. Dann kann man sich die Amiunterstützung im Ukrainekrieg abschminken. Dasselbe gilt für den Ausverkauf von Europa und Deutschland. Die denken in drei Jahren ist der Trump wieder weg und dann geht es weiter wie vorher, und so lange halten wir das durch. Das ist natürlich ne üble Zockerei mit der wirtschaftlichen Potenz eines ganzen Kontinents. So sind sie halt die Herren Machthaber. Ich glaube nicht, dass die Kalkulation aufgeht. Europa schießt sich in die Brust. Ohne die Hoffnung auf einen anderen Potus ist das schwer zu erklären. Denen bleibt im Moment nichts anderes übrig, wenn sie die Feindschaft zu Russland aufrecht erhalten wollen. (letzteres dreimal unterstrichen) Man kann es so formulieren: Ihr eigener imperialistischer Wille Russland zu ruinieren führt sie in den Untergang und zerreibt sie zwischen den wirklichen Großmächten. Von den USA ist das übrigens auch zu kurzfristig gedacht, wenn sie Kannibalismus an ihren Verbündeten betreiben. Irgendwann ist in Europa nichts mehr zu holen und dann stehen sie alleine da.

            2. @Krim
              „Man kann bloß Vasall eines Herrn bzw. einer Herrschaft sein. „Das US-Kapital“ ist aber keine Herrschaft.“

              Der Staat USA ist der Interessenvertreter seiner Milliardäre mitsamt ihres angesammelten Kapitals. Mit der Macht dieses Kapitals im Rücken macht der Staat USA Politik – natürlich zum Vorteil der eigenen Milliardäre und zum Nachteil aller Anderen (außer Israel). Insofern wirkt das US-Kapital über seinen Interessenvertreter, dem Staat USA sehr wohl als Herrschaft, sogar als imperialistische Herrschaft, da sie auf der Macht des Kapitals beruht.

              Die Folgen dieser imperialistischen US-Politik sind seit der „Zeitenwende“ auch bei uns (bei den Partnern der USA) deutlich spürbar. Trump führt diese Politik nun mit noch größerem Eifer fort: Die Welt soll dem Wohle der US-Milliardäre dienen.

              Große und souveräne Staaten (wie China, Indien, Brasilien) können sich dagegen wehren, kleinere und abhängige weniger, und ganz hart trifft es die „Bündnispartner“, die wagen es nicht ihren Herrn zu „beißen“, die ducken sich weg und akzeptieren die imperialistischen Forderungen der USA, obwohl sie damit gegen die Interessen ihrer eigenen Wirtschaftsinteressen verstoßen.

              Entsprechend ist das europäische Kapital über das Verhalten der europäischen Politik nicht erfreut (mit Ausnahme von Rheinmetall & Co). Soweit sollte das doch unbestritten sein.

              Nun kommen Sie und behaupten, Schuld an diesem ganzen Dilemma sei die europäische Politik, da die imperialistische Absichten habe. Die imperialistischen Absichten bestreite ich nicht, nur sind das keineswegs die Ursachen, sondern die kleinen Möchtegern-Imperialisten wurden vom eigentlichen Imperialisten in diese Rolle gedrängt – mit beschränkten Handlungsmöglichkeiten wollen sie nicht gänzlich unglaubwürdig erscheinen.

              Im Übrigen beurteile ich nicht nach den Aussagen der einzelnen Akteure sondern nach deren Handeln und der Wirkung und Funktion im Gesamtzusammenhang, wer zieht Nutzen wer hat den Schaden.

              1. Kapitalismus halt, nichts weiter.
                Kein Kapitalismus, keine Reichen und kein Kapital, also keine Macht.
                So einfach wäre das.
                Wenn keiner Reich werden kann, gibt es auch keine Krininalität mehr, und natürlich auch keine Korroption!

              2. Insofern wirkt das US-Kapital über seinen Interessenvertreter, dem Staat USA sehr wohl als Herrschaft, sogar als imperialistische Herrschaft, da sie auf der Macht des Kapitals beruht.

                Das „insofern“ ist gemogelt, weil sie den Begriff „Herrschaft“ umdeutet. Der Herrscher ist derjenige der die Gewalt hat. Das Kapital hat aber nicht die Gewalt, sondern ist auf die staatliche Gewalt angewiesen. Es stimmt das der Staat die Interessen des Kapitals vertritt und es stimmt auch, dass die staatliche Macht auf dem Reichtum beruht, der in der Gesellschaft geschaffen wird. Nach dieser Logik wäre der Staat aber der Arbeiterklasse Untertan, weil sie den Reichtum schafft, den Kapital und Staat aneignen. Ist aber offensichtlich nicht so.

                „die wagen es nicht ihren Herrn zu „beißen“, die ducken sich weg und akzeptieren die imperialistischen Forderungen der USA, obwohl sie damit gegen die Interessen ihrer eigenen Wirtschaftsinteressen verstoßen.“

                Aber warum wagen sie es nicht. Nicht weil sie korrupt, feige, Vasallen oder Knechte sind, sondern wegen ihren imperialistischen Interessen gegen Russland.

                „sondern die kleinen Möchtegern-Imperialisten wurden vom eigentlichen Imperialisten in diese Rolle gedrängt“ Na ja. Sie ließen sich jedenfalls nicht lange bitten. Ein wirkliches Drängen insbesondere gegen ihren Willen war das nicht.

            3. Krim: „Ihr bestreitet, dass die europäischen Regierungschefs ihre Interessen vertreten, weil i h r bezweifelt, dass ihr Vorgehen Erfolg hat.“

              Das ist einfach nur Unsinn. Angefangen damit, dass ich die Interessen der Regierungschefs nicht kenne. Was man aber sehen kann, ist, dass sie Politik machen für fremde Interessen und nicht für die Interessen Ihrer eigenen Völker, das wäre nämlich für deren Wohlstand zu sorgen – in der kapitalistischen Demokratie, in der wir leben, für die Vermehrung des Kapitals zu sorgen. Was offensichtlich nicht der Fall ist. Seit der Zeitenwende haben wir einen beträchtlichen Kapital-Abfluss aus D. Das lässt vermuten, dass es an Souveränität mangelt, dass die Europäer zudem gefangen sind in ihrer westlichen Ideologie, dass sie ihre individuelle Freiheit bedroht sehen durch Russland und auch aus China.

          2. @garno

            Die Kapitalisten des „Wertewestens“ fühlen sich einer gemeinsamen (neoliberalen) Ideologie verpflichtet, sie pflegen ihre Verbindungen untereinander wie auch zu den politischen „Eliten“ in den transatlantischen Swingerclubs. Gleichzeitig stehen sie aber untereinander wie auch auf der Ebene ihrer Nationen in härtester Konkurrenz. Ohne diese dialektische Sichtweise wäre der Fall allerdings so einfach wie Sie ihn beschreiben, nämlich hierarchisch.

            Sobald ich den europäischen Mächten eigene Partikularinteressen unterstelle, kann ich einigermaßen nachvollziehen, wieso „wir“ uns für einen großen Krieg rüsten, während Trump über ein Stellvertreter-Geplänkel nicht hinaus wollte – in dieser Haltung heftig bekämpft von den amerikanischen NeoCons beider Parteien, die sich wiederum mit den „Europäern“ gegen die Regierungslinie verbündet haben. Die Auseinandersetzungen zwischen den Kapitalfraktionen finden also quer zu den Landesgrenzen statt, der Hegemon liegt mit sich selbst im Streit.

            Auf europäischer Seite ist es ähnlich, die EU unterstützt explizit die ukrainischen Angriffe (eines nicht-EU-Staates) gegen die Gasversorgung ihres Mitglieds Ungarn, umgekehrt sabotierte sie alle Verhandlungen, die Ungarn mit den Kriegsparteien führte, als es den Ratsvorsitz innehatte. Sogar die Polen mucken allmählich auf, nachdem sie jahrelang eigene Soldaten ins Kriegsgebiet geschickt hatten: Ihnen dämmert, dass ihre ukrainischen Waffenbrüder in der Tradition jener Horden stehen, die im 2. Weltkrieg einen Vernichtungsfeldzug gegen Polen, Juden und Russen losgetreten hatten.

            OK. Die Polen sind etwas speziell, die Regierung besteht aus von der Uschi-EU handverlesenem Personal (Tusk, Sikorsky). Jedenfalls hat meine Vorstellung von divergierenden Fraktionen innerhalb einer großen, transatlantischen Mafia den Vorteil, die zu beobachtende politische Realität nicht nur abstrakt (das US-Kapital bestimmt den Lauf der Welt), sondern en détail beschreiben zu können.

            Der Freiheitsbegriff schließlich ist keine ökonomische Kategorie, sondern gehört ins religiöse Fach. Sie mögen Recht haben, wenn Sie in den Köpfen von uns „Wessis“ einen Haufen Unrat verorten; der ideologische Überbau des Neoliberalismus ist sowieso aus den lustigsten Heilsversprechungen zusammen genagelt, aber eine Debatte über diese Bretterbude bringt uns genauso wenig weiter wie die über den evangelikalen Background vieler Trump-Anhänger. Schließlich hat jeder „Führer“ der freien Welt irgend welche Schweinepriester im Gefolge. Ich will gar nicht wissen, wer der Uschi oder dem Friedrich die Messe liest. Beim Emanuel ist’s bekannt, der kriegt von der Brigitte was an die Marmel. Andere Länder, andere Sitten …

            1. “Sobald ich den europäischen Mächten eigene Partikularinteressen unterstelle, kann ich einigermaßen nachvollziehen, wieso „wir“ uns für einen großen Krieg rüsten, während Trump über ein Stellvertreter-Geplänkel nicht hinaus wollte“

              Natürlich haben die europäischen Mächte eigene Interessen (auch imperiale), das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Europäer sich seit der Zeitenwende ganz offensichtlich dem US-Imperium beugen. Und die Europäer versuchen nun in dem von den USA vorgegebenen Handlungsspielraum eigene Interessen durchzubringen, und wie es aussieht sind das nur solche, die auch den USA dienen.

              Eine gleichwertige Konkurrenz der Mächte (USA-Europa) kann ich nicht erkennen, die ist klar hierarchisch strukturiert. Konkurrenz zu den USA gibt es nur von souveränen Staaten wie China, Indien, Brasilien, Russland. Europäische Staaten sind klar den USA untergeordnet. Das ist allzu offensichtlich als dass ich das hier belegen müsste.

