Dass Assad so schnell die Kontrolle über das Land verlor, kam für viele überraschend. Dass die Medien im politischen Westen jubeln, überrascht nicht. Nur westliche Verschwörung zu sehen, erklärt wenig. Selbst die Unterstützer Assads versuchen eine kritische Analyse.
Mit Unterstützung der russischen Luftwaffe und des Iran hatte Assad die Bedrohung durch verschiedene militärische Kräfte ab der Mitte der 2010er Jahre weitgehend ausschalten können. Dennoch hatte die syrische Regierung die volle Souveränität über das eigene Staatsgebiet nicht wieder herstellen können. Im Norden hatten türkische Truppen einen sogenannten Sicherheitsstreifen auf syrischem Gebiet errichtet, der das weitere Vordringen kurdischer Verbände stoppen sollte. Im Süden waren Gebiete um die Städte Daraa und Tanf weiterhin unter der Kontrolle von Anti-Assad-Milizen. Große Teile im Nordosten zur irakischen Grenze befanden sich unter kurdischer Selbstverwaltung, und im Gebiet um Idlib, nahe der Großstadt Aleppo, hielten sich islamistische Rebellen. Sie alle wurden weitgehend von ausländischen Kräften unterstützt.
Mangelnde Souveränität
Die größte Bedrohung ging dabei immer von Idlib aus, dass vor den Toren der zweitgrößten Stadt Syriens, Aleppo, lag und das auch eine strategische Gefahr darstellte. Wie auch die aktuellen Ereignisse zeigten, konnte von hier aus die Verbindung der Hauptstadt zur Küste mit den wichtigen Häfen des Landes abgeschnitten werden. Aufgrund des unwegsamen Geländes und auch dank der Unterstützung durch die Türkei und ausländische Hilfslieferungen gelang es der syrischen Armee nie, dieses Gebiet einzunehmen. Idlib blieb ein Stachel im Fleisch des syrischen Staates, eine ständige Bedrohung, die bewusst von den westlichen Unterstützern am Leben gehalten wurde, auch wenn das Gebiet in den letzten Jahren aus dem Blickpunkt der Weltöffentlichkeit gewichen war.
Dieser schwindenden Aufmerksamkeit waren auch die Entwicklungen weitgehend entgangen, die sich in der Region in der letzten Zeit abgespielt hatten. Der plötzliche Vorstoß von Truppen aus Idlib hatte offensichtlich nicht nur die Weltöffentlichkeit überrascht. Wenn auch sehr schnell die Behauptung um sich griff, dass es sich bei dem Angriff um eine amerikanisch-israelische Verschwörung handelt, so sind die Belege dafür vorerst noch sehr dünn, was aber nicht bedeuten soll, dass es nicht so war. Aber bei allen Verschwörungsplänen muss es auch Kräfte geben, die bereit sind, diese unter Einsatz des eigenen Lebens umzusetzen.
Es ist nichts Neues, dass die Amerikaner, die noch immer widerrechtlich etwa 1000 Soldaten auf syrischem Staatsgebiet stationiert haben, die Kurden durch Waffenlieferungen und sonstige Hilfen Kurden unterstützten. „Die Syrischen Demokratischen Kräfte ist eine von den USA finanzierte kurdische Gruppe“(1). Dass aber eine konkrete Vorbereitung auf eine Invasion Syriens durch westliche Mächte stattgefunden hat, ist bisher schwer nachzuweisen. Unbestritten aber ist, dass die Türkei in erheblichem Maße ihre Finger im Spiel hatte und maßgeblichen Einfluss auf die Vorgänge ausübte.
Kaum Gegenwehr
Offensichtlich schien auch Russland von dieser Entwicklung überrascht, dessen Aufmerksamkeit durch den Krieg in der Ukraine vermutlich nicht mehr so sehr auf Syrien gerichtet war, zumal die Lage über die vergangenen Jahre hin einigermaßen stabil schien. Es gibt auch Hinweise, „dass China vom raschen Fall Assads überrascht wurde“(2). Unverständlich ist dagegen das Verhalten der syrischen Behörden. So habe „der iranische Geheimdienst über Monate vor der geplanten Offensive der Rebellen gewarnt“(3).
Nicht nachvollziehbar ist, dass diese Entwicklungen dem syrischen Geheimdienst entgangen sein sollen. So hatte sich aus den verschiedenen militärischen Gruppen in dem Gebiet die „Islamisten-Allianz Hay’at Tahrir al-Sham (HTS)“(4) gebildet, die unter der Führung von Abu Muhammad al-Golani die Offensive auf Aleppo vorbereitete. Das geht nicht von heute auf morgen. Sie hatten über Monate „massive Waffen- und Munitionslieferungen aus der Türkei erhalten“(5). Haben die syrischen Geheimdienste diese Entwicklungen nicht wahrgenommen oder vielleicht sogar absichtlich ignoriert?
Dass der Vormarsch der Rebellen so schnell und erfolgreich vonstattenging, ist weniger auf deren besondere Kampfkraft oder Bewaffnung oder gar auf eine konkrete westliche Unterstützung zurückzuführen. Sie ist in erster Linie Ergebnis des Verhaltens der syrischen Armee und anderer für die Landesverteidigung zuständigen Behörden und Kräfte im Land. Die syrische Armee kämpfte nicht. Sie floh vor den vorrückenden Rebellen, ließ ihre Waffen zurück und gab Städte und Territorium kampflos den Gegnern preis. Unter diesen Umständen kann sich keine Regierung halten.
Genüsslich verweisen nun nach dem Sturz Assads westliche Medien darauf, dass Russland und Iran wie auch die Hisbollah Assad haben fallen lassen und ihn nicht mit allen Kräften, auch militärischen, unterstützten. Solche Gedanken sind mehr Ausdruck von Schadenfreude und Propaganda als Ergebnis realistischen Denkens und Lageeinschätzung Zwar flogen russische Kampfjets Angriffe gegen die vorrückenden Rebellen, aber vermutlich war allen Kräften, die Unterstützung hätten leisten können, sehr schnell klar, dass sie mit ihren begrenzten Möglichkeiten nicht die syrische Armee ersetzen können. Wenn diese nicht kämpft, kann auch russische Luftunterstützung wenig ausrichten. Ähnlich war es mit den Angeboten des Iran, Truppen zu schicken. Iranische Kräfte können nur Unterstützung leisten, nicht stellvertretend für die syrische Armee kämpfen.
Dass die Armee nicht kämpfte, wurde vonseiten des Regimes damit begründet, dass man Zivilisten in den Städten nicht gefährden wollte, was gewürdigt werden muss, wenn es tatsächlich der Grund war für die Zurückhaltung. Aber die Armee kämpfte auch nicht außerhalb der Ballungsgebiete. Eine Erklärung dafür ist, dass das Land ausgelaugt und kriegsmüde ist nach den über zehn Jahren währenden teilweise kriegerischen Auseinandersetzungen und den Entbehrungen durch die westlichen Sanktionen. Die syrische Armee besteht aus Wehrpflichtigen, also zum Wehrdienst Verpflichteten. Sie sind keine Freiwilligen oder Berufssoldaten, wie sie sich in den Armeen des Westens und Russlands immer mehr durchgesetzt haben. Diese verfügen über eine andere Motivation. Sie leben von ihrem Soldatenberuf, so lange sie nicht dabei sterben. Aber der Tod im Kampf droht auch den Wehrpflichtigen.
Baschar al-Dschaafari, Botschafter Syriens in Russland, erklärt sich die Entwicklung und auch die Kampfverweigerung der Armee im arabischen Dienst von RT (Russia Today) wie folgt: „Der Fall des korrupten Systems innerhalb weniger Tage bezeugt seine Unpopularität und den Mangel an Unterstützung in Gesellschaft und Armee“(6). Einen weiteren Hinweis auf die mangelnde Unterstützung Assads aus seinem eigenen Apparat gibt der oberste Führer des Iran, Ali Khamenei, in seiner oben bereits erwähnten Rede, in der er die Weitergabe von iranischen Geheimdienstinformationen an die syrischen Behörden erwähnte: „Ich weiß aber nicht, ob Berichte je die ranghohen Funktionäre erreicht haben oder in der Mitte verloren gingen“(7).
Alte Konflikte bestehen weiter
Was aus Syrien nun wird, ist fraglicher denn je. Auch wenn Assad das Land verlassen hat, sind viele grundlegende Probleme und Konflikte damit nicht gelöst. Die Spannungen zwischen den Volksgruppen, Ergebnis der willkürlichen Verteilung der Völker im Nahen Osten auf unterschiedliche Staaten beim Zerfall der europäischen Kolonialherrschaft, konnten nicht überwunden werden. In späteren Jahren waren Konflikte zwischen den Konfessionen hinzugekommen. Im Verlauf des arabischen Frühlings traten zusätzlich politische und Interessenskonflikte zu Tage, die aufgrund von westlicher Einflussnahme ein Ausmaß erreichten, für deren Bewältigung die syrische Zentralgewalt nicht mehr stark genug war.
Der Krieg mit seinen Zerstörungen und dem tausendfachen Leid durch Tod und Flucht hat das Land noch weiter geschwächt und ausgezehrt. Als neue Schwierigkeiten kamen die westlichen Sanktionen hinzu und die wirtschaftliche Schwächung durch die ausländische Besetzung syrischen Gebiets. Im Norden hält die Türkei syrisches Gebiet besetzt. Die USA stehen mit etwa tausend Mann und militärischen Einrichtungen in den Kurdengebieten. Sie hatten durch die Beschlagnahme und Ausbeutung der syrischen Ölquellen der Zentralregierung auch wichtige Einnahmequellen entzogen. All diese Bedingungen haben sich durch den Fall Assads nicht verändert. Vielmehr ist zu befürchten, dass die Rivalitäten zwischen den politischen Kräften nun wieder verstärkt auftreten.
