Westliche Bodentruppen für die Ukraine – eine französische Luftnummer?

Grabenkrieg
John Warwick Brooke, Public domain, via Wikimedia Commons

Nach einer Konferenz zur Unterstützung der Ukraine am 26. Februar 2024 in Paris, an der 20 Staats- und Regierungschefs teilgenommen hatten, thematisierte Präsident Macron vor der Presse das Thema „Bodentruppen für die Ukraine“.

Nachdem es dazu viele Berichte in allen Medien gegeben hat, macht es Sinn festzustellen, was der Präsident konkret gesagt hat und in welchem Zusammenhang das geschehen ist, welche politischen Reaktionen es darauf gegeben hat und welche Konsequenzen der Einsatz von „westlichen“ Bodentruppen in der Ukraine haben würde.

Die Aussagen des französischen Präsidenten

Zur Eröffnung der Konferenz sagte Macron.“ Die allgemeine Feststellung ist heute, dass unser aller Sicherheit auf dem Spiel steht.“ Das Auftreten Russlands verhärte sich sowohl auf der politischen Ebene als auch an der Front in der Ukraine, wo neue russische Angriffe drohten.

Im Gegensatz zur der allgemeinen „westlichen“ Position, die Ukraine zu unterstützen, „as long as it takes“ vertritt der französische Präsident eher das Prinzip „whatever it takes,“ und dazu gehört aus seiner Sicht offensichtlich auch die Option, ggf. westliche Truppen an der Seite der ukrainischen Streitkräfte einzusetzen.

Nach der Konferenz machte Macron vor der Presse zunächst klar, dass über einen möglichen Einsatz von „westlichen“ Bodentruppen auf der Konferenz kein Konsens bestanden habe. In der New York Times hieß es dazu:

“Macron stressed, that there was no consensus on sending troops to help the embattled country. Bu he insisted that “anything is possible if it is useful to reach our goal”,which he said was to ensure that “Russia cannot win this war.”
(
Macron unterstrich, dass es keine Übereinstimmung gegeben habe, Truppen zu entsenden, um dem bedrängten Land zu helfen. Aber er bestand darauf, dass alles möglich ist falls es dazu dient unser Ziel zu erreichen“ und das sei, sicherzustellen, dass „Russland diesen Krieg nicht gewinnt.“)

Auf die Frage eines Journalisten zu einem möglichen Einsatz von Truppen z.B. durch Polen, sagte Macron, jedes Land könne eigenständig und souverän über den Einsatz von Bodentruppen entscheiden.

Auch der französische Premierminister Gabriel Attal hält die Entsendung von Bodentruppen für möglich und sagte im Radiosender RTL:

“Man kann nichts ausschließen in einem Krieg, der im Herzen Europas und vor den Toren der Europäischen Union stattfindet.“ Vor zwei Jahren hätten viele Länder ausgeschlossen, Waffen an die Ukraine zu liefern. „Heute sind wir dabei, Raketen mit hoher Reichweite zu schicken, um die Ukrainer gegen diese Aggression zu schützen.“

Internationale Reaktionen

Als erstes ist festzustellen, dass Jens Stoltenberg, der Generalsekretär der NATO, die Position des französischen Präsidenten nicht teilt. Das ist konsequent, weil er ja noch kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine erklärt hat, dass sich die NATO an einem möglichen Krieg in der Ukraine nicht beteiligen würde.

Auch die meisten europäischen Verbündeten lehnten die Überlegungen des französischen Präsidenten ab und schlossen den Einsatz von Bodentruppen kategorisch aus. Auch die USA wiesen die französischen Überlegungen zurück. Adrienne Watson, Sprecherin des amerikanischen Nationalen Sicherheitsrates, erklärte wörtlich: „Präsident Biden hat klargemacht, dass die USA keine Truppen in die Ukraine schicken werden, um zu kämpfen.“

Der Verteidigungsminister Litauens, Arvydas Anusauskas, erkläre allerdings, er schließe nicht aus, dass sein Land Soldaten in die Ukraine entsende. Das käme aber nur für Ausbildungszwecke infrage, nicht für eine Beteiligung an Kampfhandlungen. Der Berater des Litauischen Präsidenten, Gitanas Nauseda, sagte dazu ergänzend: „Wir sprechen über diese Möglichkeit und tun dies ganz offen. Es gibt viele Nuancen darüber, was passieren könnte und unter welchen Bedingungen.“

Kreml Sprecher Dmitrij Peskow sagte zu einem Journalisten, falls die französische Option umgesetzt würde, müsse man über die Unausweichlichkeit eines Konflikts mit der NATO sprechen. Weiter erklärte er zu Entsendung westlicher Truppen: “Das ist absolut nicht im Interesse dieser Länder, darüber müsse man sich bewusst sein.“ Das heißt aus meiner Sicht nichts anderes als „casus belli“.