              Zu meinen zu wissen was Trump will, halte ich für gewagt und wenig zielführend. Ich halte es für sinnvoller zu gucken wohin Trumps Politik führt, dazu muss man die Funktionsweise des US-Imperiums versuchen zu verstehen.

              1. Im Übrigen sind auch die “ transatlantischen Swingerclubs“ hierarchisch organisiert. Die US-amerikanischen Interessen sind die Basis der Orientierung, natürlich verklausuliert mit moralischen Werten.

              2. „Eine gleichwertige Konkurrenz der Mächte (USA-Europa) kann ich nicht erkennen“ Das hat ja auch keiner behauptet. Aber da wollen die europäischen Mächte hin – deshalb die Aufrüstung. Die EU war von Anfang an ein imperialistische Projekt, das schon in Friedenszeiten der Macht des Dollar eigenes starkes Weltgeld entgegensetzen wollte. Die DM war dafür vom Umfang her einfach zu klein.

                1. Aber da wollen die europäischen Mächte hin – deshalb die Aufrüstung.

                  Nur fehlt ihnen dafür das Potenzial an Macht, militärisch als auch an angehäuften Kapital. Dass das so bleibt und sich verstätigt, dafür sorgt der Hegemon. Daran ändern auch die Aufrüstungspläne nichts, denn in der De-Industrialisierung werden diese Pläne nicht durchzuhalten sein. Auch dafür sorgt der Hegemon (für De-Industrialisierung). Der wird europäischer Politik nur zustimmen, soweit sie seinen Milliardären dient. Merz und vd Leyen (mit ihren Ansichten) sind die idealen Statthalter in Europa für das US-Imperium.

                  1. Mag ja sein, dass die Rechnung der Europäer nicht aufgeht, keinen Erfolg hat, nur streicht das nicht durch, dass sie diese Rechnung anstellen.

                    Ihr bestreitet, dass die europäischen Regierungschefs ihre Interessen vertreten, weil i h r bezweifelt, dass ihr Vorgehen Erfolg hat. Das ist ein Fehler.

        2. @Jenseits von Böse

          „Wären die Europäer reine Vasallen, würden sie dem Großen Bruder gehorchen, statt (einen absolut verrückten) Eigensinn zu demonstrieren“

          Um das zu beurteilen, müßte man doch aber erstmal wissen, was der „Große Bruder“ wirklich will.

          Von Frieden zu reden ist das Eine, Waffen zu liefern, um den Krieg am Laufen zu halten und dabei noch die Kosten auf Europa abzudrücken, ist was Anderes.
          Dazu noc ein Rohstoffdeal, der mit dem Fallen der Ukraine wertlos würde, ist nochmal eine andere Sache.
          Wie Sie ja bereits schrieben, hat Trump beim Siebenzwergetreffen ofenbar seinen Segen zur Weiterführung des Krieges gegeben.

          Andererseits haben die USA ja schon gewonnen, indem sie Europa dazu gebracht haben, sich vom russischen Markt und den günstigen Preisen ( Beisp. Nordstream ) zu trennen, was sich ruinös auf deren Wirtschaft auswirkt, im Gegensatz zu den USA.

          Für mich ist nur schwer vorstellbar, dass sich die Europäer in dem Glauben wähnen, einen Krieg gg. die Atommacht Russland gewinnen und sich über die Beute refinanzieren zu können.

          Letzten Endes können wir nicht in den Kopf eines US-Präsidenten blicken, aber man sollte sich gewahr sein, das deren Aussagen die Halbwertzeit einer Hühnerblähung haben.

          1. Stimmt, der Wille des Großen Bruders ist wolkig. Warum man auch Trump besser nicht fragen sollte, schreiben Sie selbst im letzten Absatz. Daher definiere ich zwei Absätze lang, an welcher US-Position zum Ukraine-Krieg ich den Unterschied zu den Eurokraten sehe. Alles Weitere wäre Spökenkiekerei. Mit Blick auf Trump nennen Sie seine diversen Deals – gewiss offenbart er damit seine Qualitäten als Pferdehändler, aber eine nähere Beschäftigung ist mir das nicht wert: In seinen wirren Gedankengängen kann man sich nur verlaufen.

            An der Psyche eines POTUS (egal welchem) arbeiten sich schon die Spiegel-Redakteure ab, mich interessiert die konkrete Politik, also z.B. das, was Sie als Ergebnis der Sanktionspolitik beschreiben. Nach dem mittlerweile 18. Sanktionspaket der EU fragt man sich ja schon, welche Partydroge unsere Brüsseler Spitzen dazu bringt, uns die Nummer als finale Erfolgsstory zu verkaufen, während sie schon fleißig am 19. Paket stricken.

            Mit Ihrem zweiten Punkt ist es komplizierter. Ich stimme Ihnen zu, dass man den „Europäern“ nur schwer abkaufen kann, sie würden einen Krieg mit Russland für gewinnbar halten und auf die Beute spekulieren. Für sicher halte ich bis jetzt nur, dass man in der Krise auf Rüstung setzt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Dafür werden gigantische Schulden aufgenommen; die Kriegsrhetorik dient vor allem dem Zweck, uns die Notwendigkeit von Einschnitten in’s soziale Netz zu verkaufen – irgendwer muss schließlich für die Zinsen aufkommen.

            Ein Konjunkturprogramm mittels Aufrüstung ist insofern speziell, weil man für den Verbleib der Produkte keinen Markt suchen muss: Während die Ankurbelung der Automobilproduktion darauf angewiesen ist, gleichzeitig die entsprechende Kaufkraft bei den Kunden zu erzeugen, absorbiert der Staat die Rüstungsproduktion direkt, er spart sich also die lästige Kundenwerbung. Der Haken bei der Sache ist allerdings, dass Rüstung keinerlei echten Nutzen hat: Eine neue Schule ist eine Investition, die sich über ein höheres Bildungsniveau bezahlt macht. Ein Panzer macht nur Päng, von einem volkswirtschaftlichen Nutzen kann man nur sprechen, wenn er beim Beutezug gegen die Nachbarn erfolgreich war.

            Das erste Problem mit der Rüstung ist, dass der Boom nur anhält, solange immer neue Mordwerkzeuge gebraucht werden. Die Dinger müssen also möglichst schnell kaputt gehen – dafür soll „der Russe“ sorgen. Hier spekulieren Flintenuschi und Co. ganz offensichtlich darauf, dass Putin so vernünftig ist, den begrenzten Konflikt weiterhin einzuhegen, obwohl wir die Front mit immer tolleren Waffen zuschmeißen. Darin besteht das zweite Problem mit der EU-Strategie: sie rechnet fest mit Putins Langmut.

            Das dritte Problem ergibt sich aus der Geschichte: Bewaffnete Konflikte lassen sich nur dann zuverlässig steuern, solange es gegen weit unterlegene Gegner geht – Kolonien, Winzländer, Vasallenstaaten, Drittweltländer oder „Stämme“ (wie die Huthi). In allen anderen Fällen geraten die Konflikte irgendwann ausser Kontrolle. So gesehen pokern die „Europäer“ mit vollem Einsatz, zumindest rhetorisch setzen sie unsere gesamte Existenz auf’s Spiel.

            Unsere „Eliten“ sind also Zocker. Damit versuchen sie die Mühen einer „vernünftigen“ Wirtschaftspolitik zu umgehen. Das ist verständlich, den Karren haben sie längst vor die Wand gefahren. Daher sehen sie ihre einzige Chance im Glücksspiel. Der Streit mit den USA besteht darin, sich gezinkte Karten verschaffen zu wollen. Sich am Pokertisch ausgerechnet mit einer Atommacht anzulegen, der man höchstens die Force de Pappe und ein paar arg überholungsbedürftige Atom-U-Boote der Briten entgegen setzen kann, ist entweder kompletter Wahnsinn oder ein Ausdruck der Verzweiflung.

            1. „Nach dem mittlerweile 18. Sanktionspaket der EU fragt man sich ja schon, welche Partydroge unsere Brüsseler Spitzen dazu bringt, uns die Nummer als finale Erfolgsstory zu verkaufen, während sie schon fleißig am 19. Paket stricken.“ – Schön formuliert. Wie war die Definition von Wahnsinn? Immer wieder dasselbe zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten, Klar das 19. Sanktionspaket wird letztendlich Russland in die Knie zwingen.

              „Für sicher halte ich bis jetzt nur, dass man in der Krise auf Rüstung setzt, um die Wirtschaft anzukurbeln.“ Für die Aufrüstung gibt es eine andere Erklärung. Ersten ist der selbst geschaffene äußere Feind einer der wichtigsten Gründe für den Zusammenhalt der EU. Zweitens bemerkt die EU am Ukrainekrieg ihre militärische Abhängigkeit von der EU und zeigt Ihnen, dass sie gegenüber den USA Zugeständnisse machen müssen, wenn sie die Feindschaft Russlands aushalten wollen. Also ziehen sie den Schluss selbst in der Lage sein zu müssen die ausgemachte Russische Bedrohung neutralisieren zu können, die es nur gibt, weil ihnen Russland zu potent ist.

              1. @Krim

                „Für die Aufrüstung gibt es eine andere Erklärung. Ersten ist der selbst geschaffene äußere Feind einer der wichtigsten Gründe für den Zusammenhalt der EU. “

                Zustimmung.

                Die EU ist m.M.n. eine Klassenprojekt der Reichen, angelegt auf Ausbeutung der wirtschaftlich schwächeren Staaten.
                Eine Homogensisierung der wirtschaftlichen/sozialen Verhältnisse ist nicht beabsichtigt.
                Es geht lediglich um Ausweitung der Absatzmärkte für die Überproduktion der reicheren Staaten und um ein Reservoir für billige Arbeitskräfte.
                In Staaten wie umänien, Bulgarien, aber auch Kroatien wird nicht in den Aufbau von Produktion investiert und entsprechend wandert die Jugend in den Westen ab.

                Das Kreieren eines Feindbildes dient lediglich als Tünche für die eigentlich skandalösen Gefälle innerhalb der EU.

                „Zweitens bemerkt die EU am Ukrainekrieg ihre militärische Abhängigkeit von der EU ( USA war wohl gemeint ) und zeigt Ihnen, dass sie gegenüber den USA Zugeständnisse machen müssen, wenn sie die Feindschaft Russlands aushalten wollen. Also ziehen sie den Schluss selbst in der Lage sein zu müssen die ausgemachte Russische Bedrohung neutralisieren zu können, die es nur gibt, weil ihnen Russland zu potent ist.“

                Soweit, so gut, aber da wo Abhängigkeit herscht, gibt es auf der Gegenseite Dominanz, ergo bei den USA.