Ob diese Probleme ohne starkes Machtzentrum gelöst werden können, ist sehr fraglich. Die Gefahr einer ähnlichen Entwicklung wie in Libyen ist sehr groß. Ob die Amerikaner die Unterstützung der Kurden aufgeben werden, ist fraglich, zumal sie jetzt auch gegenüber den Russen im Nahen Osten wieder Aufwind verspüren. Die US-Stützpunkte in den Kurdengebieten könnten nun Ausgangspunkt für die Rückeroberung amerikanischen Einflusses in der Region sein. Es sei denn, dass Donald Trump seine Aussagen wahr macht und sich nicht weiter in solche Auseinandersetzungen will verstricken lassen, weil er sein Augenmerk auf die Eindämmung Chinas konzentriert.
Ob die Türkei weiterhin den sogenannten Sicherheitsstreifen im Norden des Landes besetzt halten und den Kampf gegen die Kurdenverbände fortsetzt, wird sich zeigen. Solange diese von den Amerikanern unterstützt werden, dürften sie weiterhin eine Bedrohung für die türkischen Interessen darstellen. Neben den Konfliktherden im Norden sind da auch noch all die anderen Rebellengruppen wie der Islamische Staat, dessen Reste sich immer noch im Land halten und vielleicht neu formieren, oder auch jene im Süden. Es ist fraglich, ob diese sich alle der neuen Zentralgewalt in Damaskus unter Führung der HTS unterordnen werden oder gar mit ihr zusammenarbeiten.
Ein Faktor ist bei den schnellen Veränderungen der letzten Wochen ganz aus dem Blickfeld der öffentlichen Wahrnehmung geraten. Das ist die Bevölkerung, über die diese schnellen Entwicklungen hereingebrochen sind und die sich noch gar nicht mit diesen Veränderungen hat vertraut machen können. Die syrische Armee hatte vor den Rebellen die Waffen gestreckt. Das aber war gerade jene Institution, von der die Bevölkerung angenommen und erwartet hat, dass sie nicht nur den Staat sondern auch sie selbst und die Gesellschaft schützt. Insofern haben jene Kräfte, die mit diesen Entwicklungen nicht einverstanden sind, noch gar nicht auf diese Veränderungen reagieren können. Der Zerfall der Armee hat sie erst einmal schutzlos und auch ratlos hinterlassen.
Es wird Zeit brauchen, um zu sehen, in wie weit die neuen Herrscher die Menschen überzeugen und gewinnen können. Und dann ist da auch immer noch Assad im Hintergrund, wenn auch in Moskau. Aber anders als Gaddhafi lebt er noch und wird auch weiterhin ein Faktor bleiben bei allem, was in Syrien nun geschieht. Die einen werden ihn verfluchen und froh sein, dass sie ihn los sind. Seine Anhänger aber werden bei allem, was in Zukunft in Syrien schiefläuft, seine Rückkehr herbeisehnen. Vermutlich werden angesichts der massiven israelischen Angriffe und der Besetzung syrischen Gebiets auf den Golanhöhen schon jetzt die ersten sagen: „Unter Assad hätten sie sich das nicht getraut“.
Fußnoten
(1) Asia Times vom 9.12.2024: Alle Teile, die Syriens Assad zu Fall brachten
(2) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 11.12.2024: Mächtiger Segen
(3) FAZ vom 12.12.2024: Wie Irans Führer den Sturz Assads erklärt
(4) FAZ vom 3.12.2024: Pragmatische Islamisten und Vasallen Erdogans
(5) ebenda
(6) FAZ vom 12.12.2024: Russische Zeitenwende
(7) FAZ vom 12.12.2024: Wie Irans Führer den Sturz Assads erklärt
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
Ja, die Sanktionen gegenüber Syrien sind nicht aufgehoben, und die Kurden sollen ihre Waffen niederlegen…
Wofür?
Die Sanktionen der EU werden aufgehoben, wenn die russischen Stützpunkte geschlossen werden. Sagt Brüssel!
Klares Statement!
Sowas gab es schon mal nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut. Da wurde bspw. von Frankreich “Hilfe” angeboten, aber nur unter der Vorleistung, daß die libanesische Regierung abtritt.
“…wenn die russischen Stützpunkte geschlossen werden.”
Aber bloß nicht die amerikanischen.
Ist doch logisch: Die Russen wollte man in Syrien, die Amis sind Besatzer
und klauen Öl, Also müssen nach Westlogik doch die bösen Russen gehen.
Alles klar?
Na aber so was von.
Damit schlägt die Macht des Kapitals die Macht des Militärs. Die imperiale Macht der EU nimmt Gestallt an – allerdings verarmt sie zusehends, sodass sie sich in Zukunft wohl mehr auf das Militär verlassen muss.
Sonneborn hatte in seinem video “Suerien” eine Karte gemalt, mit drei Besatzungsmaechten Tuerkei, USA und Israel. Was wird aus dem Libanon? Und mit der Unterstuetzung der isolierten Palaestinenser, die jeden restlichen Schutz verlieren?
Und nun?
Wird China noch in der Tuerkei investieren und Fabriken bauen? Was ist mit den Geruechten, dass die russisch-iranische Luftabwehr die amerikanischen Stealth-Flugzeuge bekaempfen kann – vielleicht war das der Ausloeser des Angriffs: die US-Reierung fuhr Panik und schuf noch kurz Fakten?
Was ist mit den Geruechten, dass die russisch-iranische Luftabwehr die amerikanischen Stealth-Flugzeuge bekaempfen kann.
Genau das, ein Gerücht.
Die Amies müssen sich schon selbst abschiessen.
Ich muss sagen: der war gut! (die beiden Piloten der F18 wurden offenbar gerettet)
So eine fliegende Ami Gurke schießen die Hutis mit Pfeil und Bogen
aus der Hüfte vom Himmel. Weil das nicht wahr sein darf, beißen sich
die Amis auf die Zunge und behaupten die Maschine sei durch “Frienly Fire”
abgestürzt. Als wenn die Amis etwas Fliegendes treffen könnten,
Hört sich so an als hätten Sie das geträumt was Sie da erzählen, oder waren Sie dabei.
Die “Weißhelme” sind auch schon wieder an der Medienfront aktiv. Jetzt graben sie angeblich nach hunderttausenden Leichen von Assad.
Und wieder fällt unseren “Qualitätsmedien” nicht auf, daß das keine “zivilen Helfer” sind, sondern mediale Propagandisten. Dabei ist sogar das Outfit dasselbe wie vor Jahren: schmutzige Schuhe, schmutzige Hose – AAABER – saubere Jacke mit Logo und nagelneuer Petzl-Helm, wie frisch aus dem Engelbert-Strauß-Paket geholt!
Schon damals war das so extrem auffällig, daß man es nicht übersehen konnte. So wie auf den Fotos praktisch immer nur Kinder oder (in geringerem Maße) Männer “gerettet” wurden, aber nie auch nur eine einzige Frau!
Auch in dem preisgekrönten Propagandafilm “Die letzten Männer von Aleppo” kam nicht eine einzige Frau vor! Also nicht als Person! Und sei es nur als Mutter, die über die wundersame Rettung ihrer Kinder spricht. Es gibt eine einzige Szene, in der mehrere Frauen zu sehen sind – als Staffage auf einem Spielplatz.
Klarer kann man nicht erkennen, daß das hier Islamisten sind, für die Frauen den Status von Nutztieren haben.
Die einzigen Fotos von Weißhelmen mit schmutzen Klamotten, die man im Netz finden kann, sind die aus der Zeit nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien. Da mußten sie wirklich mal anpacken.
lol, die russen müssen mit dem westen sogar assad’s privatleben verhandeln:
Kremlin weighs in on Assad divorce rumor
Reports that the former Syrian president’s wife had filed for separation in Russia are not true, spokesman Dmitry Peskov has said
Sehr guter Beitrag. Nur diese kleine Anmerkung:
Doch, doch, dass fällt den MSM, den Qualitätsmedien, mit Sicherheit auf, sie wissen auch, das diese Weißhelme ein Produkt des britischen Geheimdienstes sind und daher politische Verbrecher, aber die Presstituierten, die für die MSM Berichte verfassen, werden für Desinformation, Halbwahrheiten und Lügen bezahlt. Gut bezahlt. Würden diese Typen nicht schon so verkommen sein, ich hätte Mitleid mit diesen Rucks, Goleis, Eigendorffs Lanz, Maischberger, Illner und all die anderen Vögel.
https://www.youtube.com/watch?v=Tq–_-cSL8Y&t=636s
übrigens legen die kurden und türken langsam richtig los mit dem krieg und auch im osten wird die brücke wieder aufgebaut, die die amerikaner bei der “befreiung syriens” in die luft gesprengt haben. in der gegend gab es ein paar zusammenstösse, internetausfälle, amerikanische bomben.. denke da wird es auch noch eine front geben von süden gegen die kurden/usa, aber ist nur spekulation. wahlen gäbe es gemäss aussage chef syrien im moment gerade nicht.
Die neuen Herrscher sind Mörder und Terroristen. Und egal wieviel Kreide sie gefressen haben, wie oft sie auch zivilisiert tun, in meinen Augen werden sie niemals “zivilisiert” sein und in den Augen der Syrer hoffentlich auch nicht.
Aber man wird den Syrern natürlich noch in 50 Jahren was vom Assad erzählen, vor allem die Verräter aus Russland und natürlich die westlichen Terroristenunterstützer und -profiteure. Übrigens Russland zieht jetzt seine Luftabwehr ab und stellt sie in Libyen auf, damit die EU die Sanktionen gegen Syrien aufheben kann. Mögen die Spiele in Libyen weitergehen.
Ob Assad noch einen Einfluß auf Syrien hat? Vermutlich nicht, Janukowitsch hat auch keinen Einfluß auf die Ukraine. Kaltgestellt – geopfert im geopolitischen Spiel, so ist das eben.
Frisch aus dem Archiv 8. Mai 2016
Mit einem Sinfoniekonzert in der antiken Oasenstadt Palmyra hat Syriens enger Partner Russland demonstrativ seine Rolle in dem Bürgerkriegsland herausgestrichen. Für den Auftritt im römischen Amphitheater des Unesco-Weltkulturerbes war eigens das Orchester des St. Petersburger Mariinski-Theaters eingeflogen worden. Präsident Wladimir Putin nannte das Konzert unter Leitung von Dirigent Valery Gergiev in einer Videobotschaft eine «wunderbare humanitäre Aktion».