Deutsche Reaktionen

Alle im Bundestag vertretenden Parteien lehnen die Entsendung von Bodentruppen ab.

Dazu einige Beispiele ohne parteipolitische Präferenz.

Der Linken Politiker Gregor Gysi: „Der französische Präsident Macron ist offenkundig nicht mehr zu retten. Wenn ein Nato-Staat oder gar mehrere Nato-Staaten Bodentruppen in die Ukraine entsenden, haben wir den 3. Weltkrieg“ Der Vorschlag sei „völlig indiskutabel“.

Grünen-Chef Omid Nouripour erklärte auf NTV, der Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine stehe nicht zur Debatte. „Es ist überhaupt kein Thema. Es ist kein Thema in der Diskussion in Deutschland und auch nicht in einem Bündnis“. Zu den Äußerungen des französischen Präsidenten sagte er: „Ich habe einen launigen Macron erlebt, der einfach sagen wollte: Ich will nichts ausschließen.“

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (CDU) im RBB Info-Radio: Westliche Bodentruppen in der Ukraine stünden nicht zur Debatte.

Der SPD-Außenexperte Michael Roth nannte den möglichen Einsatz westlicher Bodentruppen eine Phantomdebatte“ und schrieb dazu auf „X“: „Ich kenne niemanden, der das ernsthaft will, auch nicht in der Ukraine.  Die brauchen vor allem Munition, Luftverteidigung, Drohnen, Langstreckenwaffen.“

Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann sagte der Funke-Mediengruppe: Deutschland müsse die Einschätzung Macrons nicht teilen, lobte aber dennoch die Entschlossenheit des französischen Präsidenten. Putins Warnung vor einer direkten Einmischung des Westens in den Krieg sei nicht in Paris, aber „mit einem Doppelwumms im Kanzleramt angekommen“,

Auf „X“ nannte der AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Moosdorf das „Gerede über Truppenentsendungen in die Ukraine“ ein „Spiel mit dem Feuer“. Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich durch diplomatische Initiativen für eine schrittweise Entspannung einzutreten“.

Sahra Wagenknecht vom BSW spricht von “gefährlichem Wahnsinn” und findet: “Im Élysée sind offenbar alle Sicherungen durchgebrannt.”

Niedersachsens SPD-Ministerpräsident Stephan Weil sagte im NDR, er sei strikt gegen ein entsprechendes Mandat für die Bundeswehr. Er gehe nicht davon aus, dass diesen französischen Überlegungen auch Taten folgen werden. Stattdessen müsse der Westen der Ukraine weiter mit Waffenlieferungen helfen. „Daran ist ihnen am meisten gelegen“ sagte der SPD-Politiker.

Die Position der Bundesregierung wurde von Bundeskanzler Scholz mit den Worten zusammengefasst: Es habe auf der Konferenz Einigkeit gegeben „dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden geben wird die von europäischen oder von NATO-Staaten dorthin geschickt werden.“ Und er fügte hinzu: „Ich kenne niemanden, der das ernsthaft will, auch nicht in der Ukraine“.

Westliche Soldaten dürften sich auch von ihren Heimatländern aus nicht selbst aktiv am Kriegsgeschehen beteiligen.

Zusammenfassende Bewertung

Präsident Macron bekennt sich nach eigener Aussage zu einer „strategischen Mehrdeutigkeit“ – und so ist auch seine Aussage einzuordnen. Er will die Reaktion des Westens für den russischen Präsidenten unkalkulierbar machen, hat aber dabei übersehen, dass so etwas nur funktionieren würde, wenn „der Westen“ insgesamt die Entsendung von Bodentruppen nicht ausschließen würde. Jetzt ist allerdings für Moskau einmal mehr klargeworden, das „der Westen“ über keine gemeinsame Strategie verfügt, und deswegen ist der französische Vorschlag als „Luftnummer“ einzustufen, die die Position „des Westens“ nicht gestärkt, sondern ihr geschadet hat. So muss man dem französischen Präsidenten vorhalten, dass er einmal mehr populistisch vorgeprescht ist, um die Bedeutung Frankreichs zu unterstreichen. Dies steht im totalen Widerspruch zu den bisherigen französischen Unterstützungsleistungen für die Ukraine.