                Daraus ergeben sich für mich aus dem gegenseitigen Verhältnis andere Schlüsse.

                Es waren die USA, die die EU zum mitmachen bei den Sanktionen ( welche die USA bei Bedarf selbst umgehen, siehe Uran ) genötigt haben.
                Jo Biden hat das süffisant mal so vor den Medien erwähnt.
                Dass die EU freiwillig die eigene Wirtschaft ruiniert, wo doch alleine das ausbaufähige Handelsvolumen zwischen Deutschland und Russland ungefähr pari 100 Mrd. Euro betrug, ist schon rein gedanklich suizidal.

                Die Feindschaft mit Russland ist notwendig, um nicht von den EU-Bürgern für die devote Politik der US-Rektalbewohner mit europäischem Pass zur Rechenschaft gezogen zu werden.

                1. (Ja USA war gemeint. Ist mir jetzt beim nochmaligen durchlesen auch aufgefallen.)

                  „Soweit, so gut, aber da wo Abhängigkeit herrscht

                  Du musst aber im Hinterkopf behalten, warum Abhängigkeit herrscht. Da war meine Erklärung: Wegen ihrer imperialistischen Interessen gegen Russland. Und das ist doch der Punkt. Jemand der den Erfolgsweg der Nation im Kleinmachen einer Nation sieht, den muss man nicht groß nötigen. Dass dieser Weg die eigene Wirtschaft ruiniert, zumindest stark schwächt stimmt. Aber so ist das eben in der Staatenkonkurrenz, da wird auch mal ne Menge Reichtum für die Durchsetzung der eigenen Gewalt vernichtet. Der Reichtum der Nation ist die Verfügungsmasse mit der sich die eigene Nation versucht durchzusetzen. Krieg ohne Reichtumsvernichtung gibt es nicht und wenn Staaten deswegen davor zurückschrecken würden, wäre die Welt ein friedlicher Ort. Ist sie aber nicht. Ich glaube zwar auch nicht, dass diese Rechnung der Europäer aufgeht, also dass sie sich durchsetzen gegen Russland. Aber so sind Imperialisten halt. Für ihren Erfolg setzen sie alles aufs Spiel, Reichtum und Volk.

                  1. @Krim

                    Meine folgende Antwort befindet sich an der falschen Stelle, aber weiter Oben ist die Antwortfunktion abgeschaltet:

                    „@Rob1: Gilt auch für dich. A l l e europäischen Staatschefs wurden vom US-Kapital bestochen? Und das europäische Kapital schaut zu und bleibt stand und ehrenhaft und korrumpiert nicht. – Lächerlich“

                    Wie ich bereits geschrieben habe, ist Korruption nicht ausschließlich eine Frage des Geldes, obwohl der Wohlstand der Korrumpierten durchaus einen entscheidenden Anreiz darstellt.

                    Wenn du dir die von mir verlinkten Suchergebnisse von Thomas Röper zum WEF anschaust, wirst du feststellen, dass die wichtigsten Politiker der letzten Jahrzehnte diese „Gedankenschmiede“ durchlaufen haben.
                    Wobei das WEF sicher ein wichtiger transatlantischer Think-Tank, aber bei Weitem nicht der einzige ist.
                    Wie die Gehirnwäsche konkret in diesen NGO’s funktioniert, entzieht sich mangels Transparenz unserer Kenntnis.
                    Medienvertreter, die an solchen Veranstaltungen teilnehmen, sind Mitglieder des Netzwerkes, aber keine Berichterstatter im journalistischen Sinn.

                    Selbstverständlich korrumpiert das europäische Kapital auch, aber es würde nie den dominanten Interessen der USA ernsthaft in die Quere kommen.
                    Das Druckpotential, wirtschaftlich oder militärisch, ist einfach zu groß und durch den aufoktruierten Bruch mit Russland nochmals gigantisch gewachsen.
                    Europäische Kapitalisten wissen durchaus, was sie seit 2014 im Handel mit Russland verloren haben und würden zu gerne auf den russischen Markt zurückkehren.
                    Dummerweise haben Andere diese Nischen jetzt besetzt und freiwillig geben die sie auch nicht mehr auf.

            2. @Jenseits von Böse

              Danke für die ausführliche Antwort.

              Zu Punkt 2: „Rüstung als Konjunkturprogramm.“

              Die Uni Mannheim hat berechnet, welchen Effekt ( Fiskalischer Multiplikator ) die Staatsausgaben für Rüstung auf die Volkswirtschaft haben:

              https://www.vwl.uni-mannheim.de/media/Lehrstuehle/vwl/Krebs/wirt._Auswirk._Militaerausgaben.pdf

              Der Faktor beträgt 0,5 für jeden eingesetzten Euro, aber auch nur dann, wenn diese Güter hier produziert werden, was nicht der Fall ist.
              Überwiegend wird in den USA gekauft, schafft also hier keinerlei Arbeitsplätze in diesem Bereich.

              All das dürfte auch in den entsprechenden Ministerien bekannt sein, womit ich auf die Ausgangsfrage ob Vasall oder nicht zurückkommen möchte.

              Das selbstschädigende Verhalten er europäischen Staaten hat eindeutig einen Nutznießer jenseits des Atlantiks, der nun das Risiko einer direkten Kriegsbeteiligung ausgeschlossen hat, aber dennoch von der Fortführung der Kampfhandlungen profitiert.

              Auffällig ist auch, wie sich die Szenarien mit den Planspielen diverser US-Think-Tanks wie Rand-Corporation, aber auch der Heartland-Theorie Mackinders, Brzezinkis Geostrategien oder Stratfor decken.
              Unbestritten hat der Hegemon die wirtschaftlichen und militärischen Mittel, seine Interessen ( die Interessen der vermögenden, dominanten Klasse ) in seiner Einflusszone durchzusetzen.

              Allein die Präsenz US-Militärs auf europäischem Boden ist m.M.n. Ausdruck der Kontrolle, dass die EU nicht mit Russland/Asien eng wirtschaftlich kooperiert, wodurch die USA als „Insel ohne direkten Anschluss“ massiv an Bedeutung verlieren würde.
              Die Geostrategie der USA folgt hier 1:1 der Strategie von Mackinder.
              Beachtlich ist ebenfalls der Einfluß amerikanischer Kapitalsammelstellen wie BlackRock auf die wichtigsten Unternehmen in Europa.
              Nicht zu vergessen die Macht transatlantischer Organisationen wie dem WEF, deren Adepten ( Global Leaders ) mittlerweile die europäische Politik, Ökonomie und Medien durchseuchen.

              Natürlich hat Krim insofern recht, dass auch europäische Oligarchen ihr eigenes Süppchen kochen, aber sie ordnen sich den Interessen der USA unter, was auch damit zu erklären wäre, dass Kapital jederzeit transferierbar und an sein einstiges Förderland nicht gebunden ist.

              Was den von Krim erwähnten Nationalismus betrifft, so ist dieser aus meiner Sicht ein Hilfsmittel der Oligarchie, ihr Kapital durch einen Krieg mit Hilfe eines „Schattenfeindes“ zu mehren, sowohl durch Rüstungsgewinne, als auch durch die ( tatsächliche oder erstrebte ) Beute, siehe Arisierung, Landgewinn via Polen, der Tchechoslowakei etc. oder Russland mit seinen gewaltigen Bodenschätzen.
              Der Nationalismus dient den Kapitalisten lediglich dazu, dieses Feindbild ggü. der eigenen Bevölkerung zu etablieren, um sich das daraus entstehende Agressionspotential für die eigentlichen Ziele nutzbar zu machen.

              Gruß Rob1

              1. @Rob1
                Das Thema Nationalismus sehe ich ähnlich wie Sie.
                Hinter dem Nationalismus wird leider von vielen Linken nicht die Macht des Kapitals verortet, sondern er wird ursächlich für Kriege angesehen. Womit sie dann die eigentliche Ursache übersehen und es bei einer moralisch-ideologischen Kritik belassen. Was natürlich im Interesse des Kapitals ist, indem der Nationalismus sozusagen als Buhmann vorgeschoben wird, an dem sich die Kritiker austoben können. Und das Kapital aus der Schusslinie ist.

                Letztlich geht es immer um materielle Interessen, Trump zeigt das ganz offen. Insofern ist seine Politik sogar ehrlicher. Denn die US-Demokraten verstecken die Interessen hinter moralisch-ideologischen „Werten“.

                1. @garno

                  „Hinter dem Nationalismus wird leider von vielen Linken nicht die Macht des Kapitals verortet, sondern er wird ursächlich für Kriege angesehen. Womit sie dann die eigentliche Ursache übersehen und es bei einer moralisch-ideologischen Kritik belassen. Was natürlich im Interesse des Kapitals ist, indem der Nationalismus sozusagen als Buhmann vorgeschoben wird, an dem sich die Kritiker austoben können. Und das Kapital aus der Schusslinie ist.“

                  So ist es.
                  Man muss sich nur genauer anschauen, wer z.B. die Förderer Hitlers waren und wie diese von der Kriegswirtschaft profitiert haben und zwar beiderseits des Atlantiks.

                  Der Großkapitalist reitet auch ein braunes Pferd, wenn es seinen Zielen dienlich ist, ohne Ausnahme und jedweder Herkunft, egal ob in Deutschland, Chile, Nicaragua usw.. Wichtig sind nur Geld, Macht und Kontrolle.

                  „Letztlich geht es immer um materielle Interessen, Trump zeigt das ganz offen. Insofern ist seine Politik sogar ehrlicher. Denn die US-Demokraten verstecken die Interessen hinter moralisch-ideologischen „Werten“.“

                  Man muss Trump fast dankbar sein, dass er derb ohne die Maske des Gutmenschentums agiert.
                  Janseits des „Wertewestens“ bestärkt das allerdings die Bestrebungen, sich aus der Umklammerung dieses Terrorstaates zu befreien.
                  Der Zulauf zu den BRICS spricht eine deutliche Sprache und das wird auch ein Trump nicht aufhalten können.
                  Die Führungsrolle der USA kann nur durch das ökonomische Blutfracking seitens der Vasallen befristet aufrecht erhalten werden, aber blutleer ist die EU kein guter Nachfrager mehr, auch nicht für eine reindustrialisierte USA.