Syrische Einheiten hatten Palmyra mit russischer Militärhilfe Ende März aus der Hand der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit. In der historischen Stätte hatte der IS wertvolle antike Zeugnisse zerstört. (Neue Musikzeitung)
Konzertvideo Langversion:
https://www.youtube.com/watch?v=Zf6iSRux8GU
Auf Wiedersehen Syrien.
Fein, schönes Video… ♫ ☀️ 👍 seufz
Die alten Herrscher waren auch Mörder und terrorisierten das Volk.
Eine sechsstellige Zahl der Bevölkerung gilt als vermisst. Die meisten vermutlich tot.
Das müssen die Neuen erst mal toppen.
Assad wurde nicht geopfert, er hat sehr viele Opfer gefordert für seine Herrschaft.
Toll so ein Konzert, sehr werbewirksam, wenn man auf den Gräbern seiner Opfer aufspielt.
So ein Quatsch.
Hier dein Fisch: 🐟
Naja, so ein Quatsch, oder?
Du meinst doch nicht im Ernst, die alten Herrscher, das wäre Assad & Co. gewesen, geknebelt durch Sanktionen und Fronten an allen Ecken. Er war das Aushängeschild, ja. Möglicherweise ein Arschloch, ja. Kenne ihn nicht, kann das nicht beurteilen. Man frage den nächstbesten Syrer kurz vor der Abschiebung, ist ja Weihnachten und so.
Aber die wahren alten Herrscher, dass sind jene die die Strippen ziehen und die Macht haben, naja, und die sind weiterhin Mörder und terrorisieren nicht nur ein Volk. Der König ist tot, es lebe der König oder so.
Allerdings muss ich dir zugute halten, dass du die Intention des Kommentators aus meiner Sicht korrekt erfasst hast, der Fisch also durchaus seinen Grund hat.
Lieber Gruss
Disclaimer: Sarkasmus, Zynismus und Ironie könnten Bestandteile dieses Posts sein und unangemessene Nebenwirkungen verursachen.
Jedenfalls. haben Leute wie Assad, Hussein, oder auch Gaddafi ihre Länder, trotz der enormen Sanktionen auf eine halbwegs humane Weise regiert und zusammengehalten.
Jetzt sind die alle weg und auch Syrien wird dasselbe Schicksal ereilen, wie schon Libyen, Irak oder auch Afghanistan.
Ja, ich finde auch, das Overton meinen Beiträgen einen Disclaimer und eine Triggerwarnung vorschalten sollte. 😉
Noch’n Gruß und frohes Fest an “Irgendwen” denn, es könnte das letzte sein….
Definiere „human“ du Fisch.
Nun, “humane Weise” würde ich nicht gerade sagen. Nicht mal halbwegs.
Aber das stimmt schon, das Übel war innerhalb der eigenen Grenzen und die hatten ihre Länder fest im Griff.
Wobei Gaddafi eigentlich der fortschrittlichste von allen war und den Libyer ging es gar nicht so schlecht. Vor allem was die Frauenrechte anbelangt. Sie konnten studieren, keine “Sittenpolizei”, sie durften sogar zum Militär, und anderes mehr.
Recht ungewöhnlich für ein muslimisches Land, im Vergleich zum Iran, beispielsweise, oder Saudi Arabien. Wobei in Saudi Arabien ist es jetzt auch vieeeel besser; seit nicht so langer Zeit dürfen die Frauen sogar selbst Auto fahren.🙂
Ich war 1978 in Syrien (allein). Als ich mich in Damaskus umherging wurde ich von 2 jungen Frauen angesprochen, ob sie mir was von der Stadt zeigen dürfen.
Wir gingen in eine Glasbläserei (sehr sehenswert) und in die Omajadenmosche. Sie erzählten das sie Pharmazie studierten und das nur dieser Studiengang Frauen zugänglich ist.
Wenn ich an Pakistan denke, das ich etwa 2 Monate danach besuchte, dort wären solche Frauen vermutlich sofort verhaftet worden.
So ist es.
Wobei 1978 waren noch die “guten Zeiten”. Da war Syrien etwas liberaler aber unterschied sich in der Hinsicht immer noch wesentlich von Libyen.
Ich glaube, Ende der ’70-iger studierte auch Michael Lüders in Damaskus.
Die angeblichen Assad Opfer kann man sicher in Deutschland unter den
Bürgergeldbeziehern suchen.Genauso wie die von den Russen aus der Ukraine
geraubten Kinder.
Beim Stichwort Konzert/Syrien fäll mir wieder dieses abscheuliche Hetzbild von Charlie Hebdo ein:
https://nex24.news/2016/12/russisches-verteidigungsministerium-nennt-charlie-hebdo-karikatur-exkremente/
Das ist der alltägliche Rassismus im “freien Wertewesten”.
a propos abscheulicher hetzbilder, ich hätte eine google suche nach “watson putin comic” anzubieten.
da wird zum beispiel verlinkt:
https://bsky.app/profile/mortenmorland.bsky.social/post/3lbnprjkhec2d
und das geht schon seit 3 jahren so. naja jetzt scheint gerade weihnachten oder sonstwie stimmung verdorben.
Fein, Charlie Hebdo hat auch dich widerliche Rassistenkreatur gefistet.
Dafür haben sie ja auch eins auf den Deckel bekommen…lächel
Auch, wenn es, genau von der anderen Seite kam, aber dieser Art Humor, auch wenn sie sie von links kam, habe ich nie viel abgewinnen können.
Zum Glück ist Putin nicht so nachtragend, wie der Wertewesten, oder gar die Musels…. 😉
Es ist extrem auffällig, dass sich dieser “Sturz” Assads kurz nach dem Treffen Russlands, Irans und der Türkei, in Doha, ereignete.
Es ist extrem auffällig, dass eine Armee völlig kampflos alles aufgibt.
Das alles deutet, meiner Meinung nach, auf eine Absprache / Deal in Doha hin. Die Hintergründe kennt man (noch) nicht. Aber all das verlief äußerst merkwürdig ab.
Dass all diese Gruppierungen, Milizen, usw. sich jetzt “plötzlich” alle grün sein werden, halte ich für unwahrscheinlich. Unterschiedliche Interessen, unterschiedliche religiöse Richtungen, ethnische Probleme und anderes mehr. Dazu kommt noch die Besatzung mehrer Gebiete von mehreren ausländischen Mächten – Türkei, USA, Russland, Israel.
Das Land wird in Chaos stürzen, wie Irak, Libyen, Sudan, usw.
Hauptsache, Scholz hält / hielt die Machtübernahme einer islamistischen Gruppe, Regierung, was auch immer, für “eine gute Nachricht”.
Ich würde jetzt gerne schreiben “Scholz ist ein korrupter, krimineller Idiot”, aber selbstverständlich darf ich das nicht, denn sonst müßte ich ja sofort wieder mein “gutes Negligé” rauslegen….(Das nervt langsam !)
Also distanziere ich mich von meinen ketzerischen Gedankengängen und halte mich innerhalb des Rahmens der “Neuen Deutschen Meinungsfreiheit” an folgende Aussage:
Gelobt sei diese Regierung des besten Deutschlands aller Zeiten ! Der heiligen politischen Dreifaltigkeit des Vaters Scholz, des Sohnes Habeck und des heiligen Geistes Annalena Trampelinesiegerin Baerbock. Mögen sie gesegnet sein in ihrer unendlichen und absoluten Weisheit und den neuen syrischen Machthabern – ähhh.. neuen syrischen Regierung – die Grundlagen der feministischen, diversen LBGT(+weiterer Buchstabensalat) Zivilisation mit enormen Mengen an deutschen Steuergeldern vergeblich nahebringen.
GELOBT SEIEN DIE BLOCKFLÖTEN DEUTSCHLANDS !
PS: Gibt´s eigentlich noch Bautzen oder werden wir gleich nach Guantanamo ausgeschafft??
“Der heiligen politischen Dreifaltigkeit…”
Sie meinen bestimmt die Drei-Einfältigkeit.
Oder? Sie haben sich nur verschrieben.
Es sei Ihnen verziehen.🙂
Blockflöten?
Wie wär’s mit Blockpfeifen?
Guantanamo… Uiiii. Karibik… Geil, ey…
Ein Guter, zwei Böse und der Wehrlose, das kapieren sie nicht. Das ist zu kompliziert, um es emotional zu verarbeiten. “Il buono, il brutto, il cattivo” bzw. “The Good, the Bad and the Ugly” war ja auch zu kompliziert und musste für die Deutschen extra in “Zwei glorreiche Halunken” umbenannt werden.
Das Treffen war der Not geschuldet, denn da lief der Angriff der Islamisten schon.
Also der Angriff der Islamisten war ein Dauerzustand.
Und ein “Not Treffen” könnte ich vielleicht noch nachvollziehen, wenn es nur um Iran und Russland ginge. Aber die Türkei? Die war ja am “Sturz” direkt beteiligt.
Dieser “Nahostexperte” stützt sich fast nur auf das Fachblatt FAZ, spricht die Sprachen nicht, kennt das Land nicht. Er weiß also so gut wie nix.
Seine Hetze gegen die Kurden ist erbärmlich.
Und dass Assads Armee ausschließlich oder überwiegend aus Wehrpflichtigen bestanden haben soll: Märchenstunde!
2 Quellen sind zu empfehlen:
— Aus erster Hand von und über die Kurden, ein professionelles, tagesaktuelles Infoportal – Vorsicht, die PKK spricht deutsch:
https://anfdeutsch.com/
— Karin Leukefeld lieferte vor 3 Tagen eine sehr fundierte Einschätzung (die einzige in der Region ständig präsente, Landes- und Sprachkundige deutschsprachige Korrespondentin; auch keine Kurdenfreundin, aber halbwegs neutral):
https://apolut.net/im-gespraech-karin-leukefeld/
https://www.deutschlandfunk.de/kibbutz-sasa-wo-der-sozialismus-funktioniert-100.html
“…spricht die Sprachen nicht, kennt das Land nicht.”
“Starke” Argumente. Besonders das mit den Sprachen.