Laut den jüngsten Zahlen des Kiel-Instituts für Weltwirtschaft (IfW) liegt Frankreich , gemessen an seiner Wirtschaftskraft, verglichen mit anderen europäischen Ländern, einschließlich Australien, Kanada und den USA an letzter Stelle. Die deutsche Militärhilfe für die Ukraine ist ca. zehnmal höher als die französische Unterstützung.

Grundsätzlich ist zu einem möglichen Einsatz von Bodentruppen allerdings noch anzumerken, dass es bei der ablehnenden Haltung der USA und auch anderer Ländern immer nur um den offiziellen Einsatz von „boots on the ground“ geht. In diesem Zusammenhang muss man sich auch die Aussage der Sprecherin des amerikanischen Nationalen Sicherheitsrates genau anhören. Da heißt es nämlich: „Präsident Biden hat klargemacht, dass die USA keine Truppen in die Ukraine schicken werden, um zu kämpfen.“

Die Aussage bezieht sich also nur auf die kämpfende Truppe. Dies schließt eine militärische Unterstützung durch amerikanische Soldaten in der Ukraine grundsätzlich nicht aus. Es gibt mit hoher Wahrscheinlichkeit schon lange US-Adviser und Berater aus anderen NATO Staaten in der Ukraine, und sicherlich ist auch die CIA vor Ort. Außerdem gab es mal Hinweise, dass die Briten die von Ihnen gelieferten britisch-französischen Marschflugkörper “Storm Shadow”- in Frankreich heißen sie “Scalp”- vor Ort programmieren, um sicherzustellen, dass die Ukraine nur bestimmte Ziele angreifen kann. Vielleicht sind auch die Franzosen mitbeteiligt.

Auch deutsche Militärs sind immer mal wieder in der Ukraine, kürzlich der Generalinspekteur und der Ukrainebeauftragte Generalmajor Dr. Freuding, Leiter des Lagezentrums Ukraine und des Planungs- und Führungsstabs des Bundesministers der Verteidigung in Berlin. Ist wohl mehr oder weniger regelmäßig in Kiew und nimmt dort auch an Konferenzen teil.

Doch diese Art von personeller militärischer Unterstützung ist das Eine, aber die offizielle Entsendung von Bodentruppen, um die Ukraine im Kampf zu unterstützen, ist das Andere, und genau so wird das vermutlich in Moskau gesehen.

Last, but not least noch etwas zur Aussage des französischen Präsidenten, die von Litauen geteilt wird, dass jeder Staat eigenständig entscheidet, ob er auf bilateraler Basis Bodentruppen in die Ukraine schickt: Diese Position ist nicht akzeptabel und widerspricht letztlich auch dem NATO-Vertrag, der ja im Artikel 5 eine Beistands Verpflichtung enthält.

Ein NATO-Land, das eigene Bodentruppen in die Ukraine schickt, wird damit automatisch zur Kriegspartei, und als Folge davon befindet sich aus Moskauer Sicht letztlich auch die NATO in einem Krieg mit Russland und zwar mit allen Folgen bis hin zum Einsatz von Atomwaffen.

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26 Kommentare

  1. Angenommen einzelne NATO Staaten, beschließen bilateral und mit nationalen Mandaten ausgestattet (nicht im Rahmen der NATO) ein begrenztes Kontingent von Bodentruppen in die Ukraine zu schicken, damit “Russland diesen Krieg nicht gewinnt.”. Die stehen nun also den russischen Truppen im Weg und werden bombardiert. Resultat: hunderte von getöteten Soldaten.

    Und nun, wie geht dieses Szenario weiter?

    1. Macron will Scholz in den Krieg locken, um ihn dann kalkuliert im Stich zu lassen. So entledigt er sich der deutschen Konkurrenz und gelangt zur Führungsrolle in Europa. Er denkt diesbezüglich wie ein Brite.

  2. Ich mache mir echt sorgen, was da noch auf uns zu kommt. Aktuelle Meldung Russland: Putin: Strategische Atomstreitkräfte Russlands in voller Bereitschaft

    1. Das sind sie immer. Das würden sie selbst ja auch so handhaben, wenn sie psychopatische Gewalttäter als Nachbarn hätten.
      Interessant ist doch wieder mal welche Frage nicht bestellt wird, obwohl sie logisch auf der Hand liegt,
      Bedeutet NICHTS auszuschließen um Russlands Sieg zu verhindern auch den Ersteinsatz westlicher Atomwaffen ?