                2. Nationalismus der Bürger ist die Parteilichkeit für den eigenen Staat. d.h. dass die Bürger der Durchsetzung der Gewalt des eigenen Staates gegen andere Staaten die Daumen drücken. Nationalismus wird nicht vom Kapital propagiert oder angeschoben. Das Kapital geht dorthin wo der Gewinn am Höchsten ist.

                  1. Nationalismus wird wie andere Ideologien auch sehr wohl vom Kapital zur Durchsetzung seiner Interessen genutzt. Welche Ideologie das jeweils ist, das entscheiden die konkreten Umstände, das kann vom Liberalismus bis zum Faschismus reichen.

                    1. Vielleicht in der Werbung. Wenn irgendeine Firma „unsere Jungs und Mädels“ unterstützt um ihren Kram loszuschlagen.

              2. Rob1: Die Führungsrolle der USA kann nur durch das ökonomische Blutfracking seitens der Vasallen befristet aufrecht erhalten werden, aber blutleer ist die EU kein guter Nachfrager mehr, auch nicht für eine reindustrialisierte USA.“

                Richtig, in Konsequenz führt diese von den USA geführte westliche Politik in die Selbstisolation des Westens vom großen Rest der Welt.
                Fraglich, ob sich die USA damit zufrieden geben. Auch ist fraglich, wie lange die Vasallen-Völker das „Blutfracking“ mitmachen werden.

                1. @garno

                  „Fraglich, ob sich die USA damit zufrieden geben. Auch ist fraglich, wie lange die Vasallen-Völker das „Blutfracking“ mitmachen werden.“

                  Dass die USA darauf abzielen, China, als wirtschaftlich stärksten Konkurrenten, unter Kontrolle zu bringen, ist ja kein Geheimnis. Notfalls auch mit Bumm-Tätarää.

                  Was die Europa-Lämmer bereit sind noch auszuhalten, bevor sie rebellieren, bleibt abzuwarten.
                  Die EU baut jedenfalls die Überwachung und Kontrolle ihrer Bürger immer schneller aus.

      2. Staaten haben Schulden. Die haben kein „Kapital angesammelt“ besonders die USA. Also blubbern Sie wie immer bloß Blödsinn.

        Und lesen können Sie auch nicht. Behauptet war ein Nationalist sei, wer es einfach nicht fertig bringt, den eigenen Führungsfuzzis was schlechtes zu unterstellen, stattdessen halten sie sie für arme Opfer der anderen Nationen.

        1. @Krim
          Der Staat USA ist der Interessenvertreter seiner Milliardäre mitsamt ihres angesammelten Kapitals. Mit der Macht dieses Kapitals im Rücken macht der Staat USA Politik – natürlich zum Vorteil der eigenen Milliardäre und zum Nachteil aller Anderen (außer Israel). Das ist imperialistische Politik, die auf der Macht des Kapitals beruht und hat mit Nationalismus erst einmal wenig zu tun, denn der wird lediglich zur Rechtfertigung dieser Politik bemüht (hier etwa in Form des amerikanischen Exzeptionalismus).

          1. „Das ist imperialistische Politik, die auf der Macht des Kapitals beruht und hat mit Nationalismus erst einmal wenig zu tun,“

            1. Es ging oben um den Nationalismus der Kritiker, die bevor sie ihrer Regierung einen Vorwurf machen, lieber behaupten sie sei das Opfer einer fremden ausländische Macht.
            2. Der Nationalismus der Bürger ist eben die Parteilichkeit für die imperialistische Politik der eigenen Regierung.

            1. „Nationalismus der Bürger“ und „Nationalismus der Kritiker“

              Das ist Individualisierung einer Ideologie, der man so nur moralisch-ideologisch begegnen kann. Das Psychologisieren und Individualisieren sollten wir den Liberalen überlassen. Linke sollten politisch argumentieren.

              1. Mann. Dass die Bürger Nationalisten sind, ist doch nicht meine Erfindung, sondern i h r e geistige Leistung. Ich nehme das nur zur Kenntnis und kritisiere sie dafür.

            2. @Krim

              „1. Es ging oben um den Nationalismus der Kritiker, die bevor sie ihrer Regierung einen Vorwurf machen, lieber behaupten sie sei das Opfer einer fremden ausländische Macht.“

              Natürlich ist die eigene Regierung zu kritisieren, weil sie keinen Arsch in der Hose hat, die Interessen ihrer Bevölkerung zu vertreten und wenigstens zu versuchen, den unverschämten Erpressungen der Amis Paroli zu bieten.

              Aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir seit 1945 ein besetztes, nicht wirklich souveränes Land sind, welches seine Aussenbeziehungen nicht frei wählen darf.

              Ein Beispiel ist die Aussage von Jo Biden im Beisein eines völlig devoten Olaf Scholz.

              Was Biden im Kontext gesagt hat ist, dass über die Energieversorgung Deutschlands nicht wir zu entscheiden haben, sondern die USA.
              Auf gut deutsch: Wir sind die Herren in eurem Haus.

              Selbiges galt für die Dreistigkeit Trumps, die Verlegefirma Alseas so unter Druck zu setzen, dass diese die Arbeiten an Nordstream abbrach.

              Der Versuch unserer Regierungen, die wirtschaftsschädigende Sabotage von Nordstream nicht aufzuklären, oder den zumindest den noch funktionierenden Strang zu nutzen, um die Wirtschaft zu unterstützen, ist ein weiteres Indiz für deren Unterwürfigkeit und mangelnde Souveränität ggü. den USA.

              1. Wie kommst du drauf, dass es Aufgabe der Regierung sei, die Interessen ihrer Bevölkerung zu vertreten. Die Vertreten ausschließlich die Interessen des deutschen Staates und die stehen im Gegensatz zu den Interessen der Bevölkerung. Es ist ein Staatsbürgerlicher Idealismus zu glauben, der Staat würde die Interessen seiner Bevölkerung vertreten.

                Deine folgenden Belege für Unterwürfigkeit stimmen auch nicht. Dass Sie sich unterwerfen, lässt nicht den Schluss zu, dass sie unterwürfig sind. Die Unterwerfen sich aus Berechnung und zwar, weil sie die USA im einem Krieg halten wollen von dem sich die aktuelle Administration distanziert. Und das kostet sie einiges. Zu viel für manche. Nordstream wird nicht aufgeklärt, weil man sonst einen Angriff fahren müsste gegen einen Verbündeten, den man braucht und nicht vergraulen will. Das ist für viele Nationalisten nicht aushaltbar. Eine Demütigung.

                1. @Krim

                  „Die Vertreten ausschließlich die Interessen des deutschen Staates und die stehen im Gegensatz zu den Interessen der Bevölkerung.“

                  Was wäre denn deiner Meinung nach der Staat, wenn nicht die Summe seiner Bürger, etwa nur die Administration?
                  Wäre dem so, bräuchte man doch gar keine (Pseudo-) Wahlen zur Legitimation der Volksvertreter.
                  Dass da zwischen Anspruch und Wirklichkeit ein tiefer Graben verläuft, ist mir durchaus bewußt.

                  „Die Unterwerfen sich aus Berechnung und zwar, weil sie die USA im einem Krieg halten wollen von dem sich die aktuelle Administration distanziert.“

                  Das mag für die derzeitige Regierung Trump ( sicher bin ich mir da auch nicht, wenn ich die neusten Freigaben für Langstreckenwaffen für die Ukraine sehe ) zutreffen, aber die Biden- Regierung war ja durchaus willens, den Konflikt zu führen und hat trotzdem die Regierung Scholz am Gängelband geführt.

                  Nationalismus mag der Versuch sein, eine gescheiterte Politik der fiedlichen Kooperation, die dem Hegemon die Macht beschränken würde, als Mittel zur Implementierung von Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung dienen, aber ich halte ihn nicht für grundsätzlich in der Breite vorhanden.

                  Im Grunde hat Nationalismus dann eine Chance, wenn sich die Lebenssituation der Bevölkerung dramatisch verschlechtert bzw. verschlechtert wird ( siehe Versailler Vertrag ), was Ohnmacht in Wut umkehrt, wenn die entsprechenden Rattenfänger am Werke sind.

                  Das Verrückte ist, dass die Verursacher des Ukrainekrieges ( Bsp. Nuland ) und der damit verbundenen Schwächung/Involvierung Europas medial verschleiert und auf Russland umgeleitet wird.

  17. Hitlers Denkschrift:

    https://anti-spiegel.ru/wp-content/uploads/2025/07/denkschrift-1936.jpg

    https://anti-spiegel.ru/2025/was-hitlers-denkschrift-zum-vierjahresplan-von-1936-und-die-politik-der-eu-gemeinsam-haben/

    Wir wissen, wozu die damalige Aufrüstung zur Kriegstüchtigkeit geführt hat.

    Die Niederlage in einem kommenden Krieg gegen Russland (und gegen die stärkste Atommacht kann es nur eine Niederlage geben) wird nichts mehr von Deutschland übrig lassen.

  18. Putin beklagt es in entsprechenden (Propaganda-) Videos, dass die westlichen Partner nie die Absichten gehabt hätten, ihre Vereinbarungen einzuhalten.

    Damit hat er nicht völlig unrecht:

    Das WEF ist auch eher eine Institution der bloßen Selbstbereicherung:
    Larry Fink und André Hoffmann übernehmen jetzt die Leitung des Weltwirtschaftsforums WEF interimistisch.

    Zur Entstehung des WEF:
    Während seines Studiums der öffentlichen Verwaltung in Harvard freundete sich Schwab mit Mentoren wie Henry Kissinger und John Kenneth Galbraith an und entwickelte seine „Stakeholder-Theorie“ – die Idee, dass ein Unternehmen nicht nur seinen Aktionären, sondern auch seinen Mitarbeitern, Lieferanten und der Gesellschaft dienen sollte.

    Das Weltwirtschaftsforum war aber auch nicht einfach die Idee von Klaus Schwab, sondern entstand aus einem von der CIA finanzierten Harvard-Programm, das von Henry Kissinger geleitet und von John Kenneth Galbraith und dem „echten“ Dr. Strangelove, Herman Kahn, vorangetrieben wurde.

    Andererseits gibt es auch Russlands Elite.