In der Tat. Man muss alle Sprachen dieser Welt kennen und überall vor Ort sein (am besten gleichzeitig), um Ahnung zu haben. Oh ja.
🤦♂️🤦♂️🤦♂️
Ziemlicher Unsinn, den Du da schreibst. Wenn man die Landessprache(n) nicht spricht taugt man nicht für genaue Berichterstattung aus der Region. Weil es dann ziemlich einfach ist, irgendwelchen Stuss erzählt zu bekommen ohne zu merken daß man eingeseift wird. Lokale Dolmetscher können gekauft, erpresst oder Freunde der Leute sein, über die man kritisch zu berichten vorhatte.
Ach was…
Wir werden tagtäglich in unserer Muttersprache “eingeseift”. Reichlich.
Dafür braucht man keinen Dolmetscher.
Quatsch kann man auch dann hören, wenn man die Sprache spricht, bzw. kennt.
Das Ganze war wohl etwas anders. Die Amerikaner hätten Syrien gerne unter ihre Fittiche genommen, da Assad die Seite wechseln wollte, weil die Sanktionen Syrien zugrunde richteten. Türkei und Israel waren aber an der Zerstörung Syriens interessiert und mussten das verhindern. Es ist doch inzwischen allgemein bekannt, dass Assad russische Hilfe ablehnte und russische Einmischung in die Wirtschaftspolitik nicht zuließ. Assad befindet sich inzwischen in Moskau, und wird da wie ein Gefangener behandelt. Er hatte schon kurz nach seiner Flucht bekannt gegeben, er sei nicht freiwillig gegangen.
Was reden Sie denn? IHre Argumentation ist getrieben von was der Teufel was. Selbst Leukefeld bestätigt, dass allgemeine Wehrplicht herrscht, wenn Sie den Beitrag genau gehört haben. Auch Leukefeld befindet sich genau so wenig in Syrien wie ich. Und nicht jeder der Arabisch spricht, ist qualifiziert, die Verhältnisse vorort einzuschätzen. Oder wollen Sie etwa behaupten, dass die meisten Deutschen, die immerhin in Dtld leben und die Sprache beherrschen, Experten sind in der Einschätzung der dt. Politik? Ich weiß auch nicht, worin SIE eine “erbärmliche” Hezte gegen Kurden sehen?
Mir kommt es eher so vor, dass Sie so etwas sind wie ein Pawlow’scher Hund. Sie sehen Zitate aus der FAZ und dann läuft bei Ihnen der GEifer. Vor mir aus. Mir tuts nicht weh und IHR Urteil macht mir keinen erhöhten Puls. Ich frage mich nur, was Menschen wie SIE wollen, wenn Sie hier die Beiträge lesen? Wollen Sie durch Meinungsaustausch ihr Weltbild erweitern oder ist es Ihnen wichtiger, das eigene Weltbild zu erhalten, selbst wenn es mit der Welt nicht übereinstimmt?
Faszinierend ist ein ausserordentlich wichtiges Detail, dass in den allermeisten Berichten einfach unter den Tisch fällt.
Wie kann es sein, dass eine staatliche Armee, die auf einer funktionierenden Logistik aufbaut, vor einem Trupp von Islamisten kapituliert, die besonders als öffentlich gebrandmarkte Terrororganisation über derlei militärischen Nachschub gar nicht verfügen dürfte. Woher hat der HTS all seine Waffen? Solange man nicht über dieses Thema redet, weiß man gar nichts.
“Genüsslich verweisen nun nach dem Sturz Assads westliche Medien darauf, dass Russland und Iran wie auch die Hisbollah Assad haben fallen lassen und ihn nicht mit allen Kräften, auch militärischen, unterstützten. ”
Diese Idee funktioniert nur dann, wenn man fremde Staaten als Proxies und Handpuppen betrachtet, die nach dem eigenen Gutdünken handeln. So wie es im Westen üblich ist. Ein wenig Eigenleben muss aber das Objekt der selbstlosen Hilfe schon zeigen.
“Woher hat der HTS all seine Waffen? Solange man nicht über dieses Thema redet, weiß man gar nichts.”
Das weiß man ziemlich genau. Nach der Ermordung Gaddafis wurden die Waffen aus Libyen nach Syrien “transferiert”. Und die sind dann überall so “durchgesickert”.
Drei Mal dürfen Sie raten, wer da “Regie” geführt hat.
Nicht nur die Waffen, die netten jungen Turnschuhrebellen ebenfalls. Die sind jetzt übrigens an der Regierung.
Aus der Ukraine soll ja auch so Einiges in Syrien angekommen sein….
Stimmt.
Idlibstan lag an der Grenze zur Türkei, die auch überhaupt kein Geheimnis bezüglich ihrer Unterstützung machte (es wurden sogar türkische Soldaten dort stationiert).
Waffen und Personal konnte man so problemlos importieren, der Al-Qaida geht es heute wieder so gut wie damals 1989, war on terror (das ist wie “war on steroids” gemeint) sei Dank.
Sogar die Unterstützer sind diesselben (USA, die Familie Saud und die anderen Despoten am Golf und Israel), “neu” ist die Türkei (wobei die auch schon im Krieg in Bosnien Mujaheddin zur Verfügung stellte) und die europäischen US-Lakaien (hauptsächlich politische Unterstützung wie die Isolierung Syriens aber es wurde auch mit deutschen AWACS Aufklärung betrieben, die französische Holcim-Tochter Lafarge geschäftete mit dem IS, etc).
Aber am Ende war dies offenbar alles gar nicht so wichtig. Die SAA brach einfach zusammen (da floss zuvor wohl reichlich Backschisch und Sicherheitsgarantien), Hisbollah ist durch die Ziofaschisten geschwächt und Nachschub der Hashd al-Shabi wurde von der USA aufgehalten (Bombardierung, Zerstörung von Brücken). Imho war es daher mehr ein coup d’etat als eine militärische Eroberung.
Das ist alles interessant und stimmt vielleicht, manches ist fragwürdig, z.B. die Kumpanei der USA und Türkern, wo durchaus unterschiedliche Interessen vorherrschen.
Für mich wichtig ist, dass die HTS nicht eigenständig handeln kann, da sie keine souveräne Waffenproduktion besitzen. Sie sind also nur der Proxy, die Handpuppe, von wem auch immer – wahrscheinlich der Türken.
Wer also so tut, als hätten sie etwas zu sagen, führt die Öffentlichkeit an der Nase herum.
“Wer also so tut, als hätten sie etwas zu sagen, führt die Öffentlichkeit an der Nase herum.”
Na klar, was denn sonst? Wie immer…
Nichts Neues.
Zur meiner Meinung nach wichtigen Ergänzung möchte ich auf einen Artikel von Karin Leukefeld bei globalbridge.ch hinweisen. Andere hier haben sich ja gerade schon mit der Person von Frau Leukefeld befasst.
In diesem Artikel stellt sie doch das eine oder andere etwas anders dar, als es in diesem FAZ-Auswertungsartikel und darunter gesehen wird.
Wie von anderen schon geschrieben: Frau Leukefeld kennt das da von vor Ort und nicht nur aus der Zeitung. 😜
Sie hat auch eine plausible Erklärung dafür, dass die „Rebellen“ so einfach durchmarschieren konnten.
Derweil brennen in Sürien die Weihnachtsbäume.
https://x.com/MyLordBebo/status/1871300838007927183
Es wird bald überall brennen… ,mon pote.
Zitat des Tages in der jW:
Der – vorläufige – Gipfel des Zynismus.
arbeit macht frei..
Nein, hier zündet bereits die nächste Stufe.
Big Serge hat heute überraschend eine längere sehr empfehlenswerte Analyse zur den Ereignissen in Syrien veröffentlicht:
https://bigserge.substack.com/p/the-big-happening
Den Russen könnte der Rückzieher viel leichter gefallen sein, als wir uns das ausmalen. Möglicherweise haben die sich einfach überlegt, daß der Westen derzeit praktisch überall auf die Mütze bekommt, wo er sich einmischt. Und schon können sie mit einem hämischen Grinsen gehen, das bei einem Blick auf die Rechnung (unsere Rechnung!) noch weitaus breiter wird.
@Vrbamrda: Was Sie für empfehlenswert halten:
“Big Serge” (Substack) – tarnt sich als Lenin, aber schreibt einen Artikel für die NATO: Die Türkei soll ihr Vasallenregime in Syrien stabilisieren und die Kurden massakrieren, um “zur alten territorialen Integrität Syriens zurückzukehren”, aber dieses Mal “unter sunnitischer Führung” der von der Türkei gesteuerten Islamisten.
Die kurdische Autonomie sei nur pseudo, und die Sanktionen habe sich das Assad-Regime nur eingebildet, schreibt NATO-Serge.
Vielleicht soll Syrien wieder zu den Zuständen unter Vater Hafiz Assad zurückkehren, in denen der durchschnittliche Kurde noch nicht einmal über einen Personalausweis verfügte? – Nur dass der Papa dieses Mal ein islamistischer Statthalter Erdogans ist, der von den im Land stationierten amerikanischen Truppen beaufsichtigt wird.
NATO-Serge ist das Sprachrohr von Trump, der während seiner letzten Amtszeit 2019 eine solche Lösung – Trump hat die Kurden verraten – in Aussicht gestellt hat, um Erdogan einen Gefallen zu tun. Annalena Baerbock hat sich gestern in Istanbul mit Erdogan hingestellt und die kurdischen Kämpfer aufgefordert, ihre Waffen an die Islamisten zu übergeben.
Wer sich über die angebliche “pseudo Autonomie” informieren möchte – und wie sie gerade gegen die Türkische Armee und ihre islamistischen Helfer um ihr Überleben kämpft – gucke die Primärquelle, aus erster Hand, die Kurden auf deutsch: https://anfdeutsch.com/
die nato steht auf seiten der türkei gegen die kurden/usa? what?