  3. Macron sollte sich Napoleons Niederlage gegen Russland ins Gedächtnis rufen.

    Ebenso sollten die deutschen Kriegstreiber an die Niederlage Nazi-Deutschlands denken, wenn sie glauben, diesmal könnten sie gewinnen. (Kiesewetter: “Russland muss verlieren lernen”)

    Der Krieg in der Ukraine ändert seinen Charakter: Von der militärischen Unterstützung der Ukraine entwickelt er sich hin zu einem Krieg, den die Nato mittels in die Ukraine eingeschleusten militärischen Spezialisten, getarnt als “Söldner”, mit satellitengesteuerten (militärische Satelliten) langreichweitigen Lenkflugkörpern gegen Russland führt.
    Eine Antwort Russlands, auch auf die Herkunftsländer der Lenkwagen und zugehörigen Spezialisten, wird nicht ausbleiben.

    1. Nicht nur Napoleon. Ich warte daauf, daß Putin öffentlich mal wieder eine Nachhilfestunde in Geschichte – dieses mal Richtung Frankreich – gibt. Es gab schon einmal Franzosen, die auf dem Territorium eines anderen Landes gegen das sowjetischen Militär kämpfte; SS-Division Charlemagne anybody? Mitten in Berlin. Will Macron etwa auch Nazis dabei unterstützen, gegen Russen zu kämpfen?

      1. Nachtrag:

        “Es gehört jedoch zu den skurrilsten Tatsachen des Zweiten Weltkriegs, dass das Regierungszentrum des Deutschen Reiches zuletzt auch von ausländischen SS-Männern verteidigt wird. Dabei handelt es sich zum einen um Mitglieder der 33. Waffen-Grenadier-Division der SS, „Charlemagne“ – französische Freiwillige, die sich für den Dienst in der SS gemeldet hatten. Auch SS-Männer aus anderen Ländern wie Spanien kämpfen für Hitlers untergehendes Reich.

        Die höchste Trefferquote hat mit acht Panzern ein 20 Jahre alter Franzose, der im zivilen Leben Klempner ist. Er bekommt dafür in einem Straßenbahn-Wagon das letzte Ritterkreuz des Dritten Reiches verliehen.”

        https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/zweiter-weltkrieg/tagebuch-des-untergangs-schlacht-um-berlin-auf-den-strassen-tranken-ss-maenner-noch-kognak-und-likoere_id_11911776.html

        Deutsche und Franzosen gemeinsam gegen den Feind im Osten – Wiederholung gefällig?

        1. Danke für die Infos!
          Ich hatte zwar schonmal über eine SS Einheit von Franzosen gehört, kannte aber nicht diese Details.

          Gab es noch vor ca zwei Jahrzehnten in Frankreich das Empfinden von Schmach über die Unterwerfung und Kollaboration gegenüber Nazi-Deutschland, so scheint man heute wieder bereit, sich an die Seite von ukrainischen Nazis zu stellen. Da haben sich zwei ehemalige Nazi-Kollaborateure gefunden.

    1. Damit ist er im Westlager nicht alleine. Wenn selbst gestandenen Persönlichkeiten wie z.B. General a.D. Kujat* Zweifel äußern, ob die Entscheidungsträger im Westen noch ganz bei Sinnen sind, dürfte es sich wohl nicht nur um die Meinung einzelner Forums-Spinner handeln. Wir haben ein ernsthaftes psychologisches Problem bei Entscheidungsträgern und auch bei der Masse des Stimmviehs im Westen.

      * https://www.youtube.com/watch?v=ZDOLcahuF8k

      1. Der Westen hat sich verrannt und wahnsinniges europäisches Führungspersonal lässt sich von den USA in einen Krieg führen, den die schon längst nicht mehr bezahlen will. Es ist Zeit für die Straße, auch wenn Scholz “nein” gesagt hat. Wir hören ja schon die geifernde Meute nach Taurus und Kriegsbeteiligung schreien. Ist nicht am Ende doch alles umgesetzt worden, was gefordert wurde. Dann wird eben nicht nur bis zum letzten Ukrainer, sondern bis zum letzten Europäer gekämpft, Deutschen auf jeden Fall. Denn die Grünen wollen ja “dienend führen”. Es reicht jetzt.
        Wie eigentlich jedes Mal wurde ein Krieg angefangen, von den üblichen Verdächtigen, CIA, MI 6 und dahinterstehenden Eliten und was ist bei den letzten Kriegen herausgekommen? Afghanistan, Libyen, Irak, Syrien….. Andere müssen die Sch..ße ausbaden.
        Was passiert, wenn wir es bleiben lassen? Putin wird die Ukraine wahrscheinlich noch vom schwarzen Meer abschneiden, das ganze Land kann er nicht gebrauchen. Da wird also ein Rumpfland bestehen bleiben. Das ist nicht so klein, dass es nicht existenzfähig wäre. Man wird es wohl in die NATO aufnehmen und NATO-Truppen dort stationieren. Heißt, es gibt so eine Art Zonengrenze und beide Seiten werden sich die nächsten 100 Jahre argwöhnisch beobachten. Hatten wir schon mal, da lag uns die Grenze näher. Hoffentlich bringt man die ukrainischen Ultranationalisten zur Ruhe. Vielleicht sollte man das Banderadenkmal noch im laufenden Krieg beseitigen.