    Das Netzwerk – Putin und seine engsten Zirkel
    https://panamapapers.sueddeutsche.de/articles/56fe71aaa1bb8d3c3495ac71/

    Wladimir Putins Oligarchen: Die reichen Freunde von Russlands Präsidenten
    https://www.kreiszeitung.de/politik/praesidenten-wladimir-putins-oligarchen-die-reichen-freunde-von-russlands-machthaber-91369673.html

    Werner Rügemer beschäftigt sich insbesondere mit BlackRock:
    „Ich gehe heute ein auf die Aktivität von Kapitalisten vor und während dem Ukrainekrieg, in seiner Vorbereitung und in seiner Abwicklung. Auch deswegen, weil ich glaube, dass die Friedensbewegung noch eine Aufpuschung in Sachen Anti-Kapitalismus braucht. Weil nämlich die Kriege und die Kriegsvorbereitungen von Kapitalisten gemacht werden, auch und sogar, wenn die Regierungen gar nichts wissen, oder gar nichts wissen wollen …“

    Im Hintergrund spielt sich im Bereich der Exopolitik vieles ab, das geheim gehalten wird:

    Erstkontakt-INFOs: Geheime Weltraumprogramme und Allianzen mit Außerirdischen (von Dr.Michael E.Salla)
    https://erstkontakt.wordpress.com/2018/04/16/erstkontakt-infos-geheime-weltraumprogramme-und-allianzen-mit-ausserirdischen/

  19. Die Vorbereitung eines durch nichts zu begründeten Angriffskrieges gegen einen ideologisch aufgebauten Feind, von dessen Sowjetbevölkerung Deutschland im Vernichtungskrieg einst bereits 24 Mio. Menschen ermordet hat, ist im GG eigentlich geregelt.
    Nimmt man die Kriegshetze, Russophobie und tat-geld-und waffentechnische Unterstützung der rechtsnationalistisch-faschistischen Diktatur in der Ukraine und die Beihilfe zum Gaza-Völkermord hinzu, hätten in einem wahrhaftigen Rechtstaat tatsächlich längst die Handschellen geklickt.
    Spätestens wenn aber demnächst eine Zwangsrekrutierung durch das Parlament drückt, hat man hier weitere Klarheit.
    Der deutsche Staat verlangt weitere Blutopfer.
    Verächtlichmachung von Frieden und Diplomatie, Kriegshetze und Beihilfe zu Krieg und Völkermord – mitverantwortlich für hunderttausende/Millionen von Toten alleine aus genannten Kriegsgebieten.

    Verdrängtes – in Form einer unaufgeklärte Genese und Verbrechen der NS Zeit – kehren in veränderter Form in Form deutschen Rechtsextremismus und Faschismus unter der EU Flagge zurück.

  20. Was die sogenannte Zeitenwende betrifft, so bin ich wirklich gespalten. Einerseits betrachte ich mich als überzeugten Pazifisten, glaube allerdings, dass man sich notfalls auch verteidigen können muss, falls man angegriffen würde. Am liebsten wäre mir eigentlich ein völllig neutrales Deutschland nach dem Vorbild der Schweiz oder mit der Einschränkung des EU-Bündnisfalles ähnlich wie Österreich, denn in Konflikte Dritter sollte man nicht hineingezogen werden können.

    Gestern lief die aktuelle Wehrdienstdebatte praktisch in Dauerschleife bei meinem bevorzugten Leitmedium ntv, doch was mich eigentlich interessierte, kam dort überhaupt nicht vor. Wie sähe denn der typische Verteidigungskrieg der Zukunft aus? Welche Waffensysteme und wie viele Soldaten bräuchte man denn dafür? Beispielsweise ich war 1985/86 noch ein sogenannter W 15 bei der Luftlandebrigade 25 »Schwarzwald« und absolvierte als Wehrpflichtiger insgesamt neun Absprünge als Fallschirmjäger, wobei man uns schon damals sagte, dass wir im Ernstfall wegen der modernen Radartechnologie wohl kaum springen müssten, sondern dass dies inzwischen anders liefe. Und warum dann der stressige Lehrgang? Aus Tradition. Typische Antwort bei der Bundeswehr (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1294721/umfrage/militaerische-staerke-von-deutschland/?__sso_cookie_checker=failed). Ähnliche Fragen wird es wohl auch heute geben, und wenigstens für die NATO ist Russland garantiert keine realistische Bedrohung (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/379080/umfrage/vergleich-des-militaers-der-nato-und-russlands/?__sso_cookie_checker=failed); das ganze Gerede ist doch bloß Panikmache!

    Meine Vermutung: Ein bloßer Verteidigungskrieg der Zukunft benötigte relativ wenige, allerdings sehr spezialisiert ausgebildete Soldaten, gewissermaßen IT-Fachleute, also sicherlich keine Wehrpflichtigen, die gerade einmal ein Sturmgewehr bedienen können. Schließlich möchte man kein fremdes Territorium annektieren und dann dauerhaft kontrollieren, was personalintensiv wäre, sondern nur einen Gegner an der Grenze stoppen und gegebenenfalls wieder von eigenem Gebiet vertreiben. Welche Waffensysteme und welche soldatische Ausbildung eigneten sich dafür am besten? Solche Fragen spielen in unseren Medien überhaupt keine Rolle. Kurz gesagt, ich bin zwar für eine Aufrüstung mit möglichst modernen, defensiven Waffensysteme, zum Beispiel zur Raketenabwehr oder KI-Drohnenschwärme gegen gepanzerte Ziele, jedoch gegen eine erneute Wehrpflicht, weil schlecht ausgebildete Soldaten in denkbaren Kriegen der Zukunft praktisch nichts zur Landesverteidigung beitragen können und stattdessen nur sinnlos sterben würden.

  21. Warum sollten sich europäische Politiker, die dabei sind die Welt zu retten, die demokratische Errungenschaften vor autoritären Machthabern bewahren, die den Klimawandel aufhalten und sich für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzen, warum sollten diese bedeutenden Persönlichkeiten mit profaner Landesverteidigung beschäftigen?

    Man kann diese historischen Führer und Führerinnen doch nicht auf Orte wie Berlin, Wolfratshausen oder Lübeck beschränken. Es geht doch um unsere Macht in Taiwan, in Venezuela, in Syrien und in der Ukraine, da müssen wir die „regelbasierte Ordnung“ durchsetzen.

    Und scheiß doch da drauf, das uns inzwischen Geld und Mittel fehlen, dass unsere Gesellschaften überaltert sind und unsere Ökonomien vor dem Ruin stehen. Nicht nur Deutschland ist in der Rezession, auch UK und Frankreich stehen laut Zeitungsberichten kurz vorm Gang zum IWF. Keine Ahnung, ob sie da Vorzugsbehandlung erhalten werden wie die Ukraine, die weiter vom IWF finanziert wird, obwohl sie längst Pleite ist. Keine Ahnung, wie das sich dann auf den Zusammenhalt in der EU auswirken wird.

    Klar ist mir allerdings, warum dieser dämliche geostrategische Militarismus heute gestartet wird. Bis ca. 2024 hat die Beherrschung der Kolonialreiche per Softpower noch weitgehend von selbst funktioniert. Da gab es nur die „Achse-des-Bösen“, die man tot zu sanktionieren hoffte. Jetzt aber, mit dem voraussichtlichen Sieg der Russen über die NATO/USA, versagt die Softpower und da müssen wir unsere Schwüre für Moral, Ethik, Recht und Ordnung in die Tonne treten. Weg damit.
    Jetzt ist Hardpower gefragt und historisches Denken, kein Kleinmut. Von wegen Parlamentsarmee und son Mist. Dass Deutschland dann, als logistische Drehscheibe, Schlachtfeld werden wird, muss hingenommen werden. Schließlich geht es um unsere Stellung in der Welt, ohne die wir die anderen nicht weiter ausbeuten können.

  22. „Seit 5.45 Uhr wirrrrd zorrröckgeschossen!“
    Danke, Herr Burbach, dass sie darauf hinweisen.
    Nein, unsere Truppen stehen längst an
    Russlands Grenzen. Und wir machen das
    genau so wie unsere historischen Vorbilder.
    Alles Andere ist natürlich Geschwätz.

  23. In den Köpfen der westlichen Eliten ist das Denken des 19.Jh. fest verankert: Wir sind die Herren und alle haben sich unterzuordnen. Wir als Herren legen fest, wie andere Völker zu leben haben und welche Regeln, die von uns festgelegt werden, sie zu befolgen haben. Natürlich ist es nur Zufall, das diese Regeln zum Vorteil des Westens sind. Und wenn die „Minderwertigen“ mal unsere Regeln zu ihrem Nutzen anwenden, dann werden die Regeln von uns sehr schnell geändert.
    Ja, und sollten die „Minderwertigen“ was dagegen haben, das „wir“ die Regeln ausschließlich zu unsern Gunsten festlegen, dann sind sie der Feind, der notfalls mit Krieg zur Einhaltung „unserer Regeln“ gezwungen wird…. Die Propagandafacharbeiter sind dann gefragt. „Wir“ wollen ja keinen Krieg. Aber die „Bösen“ lassen uns, den „Guten“ keine andere Wahl. Schließlich geht es um „Demokratie“ etc.
    Und das wir die Reichtümer der von „uns“ uneigennützig auf den „richtigen“ Weg gebrachten dann als Belohnung erhalten, das finden wir nur als „gerecht“…-
    Dumm nur, das sich der „Wertewesten“ mit Russland einen Feind ausgesucht hat, der sich zu wehren weiß. Seit tausend Jahren Erfahrung mit den Raub- und Vernichtungskriegen aus dem „Westen“, werden sich die Russen wieder mal wehren. Und selbst mit der gegenwärtigen Schuldenbasierten Rüstungsspirale hat der „Westen“ keine realistische Chance. Zumal die zwei Kriegstreiber Frankreich und GB jetzt schon wirtschaftlich am Boden liegen und De ihnen im Eiltempo nach unten folgt.
    Selbst mit der Abschaffung des Sozialstaates können sie schon in Friedenszeiten nicht ihre Rüstungsziele verwirklichen. Und die Menschen im „Westen“ wissen längst nicht mehr, wofür sie kämpfen sollten. Zumal nicht garantiert ist, das ihre Frauen und Töchter in der „Heimat“, die sie ja nicht so nennen dürfen, vor dem Zugriff der Zuwanderer aus archaischen Kulturen geschützt sind.
    Also was soll die ganze Operation? Abschaffung des Sozialstaates, Umverteilung der Ersparnisse der kleinen Leute in die Taschen von BlackRock und co. sind schon sicher.