Nicht die Kurden, die SDF (es gibt viele syrische Kurden welche die auch kritisch betrachten) . Und es ist nicht das erste Mal dass diese von den USA fallen gelassen werden wie eine heisse Kartoffel (Afrin, die erste türkische Inkursion in Nordsyrien).
ok, bin da nicht so informiert. die nato steht also auf seiten des sdf gegen die usa? hier passt doch irgendwas überhaupt nicht zusammen.
völlig verschrieben, sorry, nochmals: die nato steht auf seiten der türkei gegen den sdf?
Was soll da nicht passen? Die NATO steht auf Seiten der Türkei = richtig.
Die NATO hatte nie ein Problem damit, dass das Militär der Türkei gegen die Kurden vorging: 2.000 zerstörte Dörfer, 20.000 Tote, 3 Millionen Vertriebene.
Was wollen Sie sagen?
ich sehe amerikanische militärkonvois, truppenaufstockung auf offiziell bis 5k, amerikanische luftangriffe und bomben richtung gebiete der SNA gegen “isis”.. alles im/aus dem sektor der kurden. macht für mich keinen sinn.
darum wollte ich mich vergewissern, dass ich das richtig mitschneide was hier behauptet wird.
Sie kennen sicherlich auch diese Quelle über das Vorgehen türkischer Truppen gegen die kurdischen Gebiete in Syrien: -> https://anfdeutsch.com/
Die Islamisten alleine hätten vermutlich keine Chance.
was hat jetzt das mit meinen beobachtungen zu tun? hab ich irgendwie behauptet hinter der sna stehe nicht die türkei? wie erklären sie sich die vergrösserte amerikanische präsenz im kurdischen sektor angesichts ihrer aussage die nato sei eigentlich mit der sna?
Was meinen Sie mit Sektor? Meinen Sie die kurdischen Siedlungsgebiete oder die amerikanische Zone rund um den US-Truppenstützpunkt und die Ölfördergebiete?
Wo genau operieren die USA? Welche Karten und Informationen haben Sie?
ich hab immer ein auge hier drauf: https://syria.liveuamap.com/
im moment ist gerade ruhe von amerikanischen bomben, man sieht nur noch das letzte icon von berichterstattung über amerikanischen nachschub aus dem irak. im verlauf der sna-invasion gab es aber einige militärisch aktionen der usa, die auf gebiet der sna verzeichnet wurden, unter anderem wurde die brücke bei deir ezzor (ich schau jetzt nicht nochmals nach wie man das richtig schreibt) gesprengt. weiter südlich flogen amerikanische kampfjets. wo haben sie ihre informationen her, von der pkk?
Auf der Karte https://syria.liveuamap.com/ ist noch nicht einmal der Truppenstationierungsort der USA dargestellt. Zum Beispiel auf den Karten der Deutschen Welle ist der drauf. Dort sind auch andere Einsatzgebiete eingezeichnet, mit dem Hinweis, dass die USA dort den IS bekämpfen.
Ich kenne keine zuverlässigen Quellen der Militäroperationen in Syrien. Sie sind nicht zu vergleichen mit dem Stellungskrieg in der Ukraine und der Medienshow, die daraus gemacht wird.
Ja, ich verfolge gelegentlich das kurdische Nachrichtenportal https://anfdeutsch.com/ . Dessen Berichterstattung halte ich insgesamt für plausibel, zum Beispiel heute:
“Vor Kobanê wird das Säbelrasseln des NATO-Staates immer lauter. Und während Fidan sich in Damaskus aufhielt, wurden in einem Dorf am Stadtrand von Kobanê eine Mutter und ihre 12-jährige Tochter von türkischen Bomben getötet.”
https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/hts-chef-will-alle-waffen-unter-staatliche-kontrolle-stellen-44750
Es bleibt widersprüchlich!
Über die Zusammenarbeit der USA mit den kurdischen und multiethnischen Kräften schreibt das Infoportal: “Der IS habe die Absicht, seine mehr als 8.000 Mitglieder, die derzeit in Einrichtungen in der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyrien (DAANES) festgehalten werden, aus der Haft zu befreien.”
Die darauf folgenden Sätzen bestätigen Ihre Informationen über die “temporäre” Truppenverstärkung der USA. -> https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/-44724
Die Auflösung liegt in der Verselbständigung der NATO in Konjunktion mit der Verselbständigung amerikanischer Auslandskommandos.
-> Operation Inherent Resolve
Das ist keine Operation der USA. Aber CENTCOM mag nicht dulden, daß es keine ist, auch deshalb nicht, weil es sich den Vereinbarungen des Pentagon zum Truppenabzug aus dem Irak widersetzen mag. Das OK von CENTCOM hockt offiziell in Tampa, Florida, aber seit zwei Jahrzehnten hockt es de facto in Qatar und kungelt dort mit den Briten. Von Tampa aus kann man da kaum mehr hinein regieren, wenn man die Air Base Al Udeid nicht auflösen will, ebenso, wie man in EUCOM nicht mehr hinein regieren kann, ohne Mons, Ramstein, Incirlik und Camp Bondsteel aufzulösen. Im Falle Syriens hat sich CENTCOM gegen den seinerzeitigen Willen des WH unter Berufung auf OIR eine Basis im kurdischen Territorium geschaffen. Das CENTCOM – Budget ist auch komplett außer Kontolle, wie alle Auslandsunternehmungen der US-Bereichskommandos. Weil alles, was sie dort wirklich treiben, “classified” ist, dem Kongress also vorenthalten werden soll, gibt es keine Rechnungsführung und Rechenschaftsberichte, die den Namen verdienen. Auf diesem Weg haben CENTCOM und EUCOM zusammen mit der CIA den Syrienkrieg unabhängig von den Führungsstäben in den USA geführt. Der DIA – Chef General Flynn, der einen Teil der Unterstützung des IS / Al Nusra durch EUCOM und CENTCOM 2012 offen gelegt hat, und dafür 2017 vernichtet worden ist, mußte eigene, nur ihm verpflichtete Spione in die Türkei und nach Jordanien schicken, um zu erfahren, was da los war. Die operative Führung lag beim CIA, die Gelder und die Waffen kamen von der NATO. Weil Flynn gesinnungsmäßig als “harter Hund” galt, erfuhren seine Spione etwas, sie genossen vertrauensvolle Kumpelei.
Um eventuellen “Übergriffen” aus Washington vorzugreifen, hat CENTCOM sich in Syrien ein ureigenes Fiefdom auf der Basis der Öleinnahmen geschaffen, es ist ein “Staat im Staate”. Auf amerikanische Vertragssoldaten ist man nicht angewiesen, man stockt sie nach Bedarf mit CENTCOM-Personal vom Golf, mit Briten und diversen Kontrakteuren auf.
So ergibt sich, daß im Grenzgebiet Türkei / Syren EUCOM und CENTCOM einander polemisch gegenüber stehen und ihre Söldner und Proxies einander zur Wahrung des Status Quo bei Bedarf abknallten. Der Status Quo ist nun entfallen,
ok das ist jetzt ein bisschen viel, werde mir das in aller ruhe nach heiligabend reinziehen, aber schon mal vielen dank!
Keine Ahnung, was du da heute finden wirst, zumal meine Darstellung unzumutbar eingekürzt ist und eine ganze, große Abteilung fehlt, die mit Muslimbrüdern und Salafies und den konfligierenden Agenden ihrer Gönner und Entsender, sowie deren übergeordneten Gönnern in den Metropolen zu tun hat, sodaß neben der Türkei auch Qatar und das KSA bedeutende sekundäre Player waren, die auf den Schlachtfeldern, d.h. lokal, prominente Rollen bekamen. Zu schweigen von der israelischen Militäraristokratie, die überall, wo sie Einfluß hatte, an den Stellschrauben gedreht hat, namentlich auch in Frankreich.
Keine Ahnung, wie sich diese Gemengelage in den heute noch verfügbaren Quellen bzw. deren Schlagseiten darstellt.
Ist ein Knaller, den Sie hier losgelassen haben. Natürlich vorstellbar: Wie die Mudschaheddin in Afghanistan oder die Hamas in Israel/Palästina – zugleich vom Westen installiert und von ihm bekämpft. Ihm dienend und ihn tötend. Das halte ich für möglich.
Kaum vorstellen kann ich mir US-Einheiten, die sich aus den Befehlsketten ausklinken, aber zugleich im Militärbeamtenapparat mit Pensionsansprüchen usw. verbleiben. Wie sollen sie gegen den IS ihr Leben aufs Spiel setzen und manchmal auch verlieren, wenn sie nicht den Befehlen aus Washington gehorchen? Wie soll das gehen?
Dass sich Militärs selber versorgen, in der Privatwirtschaft Unternehmen betreiben, so wie jetzt scheinbar mit den Ölquellen Syriens, ist z. B. in der Türkei üblich. Der Staat im Staate, der Korpsgeist, der “deep state”, die “geheime Reichswehr”, und dass sich das Militär dabei selber bereichert – das alles ist nix Neues und gut vorstellbar. Aber was genau hat es in Syrien und für die Kurden zu bedeuten?
Exemplarisch erwähnen Sie die Gestalt des Generals Flynn – ist er ein dumm-fanatischer Islamhasser? Oder ein Diener von Trumps Immobilienhai-Familie und dessen korrupten Schwiegersohn Kushner? Oder ist er ein genialer Stratege, der den Ausgleich mit Russland wollte (das aber anders als General Kujat nicht so präzise öffentlich sagen kann)? – Sind solche Fragen um Persönlichkeiten, die schillern wie die sprichwörtliche Scheißhausfliege, überhaupt sinnvoll in unserem Zusammenhang?
Pardon, aber das ist nichr wahr. Es geht anscheinend um etwa jeden fünften Kurden.
Wenn man da mal nachrecherchiert, so entstanden die sog. “Unregistrierten” (= maktoumeen) unter den Kurden im Nordosten Syriens infolge einer Volkszählung im Jahre 1962 (als Hafiz al Assad das Land noch nicht regierte), bei der Nachweise dafür verlangt wurden, dass die entsprechenden Kurden im Grenzgebiet zur Türkei zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit Syriens (1946) auf dem Territorium Syriens lebten. Wer keine Nachweise beibringen konnte war ein “maktoumeen”.
Human Rights Watch gab den Anteil dieser “Unregistrierten” unter den syrischen Kurden im Jahre 1996 mit ca. 20% an.