  4. Die Diskussion über den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine ist nicht neu, laut Colonel Douglas Macgregor (USA) reden die Briten schon seit Wochen darüber. Insofern bin ich persönlich Macron sogar dankbar, dass er diese Diskussion aus den Hinterzimmern in die Öffentlichkeit geholt hat.

    Generell ist doch schon sehr lange klar, dass die Unterstützung der Ukraine ohne die Entsendung von Truppen nicht ausreichen wird, um irgendetwas am Ergebnis zu ändern. Die Alternativen liegen auf der Hand, Verhandlungsfrieden mit einem um so günstigeren Ergebnis für die Ukraine je eher verhandelt wird oder eben die Entsendung von NATO Truppen mit 3. Weltkrieg und der Gefahr der atomaren Apokalypse. Bei allem dazwischen ist mir vollkommen unklar, wem außer einigen großen Konzernen das irgendetwas bringt.

    Je eher offen darüber geredet wird, desto besser!

  5. Tja, wählt halt Parteien die sicher den Krieg ablehnen und geht zu Friedensdemos.
    Das sollte wichtiger sein als sich politisch von missliebigen Positionen abzugrenzen.

  6. „Franzosen zuerst“ ist ein populäres Motto von Rassemblement National.

    Macron singalisiert sehr mehrdeutig Bereitschaft zu NATO-Partnern aufzuschliessen und rechtfertigt damit die bisherige Zurückhaltung bei militärischen Mitteln für die Ukraine. Frankreich hat eine allgemeine Dienstpflicht und Reservisten im Zivilschutz (Pompiers) und bis 2025 sollen die Verteidigungsausgaben zwei Prozent des BIP erreichen, weitere Ausgaben sind bereits geplant.

    Macron versucht die grosse Nation der 245 Käsesorten gegen die Opposition innenpolitisch zu einen und weisst mit seinem Statement aussenpolitisch auf die Schlagkraft seiner Streitkräfte hin und natürlich auch darauf dass er als Oberkommandierender in der Lage ist einen nuklearen Angriff zu befehlen, ähnlich wie Putin es regelmässig tut, nur droht er mit dem Einsatz konventioneller Kräfte.

    Danke für die Einordnung, ich bin auch nicht unglücklich darüber das Scholz beim Taurus Zurückhaltung zeigt, ähnlich wie „boots on the ground“ keine Option ist, und die baltischen Staaten geografisch und historisch eine komplett andere Bedrohung empfinden als westeuropäische Staaten.

    1. “…ich bin auch nicht unglücklich darüber das Scholz beim Taurus Zurückhaltung zeigt…”

      Ja. Man muss mit dem Scholz nicht unbedingt Brüderschaft saufen, aber hier zeigt er tatsächlich mal beachtliche Nerven. Respekt!

      (Ich wage ja gar nicht davon zu träumen, wie lange er das durchhält….)

  7. Seien wir uns im Klaren, dass das mit den paar Jahren leider zur Wahrheit wurde, was diese Verbrecher machen: Das “Kochen eine Frosches”. Ein Frosch merkt nicht, dass er im heißen Wasser ist. Die Temperatur wird erhöht und erhöht – er merkt es immer noch nicht. Bis zum Exitus.

    Zuerst lieferte Teutschland Stahlhelme und Verbandspäckchen. Es blieb nicht dabei: Es wurden Granaten, dann Panzer geliefert. Es wurde also immer mehr. Inzwischen heulen diese Kriegstreiber und Mörder nach F16 und Taurus-Marschflugkörpern.