  24. @ grftjx : „Eine Gemeinschaft, die sich gemeinsam einer Gesetzlichkeit unterwirft, wird diese Ordung auch gemeinschaftlich verteidigen wollen und sich gegen einzelne stellen, die das Gesetz brechen.“

    Allerdings doch nur, wenn die BürgerInnen sich selbst die entsprechenden Regeln und Gesetze geben oder?
    „Ist die LOSDEMOKRATIE die Lösung? Im Gespräch mit ‪@nuttlos‬“
    https://www.youtube.com/watch?v=lqSBCirJ4OA&t=9783s

  25. Das ist das eiserne Gesetz. Der Stärkste ist der Führer. Wenn sich die Kräfteverhältnisse verschieben, was ja im Augenblick der Fall ist, muss der Kampf um die Führerschaft neu ausgetragen werden. Da die BRD eine Führungsrolle beansprucht, muss sie aufrüsten was das Zeug hält, um einen Platz in der Führungsclique zu erhalten. So läuft das Spiel.

  26. Die wollen uns alles nehmen, damit Blackrock und Konsorten alles aufkaufen.
    Merz verkauft uns an die Amis…und nicht nur der, sondern auch die ganzen westlichen Institutionen, (UN/WHO, EU, die das Sagen haben.

  27. re: Rachelogik
    Mein Einwand:
    Hier geht es mitnichten um „Rache“ an der russischen „SMO“.
    Was die NATO tut, ist Teil von strategischem Handeln, in dessen Zentrum vorerst v.a. Russland als Ziel gilt, das als Akteuer vernichtet werden muss. Handeln, das in jahrzehntealten Dokumenten beschrieben steht. Rache wäre harmlos im Vergleich.
    Es ist sehr wichtig das in diesem Fall zu verstehen und zu unterscheiden .

    Was mit der NATO 1949 begann wurde nie vollendet.
    Und keiner der die NATO-Pläne kannte, hat jemals wirklich geglaubt dass das ein Vert.Bündnis ist.

    Deshalb wird in den vernünftigen Büchern zum Ukrainekrieg von „Provokation“ gesprochen. Man wollte, dass die Russen angreifen damit man dann einen Anlass hat und in den Augen der eigenen Bevölkerung eine Rechtfertigung für etwas das sonst ein Angriffskrieg gewesen wäre.
    Deshalb sind die EU und USA ja auch im Falle Israels so krankhaft bestrebt, den 7. Okt. als Angriffskrieg darzustellen. In beiden Fällen geht es um eiskaltes Machtkalkül.

    Dass das nicht aufgeht, liegt an der Inkompetenz und dem Größenwahn. Aber Rachegefühle hineinzudeuten führt in die Irre.

  28. @garno @Rob 1

    Als erklärte Marx-Kennerin verstehen Sie erstaunlich wenig von Kapitalismus und Imperialismus. Noch nicht einmal die Basics sind Ihnen geläufig, nämlich dass da immer der das Sagen hat, der das meiste Kapital angesammelt hat. Und nun raten Sie wer das ist.

    1. Kapital anhäufen tun Kapitalisten, Staaten häufen kein Kapital an, sie bedienen sich per Steuer am Kapitalwachstum. Und ihre Kreditwürdigkeit basiert (z.T.) auf dem Wirtschaftswachstum. Kurz: die Ökonomie, über die sie herrschen, verschafft ihnen die (Geld-)Mittel um sich die Machtmittel zu beschaffen.

    2. Kapitalisten haben in der Regel kein Interesse am Krieg, der schädigt ihr Geschäft. Dass es in jedem Krieg auch Kriegsgewinnler gibt, heißt nicht, dass wegen denen der Krieg geführt wird.

    3. Staaten haben ebenfalls kein Interesse am Krieg, der ist das Mittel ihre Interessen durchzusetzen und mit allerhand Schädigungen verbunden.

    4. die (noch) bestehende Weltordnung hat aus guten Grund die Anwendung von militärischer Gewalt verboten. Die Konkurrenz der Staaten sollte über die Ökonomie stattfinden, tut es größtenteils auch noch. Es wäre ein eigenes Buch, den modernen Imperialismus aus dem Kapitalismus zu erklären (https://de.gegenstandpunkt.com/publikationen/buecher/imperialismus-1)

    5. Die Weltordnung nach WK2 war die bisherigen Weltmächten (Frankreich, Deutschland, GB) die Chance wieder Teilhabe an der Vorherrschaft über die Welt zu erlangen. Die Bindung an den Dollar hat ihren kaputten Währungen den Status eines Geldes verschafft, die überlegene Gewalt der USA hat ihnen die Macht und den Einfluß verschafft, den sie alleine nicht hinbekommen hätten.

    6. Das war und ist mit dem Preis der Unterordnung unter die Vorherrschaft der USA verbunden. Inzwischen ist die Teilhabe an der Macht mehr als fraglich, weswegen es in Europa viele Stimmen gibt, die auf mehr Eigenständigkeit pochen.

    7. diese Eigenständigkeit ist allerdings schwer zu erlangen und vor allem nicht in der geforderten Zeit, um den Krieg in der Ukraine gegen Russland weiterführen zu können.

    8. Deshalb bleibt den Europäern (z.Z.) nur der Weg, den geforderten Tribut an die USA zu leisten.

    1. Über Krieg, da gilt immer noch der Satz von Clausewitz, dass Krieg die Fortsetzung von Politik ist, nur halt mit anderen Mitteln. Und zwar wenn Diplomatie versagt und kein anderer Weg gesehen wird um die eigenen Interessen durchzusetzen. Knackpunkt ist also die Definition von „eigene Interessen“. Worin unterscheiden die sich vom Westen und den anderen?

      1. Die imperialistische Logik des Westens ist: Alle wollen die Welt beherrschen, aber nur einer kann das, also muss das ausgekämpft werden.
        Ich bezweifle, dass das auch die Logik der Anderen ist, das passt weder zur UN-Charta noch zu einer multipolaren Welt.

    2. 3. Staaten haben ebenfalls kein Interesse am Krieg, der ist das Mittel ihre Interessen durchzusetzen und mit allerhand Schädigungen verbunden.

      Wenn Krieg das Mittel ist, die Interessen von Staaten durchzusetzen, dann haben die Staaten doch Interesse am Krieg. Ich würde sogar das Gegenteil behaupten: Der Zweck dieser Gewaltsubjekte ist der Krieg, die direkte Gewaltkonkurrenz. Die braucht es in dieser Form damit sie in der Lage sind Krieg gegen ihresgleichen führen zu können. Vom Standpunkt des Staates richten sie ihre Gesellschaft nur dazu her Krieg führen zu können. Es braucht eine anständige Reichtumsproduktion, die in der Lage ist die Mittel für den Krieg bereitzustellen. Außerdem sind Staaten das Ergebnis von Kriegen.

      1. @Krim Krieg ist Mittel, nicht Zweck. Staaten sind Gewaltsubjekte, aber militärische Gewalt ist nicht ihre Bestimmung, Machtausübung schon. Dazu gehört dann auch das Führen von Kriegen, aber eben als Mittel die Macht anderer Staaten zu brechen.
        Staaten rüsten nicht für den Krieg, weil sie den wollen, sondern weil sie wissen, dass der Übergang zum Krieg irgendwann fällig ist.
        Ich denke nicht, dass wir weit auseinanderliegen. Mir geht es hier vor allem darum, die alberne Vorstellung, dass Staaten von ihren Kapitalisten in den Krieg getrieben werden, weil sich mit Krieg so gute Geschäfte machen, zu widerlegen.

        1. Mit Krieg, respektive mit seinen Folgen wird aber die Umverteilung von unten nach oben exzessiv beschleunigt.
          Die wollen uns alles nehmen,darum gehts.
          Zudem können sie dann hinterher sagen Krieg, oder auch Corona sei schuld gewesen.

        2. ivg: „Mir geht es hier vor allem darum, die alberne Vorstellung, dass Staaten von ihren Kapitalisten in den Krieg getrieben werden, weil sich mit Krieg so gute Geschäfte machen, zu widerlegen.“

          Ich verstehe nicht, warum Sie wegen dieser belanglosen Ansicht so ein großes Fass aufmachen. Die einzelnen Kapitalisten treiben den Staat natürlich nicht in den Krieg, das ist in der Tat eine kindliche Vorstellung. Der kapitalistische Staat wird aber getrieben von den Zwängen und Notwendigkeiten, die das Kapital vorgibt. Politiker und staatliche Institutionen sind lediglich die Ausführende dieser kapitalistischen Notwendigkeiten, die dann noch mit ideologischem Schmierstoff (wie etwa Nationalismus oder auch „Verteidigung von Freiheit und Demokratie“) ausgestattet wird um das Volk zu motivieren bei der Stange zu bleiben.

          1. Der kapitalistische Staat wird aber getrieben von den Zwängen und Notwendigkeiten, die das Kapital vorgibt. Politiker und staatliche Institutionen sind lediglich die Ausführende dieser kapitalistischen Notwendigkeiten, die dann noch mit ideologischem Schmierstoff (wie etwa Nationalismus oder auch „Verteidigung von Freiheit und Demokratie“) ausgestattet wird um das Volk zu motivieren bei der Stange zu bleiben.

            Sie stellen das Verhältnis auf den Kopf. Und es ist kontrafaktisch. Die deutsche Industrie ist keineswegs begeistert von dem Krieg in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland. Die ökonomischen Schäden sind gewaltig. In der Ukraine wird auch kein ökonomisches Interesse verfolgt. Es geht um den Machtbereich der EU: der sollte erweitert werden, die Ukraine als Besitzstand der EU Russland entrissen werden. Als Mitglied der NATO wäre die Ukraine eine Frontstaat gegen Russland gewesen. Das sind geostrategische Gesichtspunkte, die nur Staaten haben, aber nicht private Kapitale.
            Es geht um Machtbereiche, Einflusszonen etc. Das lässt sich ein Staat etwas kosten und nimmt auch Schädigungen am eigenen Standort in Kauf – da wird er prinzipiell, weil es um seine Macht geht.

            1. Was ist denn daran kontrafaktisch, dass die europäischen Vasallen vom Hegemon dazu verdonnert werden an ihren Herrn Tribut zu zahlen. Es soll nicht nur das amerikanische Volk für seine Milliardäre arbeiten sondern auch die europäischen Völker – und nach Trump sogar die ganze Welt. Was ist denn daran nicht zu verstehen? Was doch ganz offensichtlich ist. Man muss doch nur die Augen öffnen und die vorgefasste Meinung beiseite lassen.

              Was bleibt den Vasallen anderes übrig als gegen die Interessen der eigenen Volkswirtschaften zu handeln um den Potus gnädig zu stimmen? Als Ersatz dürfen sie sich groß, stark und kriegerisch geben, obwohl es nur noch Zwerge sind. Es sind heute andere die die Politik in der Welt vorgeben.