“In 1962, an exceptional census stripped some 120,000 Syrian Kurds —20 percent of the Syrian Kurdish population — of their Syrian citizenship. They were left stateless, and with no claim to another nationality. Decree No. 93, issued in August 1962, ordered that a census be carried out in Hasakeh governorate in northeastern Syria for the purpose of identifying “alien infiltrators.” The stated purpose of this census was to discover how many people had illegally crossed the border from Turkish Kurdistan. Kurds had to prove that they had lived in Syria at least since 1945 or lose any claim to Syrian citizenship.”
https://www.hrw.org/legacy/summaries/s.syria9610.html
1962 hatte Syrien etwa 5 Mio. Einwohner. 9 bis 10% der Bevölkerung sollen Kurden sein -> 500.000. 20% davon wären also 100.000 gewesen. Passt einigermaßen.
Wikipedia weiß außerdem zu berichten: “Viele Kurden kamen zwischen 1924 und 1938 aus der Türkei ins Land, als es dort zu mehreren Aufständen der Kurden gegen ihre politische und wirtschaftliche Diskriminierung kam, die vom türkischen Militär niedergeschlagen wurden.” Diese Migrationsgeschichte führte also zu dem Verdacht, dass die 20% “Unregistrierten” nach 1946 aus der Türkei gekommen sein könnten.
Ich rechtfertige nichts, ich versuche nur zu verstehen und kursierende Gerüchte auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen.
Mit ihren sehr groben Rechnungen belegen Sie meine Aussage:
Es waren “durchschnittliche” Kurden, denen sogar der Personalausweis vorenthalten wurde: Sie hatten nichts getan, außer Kurden zu sein.
Ich hatte selbst engen Kontakt zu einigen Kurden aus Syrien (während meines Studiums) und kenne die Verhältnisse. Ich lernte mehrere kennen, die als Jugendliche oder junge Erwachsene wegen bloßer Kulturaktivitäten, nur weil sie Kurden waren, in den Knästen Syriens einsaßen. Dann gingen sie ins Exil nach Deutschland.
Literatur über Kurden in Syrien während der Regierung Hafiz Assad (1970-2000) ist selten, eine der wenigen Ausnahmen: “Kurdistan und die Kurden” (herausgegeben von Gerard Chaliand, Ismet Charif Vanly): In dessen Band 3 (1988) steht ein Artikel über die Kurden in Syrien, der auch die Frage der Personalausweise einschätzt. (Dieses grundlegende 3-bändige Taschenbuch der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut Kurde in Paris.)
Wissen Sie, warum ich stets ein wenig skeptisch bin, wenn ich die Schilderungen über die Unterdrückung der syrischen Kurden während der Herrschaft der Baathpartei höre bzw. sie cum grano salis nehme?
Weil fast stets unerwähnt bleibt, dass Syrien zwischen 1978 und 1998 Exilland und Operationsbasis der kurdischen PKK war und der Stab der PKK mit Abdullah Öcalan an der Spitze in dieser Zeit in Damaskus residierte. Weil unerwähnt bleibt, dass Hafiz Al Assad die Unterstützung der PKK erst in dem Moment einstellte, als die Türkei offen mit einer Großinvasion auf syrisches Territorium drohte. Weil mir einfach nicht in den Kopf will, dass ein “Kurdenschinder” in seinem Land über Jahrzehnte Trainingslager einer kurdischen Befreiungsorganisation betreiben lassen sollte bzw. warum eine solche Befreiungsorganisation Unterschlupf bei einem “Kurdenschinder” suchen sollte.
Syrien war niemals Operationsbasis der PKK.
Sie irren sich nun schon zum dritten Mal.
Hafiz Assad war allerdings, anders als die Herrscher der anderen die Kurden unterdrückenden Staaten, kein Völkermörder und Krieger. Das konnte er sich nicht leisten (wegen der fragilen Lage Syriens und seiner eigenen Minderheitenposition der Alawiten in Syrien). Hafiz Assads Baath-Partei unterschied sich hier (und in machen anderen) von der Baath-Partei des Irak und Saddam Husseins.
Hafiz Assad (1970-2000 regierend) nutzte die Position Syriens geschickt als Macchiavellischer Ränkeschmied. Daher hat er auch Özalan, dem Chef der PKK, ein “Asyl” (Ausgangsverbot im Goldenen Käfig) gewährt und ihn als Faustpfand vor allem in seinem Verhältnis zur Türkei genutzt. (Bis die US-Geheimdienste diesem Spiel durch die Entführung des Özalan und Auslieferung an ihren NATO-Partner Türkei ein Ende machten.)
Zugleich hat Hafiz Assad die Kurden im eigenen Land rechtlos ganz am Ende der Hierarchie des Mehrvölkerstaats Syriens gehalten (im krassen Unterschied zu den Privilegien der Alawitischen Herrscherfamilien und einer sehr reichen, aber unpolitischen sunnitischen Oberschicht). Warum sehen Sie darin einen Widerspruch? Für Macchiavellisten wie Hafiz ist das überhaupt kein Widerspruch: den Anführer der Kurden der Türkei “hofieren” (im Hausarrest) und die eigenen kurdischen Untertanen in Syrien in wie den letzten Dreck behandeln.
Und was die Trainingsbasis verschiedener kurdischer Guerillas angeht: Sie lag in der Bekaa-Ebene Libanons, unter der Regie der palästinensischen PLO. Wenn Sie drüber reden, warum wissen Sie das nicht? Eine Operationsbasis, wie Sie sagen, gab es für die PKK stets nur in den kurdischen Bergen (Türkei, Irak), unter Hafiz Assad jedenfalls nicht im berglosen Syrien. Wie kommen Sie da drauf?
“Syrien war niemals Operationsbasis der PKK.”
Ich meinte natürlich: Während Özalan in Syrien im Hausarrest saß, aber die PKK in der Türkei leitete, so wie Sie es geschrieben haben. Die Passivität der PKK in Syrien gehörte offensichtlich zu der Vereinbarung, die er mit Hafiz Assad getroffen hatte. Mir ist bekannt, dass gegen Ende von dessen Regierungzeit (er starb im Jahr 2000), nachdem Özalan von den USA 1998 in den Knast der Türkei entführt worden war, es zunehmend zum Aufbau von Widerstands-Strukturen der Kurden in Syrien kam.
Bei alledem gebe ich hier unter Kurden verbreitetes Allgemeinwissen wieder. Was ich oben schrieb, ist mir aus mindestens 10 voneinander unabhängigen Quellen erzählt worden (Kurden aus verschiedenen ehemaligen Parteien und Generationen). Kurdistan lebt seit jeher in dieser mündlichen Tradition. Manche Aussagen konnte ich auch in Büchern europäischer Sprachen überprüfen und nachvollziehen.
Sie bestätigen meinen Eindruck, dass Freunde der syrischen Kurden zu mich jedenfalls nicht befriedigenden Interpretationen der Geschichte neigen.
Nun saß also Öcalan in Damaskus im “Hausarrest” (und die dort ansässigen Führer palästinensischer Organisationen DFLP, PFLP und Islamischer Jihad demnach wohl auch).
Das war dann aber ein sehr ungewöhnlicher, zwei Jahrzehnte währender “Hausarrest” in Damaskus, bei welchem Öcalan die Führer der irakisch-kurdischer Milizen empfing und sogar Abkommen mit ihnen abschloss.
“He (Öcalan) also met twice with Masoud Barzani, the leader of the KDP in Damascus, to resolve some minor issues they had once in 1984 and another time in 1985. But due to pressure from Turkey the cooperation remained timid. …
In 1988, he also met with Jalal Talabani of the Patriotic Union of Kurdistan (PUK) in Damascus, with which he signed an agreement …”
https://en.wikipedia.org/wiki/Abdullah_%C3%96calan
Es wird aber noch besser: Dem im “Hausarrest” befindlichen Öcalan wurden sogar gelegentliche Auslandsaufenthalte gestattet. Hier zum Beispiel 1993 ins Bekaa-Tal zu einem Gespräch mit einem türkischen Reporter.
https://t24.com.tr/yazarlar/hasan-cemal/1993-nisan-ayi-bekaa-da-apo-yla-sohbet-silahli-mucadeleyle-her-iki-taraf-da-kesin-bir-ustunluk-saglayamaz,30004
Bekaa Valley, April 15, 1993 A conversation with Apo. A small room heated by a gas stove. It’s midnight. A stylish voice…
Apo’s prayer beads are constantly in his hands. His eyes look strange.
A house in the town of Zahlah in Lebanon’s lush Bekaa Valley.
A ten-minute drive from the Syrian border, at most an hour from Damascus.
Hm. Also Irakisch-Kurdistan wird seit Jahr und Tag von den oben erwähnten KDP (Barzani) und PUK (Talabani) kontrolliert. In Syrisch-Kurdistan dagegen dominieren seit dem syrischen Bürgerkrieg die PYD und ihre Miliz YPG, die sich eindeutig auf die PKK beziehen (die Türkei spricht sogar davon, sie “seien PKK”), nicht aber auf die beiden irakisch-kurdischen Parteien.
Woran könnte das liegen? Vielleicht daran, dass der Norden Syriens zwei Jahrzehnte lang eben doch die Operationsbasis der PKK war?
Man bemerkt den Werkzeugkasten der “realsozialistischen” Fälscher und Geschichtsklitterer?
Nein?
Eh wurscht.
Wenigstens zwei Splitter:
Barzani war und blieb stets Proponent einer Autonomie, idealerweise Eigentstaatlichkeit, “Südkurdistans”, im Sinne des despotischen Nepotismus seiner Clansherrschaft. Seine Seilschaft(en) und die PKK Öcalans vor dessen sozialrevolutionärer Wendung, die er aus der türkischen Festungshaft heraus vollzog, waren einander stets so spinnefeind, wie “Brüder” nur sein können, mit den Peschmerga zwischen den Fronten. Die Mehrzahl der Peschmerga waren der Opposition gegen die KDP – oder vielleicht besser Rivalen? das übersteigt meine Kenntnisse – von der PUK verpflichtet, wachten aber über die “Einheit” der Provinz, nicht zuletzt dadurch, daß sie periodisch PKK-Leute an die Türkei auslieferten oder gleich selbst geschlachtet haben.