    Soso, Macron will also Bodentruppen entsenden. Seine Söldner und Fremdenlegionäre mach(t) en schon immer die Drecksarbeit, davon mal abgesehen. Und in der Ukraine tobt sich ohnehin schon “allerley Volck” aus… Jetzt ist es nur ein “gedanklicher Vorstoß”, Bodentruppen zu entsenden. Oh ja, die übrigen NATO(d)-Staaten blöken prompt: “Ohne uns! Wenn Du, dann ist das Deine souveräne Sache, Du darfst das!”.

    Glaubt jemand ernsthaft, das bleibt dabei? Kein Bündnisfall? Siehe oben: Der Frosch lebt noch, die Temperatur wird erhöht.

  8. @Alle
    die mehr Ahnung von Recherche im Netz haben:

    “Auf die Frage eines Journalisten zu einem möglichen Einsatz von Truppen z.B. durch Polen, sagte Macron, jedes Land könne eigenständig und souverän über den Einsatz von Bodentruppen entscheiden.”

    Wurde das tatsächlich so gesagt?
    Schade, das Hr Hübschen dazu keine Quelle angibt.
    Es ist imho in dem Zusammenhang wichtig, ob im Original Hinten dran noch der Teil kommt “…wenn die Ukraine um diese Hilfe ersucht.”. Gerne auch in anderer Formulierung, aber das gebietet allein die Höflichkeit oder ist die Ukraine tatsächlich so souverän wie von dem Hobbygerontologen dargestellt?
    Wer das als abwertend empfindet sollte darüber nachdenken, ob besondere Menschen, sofern sie in herausgehobener Stellung Entscheidungsmächtig sind, notwendiger Weise allumfassend betrachtet zu werden verdienen.
    ___________________________

    Weiterhin stellt sich die Frage, welcher Qualität die eventuell zu entsendenden Bodentruppen sein sollen.
    Angesichts der Tatsache, das sich die technische ‘Hilfe’ zur Hälfte als Entsorgung von veraltetem oder überlagertem KrimsKrams in homöopathischen Dosen heraus stellte ist die Frage berechtigt, ob die obligaten Bodentruppen selbigem Schema folgen.
    Das würde bedeuten, aller 7Tage kommen 20Reservereservisten mit vor den Rollator geschnalltem Topfdeckel und 19 Soldaten.
    Hat jemand dazu nähere Angaben?
    ___________________________________
    Klar, Späßle, makaberes.
    Werd anfangen, mir darüber Sorgen zu machen, wenn in Berlin das “Spontane Gute Laune”-Gesetz verabschiedet wird, in dem festgeschrieben wird, wer wann wie lang für was sein Keller verlassen darf.

    Grüße

  9. Reguläre NATO-Truppen sind nicht zu erwarten, stattdessen Söldner in größerer Zahl.
    Die Russen können das aber auch.

    Abgesehen vom großen Risiko einer unkalkulierbaren Eskalation beim Einsatz von NATO-Bodentruppen wären die real existierenden Militärverbände zwar nicht aller, aber vieler NATO-Staaten, vermutlich den psychischen Herausforderungen eines Einsatzes in den Schützengräben der Ukraine nur teilweise gewachsen. Das Überwiegen einer dekadenten, körperlich geschwächten, psychisch wenig belastbaren und “verhausschweinten” Jugend (Konrad Lorenz) reduziert die Zahl “brauchbarer” Kämpfer.
    Das betrifft auch den “Arbeitsmarkt” für Söldnerunternehmen.
    Das wäre in der Ukraine schließlich etwas ganz anderes als der Einsatz in einem asymmetrischen Krieg wie in Afghanistan oder gegen einen weit unterlegenen Gegner wie bei Serbien (1999).
    Und dann die vielen Leichensäcke! Dafür haben sie die Mentalität der Deutschen, aber auch anderer Europäer in der kurzen Zeit noch nicht ausreichend umpolen können.
    Und das wissen unsere führenden Leute im Grunde auch.

    1. @Herr Wolfgang
      Sie betreiben Wehrkraftverfettung!
      Solch infame verehrungswürdig Fakes wie “Haribo macht Kinder fett – das steht schon im Internet” müssen dringendst corrrektiviert werden.

      Grüße 😉

  10. Die westlichen Truppen sind ja eh schon längst dort. Blöd wirds allerdings wenn die mit einer Rakete den Kremel treffen, denn dann schlägt sicher bald darauf eine in den Parlamenten der Agressoren ein. Im schlimmsten Fall wird halb Europa, die gesamte USA und 75% von Russland nuklear vernichtet.

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