        3. Klar ist Gewalt die Bestimmung von Staats- g e w a l t e n. Auch und gerade die militärische. Das ist es was Staaten sind – Gewaltsubjekte. Staaten sind nichts anderes als die organisierte Gewalt ihrer Gesellschaft. Das heißt nicht, dass die Gewalt Selbstzweck ist. Gewalt ist nie Selbstzweck.

          Dazu gehört dann auch das Führen von Kriegen, aber eben als Mittel die Macht anderer Staaten zu brechen.

          Die pure Existenz eines Staates bricht schon die Macht eines anderen Staates. Da die Gewalt eines Staates erstmal nur bis zu den Grenzen seines Territoriums reicht. Staaten sind erstmal nicht anderes als Konkurrenzsubjekte der Gewaltkonkurrenz zwischen ihresgleichen. Das gilt übrigens für alle Staaten unabhängig von ihrer Ökonomie. Das ist tautologisch, weil der Staat immer die Existenz von Staaten schon voraussetzt. Ist also ein gesellschaftliches Gewaltsubjekt in der Welt, bleibt einer anderen Gesellschaft nicht anderes übrig als sich auch als Gewaltsubjekt zu organisieren, weil sie sonst überrannt wird. Jetzt kann man fragen, wie kommt so ein gesellschaftliches Gewaltsubjekt auf die Welt. Das ist eine historische Frage. Das ändert aber nichts daran, dass die Welt seit ein paar tausend Jahren unter Gewaltsubjekten aufgeteilt ist. Das gesellschaftliche Gewaltsubjekt kann sich auch erst tatsächlich bilden, wenn wieder ein Krieg ansteht. Heutzutage ist es aber so, dass die Verfügung über Territorium ein staatliches Gewaltsubjekt voraussetzt, das diese exklusive Verfügung anderen Gewaltsubjekten abtrotzt.

          „Mir geht es hier vor allem darum, die alberne Vorstellung, dass Staaten von ihren Kapitalisten in den Krieg getrieben werden, weil sich mit Krieg so gute Geschäfte machen, zu widerlegen.“

          Ja, das ist falsch. Im Krieg kehrt sich eben das Verhältnis von Staat und Gesellschaft um. Im Frieden ist die exklusive Verfügung des Staates über sein Territorium die Voraussetzung der Reichtumsproduktion (Volk. Land, Rohstoffe usw.) Die gewaltsam eingerichteten Verhältnisse sind die Grundlage der Ökonomie. Im Krieg dreht sich das Verhältnis um. Dann ist aller Reichtum und alles Volk nur noch Material der Durchsetzung des staatlichen Gewaltsubjekts gegen andere Gewaltsubjekte. D.h. dass Reichtum und Volk solange zerstört wird bis entweder das eigene Gewaltsubjekt untergeht oder das fremde. Da werden die Staaten dann radikal und grundsätzlich. Weil die Gewalt des Staates die Grundlage der Gesellschaft ist, besonders der kapitalistischen, wo staatliche Garantie des Eigentums die Klassen reproduziert, ist die Durchsetzung der Staatsgewalt für Bürger alternativlos und deshalb ziehen die Bürger in den Krieg auch wenn Leben, Hab und Gut zerstört wird. Also „für Bürger“ alternativlos die unbedingt Eigentümer sein wollen und dafür eine Staatsgewalt brauchen.

          1. Staaten sind erstmal nicht anderes als Konkurrenzsubjekte der Gewaltkonkurrenz zwischen ihresgleichen

            Deswegen kommt es auch immer wieder zu Kriegen, der Widerspruch zwischen den Staaten ist prinzipieller Natur, weil eine begrenzte Souveränität ein Widerspruch in sich ist.

            Mir geht es um den modernen Imperialismus. Bei dem ist die Gewaltkonkurrenz zwar nicht aufgehoben, aber zurückgestellt und generell verboten. Die Konkurrenz soll in einer Verlaufsform ausgetragen werden, die das Geschäft möglichst nicht behindert. Dafür haben die USA zahlreiche Institutionen ins Leben gerufen, die dafür sorgen sollen, dass die Konkurrenz der Staaten nach ihren Vorgaben rein ökonomisch abläuft. Sonderlich gut hat das noch nie funktioniert, und unter Trump wird dieses System nochmal gewaltig auf die Probe gestellt, bzw. in Teilen abgeschafft.

            1. „aber zurückgestellt und generell verboten.“ So kann man das nicht sagen – vor allem, dass das „moderner Imperialismus“ sei. Das klingt als sei es eine geschichtlich notwendige Entwicklung. Das ist die amerikanische Weltordnung, die a n d e r e n Gewaltsubjekten Kriege verbietet, die von den USA nicht abgesegnet sind. Die USA darf Kriege führen und Israel auch. Deine Begründung stimmt. Die wollen dass amerikanisches Geschäft nicht gestört wird, das ja in der ganzen Welt stattfindet.

  29. @im-vertrauen-gesagt

    „2. Kapitalisten haben in der Regel kein Interesse am Krieg, der schädigt ihr Geschäft. Dass es in jedem Krieg auch Kriegsgewinnler gibt, heißt nicht, dass wegen denen der Krieg geführt wird.“

    Ist es nicht so, dass bei Kriegswirtschaft die ganze Bandbreite von Unternehmen und deren Eignern durch Staatsaufträge und Garantieabnahmen profitiert?
    Insbesondere gilt das für Unternehmen aus Staaten, die nicht am Krieg beteiligt sind, aber ihre Produkte dafür absetzen können ( siehe WWK2 Ford, GM, Standard Oil, IBM etc.).
    Nicht wenige Kapitalisten ( z.B. die Familie Quandt ) haben ihr Vermögen gerade in Kriegszeiten gemacht.

    „3. Staaten haben ebenfalls kein Interesse am Krieg, der ist das Mittel ihre Interessen durchzusetzen und mit allerhand Schädigungen verbunden.“

    Das beste Gegenbeispiel sind doch gerade die USA, die seit ihrer Gründung meißt im Kriegszustand leben, allerdings nicht auf eigenem Boden und aus Schäden läßt sich doch auch wieder wunderbar Kapital schlagen ( Wiederaufbau ).

    „4. die (noch) bestehende Weltordnung hat aus guten Grund die Anwendung von militärischer Gewalt verboten. Die Konkurrenz der Staaten sollte über die Ökonomie stattfinden, tut es größtenteils auch noch.“

    Seit die Amis ihre „regelbasierte Weltordnung“ eingeführt haben, ist das ja wohl reine Makulatur.

    „5. Die Weltordnung nach WK2 war die bisherigen Weltmächten (Frankreich, Deutschland, GB) die Chance wieder Teilhabe an der Vorherrschaft über die Welt zu erlangen. Die Bindung an den Dollar hat ihren kaputten Währungen den Status eines Geldes verschafft, die überlegene Gewalt der USA hat ihnen die Macht und den Einfluß verschafft, den sie alleine nicht hinbekommen hätten.“

    Aber immer nur soviel, wie es den USA nützlich war, z.B. im Kampf gg. den bösen Kommunismus.
    Schon die Ostpolitik Brandts war nicht gut gelitten.

    „6. Das war und ist mit dem Preis der Unterordnung unter die Vorherrschaft der USA verbunden. Inzwischen ist die Teilhabe an der Macht mehr als fraglich, weswegen es in Europa viele Stimmen gibt, die auf mehr Eigenständigkeit pochen.“

    Korrekt.
    Die Teilhabe ist faktisch mit dem Ende des Ostblocks passe‘.
    Der Hegemon ( bzw. dessen Kapitalisten )konnte sein Kapital global und maximal gewinnbringend einsetzen.
    Die Subventionierung der Vasallen ( pardon: besten Freunde ) war nicht mehr vonnöten.

    „7. diese Eigenständigkeit ist allerdings schwer zu erlangen und vor allem nicht in der geforderten Zeit, um den Krieg in der Ukraine gegen Russland weiterführen zu können.“

    Wobei dieser Krieg ja nur dazu dient, das neoliberale Versagen der Politik seit Kohl zu kaschieren.
    So wie ich das sehe, geht es auch nicht allein um den Krieg in der Ukraine, sondern den Wunsch, Russland mit europäischem Militär direkt zu besiegen.

    „8. Deshalb bleibt den Europäern (z.Z.) nur der Weg, den geforderten Tribut an die USA zu leisten.“

    Völlig sinnlos, m.M.n., denn die USA werden sich hüten, einen Krieg auf eigenem Territorium zu ridkieren.
    Die EU steht in Unterhosen da, egal wie sie sich auch an die USA anbiedern mag.

    1. „2. Kapitalisten haben in der Regel kein Interesse am Krieg, der schädigt ihr Geschäft. Dass es in jedem Krieg auch Kriegsgewinnler gibt, heißt nicht, dass wegen denen der Krieg geführt wird.“

      Ist es nicht so, dass bei Kriegswirtschaft die ganze Bandbreite von Unternehmen und deren Eignern durch Staatsaufträge und Garantieabnahmen profitiert?
      Insbesondere gilt das für Unternehmen aus Staaten, die nicht am Krieg beteiligt sind, aber ihre Produkte dafür absetzen können ( siehe WWK2 Ford, GM, Standard Oil, IBM etc.).
      Nicht wenige Kapitalisten ( z.B. die Familie Quandt ) haben ihr Vermögen gerade in Kriegszeiten gemacht.

      Im Krieg wird Reichtum zerstört, die Gesellschaft wird insgesamt ärmer. Einzelne Kapitale wachsen, manche Kriegsgewinnler werden steinreich.
      Wenn Rüstung wirklich Wirtschaftswachstum bescheren würde, dann würden die Staaten rüsten wie blöde. Ökonomisch sind das aber „faux frais“. Finanziert über Steuern und Schulden, also Abzug an der einen Stelle, um einer Handvoll Kapitale kräftige Gewinne zu bescheren. Wäre das insgesamt kapitalistisch sinnvoll, würde es auch mit jeglicher staatlichen Investition funktionieren: staatlicher Wohnungsbau, Kindergärten, Schulen, Verkehrswege, Infrastruktur überhaupt. Infrastruktur ist Voraussetzung fürs Geschäft, selber aber eher keines. Deswegen nimmt sich (zumindest hierzulande) der Staat dieser Aufgaben an.
      Während z.B,. Verkehrswege immerhin noch Geschäfte ermöglichen (aber nicht stiften), ist das Militär reine gesellschaftliche Kost.
      Und im Krieg erst recht. Krieg bringt zahlreiche Geschäfte zum Erliegen, zerstört ganze Branchen, vernichtet Reichtum in gigantischem Maße. Damit die Ökonomie überhaupt noch funktioniert, strapaziert der Staat seinen Nationalkredit und ruiniert darüber meist seine Währung.