Weder Süd- noch Westkurdistan taugte daher als “operative Basis” der PKK, so lange sie noch nationalrevolutionär unterwegs war. Die “Operationszentren” waren schon aus logistischen Gründen in der Türkei. Sowohl Süd- wie Westkurdistan dienten freilich als Rückzugsräume für Nicht-Kombattanten, bzw. Verletzte.
Die PKK hat sich zwar offiziell zu Öcalans neuer sozialrevolutionärer Agenda und dem Abschied vom Streben nach völkischer Eigenstaatlichkeit bekannt, aber für einen beträchtlichen Teil ihrer Funktionäre war das ein Lippenbekenntnis geblieben, unter dem Schein ihrer gefälligen Reden blieben sie Nationalrevolutionäre / Stalinisten von ziemlich reinen Wassern.
Ganz anders die PYD! Und die Sozialrevolutionäre sammelten sich bevorzugt in den Organisationsstrukturen der YPG/YPJ, während die älteren und traditionsverhafteten Aktivisten / Eliten in der PYD ihr Ding machten
In der ersten Phase des Syrienkrieges, etwa bis Anfang / Mitte 2013 (wenn ich das recht erinnere), waren YPG/YPJ, weniger die Leute der PYD, der KDP, bzw. deren türkischen und syrischen Ablegern spinne- bis todfeind. Das änderte sich zwangsweise mit der Blockade Westkurdistans seitens Barzani unter wachsendem, amerikanisch und qatarisch gestützten türkischen Druck an den Nordgrenzen. Vergesst nicht die Bundesregierung, die zu dieser Zeit maßgeblichen Anteil an Ausbildung und Bewaffnung der Peschmerga hatte.
“Man” mußte sich um des nackten Überlebens willen arrangieren.
Zahlreiche Leitfiguren der PYD und der Milizen fielen überdies im Kampf. So gewannen in den westkurdischen Verbänden die Alt-Pkk-ler und Stalinisten zunehmend die Oberhand in der politischen Führung. 2014 habe ich Westkurdistan dann aus dem Fokus meiner Arbeit genommen, was sich dort seither getan hat, weiß ich nicht.
Aber diese Geschichte zu debattieren, ohne Differenz und Gegensatz zwischen Sozial- und Nationalrevolutionären auch nur zu erwähnen, das bezeugt den Geist eines in der Wolle gefärbten, stalinistisch sozialisierten, realsozialistischen Patrioten. Klar, warum auch nicht, Besdomny ist da ja immer wieder bekennend dahingehend unterwegs.
Aber der Gestus des unbestechlichen Historikers ist sowas von schweinisch …
Ach Quatsch. Weitermachen.
Da Sie einige Details überraschend genau kennen, bei den großen Zusammenhängen aber noch enormen Nachholbedarf zu haben scheinen, erlauben Sie mir eine Gegenfrage:
Warum gibt es die KDP der Familie Barzani, die Sie erwähnen und die heute das autonome Staatsgebiet Kurdistan-Irak beherrscht, nicht in Syrien?
Ja eben. Ich bin zwar weiß Gott kein Kenner der kurdischen Materie, bin aber politisch nicht ganz blind. Also fällt mir natürlich auf, dass die Erhebung in weiten Teilen Syriens ab 2011 ausgesprochen reaktionär war (und mit dem Sieg der Islamisten endete), im syrischen Kurdistan dagegen der rote Stern von PKK, PYD bzw. YPG gehisst wurde. Es hätte viel näher gelegen, dass bürgerlich-nationalistische kurdische Kräfte dort im Einklang mit der politischen Stimmung im übrigen Land die Macht ansich reißen, beispielsweise diejenigen Barzanis,
Die Wikipedia behauptet, dass die PYD einfach besser organisiert war als die konkurrierenden kurdischen Gruppen, als es darauf ankam:
“Die tief mit der PKK verbundene PYD war die am besten organisierte von einem Dutzend Gruppen, die innerhalb der kurdischen Minderheit in Syrien aktiv waren.[24] Gegen die PYD-Kader waren die übrigen, untereinander zerstrittenen Oppositionsparteien, die sich auf Betreiben des Präsidenten irakisch Kurdistans, Masud Barzani, zum Kurdischen Nationalrat (KNC) zusammenschlossen, nicht erfolgreich. Die PYD stützte ihre Macht neben der Gefolgschaft einer Bevölkerungsmehrheit auch auf ihre im Vergleich zu den anderen Kurdenparteien höhere Effektivität und insbesondere auf ihre Verfügung über Kämpfer und Waffen.[26]”
“neben der Gefolgschaft einer Bevölkerungsmehrheit” – woher rührt diese?
Ich meinte eben die ungewöhnliche Abweichung von der politischen Entwicklung im übrigen Syrien damit zu erklären, dass die PKK/PYD in Nordsyrien schon vor dem Bürgerkrieg Fuß gefasst hatte. Deshalb die Vermutung, dass es dort unter Hafiz irgendwelche kleineren Stützpunkte gegeben haben könnte. (Letzteres muss natürlich nicht zutreffen.)
Wenn du nur irgendwas weißt, dann erzähl der dummdreisten Blutfeder, daß und wie die YPG / YPJ’s auf kommunaler und Bezirksebene während des Krieges eine bürgerliche Revolution vollzogen haben, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Von wegen “Roter Stern”, wie kann diese Sau die dümmsten Parolen der westlichen Postfaschisten propagieren und sich zugleich als “Linker” gebärden?
Diese bürgerliche Revolution an der Basis hat die Nationalrevolutionäre, die es in der PYD noch gab, erstmal ins Abseits befördert. Die PYD erhielt von den Milizen den Job, ob sie wollte oder nicht, die bürgerliche Revolution der Basis föderal umzusetzen. Salih Muslim wurde die Führungsfigur dieser Agenda.
Wie die syrische Militärführung damit umgegangen ist?
Im Raum Al Raqqa, in dem Kurden und syrische Araber, einschließlich der dort stationierten Armeeabteilungen, vielfältig kooperiert hatten, haben die kurdischen Milizen die syrische Garnison zwar nicht ‘raushauen können, dazu waren sie zu schwach gegen die anrückenden, bestens bewaffneten IS-Horden, aber sie haben unter erheblichen Opfern ihre Flucht decken helfen. Was war der Lohn? Eine Massenschlachtung in zwei kurdischen Bezirken Aleppos! Die syrischen Henker haben die kurdische Bevölkerung, Frauen, Kinder, Alte, zu Tausenden aus Aleppo nach Süden, Norden und Westen vertrieben, statt auf die Angebote zu militärischer Kooperation gegen die islamistischen Söldner einzugehen. Hakan Fidan war entzückt. Aleppo fiel wenig später.
Das war übrigens das Werk Maher Assads und seiner Kumpane der syrischen Militäraristokratie, Bashar war dagegen machtlos.
Der Mann hat mit Lenin wirklich nichts am Hut. Sein Avatar-Bild zeigt den zaristischen Premierminister Sergej Witte, deshalb “Big Serge”.
Dann gucken Sie in seinen Artikel! Der beginnt mit mehreren Absätzen über Lenin.
Sie haben mir jetzt schon zum zweiten Mal geantwortet, ohne gelesen zu haben.
Sie nehmen meine Anmerkungen möglicherweise zu persönlich und ich ihre Aussagen vielleicht zu wörtlich.
Ich nehme Sie ernst und bemühe mich, Argumente verständlich darzulegen.
Ein bischen weniger Fanatismus würde Ihnen möglicherweise gut bekommen…
Lieber Forent Estragon. Danke, dass Sie mich erst nehmen. Ich möchte nochmals betonen, dass ich nicht die Absicht hatte, mich mit Ihnen persönlich zu streiten.
Das Lenin-Zitat hatte ich gelesen, es aber nicht für einen Beleg dafür gehalten, dass “Big Serge sich als Lenin tarnt”. Wie gesagt, ich hatte Sie zu wörtlich genommen.
wäre schön wenn mal jemand die verflechtungen der syrischen kurden mit dem us-imperialismus erläutern könnte, in den grossen zügen, oder gibts da irgendwas zu lesen? ich finde zur PYD auf wiki folgendes:
United States
While supporting the SDF militarily since the Siege of Kobanî, the United States gives no diplomatic support to the AANES, excluding it from peace talks at the behest of its NATO ally Turkey.[43] While US officials liaise with the PYD, they don’t accept its requests for representation at these talks.[43][44]
By allying itself with PYD, the United States has created tension with the Turkish government, and has had to go out of its way to appease its NATO ally. During his time as president of the United States, Barack Obama had to make a number of personal phone calls to Turkish President Recep Tayyip Erdogan to appease the outraged Turkish leader.[33] What is more, on the 6 November 2018, U.S Deputy Assistant Secretary of State for European and Eurasian Affairs, Matthew Palmer, announced U.S bounties on three leaders of the PKK, Murat Karayilan, Cemil Bayik, and Duran Kalkan. The value of the three bounties combined is $12 million.[45] The announcement of the bounties—a move strongly praised by the Turkish regime—represents a potential conflict in policy, with the U.S fighting alongside YPJ-YPG, while actively looking to capture members of the PKK.[46]
Senior US general explains rebranding YPG
https://www.youtube.com/watch?v=cHpaIO-Pj10
“They formerly called themselves the YPG who the Turks would say are equated to the PKK. … We literally played back to them: “You got to change your brand. What do you want to call yourselves beside the YPG?”
In in about a day they declared that they are the Syrian Democratic Forces (SDF). I thought it was a stroke of brains to put democracy in somewhere.” (Lachen im Hintergrund)
Es gibt keine “Verflechtung”, sondern die Antwort lautet schlicht:
Dieser tönerne Oligarchen-Imperialismus kann sich – nach dem Völkermord an den Palästinensern in Israel – keinen zweiten Völkermord in der Region leisten.