      1. Rüstung, Corona und vor allem Klima, dienen einzig und allein, der Verteilung von unten nach oben.
        Es ist Teil des Kapitalismus, wenn der Mehrwert nicht mehr erbracht werden kann, kommt es zyklisch immer zu Krieg und Inflation.

        1. „wenn der Mehrwert nicht mehr erbracht werden kann, kommt es zyklisch immer zu Krieg und Inflation.“
          Wer der Mehrwert den Ansprüchen der Kapitalverwertung nicht mehr genügt kommt es zur Krise.
          Erklär mal warum es zu Krieg und Inflation kommt.

          1. Weil der Kapitalismus immer weiter wachsen muss und dabei natürlich auf seine Grenzen stößt, da dann jemand anderes etwas verliert.
            Meist sind es andere Staaten die dann angegriffen werden, auch, um vom eigentlichen Systemversagen abzulenken, siehe Corona>Pharma und jetzt eben Krieg>Rüstung.
            Außerdem geht es gesamtkapitalistisch gesehen, um die Besitzstandswahrung der herrschenden Klasse die seit geraumer Zeit, global übergreifend ihre Macht ausüben.

            1. Weil der Kapitalismus weiter wachsen muss kommt es zu Krieg der noch mehr Reichtum vernichtet? Leuchtet mir nicht ein.
              Um den Besitzstand der herrschenden Klasse zu wahren, wird er im Krieg vernichtet?
              Leuchtet mir nicht ein.
              Um vom Systemversagen abzulenken, wird im Krieg das System aufs Spiel gesetzt?
              Leuchtet mir nicht ein.

              1. Nein, der Besitzstand der herrschenden Klasse wächst exorbitant in Krisen, Inflation, oder einer Währungsreform und vor allem aber, wenn Krieg herrscht.
                Aber wenn du das alles nicht verstehst…hm…da kann man nichts machen…lächel
                Aber, da bist du sicher nicht der Einzige.
                Ich habe damit etwas Erfahrung ™1974, denn, schließlich mache ich das schon eine ganze Weile 😉

                1. Nicht der Besitzstand der herrschenden Klasse wächst, sondern der Besitzstand einzelner Kapitalisten, die am Krieg verdienen. Wenn z.B. ganze Städte dem Erdboden gleichgemacht werden, verliert die Klasse der Grundrentner fast alles. Ebenso das produktive Kapital, wenn ihre Fabriken zerbombt werden. Wenn es zu Inflation kommt verliert auch das Finanzkapital. Es kommt auch drauf an, ob eine Nation den Krieg gewinnt oder verliert. Die herrschende Klasse der Verlierernation verliert.

      2. @im-vertrauen-gesagt

        „Im Krieg wird Reichtum zerstört, die Gesellschaft wird insgesamt ärmer.“

        Die Seite, welche verliert, schon, doch wer Kriege führen will, geht davon aus, dass dieser auch gewonnen wird.
        Die Mehrheit der Gesellschaft wird ärmer, aber eben nicht alle und genau Letztere sind m.E.n. auch die Treiber der Kriege.

        „Wenn Rüstung wirklich Wirtschaftswachstum bescheren würde, dann würden die Staaten rüsten wie blöde. Ökonomisch sind das aber „faux frais“. Finanziert über Steuern und Schulden, also Abzug an der einen Stelle, um einer Handvoll Kapitale kräftige Gewinne zu bescheren.“

        Dazu habe ich bereits weiter Oben eine Studie der Uni Mannheim verlinkt, in der der Wachstumsfaktor der Rüstung berechnet wurde.

        „Wäre das insgesamt kapitalistisch sinnvoll, würde es auch mit jeglicher staatlichen Investition funktionieren: staatlicher Wohnungsbau, Kindergärten, Schulen, Verkehrswege, Infrastruktur überhaupt. Infrastruktur ist Voraussetzung fürs Geschäft, selber aber eher keines. Deswegen nimmt sich (zumindest hierzulande) der Staat dieser Aufgaben an.“

        Ich bin nicht sicher, ob ich diesen Zusammenhang jetzt richtig verstanden habe, aber das Kapital zielt ja durchaus auf auf die Privatisierung von Gemeinschaftseigentum ab, seit Kohl den Neoliberalismus hoffähig gemacht hat.
        Bahn, Post, Telekom, Autobahnraststätten, Bundesdruckerei, Privatschulen, Fremdfinanzierung an Unis, Private Krankenhausgesellschaften etc..

        „Während z.B,. Verkehrswege immerhin noch Geschäfte ermöglichen (aber nicht stiften), ist das Militär reine gesellschaftliche Kost.“

        Militär ist im Prinzip Staatskonsum, da keine weitere Wertschöpfung erfolgt, sofern man nicht zynisch Leichen als Produkt betrachtet.

        1. @ Rob1
          Der Aspekt, dass Gemeineigentum in Privateigentum überführt wird, ist äusserst wichtig und wird leider nicht allzuoft angesprochen. Es stimmt schon, dass Kohl und seine Komplizen diese von Thatcher vorgelebten Verprivatisierungen zur persönlichen Bereicherung hierzulande angestossen haben. Danke sehr für den Hinweis auf den korrumpierten, legalisierten Diebstahl.

  30. >>Wenn Deutschland heute F-35-Bomber, Marschflugkörper und bewaffnete Drohnen beschafft, dann sollten wir nicht naiv glauben, dass diese Systeme ewig ungenutzt bleiben.<<

    Gewinne mit Militärtechnik lassen sich nur durch Kriege in Verbindung mit der feindlichen Übernahme gegnerischen Terretoriums und er darin enthaltenen Ressourcen generieren. Mit reiner Verteidigung werden dagegen nur Verluste eingefahren, weil mit dem gigantischen Aufwand, der damit verbunden ist, Panzer- oder sonstige Armeen zu unterhalten, keine Geländegewinne, eroberte Städte oder im Blutrausch gemetzelte Feinde verbunden sind. Die gewaltigen Rüstungsinvestitionen verrosten in diesem Fall nur unkontrolliert und verbrauchen teure Lagefrlächen, ohne einen taktisch/strategischen, bzw. kapitalbildenden Nutzen für den Investor zu erbringen.

    Im kalten Krieg wurde in utopischem Umfang Militärtechnik produziert und bis vor ein paar Jahren nie zum Einsatz gebracht. Sie wurde vielmehr oftmals verschrottet oder korrodierte jahrzehntelang ungenutzt in den Hangars herum, weil niemand mehr einen Sinn darin erkannte, sie ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen, der darin besteht, den Feind zu vernichten, um sich seine Ressourcen anzueignen, was seinerzeit wegen der Unausweichlichkeit der eigenen Vernichtung eine kluge Entscheidung war. Da aber inzwischen wieder die allgemeine Vollverblödung regiert, wird auch wieder massiv in Rüstungsgüter investiert und diese werden auch intensivst eingesetzt, um die Planetenvernichtung voranzutreiben. Außer dem und der entsprechenden Kriegspropaganda ist da nichts. Die Motivation dahinter ist die reine Habgier.

    1. „Die Motivation dahinter ist die reine Habgier.“

      Ist es nicht eine selbst halluzinierte Russophobie? Dazu kommt jetzt noch die Furcht vor den Chinesen. Den Grünen nehme ich ab, dass sie es ehrlich meinen mit ihrer Angst.

      1. Habgier ist keine Angst oder Russophobie. Neben Fressen und Sex ist die Habgier bzw. Geschäftstüchtigkeit wahrscheinlich die drittwichtigste Triebfeder menschlichen Handelns.

        1. @Grubenhund

          „Neben Fressen und Sex ist die Habgier bzw. Geschäftstüchtigkeit wahrscheinlich die drittwichtigste Triebfeder menschlichen Handelns.“

          Möglicherweise ist Habgier ja auch eine Kompensation für Menschen mit multipler Bulemie, die beide erstgenannten Triebe zum k….n finden. 🙂

  31. „Russophobie ist eine Waffe, um den europäischen Sozialstaat zu zerstören“
    Der geopolitische Analyst Marco Fernandes, Korrespondent von Brasil de Fato in Moskau, erklärte in einem Interview mit Giro das Onze von TV 247, dass die in Europa verbreitete Russophobie über die Grenzen des Krieges in der Ukraine hinausgeht und eine strategische Rolle für neoliberale Regierungen spielt.

    „Diese Russophobie wird auch mit dem Krieg nicht enden, weil sie nützlich ist. Sie dient dazu, milliardenschwere Militärbudgets und auch den Abbau des europäischen Sozialstaates zu rechtfertigen”, sagte er. Fernandes nannte das Beispiel Deutschlands, das bereits Hunderte von Milliarden Euro für die Aufrüstung bereitgestellt hat, während es gleichzeitig die Investitionen in Gesundheit, Bildung und Sozialpolitik gekürzt hat.

    Ihm zufolge ist die Rede von der „russischen Bedrohung“ eine große Chance, unpopuläre Maßnahmen umzusetzen: „Das ist seit vierzig Jahren der Traum der europäischen Neoliberalen: die russische Bedrohung als Vorwand zu nutzen, um soziale Rechte abzubauen.“

    Krieg und schwierige Verhandlungen
    In Bezug auf den Konflikt in der Ukraine wies Fernandes auf zwei zentrale Hindernisse für jeden Versuch einer Einigung hin: den Territorialstreit und die Sicherheitsgarantien für Kiew. Er erklärte, dass Russland militärisch voranschreitet, während die Verhandlungen nicht stattfinden. „Je länger es dauert, desto mehr Gebiete verliert die Ukraine”, sagte er unter Verweis auf aktuelle Analysen des Ökonomen Jeffrey Sachs.

    Trotzdem verläuft der Alltag in Moskau relativ normal, abgesehen von Preissteigerungen und Instabilitäten in den Navigationssystemen, die zur Abwehr von Drohnen eingesetzt werden.

    Aus: https://www.brasil247.com/entrevistas/russofobia-e-arma-para-desmontar-estado-de-bem-estar-social-europeu-alerta-marco-fernandes

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