Der US-Imperialismus befindet sich wirtschaftlich und geopolitisch im Niedergang. Sein MIK stellt ein von parlamentarischer Kontrolle unabhängig laufendes Perpetuum Mobile der Kriegsverheerungen dar (ökonomisch: Aktionärseinkommen aus Geld- und Menschenverbrennungen in aller Welt). Moralisch ist er zu einem Nihilismus rechter Oligarchen degradiert.
Von den Islamisten in Schlips und Kragen (ob Erdogan, Dscholani oder andere) hat sich dieser tönerne Oligarchen-Imperialismus schon lange abhängig gemacht. Das NATO-Land Türkei ist Teil von ihm, ebenso wie Saudi-Arabien, die Mudschaheddin in Afghanistan waren ebenso Teil des US-Imperialismus wie die Hamas eine nihilistische Kreation des Staates Israel ist.
–> Deshalb steht er auf tönernen Füßen und kann sich keinen zweiten Völkermord in der Region leisten.
–> Daher hat er zu seinem eigenen Schutz die Sicherung eingebaut, die Thomas Gruen oben beschrieben hat. Damit will der US-Imperialismus (oder klügere Teile von ihm), sich davor schützen, sich mit Haut und Haar den Islamisten auszuliefern.
Die Kurden ihrerseits haben ihre Kreativität und ihre “Verflechtungen” mit den Völkern der sie besetzenden Staaten genutzt. Thomas Gruen verweist auf den Strategiewechsel und den Basis-Aufstand der kurdischen jüngeren Generationen. Wir alle kennen “Jin Jiyan Azadî!” (Frau, Leben, Freiheit!), das ging im Iran von einer jungen Kurdin aus, wurde von allen Völkern des Iran aufgegriffen und schallt heute um die ganze Welt. Als die Besetzung des Taksim-Platzes in Istanbul durch die Nachrichten ging, reisten kurdische Jugendliche aus der gesamten Türkei an, um dort mitzumachen. Und so auch in Rojava. Frauenpower, soziale Projekte, regelmäßige Ansprachen von Noam Chomsky, solange er das konnte, per Zoom… Das können Sie in https://anfdeutsch.com nachlesen.
Der PYD-Politiker Salih Muslim sagte über Syrien im Tagesspiegel im Jahr 2016: 1. Schon damals hatte das Assad-Regime nicht ernsthaft gegen den IS gekämpft. / 2. “Es wird nie einen gemeinsamen kurdischen Staat geben. Die Kurdenfrage muss in jedem Land für sich gelöst werden. In Rojava müssen wir eine Lösung für Syrien finden…”
https://www.tagesspiegel.de/politik/das-syrische-regime-hat-nie-ernsthaft-gegen-den-is-gekampft-3770944.html
Und gestern sagte er: „Wir sind Teil Syriens und wollen Teil der Lösung sein“ / Der PYD-Politiker Salih Muslim warnt vor Spaltungsversuchen der Türkei und betont die Entschlossenheit der nordostsyrischen Selbstverwaltung, Teil einer Lösung für ganz Syrien zu sein. 25.12.24. -> https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/salih-muslim-wir-sind-teil-syriens-und-wollen-teil-der-losung-sein-44783
Vor 10 Jahren applaudierten wir alle der bekannten Befreiung von Tausenden jesidischer Frauen durch die Guerilla der syrischen Kurden, die dabei im Irak operierten und sich danach wieder zurückzogen. Die Kurden nahmen die Sklavenhalter des Islamischen Staates (IS) gefangen und bewachen sie bis heute in Gefangenenlagern. Der Westen tat, wie üblich, wenig, um den Kurden diese Gefangenen – Söldner aus aller Welt – abzunehmen.
Bis Trump im Jahr 2019 die Kurden an Erdogan verriet (während seiner letzten Amtszeit, Quellen siehe unten *). Sogar ein ungebildeter US-Präsident weiß, was den Kurden bei ihrem Erzfeind, dem türkischen Staat, bevorsteht, der durch die Völkermorde der Völker Vorderasiens (Armenier, Kurden, Jesiden) in die Geschichte eingegangen ist.
Trump ist der Schutzherr der religiösen Fundamentalisten in aller Welt. Ob es sich um seine eigenen ungebildeten Wähler aus dem bible belt der USA handelt oder um seine Millionärskumpels unter den arabischen Scheichs oder um die Muslimbrüder des säbelrasselnden Erdogan: Trump liebt alle seine betenden Schäfchen – auch die AfD-Anhänger, wenn sie die A-Social Media anbeten – das ist ihre Zombie-Religion (Emmanuel Todd) -, um für ihren mordenden AfD-Psychiater auf die Straße zu gehen.
Wir wohnen gerade dem “Niedergang des Westens” (Emmanuel Todd) bei, und zwar in der dritten, besonders passiven Reihe, die Europa heute einnimmt. – Was ist erbärmlicher als der Westen im Niedergang?
Heute stellt sich der Westen hin – Trump, Erdogan und gestern auch Annalena Baerbock in Istanbul – und fordert von den Befreiern der jesidischen Frauen, dass sie sich genau diesem Islamischen Staat ausliefern und ergeben. Dessen Söldnertruppen und Sklavenhalter treten nun in Gestalt des HTS auf, und ihres Warlords, der sich erst seit kurzem rasiert und einen Anzug trägt: Er soll nun Staatspräsident eines Vasallenstaates unter US-Besatzung werden.
Gestern auch Annalena Baerbock in Istanbul: “Baerbock will Kurden entwaffnen” / Darüber schweigen die Leitmedien in Deutschland
Von Nick Brauns -> https://www.jungewelt.de/artikel/490442.sicherheitsrisiko.html?sstr=Baerbock
Der Westen im Niedergang nach Emmanuel Todd (S. 32):
“Nihilismus wie ich ihn verstehe, beinhaltet zwei Dimensionen. Die sichtbarste ist die physische Dimension: der Trieb, Dinge und Menschen zu zerstören; (der Krieg). …
Die zweite Dimension ist nicht minder wesentlich …: Der Nihilismus tendiert dann unwiderstehlich dazu, den Begriff der Wahrheit selbst zu zerstören und jede vernünftige Beschreibung der Welt zu verbieten.”
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*) Quellen, die den Verrat von Trump belegen (es gibt noch viele weitere): https://www.tagesspiegel.de/politik/kurden-wollen-gegen-turkischen-einmarsch-kampfen-5036425.html || https://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-donald-trump-schwaecht-die-kurden-und-staerkt-iran-a-1290323.html
Das ist nicht Trump, bloss der normale modus operandi des vierten Reiches. Die hatten auch keine Skrupel als der Saddam mit von ihnen zur Verfügung gestelltem Giftgas irakische Kurden vergaste.
Die nützlichen Idioten der SDF haben ihren Zweck erfüllt, jetzt werden sie halt fallen gelassen. Viele haben die Verantwortlichen schon vor Jahren darauf hingewiesen, die Kommandeure hatten aber bloss Dollarzeichen in den Augen.
Sie meinen, die PKK sei “für eine Handvoll Dollar” von ihrem Befreiungskampf gegen die Bonzen und für die Kurden und alle Völker Vorderasiens abzubringen?
Ich glaube, da liegen Sie falsch.
Was kaum zur Sprache kommt aber imho ziemlich wichtig wäre: Auch hier unterstützt die Wertegemeinschaft einmal mehr den allerletzten Abschaum. Und Bärbock versucht in der Türkei grad die syrischen Kurden zur Schlachtbank zu führen (was auch sonst?).
Ukrainische Nationalisten und Neo-Nazis (und der ganze Gladio Rattenschwanz zuvor, inkl Terroranschlägen), genozidale rassistische Kindsmörder (Israel) und die Internationale des Islamismus/Wahabismus (gesponsert von Despoten wie bin (Bone) Sawman und dem Muslimbruder Erdolf), die Avantgarde der “regelbasierten” “Ordnung”.
“Iranian government spokeswoman: We are negotiating to reopen the embassies in Tehran and Damascus, and both sides are ready for that”
“The U.S. Embassy in Damascus suspended its operations in 2012. The U.S. government is unable to provide any routine or emergency consular services to U.S. citizens in Syria. U.S. citizens in Syria who are in need of emergency assistance to depart should contact the U.S. Embassy in the country they plan to enter.”
https://x.com/usembassysyria wtf xD
daraus der letzte post übersetzt:
Assistant Secretary of State for Near Eastern Affairs Liv met today in Damascus with a variety of Syrians — civil society leaders, activists, and others — to hear first-hand their views on their vision for their country’s future and how the United States can help support them.
Alastair Crooke über die langfristigen Strategien von USA, Israel, Turkei – und bzw mittels HTS – in Bezug auf Syrien:
https://strategic-culture.su/news/2024/12/23/the-king-makers-pull-rug-from-syria-yet-again-a-greek-tragedy-begins/
Man sei “davon überzeugt, dass der politische Übergangsprozess unter syrischer Führung und Eigenverantwortung erfolgen muss” Von wegen, das glauben die Unterzeichner dieser Erklärung bei der letzten internationalen Ministerkonferenz zu Syrien doch selber nicht. Es wird wohl eher so sein, dass fremde Mächte den Syrern vorschreiben werden, welche Regierung sie bilden dürfen, und wie das Land dann regiert wird. Aber möglicherweise sind die Vorstellungen, wie die Zukunft von Syrien aussehen soll, derart konträr, dass es unter den von den Amis rekrutierten “Rebellen”, bestehend aus Kämpfern von mindestens 3 Terrororganisationen, und auch unterschiedlichen Stammeszugehörigkeiten, keine Einigung geben wird, und stabile Verhältnisse, Sicherheit, oder gar Frieden in weite Ferne rücken werden. Der Krieg in Syrien ist noch lange nicht vorbei,
“Der Krieg in Syrien ist noch lange nicht vorbei.”
Der Krieg fängt gerade erst richtig an.
Und es wird die gleiche “Sicherheit” und der gleiche “Frieden” herrschen, wie seit 80 Jahren in Israel und “Umgebung”. Wobei Syrien gehört ja zur “Umgebung” und die Lage ist hier um einiges komplizierter und komplexer als in Israel / Gaza.
Und, wie ich gerade lese, hat sich die Beziehung Syrien-Iran massiv verschlechtert.